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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie stark sind aktuelle Shooter politisiert bzw. wir manipuliert?


Kladderadatsch
2007-07-16, 20:41:37
"Mit einem speziell für Kinder konzipierten Computerspiel will der Iran der Jugend "Werte wie Opferbereitschaft und Märtyrertum" beibringen: Der Spieler muss Soldaten aus den USA und Israel töten, um seine vaterländische Mission zu erfüllen."

spiegel.de (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,437324,00.html)

"In "Quest for Bush" soll der Spieler den US-Präsidenten jagen."
das sieht dann so aus:
http://www.spiegel.de/img/0,1020,919530,00.jpg
(im grunde nicht lustig, da offenbar authentisch)

weiter:
"Es gibt Hisbollah-Shooter, Hamas-Shooter und auch Qaida-Shooter (mehr... (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,437324,00.html)) - und in den Hochglanzprodukten aus den Spielefabriken der USA wird in letzter Zeit immer häufiger gegen Menschen aus dem persisch-arabischen Sprachraum gekämpft statt wie früher gegen Russen und Nazis."


da hat der author doch irgendwie recht?
in bf2 kämpfen amis gegen araber, in graw (2) imo auch. terrorismus wird schon seit längerem so gerne thematisiert wie welt(kriege), indem meist weißhäutige über dunklere hauttypen triumphieren (bzw. glasklar kategorisiert wird), und um das feindbild abzurunden, kämpfen wir bald in crysis gegen das letzte glied der achse des bösen, gegen nordkorea. die gilt es neben den menschenfeindlichen aliens nämlich selbstverständlich auch zu beseitigen.

im grunde sind wir doch genau so manipuliert wie die kinder, die seit heute "quest for bush" daddeln. natürlich ist unsere software nicht so offensiv. aber versetzt euch mal in die perspektive der gegenseite...

JaniC
2007-07-16, 21:14:46
Also entweder man regt sich über alle realen Shooter auf, heisst auch WK2 etc. oder man lässt es ganz.
Nur, weil jetzt Shooter rauskommen (CoD4 z.B.) in denen aktuell reale Szenarien dargestellt werden, ne Diskussion vom Zaun zu brechen, halte ich für überflüssig.
Also auf die "normale" Spieleszene hat das keinen Einfluss würde ich sagen.
Oder hat jemand schonmal nen Review von nem Quaidashooter in irgendnem Heft oder auf ner Page gesehen?
Die sind Propaganda und einfach nur der nächste logische Schritt, neue Medien nutzen.

CoD4 und Co haben damit allerdings nichts zu tun und sind nicht bedenklich - bzw. genauso viel/wenig wie WK2 Shooter eben. Oder Vietnam oder sonstwas.

huligan
2007-07-16, 21:30:49
man geht doch bei diversen anderen spielen auf terroristenjagd? cs nur mal ein beispiel. das ja lächerlich ist nicht nen thread wert. ich muss nicht terrorist oder sonstwas sein um gerne mal bush und co im spiel abzuballern.

Aquaschaf
2007-07-16, 21:31:22
Solche Aussagen sind finde ich in erster Linie Futter für Politiker oder Sozialwissenschaftler die vom Medium Videospiel noch nicht viel verstehen. Die tatsächlichen Wirkungen sind anders und höchstwahrscheinlich auch nicht so wie es Leute gerne hätten die glauben mit Shootern einfach Werte vermitteln zu können. Abgesehen davon wünsche ich der Region überhaupt erst einmal genug Wohlstand damit es für Videospiele ein nennenswertes Publikum gibt.

Bush in einem Videospiel abknallen würde ich auch gerne ;)

#44
2007-07-16, 22:05:02
Solche Aussagen sind finde ich in erster Linie Futter für Politiker oder Sozialwissenschaftler die vom Medium Videospiel noch nicht viel verstehen.
Bush in einem Videospiel abknallen würde ich auch gerne ;)

Solche Aussagen?

Aquaschaf
2007-07-16, 22:11:39
Solche Aussagen?

Ja gerne. Ich würde es auch niemanden verübeln wenn er einen Videospiel-Charakter der mich repräsentiert abschießen möchte.

Und ernsthaft: ich meine Aussagen dass Spiele politisch manipuliert sein sollen.

Cubitus
2007-07-16, 22:13:52
natürlich ist unsere Software nicht so offensiv. aber versetzt euch mal in die Perspektive der Gegenseite.

In Nordkorea wird von Crysis eh niemand was mitbekommen,
folglich juckts da auch keinen.

Und wegen Battlefield,
naja es ist ja nicht so das die Pakistaner nur verlieren können.

Jevi
2007-07-16, 22:28:25
Ich denke es ist ganz normal, wenn Shooter und auch andere Genre sich Anregungen von der aktuellen oder auch weniger aktuellen politischen Situation inspirieren lassen. Meist ist der Inhalt ja auch gar nicht so uninteressant und so ist es nur logisch, dass ein Entwickler sich solch ein Szenario aussucht, wenn ihm nun mal nichts Besseres einfällt, Story Autoren zu teuer sind oder weil er nur einfach z.B. Simulation machen will.

Wer behauptet, dass Spiele manipulieren können hat nicht ganz unrecht, aber man darf nicht vergessen was das Ziel eines Spiels ist. Nämlich Unterhaltung.
Wer sich von einem Spiel manipulieren lässt, der zählt aus meiner sich nicht zu der "normalen" Spielszene. Der „normalen“ Spielszene geht es denke ich wirklich nur um Spaß und Unterhaltung. Politische Manipulation kommt hier nicht an, da man selber genug Probleme hat.
In der Tat ist es, aber auch so, dass in unsere Mediengesellschaft das "selbständige Denken" zu etwas seltenem geworden ist. Viele glauben dem Müll der den ganzen Tag über den Fernseher ausgestrahlt wird und in den Zeitungen steht. Kaum einer macht sich die Mühe und informiert sich in Mehreren Quellen über eine Thematik. Wenn man sich aber die Mühe mach, so kann man zwischen den Zeilen lesen (mit Sicherheit beschreiben alle Quelle die Thematik anders) und sich eine eigene Meinung bilden. Man sollte alles Kritisch betrachten.
Jedoch gibt es zu viele die das erst beste was ihnen am Imposantesten auffällt in sich aufsaugen, auch wenn es absoluter Mist ist, und dann den Müll auch vertreten.
Würden mehr Leute selbständig denken würde keiner von einer Manipulation sprechen. Aber so ist es nun mal, dass es zu viele (sorry für den Ausdruck) dumme Menschen gibt die sich manipulieren lassen.

Um mal auf das Thema zurückzukehren manipuliert aus meine sich kein Spiel einen, selbst wenn es das will, es kann nur dann manipulieren wenn man es zulässt.

Kladderadatsch
2007-07-16, 22:31:53
Ich würde es auch niemanden verübeln wenn er einen Videospiel-Charakter der mich repräsentiert abschießen möchte.

das glaube ich dir nicht.


Solche Aussagen sind finde ich in erster Linie Futter für Politiker oder Sozialwissenschaftler die vom Medium Videospiel noch nicht viel verstehen.
du denkst dabei natürlich an die endlosdebatte, ob shooter aggressiv machen, bzw. zum amok-lauf verleiten. das wäre (bewusst im konjunktiv, da es bestimmt kranke geister gibt, bei denen das bestimmt zutreffen könnte) allerdings wesentlich schwerwiegender und damit unwahrscheinlicher als das typische und damit als real implizierte feindbild, worum es in diesem thread gehen soll.
die eine sache (brutalität) sind bilder, die ein "gesunder" geist unverblümt und stilisiert direkt vorgesetzt bekommt. das andere (die mögliche manipulation durch das typisieren des gegners) wird dagegen vom ebenso "gesunden" geist interpretiert (d.h., es wird überzeugungsarbeit ganz im sinne brechts epischen theaters geleistet), bzw. unbewusst wahrgenommen und hingenommen und irgendwann für voll genommen. das ist ein grundlegender unterschied.
und das derartige manipulation funktioniert, ist fakt.

PatTheMav
2007-07-16, 22:33:43
Es besteht ja zumindest noch der Unterschied, dass bei den westlichen Spielen trotz aller ideologischen Verbrämtheit, zumindest was Spiele in der näheren Zukunft betrifft, ein fiktives Szenario erfunden wird.

Es würde so z.B. keiner von den Top-Herstellern darauf kommen, in einem Spiel als einziges Ziel die Ermordung Ahmadenidschads festzulegen.

Diskutiert werden kann daher in meinen Augen zunächst, ob es Feigheit oder perfide Machart "des Westens" ist, sich hinter fiktiven Szenarien zu verstecken und nicht das Feindbild offen zu benennen, wie es die Iraner tun.

Meine persönliche Meinung ist, dass "unsere" Spiele mit einfachen Klischees spielen. Früher waren es "die Nazis" oder "die Russen", "der Vietcong" mit vielem namenlosen Kanonenfutter (ich habe kein Spiel gezockt, in dem ich gezielt Rommel oder Chrustchow umbringen sollte). Und die heutige Bedrohungslage geht nun einmal vom islamisierten Terrorismus aus, deren Täter allesamt in ein Klischee-Bild passen.

Also ist es nur "normal", wenn sich dies in Spielen und Filmen wiederspiegelt, und vom "Feind" entsprechend spiegelbildlich verwendet wird. Wo ich aufhorchen würde, wäre ein Spiel, in dem Ägypter in Allianz mit Israelis, Jordaniern und Palistinensern den Vormarsch einer theokratischen Diktatur im Libanon aufhalten, ganz ohne die Amis.

Skusi
2007-07-16, 22:36:00
Naja, da kommen am Ende Computerspielsüchtige Islamisten bei raus, vor denen müssen wir uns nicht fürchten.

Nee im Ernst, ich glaube schon das Computerspiele missbraucht werden können um Meinung zu bilden und wir Spieler sollten da auch sehr kritisch sein. Aber so wie Aquaschaf schon sagte, glaube ich kaum das man mit simplen Kill the Bush Family Games tiefgreifend beeinflussen kann. Steckt doch alles noch in Kinderschuhen aber die Methoden werden sicherlich verfeinert werden.

Noch eins, wer will es den Arabern übel nehmen, Anti US Spiele zu spielen? Ballern wir selbst doch in jedem zweiten Shooter hunderte von Arabern über den Haufen.

Kladderadatsch
2007-07-16, 22:36:30
Ich denke es ist ganz normal, wenn Shooter und auch andere Genre sich Anregungen von der aktuellen oder auch weniger aktuellen politischen Situation inspirieren lassen. Meist ist der Inhalt ja auch gar nicht so uninteressant und so ist es nur logisch, dass ein Entwickler sich solch ein Szenario aussucht, wenn ihm nun mal nichts Besseres einfällt, Story Autoren zu teuer sind oder weil er nur einfach z.B. Simulation machen will.
ganz klar. der meinung bin ich auch. mich kotzt dann blos die doppelmoral auf spiegel.de und wahrscheinlich 2 stunden später hier im powi-forum an, wenn die diplomatischen hasstiraden gegen die "gegenseite" wettern.
die will ich natürlich keineswegs in schutz nehmen und auch der vergleich ist schon beinahe unfair. aber der content unserer "westlichen" spiele ist, bewusst oder unbewusst, gar nicht so unterschiedlich.

Kladderadatsch
2007-07-16, 22:38:29
Aber so wie Aquaschaf schon sagte, glaube ich kaum das man mit simplen Kill the Bush Family Games tiefgreifend beeinflussen kann. Steckt doch alles noch in Kinderschuhen
aber im wahrsten sinne des wortes. da würde ich den ersten satz nicht mehr unterschreiben..

Grestorn
2007-07-16, 22:44:53
Also entweder man regt sich über alle realen Shooter auf, heisst auch WK2 etc. oder man lässt es ganz.

Ganz recht. Alle Spiele, die ein zeitgenössiches Szenario mit realem Hintergrund haben, halte ich für extrem kritisch.

Nicht nur wegen den offensichtlichen Problemen, die hier angesprochen wurden - Meinungsmache, Desensibilisierung, Manipulation - sondern auch, weil man dadurch die überaus realen Qualen der betroffenen Menschen auf ein paar Pixel Blut reduziert.

Dadurch werden die größten Schrecken der Welt banalisiert. Und das ist einfach nur FALSCH.

Deswegen lehne ich Militärshooter voll und ganz ab.

Kladderadatsch
2007-07-16, 22:48:44
Ganz recht. Alle Spiele, die ein zeitgenössiches Szenario mit realem Hintergrund haben, halte ich für extrem kritisch.

Nicht nur wegen den offensichtlichen Problemen, die hier angesprochen wurden - Meinungsmache, Desensibilisierung, Manipulation - sondern auch, weil man dadurch die überaus realen Qualen der betroffenen Menschen auf ein paar Pixel Blut reduziert.

Dadurch werden die größten Schrecken der Welt banalisiert. Und das ist einfach nur FALSCH.

Deswegen lehne ich Militärshooter voll und ganz ab.
edit: achso, das war gar keine ironie.

Skusi
2007-07-16, 22:56:40
Ich glaube wir leben in einer Zeit, in der in einem Computerspiel jede Thematik verwurschtelt werden würde, hauptsache der Kram verkauft sich.

Das finde ich viel bedenklicher. Ich bin niemand der jemals mit Gewalt in Computerspielen Probleme hatte, aber ich finde schon, dass die Computer/Videospielszene äusserst Moralfrei ist.

Jevi
2007-07-16, 23:07:04
Nicht nur wegen den offensichtlichen Problemen, die hier angesprochen wurden - Meinungsmache, Desensibilisierung, Manipulation - sondern auch, weil man dadurch die überaus realen Qualen der betroffenen Menschen auf ein paar Pixel Blut reduziert.

Dadurch werden die größten Schrecken der Welt banalisiert. Und das ist einfach nur FALSCH.

Deswegen lehne ich Militärshooter voll und ganz ab.

Ich halte deine Einstellung für falsch.
Warum lässt du den zu, dass ein Spiel, ich betone ein SPIEL in deinen Augen etwas Schreckliches auf ein "paar Pixel Blut reduziert"? Sollte man mit seinem Verstand nicht in der Lage sein Realität vom Spiel zu unterscheiden? Darf ich etwas "schreckliches" nicht als Unterhaltung darstellen und es dennoch als schrecklich empfinden? Ich meine man weiß doch, dass es in einem Spiel nicht real ist und dass es nun mal nur "Pixel" sind. Mit solch einer Einstellung könnte man auch Bücher kritisieren, da diese etwas Schreckliches auf paar Buchstaben reduzieren.
Spiele sind Unterhaltung, wie Filme und Bücher und solange diese keine Gefühle gezielt verletzen und moralische Grenzen extrem nicht überschreiten so sind doch eigentlich spiele aller Arten legitim. Oder sehe ich da was falsch?

Melbourne, FL
2007-07-16, 23:26:27
Prinzipiell gebe ich "insane in the membrane" recht...unsere aktuelle westlichen Shooter sind auch bloss nicht besser. Der Unterschied, den ich sehe, ist, dass man in unserer Gegend deutlich leichter an Informationen ueber die tatsaechliche politische Situation bekommt. Damit sollte man weniger anfaellig fuer Propaganda usw. sein als man es z.B. im Iran ist.

Und zum Inhalt der Spiele...ich kann schon verstehen, dass man auch real existierende Hintergruende fuer ein Spiel heranzieht. Z.B. 2. WK...da spart man einen Haufen Designer ein, die sonst irgendwelche Raumschiffe erfinden muessten. Toll finde ich es trotzdem nicht. Und zwar hauptsaechlich deswegen, weil in den meisten Spielen irgendeine Wertung des Geschehens auftaucht (die einen sind gut, die anderen boese). Loebliche Ausnahme ist dabei die IL2 Serie (2. WK Flugsim). Dort kann man Flugzeuge aller Seiten fliegen und es gibt keine Hintergrundgeschichte oder aehnliches sondern bloss Missionen. Damit gibt es kein gut und kein boese und man kaempft (virtuell) einfach nur fuer ein Land. Damit bleibt es dem Spieler ueberlassen, welche Seite er bevorzugt und wie er sich dabei fuehlt. Und es bleibt ihm auch ueberlassen, sich seine eigene Meinung zu bilden.

Alexander

WedgeAntilles
2007-07-17, 01:00:16
Ich bin niemand der jemals mit Gewalt in Computerspielen Probleme hatte, aber ich finde schon, dass die Computer/Videospielszene äusserst Moralfrei ist.

Moral ist die Maske der Minderbegabten.

Oder anders:
Was ist schon Moral? Moral ist die wunderbar diffuse Waffe für sämtliche Gutmenschen, Weltverbesserern und sonstigen Leuten die der Ansicht sind anderen Leuten irgendwelche Dinge vorschreiben zu müssen.

Es ist unmoralisch dies und das zu tun, zu zeigen, zu zeichnen, zu schreiben, zu filmen...
Wie schön man damit den moral high ground für sich beschlagnahmt und ein traumahftes totschlagargument hat - schließlich ist es ja unmoralisch etwas gegen die eigene Position zu sagen (die sich ja, wir erinnern uns, auf Moral beruft) - und damit böse.

Ich identifizier mich gern mit dem Charakter den ich spiele, also mag ich auch Shooter in denen ich auf der Seite spiele, die meine Weltanschauung vertritt, und das ist für mich der Westen.
Dass man in anderen Ländern auf Amis ballert und der gute Selbstmordattentäter ist, ist doch logisch, damit hab ich kein Problem - schließlich bin ich gern der gute Westler der Terroristen wegballert.

Computerspiele sind nicht die Erziehung, problematisch in diesen Ländern ist es, dass sie beigebracht bekommen Ungläubige würden stinken, wären Untermenschen und müssten getötet werden.
Das ist das Problem in diesen Ländern.
Nicht dass man in ihren Shootern auf Amis + Co ballert.

Aquaschaf
2007-07-17, 01:02:11
das glaube ich dir nicht.

Wo ist das Problem? Es ist nur ein Spiel..


und das derartige manipulation funktioniert, ist fakt.

Quelle dafür? Das glaube ich nämlich nicht. In sozialen und psychologischen Gefilden von Fakten zu sprechen und Prämissen aufzustellen ist etwas dem man sehr, sehr vorsichtig sein sollte. Irgendeine falsche Annahme, etwas unberücksichtigtes und die ganze tolle Argumentationskette ist völlig wertlos. Deswegen ziehe ich aus solchen theoretischen Überlegungen keine Schlüsse. Wenn du empirische Hinweise hast, dann sieht die Sache anders aus. Und gibt es die? Vermehrte Abneigung gegenüber Menschen aus dem nahen Osten durch Shooter? Beispiele dafür?

Kladderadatsch
2007-07-17, 08:34:47
Quelle dafür? Das glaube ich nämlich nicht. In sozialen und psychologischen Gefilden von Fakten zu sprechen und Prämissen aufzustellen ist etwas dem man sehr, sehr vorsichtig sein sollte. Irgendeine falsche Annahme, etwas unberücksichtigtes und die ganze tolle Argumentationskette ist völlig wertlos. Deswegen ziehe ich aus solchen theoretischen Überlegungen keine Schlüsse. Wenn du empirische Hinweise hast, dann sieht die Sache anders aus. Und gibt es die? Vermehrte Abneigung gegenüber Menschen aus dem nahen Osten durch Shooter? Beispiele dafür?
unerbewusste manipulation: gruppe a bekommt während eines kinofilms einzelne bilder eines getränks gezeigt (wird also nicht bewusst wahrgenommen), gruppe b nicht. gruppe a kauft im anschluss deutlich häufiger dieses angebotene getränk, als gruppe b.

hier ist die sache ja noch deutlich ausgeprägter. man bekommt grundsätzlich die gleichen stereotypen vorgesetzt.

Grestorn
2007-07-17, 09:53:38
Ich halte deine Einstellung für falsch.
Warum lässt du den zu, dass ein Spiel, ich betone ein SPIEL in deinen Augen etwas Schreckliches auf ein "paar Pixel Blut reduziert"? Sollte man mit seinem Verstand nicht in der Lage sein Realität vom Spiel zu unterscheiden? Darf ich etwas "schreckliches" nicht als Unterhaltung darstellen und es dennoch als schrecklich empfinden? Ich meine man weiß doch, dass es in einem Spiel nicht real ist und dass es nun mal nur "Pixel" sind. Mit solch einer Einstellung könnte man auch Bücher kritisieren, da diese etwas Schreckliches auf paar Buchstaben reduzieren.
Spiele sind Unterhaltung, wie Filme und Bücher und solange diese keine Gefühle gezielt verletzen und moralische Grenzen extrem nicht überschreiten so sind doch eigentlich spiele aller Arten legitim. Oder sehe ich da was falsch?

Es geht nicht darum, ob ich es unterscheiden kann oder nicht. Natürlich kann ich das, und natürlich werde ich nicht (und wohl auch praktisch kein anderer) zum Massenmörder wegen solcher Spiele.

Es geht darum, dass diese Spiele realen Grauen banalisieren. "Der Soldat James Rhian" oder "Schindlers Liste", um zwei Kinofilme aus dem Genre zu nennen, haben das Grauen nicht banalisiert sondern überaus eindrucksvoll ins Szene gesetzt. Es läuft einem kalt den Rücken runter und ich für meinen Teil habe am Ende von Schindlers Liste Rotz und Wasser geheult.

Computerspiele in dem Genre werden eine solche Reaktion nie auslösen. Es werden simulierte Menschen in solchen Mengen umgebracht, und der Spieler hält niemals eine Sekunde an, um darüber nachzudenken, was er gerade tut oder gar Grauen oder Betroffenheit zu empfinden.

Und was noch viel schlimmer ist: Auch das eigene Ableben des Spielers - der einem realen Soldaten nachempfunden ist - hat kaum irgendeine Konsequenz. Und genau das ist es, was die Millionen von Menschen, die tatsächlich ihr Leben lassen mussten, so mit Füßen tritt.

#44
2007-07-17, 10:15:08
Und ernsthaft: ich meine Aussagen dass Spiele politisch manipuliert sein sollen. Ich wollte nur sagen, dass Aussagen wie "Ich will Person XYZ in einem Spiel Töten können" wohl weitaus besser für populistische Schnellschüsse geeignet sind als "könnte unterbewusst (pro-westliche) Propaganda verbreiten"...

Wenn du sagst, das du halbwegs über die aktuelle politische Lage aufgeklärt bist und daher davon nicht leicht zu Beeinflussen bist, kannst du wohl noch mit jedem Nicht-Spieler darüber diskutieren.

Versuch das mal mit "Ich will XYZ in einem Spiel töten können". Absolutes No-Go. Da wird dir kaum jemand nicht Ablehnend, gar Entsetzt, gegenüberstehen. Vorallem kein Politiker.

Mr. Lolman
2007-07-17, 11:02:15
Quest for Bush ist übrigens keine professionelle Eigenproduktion, sondern ein schrottiger Mod für das schrottige Quest for Saddam. Jetzt ists bloß fraglich warum GIMF das Produkt des "Feindes" als Grundlage für nen Mod nimmt und nicht einfach wie die Hisbollah auf Basis einer sehr bekannten Engine ein Spiel produzieren lässt (ich schätz mal dass sich GIMF keinen Copyrightstress einfangen will, denn ob die Produzenten des Hisbollah Spiels Lizenzgebühren für die Engine abdrücken ist auch eher fraglich ;D)

GBWolf
2007-07-17, 11:22:02
Americas Army war ähnlich veranlagt

Holundermann
2007-07-17, 11:53:23
Also das Computerspiele, wie jedes andere Medium, manipuliert sollte hier wirklich niemand abstreiten. Warum sonst sollte die US Army Millionen in die eigene Spieleschmiede pumpen... wie naiv doch die Leute sind! Wie stark wir dabei manipuliert werden hängt wohl vom einzelnen ab, aber das wir ständig manipuliert werden sollte jedem klar sein... egal ob durch Computerspiele, Werbund, Filme oder die Nachrichten!

und wieviele sind hier wirklich politisch aufgeklärt, wer liest den zB Iranische Zeitung hier? es gibt immer mehrere seiten, nicht nur 2 und nicht nur schwarz und weiss!

Wer von euch hat zB was in Geschichte über den Vietname Krieg erfahren? ich nicht, dafür den 2. WK ca. 4 mal durchgemacht!

WedgeAntilles
2007-07-17, 12:58:25
Es geht darum, dass diese Spiele realen Grauen banalisieren. "Der Soldat James Rhian" oder "Schindlers Liste", um zwei Kinofilme aus dem Genre zu nennen, haben das Grauen nicht banalisiert sondern überaus eindrucksvoll ins Szene gesetzt. Es läuft einem kalt den Rücken runter und ich für meinen Teil habe am Ende von Schindlers Liste Rotz und Wasser geheult.


Schönes Beispiel was du hier bringst - nur dafür dass es eben NICHT so funktioniert.^^
Du nennst James Ryan? Der Film ist für mich - und ne ganze Reihe mit denen ich ihn angeschaut habe - einfach nur ne Lachnummer und insgesamt ein reichlich mieser Kriegsfilm.
Eindrucksvoll? Ja, wie sehr man etwas vermurksen kann.

Dass einen ein PC Spiel nie berührt halte ich übrigens für ein Gerücht, zumindest ich bin von diversen durchaus schon berührt worden - wobei ich dir dahingehend zustimme dass ein Buch (oder auch mancher Film) sich eher dazu eignet große Verbindung herzustelllen.
Ist das jetzt gut oder schlecht? Weder noch, es ist schlicht ein anderes Medium das anders reagiert und mit dem man anders agiert.

Grestorn
2007-07-17, 13:41:24
Schönes Beispiel was du hier bringst - nur dafür dass es eben NICHT so funktioniert.^^
Du nennst James Ryan? Der Film ist für mich - und ne ganze Reihe mit denen ich ihn angeschaut habe - einfach nur ne Lachnummer und insgesamt ein reichlich mieser Kriegsfilm.
Eindrucksvoll? Ja, wie sehr man etwas vermurksen kann.
Das ist eine Meinung zu einem Film - dem einen gefällt er, dem anderen nicht. Das wirst Du bei jedem einzelnen Film so finden.

Welche Bedeutung das für meinen Standpunkt hat, erschließt sich mir nicht. Du sagst ja selber, dass im Allgemeinen Filme die Grausamkeit des Krieges deutlich weniger verharmlosen als das Computerspiele tun. Und das, obwohl Computerspiele meist eine sehr viel explizitere Gewaltdarstellung aufweisen.

Aber alleine dadurch, dass der Spieler in WW2- und ähnlichen Military-Computerspielen mit zeitgenössischem Szenario ständig mit dem Töten von mehr oder weniger anonymen Gegnern zu tun hat, entsteht doch immer eine gewisse Gewöhnung und damit Gleichgültigkeit. Keiner denkt doch daran, dass die Deutschen, Franzosen, Amis, Iraki, Afgahnen usw. die man da virtuell tötet tatsächlich für Menschen stehen, die gelebt und unsägliches Leid erlitten haben. Bei einem Film denke ich da durchaus daran.

Wenn das Szenario ein rein fiktionales ist das keine Verbindung mit einer reellen Gegebenheit auf dieser Welt hat, dann sehe ich da kein Problem. Das virtuelle Töten ist nun mal fester Bestandteil von Actionspielen, und wenn es die Individuen, die da getötet werden, nie gegeben hat, dann kann ich auch niemandes Grauen damit verharmlosen.

Kladderadatsch
2007-07-17, 13:49:46
Americas Army war ähnlich veranlagt
die haben wenigstens keinen hehl daraus gemacht;)

Jevi
2007-07-17, 15:15:49
Aber alleine dadurch, dass der Spieler in WW2- und ähnlichen Military-Computerspielen mit zeitgenössischem Szenario ständig mit dem Töten von mehr oder weniger anonymen Gegnern zu tun hat, entsteht doch immer eine gewisse Gewöhnung und damit Gleichgültigkeit. Keiner denkt doch daran, dass es die Deutschen, Franzosen, Amis, Iraki, Afgahnen usw. die man da virtuell tötet tatsächlich für Menschen stehen, die gelebt und unsägliches Leid erlitten haben. Bei einem Film denke ich da durchaus daran.

Wenn das Szenario ein rein fiktionales ist das keine Verbindung mit einem Realität auf dieser Welt hat, dann sehe ich da kein Problem. Das virtuelle Töten ist nun mal fester Bestandteil von Actionspielen, und wenn es die Individuen die da getötet werden, nie gegeben hat, dann kann ich auch niemandes Grauen damit verharmlosen.

Genau hier liegt doch der Hund begraben.
Selbst wenn das Spiel dich in die Rolle einer existierenden Person versetzt und du gegen echte Gruppierungen kämpfen musst, meinst du nicht, dass du da zu weit gehst und behauptest, dass hier die Quallen der einzelnen Personen verharmlost werden? Ich könnte schwören, der Entwickler wird, dass immer leugnen, dass das seine Absicht war.
Selbst wenn du einen kritischen Punkt des Zweiten Weltkrieges nachspielst der dann falsch dargestellt wird, finde ich es schon übertrieben sich hier aufzuregen, dass vielleicht Fakten verschleiert werden oder Personen lächerlich gemacht werden. Man darf hier einfach nicht vergessen, dass es immer noch ein Spiel oder eben ein Film ist dessen Ziel es ist dich zu unterhalten. Der Film will von sich Rede machen in dem er vielleicht viel auf Effekte setzt und die "echte" Story als Inspiration nimmt, diese aber nur anschneidet. Ähnliches bei einem Spiel. Es will dich als Spieler gewinnen damit du es lange Spielst, Spaß hast und es anderen weiterempfahlst. Beide Medien wollen es einfach nicht immer richtig machen! Es ist wahrscheinlich auch oft gar nicht ihr Ziel...
Was ist zum Beispiel daran falsch das Weltkriegszsenario zu umschreiben und die Deutschen eben gegen Aliens antreten zu lassen. Ohne solche Mittel währe es doch total langweilig. Selbst wenn ich einen wahren Charakter steuere ist es mir als Spieler sowas von schnuppe ob der Historisch korrekt und brutal stirbt oder von Aliens gekillt wird.
Man kann doch nicht von einem Film der als Action dargestellt wird oder einem Spiel welches ein Shooter ist erwarten, dass es eine korrekte Lehrstunde in Geschichte gibt. Das ist doch gar nicht der Sinn der Sache. Wenn du merkst, dass hier einiges Falsch erzählt wird, dann sei froh, dass du genug Hintergrundwissen hast, wie es wirklich war und Schwamm drüber. Wenn man selber weiß, dass man das Grauen eines Zweiten Weltkrieges nicht nachvollziehbar in den Medien darstellen kann, so hat doch der Geschichtsunterricht seinen Zweck erfüllt.
Ich denke es ist extrem wichtig zu erkennen welche Aufgabe die Medien verfolgen. Wer ein Spiel oder auch ein anderes Medium verurteilt, nur weil es auf teilweise wahren Tatsachen basiert, der hat aus meiner Sicht ein Denkfehler… Würde immer alles korrekt dargestellt werden, nur um irgendwelche Personen zu schützen die Opfer eines Unglücks wurden, könnten wir die Unterhaltung bald knicken.
Medien können, aus meiner Sicht, keine „schrecklichen“ Ereignisse verharmlosen, da diese nicht mal in der Lage sind das Grauen z.B. von der Juden Verfolgung im ganzem Ausmaß darzustellen, dass würde sogar den Rahmen eines Films/Spiels sprengen. Es erfordert sehr viele Vergleiche verschiedener Quellen um den Ausmaß alleine zu erfassen. Oft wird es sogar schwierig, da viele Quellen auch die Tatsachen verdrehen und man hier schon sogar die Herkunft des Autors überprüfen muss um zu merken, dass dieser möglicherweise politisch beeinflusst wurde und sich somit nur für eine Seite ausspricht. Natürlich versuchen es die Medien immer wieder Geschichte korrekt und Unterhaltsam zu verpacken, aber mehr als oft funktioniert dass nicht. Realität ist halt nicht immer Unterhaltsam. Nur zum Beispiel der Film „Weiße Rose“: Es schneidet die Tatsachen sehr gut an, aber es schneidet eben nur. Zahlreiche Tatsachen fehlen und vieles wird sogar ausgelassen.
Wenn ein Film schon mit solchen Schwierigkeiten kämpft wie soll bitte ein Spiel hier etwas verharmlosen?
Und selbst wenn, die meisten Spieler interessiert es nicht ein mal wen die Steuern. Hauptsache mit viel Krach beeindruck werden,dass darf man nicht vergessen.

Aquaschaf
2007-07-17, 18:15:58
unerbewusste manipulation: gruppe a bekommt während eines kinofilms einzelne bilder eines getränks gezeigt (wird also nicht bewusst wahrgenommen), gruppe b nicht. gruppe a kauft im anschluss deutlich häufiger dieses angebotene getränk, als gruppe b.

Und du denkst ehrlich das könnte man so einfach übertragen? Xenophobie lässt sich so einfach wie der Wunsch Cola zu kaufen induzieren? Wenn es so ist dann kann man mit genug Überlegung für alles hinreichend viele Argumente finden um es als unmoralisch und negativ manipulatorisch anzusehen.

Und was noch viel schlimmer ist: Auch das eigene Ableben des Spielers - der einem realen Soldaten nachempfunden ist - hat kaum irgendeine Konsequenz. Und genau das ist es, was die Millionen von Menschen, die tatsächlich ihr Leben lassen mussten, so mit Füßen tritt.

Nochmal: es ist ein Spiel. Es sterben keine Menschen sondern Spielfiguren. Ist auch Schach unmoralisch weil da Krieg nachgespielt wird? Ja, Schach ist abstrakter und stellt keinen spezifischen Krieg dar. Aber das ist doch noch schlimmer; da wird moralisch jeder der in einem Krieg sein Leben gelassen hat mit Füßen getreten in gewisser Weise.

jay.gee
2007-07-17, 18:35:59
Moral ist die Maske der Minderbegabten.

Hoho - 16 Jährige spielen auf einem vituellen Kriegsschauplatz den Golfkrieg in Kampfhelis mit Flightstick nach. Sitzen in Panzer oder an Flugabwehrgeschützen ect. Moralisch finde ich das sehr bedenklich, weil in der Persönlichkeitsentwicklung eines Jugendlichen einfach noch zuviel fehlt - völlig falsche Informationen und Werte geliefert werden. Das zum Thema Minderbegabte..... ;)

Grestorn
2007-07-17, 19:33:43
Nochmal: es ist ein Spiel. Es sterben keine Menschen sondern Spielfiguren. Ist auch Schach unmoralisch weil da Krieg nachgespielt wird? Ja, Schach ist abstrakter und stellt keinen spezifischen Krieg dar. Aber das ist doch noch schlimmer; da wird moralisch jeder der in einem Krieg sein Leben gelassen hat mit Füßen getreten in gewisser Weise.

Ja, es ist ein Spiel. Ich spiele auch gerne, auch brutale Spiele (zur Zeit "The Darkness").

Aber das Spiel hört dort auf, wo die Grenze zur Realität verschwimmt.

Wie wärs, würdest Du es auch lustig finden, wenn ein Spiel dass Massaker von Srebrenica zum Thema hätte? Oder eines der Schulmassaker der letzten Jahre? Oder den Betrieb eines Vernichtungslagers?

Wo ist die Grenze?

Es gibt doch genügend Themen interssante Spiele zu kreieren. Es muss eigentlich nicht sein, dass man sich ausgerechnet Szenarien aus der jüngeren Vergangenheit suchen muss, an die noch zig tausende sehr reale Erinnerungen haben.

Kladderadatsch
2007-07-17, 21:18:08
Und du denkst ehrlich das könnte man so einfach übertragen? Xenophobie lässt sich so einfach wie der Wunsch Cola zu kaufen induzieren? Wenn es so ist dann kann man mit genug Überlegung für alles hinreichend viele Argumente finden um es als unmoralisch und negativ manipulatorisch anzusehen.

das beispiel muss man nicht unbedingt übertragen. es ist in jedem fall geeignet um zu zeigen, wie leicht man doch zu beeinflussen ist- mit viel harmloseren mitteln.

Jevi
2007-07-17, 21:21:03
Wie wärs, würdest Du es auch lustig finden, wenn ein Spiel dass Massaker von Srebrenica zum Thema hätte? Oder eines der Schulmassaker der letzten Jahre? Oder den Betrieb eines Vernichtungslagers?


Selbst wenn, es in solch einem Schauplatz die Story ansiedeln würde, würde niemand das Szenario haar genau so nachstellen. Wir müssen jetzt hier nicht anfangen zu übertreiben!
Es würde einen Spieler nicht mal interessieren wie so ein "Schulmassaker" oder das "Massaker von Srebrenica" 100% abgelaufen ist. Das haben bis dato mit Sicherheit andere Medien bis zum kotzen wiederholt. Bei einem Spiel trägt solch ein Szenario wenn dann nur als Rahmen für die Spielmechanismen. Ich würde kein Spiel kaufen, welches mir nur eine Story erzählen will. Da gehört noch viel mehr dazu und genau dieses "mehr" ist das was ein Spiel ausmacht. In dem Augenblick wo ich spiele und auch sicher viele andere, denkt keiner nach ob hier eine Tatsache verharmlost wird. Warum auch?! Tut es das den wirklich? Frag dich mal selber.
Irgendwie scheint es mir so, dass man hier gegen eine Wand spricht und du bei deiner "seltsamen" Meinung behaarst.
Würde jeder solch eine Meinung haben, so hätte nicht ein mal Super Mario ein Existenzrecht, da man ja auf Schildkröten springen kann und das ist ja so was von brutal.
Ich glaube hier sollte man vorher definieren was ein Spiel ist bevor man weiter diskutiert, da es einigen offensichtlich nicht klar ist.

Lokadamus
2007-07-17, 21:27:35
im grunde sind wir doch genau so manipuliert wie die kinder, die seit heute "quest for bush" daddeln. natürlich ist unsere software nicht so offensiv. aber versetzt euch mal in die perspektive der gegenseite...mmm...

Ok, das ist eine ganz einfache Sache.
Im Westen ist der Teufel. Dem geht es gut, die haben viele Sachen und ich hab ganz wenig.
Aber ich hab Allah, der ist groß, passt auf mich auf und wenn ich mit einer Bombe genug Menschen mit in den Tod reiße, komme ich in das Paradies, wo einige Jungfrauen auf mich warten.
Damit ich weiß, wie der Teufel aussieht und wie man eine Waffe bedient, soll ich so ein Spiel spielen. Mein Bruder sagt, dass hilft einem.
Wenn ich mehr Zeit hätte, könnte ich schonmal spielen/ arbeiten/ erschaffen/ weiterbilden in weltlichen Bereichen, aber erstmal muss ich beten.

Passt das? ;)

Kladderadatsch
2007-07-17, 21:34:33
ist das die "perspektive der gegenseite"?:D
ganz so komplex hätte ich sie jetzt nicht eingeschätzt, aber wenn du meinst;)

im ernst: was das anbelangt, habe ich hier auch schon meine meinung geschrieben. doppelmoral..

Aquaschaf
2007-07-17, 21:48:47
Wo ist die Grenze?

Es gibt doch genügend Themen interssante Spiele zu kreieren. Es muss eigentlich nicht sein, dass man sich ausgerechnet Szenarien aus der jüngeren Vergangenheit suchen muss, an die noch zig tausende sehr reale Erinnerungen haben.

Ich würde sagen die Grenze liegt genau dort wo Persönlichkeitsrechte verletzt werden. D.h. wenn so direkt eine Situation als Szenario verwendet wird dass die Beteiligten sich begründet verletzt sehen. Darunter würden so Sachen fallen wie Spiele in denen reale Politiker getötet werden sollen, ein realer Anschlag genaue Vorlage ist oder ähnliches. Shooter die auf realen Kriegen basieren sind ja immer noch in dem Sinne weitgehend fiktiv und auch abstrahiert im Vergleich zu echtem Krieg.

Das mit dem Vernichtungslager fände ich eine interessante Idee. Richtig umgesetzt ließe sich daraus echt was machen das im positiven Sinne einen viel stärkeren Effekt hat als jede Führung durch eine Gedenkstätte.

Und ja, ich persönlich finde komplett fiktive Szenarien auch "humaner" und vor allem interessanter. Aber das ist nichts was man speziell Videospielen anlasten könnte. Die tausendste Dokumentation über experimentelle Waffen aus der Nazi-Zeit oder was weiß ich für zweitklassige Bücher fallen in die selbe Kategorie. Aber nur weil ich es recht doof finde heißt das ja nicht dass es für die vielen Menschen die anderer Ansicht sind tatsächlich schlecht oder "schädlich" ist.

Kladderadatsch
2007-07-17, 22:07:16
Aber nur weil ich es recht doof finde heißt das ja nicht dass es für die vielen Menschen die anderer Ansicht sind tatsächlich schlecht oder "schädlich" ist.
ein 15-jähriger, der einen kriegs-shooter spielt, weiß, dass er da auf pixel schießt. weiß er aber auch, dass das spiel keinen krieg simulieren kann und aufs primitivste reduziert ist? grestorn, dessen #14 ich zuerst als ironie aufgefasst habe und mich deshalb zurückhielt (dann ergeben deine folgenden post nämlich weniger sinn;)), hat mich diesbezüglich tatsächlich stuzig gemacht. (grestorns haltung wäre im grunde die einzig richtige konsequenz)
wenn ich daran denke, dass in cod 1 (in 2 auch?) zwischen den missionen immer wieder "historische" aufarbeitung mit original-sequenzen "geleistet" wurde, kommt mir die sache doch ein bisschen makaber vor. da wird die grenze zwischen fiktion und wirklichkeit nämlich völlig und gewollt aufgehoben. die habe ich wohl deshalb immer instinktiv weggeklickt;)

Aquaschaf
2007-07-17, 22:46:53
ein 15-jähriger, der einen kriegs-shooter spielt, weiß, dass er da auf pixel schießt. weiß er aber auch, dass das spiel keinen krieg simulieren kann und aufs primitivste reduziert ist?

Er schießt nicht auf Pixel. Er bewegt seine Maus und klickt.

Weiß der 12jährige der Indiana Jones guckt das Nazis in echt nicht nur harmlos-dumm waren sondern richtig schlimme Sachen angestellt haben? Weiß das Kind das Harry Potter liest das Magie nicht funktioniert und die Welt nicht dermaßen schwarz/weiß ist? Sollte Sims nicht eine strengere Altersbeschränkung haben; dort können Kinder Spielfiguren die recht wirklichkeitsnah für echte Menschen stehen töten (ich hab z.B. mal einem Kind beim Spielen zugesehen dass sich genau aus dem Aspekt einen Spaß gemacht hat).

Ich kann dir für alles "Argumente" liefern um es als moralisch verwerflich darzustellen weil es nicht wiedergibt Wie Kompliziert Und Ernst Das In Wirklichkeit Ist Sodass Man Keinen Spaß Daraus Machen Darf.

Kladderadatsch
2007-07-17, 23:11:00
ok, jetzt sind wir also da angelangt, wo die auswirkungen auf kinder von indiana jones und harry potter (die von allem abgesehen nicht den realitätsgrad vortäuschen wollen wie z.b. cod1) mit denen von weltkriegen verglichen werden.

Aquaschaf
2007-07-17, 23:20:46
Die psychischen Auswirkungen sind wahrscheinlich viel größer, immerhin ist der letzte Weltkrieg schon eine Weile her und genießt zur Zeit deutlich weniger Hype als z.B. Harry Potter.

Skusi
2007-07-18, 13:44:29
Ein palästinensisches Kind, dass mit seiner Familie in Deutschland lebt, eine deutsche Schule besucht, multikulturelle Freundschaften pflegt, wird kaum aufgrund solch eines Shooters zum Islamisten.
Wenn das gleiche Kind aber in Ghaza Stadt wohnt, wo vor der Haustür verrückte mit der Ak47 rumfuchteln, den ganzen Wahnsinn auch noch mit dem Deckmantel der Religion bedecken, dann sind die möglichen Auswirkungen eines solchen Spieles deutlich grösser. Und das sollten wir, die im Westen leben, wenn wir westliche Spiele spielen immer bedenken. Wenn es so etwas wie politische Manipulation in Spielen gibt, dann ist sie im Westen mit Sicherheit deutlich Fortgeschrittener als in der Arabischen Welt.

Holundermann
2007-07-18, 15:19:22
Ein palästinensisches Kind, dass mit seiner Familie in Deutschland lebt, eine deutsche Schule besucht, multikulturelle Freundschaften pflegt, wird kaum aufgrund solch eines Shooters zum Islamisten.
Wenn das gleiche Kind aber in Ghaza Stadt wohnt, wo vor der Haustür verrückte mit der Ak47 rumfuchteln, den ganzen Wahnsinn auch noch mit dem Deckmantel der Religion bedecken, dann sind die möglichen Auswirkungen eines solchen Spieles deutlich grösser. Und das sollten wir, die im Westen leben, wenn wir westliche Spiele spielen immer bedenken. Wenn es so etwas wie politische Manipulation in Spielen gibt, dann ist sie im Westen mit Sicherheit deutlich Fortgeschrittener als in der Arabischen Welt.

Unterschreib!

Toll geschrieben!

WedgeAntilles
2007-07-18, 16:35:05
Hoho - 16 Jährige spielen auf einem vituellen Kriegsschauplatz den Golfkrieg in Kampfhelis mit Flightstick nach. Sitzen in Panzer oder an Flugabwehrgeschützen ect. Moralisch finde ich das sehr bedenklich, weil in der Persönlichkeitsentwicklung eines Jugendlichen einfach noch zuviel fehlt - völlig falsche Informationen und Werte geliefert werden. Das zum Thema Minderbegabte..... ;)

Und früher hat man Cowboy und Indianer gespielt...

Die Frage ist doch wer die Erziehung der Kinder übernimmt - die Eltern die in der Lage sind Regeln und Werte zu vermitteln oder das Fernsehen / Comuter.

Das aus letzterem nix anständiges rauskommen wird in ner ordentlichen Anzahl der Fälle ist ja wohl ziemlich logisch.
Aber sicher nicht Fehler oder Problem des Mediums - schließlich ist es nicht seine Aufgabe.

Sich hier drüber aufzurgen ist in etwa so sinnvoll wie sich über die Existenz von Süßigkeiten aufzuregen, logisch ist dass eine Ernährung auf Süßigkeiten basierend schädlich ist, aber gegen ein Stück Schokoloade nix einzuwenden ist.

Zwei Postings über mir wurde ein wunderbarer Kontext hergestellt, in so nem Fall jetzt die PC Spiele heranzuziehen und das Übel der Welt festzumachen ist lächerlich.
Wer die Erziehung nem PC überlassen will und sich dann drüber aufregt dass der PC nen schlechten Einfluss ausübt hat ein Problem - und dass ist nicht der PC, sondern seine geistige Einstellung.


Vor 30 Jahren hat die Rockmusik sämtliche Werte kaputt gemacht und die Jugend verdorben.
Noch ein bisschen früher waren es die Bücher.
Dann galt das Fernsehen mal als Grundübel.
Jetzt sind es halt die PC Spiele.

Fällt das keinem auf?
Noch jede Generation hat ihr ach so unglaublich böses, satanistisches und schädliches Medium überlebt.
Heutige Probleme stammen aus der Realität (Erziehung, Gesellschaft...), nicht aus fiktionalen Welten wie sie der PC darstellt.

Kladderadatsch
2007-07-18, 16:44:08
Hoho - 16 Jährige spielen auf einem vituellen Kriegsschauplatz den Golfkrieg in Kampfhelis mit Flightstick nach. Sitzen in Panzer oder an Flugabwehrgeschützen ect. Moralisch finde ich das sehr bedenklich, weil in der Persönlichkeitsentwicklung eines Jugendlichen einfach noch zuviel fehlt - völlig falsche Informationen und Werte geliefert werden. Das zum Thema Minderbegabte..... ;)
naja, jay, denk mal in die zeit zurück, als du 16 warst. würdest du dir heute bf2 verbieten?;)

wie WedgeAntilles schrieb, das ist einfach der lauf der zeit, in dem sich diese spiele weiterentwickeln.

jay.gee
2007-07-18, 19:28:10
naja, jay, denk mal in die zeit zurück, als du 16 warst. würdest du dir heute bf2 verbieten?;)

wie WedgeAntilles schrieb, das ist einfach der lauf der zeit, in dem sich diese spiele weiterentwickeln.

Ich stimme Wedge in den meissten Punkten ohne Frage zu - allerdings habe ich schon öffter betont, dass ich ganz froh bin, dass zu meiner Jugendzeit eher Games ala "Kick off und Stuntcar Racer angesagt waren. :) Ich halte es halt für unwahrscheinlich bedenklich, dass Jugendlichen eine solche Software wie BF2 oder auch diverse andere Games zugänglich gemacht werden. Mit Morlaisch meine ich mehr, dass die Relation zwischen Realität und den wahren Ereignissen sehr oft verloren gehen. Natürlich ist das auch alles eine Sache der Erziehungsberechtigten - die imho aber heut zu Tage oft überfordert sind. Meines Erachtens ist es falsch, wenn ein "Kind" zb. in einem vitruellen "Apache Longbow Bodetruppen bombadiert". Das kann für eine Persönlichkeitsentwicklung niemals der richtige Weg sein.

jojo4u
2007-07-19, 01:21:56
unerbewusste manipulation: gruppe a bekommt während eines kinofilms einzelne bilder eines getränks gezeigt (wird also nicht bewusst wahrgenommen), gruppe b nicht.

Urbane Legende:
http://de.wikipedia.org/wiki/Unterschwellige_Werbung:
Diese Untersuchungsergebnisse konnten jedoch bislang von keinem Forscher bestätigt werden. Es stellte sich auch schon kurze Zeit später heraus, dass James M. Vicary mit dieser bis dahin unbekannten Technik nur neue Kunden für seine Werbeagentur gewinnen wollte und dass das Experiment in dieser Form nie stattgefunden hatte.

Holundermann
2007-07-19, 10:22:08
Urbane Legende:

jetzt ist die Seite verschwunden :P

Ich stimme Wedge in den meissten Punkten ohne Frage zu - allerdings habe ich schon öffter betont, dass ich ganz froh bin, dass zu meiner Jugendzeit eher Games ala "Kick off und Stuntcar Racer angesagt waren.

Also bitte, Kriegsspiele gibts seits Computerspiele gibt... ist ja nicht so das es heute keine Fussball und Rennsimulationen gibt. eher ist das spektrum nur viel grösser geworden :)

Was auch fakt ist das heutige games näher an der realität dran sind von der Darstellung her, aber im endeffekt macht man ja das gleiche wie vor 15/20 jahren, man hämmert wie der irre auf seine Tastatur ein :|

Ich bin auch der Meinung das man nicht die Medien verteufeln sollte weil im endeffekt kommt es schon auf die soziale erziehung an wie man damit umgeht und was man für sich dabei herausholt! So einfach darf man nicht die verantwortung abwälzen und ist ja nicht so das uns jedes andere medium nicht gleich beeinflussen könnte... egal ob buch, film oder computerspiel! das sich verschiedene politische interessen diesen medien bedienen kann man nicht verhindern, genausowenig kann man sich in der heutigen gesellschaft diesen massenmedien entziehen! man muss nur verantwortungsbewusst damit umgehene und auch seinen kindern eine solche verantwortung beibringen, wie das im einzelnen aussieht? dafür gibts wohl kein universal rezept!

Kladderadatsch
2007-07-19, 10:39:00
Urbane Legende:
http://de.wikipedia.org/wiki/Unterschwellige_Werbung:
Diese Untersuchungsergebnisse konnten jedoch bislang von keinem Forscher bestätigt werden. Es stellte sich auch schon kurze Zeit später heraus, dass James M. Vicary mit dieser bis dahin unbekannten Technik nur neue Kunden für seine Werbeagentur gewinnen wollte und dass das Experiment in dieser Form nie stattgefunden hatte.
und sowas bekommt man in der schule beigebracht:wink:


@jay
ich verstehe natürlich, was du meinst. ich stimme auch voll und ganz überein. worauf ich eher hinauswollte: einen 16-jährigern würde ich nicht für so unmündig halten. die grenze zu dem, was du befürchtest, würde ich eher bei 13/14 ansetzen.

Das Auge
2007-07-19, 12:07:50
"Wie stark sind aktuelle Shooter politisiert, bzw. wir manipuliert?"

Um mal konkret auf diese Frage zu antworten, würde ich sagen, manche mehr manche weniger ;)
Das Paradebeispiel Americas Army dient ja letztendlich dem Zweck neue Rekruten anzuwerben, also wird das Spiel auch dementsprechend verpackt und die negativen Aspekte des Soldatendaseins komplett ausgeblendet.
Spiele wie Terrorist Takedown oder wie der Mist hieß sind dagegen imho einfach Zielgruppenspezifisch angelegt, soll heißen, nach 9/11 war die Nachfrage nach so einem Produkt einfach da, schließlich wollten sich sicher genug dumme Amis irgendwie abreagieren.
Bei den meisten Mainstream-Shootern ist es einfach so, daß man ein Feindbild braucht. Je nach Setting passen da eben Terroristen, Nazis und andere Bösewichte gut ins Bild. Der politische Grundtenor beschränkt sich doch eigentlich nur darauf, daß der Spieler als Amerikaner immer der Gute ist.
Das die Gegenseite jetzt auf die gleiche Idee kommt und das ganze mit Propaganda würzt würde ich jetzt mal als ganz normale Pendelbewegung einordnen. Denke kaum, daß es wegen einem Computerspiel mehr Selbstmord-Attentäter geben wird, die werden in den Koranschulen und Hamas-Quartieren u.ä. herangezüchtet, nicht vorm PC.
Abgesehen davon sind die Lebensumstände potenzieller Selbstmordattentäter einfach beschissen, da würde ich mal die Hauptursache für ihre Taten suchen...

Holundermann
2007-07-19, 12:37:23
Der politische Grundtenor beschränkt sich doch eigentlich nur darauf, daß der Spieler als Amerikaner immer der Gute ist.
Das die Gegenseite jetzt auf die gleiche Idee kommt und das ganze mit Propaganda würzt würde ich jetzt mal als ganz normale Pendelbewegung einordnen. Denke kaum, daß es wegen einem Computerspiel mehr Selbstmord-Attentäter geben wird, die werden in den Koranschulen und Hamas-Quartieren u.ä. herangezüchtet, nicht vorm PC.

Hmm, ich würde schon sagen das es mehr selbstmordattentäter dadurch gibt, genauso wie das es durch americas army mehr rekruten fürs militär gibt. ich glaube mal gehört zu haben das zB die AirForce nach erscheinen von TopGun einen zuwachs von Rekruten hatte.

Je mehr Menschen man erreicht desdo mehr zulauf. Wenn man ihnen dann ncoh einen tollen content vorkaugelt dann sprengen die sich mit freuden in die luft.

Die jungfrauen warten schon... männer in uniformen sind UNGLAUBLICH sexy... der meinung sind wohl auch noch die meisten uniformierten bei uns im bundesheer :) (AUT)

Keine Seite ist bei der Propaganda besser oder schlechter! man muss sich ja nur mal die 80er filme oder auch teilweise compspiele anschauen wie da die russen gebasht werden. immer das gleiche spiel, egal welches medium, mit immer dem selben hintergrundgedanken! möglichst viele leute von der eigenen meinung überzeugen, das ist manipulation und wird von jeder seite betrieben.

Lyka
2007-07-19, 12:42:57
für Selbstmordattentate würde ich dann als Werbung eher

den Bombengürtel-Simulator
den Paradies mit Jungfrauen-Simulator

sehen, wenns den geben würde.

Wolfram
2007-07-19, 13:18:29
Meine persönliche Meinung ist, dass "unsere" Spiele mit einfachen Klischees spielen. Früher waren es "die Nazis" oder "die Russen", "der Vietcong" mit vielem namenlosen Kanonenfutter (ich habe kein Spiel gezockt, in dem ich gezielt Rommel oder Chrustchow umbringen sollte). Und die heutige Bedrohungslage geht nun einmal vom islamisierten Terrorismus aus, deren Täter allesamt in ein Klischee-Bild passen.

Also ist es nur "normal", wenn sich dies in Spielen und Filmen wiederspiegelt, und vom "Feind" entsprechend spiegelbildlich verwendet wird. Wo ich aufhorchen würde, wäre ein Spiel, in dem Ägypter in Allianz mit Israelis, Jordaniern und Palistinensern den Vormarsch einer theokratischen Diktatur im Libanon aufhalten, ganz ohne die Amis.
Das ist es, und das ist alles.

Ein historisches Szenario ist im übrigen immer nur der Hintergrund für künstlerische Dramatik, ob es jetzt um einen in Vietnam angesiedelten Shooter, einen Stauffenberg-Film mit Tom Cruise oder Sartes Wege der Freiheit geht.

Weiterhin kann ich es auch nicht ästhetisch oder spielerisch befriedigender finden, in der zensierten Version von RTCW gegen Mitglieder einer "Sekte" anzutreten, die zur Nazizeit in Nazideutschland herumlaufen und wie Nazis aussehen.

Selbst America's Army ist nicht politisch, sondern eben nur ein Marketinginstrument.

Kladderadatsch
2007-07-19, 17:26:50
noch so ein spiel: "Rescue the Nuke Scientist"
So stellte eine Gruppe iranischer Studenten bereits am Montag (16. Juli) mit Rescue the Nuke Scientist ihre Antwort auf den »US-Cyber-Krieg gegen den Iran« vor. Das berichtet unter anderen die Nachrichtenagentur Associated Press.
gamestar (http://www.gamestar.de/news/pc/spiele/action/egoshooter/rescue_the_nuke_scientist/1472100/rescue_the_nuke_scientist.html)

und das beste: das spiel kommt auch bei uns auf den markt;D

Jevi
2007-07-19, 21:09:30
Wobei sich hier eigentlich zeigt, dass es auf Spieler kaum Auswirkungen hat. Die meisten Nachrichtensender berichteten, dass vor jedem Missionsbegin eine Art Briefing einen aufklärt worum es geht. Bei den meisten Jugendlich beobachtete man, dass diese sich für das Briefing bzw. Thematik nicht mal interessieren und es nicht lesen wollten. So ziemlich alle überspringen die langweilige Textpassage. Sie wollten alle nur spielen und hier zeigt sich wie gleich doch alle Shooter sind... Es ist immer eher das Tom & Jery Prinzip mit Spaß als Ziel.
Für mich stellt dieser Versuch der Manipulation einen traurigen Anfang da. Computerspiele sind aus meiner Sicht Unterhaltungsmedien, Spielzeug. Dieses sollte von politischer Manipulation verschont bleiben.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis man schon bei Babys entscheidet mit welchem Spielzeug diese spielen dürfen und mit welchem nicht.

WedgeAntilles
2007-07-20, 18:06:12
Wobei sich hier eigentlich zeigt, dass es auf Spieler kaum Auswirkungen hat. Die meisten Nachrichtensender berichteten, dass vor jedem Missionsbegin eine Art Briefing einen aufklärt worum es geht. Bei den meisten Jugendlich beobachtete man, dass diese sich für das Briefing bzw. Thematik nicht mal interessieren und es nicht lesen wollten. So ziemlich alle überspringen die langweilige Textpassage. Sie wollten alle nur spielen und hier zeigt sich wie gleich doch alle Shooter sind... Es ist immer eher das Tom & Jery Prinzip mit Spaß als Ziel.
Für mich stellt dieser Versuch der Manipulation einen traurigen Anfang da. Computerspiele sind aus meiner Sicht Unterhaltungsmedien, Spielzeug. Dieses sollte von politischer Manipulation verschont bleiben.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis man schon bei Babys entscheidet mit welchem Spielzeug diese spielen dürfen und mit welchem nicht.

Kann ich bestätigen, ich glaub hier werden die User des PC Spiels sogar vielfach überschätzt, die meisten wollen einfach zocken und Spass dran haben.
Missionsberichte lesen fällt für viele da nicht drunter, ebensowenig Hintergrundgeschichten und Kontext.
Ich kapier zwar nicht ganz wieso (ich persönlich fände es totlangweilig ohne einbettende Elemente wie Cutscenes, Briefing, oder Tagebucheinträge (Doom III z.B.), aber so sei es.

urbi
2007-07-21, 14:05:08
Zu der Nachricht die für diesen Thread (indirekt) verantwortlich ist:
Ich verstehe ehrlichgesagt nicht wo das Problem liegt. Ich habe in meinem Leben sicherlich schon 10-20 Spiele gespielt in denen ich als US-Soldat irgendeinen Feind bekämpft habe. In Filmen kämpfen die Amerikaner auch wahlweise gegen Russen oder (arabische) Terroristen.
Warum kann man das nicht umdrehen?
Man muss doch sehen, dass die Leute im Iran und einigen anderen Ländern sich durch die USA direkt bedroht fühlen, warum dürfen sie die dann nicht als Feindbild benutzen? Denkt mal darüber nach wer in den Hollywood-Blockbustern aus der Zeit des kalten Krieges der böse war...
Ich fand daher die ganze Diskussion schon scheinheilig als vor einiger Zeit dieser Film in die Kinos kam wo Araber gegen Amerikaner kämpfen (titel ist mir entfallen).

_DrillSarge]I[
2007-07-21, 19:08:29
sehe ich auch so. spiele mit usa vs. böse menschen gibt es wie sand am meer.
mir fällt da spontan soldier of fortune 1 ein. da ist es eigentlich verboten auf zivilisten zu schießen (game over), ausser im irak, da kannste alles abballern.
warum regt sich da keiner auf? umgekehrt schon. und ich habe noch keinen gesehen, der seine politische meinung amhand von shootern gebildet hat.

Kladderadatsch
2007-07-21, 19:49:15
I[;5687855']sehe ich auch so. spiele mit usa vs. böse menschen gibt es wie sand am meer.
mir fällt da spontan soldier of fortune 1 ein. da ist es eigentlich verboten auf zivilisten zu schießen (game over), ausser im irak, da kannste alles abballern.
warum regt sich da keiner auf?
wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das mit sicherheit als paradebeispiel aufgeführt:eek:

MarcWessels
2007-07-23, 03:18:34
Missionsberichte lesen fällt für viele da nicht drunter, ebensowenig Hintergrundgeschichten und Kontext.
Ich kapier zwar nicht ganz wieso (ich persönlich fände es totlangweilig ohne einbettende Elemente wie Cutscenes, Briefing, oder Tagebucheinträge (Doom III z.B.), aber so sei es.Viele Jugendliche sind damit überfordert. ;)