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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachteile von "Alt"-Objektiven


Shink
2007-07-25, 10:31:28
Hallo.

Hab mich mal etwas bei EBay umgesehen, da viele über die Pentax K100/110 schwärmen aufgrund der erhältlichen Objektive... Und da gibt es tatsächlich einiges interessantes, z.B. Standardobjektiv 35mm f1.2 <100€ (ein neues Sigma mit f1.8 kostet um die 250€ und bringt ja viel weniger), Zoom 35-70mm f1.7-4.5 oder das superdünne "Pancake"-Standardobjektiv (das natürlich weniger spektakuläre Leistungen liefert).

Gibt es irgendetwas, was massiv gegen solche Objektive bzw. für die "neuen Serien" von Sigma, Pentax etc., die man z.B. in Geizhals findet, spricht? Klar, manche haben keine AF-Unterstützung und da gibts die Brennweitenverlängerung, aber das wär mir ja noch egal. Wie sieht es mit Vignettierung und Auflösung aus und gibt es irgendwelche Nachteile, die sich aus der anderen Bauweise im Vergleich zu aktuellen Objektiven ergeben?

Gast
2007-07-25, 10:42:34
sprichts du von objektiven die für analoge SLRs entwicklet wurden?

da sollten vignettierungen, randunschärfen und verzerrungen keine rolle spielen, die digitalsensoren sind ja deutlich kleiner als der 35mm-film und erfassen somit sowieso nur den guten mittleren bereich des abbildungskreises.

problematischer dagegen ist der crop-faktor, durch den normal- und WW-objektive meistens in einen kaum brauchbaren brennweitenbereich fallen. für tele-objektive kann das dagegen manchmal recht hilfreich sein, wenn man noch etwas mehr tele erreichen will.

das hauptproblem ist allerdings, dass digitalsensoren im gegensatz zum film nur auf senkrecht einfallendes licht richtig reagieren. objektive für digitalkameras werden logischerweise so konstruiert dass auch wirklich alle lichtstrahlen senkrecht einfallen, bei alten objektiven hat man in der regel darauf keine rücksicht genommen weshalb, je nach objektiv, die ergebnisse durchaus mal etwas schlechter ausfallen können.

digitalsensoren haben auch eine deutlich höhere auflösung/fläche als der alte film, weshalb ein objektiv, welches für analogen film optimial war, beim digitalsensor dessen auflösung möglicherweise garnicht ausnützen kann.

Shink
2007-07-25, 10:56:59
problematischer dagegen ist der crop-faktor, durch den normal- und WW-objektive meistens in einen kaum brauchbaren brennweitenbereich fallen. für tele-objektive kann das dagegen manchmal recht hilfreich sein, wenn man noch etwas mehr tele erreichen will.

Davon weiß man ja üblicherweise, muss wie du gesagt hast kein Nachteil sein.

das hauptproblem ist allerdings, dass digitalsensoren im gegensatz zum film nur auf senkrecht einfallendes licht richtig reagieren. objektive für digitalkameras werden logischerweise so konstruiert dass auch wirklich alle lichtstrahlen senkrecht einfallen, bei alten objektiven hat man in der regel darauf keine rücksicht genommen weshalb, je nach objektiv, die ergebnisse durchaus mal etwas schlechter ausfallen können.

Genau so etwas wollte ich hören. Aber was bedeutet das im Klartext? Unschärfe? Unterbelichtung? Vignettierung?

digitalsensoren haben auch eine deutlich höhere auflösung/fläche als der alte film, weshalb ein objektiv, welches für analogen film optimial war, beim digitalsensor dessen auflösung möglicherweise garnicht ausnützen kann.
Nun ja, äh... nein. Wieviel Körner hat nochmal ein 35mm KB-Film? Laut Wikipedia entspräche das 13-200 Megapixel. Da kämen auf die APS-C-Fläche wohl auch noch über 6 Megapixel.

Schroeder
2007-07-25, 11:07:54
Ich weiß jetzt nicht wie es bei Pentax aussieht, aber bei Nikon ist es beispielsweise so, dass die "kleinen" DSLRs (D40(x)/D50/D70/D80), "Schwierigkeiten" mit der Belichtungsmessung haben, so man alte Objektive nutzt. Sprich Blende & Belichtungszeit sind dort dann selbst zu wählen.

Ist natürlich im digitalen Zeitalter kein großes Problem (wenn man die Zeit dazu hat), 1-2 Probeaufnahmen und man hat die richtige Kombination. Wenns aber schnell gehen muss (Sport oder weiß der Henker), und der erste Schuss sitzen sollte, nunja, könnte es etwas eng werden.

Gast
2007-07-25, 11:13:07
Nun ja, äh... nein. Wieviel Körner hat nochmal ein 35mm KB-Film? Laut Wikipedia entspräche das 13-200 Megapixel. Da kämen auf die APS-C-Fläche wohl auch noch über 6 Megapixel.

das kann man kaum umrechnen und hängt zudem stark von der lichtempfindlichkeit des films ab.

bei ISO100 kommt der film auf ~10-12MP, bei ISO400 gerade mal 4-6MP.

die wahnsinnswerte von wikipedia gibt es nur mit extrem lichunempfindlichen spezialfilmen (ISO25 oder geringer), "normale" filme kommen wie gesagt nicht so hoch.

die 10MP liegen allerdings bei den SLRs der letzten generation schon auf APS-größe.

Shink
2007-07-25, 11:24:43
Nun ja, wenn ich ein f1.2 Objektiv auf einer chemischen SLR hab, gib ich normalerweise keinen ISO400 Film rein; ich erwarte mir nicht gerade, dass das Objektiv mit einem ISO100 Film überfordert ist und ich sprach auch von 6MP-DSLRs aber gut, soll so sein, nehm ich zur Kenntnis; ist mir relativ egal (die Pentax-Kitobjektive sind ja auch nicht gerade das gelbe vom Ei und die wollte ich mir ersparen).

@Schroeder: Ist das nun aufgrund des Lichteinfallswinkels? Aber wenn das so ist, dass man mit ein paar Probeaufnahmen die Kombination rausbekommt, sollte es eigentlich ein fixer Faktor sein, den man sich pro Objektiv merken muss, oder?

Gast
2007-07-25, 11:26:08
@Schroeder: Ist das nun aufgrund des Lichteinfallswinkels? Aber wenn das so ist, dass man mit ein paar Probeaufnahmen die Kombination rausbekommt, sollte es eigentlich ein fixer Faktor sein, den man sich pro Objektiv merken muss, oder?


nein, wenn die belichtungsautomatik nicht funktioniert, musst du in jeder situation blende+belichtungszeit selbst wählen.

UliBär
2007-07-25, 12:08:13
(...) ist mir relativ egal (die Pentax-Kitobjektive sind ja auch nicht gerade das gelbe vom Ei und die wollte ich mir ersparen). (...) Falsch! Die Pentax Kit-Objektive sind echte Perlen verglichen mit Kitscherben anderer Hersteller.

Bei den neuen Pentaxen muß man die "grüne Taste" (K10D) oder die "AE-L-Taste" kurz betätigen und die Kamera stellt die passende Belichtungszeit zur gewählten Blende ein. Das funktioniert mit den alten K-Objektiven bei Offenblende, mit den M42ern nur mit Arbeitsblende. Außerdem funktioniert die Fokuserkennung bei Pentax selbst mit den ältesten M42-Gurken sehr zuverlässig, solange das Objektiv lichtstark genug ist.

BTW: Ein 1.2er Altobjektiv von Pentax wird für weit > 200€ über den Tisch gehen, glaub's mir! ;)
[edit] Oder meintest Du etwa diese Revuenon und Porst Gurken, die so gerne als ultimater "Lichtriese für Fotografieren bei Kerzenschein" zu Märchenpreisen an den unwissenden Käufer verhökert werden? :lol:

Shink
2007-07-25, 12:45:33
Bezüglich Kit-Objektive: Naja, ich bezog mich auf die Tests von dpreview und dcresource, die auf eine böse Vignettierung hinweisen.

Ja, ich meine diese Porst Gurken. Was gibt es über die zu wissen und wo bekommt man als unwissender Käufer so Informationen her?

UliBär
2007-07-25, 12:58:20
Bezüglich Kit-Objektive: Naja, ich bezog mich auf die Tests von dpreview und dcresource, die auf eine böse Vignettierung hinweisen. Die Vignettierung hast Du bei jedem Weitwinkel irgendwann und die beschränkt sich bei Kit wirklich auf die 18-19mm, danach ist es frei von Vignettierung. Auch die Verzeichnung ist minimal. Ja, ich meine diese Porst Gurken. Was gibt es über die zu wissen und wo bekommt man als unwissender Käufer so Informationen her? Diverse Foren z. B.
Zu den Porst Gurken: Was nützt ein 1.2er Objektiv, das erst ab Blende 5,6 zu gebrauchen ist, weil es vorher wie ein David-Hamilton-Film aussieht? ;)

Shink
2007-07-25, 13:15:01
Na toll... das war ja schon mal eine gute Antwort. Werd sie in meine "kaufe-Pentax-wegen-billiger-Objektive"-Entscheidung einfließen lassen.

UliBär
2007-07-25, 16:10:01
Bin noch bei der Arbeit - deshalb nur sporadische Antworten - heute Abend können wir gerne mehr zu dem Thema diskutieren. Ich habe mir mittlerweile einen erstaunlich guten Fundus älterer Objektive zugelegt aber dabei auch einige herbe Enttäuschungen erlebt. Das kannst Du Dir ersparen, da die Pentax K100D schon ein geniales Teil ist und mit "alten" Linsen hervorragend zusammenarbeitet. Wenn man bereit ist, auf Autofokus und manch anderen Luxus zu verzichten, kann man in all dem "Altglas" manchen fotografischen Schatz finden.