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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was haben Religionen gegen Sex?


codinguser
2007-07-31, 22:22:00
Hallo,

vielen Religionen verteufeln Sex und dulden ihn nur zur reinen Fortpflanzung in einer Ehe. Es hat sich mittlerweile oft etwas gelockert aber ursprünglich war das so.

Die Frage ist nun:
Warum?

Thanatos
2007-07-31, 22:30:11
Ich denke, dass dies in der deutlich "spirituelleren" und auf einer eher anderen Ebene stattfindenden religiösität, bei den neuen monotheistischen Religionen begründet ist.

Die alten, (meist?) polytheistischen waren ja deutlich näher bei den Menschen, was man ja bei den Griechen so schön sah, wo die Götter auch gerne mal zur Erde kamen um sich dort zu vergnügen. Bei den heute verbreiteten Religionen ist diese Hingabe jedoch nur noch rein geistlicher Natur.

Ich denke mal, dass dies ein Grund ist, dass man Sex als etwas obszönes, verderbendes ansah, und es deshalb nur als Mittel, um Kinder zu bekommen, gestattet war.

<glory>
2007-07-31, 22:47:26
Also um es mal auf den christlichen glauben bzw. die katholiken zu reduzieren so ist von jenen ja verlangt in monogamie zu leben, das schließt natürlich auch das verbot des vorehelichen sex ein, in der ehe dient der sex dann der fortpflanzung, verhütung wäre eine sünde in dem sinne glaube ich, dass das gottgegebene gut der fortpflanzung missbraucht wird um körperlichen befriedigung zu erlangen...

Unfug
2007-07-31, 22:49:52
Wie alt ist denn das Kamasutra?
Ich glaube nicht, daß es überall als was obzönes angesehen wurde, wenn man schon vor Jahrhunderten von Jahren so ein Buch gemacht hat.

Uzundiz
2007-07-31, 22:50:32
im hamburgischen religionsunterricht habe ich gelernt [was in der form leider abgeschafft wird :( ):

1. zur schutz der frau, damit sie plötzlich nicht dumm & schwanger da stehen muss, wenn ein mann sie einfach mal so vergewaltigt hat. -> humantiersierung der frau (in der früheren gesellschaft frauen waren früher nur f***- und gebährmaschinen ohne rechte)

2. sex zeigt die "tierische" seite des menschen (der ganze akt wird ja nicht vom verstand gesteuert, sondern von den sexuellen trieben des menschen). jedoch ist der mensch ein "abbild" gottes, also ein wesen was höher sein soll als tiere. [so wird es zumindest vom christlichen standpunkt aus gerechtfertigt. die tatsache, dass das hohenlied in der bibel auftaucht, wird da gerne mal dabei "vergessen" bzw "zurechtgedeutet", obwohl darin deutlich wird, dass sex und das ganze drumherum zum wesen mensch dazu gehört.]

Nr 1 ist der wissenschaftlich-historische grund

Nr 2 ist der Religiöse grund


_____________________________________________


so jetzt steinigt mich, falls ich was hier falsch wiedergegeben habe :D

Börk
2007-07-31, 23:08:16
Im Christentum: Als Druckmittel. Niemand lebt ohne Sex bzw hat keinen Spass dran. Und wenn die Kirche Sex als verwerflich ansieht, dann hat man Schuldgefühle und ist leichter zu kontrollieren.

schmacko
2007-07-31, 23:10:24
Hallo,

vielen Religionen verteufeln Sex und dulden ihn nur zur reinen Fortpflanzung in einer Ehe. Es hat sich mittlerweile oft etwas gelockert aber ursprünglich war das so.

Die Frage ist nun:
Warum?
an welche religionen denkst du?

codinguser
2007-07-31, 23:15:54
2. sex zeigt die "tierische" seite des menschen (der ganze akt wird ja nicht vom verstand gesteuert, sondern von den sexuellen trieben des menschen). jedoch ist der mensch ein "abbild" gottes, also ein wesen was höher sein soll als tiere. [so wird es zumindest vom christlichen standpunkt aus gerechtfertigt. die tatsache, dass das hohenlied in der bibel auftaucht, wird da gerne mal dabei "vergessen" bzw "zurechtgedeutet", obwohl darin deutlich wird, dass sex und das ganze drumherum zum wesen mensch dazu gehört.]



Dürften dann Christen nicht auch nur von Vitaminpräparaten und irgendwelchem ekligen aber nahrhartem zeug leben?

Denn leckeres/süsses Essen mögen ist doch auch tierisch und kommt sicher nicht vom verstand...

Paran
2007-07-31, 23:44:06
Hallo,

vielen Religionen verteufeln Sex und dulden ihn nur zur reinen Fortpflanzung in einer Ehe. Es hat sich mittlerweile oft etwas gelockert aber ursprünglich war das so.

Die Frage ist nun:
Warum?

Urspruenglich war die Erde auch eine Scheibe.


Bevor dies hier wieder einen Streit zwischen Atheisten und Glaeubigen vom Zaun bricht, definiere bitte, welche Religionen du meinst und vorallem in welcher Zeit du denkst.

Denkst du an eine vergangene Zeit und deren Politik, sprich fruehzeitliche Religionen, Antike, Mittelalter oder denkst du an die gegenwaertige Religionspolitik einzelner Religionen.

Uzundiz
2007-07-31, 23:50:38
Dürften dann Christen nicht auch nur von Vitaminpräparaten und irgendwelchem ekligen aber nahrhartem zeug leben?

Denn leckeres/süsses Essen mögen ist doch auch tierisch und kommt sicher nicht vom verstand...


bei sex ist es aber schwieriger nein zu sagen...für einige unmöglich

sex soll ein paradebeispiel dafür sein, wie der mensch seinen trieben erlegen ist.

ich denk mal beim essen die kontrolle über sich selber zu behalten ist sicherlich leichter, als mitten beim sex plötzlich aufzuhören oder das ab*****en zu verhindern.



leider habe ich meine religionsmappe weggeschmissen, daher kann ich leider hier nicht aufzählen, was genau beim sex so tierisch sein soll, nach der meinung des theologen soundso...


über das thema streiten sich sowieso hochangesehene theologen seit jahrzehnten...


muss dich nunmal mit der tatsache anfreunden, dass in manchen religionen sex schlecht angesehen wird...was für die frauenwelt damals vorteilhaft war.

codinguser
2007-07-31, 23:58:55
Bevor dies hier wieder einen Streit zwischen Atheisten und Glaeubigen vom Zaun bricht, definiere bitte, welche Religionen du meinst und vorallem in welcher Zeit du denkst.


Mir fallen da spontan Christentun und Islam ein.
Habe nur mal gehört das es bei anderen ähnlich sein soll. Vielleicht gibts ja hier nen Experten.

Uzundiz
2007-08-01, 00:20:49
bin zwar kein experte, aberwo wird sex im islam verteufelt? eigentlich gibt es genau da ein signifikanten unterschied zwischen islam und christentum

es ist verboten groß rumzuposaunen man habe dies und das letzte nacht mit der frau und seinem sch**** gemacht.

(da bin ich mir aber nicht sicher, ob das im koran steht oder nur eine mündliche überlieferung ist, aber dieses verbot existiert)



oder besteht für dich die verteufelung darin, das man kein sex vor der ehe haben darf?


___________________________________________________

zum christentum habe ich schon gesagt was ich weiß

Meta
2007-08-01, 07:47:50
Christentum&Christen (im Sprachgebrauch) sind:

Katholiken, Protestanten, Baptisten, Anglikanische, Freikirchliche, Glaubensgemeinschaften, ein Gläubiger der an Jesus glaubt, Ich, eine Omi in Neufundland, Scheinchristen, Papierchristen, nur Religiöse und Tiefgläubige etc.

Ich finde es häßlich, wie ihr mich und alle anderen in einen Topf werft und hier alle Christen schlecht macht. Viele der Beiträge hier sind wertlos und verletzend für mich als Christ.

Ich als tiefgläubiger Christ und Protestant sage, dass Sex etwas wunderbares, von Gott gegebenes ist, um sich mit einem Menschen zu dem man gehört, dem man alles geben will, von allen Formen als die Letzte Große zu verbinden. Ob mit oder ohne Kondom, Pille, von hinten oder vorne im Dunkeln oder sonstwo.

Meta

Monger
2007-08-01, 08:31:22
bin zwar kein experte, aberwo wird sex im islam verteufelt? eigentlich gibt es genau da ein signifikanten unterschied zwischen islam und christentum

Nun, zumindest hatten viele islamische Staaten nichts gegen Polygamie einzuwenden, und es gibt Regelungen für "Zeitehen" (verheiratet für eine Nacht), was praktisch einer Legalisierung der Prostitution gleichkommt - wobei jetzt die Frage ist, was jetzt davon wirklich durch die Religion abgedeckt ist. Mein Wissen über den Islam ist jetzt auch nur sehr beschränkt, aber mein Eindruck ist, dass Sex dort deutlich mehr Erwähnung findet als im Christentum, dass aber das Frauenbild außerordentlich mies ist. Letzteres ist wohl nicht verwunderlich: alle großen antiken Gesellschaften waren nunmal patriarchalisch geprägt. Es gibt wohl keine Weltreligion, die nicht frauenfeindlich wäre.

_Gast
2007-08-01, 08:49:46
Christentum&Christen (im Sprachgebrauch) sind:

Katholiken, Protestanten, Baptisten, Anglikanische, Freikirchliche, Glaubensgemeinschaften, ein Gläubiger der an Jesus glaubt, Ich, eine Omi in Neufundland, Scheinchristen, Papierchristen, nur Religiöse und Tiefgläubige etc.

Ich finde es häßlich, wie ihr mich und alle anderen in einen Topf werft und hier alle Christen schlecht macht. Viele der Beiträge hier sind wertlos und verletzend für mich als Christ.

Ich als tiefgläubiger Christ und Protestant sage, dass Sex etwas wunderbares, von Gott gegebenes ist, um sich mit einem Menschen zu dem man gehört, dem man alles geben will, von allen Formen als die Letzte Große zu verbinden. Ob mit oder ohne Kondom, Pille, von hinten oder vorne im Dunkeln oder sonstwo.

MetaDanke! Genau so etwas wollte ich auch gerade schreiben. Diese Pauschalisierungen zeigen, dass die Poster gerne ihre Meinung abgeben, vom Thema aber keinerlei Ahnung haben. Ich bin auch Christ und für mich gibt es keinen Papst, keine Heiligen, keine Marienverehrung, keine unbefleckte Empfängnis, keine Priesterweihe, kein Zölibat, Mann und Frau sind gleichberechtigt und Sex ist völlig natürlich. Denn ich bin protestantisch.

Wie sagte Martin Luther so schön über Sex:
"In der Woche zwier // Schadet weder Dir noch ihr // Macht im Jahre hundertvier."

Also nochmal die Bitte: Hört auf, pauschal vom Christentum zu sprechen.

Jenny23
2007-08-01, 09:17:50
Warum sich Christ nennen, wenn Christentum anscheinend nur sehr schwammig definiert ist? Dann weiss doch niemand bescheid, was damit eigentlich gemeint ist. Somit ist die Aussage "Ich bin Christ" doch nur ein subjektives Zugehörigkeitsgefühl, denn eine echte Benennung, bzw. Definition des eigenen Glaubens.

Da, glücklicherweise, nicht alle Menschen an exakt dasselbe glauben, ist es eh ein Blödsinn sich Moslem/Christ oder sonstwie zu nennen. Man ist letztlich nur das was man sich darunter vorstellt, und von daher irgendetwas, von dem ansonsten eigentlich niemand eine Vorstellung hat, bzw. haben kann (woher denn auch?). Die Aussage "Ich bin Christ/Moslem/Jude/..." ist von daher höchst irreführend und derjenige der sie ausspricht darf sich nicht wundern, wenn sein Gegenüber eine völlig andere Vorstellung davon hat und eben "pauschalisiert", weil er mal irgendwo gehört hat, daß Christen/Moslems/Juden dies und das tun/glauben und jenes gutheißen, dieses aber ablehnen.

Es ist eh nur das Bedürfnis sich einer großen, relevanten, mächtigen, Geborgenheit spendenden Gruppe zugehörig zu fühlen, die uns ständig lügen lässt, die uns behaupten lässt, wir wären x und nicht y. Und wenn dann jemand ein schlechtes Wort über x verliert, weil er z.B. ablehnt, daß andere Menschen die sich x nennen es toll finden Tiere zu Tode zu quälen oder ihre Frauen verprügeln etc., dann ist wieder die Rede von Blasphemie/Beleidigung/Pauschalisierung.
Da sag ich nur: Selbstverschuldetes Elend und nichts anderes.

So eine Kinderkacke.

Paran
2007-08-01, 09:52:38
Warum sich Christ nennen, wenn Christentum anscheinend nur sehr schwammig definiert ist? Dann weiss doch niemand bescheid, was damit eigentlich gemeint ist. Somit ist die Aussage "Ich bin Christ" doch nur ein subjektives Zugehörigkeitsgefühl, denn eine echte Benennung, bzw. Definition des eigenen Glaubens.

Also Christ nehme ich mir die Lehren von Jesus Christus zu Herzen, sein Gedanke der Naechstenliebe, im Grunde die Grundzuege seiner Bergpredigt.

Ob ich dann noch weitere Aufgaben, Verhaltensregeln, Dogmen annehme bleibt mir selbst uebrig.

Aber jeder der sich Christ nennt, muss ich mit Jesus identifizieren koennen.

Uzundiz
2007-08-01, 12:15:38
Christentum&Christen (im Sprachgebrauch) sind:

Katholiken, Protestanten, Baptisten, Anglikanische, Freikirchliche, Glaubensgemeinschaften, ein Gläubiger der an Jesus glaubt, Ich, eine Omi in Neufundland, Scheinchristen, Papierchristen, nur Religiöse und Tiefgläubige etc.

Ich finde es häßlich, wie ihr mich und alle anderen in einen Topf werft und hier alle Christen schlecht macht. Viele der Beiträge hier sind wertlos und verletzend für mich als Christ.

Ich als tiefgläubiger Christ und Protestant sage, dass Sex etwas wunderbares, von Gott gegebenes ist, um sich mit einem Menschen zu dem man gehört, dem man alles geben will, von allen Formen als die Letzte Große zu verbinden. Ob mit oder ohne Kondom, Pille, von hinten oder vorne im Dunkeln oder sonstwo.

Meta


jo das ist halt definitionsproblem des wortes "christentum".

das erinnert mich, an eine gruppierung in deutschland (ich glaube in köln) die sich die "nicht moslems" oder so nennen. die habens auch satt mit den anderen muslimischen gruppierungen in einem topf geworfen zu werden, nur weil sie eine islamisch geprägte lebenstil besitzen aber nicht religiös sind. dieser verein verzeichnet derzeit eine rasanten anstieg ihrer mitgliederzahl...vielleicht finde ich ein link


ich bin der meinung, das was ich geschrieben habe übers christentum habe, gelte jedenfalls für katholiken. die protestanten sollen um offener sein, aber dennoch sich nicht so sehr von katholiken im thema sex unterscheiden.
Natürlich ist es nicht so, das alle katholiken oder protestanten in dieses schema passen - aber z.B die fundementaleren oder die kirchenhäupter handhaben das thema sicherlich so, wenn ich an den z.B papst und seine aussagen so denke. (ja ich weiß, dass der papst nicht der "chef" der protestanten ist :) )


als moslem kenne ich die christliche welt auch nur von der schule, daher bin ich auch offen jede art von belehrungen. :)

Nun, zumindest hatten viele islamische Staaten nichts gegen Polygamie einzuwenden, und es gibt Regelungen für "Zeitehen" (verheiratet für eine Nacht), was praktisch einer Legalisierung der Prostitution gleichkommt - wobei jetzt die Frage ist, was jetzt davon wirklich durch die Religion abgedeckt ist. Mein Wissen über den Islam ist jetzt auch nur sehr beschränkt, aber mein Eindruck ist, dass Sex dort deutlich mehr Erwähnung findet als im Christentum, dass aber das Frauenbild außerordentlich mies ist. Letzteres ist wohl nicht verwunderlich: alle großen antiken Gesellschaften waren nunmal patriarchalisch geprägt. Es gibt wohl keine Weltreligion, die nicht frauenfeindlich wäre.

zur Prostition bzw. Zeitehen :

kenne die geschichten auch, darüber wird in den islamräten auch heftig gestritten. also für mich sind diese zeitehen nicht gültig, da man es mit der ehe ernst nehmen muss, so steht es jedenfalls in einer überlieferung oder im koran.

zur Frauenbild: wenn man die fakten alleine nur betrachtet, dann ist das frauenbild im koran wirklich nicht besonders gut. jedoch bekam die frau durch den koran erst überhaupt rechte zugesprochen, an den sich auch der mann halten muss. vor dem koran, herrschten ja nur die gesetze der wüsten in der arabischen welt, wo die frau wirklich so gut wie keine rechte hatte. also war das islamische frauenbild früher sogar eine verbesserung für die frau (z.B brautgeld). diese verbesserung gabs übrigens nicht beim islam, sondern alle großen religionen haben den status der frau innerhalb der damligen gesellschaft gestärkt. -> das ist aber offtopic

der threadstarter wollte wissen, warum sex "verteufelt" (das wort gefällt mir nicht so sehr im zusammenhang von sex) wird.

@ codinguser

also im islam ist voreheliche sex verboten. der grund ist wie beim christentum zur schutz der frau, denn erst durch die ehe kriegt die frau rechte (zumindest damals) die es ihr ermöglicht zu überleben evtl zusammen mit ihren kindern, auch wenn der mann verlassen haben sollte. den "religiösen" grund kanndu kostenlos im internet nachlesen. mit google kannst du z.B seiten finden, die eine deutsche übersetzung des korans und islamische überlieferungen (obwohl eine übersetzung des korans im islam verboten ist ;D ) anbieten.

aber eine "verteufelung" von sex im islam kenn ich nicht und kann mir es auch nicht vorstellen, wenn ich z.B daran denke, dass der koran den beiden partnern in der ehe dazu verpflichtet (natürlich gibt es ausnahmen z.B krankheit), dem partner sex "zu geben", wenn es der andere verlangt :D::biggrin:... aber vielleicht kennst du ein beispiel.

codinguser
2007-08-01, 12:46:58
also im islam ist voreheliche sex verboten. der grund ist wie beim christentum zur schutz der frau, denn erst durch die ehe kriegt die frau rechte (zumindest damals) die es ihr ermöglicht zu überleben evtl zusammen mit ihren kindern, auch wenn der mann verlassen haben sollte. den "religiösen" grund kanndu kostenlos im internet nachlesen. mit google kannst du z.B seiten finden, die eine deutsche übersetzung des korans und islamische überlieferungen (obwohl eine übersetzung des korans im islam verboten ist ;D ) anbieten.


Das voreheliche Verbot gehört für mich zur Threadfrage mit dazu.
Hätte sie vielleicht eher "Warum sind Religionen so verklemmt?" nennen sollen.

Nun, Fakt ist also;
Voreherlicher Sex war zum Schutz der Frau verboten, damals gab es keine Pille, zuverlässige Kondome usw....

Aber in der heutigen Zeit, wo man 3 Verhütungsmethoden kombinieren kann, ist das doch überflüssig? Warum streicht man es nicht?
Das Argument "Verhütung ist Abtreibung" zählt nicht, denn wenn man länger nicht hat - das haben wir in Bio gelernt - geht einem soweiso über Nacht einer ab, was dann in einem befleckten Bett endet.

Arokh
2007-08-01, 13:27:40
Hallo,

vielen Religionen verteufeln Sex und dulden ihn nur zur reinen Fortpflanzung in einer Ehe. Es hat sich mittlerweile oft etwas gelockert aber ursprünglich war das so.

Die Frage ist nun:
Warum?dahinter steckt die Sichtweise der abrahamitischen Relgionen, streng zwischen einer erhabenen spirituellen Welt und einer materiellen Welt, die für sich genommen schlecht und unbeseelt ist und des reinigenden Einflusses der spirituellen Welt bedarf, abzugrenzen. Sexualität wird in diesem Schema als selbstverständlich der materiellen Seite zugehörig angesehen (daher auch der Ausdruck "Fleischeslust"), und daher geringschätzig behandelt. Deutlich wird dies in dem Spruch "der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach".

Ajax
2007-08-01, 13:35:10
Hallo,

vielen Religionen verteufeln Sex und dulden ihn nur zur reinen Fortpflanzung in einer Ehe. Es hat sich mittlerweile oft etwas gelockert aber ursprünglich war das so.

Die Frage ist nun:
Warum?

Hm... Deswegen gab es wohl gegen Ende das Gottesgeschenk Syphillis und die Hexdenverbrennung. Das waren bestimmt sehr brauchbare Werkzeuge gegen Sex. ;)

Ich denke dennoch das Du da etwas mißverstanden hast. Die Bibel sagt, seid fruchtbar und mehret Euch. Da steht leider nichts von Verteufelung. ;)

Monger
2007-08-01, 13:44:07
Aber in der heutigen Zeit, wo man 3 Verhütungsmethoden kombinieren kann, ist das doch überflüssig? Warum streicht man es nicht?
Nunja... Religionen haben meistens das Problem, dass sie den Menschen eine gewisse Kontinuität geben sollen. Das beißt sich natürlich mit einer schnelllebigen Zeit, wo ein und die selbe Generation mehrere kulturelle Umbrüche mitmacht.
Religionen sind einfach nicht darauf eingerichtet, schnell zu reagieren.


dahinter steckt die Sichtweise der abrahamitischen Relgionen, streng zwischen einer erhabenen spirituellen Welt und einer materiellen Welt, die für sich genommen schlecht und unbeseelt ist und des reinigenden Einflusses der spirituellen Welt bedarf, abzugrenzen.

Das ist übrigens ein Mißverständnis. Die Urchristen kannten weder eine Seele, noch eine Trennung zwischen Körper und Geist. Wenn sie "Auferstehung der Toten" sagten, meinten sie das auch ganz wörtlich, und wenn sie "Himmelreich auf Erden" sagten, meinten sie wirklich dass in den nächsten Jahren die Welt untergehen würde, Gott auf die Erde kommen und alle Menschen (egal ob tot oder lebendig) richten würde.

Nachdem die Jahrhunderte verstrichen ohne dass irgendwas passierte, mussten die Christen langsam umdenken. Die Gelegenheit bot sich bei den Griechen. Da wurde gerade in der griechischen Philosophie genau darüber diskutiert, woher unser Abstraktionsvermögen kommt, und hat auf einen universellen, unsterblichen Geist geschlossen, der die "Vorlagen" für jedes Ding bereits kennt bevor es das Ding überhaupt gibt.

Die Christen haben diesen Gedankenansatz adaptiert, und daraus die Idee einer Seele entwickelt.
Übrigens stammen alle heutigen Bibelübersetzungen von der altgriechischen Fassung ab, deshalb ist auch jahrhundertelang nicht aufgefallen, dass man das Original an der Stelle ziemlich dramatisch umgedeutet hat.

Arokh
2007-08-01, 13:45:31
Ich als tiefgläubiger Christ und Protestant sage, dass Sex etwas wunderbares, von Gott gegebenes ist, um sich mit einem Menschen zu dem man gehört, dem man alles geben will, von allen Formen als die Letzte Große zu verbinden. Ob mit oder ohne Kondom, Pille, von hinten oder vorne im Dunkeln oder sonstwo.die Frage ist, kannst du diese Sicht der Dinge denn überhaupt aus der christlichen Lehre ableiten? Welche Stellen in der Bibel sind es, aus denen diese Sichtweise hervorgeht?
Ist es nicht vielleicht eher so, daß du deinen christlichen Glauben mit Vorstellungen verwässert hast, die ihren Ursprung gar nicht im Christentum haben? Und du nur aus reinem Wunschdenken, das Christentum müsse e superdupertollste Religion der Welt sein, das Resultat noch als Christentum bezeichnest?

Mir ist aufgefallen, daß sich bei vielen christlichen Theologen eine "Mantafahrer-Mentalität" findet: so wie ein Mantafahrer, der, wenn er an dem Manta von jemand anderem einen Fuchsschwanz sieht, denkt "boah geil, so einen muß ich an meinem Manta auch haben", gehen viele Theologen vor, wenn ihnen toll klingende Ideen begegnen. Dann versuch sie auf Biegen und Brechen das so zu deuten, daß die christliche Lehre diese Ideen immer schon enthalten habe, und am besten muß Jesus das dann schon alles in der Bergpredigt gesagt haben.

Uzundiz
2007-08-01, 14:43:06
die Frage ist, kannst du diese Sicht der Dinge denn überhaupt aus der christlichen Lehre ableiten? Welche Stellen in der Bibel sind es, aus denen diese Sichtweise hervorgeht?
Ist es nicht vielleicht eher so, daß du deinen christlichen Glauben mit Vorstellungen verwässert hast, die ihren Ursprung gar nicht im Christentum haben? Und du nur aus reinem Wunschdenken, das Christentum müsse e superdupertollste Religion der Welt sein, das Resultat noch als Christentum bezeichnest?

Mir ist aufgefallen, daß sich bei vielen christlichen Theologen eine "Mantafahrer-Mentalität" findet: so wie ein Mantafahrer, der, wenn er an dem Manta von jemand anderem einen Fuchsschwanz sieht, denkt "boah geil, so einen muß ich an meinem Manta auch haben", gehen viele Theologen vor, wenn ihnen toll klingende Ideen begegnen. Dann versuch sie auf Biegen und Brechen das so zu deuten, daß die christliche Lehre diese Ideen immer schon enthalten habe, und am besten muß Jesus das dann schon alles in der Bergpredigt gesagt haben.

er könnte sich z.B auf das hohenlied beziehen...aber ich denk mal die kirchenoberhäupter haben sicher genug gute argumente bzw bibelstellen parat, die das gegenteil beweisen können.

religions-schriften sind nunmal so geschrieben, dass sie unterschiedlich geduetet werden können. ich denk mal, weil die menschen damals halt metaphern benutzten um sich gegenseitig zu (be)lehren. der vorteil an der mehrdeutig ist, dass sich die religion weiterentwickeln bzw. an kulturelle umbrüche anpassen kann.


jedem das seine :)

paul.muad.dib
2007-08-01, 15:08:18
Ich denke, ein Grund ist es, Frauen vor ungewollten Schwangerschaften zu schützen bzw. dafür zu sorgen, dass eben zwei Elternteile da sind, um sich um den Nachwuchs zu kümmern. Und das ist eben am besten in der Ehe gewährleistet. In Zeiten von Verhütungsmitteln verliert diese Begründung natürlich an Bedeutung.

Ein weiterer Grund könnte eine gewisse Furcht vor der Sexualität sein. Der Mensch möchte gerne so tun, als habe er über alles die Kontrolle und wäre eben der nüchterne Entscheider usw. Aber Sexualität ist eben triebhaftes Verhalten und lässt sich nur begrenzt kontrollieren. Daher müssen sich die muslimischen Frauen vermummen, damit die Männer nicht in Versuchung geführt werden.

Bei der katholischen Kirche kann ein weiterer Grund Kontrolle sein. Die wenigsten werden es schaffen, keinen Spaß am Sex zu haben und den Akt nur als Mittel zur Herbeiführung einer Schangerschaft ansehen. Also sündigen sie und brauchen die Hilfe der Kirche.

Arokh
2007-08-01, 15:17:20
bin zwar kein experte, aberwo wird sex im islam verteufelt? im Islam sollen sich die Frauen verschleiern. Das hat den Zweck, daß sie ihre erotischen Reize verhüllen sollen. Das ist gleichbedeutend mit einer Unterdrückung der Sexualität.

Monger
2007-08-01, 15:27:20
Ich denke, es gibt EINE MENGE Gründe, gerade die Sexualität zu reglementieren - zumindest solange man in einer Gesellschaft lebt, die ohnehin ziemlich konfliktbeladen ist.

Je mehr Menschen mit dem Privatleben anderer konfrontiert werden, desto schwieriger ist es, Konflikte zu isolieren.

Angenommen ein Ehepaar streitet sich. Wenn sie alleine leben, ist das relativ unproblematisch: dann geht der Streit halt solange, bis sie sich geeinigt haben. Wenn Kinder in der Nähe sind, ist der Druck schon wesentlich stärker: jedes Wort wird da mit Gold gewogen.
Wenn jetzt - wie früher üblich - eine ganze Großfamilie unter einem Dach lebt, kann so ein Streit fatal sein. Dann fühlt sich z.B. nicht nur der Mann angegriffen, sondern auch die Schwiegereltern und Geschwister, und irgendeinem rutscht dann garantiert die Hand aus.

Mehr individuelle Rechte lassen sich nur dann erreichen, wenn jeder Mensch ein gewisses Maß an Privatsphäre hat. Ich denke, kaum einer ist sich bewusst, was für ein Glück es ist dass nicht die gesamte Verwandtschaft im selben Haus sitzt...

Eine liberale Sexualität ist ein ungeheurer Luxus. Dass das früher reglementiert wurde um soziale Unruhen zu verhindern, klingt eigentlich ganz vernünftig.

_Gast
2007-08-01, 16:14:20
im Islam sollen sich die Frauen verschleiern. Das hat den Zweck, daß sie ihre erotischen Reize verhüllen sollen. Das ist gleichbedeutend mit einer Unterdrückung der Sexualität.Das ist Ansichtssache. Im Prinzip ist jegliche Verhüllung von Geschlechtsmerkmalen als Unterdrückung der Sexualität anzusehen. Da Sexualität ein Trieb ist, müsste man sogar eigentlich jegliche Behinderung desselben als Unfreiheit betrachten.

Die Bekleidung der heutigen Jugend wird sicher von einigen älteren Menschen als obszön angesehen. Und genauso sieht wahrscheinlich ein Moslem eine unverschleierte Frau. Während für uns nackte Brüste zum Alltag gehören und normal erscheinen, muss das ja nicht gleich für jedermann gelten. Fragt sich nur, wer Recht hat und wo die Grenze ist. Oder gibt es bei diesem Thema so etwas gar nicht?

Meta
2007-08-02, 09:44:52
die Frage ist, kannst du diese Sicht der Dinge denn überhaupt aus der christlichen Lehre ableiten? Welche Stellen in der Bibel sind es, aus denen diese Sichtweise hervorgeht?
Ist es nicht vielleicht eher so, daß du deinen christlichen Glauben mit Vorstellungen verwässert hast, die ihren Ursprung gar nicht im Christentum haben? Und du nur aus reinem Wunschdenken, das Christentum müsse e superdupertollste Religion der Welt sein, das Resultat noch als Christentum bezeichnest?

Mir ist aufgefallen, daß sich bei vielen christlichen Theologen eine "Mantafahrer-Mentalität" findet: so wie ein Mantafahrer, der, wenn er an dem Manta von jemand anderem einen Fuchsschwanz sieht, denkt "boah geil, so einen muß ich an meinem Manta auch haben", gehen viele Theologen vor, wenn ihnen toll klingende Ideen begegnen. Dann versuch sie auf Biegen und Brechen das so zu deuten, daß die christliche Lehre diese Ideen immer schon enthalten habe, und am besten muß Jesus das dann schon alles in der Bergpredigt gesagt haben.

Nö. Ich beschäftige mich schon tiefgreifend mit der Bibel und dem christlichen Glauben. Ich verweise auf die Schöpfungsgeschichte, das Hohelied und einige Stellen wenn Jesus von "einem Fleisch" redet. Kannst dir gerne anschauen.

Zum anderen Thema Christentum. Wenn ich sage ich bin Christ, dann ist das schon relativ klar, dass ich Jesus nachfolge.
Wenn ihr ihr diskutiert und Christentum erwähnt, meint ihr meistens nur die Katholiken, oder nur die Leute die euch "böse" auffallen etc.

Meta

Arokh
2007-08-02, 12:32:33
Nö. Ich beschäftige mich schon tiefgreifend mit der Bibel und dem christlichen Glauben. Ich verweise auf die Schöpfungsgeschichte, was genau an dieser?

das Hoheliedkenne ich gar nicht, wo genau finde ich das?

und einige Stellen wenn Jesus von "einem Fleisch" redet. Kannst dir gerne anschauen.mach ich gerne wenn du mir sagst, welche Stellen das genau sind.

codinguser
2007-08-02, 12:47:12
Nö. Ich beschäftige mich schon tiefgreifend mit der Bibel und dem christlichen Glauben. Ich verweise auf die Schöpfungsgeschichte, das Hohelied und einige Stellen wenn Jesus von "einem Fleisch" redet. Kannst dir gerne anschauen.

Zum anderen Thema Christentum. Wenn ich sage ich bin Christ, dann ist das schon relativ klar, dass ich Jesus nachfolge.
Wenn ihr ihr diskutiert und Christentum erwähnt, meint ihr meistens nur die Katholiken, oder nur die Leute die euch "böse" auffallen etc.

Meta

Du weisst aber, das viele biblische Dinge, evtl. auch vieles was Jesus gesagt hat, auf die damalige Zeit gemünzt sind, um dort das Leben besser Regeln zu können?

Siehe die "Kein Sex vor der Ehe" Diskussion, die damals dem Schutz der Frau diente, und heute überflüssig ist, da es Kondome gibt.

Also lieber Meta, was nun?

piker
2007-08-02, 15:18:35
Du weisst aber, das viele biblische Dinge, evtl. auch vieles was Jesus gesagt hat, auf die damalige Zeit gemünzt sind, um dort das Leben besser Regeln zu können? woher willst du das so genau wissen? für wen oder was welche bibelstelle IST? der du nicht in der lage bist ein einziges gleichnis der bibel aus dir selber heraus zu erkennen, geschweige denn zu deuten.

zum topic.

ich kenne überhaupt keine einzige religion die etwas gegen sex hat. auch nach längerem überlegen...mir fällt keine ein. aber vielleicht gibt es ja tatsächlich welche?




Also lieber Meta, was nun?

ja, und nun :smile:

oO_KIWI_Oo
2007-08-02, 15:44:51
kenne ich gar nicht, wo genau finde ich das?

In jeder Bibel im Alten Testament ;) Hier mal ein kleiner Auszug:

Hohes Lied 4, 12-16: Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, [meine] Braut, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle. Was dir entsprosst, ist ein Lustgarten von Granatapfelbäumen samt köstlichen Früchten, Hennasträuchern samt Narden, Narde und Safran, Würzrohr und Zimt samt allerlei Weihrauchgewächsen, Myrrhe und Aloe samt allerbesten Balsamsträuchern. Eine Gartenquelle [bist du], ein Brunnen mit fließendem Wasser und [Wasser], das vom Libanon strömt. Wach auf, Nordwind, und komm, Südwind! Laß duften meinen Garten, laß strömen seine Balsamöle! Mein Geliebter komme in seinen Garten und esse seine köstlichen Früchte!

mach ich gerne wenn du mir sagst, welche Stellen das genau sind.

Ich vermute er meint eine Stelle, an der Jesus aus dem Schöpfungsbericht des AT zitiert:

1. Mose 2, 24: Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden zu einem Fleisch werden.

da wären aber z.B. auch noch aus den neutestamentlichen Briefen:

Epheser 5, 25: Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.

1. Korinther 7: Der Mann leiste der Frau die [eheliche] Pflicht, ebenso aber auch die Frau dem Mann. Die Frau verfügt nicht über ihren eigenen Leib, sondern der Mann; ebenso aber verfügt auch der Mann nicht über seinen eigenen Leib, sondern die Frau. Entzieht euch einander nicht, es sei denn
nach Übereinkunft eine Zeitlang, damit ihr euch dem Gebet widmet und dann wieder zusammen seid, damit der Satan euch nicht versuche, weil ihr euch nicht enthalten könnt.

oO_KIWI_Oo
2007-08-02, 15:52:57
Siehe die "Kein Sex vor der Ehe" Diskussion, die damals dem Schutz der Frau diente, und heute überflüssig ist, da es Kondome gibt. Also lieber Meta, was nun?

Aha, das Kondom ist also die Lösung aller Probleme, die sich aus unverbindlichen Intimbeziehungen ergeben können. Eine interessante These... :D

codinguser
2007-08-02, 16:20:25
ich kenne überhaupt keine einzige religion die etwas gegen sex hat.

Auch nichts gegen eine wilde Gruppensexorgie?

Anadur
2007-08-02, 17:23:55
Auch nichts gegen eine wilde Gruppensexorgie?

Um mal diesen Gedankengang aufzugreifen. Ich denke bei der gesamten Geschichte rund um Sex sollte man auch beachten in welchem geographischen geschichtlichen Bereich sich das Christentum oder der Islam entwickelt hat.
Beides waren ja nicht von heute auf morgen plötzlich Weltreligionen.

Sie waren zuerst nichts anderes als kleine Sekten mit charismatischen Anführeren, die sich bemühten vom damaligen Zeitgeist sich abzugrenzen. Viel zum Schutze der Frau wollte man mit entsprechenden Regeln sicherlich nicht einführen. Warum auch? Frauen waren damals gleichberechtigter Partner und nicht selten Königinen / mächtige politische Gegner/Verbündete (z.B. Kleopatra). Und nein, Männer galten damals nicht als Hengste, wenn sie die Ehe brachen sondern wurden genauso gesteinigt ;) Dazu kommt, dass nicht zwangsläufig jeder den Zusammenhang zwischen Sex und Schwangerschaft überhaupt begriff. Wenn er überhaupt bekannt war, dann sicherlich nur einem recht begrenzten Kreis.

Das Christentum wollte sich einfach damals von den üblichen Fruchtbarkeitsriten der Babylonier/Ägypter, den Knabenliebenden Griechen und dem verruchten Rom und und und abgrenzen.

Im laufe der Geschichte wurde immer wieder dieses ABgrenzen durch geregelte Sexualität aufgegriffen. Abgrenzung gegenüber dem einfachen Pöbel, abgrenzen gegenüber dem Feind, dem Babaren, dem Ungläubigen.

Ajax
2007-08-03, 19:08:44
Auch nichts gegen eine wilde Gruppensexorgie?

Wer sagt Dir denn, dass ähnliche Praktiken nicht vollzogen wurden. ;)
War nicht unter Ishtar oder Aphrodite eine Tempelprostitution üblich? Waren nicht unter der Hure Babylon (zumindest lt. Alten Testament) noch ganz andere Sachen üblich?

Es gibt Theorien eines historischen Matriachats im frühen Mesopotamien in der Zeit von 8000 bis 3000 v.Chr. ;)

Thanatos
2007-08-03, 19:27:21
Wer sagt Dir denn, dass ähnliche Praktiken nicht vollzogen wurden. ;)
War nicht unter Ishtar oder Aphrodite eine Tempelprostitution üblich? Waren nicht unter der Hure Babylon (zumindest lt. Alten Testament) noch ganz andere Sachen üblich?

Es gibt Theorien eines historischen Matriachats im frühen Mesopotamien in der Zeit von 8000 bis 3000 v.Chr. ;)

:confused:

Er wollte doch damit jetzt die monotheistischen, und nicht die frühen polytheistischen Religionen ansprechen, wo es ja oftmals, wie du ja bereits erwähntest, zu einem bestimmten Feiertag solche "Sex-Orgien" gab.

Monger
2007-08-03, 19:33:30
Auch nichts gegen eine wilde Gruppensexorgie?

Das hat historisch ziemlich geschwankt. Der Hinduismus war mal eine relativ liberale und sexfreudige Religion. Immerhin haben die Inder das Küssen und das Kamasutra erfunden! ;)

Mittlerweile sind die auch ziemlich spießig geworden, was aber auch mit dem ordentlichen islamischen Anteil in Indien zusammenhängen könnte.

Über das Christentum gibt es ein paar lustige Theorien. So gibt es ein paar gute Hinweise darauf, dass vorallem im neuen Testament da einige Stellen nachträglich kräftig retuschiert wurden. In der Urfassung war Jesus wohl alles andere als ein Kostverächter, und bei weitem nicht so metaphysisch abgehoben wie man ihn später gerne gesehen hätte. Bevor das Christentum durch Griechenland ging, kann man davon ausgehen dass da orientalische Verhältnisse herrschten, und dort war man zu dem Zeitpunkt nun wirklich völlig unverkrampft.

Tempelprostitution war wohl so ziemlich in allen polytheistischen Religionen vertreten, unter anderem im antiken Griecheland, und wird in Indien immer noch gepflegt, wenn auch eher aus Geldnot denn aus spiritueller Erleuchtung heraus.

Dass alle Gesellschaften mit Eintritt ins Mittelalter deutlich prüder geworden sind, hatte wohl wahrscheinlich seinen Grund. Vielleicht lag es wirklich an der steigenden Bevölkerungsdichte, vielleicht an den immer komplizierter werden politischen und kulturellen Spannungen...

Ajax
2007-08-03, 20:26:19
:confused:

Er wollte doch damit jetzt die monotheistischen, und nicht die frühen polytheistischen Religionen ansprechen, wo es ja oftmals, wie du ja bereits erwähntest, zu einem bestimmten Feiertag solche "Sex-Orgien" gab.

Meinst Du? Im Threadtitel ist davon nichts zu entnehmen. ;(

Aber davon abgesehen. Die aktuellen Religionen haben gegen Sex in der Ehe den Kopfschmerz erfunden: Nicht heute, Schatz. Ich habe Kopfschmerzen... :|


X-D

schmacko
2007-08-04, 01:06:27
dahinter steckt die Sichtweise der abrahamitischen Relgionen, streng zwischen einer erhabenen spirituellen Welt und einer materiellen Welt, die für sich genommen schlecht und unbeseelt ist und des reinigenden Einflusses der spirituellen Welt bedarf, abzugrenzen. Sexualität wird in diesem Schema als selbstverständlich der materiellen Seite zugehörig angesehen (daher auch der Ausdruck "Fleischeslust"), und daher geringschätzig behandelt. Deutlich wird dies in dem Spruch "der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach".
wie auch schon oben erwähnt, ist das nicht das weltbild abrahamitischer religionen. gegen einen solchen dualismus kämpfte die junge kirche ja gerade ganz stark.
einen solchen gegensatz machte eher die gnosis auf, die aber keine abrahamitischen grundlagen hat.

falls du mal die schöpfungsberichte der bibel gelesen haben solltest, kommt dir das gut-sein der schöpfung vielleicht bekannt vor. die geschaffene welt ist gut!

Arokh
2007-08-04, 01:12:19
falls du mal die schöpfungsberichte der bibel gelesen haben solltest, kommt dir das gut-sein der schöpfung vielleicht bekannt vor. die geschaffene welt ist gut!sie wurde ja auch von Gott geschaffen, der göttliche Einfluß machte sie also gut. Das kann man dazu weiterführen, daß die geschaffene Welt schlecht wird, wenn der göttliche Einfluß nicht mehr da ist. Die Erschaffung Adams z.B. konnte nicht aus der Welt selbst heraus erfolgen, sondern bedurfte des göttlichen Atems, der Adams Körper das Leben einblies.

Simon Moon
2007-08-06, 04:36:58
Nun, als die Religionen entstanden, gab es noch keine Kondome. Monogamie hatte daher entscheidende Vorteile. Geschlechtskrankheiten wurden weniger übertragen und die Kinder konnten einem Vater zugeordnet werden.

CEO
2007-08-06, 10:51:04
Wie alt ist denn das Kamasutra?
Ich glaube nicht, daß es überall als was obzönes angesehen wurde, wenn man schon vor Jahrhunderten von Jahren so ein Buch gemacht hat.

das Kamasutra!? Hat das nicht irgend so ein Hinduistischen Ursprung. Im Hinduismus ist mit diesem Thema wesentlich anders umgegangen worden, viele deren Religiöser darstellungen hatten teilweise "Stellungen" und Primäre geschlechtsmerkmale usw. im vordergrund. Die Prüderie wurde später dann von den Engländern "verhängt".