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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was leistet die Bildstabilisierung in kompakten Digicams?


cyjoe
2007-08-03, 11:02:49
Hallo,
Mich würde mal interessieren, wie viel die Bildstabilisierung (in der Optik bzw. durch CCD-Shift) bei den aktuellen kompakten Kameras leistet.

Mit meiner F10 bekomme ich im Weitwinkel-Bereich gerade so ein scharfes Bild hin, wenn die Belichtungszeit nicht mehr als (1/60)s beträgt und ich eine ruhige Hand habe. Die Kamera warnt schon bei t>(1/100)s. Was ist mit Bildstabilisation möglich? 1/50, 1/15, 1s?

Wenn dann auch relativ hohe Belichtungszeiten möglich wären, würde das ja die ISO-Schwäche moderner Kameras ja recht gut kompensieren, wenn man nicht gerade ein bewegtes Objekt photographieren will.

Bring das eventuell andere Probleme mit sich, etwa, dass der CCD ins Schwingen kommen könnte o.Ä.?

Shink
2007-08-03, 11:23:03
Hmm.. da ich auch eine F10 hab würd ich vorschlagen: Zweite Hand nahmen, Rauchen aufgeben und im Serienbildmodus "First 3" fotografieren: Bei mir ist normalerweise bei 1/20 sicher eine Aufnahme dabei, die nicht verwackelt ist.

Bildstabilisatoren: Damit schafft man je nach Hersteller mindestens die doppelte, meistens aber auch die 4fache Belichtungszeit. Aber da sieht man dann im WW-Bereich schon Bewegungen durchs Atmen, Arm bewegen etc. und erhält unscharfe Personen vor einem scharfen Hintergrund; also bringt das vor allem bei leblosen Motiven oder im Telebereich etwas und ist nicht pauschal gegen ISO-Schwäche einzusetzen.

Tatsächliche Abhilfe gegen ISO-Schwäche würde nur ein lichtstärkeres Objektiv bringen, aber die sind wohl recht schlecht zu finden.

Probleme: Z.B. reduzierte Batterielaufzeit; hab auch mal gelesen die Bildqualität soll minimal schlechter sein, wenn der CCD während der Aufnahme bewegt wird.

PS: Ich weiß, wie schwierig es ist, ein echtes Update zur F10 zu finden...

Gast
2007-08-03, 15:12:12
wenn du 1/60s bei 35mm verwackelst musst du aber eine extrem unruhige hand haben.

die bildstabilisatoren bringen ungefähr 2 blendenstufen an belichtungszeit, wobei diese allerdings im telebereich verhältnismäßig effizienter arbeiten.
wenn du dermaßen viel wackelst dass selbst 1/60 bei 35mm unscharf wird, wirst du auch mit stabi kaum unter 1/20 kommen

diese 2 blendenstufen kannst du mit der F10 locker durch die bessere lichtemfpindlichkeit abfangen und hast dabei den vorteil dass auch die bewegung des objektes kompensiert wird. ein stabilisator kann eine gute empfindlichkeit nicht ersetzen aber ergänzen.

ansonsten noch hände beim fotografieren an den körper anlegen, auf die atmung achten (fokusieren, einatmen, ausatmen, foto machen) und am besten im kritischen bereich die kamera am kopf abstützen, auch wenn kein sucher vorhanden ist. zusätzlich hilft der serienbildmodus, von 3 fotos gibt es normalerweise immer ein brauchbares, selbst wenn die belichtungszeit 1 blendenstufe unter der empfohlenen liegt, selbst 2 blendenstufen sind durchaus möglich, wenn man darauf achtet nicht zu wackeln.

fotos aus der hüfte schießen ist natürlich nicht drinnen, allerings auch nicht mit stabilisator.

ilPatrino
2007-08-03, 17:10:13
Hallo,
Mich würde mal interessieren, wie viel die Bildstabilisierung (in der Optik bzw. durch CCD-Shift) bei den aktuellen kompakten Kameras leistet.

ähnlich viel wie bei spiegelreflex-teilen - etwa 2 blenden. zumindest ist das mein erfahrungswert mit meiner k100d. wobei man dslr und übliche kompakte nicht vergleichen kann, da ich mit der pentax auch ohne wackeldackel wesentlich längere zeiten ruhig halten kann als mit meiner taschenknipse - die cam ist schwerer, wesentlich besser ausbalanciert und die knips-haltung eine komplett andere.

Mit meiner F10 bekomme ich im Weitwinkel-Bereich gerade so ein scharfes Bild hin, wenn die Belichtungszeit nicht mehr als (1/60)s beträgt und ich eine ruhige Hand habe. Die Kamera warnt schon bei t>(1/100)s. Was ist mit Bildstabilisation möglich? 1/50, 1/15, 1s?

wenn du bei 1/60s ein weitwinkelbild verwackelst, würde ich, bevor ich an wackeldackel und lichtstärkere objektive auch nur denke, eine vernünftige haltung beim fotografieren üben. bei weitwinkel (~35mm) sollte 1/30s relativ sicher haltbar sein, selbst 1/15s mit vertretbarer ausschussquote.
wie schon geschrieben wurde, lerne die cam zu halten. ich weiß, das machen einem die meisten kompakten nicht grade einfach, aber es geht. mit beiden händen halten, ellenbogen am körper abstützen, sowas in der art. sieht höchstwahrscheinlich nicht so motherfucking cool aus wie einhändig am ausgestreckten arm, aber dafür kommen bessere fotos raus.

Wenn dann auch relativ hohe Belichtungszeiten möglich wären, würde das ja die ISO-Schwäche moderner Kameras ja recht gut kompensieren, wenn man nicht gerade ein bewegtes Objekt photographieren will.

Bring das eventuell andere Probleme mit sich, etwa, dass der CCD ins Schwingen kommen könnte o.Ä.?
mein fazit: bessere optiken bringen mehr, weil man sich durch lichtstärkere objektive (im gegensatz zu einem wackeldackel) nicht auf ruhende objekte beschränkt. also in folgender wertungsreihenfolge:

haltung üben > lichtstarkes objektiv > wackeldackel.

wackeldackel können (können) probleme haben, wenn man die cam absichtlich bewegt, also z. b. für mitzieher bei bewegten motiven. ich bilde mir ein, daß bei meinen tests die ausschußquote bei automitziehern mit abgeschaltener shake-reduction geringer war. einige linsen (vor allem neuere; bei mir ist der sensor stabilisiert, aber canon und nikon stabilisieren die objektive) bieten selektive modi an, bei denen man die stabilisierung für hor. / vert. getrennt zuschalten kann. ist wahrscheinlich sinnvoll, aber das muß ich bei gelegenheit mal ausführlicher testen.

cyjoe
2007-08-03, 17:47:55
"Nicht verwackelt" heißt bei mir, dass das Bild auch bei 100% Zoom noch zufriedenstellend scharf ist. Und da ist aus meiner Erfahrung 1/60s "freihändig" ein guter Richtwert - wenn ich drüber bin, geh ich halt einen ISO-Schritt hoch (die F10 hat ja leider keine Zeitvorwahl). Ja, ich habe eine recht unruhige Hand und ich bin mir sicher, dass ich bei guter Konzentration und sicherer Haltung, evtl mit Abstützen, durchaus längere Belichtungszeiten drin sind. Aber da ich das bei der schlechten Display-Auflösung nicht beurteilen kann, bleibe ich lieber mal bei 1/60s, wenn mir das Bild wichtig ist :).

Der Bildstabi scheint also recht überzeugend zu funktionieren, insb. im Tele-Bereich. Das ist das, was ich wissen wollte, danke :).

Gast
2007-08-04, 14:56:21
"Nicht verwackelt" heißt bei mir, dass das Bild auch bei 100% Zoom noch zufriedenstellend scharf ist.

keine kamera mit einem bayer-sensor kann in 100%-ansicht ein scharfes bild liefern, das betrifft bis auf die Sigma SD9/SD10/SD14 und SP1 alle digitalkameras am markt.

wenn man ein scharfes bild will sollte man mit einem normalen bayer-sensor nicht über 60%, mit einem SuperCCD nicht über 80% zoomen. (immer vorausgesetzt die optik kann die auflösung liefern)