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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Herkunftsanalyse per DNA Analyse - igenea.com


Nexxus1980
2007-08-06, 10:55:30
Hallo,

bin von einem Kollegen auf diese Seite hier aufmerksam geworden:

www.igenea.com

Er möchte anhand eines DNA Tests über dieses Labor wissen woher er stammt. Ist das einfach so ohne weiteres möglich? Wie akkurat ist den so eine Analyse?

Hab mich mit der Thematiks garnicht bis nur sehr wenig beschäftigt. Kennt sich da jemand eventuell besser aus? Über nutzen und Sinnlosigkeit möcht ich nicht diskutieren.

Möchte nur wissen ob man anhand der DNA wirklich feststellen kann "woher man kommt"?!?!

Monger
2007-08-06, 11:52:12
Über sehr große Zeiträume funktioniert das schon. Was Funde in der Steinzeit angeht, ist das ein ganz klassisches Verfahren. Vor kurzem hat man z.B. auf die Weise herausgefunden, dass Jäger und Sammler sich mehr oder minder parallel zueinander bewegt haben.

Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, wie das in der Neuzeit funktionieren soll. Dazu kennt man zu wenige DNA Proben, und die Unterschiede sind in wenigen Generationen nicht deutlich genug.


Umgekehrt hätte ich eher datenschutzrechtliche Bedenken, einer x-beliebigen Firma meine DNA zur Verfügung zu stellen.

Nexxus1980
2007-08-06, 14:06:11
Naja, an die DNA einzelner Personen zu kommen wird wohl nicht das Problem sein im Falle des Falles... aber die selben Bedenken habe ich auch. Wer weiss was damit getrieben wird. Vor allem wird die ja wie beschrieben aufgehoben.

Rangy
2007-08-13, 13:48:22
Man kann anhand der DNA eine grobe Zuordung machen, woher man kommt. Geographisch, meine ich. Wenn man die DNA eines Schwarzafrikanern mit der eines Deutschen vergleicht (sagen wir mal, dass auch die Vorfahren jeweils daher kamen), dann kann man das genetisch belegen. Aber in unserer heutigen Zeit wird die DNA so häufig rekombiniert (gemixt, um es mal radikal auszudrücken), dass das schwierig wird.

Kladderadatsch
2007-08-13, 14:35:22
Man kann anhand der DNA eine grobe Zuordung machen, woher man kommt. Geographisch, meine ich. Wenn man die DNA eines Schwarzafrikanern mit der eines Deutschen vergleicht (sagen wir mal, dass auch die Vorfahren jeweils daher kamen), dann kann man das genetisch belegen.
so ist es. bevölkerungsgruppen wie indianer, afrikaner, aborigines etc. sind sehr alt und evolvierten zu früherer zeit natürlich deutlich isolierter als es heute der fall ist. so zeigt jede gruppe spezifische merkmale auf, ob auf chromosomaler ebene, oder nur speziell in der nucleatid-sequenz, weiß ich nicht. wahrscheinlich beides.

Omnicron
2007-08-13, 17:56:19
Meines Wissens nach arbeiten alle Herkunftsanalysen mit Mitochondrien DNA, und die hat dank nicht-mendelscher Vererbung sehr viel weniger Veränderungen.
Das 'Original' dieser Herkunftsanalyse basiert hierauf
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_sieben_T%C3%B6chter_Evas

Kladderadatsch
2007-08-13, 19:17:15
Meines Wissens nach arbeiten alle Herkunftsanalysen mit Mitochondrien DNA, und die hat dank nicht-mendelscher Vererbung sehr viel weniger Veränderungen.
Das 'Original' dieser Herkunftsanalyse basiert hierauf
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_sieben_T%C3%B6chter_Evas
stimmt, das meine ich auch gelesen zu haben. aber warum anhand mitochondrialer dna? weil sie kleiner und somit schneller zu analysieren ist?

dkR
2007-08-13, 19:54:21
Meines Wissens nach arbeiten alle Herkunftsanalysen mit Mitochondrien DNA, und die hat dank nicht-mendelscher Vererbung sehr viel weniger Veränderungen.
Deswegen ;)

Kladderadatsch
2007-08-13, 22:47:19
Deswegen ;)
und wo genau ist da der vorteil?:confused:

dkR
2007-08-13, 23:34:03
Der Vorteil ist: Es funktioniert
Mt-DNA ist innerhalb einer Population halbwegs konserviert, aber innerhalb einer Spezies verschieden genug, um solche Zuordnungen treffen zu können.
Das geht sicher auch mit mehr Aufwand und genomischer DNA.

Kladderadatsch
2007-08-13, 23:42:55
Der Vorteil ist: Es funktioniert
Mt-DNA ist innerhalb einer Population halbwegs konserviert, aber innerhalb einer Spezies verschieden genug, um solche Zuordnungen treffen zu können.
das trifft aber doch auch auf dna zu?
aber in bezug auf die mendelsche vererbung verstehe ich gerade. damit ist doch fehlendes crossing over gemeint (?), womit man eine viel einheitlichere dna untersuchen kann?

dkR
2007-08-14, 08:28:53
So ein bischen Eigeninitiative solltest du dir so langsam mal angewöhnen, alles wir einem auch nicht vorgekaut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mitochondriale_DNA

Kladderadatsch
2007-08-14, 08:47:49
So ein bischen Eigeninitiative solltest du dir so langsam mal angewöhnen, alles wir einem auch nicht vorgekaut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mitochondriale_DNA
wikipedia habe ich mir abgewöhnt, aber wenns stimmt..
warum mtdna einer anderen mutationsrate unterliegt, ist mir aber noch immer nicht klar. nur, weil sie kleiner ist?
ich hoffe, ich darf fragen;)

::Cell::
2007-08-14, 08:51:02
Einfach aufpassen... bei diesem Genealodingsda bullsh... kommt dann nach dem Laborergebnis oder auch schon viel viel früher mal die erst e-mail mit ner Rechnung... Da gehts dann immer grad um Jahresmitgliedschaften und und und.... also seriös is das bestimmt nich :deal:

Monger
2007-08-14, 08:56:15
wikipedia habe ich mir abgewöhnt, aber wenns stimmt..
warum mtdna einer anderen mutationsrate unterliegt, ist mir aber noch immer nicht klar. nur, weil sie kleiner ist?
ich hoffe, ich darf fragen;)
Sie wird nicht rekombiniert, sondern vervielfältigt sich bei einer Zellteilung einfach. Ohne Rekombination bleibt nur die natürliche Mutation, und die ist natürlich sehr gering.

Kladderadatsch
2007-08-14, 09:02:54
Sie wird nicht rekombiniert, sondern vervielfältigt sich bei einer Zellteilung einfach. Ohne Rekombination bleibt nur die natürliche Mutation, und die ist natürlich sehr gering.
arg, ich glaube, so früh am morgen gewöhne ich mir auch denken ab:tongue:

dkR
2007-08-14, 09:13:36
Außerdem existieren in einer Zelle - je nach Autor - 100 bis 10000 Kopien, so dass einzelne Mutationen wahrscheinlich einfach "rausgemessen" werden. Außerdem gibt es in mt-DNA relativ wenig nicht codierende Abschnitte, und die codierenden sind lebenswichtig. Deswegen auch die hohe Redundanz an mt-Genomen. Wieso die Mutationsrate bei Keimbahnzelle so drastisch reduziert ist, ist AFAIk noch völlig unbekannt. Mt-DNA in Körperzellen hat jedoch aufgrund der Nähe zu reaktiven Stoffwechselintermediaten - besonders Sauerstoffradikelen - eine immens erhöhte Mutationsrate.
Der Nachteil der Sache ist natürlich durch die maternale Vererbung bedingt, dass der väterliche Stammbaum komplett ignoriert wird.

Kladderadatsch
2007-08-14, 10:40:28
Deswegen auch die hohe Redundanz an mt-Genomen.
die hier wodurch gegeben ist? die redundanz des genoms beruht doch auf der tatsache, dass ein triplett auch zwei oder mehr aminosäuren codieren kann. das kann hier mit redundanz aber schlecht gemeint sein. bezieht sich das in dem fall einfach auf repetitive sequenzen??

Mt-DNA in Körperzellen hat jedoch aufgrund der Nähe zu reaktiven Stoffwechselintermediaten - besonders Sauerstoffradikelen - eine immens erhöhte Mutationsrate.

widerspricht das nicht dem "vorteil"?

dkR
2007-08-14, 12:07:59
die hier wodurch gegeben ist?
Außerdem existieren in einer Zelle - je nach Autor - 100 bis 10000 Kopien der mt-DNA Da wird sich schon ein funktionierendes Gen finden lassen. Sonst hat die Zelle halt Pech gehabt und stirbt.


widerspricht das nicht dem "vorteil"?
Doch. Das ändert aber nix daran, dass die Methode seit Jahren als Goldstandard etabliert ist. Und funktioniert.

Kladderadatsch
2007-08-14, 12:32:49
doppelpost

Kladderadatsch
2007-08-14, 12:34:17
Da wird sich schon ein funktionierendes Gen finden lassen. Sonst hat die Zelle halt Pech gehabt und stirbt.

achso, mit den 100 bis 10.000 kopien war mir ein bisschen schleierhaft, ob sich das auf die (eine) mtdna bezieht, in der die kopien vorliegen, oder ob es von der mtdna noch mehrere (komplett-)kopien gibt, die der campbell eventuell verschwiegen hat;)

dkR
2007-08-14, 12:44:13
Der Campbell ist auch das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt wurde.

Kladderadatsch
2007-08-14, 12:51:58
Der Campbell ist auch das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt wurde.
das hast du mir ja schon mal gesagt. aber der konnte in dem fall doch gar nichts dafür;)
(was übersichtlichkeit und roten faden angeht, bin ich von dem buch absolut überzeugt. dass der auf 1500 seiten natürlich nicht jedes detail unterkriegt, ist klar. aber zum allgemeinverständnis ist der campbell imo uneingeschränkt empfehlenswert. ps.: die zeichnungen sind übrigens regelrecht genial. was gibts da schund in anderen biobüchern)

igenea
2007-08-21, 11:25:27
In den Genen der Menschen sind vielfältige Informationen kodiert. Darunter auch woher man kommt, aus welchem Urvolk man stammt, von welchem Land genau man kommt. Bei einer DNA-Analyse für Herkunftsforschung wird ein DNA-Profil erstellt und dieses mit der ganzen Datenbank verglichen. Je grösser die Datenbank, desto grösser ist der Informationsgewinn. Unser Unternehmen arbeitet mit FamilyTreeDNA, die grösste DNA-Genealogie-Datenbank der Welt mit über 200 000 DNA-Profilen aus allen Ländern. Diese Datenbank ermöglicht uns nicht nur das Urvolk zu erfahren, sondern das genaue Land, wo unsere Vorfahren während des 11ten Jahrhundert gelebt haben. Ausserdem können Sie durch Vergleichen der DNA auf unserer Datenbank Verwandte auf der ganzen Welt finden.

igenea
2007-08-21, 11:28:19
Für die Analyse der mütterlichen Linie, benutzt man die mitochondriale DNA. Für die Rekonstruktion der väterlichern Linie das Y-Chromosom. Alle unsere Arbeitsabläufe unterliegen strengen Vorschriften. Qualität, Zuverlässigkeit und der Schutz Ihrer persönlichen Daten haben bei uns oberste Priorität. Deshalb verarbeiten und speichern wir Ihre Daten streng nach den Auflagen des schweizerischen Datenschutzgesetzes (DSG). Sie können sich jederzeit bei uns über die Daten, die wir von Ihnen erhalten haben, informieren. Sie entscheiden, ob und wie lange wir Ihre Daten für Sie aufbewahren.

igenea
2007-08-21, 12:54:30
Einfach aufpassen... bei diesem Genealodingsda bullsh... kommt dann nach dem Laborergebnis oder auch schon viel viel früher mal die erst e-mail mit ner Rechnung... Da gehts dann immer grad um Jahresmitgliedschaften und und und.... also seriös is das bestimmt nich :deal:

Bei uns gibt es keine Jahresmitgliedschaften oder sonstige dubiose Machenschaften. iGENEA wird betreut von Gentest.ch, dem renommierten Schweizer Institut für genetische Untersuchungen. Man zahlt bei uns lediglich den Test. Als Resultat erhält man eine schrifltiche Herkunftsanalyse und einen zeitlich unlimitierten Zugang zu unserer Datenbank.

Monger
2007-08-21, 14:20:49
In den Genen der Menschen sind vielfältige Informationen kodiert. Darunter auch woher man kommt, aus welchem Urvolk man stammt, von welchem Land genau man kommt.

Darunter kann ich mir momentan nichts vorstellen, deshalb frage ich mal nach: wie genau kann man denn den Ursprungort feststellen?

Ich vermute mal, dass sie die Ausbreitung von bestimmten Genmerkmalen beobachten. Was aber, wenn sich zwei Völker relativ gut mischen? Könnten sie unterscheiden, ob jemand aus Indien oder aus China stammt?