PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sammelklage gegen Musikindustrie


Gast
2007-08-17, 15:21:26
Endlich setzt sich mal jemand zur Wehr!

Das könnte unangenehm werden. Das Verfahren einer alleinerziehenden Mutter gegen den Verband der US-Musikindustrie (RIAA), der die vier Major-Labels ("Big Four") und damit nach eigenen Angaben 90 Prozent des US-Musikmarktes repräsentiert, nimmt eine für die Plattenbosse potenziell schmerzhafte Wendung: Andersen will das Verfahren gegen die RIAA, das Label Atlantic und andere sowie die Dienstleister MediaSentry (Ermittlungen) und Settlement Support Center (Vergleichsabwicklung) als Sammelklage führen. Damit würde der Prozess stellvertretend für mehrere tausend weitere, von der RIAA der angeblichen Urheberrechtsverletzung beschuldigte Personen gelten.

Die Taktik des Verbandes, durch massive Klagedrohungen und hohe Streitwerte es gar nicht zum Prozess kommen zu lassen, ging in den meisten Fällen auf. Ein außergerichtlicher Vergleich über einige tausend US-Dollar und eine Unterlassungserklärung reichten der RIAA. Ein Prozess ist offenbar gar nicht im Sinne der Kläger: Der kostet Geld und birgt Risiken.

Dabei haben die klagenden RIAA-Anwälte selten mehr in der Hand als eine IP-Adresse, über die zu einem bestimmten Zeit angeblich urheberrechtlich geschütztes Material angeboten wurde. Diese "Beweise" liefert der Dienstleister Media Sentry, so etwas wie das US-Pendant der in Europa in ähnlicher Mission auftretenden Logistep oder Pro Media. Doch zweifeln Kritiker und die Anwälte der Betroffenen die Beweiskraft der von Media Sentry gelieferten Daten an. Eine IP und ein Dateiname, argumentieren die Juristen, reichten als Beweis weder für die aktive Beteiligung einer bestimmten Person (in diesen Fällen zumeist der Anschlussinhaber) noch für den tatsächlichen Inhalt der Datei.

Lybeck fordert Strafgeld und Schadensersatz sowie Übernahme von Anwalts- und sonstigen Kosten. Das könnte insgesamt kostspielig werden: Im Verfahren gegen Foster hatte der Richter die Anwaltskosten auf rund 68.000 US-Dollar festgesetzt und war damit der RIAA nach Meinung beobachtender Juristen noch ziemlich entgegen gekommen. In der jetzt erweiterten Gegenklage fährt Andersen eine Reihe dicker Geschütze auf: Verschwörung, Betrug, Missbrauch des Urheberrechts, Rechtsmissbrauch, Verstoß gegen das Gesetz gegen Computermissbrauch sowie Verstöße, die unter das Gesetz für Delikte der organisierten Kriminalität fallen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/94513

Wer in Deutschland ähnliche Erfahrungen gemacht hat (Logistep etc.) sollte den Brief erstmal in die Tonne werfen oder gleich ein nettes "Dankeschreiben" zurückschicken.

Vor Gericht wird der Beweis mit IP Adresse oder der Dateiname nicht ausreichend sein und ist wahrscheinlich sogar illegal, da die Beschaffung nicht auf legalen Wege erfolgt ist.

Jeder Depp könnte irgendeine Datei mit einen bekannten Namen belegen, der Kläger muss dies nachweisen, nicht der Angeklagte!!!

Gast
2007-08-17, 15:53:18
"Vor Gericht wird der Beweis mit IP Adresse oder der Dateiname nicht ausreichend sein und ist wahrscheinlich sogar illegal, da die Beschaffung nicht auf legalen Wege erfolgt ist."



LOL!

in einem rechtsstaat vielleicht, in .de ist es ganz sicher ein ausreichender beweis!

Gast
2007-08-17, 16:04:21
in einem rechtsstaat vielleicht, in .de ist es ganz sicher ein ausreichender beweis!

Nein. Auch in DE gab es Verfahren, die eingestellt werden mussten.

Die Kläger berufen sich einzig und allein auf IP Adresse und Dateinamen. Haben also gar keinen Beweis, der vor Gericht verwertbar wäre.

Leider sind die meisten Betroffenen zu feige sich vor Gericht zu stellen und gehen stattdessen auf die Forderungen des Klägers ein und lassen es erst gar nicht zu einem Verfahren kommen.

Wenn du angeklagt bist, muss der Kläger beweisen können, welche Taten du vollzogen hat und das ist unmöglich, weil:
a) selbst erstellte Beweise keine Aussagekraft haben
b) sie den Anschlussnutzer nicht kennen
c) alles mögliche hinter diesen Dateien versteckt sein könnte.

Blinx123
2007-08-17, 16:28:14
Vorallem im Punkt C steckt sehr viel Wahrheit drin und zeigt auch schon die Fragwürdigkeit der Kläger auf. Denn wenn ich eine Mp3 Datei von sagen wir Madonna runterlade,dann kann das genausogut ein Sample Stück sein und eben nur den selben Namen tragen,wie die vollwertige Datei. Ich kann mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen,wie manche so feige sein können und lieber brav zahlen.

Gast
2007-08-17, 16:40:15
das klingt ja alles schön und gut aber denkt mal an das stichwort "IT-Kompetenzen bei Juristen"...ich würd mir ja mehr als jeder andere wünschen dass das endlich ein ende hat aber irgendwie kann ich mir das kaum vorstellen dass auf einmal jemand kommt und sie aufklärt und dann ist alles vorbei. schließlich geht das ja schon lange so und zumindest hier scheint sich das ja gesellschaftsfähig gemacht zu haben.

Botcruscher
2007-08-17, 17:18:36
Update mal lesen. Der Rest ist schon lange bekannt.

Gast
2007-08-17, 17:58:40
Lustig finde ich diese Aussage:

"Wie ich die RIAA kenne, wird sie wahrscheinlich beantragen, die Klage abzuweisen".

Was heißt hier beantragen? Seit wann kann man beantragen, nicht angeklagt zu werden? ;D
Ist ja reichlich dämlich. Erstmal muss der Fall doch geprüft werden, bevor er entschieden werden kann.

Blinx123
2007-08-17, 18:23:06
Lustig finde ich diese Aussage:

"Wie ich die RIAA kenne, wird sie wahrscheinlich beantragen, die Klage abzuweisen".

Was heißt hier beantragen? Seit wann kann man beantragen, nicht angeklagt zu werden? ;D
Ist ja reichlich dämlich. Erstmal muss der Fall doch geprüft werden, bevor er entschieden werden kann.

Man kann sowas tatsächlich beantragen. Genauso wie man in Deutschland (einen guten Anwalt vorrausgesetzt) ja auch auf einen Vergleich hinarbeiten kann.

Gast
2007-08-17, 18:26:13
Was in diesem Fall eher unwahrscheinlich ist. Sie klagte an, weil sie verklagt wurde. Da würde ich an deren Stelle auch alle Kosten und den Zeitaufwand zurück haben wollen und wenns geht noch einen draufsetzen. So einen Mist lässt sich niemand zweimal gefallen.

Gast
2007-08-17, 18:27:40
stimmt!

Henry
2007-08-17, 18:41:05
Vorallem im Punkt C steckt sehr viel Wahrheit drin und zeigt auch schon die Fragwürdigkeit der Kläger auf. Denn wenn ich eine Mp3 Datei von sagen wir Madonna runterlade,dann kann das genausogut ein Sample Stück sein und eben nur den selben Namen tragen,wie die vollwertige Datei. Ich kann mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen,wie manche so feige sein können und lieber brav zahlen.
nicht nur das, viele benennen ihre dateien völlig anders. wo madonna.mp3 draufsteht kann geburtstagsständchen.txt drin sein. das erfährt man erst, wenn man es teilweise runtergeladen hat.

@topic
:up:
hoffe da kommen viele zusammen, die ein paar mrd. rausschlagen können.
als nächstes sollte man dann ne sammelklage gegen werbung und antipiraterie-spam auf kauf-dvds starten.

sloth9
2007-08-19, 03:17:08
nicht nur das, viele benennen ihre dateien völlig anders. wo madonna.mp3 draufsteht kann geburtstagsständchen.txt drin sein. das erfährt man erst, wenn man es teilweise runtergeladen hat.

@topic
:up:
hoffe da kommen viele zusammen, die ein paar mrd. rausschlagen können.
als nächstes sollte man dann ne sammelklage gegen werbung und antipiraterie-spam auf kauf-dvds starten.

Als ob letzteres auf irgendeiner DVD (engl. any DVD) noch stören würde :wink:

Henry
2007-08-19, 09:34:59
Als ob letzteres auf irgendeiner DVD (engl. any DVD) noch stören würde :wink:

du musst das so sehen: man zahlt nicht gerade wenig für ein produkt für dass man dann noch arbeiten muss um es voll genießen zu können.

Gast
2007-08-21, 20:42:24
Ich kenn jetzt nur ein konkretes Beispiel in D
da war Punkt c leider kein kriterium mehr
da die Polizei mit einem durchsuchungsbefehl gekommen ist
und sämtliche EDV Sachen mitgenommen hat.

Gast
2007-08-21, 21:48:05
Scheint so, als würde der Wind sich drehen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/94671

Ich habe es nie verstanden. Das Kopieren von Informationen ist ein Naturgesetz, und läuft in der Evolution schon seit Millionen von Jahren und dann kommen da ein paar Rechtsverdreher und BWL-Buzzword-Fuzzies und wollen das ändern. tztz..

C.D.B.
2007-08-21, 22:12:05
Ich habe es nie verstanden. Das Kopieren von Informationen ist ein Naturgesetz, und läuft in der Evolution schon seit Millionen von Jahren und dann kommen da ein paar Rechtsverdreher und BWL-Buzzword-Fuzzies und wollen das ändern. tztz..
Informationen und Produkte sind zwei verschiedene paar Schuhe. ;)

Ich bevorzuge (natürlich) auch das freie Kopieren - von was auch immer. Sollte es sich dabei aber um etwas handeln, das jemand hergestellt hat, zahle ich natürlich auch. Kein Witz ... ich habe ausschließlich Originale rsp. Lizenzen.

Das Kopieren stört niemanden ... aber das nicht bezahlen wollen dagegen sehr! Deshalb wuchern ja diverse "Kopierschutz"mechanismen seit geraumer Zeit so aus. :(


man liest sich, bye

Gast
2007-08-21, 22:32:13
Informationen und Produkte sind zwei verschiedene paar Schuhe. ;)
...


man liest sich, bye

Du kannst Informationen nur relativ kurzzeitig als Produkt vermarkten. Wenn ein bestimmter Verbreitungsgrad erreicht ist, werden sie kopiert. Die einzige Möglichkeit, daß zu verhindern ist, sie nicht zu verbreiten. Dann kannst du sie allerdings nicht vermarkten. So einfach ist das. :)

C.D.B.
2007-08-22, 01:48:12
FALSCH!

Es geht hierbei um ein grundlegendes Prinzip ALLER Gesellschaften:

Darf man für eine erbrachte LEISTUNG (Herstellung eines Liedes, eines Buches, eines Filmes, <was auch immer>, Geld für die Nutzung dieses Produktes a.) verlangen und b.) erwarten.

Klar ist ja wohl: BEIDES.

Stell Dir einfach vor: Du komponierst ein Lied. Dafür wendest Du sagen wir mal ... 10 Stunden auf. Nun veröffentlichst Du dieses Lied MIT Endnutzer-Lizenzvereinbarung (pro Lizens 0,5€ ... den weiteren Inhalt erspare ich mir an dieser Stelle). Daraufhin stellst Du fest, das Dein Lied hundertausendfach kopiert wird ... und Du dabei gerade mal von fünftausend Leuten honoriert wirst. Natürlich ... DAS gefällt Dir dann! Schließlich ist die derzeitige Parole ja: sind alles nur Informationen ... für die man nix Zahlen braucht! *LOL*

SO kann das nicht funktionieren! Und die "Sache" mit den großen Contentkonzernen ist ein ANDERES Thema. ;)


man liest sich, bye

StefanV
2007-08-22, 01:53:39
@CDB
Du vergisst aber das die meisten Künstler eher durch Konzerte ihr Geld reinholen und eben nicht durch den Verkauf der Datenträger, das ist ja das 'Kuriose' dadran.

Denn am Verkauf der Datenträger verdient einzig und allein die MAFIA und das Presswerk, der Künstler sieht davon kaum was.
Ganz anders bei Konzerten...

Wenn z.B. die rollenden Steine mal wieder auf Tour gehen, dann machen sies, weil sie mal wieder etwas Geld brauchen, 'nen neues ALbum bringt da weniger...

Gast
2007-08-22, 03:17:27
FALSCH!

...


man liest sich, bye


Es geht nicht um richtig oder falsch. Informationen werden kopiert und das kann nicht verhindert werden:

Beispiel1: Nehmen wir die Information "Alle meine Entchen" in Form von verbaler Mutter-Kind-Übertragung. Eine einfache Kopie einer Folge von Tönen, die irgendwer, irgendwann in Umlauf gebracht hat. Eine Kopie davon kann ein Mensch ab Kindesalter singen. Die Information existiert real, da der Informationsgehalt kopierbar ist und verbreitet wurde. Wäre es nicht kopierbar, würde es nicht verbreitet werden können und somit nicht, bzw. maximal in der Person des Erfinders existieren.

Beispiel2: Die Information "Gott" als Konstrukt einer Form von religiösen Überlieferungen. Die Information existiert nicht real, da der Informationsinhalt nicht kopierbar ist und so nicht verbreitet wurde. Wäre er kopierbar, würde "Gott" verbreitet werden können und somit häufiger als ausschließlich beim Erfinder existieren. Die Information "Religion" hingegen ist mündlich/schriftlich kopierbar, ergo existent.

Jede sinngemäß erfassbare Information ist kopierbar und somit real. Nicht kopierbare Infos sind nicht-existent b.z.w. max. einmal vorhanden: Beim Urheber.

Genauso wenig existent ist dann z.B. ein Pop-Song, der sich aufgrund eines Kopierschutzes und schlechter Qualität nicht oder nur wenig verbreitet. Ohne Kopierschutz kannst du jeden Mist unter die Leute bringen, und ein Teil wird dafür auch bezahlen. Und gute Musik wird von Fans eh gekauft - ohne Schikanen, die z.B. ein abspielen im PKW erschweren - noch eher.


"As long as they are going to steal it, we want them to steal ours. They'll get sort of addicted, and then we'll somehow figure out how to collect sometime in the next decade." (http://news.com.com/2100-1023-212942.html)

Gast
2007-08-22, 04:08:07
Hi

Absehen davon sehe ich es nicht ein bei einen Musikanbieter massenhafte Geld abzulegen, welcher mir dann eine lausige Tonqualität in Mp3 Form gibt und die auch noch nicht mal privat quasi durch DRM und Co zu kopieren ist, was mir laut privaten Recht auch zusteht.

Wenn ich eine CD kaufe, ist die Billiger und klingt besser.

Gruss Labberlippe

Grestorn
2007-08-22, 08:33:08
@CDB
Du vergisst aber das die meisten Künstler eher durch Konzerte ihr Geld reinholen und eben nicht durch den Verkauf der Datenträger, das ist ja das 'Kuriose' dadran.


Nur dass die Aussage schlicht nicht stimmt. Für überregional absolut unbekannte Bands, die in Clubs auftreten, mag das stimmen. Aber schon für Insiderbands, die alle 1-2 Jahre ein Album produzieren und davon jeweils einige zig-Tausend Kopien verkaufen, gilt das keinesfalls mehr.

Anmerkung: Es fällt auf, dass die krassesten und egoistischten Meinungen meist von Gästen vertreten werden. Nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen hätte, dass diese Meinungen vertreten werden, Meinungen sind schließlich frei.

Aber ich finde es mehr als feige, diese Meinungen noch nicht mal mit einer virtuellen Identität zu vertreten. Ist aber sehr bezeichnend für die Zeit in der wir leben.

Matrix316@mittag
2007-08-22, 13:19:28
Stell Dir einfach vor: Du komponierst ein Lied. Dafür wendest Du sagen wir mal ... 10 Stunden auf. Nun veröffentlichst Du dieses Lied MIT Endnutzer-Lizenzvereinbarung (pro Lizens 0,5€ ... den weiteren Inhalt erspare ich mir an dieser Stelle). Daraufhin stellst Du fest, das Dein Lied hundertausendfach kopiert wird ... und Du dabei gerade mal von fünftausend Leuten honoriert wirst. Natürlich ... DAS gefällt Dir dann! Schließlich ist die derzeitige Parole ja: sind alles nur Informationen ... für die man nix Zahlen braucht! *LOL*


Naja, 2500 € für 10 Stunden Arbeit ist ja nicht schlecht, oder?

Und wenn von den hundertausendfachen kopierten nur 10% die ganze CD kaufen, ist man schon bei 10000*10 € (man will ja nicht übertreiben) sind das 100000 Euro. Und das für 10*10 Stunden Arbeit. Nicht schlecht, oder?

Ok, Studiomiete, Instrumente und sowas kommen auch noch ab, aber es gibt kaum Berufe wo man so einfach sehr viel verdienen kann, wenns gut ist.

Das Problem ist halt nur, von den 10000 Verkauften Alben, bekommen eben die Künstler nicht alles sondern nur einen kleinen Anteil...

Gast
2007-08-22, 16:34:19
...

Anmerkung: Es fällt auf, dass die krassesten und egoistischten Meinungen meist von Gästen vertreten werden. Nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen hätte, dass diese Meinungen vertreten werden, Meinungen sind schließlich frei.

Aber ich finde es mehr als feige, diese Meinungen noch nicht mal mit einer virtuellen Identität zu vertreten. Ist aber sehr bezeichnend für die Zeit in der wir leben.

Wo? Wieso quotest du nicht einfach, anstatt zu verallgemeinern?

Gast
2007-08-24, 21:25:28
Noch jemand, der den Begriff des Kopierens verstanden hat: http://www.winfuture.de/news,33859.html

Viel Spass beim saugen! :D

Gast
2007-08-24, 21:34:47
Nur dass die Aussage schlicht nicht stimmt. Für überregional absolut unbekannte Bands, die in Clubs auftreten, mag das stimmen. Aber schon für Insiderbands, die alle 1-2 Jahre ein Album produzieren und davon jeweils einige zig-Tausend Kopien verkaufen, gilt das keinesfalls mehr.

Zumindest laut "kulturzeit" (3Sat) findet genau da ein Umdenken statt. Immer mehr Musiker verlagern ihre Haupteinnahmen von Plattenverkäufen weg zu Konzertgagen. Als Beispiel wurde dort Prince genannt, der sein komplettes(!) neues Album als Beilage irgendeines Boulevardmagazin verbreitete.
Ich würde so eine Wandlung des Musikmarktes begrüßen, die Vorteile sollte sich jeder denken können.

Gast
2007-08-25, 08:12:36
Zumindest laut "kulturzeit" (3Sat) findet genau da ein Umdenken statt. Immer mehr Musiker verlagern ihre Haupteinnahmen von Plattenverkäufen weg zu Konzertgagen. Als Beispiel wurde dort Prince genannt, der sein komplettes(!) neues Album als Beilage irgendeines Boulevardmagazin verbreitete.
Ich würde so eine Wandlung des Musikmarktes begrüßen, die Vorteile sollte sich jeder denken können.

The newspaper paid a rumoured £300,000 for the album, which is more than any advance Prince would receive from a record company given his current sales profile. He has also been giving away CDs to everyone who buys a live ticket. Fifteen shows have sold out. If the remaining six follow suit, the concert series will gross almost £15 million.
http://www.telegraph.co.uk/arts/main.jhtml?xml=/arts/2007/07/19/nosplit/bmprince119.xml

Tja, tafkap reloaded :D

Gast
2007-08-25, 08:46:48
Zum Thema:
Die Schuld anhand von IP-Adresse und Dateinamen nachweisen zu wollen ist ungefähr so, als wenn man jemanden dafür verurteilen wollte, dass in der Straße (bewußt nicht: Wohnung - die teilt man i.d.R. ja nicht mit anderen) durch die man zum Tatzeitpunkt gegangen ist, ein Verbrechen geschehen ist. Ganz egal, wer das nun wirklich begangen hat.

Und nur, weil in meiner Wohnung eine Aldi-Plastiktüte (Dateiname - sagt nichts über den Inhalt) liegt und zufällig eine Bank ausgeraubt wurde und das Geld in einer Aldi-Plastiktüte weggebracht wurde, bin ich natürlich gleich der Bankräuber....

Von daher: ROFL.

Zum Grestornschen Gästebash:
Anmerkung: Es fällt auf, dass die krassesten und egoistischten Meinungen meist von Gästen vertreten werden. Nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen hätte, dass diese Meinungen vertreten werden, Meinungen sind schließlich frei.

Aber ich finde es mehr als feige, diese Meinungen noch nicht mal mit einer virtuellen Identität zu vertreten. Ist aber sehr bezeichnend für die Zeit in der wir leben.
Ich finde es ziemlich auch ziemlich feige, wenn jemand sein fortwährendes Gästebashing hinter einen Fantasienamen zusammen mit dem Bild einer Comicfigur versteckt. Gibt dir das irgendeine Form von "Identität"?

Warum stehst du nicht zu deinem Namen und deinem Gesicht? Ersteren kriegt man über die Links in deiner Signatur sowieso raus.

Grestorn
2007-08-25, 09:36:37
Zum Grestornschen Gästebash:

Ich finde es ziemlich auch ziemlich feige, wenn jemand sein fortwährendes Gästebashing hinter einen Fantasienamen zusammen mit dem Bild einer Comicfigur versteckt. Gibt dir das irgendeine Form von "Identität"?

Warum stehst du nicht zu deinem Namen und deinem Gesicht? Ersteren kriegt man über die Links in deiner Signatur sowieso raus.

Es ist absolut kein Problem, meinen Realnamen herauszufinden, wie Du ja schon festgestellt hast. Ich mache es sehr leicht, in jedem einzelnen meiner Postings.

Aber das will ich ja gar nicht von jedem erwarten. Auch eine virtuelle Persönlichkeit ist eine Persönlichkeit, über die man eine Meinung hat, die ggf. auch um ihren Ruf besorgt ist, die sich profilieren kann usw.

Deswegen mag ich nicht mit uniformen Gästen reden, denn die haben all dies nicht.

Haarmann
2007-08-25, 10:13:20
Diese Scherzbolde mit ihren lächerlichen Anschuldigungen mit IP und Filename sind eh lächerlich. Man wird das Gefühl nicht los, dass dort vorsätzlich Leute mal genötigt werden irgendwas zu bezahlen in der Hoffnung, dass sie zu den Tauschbörsennutzern gehören. Es spricht ja Bände, dass man schon Leute verklagt hat, welche weder PC, noch Internet besassen...

Grestorn

Das gilt auch für bekannte Namen, welche keinen hochdotierten Rahmenvertrag mit der MI geschlossen haben, welcher pauschal für n-Alben gilt. Wer nach Stückzahlen bezahlt wird, der verdient mit einem Konzert weit mehr.

Das Prince Exepel ist hier nur einer unter Vielen. Ne CD als Konzertbeilage kostet den Künstler weniger, denn ein hochgesichertes "DRM"-Ticket.

StefanV
2007-08-25, 13:10:35
Nur dass die Aussage schlicht nicht stimmt. Für überregional absolut unbekannte Bands, die in Clubs auftreten, mag das stimmen. Aber schon für Insiderbands, die alle 1-2 Jahre ein Album produzieren und davon jeweils einige zig-Tausend Kopien verkaufen, gilt das keinesfalls mehr.
Schau dir einfach mal an, wieviel den Künstlern beim Verkauf eines Datenträgers bleibt!

Das meiste bleibt bei der Fertigung und der Plattenfirma, der Künstler selbst bekommt vielleicht 50¢ für einen verkauften Datenträger, mit Glück 1€uro...

Und jetzt schau dir mal an, wieviel man durch ein Konzert einnehmen kann, nehmen wir einfach mal 25k und 50k Besucher an und gehen von einem durchschnittlichen Ticketpreis von 50€ aus (was äußerst wenig ist, normal sinds 100-200€!), und staune...

Grestorn
2007-08-25, 13:42:18
Schau dir einfach mal an, wieviel den Künstlern beim Verkauf eines Datenträgers bleibt!

Das meiste bleibt bei der Fertigung und der Plattenfirma, der Künstler selbst bekommt vielleicht 50¢ für einen verkauften Datenträger, mit Glück 1€uro...

Und jetzt schau dir mal an, wieviel man durch ein Konzert einnehmen kann, nehmen wir einfach mal 25k und 50k Besucher an und gehen von einem durchschnittlichen Ticketpreis von 50€ aus (was äußerst wenig ist, normal sinds 100-200€!), und staune...

Ich weiß nicht genau, was einem Künstler pro CD bleibt. Aber €1 ist definitiv zu wenig bei einem Album (neu, nicht "NicePrice" o.ä,). Deswegen glaube ich das nicht ohne Quelle. Behaupten kann natürlich man viel.

€50-1€ lasse ich mir bei einer Single eingehen.

Bei einer Tour entstehen enorme Kosten. Saalmiete, Roadies, Equipment ...

evil_overlord
2007-08-25, 17:27:34
Ich weiß nicht genau, was einem Künstler pro CD bleibt. Aber €1 ist definitiv zu wenig bei einem Album (neu, nicht "NicePrice" o.ä,). Deswegen glaube ich das nicht ohne Quelle. Behaupten kann natürlich man viel.

€50-1€ lasse ich mir bei einer Single eingehen.

Bei einer Tour entstehen enorme Kosten. Saalmiete, Roadies, Equipment ...

http://archive.salon.com/tech/feature/2000/06/14/love/

Ich denke Courtney Love als Witwe von Kurt Cobain und selbst aktive Musikerin von gewissem Bekanntheitsgrad sollte als Quelle ausreichen.

Man beachte, daß in ihrer Beispielrechnung der Künstler UNTER DEN BESTEN MÖGLICHEN UMSTÄNDEN $ 2 (wieviel is das in Euro?) pro Album sieht. Die Beispielrechnung geht von einer Hype-Band aus, um die sich die Plattenfirmen reißen und sie benutzt hierbei Zahlen, die selbst für solch eine Band noch utopisch sind. Wenn du von realistischen Zahlen für eine "normal berühmte" Band ausgehen würdest, dann kämst du auf maximal besagte 50 Cent bis 1 €, für eine unbekanntere Band (die das Geld ungleich nötiger hat) kannst du mit ca. 20-25 Cent rechnen. PRO VERKAUFTEM ALBUM (für das der Fan 16,99 hinblättern darf)!

Ich bin selbst Hobbymusiker und habe in einer lokal bekannten Band gespielt, wodurch mich das Thema Major-Label-Plattendeal nicht selbst betrifft, aber man hat doch genügend Einblick in die Maschinerie, um gründlich desillusioniert zu werden. Und wenn dann jemand kommt und (sinngemäß) sagt "Das kann gar nicht sein" dann geht mir das tierisch auf wichtige Körperteile (ist nicht persönlich gemeint). "Das kann nicht sein" hilft keinem Musiker, der das am eigenen Leib erlebt, und "das kann nicht sein" ändert auch nichts daran, daß (fast) jede gekaufte CD ein System unterstützt, das den Künstler systematisch ausbeutet.

Es ist schlicht und einfach ein Fakt, daß bei der momentanen Situation im Musikgeschäft der überwiegende Teil der Musiker (bekannt oder unbekannt) die Produktion von Tonträgern nur noch als weitgehend kostenNEUTRALE Möglichkeit der Werbung für seine Livekonzerte betreibt. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber für den allergrößten Teil der Musiker, die aus Funk und Fernsehen bekannt sind, ist das einfach bittere Realität.

Und so hoch die Kosten für eine Tour sein mögen, über die mittlerweile recht hohen Ticketpreise (und 25 € für Shirts, die in der Herstellung 5 € kosten) kann man das als Musiker leicht kompensieren.

Haarmann
2007-08-25, 17:32:13
Grestorn

Stefan hat leider Recht. 1€ trifft imho auch nur für Santana zu und der Rest sieht weniger. Ganz besonders lustig sind dann die Bruchabzüge für Downloads bei iTunes....
Da war doch mal bei Heise ne News als alte Bands klagten. Cheap Trick imho und andere. Die bekommen keine 50cent pro Album. Eher 20cent (€ Cent ned FED Cent).
OMD bekam imho Seinerzeit sogar nur 1 Pence pro Album.

rotalever
2007-08-25, 19:05:12
Wobei doch auch manche Künstler ihre eigenen Labels haben, oder nicht?

evil_overlord
2007-08-25, 19:30:52
Wobei doch auch manche Künstler ihre eigenen Labels haben, oder nicht?

Welches oft aber nur dazu dient, kleine, unbekannte Bands bekannt zu machen und der Künstler selbst steht bei nem Major unter Vertrag...

Aber ja, es gibt tatsächlich Künstler mit eigenem Label, die auf selbigem auch selbst veröffentlichen. Das sind dann die, denen es egal ist, daß sie z.B. bei Saturn nicht im Angebot sind und nicht so viel im Radio/auf MTV laufen (wenn sie nicht gerade WIRKLICH groß sind), weil sie auch mit viel weniger Verkäufen das gleiche Geld reinholen. Wenn so ein Künstler dann auch ohne Major-Deal die entsprechende Publicity hat, dann kann er richtig Kohle machen.

Grestorn
2007-08-25, 20:05:43
Ich hab mal gegoogelt, und dabei sind 1,5 - 2€ pro Album rausgekommen, die an den Künstler gehen. Die Quellen sind nicht wirklich zuverlässig (auch nur Foren) klingen aber recht "insider"-mäßig:

http://www.vnvnation.de/forum/thread.php?threadid=1241&page=3&sid=42babeb02c7ac83786b649e4986297c5

http://forum.golem.de/read.php?19749,1057532,1057598

Das ist natürlich immer noch sehr wenig. Schon ein hartes Brot, Musikkünstler zu sein...

P.S.: Haarmann: Interessant, dass Du ausgerechnet OMD erwähnst :) Bei denen ist ja bekannt, dass sie von Virgin damals über den Tisch gezogen wurden. Aber m.W. insbesondere durch so komische Klauseln, die dazu führten, dass sie nur an Vinyl, nicht aber an den CD Verkäufen der alten Alben mitverdienten und solche, unglaublichen Dinge.

evil_overlord
2007-08-26, 13:35:32
Ich hab mal gegoogelt, und dabei sind 1,5 - 2€ pro Album rausgekommen, die an den Künstler gehen.

Wenn ich das richtig verstehe sind da aber die Vorschüsse nicht mit eingerechnet, die die Plattenfirma wiederhaben will. Das is ja das gemeine, auf dem Papier sieht das, was der Künstler pro verkaufter Einheit bekommt, ja noch relativ harmlos aus. Aber wenn man das ganze mal durchrechnet bleibt davon eben nicht mehr viel übrig.

Grestorn
2007-08-26, 15:08:26
Wenn ich das richtig verstehe sind da aber die Vorschüsse nicht mit eingerechnet, die die Plattenfirma wiederhaben will. Das is ja das gemeine, auf dem Papier sieht das, was der Künstler pro verkaufter Einheit bekommt, ja noch relativ harmlos aus. Aber wenn man das ganze mal durchrechnet bleibt davon eben nicht mehr viel übrig.

Klar werden die Vorschüsse abgezogen. Schließlich sind es Vorschüsse.

Netto bleibt immer noch 1,5 - 2 € pro Album. Mit oder ohne Vorschüsse.

Die Frage ist nur: Was passiert, wenn nicht genug verkauft wird, um die Vorschüsse zu erwirtschaften?

No.3
2007-08-26, 15:28:03
Die Frage ist nur: Was passiert, wenn nicht genug verkauft wird, um die Vorschüsse zu erwirtschaften?

was passiert,
wenn die Platte sich weit besser verkauft als in den kühnsten Träumen erwartet?
wenn der Vertrag sich nur auf Schallplatten bezieht bzw so uneindeutig schwammig formuliert ist, weil man sich nicht vorstellen konnte, dass einmal ein neuer Datenträger kommt und dann ein neues Medium wie die CD kommt und die MI das Geld für die CDs komplett für sich selbst einstreicht und der Musiker gar nix zu sehen bekommt
etc

evil_overlord
2007-08-26, 15:39:15
Klar werden die Vorschüsse abgezogen. Schließlich sind es Vorschüsse.

Netto bleibt immer noch 1,5 - 2 € pro Album. Mit oder ohne Vorschüsse.

Dann hast du mich wohl mißverstanden. Um mich klarer auszudrücken: Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind die 1,5-2 Euro pro Einheit brutto und damit eben nicht das, was der Künstler real zu sehen bekommt, weil die Plattenfirma davon noch ihre Vorschüsse abzieht.

Kann aber auch sein, daß ich das fehlinterpretiert habe. Selbst wenn, es bleibt dabei, der Künstler ist (wie auch im VNV Nation Forum gesagt wurde) der, der von den 16,99 € Albumpreis am wenigsten zu sehen bekommt, ob es jetzt 2 Euro oder 20 Cent sind ändert daran nichts.

Grestorn
2007-08-26, 15:42:50
was passiert,
wenn die Platte sich weit besser verkauft als in den kühnsten Träumen erwartet?

Da die Anteile pro verkaufter Einheit berechnet werden, freut sich der Künstler darüber.

wenn der Vertrag sich nur auf Schallplatten bezieht bzw so uneindeutig schwammig formuliert ist, weil man sich nicht vorstellen konnte, dass einmal ein neuer Datenträger kommt und dann ein neues Medium wie die CD kommt und die MI das Geld für die CDs komplett für sich selbst einstreicht und der Musiker gar nix zu sehen bekommt

Ja, so was ist passiert. Das mir bekannte und auch bereits erwähnte Beispiel von OMD ist so etwas.

Allerdings ist auch das ein Thema der Vergangenheit. Es lassen sich immer und überall Leute über den Tisch ziehen. Viele Labels haben deswegen auch einen schlechten Ruf.

Trotzdem wäre es falsch, von diesen Fällen auf die gesamte Branche zu schließen. Es leben auch einfach zu viele davon, und gerade auch die Künstler nicht gerade schlecht. Damit meine ich nicht gerade die oberen 1000, sondern auch die ganzen nicht so bekannten Künstler.

Grestorn
2007-08-26, 15:48:00
Dann hast du mich wohl mißverstanden. Um mich klarer auszudrücken: Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind die 1,5-2 Euro pro Einheit brutto und damit eben nicht das, was der Künstler real zu sehen bekommt, weil die Plattenfirma davon noch ihre Vorschüsse abzieht.

Von was für Vorschüssen sprichst denn eigentlich?

Wenn die Firma dem Künstler 10.000€ vorschießt, damit er die Platte produzieren kann, dann ist doch völlig klar, dass diese von den späteren Tantiemen an den Künstler wieder abgezogen werden.

Wenn also €2 pro Album vereinbart sind, werden z.B. bei den ersten 10.000 verkauften Alben nur jeweils €1 an den Künstler ausbezahlt. Ab dann natürlich die vollen €2, weil der Künstler seinen Vorschuss nun voll erwirtschaftet hat.

Kann aber auch sein, daß ich das fehlinterpretiert habe. Selbst wenn, es bleibt dabei, der Künstler ist (wie auch im VNV Nation Forum gesagt wurde) der, der von den 16,99 € Albumpreis am wenigsten zu sehen bekommt, ob es jetzt 2 Euro oder 20 Cent sind ändert daran nichts.

Am meisten sieht der Einzelhändler, bei dem Du das Album kaufst. Und zwar mit großem Abstand. Er hat aber auch die meisten Kosten, denn er muss (wenn es ein guter Händler ist), eine riesige Menge an Produkten vorhalten und auch erst mal bezahlen(!) ohne zu wissen, ob er sie jemals verkaufen kann.

Das ist nun mal generell so, dass letztlich ein großer Teil der Kosten im Einzelhandel enstehen. In übrigens fast allen Bereichen.

Abgesehen vom Händler gibt es aber bei einem Album wohl kaum noch eine einzelne Instanz, die so viel vom Kuchen abbekommt, wie der Künstler.

Ein guter Teil geht sicher an das Label, welches aber keine "Instanz" ist, da viele Leute in einem Label an der Produktion und dem Vertrieb des Albums beteiligt sind. Und natürlich in der Mischkalkulation auch immer nicht erfolgreiche Albem mitfinanziert werden müssen.

Haarmann
2007-08-26, 15:48:51
Die Beatles wären zB ne bekannte Band mit nem eigenen Label aus einer Zeit, wo Raubkopien wohl noch kein wirkliches Thema waren.

Der Grosshandelspreis einer CD lieg eher in der Gegend von 8€. Der Handel steckt also auch noch genug ein.

Grestorn

Ich denke es ist klar, dass man das Abscheulichste bekannte Exempel einer durchaus erfolgreichen Band auch erwähnt - wenn mans kennt.

Ein reiner Zufall ist es natürlich, wenn man schon mehrere echte, gültige und unterschriebene Verträge von Künstlern verschiedener Genres mit einem Label durchgelesen hat. Dass man diese Quelle nicht nennen darf dürfte auch klar sein ;).

Bei einem der Verträge bin ich sicher, dass der Künstler ein Fertigprodukt abgeliefert hat. Also die Daten für die CD und das Cover etc.

Noch lustiger ists, wenn man die Zahlen kennt, wenn jemand oder eine Gruppe von Leuten aus Frust über die Labels einfach selbst ein Label gründet und dann die fertigen Produkte an einen Distributor liefert. Er kriegt nicht den gleichen Preis, denn ein Label kriegt, aber das ist alleweil noch weit mehr, denn vorher (netto über 5€ pro CD). Man sieht auch direkt welche Kosten angefallen sind, bis die CD fertig war.
Allerdings sieht man dann auch gleich sofort, wie diese Leute die anderen Künstler genau gleich auszunehmen versuchen...

No.3
2007-08-26, 15:53:40
Da die Anteile pro verkaufter Einheit berechnet werden, freut sich der Künstler darüber.

nuja nicht wirklich, oder wird der Anteil pro verkaufter Einheit erhöht, wenn die Vorrausleistungen wieder eingespielt sind?


Ja, so was ist passiert. Das mir bekannte und auch bereits erwähnte Beispiel von OMD ist so etwas.

man müsste mal herausfinden, wie hoch die Dunkelziffer ist, oder ob das wirklich nur so ein Einzelfall ist


Allerdings ist auch das ein Thema der Vergangenheit.

ouh, abwarten bis irgendwann mal ein Nachfolger für die CD kommt, mal sehen wieviele heutige Verträge diesbezüglich "Lücken" haben ;)

Grestorn
2007-08-26, 15:56:28
Ich denke es ist klar, dass man das Abscheulichste bekannte Exempel einer durchaus erfolgreichen Band auch erwähnt - wenn mans kennt.

Trotzdem kennt dieses Beispiel kaum jemand, wenn er nicht Insider ist oder die sich für die Band interessiert.

Noch lustiger ists, wenn man die Zahlen kennt, wenn jemand oder eine Gruppe von Leuten aus Frust über die Labels einfach selbst ein Label gründet und dann die fertigen Produkte an einen Distributor liefert. Er kriegt nicht den gleichen Preis, denn ein Label kriegt, aber das ist alleweil noch weit mehr, denn vorher (netto über 5€ pro CD). Man sieht auch direkt welche Kosten angefallen sind, bis die CD fertig war.
Allerdings sieht man dann auch gleich sofort, wie diese Leute die anderen Künstler genau gleich auszunehmen versuchen...

Wenn man das Album selbst produziert und fertig an den Distributor liefert, muss man aber schon auch ziemlich viel Geld selbst investieren. Das hat nicht jeder.

Und das Thema "Marketing" bleibt dann erst mal ganz außen vor, es sei denn, man hat genügend Geld auch das noch aus eigener Tasche zu finanzieren.

All diese Dinge kosten Geld, und natürlich auch der gigantische Verwaltungsapperat hinter den Labels. Ich kann gut verstehen, dass man eigentlich keine Lust hat, den mitzufinanzieren.

Aber mal ganz ehrlich: Schaun wir in eine x-beliebige Branche. Was glaubst Du z.B. welch gigantischer Verwaltungsapperat in großen Firmen existiert. Nimm BMW oder Siemens. Als Techniker und Verkäufer muss man sich fragen, warum die eigene Arbeitsleistung den mitfinanzieren muss...

Es ist aber nun mal so, und man kann auch auf die Verwaltung nicht verzichten. Reibungsverluste gibt es nun mal überall.

Grestorn
2007-08-26, 15:58:30
nuja nicht wirklich, oder wird der Anteil pro verkaufter Einheit erhöht, wenn die Vorrausleistungen wieder eingespielt sind?Das habe ich doch beschrieben. Natürlich wird sie das. Alles andere wäre Betrug.

ouh, abwarten bis irgendwann mal ein Nachfolger für die CD kommt, mal sehen wieviele heutige Verträge diesbezüglich "Lücken" haben ;)

Nun, wer in den letzten 20 Jahren nicht darauf geachtet hat, dass in seinem Vertrag steht, dass jegliche Nutzung der Musik, egal durch welches Medium, abgegolten werden muss, der muss echt auf der Brennsuppe dahergeschwommen sein...

No.3
2007-08-26, 16:10:49
Das habe ich doch beschrieben.

im Nachfolgenden Post ;)


Natürlich wird sie das.

sicher, hast Du jeden Vertrag gesehen? ;)


Alles andere wäre Betrug.

meinst Du, das stört manche Leute?

Grestorn
2007-08-26, 16:16:50
meinst Du, das stört manche Leute?

Ja, weil es gerichtlich anfechtbar wäre. Ein Vertrag lässt sich gar nicht so formulieren, dass ein Betrag für den Vorschuss unbegrenzt lange abgezogen werden kann, ohne dass er sofort auch Sittenwidrig ist.

Wie würdest Du denn so was in einen Vertrag schreiben?

Das CDs nicht abgegolten werden, lässt sich dagegen ganz einfach schreiben:

"Der Künstler erhält pro verkaufte Vinyl Kopie den Betrag x [...] die Verwertungsrechte gehen vollständig an das Label über".

Und schon kann das Label CDs verkaufen, ohne dem Künstler einen Cent zu bezahlen.

No.3
2007-08-26, 17:07:45
Ja, weil es gerichtlich anfechtbar wäre. Ein Vertrag lässt sich gar nicht so formulieren, dass ein Betrag für den Vorschuss unbegrenzt lange abgezogen werden kann, ohne dass er sofort auch Sittenwidrig ist.

ich bin kein Rechtsverdreher, aber denen muss man alles zutrauen...


"Der Künstler erhält pro verkaufte Vinyl Kopie den Betrag x [...] die Verwertungsrechte gehen vollständig an das Label über".

Und schon kann das Label CDs verkaufen, ohne dem Künstler einen Cent zu bezahlen.

_EEEEEEBEN_ !

aber ist das wirklich in Ordnung ?



jammert die MI vielleicht deswegen so viel wegen dem CD Kopieren und die Künstler vergleichsweise so wenig, weil viele Künstler nicht (wirklich) von den CD Verkäufen profitieren ?!? ;)

Grestorn
2007-08-26, 17:17:56
aber ist das wirklich in Ordnung ?

Es ist moralisch nicht i.O. (besonders dann nicht, wenn man nicht von sich aus die CDs einfach mitvergütet, obwohl das im Vetrag so nicht steht.).

Aber rechtlich wohl kaum anfechtbar.

Bei dem Vorschuss ist das anders. Man kann nicht einerseits €2 vertraglich(!) vereinbaren, und dann ein paar Zeilen weiter schreiben, dass wegen eines begrenzten(!) Vorschusses die Summe unbegrenzt(!) vermindert wird. Das ist wider jede Logik und hätte garantiert keinen Bestand vor Gericht.

No.3
2007-08-26, 17:36:26
Bei dem Vorschuss ist das anders. Man kann nicht einerseits €2 vertraglich(!) vereinbaren, und dann ein paar Zeilen weiter schreiben, dass wegen eines begrenzten(!) Vorschusses die Summe unbegrenzt(!) vermindert wird. Das ist wider jede Logik und hätte garantiert keinen Bestand vor Gericht.

dann schreib halt, dass ein Vorschuss von xxx € geleistet wird und pro verkaufte Einheit 1.5 € (oder so) vergütet werden !?

Grestorn
2007-08-26, 17:40:55
dann schreib halt, dass ein Vorschuss von xxx € geleistet wird und pro verkaufte Einheit 1.5 € (oder so) vergütet werden !?

Das wäre wie ein Kreditvertrag, bei dem man unbegrenzt lang tilgen muss.

Haarmann
2007-08-26, 18:07:51
Grestorn

Negativexempel machen schnell die Runde... allerdings gehöre ich auch zur Generation, die OMD von der Musik her kennen sollte. Entsprechend kenn ich die sowohl vom Namen her als auch akustisch.
Solche Verträge sind doch nicht wirklich mit Steuergeldern schützenswert oder?

Ist alles ne Frage des Genres und der Ansprüche, wie ich feststellen musste. Durchaus fraglich, ob man als kleine Band technisch auf dem Level einer sehr bekannten und hochwertigen Produktion sein muss, wobei oft bekannte Produktionen auf einem sehr tiefen technischen Level sind. Hier muss man sich auch immer die Frage stellen, ob das Zielpublikum überhaupt über die nötigen Geräte verfügt gewisse Unterschiede noch zu vernehmen.

Auch ne Frage woher man die Künstler kennen sollte. Viele unbekannte Bands tingeln doch durch die Gegend. Da lassen sich auch CDs absetzen. Wie Price zeigt gibts herrliche Marketingwege und Lösungen, wie man die Leute von der Konzertseite her ködern kann. Selbst eine kleine Band kann es sich durchaus leisten CDs mit nem Ticket zu bundeln. Der Ticketdruck ist wohl mit Steuer weit teurer, denn die CD...

Das ist einer der Gründe, weswegen ich nicht für Grosskonzerne tätig sein möchte als Lohnsklave.
Gut, die Mehrzahl der Beschäftigten ist selbst Teil des Wasserkopfes solcher Strukturen.
Übel wird es letzten Endes eher, wenn einem die Verwaltung laufend Steine in den Weg legt - also zB SAP einführt ;).

evil_overlord
2007-08-26, 18:12:40
Von was für Vorschüssen sprichst denn eigentlich?

Wenn die Firma dem Künstler 10.000€ vorschießt, damit er die Platte produzieren kann, dann ist doch völlig klar, dass diese von den späteren Tantiemen an den Künstler wieder abgezogen werden.

Wenn also €2 pro Album vereinbart sind, werden z.B. bei den ersten 10.000 verkauften Alben nur jeweils €1 an den Künstler ausbezahlt. Ab dann natürlich die vollen €2, weil der Künstler seinen Vorschuss nun voll erwirtschaftet hat.

Ich meine die Vorschüsse für die Plattenproduktion und den Toursupport, die Courtney Love in dem Text erwähnt hat. Daß die Plattenfirma das Geld wiederhaben will is mir auch völlig klar, und daß sie das einfach von den Tantiemen abziehen anstatt die voll auszuzahlen und das Geld wieder vom Künstler zurückhaben wollen is auch klar. Die Frage is nur, ob die von dir genannten 1,5-2 Euro das sind, was der Künstler bekommt, wenn der Vorschuß voll zurückgezahlt is oder das, was er bekommt, solange der Vorschuß noch "abbezahlt" wird.

Da ich 10.000 Euro für einen recht schmalen Vorschuß zur Produktion eines Albums halte (das dürfte im Normalfall mehr sein) und man so viele Einheiten überhaupt erst mal verkaufen muß, dürfte für die meisten Künstler nämlich viel interessanter sein, wieviel sie bekommen, solange der Vorschuß noch nicht abbezahlt ist. Das dürfte nämlich bei den meisten Künstlern (die nicht das Glück einer recht hohen Chartsplatzierung haben) mehr Einheiten betreffen. SO hoch sind die Verkaufszahlen nämlich wirklich nicht mehr, daß man mal eben kurz mit den ersten paar Einheiten die Plattenfirma auszahlt und dann mit dem Rest reich wird. Oder hat da jemand Zahlen, die anderer Meinung sind?

Grestorn
2007-08-26, 18:26:06
Ich meine die Vorschüsse für die Plattenproduktion und den Toursupport, die Courtney Love in dem Text erwähnt hat. Daß die Plattenfirma das Geld wiederhaben will is mir auch völlig klar, und daß sie das einfach von den Tantiemen abziehen anstatt die voll auszuzahlen und das Geld wieder vom Künstler zurückhaben wollen is auch klar. Die Frage is nur, ob die von dir genannten 1,5-2 Euro das sind, was der Künstler bekommt, wenn der Vorschuß voll zurückgezahlt is oder das, was er bekommt, solange der Vorschuß noch "abbezahlt" wird.

Sehr gute Frage. So wie ich das verstanden habe, sind die 1,5-2€ die Summe NACHDEM die Vorschüsse bereits abgezahlt sind.

Sollte es anders sein, relativiert sich dieser Wert, den ich schon für sehr gering halte. Ich hätte schon erwartet, dass mindestens 2-4€ beim Künstler hängen bleiben bei einer Vollpreis CD.

Gast
2007-09-05, 03:29:03
50% für die Handels/Rechte/Vervielfältigungs-Industrie und die andere Hälfte für den Inventor/Createur wäre evtl. fair. Das ist allerdings nicht der Fall.
Künstler schrecken davor zurück und werden nie entdeckt, weil sie z.B. nicht ausgebeutet werden wollen. U.a. deshalb krankt dieses Land an einem Mangel an Kreativen.

sloth9
2007-09-10, 10:37:05
du musst das so sehen: man zahlt nicht gerade wenig für ein produkt für dass man dann noch arbeiten muss um es voll genießen zu können.

Ein Doppelklick reicht doch für any, quasi jede DVD.

sloth9
2007-09-10, 11:01:40
Sehr gute Frage. So wie ich das verstanden habe, sind die 1,5-2€ die Summe NACHDEM die Vorschüsse bereits abgezahlt sind.

Sollte es anders sein, relativiert sich dieser Wert, den ich schon für sehr gering halte. Ich hätte schon erwartet, dass mindestens 2-4€ beim Künstler hängen bleiben bei einer Vollpreis CD.

Nö.

Mache momentan das Booking für nen Punk/Skin-Schuppen.
Ist in nem ehemaligen besetzten Haus, wohnen ca. 20 Leutchen drinnen.

1-2 Konzis pro Woche sind normal, 1 Wochentags.
Da spielen Bands aus Frankreich, Chile, Brasilien etc. exakt für Schlafplatz und Essen, wenn's gut läuft auch für Spritkosten, das war's. So läuft das für hunderte von Bands pro Jahr (meistens hamm wa 2-3 Bands pro Abend), allein in unserem Häusken.
Da ist nicht nur die Mucke Hardcore. Die letzte kam auf 12 Auftritte ohne Pause, der Bassist war der Fahrer und so dann auch so aus (Europa-Tournee)!

Grestorn
2007-09-10, 11:03:44
Nö.
Sehr aussagekräftiges Posting. Zumal noch nichtmal klar ist, auf welche Aussage sich Dein "nö" bezieht. Immerhin quotest Du 2 Aussagen.

Gast
2008-06-27, 15:24:16
Endlich setzt sich mal jemand zur Wehr!


....


ANDERSEN HAT GEWONNEN - Musikindustrie muss $108000.- Schadenersatz zahlen. (http://winfuture.de/news,40416.html)

Gast
2008-07-04, 05:01:01
Huh, da werden die jetzt aber heulen und mit den Zähnen klappern bei so einer wahnsinnssumme!

san.salvador
2008-07-04, 06:14:30
Huh, da werden die jetzt aber heulen und mit den Zähnen klappern bei so einer wahnsinnssumme!
Wenn du die Tragweite nicht siehst tut es mir leid, aber ielleicht wars auch einfach nicht deine Uhrzeit.
Hier gehts bei Gott nicht um "lächerliche" 100.000 Eier...

ROXY
2008-07-04, 06:45:23
kommt auf den vertrag drauf an - in der regel bekommt der produzent am meisten, hat auch die meiste arbeit und die grösste verantwortung.
viele bands wären ohne ihrem produzenten absolut nichts.
tolle musiker gibt es wie sand am meer, aber eine band zu produzieren ... da muss man mehr können als nur ein instrument zu spielen.

ich kenne 2 produzenten und das ist ein harter job mit hoher risikobereitschaft.
nur nebenbei muss man extrem viel allround-wissen auf dem gebiet haben, dies du auf normalen weg gar nicht erlernen kannst.

hier der produzent von metallica :)
http://wildstyle.files.wordpress.com/2007/09/rickrubin.jpg