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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seagate FreeAgent Desktop (mit 500GB)


huha
2007-08-28, 01:48:26
1) Da die Speicherkapazität meines Laptops durchaus begrenzt ist und ich auch nicht immer am Netzwerk hänge, um Daten auf meinem Desktop speichern zu können (oder zu wollen, das Gerät ist ja auch nicht immer angeschaltet), mußte für den Laptop eine eigene Speicherlösung gefunden werden.
Die Anforderungen: Kostenpunkt etwa 100 Euro, leise, mehr oder minder dauerlauffähig, ohne helle Beleuchtung, da ich in dem Zimmer noch zu schlafen gedenke und mit einer Garantiezeit über einem Jahr ausgestattet--wer seinen externen Produkten, in denen die selben Fesplatten schlummern, die auch für den Retailmarkt mit drei Jahren Garantie oder noch mehr verkauft werden, abverlangt, die Festplatte ein Jahr in Betrieb zu halten und dann auch nur entsprechend lange Garantie gibt, wird dafür schon einen Grund haben.
Diesen Anforderungen, so harmlos sie auch klingen mögen, ist unglaublich schwer beizukommen, daher boten sich folgende Entscheidungswege an:

i) Ich kann bei meinem Modell das optische Laufwerk innerhalb kurzer Zeit durch eine 2.5"-SATA-Fesplatte ersetzen. Ein interessanter Gedanke, wäre da nicht das Problem völlig überzogener Zubehörpreise: Für den Preis des Einbaurahmens gibt's anderswo schon 2.5"-Festplatten für den USB-Anschluß. Außerdem verlöre ich so das optische Laufwerk.

ii) Kleine 2.5"-HDDs für den USB-Anschluß bieten sich an, wenn man leise Festplatten sucht. Größe, Geräuschpegel und Portabilität sprechen sehr für diese Lösung, ebenso wie die ordentlichen Garantiezeiten. Sehr dagegen spricht die geringe Speicherkapazität und die Erkenntnis, daß man bestimmte Daten einfach nicht unterwegs benötigt.

iii) 3.5"-HDDs
a) Gehäuse kaufen, HDD kaufen, zusammenbauen, glücklich sein
Eigentlich dachte ich mir, nur diese Variante käme in Frage. Alle externen Gehäuse, die nicht unglaublich teuer sind, haben irgendwelche idiotischen Probleme. Sei es, daß sie äußerst schlecht erhältlich sind, zu Vibrationen neigen, die Festplatte kochen oder unnötig viele Geräusche nach außen lassen, es ließ sich einfach nichts finden, was meinen Ansprüchen genügt hätte.
Für alle mitlesenden Hersteller sei erwähnt, daß dies zwei Aluminiumrippenprofile an den Seiten gewesen wären, die an der Festplatte anliegen und die mittels des Aluminiumdeckels und -bodens verbunden werden, das Ganze mit großen Gummifüßen vibrationsgedämpft. So einfach könnte es gehen, gab's aber nicht.
b) Fertig konfektionierte externe Festplatte eines nahmhaften Herstellers kaufen. Um ehrlich zu sein, schauderte es mir vor diesem Gedanken und als ich die Angebote nahmhafter Hersteller betrachtete, wußte ich auch, warum. Überall waren ein Jahr Garantie an der Tagesordnung, bisweilen hatten die wesentlcih teureren "pro"-Serien mit nicht benötigten Anschlüssen eine längere Garantiedauer, die aber auch durch wesentlich höheren Preis erkauft werden wollte.

2) Seagate FreeAgent Desktop
Schließlich wurde ich bei Seagates FreeAgent Desktop (http://www.seagate.com/www/en-us/products/external/freeagent_desktop_data_movers/)-Serie fündig. Laut kaum zu findenden und mitunter sehr unprofessionell wirkenden Reviews sollte diese mäßig warm (über die Lautsrärke verlor man kein Wort) sein und, so man einigen der Bilder trauen durfte, unglaublich häßlich. Spannungskiller vorweg: Sie ist an schlechtem Geschmack kaum zu überbieten, kommt sie doch in einer so liebevoll "Cappuchinobraun" genannten Farbe daher und erinnert so dezent an dieses uns allen so wohlbekanntes häßliches 80er-Jahre-Braun. Andererseits hebt sie das von der Masse an externen Festplatten ab und, sieht man über die Farbgestaltung hinweg, können die Formgebung und Lichteffekte durchaus gefallen. Alleinstellungsmerkmal unter den günstigen externen Festplatten allerdings: Volle 5 Jahre Seagate-Garantie. Da lohnte es sich doch direkt, sich das Gerät mal näher anzusehen ...

a) Kauf, Verpackung
Bestechend an der Festplatte ist ihr geringer Preis. Für 107 Euro bei Atelco bekommt man von der Konkurrenz zwar auch schon Geräte, aber eben nicht mit fünfjähriger Garantie, sondern vielleicht mit einem.
Wie man einen Webshop bedient und Pakete in Empfang nimmt, dürfte der geneigte Leser schon zu genüge vertraut sein, daher überspringe ich diesen Teil und widme mich dem Auspacken:
Die Platte kommt in einem durchaus ... interessanten Karton daher. Interessant deshalb, weil mehr oder minder wahllose Sätze in verschiedenen Sprachen aufgedruckt sind. Warum sich Seagate dazu entschlossen hat, den Kunden mit Sprüchen wie "This is so boring" oder "Daumen runter" auf die Festplatte einzustimmen, erschließt sich zumindest mir persönlich nicht so ganz, aber eventuell kommt spätestens beim Lesen des Handbuchs die Stimmung auf, in der man frohen Mutes sagen kann "Ich liebe Kapitel sechs." À propos Handbuch: Es gibt keines.
In der Schachtel befindet sich ein Altpapierformteil, welches die verschiedenen Komponenten der Festplatte, drei an der Zahl, ohne große Mühe in Position hält. Die Teile selbst sind in undurchsichtige, gräulich glänzende Plastikbeutel eingebracht, die womöglich früher einmal ESD-Tütchen waren, bevor man diese lustigen "darf nur von geschulten Personen geöffnet werden"-Sticker durch runde mit der Aufschrift "Hello" ersetzte.

b) Zubehör, Design und Licht
In der Verpackung befinden sich drei Teile: Winzigkleines Netzteil mit Netzkabel, Mini-USB-Kabel und die Festplatte selbst. Auch ein winziges Faltblatt zur Inbetriebnahme der Festplatte fand seinen Weg in die Verpackung, was aber eigentlich nicht notwendig ist, da sich der ganze Spaß annäherend idiotensicher gestaltet: Platte aufstellen, Netzteil einstecken, USB-Kabel einstecken.
Die Platte selbst steht vertikal in ihrem Gehäuse, das auf einer rechteckigen Bodenplatte angebracht ist, in die auch die Anschlüsse gesteckt werden. Im Gegensatz zu dem, was das Datenblatt durch Angabe der Dimensionen mit und ohne Bodenplatte suggeriert, ist diese nicht demontierbar; auch eine Aufstellung der Festplatte in einer anderen als der vertikalen Position st daher nicht möglich; stapelbar ist sie also nicht und weniger Platz als ein Tacker nimmt sie auch nicht weg.
Die Farbe ist einfach nur häßlich.Die häßliche braune Gehäusefarbe wird durch das seitliche Seagate-Logo in orange nur noch stärker betont, was aber eigentlich völlig egal ist; man kann das Gerät anschauen, ohne Augenkrebs zu bekommen, aber der krude 80er-Charme bei der Farbgebung kann eben nicht jeden überzeugen. Das Gehäuse besteht aus 100% feinstem Plastik, an der Vorderkante ist dieses durchsichtig und beim Einstecken der Festplatte gelblich beleuchtet. Die Leuchtkraft ist aber nicht besonders groß, so daß man sich keine Sorgen darum machen muß, der konventionellen Zimmerbeleuchtung würde durch eine Festplatte der Rang abgelaufen.
Bei Zugriff pulsiert die Leuchtsrärke langsam, was einerseits nett anzuschauen ist und andererseits ein wenig nervig sein kann, wenn viel und lange auf die Festplatte zugegriffen wird. Schön: Der Leuchtstreifen ist nur von einer Seite einsehbar, durch Drehen des Gehäuses kann also schnell und unbürokratisch Abhilfe geschaffen werden.

c) Lautstärke und Wärme
Die Festplatte ist leise. Bem Zugriff hört man sie durchaus etwas, aber das ist in Ordnung; das Drehgeräusch geht allerdings im Lüfterrauschen und den Festplattengeräuschen des Laptops unter.
Die Wärmeentwicklung ist mäßig. Wenn die Platte einfach nur rumsteht und läuft, ist es etwa handwarm. Belastet man sie für mehrere Stunden intensiv, wird sie unangenehm heiß. Da ich allerdings nicht vorhabe, sie ständiger Höchstbelastung auszusetzen, finde ich das Ergebnis zufriedenstellend.
Sehr angenehm ist auch die automatische Abschaltung nach rund 15 Minuten, die besonders für Besitzer einer Dockingstation praktisch ist. Andererseits ist dies auch bitter nötig, da die Platte keine Möglichkeit kennt, ihr den Strom abzudrehen, wenn man nicht gerade den Netzstecker ziehen will.

d) Transferraten, Performance
Werden bei Interesse nachgereicht. Ich bitte allerdings um einen Programmvorschlag zum Testen.
Mir persönlich ging es zu keiner Zeit darum, eine möglichst hohe Performance zu erreichen, weshalb ich dies bisher nicht getestet habe.

e) Fazit
Innen hui, außen ... eher weniger.
Eine günstige Platte mit ordentlicher Kapazität findet man zwar auch bei anderen Herstellern, wenn man allerdings 5 Jahre Garantie sucht, wird's schon knapper. Etwas störend sind das Design und die unnötig komplizierte Form mit empdindlichem Mini-USB-Anschluß an der Basis--eine normale B-Buchse hätte es da auch getan.
Und zum Schluß gibt's noch für alle Interessierten ein Datenblatt (http://www.seagate.com/docs/pdf/datasheet/disc/ds_fa_desktop_us.pdf) mit Gewichtsangaben zu ganzen Paletten. Wer also plant, sich 120 Stück davon zu bestellen, darf schonmal mit 270 kg Gewicht rechnen.


Bilder kommen später noch.
-huha