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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grafiker - Berufstypen?


Gast
2007-08-29, 03:35:07
Wenn man im späteren Beruf 3d Modelle mit Blender oder 3d Studio erstellen will, welche Berufstypen gibt es dafür?
Bzw. gibt es dafür eine Lehre, Studium, Prüfung etc.
oder kann man das einfach so machen?

mbee
2007-08-29, 08:33:12
Wenn man im späteren Beruf 3d Modelle mit Blender oder 3d Studio erstellen will, welche Berufstypen gibt es dafür?
Bzw. gibt es dafür eine Lehre, Studium, Prüfung etc.
oder kann man das einfach so machen?

Das hängt davon ab, in welchem Bereich Du tätig sein möchtest: Im Film-Bereich (Animation, Modelling, Compositing, etc.) hängt z.B. gar nicht so viel von einer Ausbildung oder einem Diplom ab, sondern es zählt in erster Linie das Können. Die Firmen wollen für Bewerbungen in erster Linie Demos anhand eines Showreels sehen. Ein Komilitone von damals (Informatikstudium Digitale Medien) hat es mittlerweile zum Technical Director bei Weta Digital gebracht und an solchen Filmen wie King Kong oder Fantastic Four II mitgearbeitet, was mit unserem Studium wohl nicht viel zu tun hatte, da es nur eine einzige Vorlesung in der Richtung gab und sich der Mann alles selbst beigebracht hatte...
Für so etwas muss man allerdings auch unglaublich gut in seinem Fach sein.
Blender oder 3Studio kannst Du in diesem Fall eh vergessen, da zählen nur Maya, Shake und Konsorten sowie proprietäre Tools der Studios.

Im 2D-Bereich oder in der Werbung wird oft zusätzlich ein Diplom in Kommunikationsdesign oder einer ähnlichen Richtung oder zumindest eine Ausbildung als Mediengestalter vorausgesetzt. Natürlich wollen auch diese Leute immer auch Arbeitsproben sehen, aber "Quereinsteiger" sind da nicht so gerne gesehen und ein Studium oder eine Ausbildung ist ein zusätzliches Plus.

frix
2007-09-06, 14:27:20
Ich versteh nicht wieso du 3ds max und blender ausschließt?
Das kommt ja sehr auf das Studio an.

Die großen 3D Programme unterscheiden sich hinsichlicht der Funktionalität nicht übermäßig. Wenn man mal die Mechanismen hinter den Programmen verstanden hat ist es auch nicht so ein Problem umzulernen, da viele Tools gleich sind nur wo anders im Interface versteckt sind.

mbee
2007-09-06, 20:57:55
Ich versteh nicht wieso du 3ds max und blender ausschließt?
Das kommt ja sehr auf das Studio an.

Die großen 3D Programme unterscheiden sich hinsichlicht der Funktionalität nicht übermäßig. Wenn man mal die Mechanismen hinter den Programmen verstanden hat ist es auch nicht so ein Problem umzulernen, da viele Tools gleich sind nur wo anders im Interface versteckt sind.

Das stimmt in der Hinsicht keinesfalls: Blender und 3DS MAX werden im Filmbereich so gut wie gar nicht (mehr) verwendet. 3DS MAX wird allerdings häufig von Spiele-Entwicklungsstudios eingesetzt.

Schon mal die Oberflächen von Maya und 3DS MAX verglichen? ;) Natürlich gibt es Leute, die "auf vielen Systemen" zu Hause sind, aber ohne Maya ist zumindest im Filmbereich wirklich kaum etwas zu reißen.

nggalai
2007-09-06, 21:35:57
Ein Freund von mir, der als selbständiger 3D-Designer arbeitet (und nicht schlecht dabei verdient) hat „Assistent für Medien und Kommunikation“ gelernt. Dann noch Praktikum, unter anderem beim Fernsehen, und die Sache war geritzt.

Er arbeitet vorwiegend mit Cinema4D, jedoch kennt er auch Maya und Konsorten, was bei der Suche nach Aufträgen recht nützlich sein kann. Aber wirklich zählen tut die Showreel respektive die Ergebnisse, die man abliefern kann.

In Sachen Festanstellung muß ich allerdings mbee recht geben –*da interessieren Blender-Kenntnisse eher wenig, je nach Branche und Arbeitgeber. Sicher, man kennt ein 3D-Programm, aber man sollte sich schon in der Software auskennen, die der zukünftige Arbeitgeber auch einsetzt. Und das ist heute wohl mehrheitlich Maya und Softimage, wenn man nicht gerade im Spiele-Design arbeiten will. Nur wenige Arbeitgeber haben Bock darauf, daß man sich erst ein paar Monate einarbeiten muß, um die Software zu beherrschen. Ganz egal, ob man denn nun eine sehr kreative Person ist; oft arbeitet man in dem Bereich als „Fabrikarbeiter“ und soll einfach bestehende Designs in 3D umsetzen. Und da zählt dann halt nur, wie schnell Du ein ansprechendes Ergebnis aus der verwendeten Software kitzeln kannst.

Cheers,
-Sascha

jtkirk67
2007-09-09, 20:26:01
Sorry,
wenn ich mich mal mit in den Thread einklinke. Ich überlege selbst, ob ich mich noch in den Bereich Grafik bzw. Visualisierung mittels 3D-Software bewegen soll.
Und zwar arbeite ich seit 6 Jahren selbständig als Webdesigner und habe jetzt erstmals für einen Kunden (eher Bekannten;) seinen Arbeitsplatz als 3D mittels Cinema 4d umgesetzt. Jetzt bin ich am überlegen, ob ein Fernstudium zum Medieninformatiker Sinn macht? Das Ganze könnte ich in Teilzeit an der Uni Lübeck machen und hätte in einigen Jahren einen Abschluß. Sinnvoll oder nicht? Bislang habe ich nur einen Abschluß als Bankkaufmann, aber mein Herz hängt halt am Webdesign bzw langsam immer mehr an der 3D-Grafik.

SgtDirtbag
2007-09-09, 20:38:54
@jtkirk67: Ich kann nggalai nur zustimmen, am Ende zählt einzig und allein dein Portfolio.

So lange du diszipliniert am Ball bleibst kannst du auch ohne ein Studium in den Beruf einsteigen, Tutorials und LehrDVDs gibt es wie Sand (http://store.cgsociety.org/) am Meer (http://www.thegnomonworkshop.com/).
Ich würde dir empfehlen, so bald du die Grundlagen beherrscht, vllt mal an dem einen oder anderem Wettbewerb teilzunehmen zum Beispiel bei CGSociety.com (http://forums.cgsociety.org/forumdisplay.php?f=65)

D4ve
2007-09-10, 11:52:25
Das stimmt in der Hinsicht keinesfalls: Blender und 3DS MAX werden im Filmbereich so gut wie gar nicht (mehr) verwendet. 3DS MAX wird allerdings häufig von Spiele-Entwicklungsstudios eingesetzt.

Die Studios setzen häufig schlicht das ein, was für den Anwendungszweck am geeignetsten ist. Man kann nicht sagen: "Nur Programm XY wird in der Branche verwendet"
Die Programme haben alle ihre Vorzüge und wer mal bei cgsociety in die Produktionsberichte aktueller Kinofilme schaut wird die "drei großen", nämlich Maya, Max und Softimage wieder finden. Es wird selten nur ein Programm eingesetzt, maximal im Hinblick auf die Produktionspipeline nur für den momentanen Zweck ein spezielles.

Genausowenig wie nur ein Compositing-Programm verwendet wird, sondern halt häufig die Kombination aus Shake, Fusion und After Effects.

Fakt ist aber, dass Blender in der Branche nicht gefragt ist, auch wenn manche Firmen damit durchaus arbeiten.

SgtDirtbag
2007-09-10, 18:40:05
Am besten man arbeitet sich anhand eines der 3 großen Programme gut in die Materie ein und guckt sich bei den anderen wenigstens schon mal das UserInterface an.
Wenn man nicht gerade auf den Kopf gefallen ist, ist es dann kein großes Problem im Bedarfsfall auf eines der anderen Programme umzusteigen.

Grey
2007-09-10, 19:42:09
D
Für so etwas muss man allerdings auch unglaublich gut in seinem Fach sein.
Blender oder 3Studio kannst Du in diesem Fall eh vergessen, da zählen nur Maya, Shake und Konsorten sowie proprietäre Tools der Studios.


Kann er nicht. Shake ist tot, Combustion irgendwo auch ... bliebe noch After Effects und Fusion, gerade letzteres ist _enorm_ interessant in sachen Compositing, imo top of the line. Ausserdem sind dort Könner wirklich gefragt.

Das selbe gilt für den 3D Bereich. Klar Blender wird kaum genutzt, aber 3DS ist im Bereich Modeling gefragt. Insbesondere in der Spieleindustrie. Maya wird vielfältig verwendet im Bereich 3D für Film, aber nicht ausschliesslich.

Viel wichtiger als die Programme zu beherrschen (was relativ schnell erlenbar ist) ist die Materie. Wenn man einen Plan davon hat wie man Licht setzt, richtig modeliert und animiert ist das Programm zweitrangig.

McGizmo
2007-09-10, 19:52:16
Es gibt noch Nuke, in den Pipelines der professionellen Studios kommt das noch recht häufig vor.

Grey
2007-09-10, 19:53:52
Stimmt. Mist, das hätte ich gern mal an der Uni gesehen, aber stattdessen hatten wir Shake -_-

Wobei ich Shake ganz nett fande in einigen Bereichen ... aber da die Entwicklung irgendwie auf Eis liegt, einzele Elemente vertickt werden und sich nichts tut glaube ich nicht so recht, dass es irgendwann mal wieder leben wird. Abseits dessen Mac only = doof.

McGizmo
2007-09-10, 19:58:18
Ich habe Nuke nie selber benutzt. Mir wurden zwar mal ein paar Versionen zum testen angeboten, ich hatte aber nicht wirklich Zeit. Zumal mir für meine bescheidenen Zwecke AE völlig ausreicht. Und seit dem Nuke nicht mehr D2/DD gehört hat sich das eh gegessen ...

D4ve
2007-09-10, 20:38:40
Stimmt. Mist, das hätte ich gern mal an der Uni gesehen, aber stattdessen hatten wir Shake -_-

Wobei ich Shake ganz nett fande in einigen Bereichen ... aber da die Entwicklung irgendwie auf Eis liegt, einzele Elemente vertickt werden und sich nichts tut glaube ich nicht so recht, dass es irgendwann mal wieder leben wird. Abseits dessen Mac only = doof.

Nö, gibts wie Maya und XSI auch für Linux...
Shake ist quasi tot, Langzeit-Kunden dürfen für ein gewisses Entgeld den kompletten Sourcecode kaufen. So wie es aussieht wird Apple aber ein neues Compositing-Programm entwickeln, das mehr in die FinalCut-Reihe passt.

Abgesehen davon: warum sollte man mit Shake und Combustion nicht auch ordentlich composen können, nur weil die Tools grade nicht weiterentwickelt werden?
Klar, Fusion ist zur Zeit das vielversprechenste Programm :)

Grey
2007-09-10, 20:51:58
Nö, gibts wie Maya und XSI auch für Linux...
Shake ist quasi tot, Langzeit-Kunden dürfen für ein gewisses Entgeld den kompletten Sourcecode kaufen. So wie es aussieht wird Apple aber ein neues Compositing-Programm entwickeln, das mehr in die FinalCut-Reihe passt.

Abgesehen davon: warum sollte man mit Shake und Combustion nicht auch ordentlich composen können, nur weil die Tools grade nicht weiterentwickelt werden?
Klar, Fusion ist zur Zeit das vielversprechenste Programm :)

Jo weiß ich ... aber unix ist echt uninteressant in dem Aspekt.

Und Combustion so wie auch Shake haben herbe defizite in der aktuelle Version. Combustion finde ich als non-Node Programm eh fragwürdig, hat zwar einen gewissen workflow, aber viel zu viele Stolpersteine die diesen im gleichen Zug versauen.

Kommt natürlich darauf an was man machen möchte, aber wenn man etwa Fusion kennt wird man nicht freiwillig auf Shake oder Combustion zurückgreifen.

McGizmo
2007-09-10, 20:55:33
Im Endeffekt gilt noch immer der Grundsatz - It's not the software that creates art. It's the artist.

Sven77
2007-09-15, 18:54:58
Im Endeffekt gilt noch immer der Grundsatz - It's not the software that creates art. It's the artist.

genau so siehts aus. die grossen 3D-Pakete (Maya, Max, XSI) unterscheiden sich kaum, oft werden bestimmte Programmstrukturen nur einach anders benannt.
Beim Compositing ist das auch nicht viel anders, wobei man hier ja zwischen zwei verschiedenen Workflows unterscheiden muss, Nodes und Layers.

Denke Nuke wird in die Fussstapfen von Shake treten, besonders die 3D Faehigkeiten sind sehr beeindruckend.
After Effects spielt bei Blockbustern inzwischen eine immer groessere Rolle, und ich muss auch sagen, ich mag das programm. was es fuer den preis leistet, ist enorm.