parker
2007-09-07, 11:42:57
Die Stunde der Spötter
/Von Stefanie Claudius/
*Olaf Schubert schüttelt angeblichen Stuss aus dem Ärmel und bekommt
eine Sendung im Radio.*
Am Freitagabend beginnt das Ausspannen, und deshalb lockt die Redaktion
Künstlerisches Wort von MDR Figaro auf ihrem Sendeplatz ab 22.30 Uhr
entweder mit erotischer Literatur oder Kabarett.
Die Rezensentin gesteht, selten hineingehört zu haben, bis ihr
"Dreispitz" vor die Ohren kam. Unter diesem Titel stellt Harald Pfeifer
schon seit Jahren in der Nachfolge des "Dreiländerbrettls" von Rainer
Otto Kabarettprogramme aus dem Sendegebiet vor. Was auffiel, war die
ausgewogene, mit Sympathie unterlegte, aber dennoch wohltuend kritische
Wertung der jeweiligen Ensembles.
Beim jüngsten "Dreispitz" bewertete Pfeifer ein Programm der Dresdner
Herkuleskeule sowie der Leipziger Funsel. Außerdem berichtete er, wie
junge Kleinkünstler über den Sommer kommen, in dem sie sich auf
Stadtteilfesten oder bei den Kleingärtnern gegen Biergluckern
durchsetzen. Das alles wurde für eine Sendestunde von Pfeifer ausgesucht
und kommentiert.
Da plaudert keiner oberflächlich, sondern überzeugt durch die Kenntnis
der Szene. Seinem Urteil zu vertrauen, fällt leicht. "Dreispitz" wird
wieder im Dezember zu hören sein. Doch da Kabarett im Wechsel mit Erotik
regelmäßig das Tor zum Wochenende öffnet, hat der Kulturjournalist bis
dahin viel zu tun.
Heute Abend lädt Pfeifer zu einer neuen Porträt-Sendung ein: "Die
allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Stottern. Olaf Schubert und
sein Spiel mit dem sinnigen Unsinn." Vor Tagen wurde noch an der Stunde
mit dem Comedian gearbeitet. Wer den Dresdner schon einmal gehört hat,
weiß, dass er angeblichen Stuss aus dem Ärmel schüttelt und so die
Gesellschaft parodiert "in der der Zufall angebetet wird und die Pose
die Inhalte dominiert."
Schuberts Bühnenfigur wirkt, als sei sie nicht ganz von dieser Welt,
mitunter rührend hilflos und erinnert an manche junge Dresdner, die sich
nach der Wende öffentlich zu artikulieren begannen. Der knapp
Vierzigjährige hat das gekonnt stilisiert. Als er Mitte der 90er Jahre
sein Bühnenprogramm in der Kabarett-Szene vorstellte, winkte diese ab.
Heute füllt der sich verhaspelnde, oft aus dem Stegreif sprechende Olaf
Schubert in seinem ärmellosen Pullunder große Säle in der gesamten
Bundesrepublik. Er ist auch im Privatfernsehen längst zu Hause, wirkte
in Comedy-Sendungen mit, etwa bei "7 Tage 7Köpfe" oder dem "Quatsch
Comedy Club". Die Stunde im Radio mit ihm und Pfeifer sollte man sich
nicht entgehen lassen.
Heute, 22.30 Uhr, MDR Figaro
gruß,
parker
/Von Stefanie Claudius/
*Olaf Schubert schüttelt angeblichen Stuss aus dem Ärmel und bekommt
eine Sendung im Radio.*
Am Freitagabend beginnt das Ausspannen, und deshalb lockt die Redaktion
Künstlerisches Wort von MDR Figaro auf ihrem Sendeplatz ab 22.30 Uhr
entweder mit erotischer Literatur oder Kabarett.
Die Rezensentin gesteht, selten hineingehört zu haben, bis ihr
"Dreispitz" vor die Ohren kam. Unter diesem Titel stellt Harald Pfeifer
schon seit Jahren in der Nachfolge des "Dreiländerbrettls" von Rainer
Otto Kabarettprogramme aus dem Sendegebiet vor. Was auffiel, war die
ausgewogene, mit Sympathie unterlegte, aber dennoch wohltuend kritische
Wertung der jeweiligen Ensembles.
Beim jüngsten "Dreispitz" bewertete Pfeifer ein Programm der Dresdner
Herkuleskeule sowie der Leipziger Funsel. Außerdem berichtete er, wie
junge Kleinkünstler über den Sommer kommen, in dem sie sich auf
Stadtteilfesten oder bei den Kleingärtnern gegen Biergluckern
durchsetzen. Das alles wurde für eine Sendestunde von Pfeifer ausgesucht
und kommentiert.
Da plaudert keiner oberflächlich, sondern überzeugt durch die Kenntnis
der Szene. Seinem Urteil zu vertrauen, fällt leicht. "Dreispitz" wird
wieder im Dezember zu hören sein. Doch da Kabarett im Wechsel mit Erotik
regelmäßig das Tor zum Wochenende öffnet, hat der Kulturjournalist bis
dahin viel zu tun.
Heute Abend lädt Pfeifer zu einer neuen Porträt-Sendung ein: "Die
allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Stottern. Olaf Schubert und
sein Spiel mit dem sinnigen Unsinn." Vor Tagen wurde noch an der Stunde
mit dem Comedian gearbeitet. Wer den Dresdner schon einmal gehört hat,
weiß, dass er angeblichen Stuss aus dem Ärmel schüttelt und so die
Gesellschaft parodiert "in der der Zufall angebetet wird und die Pose
die Inhalte dominiert."
Schuberts Bühnenfigur wirkt, als sei sie nicht ganz von dieser Welt,
mitunter rührend hilflos und erinnert an manche junge Dresdner, die sich
nach der Wende öffentlich zu artikulieren begannen. Der knapp
Vierzigjährige hat das gekonnt stilisiert. Als er Mitte der 90er Jahre
sein Bühnenprogramm in der Kabarett-Szene vorstellte, winkte diese ab.
Heute füllt der sich verhaspelnde, oft aus dem Stegreif sprechende Olaf
Schubert in seinem ärmellosen Pullunder große Säle in der gesamten
Bundesrepublik. Er ist auch im Privatfernsehen längst zu Hause, wirkte
in Comedy-Sendungen mit, etwa bei "7 Tage 7Köpfe" oder dem "Quatsch
Comedy Club". Die Stunde im Radio mit ihm und Pfeifer sollte man sich
nicht entgehen lassen.
Heute, 22.30 Uhr, MDR Figaro
gruß,
parker