PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ubuntu 7.10 - Wie auf Raid1 installieren?


Gast
2007-10-03, 08:43:20
Moin !

Ich schaff es einfach nicht, die neuste Ubuntu Beta (und jede Version davor) auf ein Raid1 bestehend aus zwei 160er Samsung Platten an dem Sata/Raid-Controller meines MSI K8T Neo2-F zu installieren. Im Setup zeigt er immer 2 separate Platten an...

Avalox/Gast
2007-10-03, 11:10:18
Dein Board hat keinen Raid Controller und du hast damit auch kein Raid Array.

Raid wird bei deinem Board (wie bei allen anderen Boards auch) mittels eines Windows Treibers Software mässig erzeugt. Dieses ist unter Linux nicht anders. Das Raid Array muss mittels eines Treibers in Linux nachgestellt werden, dieser Linux Treiber kann einen Mapper nutzen und muss gezielt eingerichtet werden.

Weit aus praktischer ist es aber, wenn du unter Linux gleich ein Software Raid nutzt. Dazu muss du allerdings im Bios dein Raid erstmal auflösen.

klutob
2007-10-03, 12:07:38
Moin !

Ich schaff es einfach nicht, die neuste Ubuntu Beta (und jede Version davor) auf ein Raid1 bestehend aus zwei 160er Samsung Platten an dem Sata/Raid-Controller meines MSI K8T Neo2-F zu installieren. Im Setup zeigt er immer 2 separate Platten an...

Hi,

Du brauchst eigentlich nur eine Bootfloppy/USB-Stick mit dem Via-Colsed-Source-Raidtreiber erstellen und während der Installation in den LiveCD-Kernel von Ubuntu zu laden um auf deine RAID1installation zuzugreifen. :)
Den Treiber für Ubuntu bekommst du auf Via-Arena (http://www.viaarena.com/Driver/via_ubuntu7.04(x86&x86_64)_sata&ahci_patch_kernel_2-6-x_v1.30_appnote_ver0.8.tar.gz).
Einfach entpacken und das PDF lesen, wenn Fragen auftauchen, dann hier nochmal vorbeikommen.

The_Invisible
2007-10-03, 12:25:52
würde auch gleich auf software-raid setzen, wenn dir das board mal hops geht oder du mal auf ein anderes umsteigen willst hast du sonst nur probleme.

mfg

Birdman
2007-10-03, 12:41:08
@Avalox

Nein, deine Aussage könnte falscher nicht sein.
Grundsätzlich ist dies erstmal ein "Hardware-Raid", denn die Funktion wird komplett in der Hardware gemacht. Nur die Logik dahinter wird vom Treiber bereitgestellt, doch einem OS ist es piepegal ob da nur die API (wie bei teureren Controllern) oder gleiche API +Logik vom Raidtreiber bereitgestellt wird.
Schlussendlich braucht das OS für jeden Controller einen Treiber, und für das Raid auf dem MSI fehlt dieser leider im OS drin. Grund hierfür ist, dass eigentlich kein Hersteller von solchen Controllern welche die Raidlogik im Treiber haben, diese öffentlich machen - so von wegen Betriebsgeheimnix und so.

Daher kann man entweder das machen was Klutob schreibt, oder beim Raid1 gehts auch oft so, dass man das OS erst auf der einen Platte (nonRaid) installiert, dann den Treiber gegen den Kernel kompililiert, diese entsprechende einbindet (initrd), das fstab sowie bootloader umkonfiguriert und danach das Raid im ControllerBIOS konfiguriert.

Leider ist dies etwas frickelarbeit und für Anfänger nicht zu empfehlen. Für diese gibts aber oft vorgefertigte Treiberdisketten für bekannte GNU/Linuxe wie z.B. für Fedora und Suse. Damit kann man dann klutob Methode durchziehen, man darf danach nur nie ein Kernelupdate machen, sonst ist man wieder am Arsch.

Daher: bei OSS such dir nen Raidcontroller der die Logik in der Hardware hat und damit fast sicherlich einen OSS Treiber bereitstellt der darüberhinaus auch fast mit Sicherheit im Linux Kernel direkt dabei ist.
Damit hat man keine solchen Probleme mehr...

Avalox/Gast
2007-10-03, 13:52:37
@Avalox

Nein, deine Aussage könnte falscher nicht sein.
Grundsätzlich ist dies erstmal ein "Hardware-Raid", denn die Funktion wird komplett in der Hardware gemacht. Nur die Logik dahinter wird vom Treiber bereitgestellt, doch einem OS ist es piepegal ob da nur die API (wie bei teureren Controllern) oder gleiche API +Logik vom Raidtreiber bereitgestellt wird.


Raid ist nur Logik, es ist ein logisches Array. Die auf MB verwendeten Controller haben überhaupt nichts mit Raid am Hut. Es sind keine Raid Controller. Ein Hardware Raid Array ist System transparent.

Dem OS ist es auch nicht egal, denn ab dem 2.6 Kernel von Linux werden keine BIOS Fakeraids mehr unterstützt. Man kann selbst DMRaid verwenden. (ohne Support).
Oder einen Mapper nutzen. Ohne dann von dem Array direkt booten zu können, natürlich. Man kann natürlich Herstellertreiber nutzen, aber diese entsprechen nicht dem Linux Ansatz. Man erhält dann z.B. auch keinen Linux Hersteller Support (ja den gibt es wirklich).

Für den Benutzer sollte es auch nicht egal sein, denn Fakeraid bietet keinen vollen Raid Support aus dem Bios und damit erst nach dem laden des Treibers.

Fakeraid ist ein Grauss.
Hardware Raid oder ein Software Raid aus dem OS. Aber kein Fakeraid.

Birdman
2007-10-03, 17:48:21
Der mehr oder weniger offizielle Begriff für diese Raids lautet ja "Hardware assisted Software RAID" und die sind zumindest so weit vom OS abstrahiert dass es zum einen MultiOS tauglich ist (*nix, Windows, DOS) und zum andern per ControllerBIOS konfiguriert werden kann.

Und das einzige was imho mit 2.6 geändert hat, war die Policy dass keine binary Treiber mehr erlaubt/eingebunden werden - sonst aber gar nix. Daher wird es auch nie native support für diese Controller geben, da die hersteller die Treiber nicht offenlegen.

Gast
2007-10-03, 19:19:06
die sind zumindest so weit vom OS abstrahiert dass es zum einen MultiOS tauglich ist (*nix, Windows, DOS)
Ja, soweit es Treiber gibt...

Wenn man nun anfängt solch einen Treiber selbst dem Kernel hinzuzufügen muss man, wie bereits erwähnt, dies bei jeder Kernel-Aktualisierung erneut tun, da man sonst nicht mehr auf die Platten zugreifen kann. Zusätzlich ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Hersteller irgendwann die Unterstützung einstellt, wodurch das Gerät mit neueren Kernel-Versionen überhaupt nicht mehr funktionieren wird (so nach dem Motto "was interessieren uns fünf Jahre alte Chips die wir schon längst aus dem Programm genommen haben"). Und für einige Betriebssysteme gibts evtl erst gar keinen Treiber (von Lizenzproblemen und tainted kernels mal abgesehen)...
Also muss ich Avalox schon zustimmen: Entweder man hat ein Hardware-Raid, das für das Betriebssystem transparent ist, und nutzt das. Oder man hat keins, dann greift man besser auf ein reines Software-Raid zurück. Das ist dann zusätzlich auch noch unabhängig vom verwendeten Mainboard.

Birdman
2007-10-03, 20:05:08
@Gast

Beim "Hardware" Raid hast das Problem mit dem Treiber auch....ohne Treiber sieht das OS da auch gar nix. Nur ists da ein geringeres Problem, da aktuell viele dieser Controller (bzw. die Hersteller) komplette OSS Treiber anbieten, welche dann im Kernel aufgenommen werden.
Und da kommen die dann meistens nicht mehr so schnell raus. (was aber nicht immer der Fall ist - siehe LSI SCSI Controller bei den aktuellen Debians)

The_Invisible
2007-10-03, 20:25:19
@Gast

Beim "Hardware" Raid hast das Problem mit dem Treiber auch....ohne Treiber sieht das OS da auch gar nix. Nur ists da ein geringeres Problem, da aktuell viele dieser Controller (bzw. die Hersteller) komplette OSS Treiber anbieten, welche dann im Kernel aufgenommen werden.
Und da kommen die dann meistens nicht mehr so schnell raus. (was aber nicht immer der Fall ist - siehe LSI SCSI Controller bei den aktuellen Debians)

klar, man braucht für jede hardware treiber wie es auch jmicron besitzer lange zeit zu spüren bekamen. aber ein hardware controller ist doch was eigenes: kostet mehr als ein board, hat eigenen speicher + prozessor und belastet dadurch die cpu nicht wie onboard raids.

wobei man bei beiden varianten blöd dasteht wenn die hardware ausfällt. bei richtigem software raid kommst immer an deine daten solange es keine kombinierten raid-arten mit hardware controllern sind.

mfg

Avalox/Gast
2007-10-03, 22:48:01
Der mehr oder weniger offizielle Begriff für diese Raids lautet ja "Hardware assisted Software RAID"


Das ist ein schöner Name für ein "Softwareraid steckt im Treiber".
Fakeraid ist reines Software Raid, dessen Format Hersteller spezifisch ist und mit einer Biossoftware für Grundfunktionalität ausgestattet ist, die es erlaubt von diesen Arrays zu booten. Aufgrund des eingeschränkten Bios sind dann die Raid Funktionalitäten auch nur sehr eingeschränkt bis der Treiber übernimmt.
Die Hardware solcher "Hardware assisted Software RAID" Lösungen, wie diese auf MB zu finden sind ist 100% der selbe SATA/PATA Controller. Gedacht ohne Raid Funktionalität.

Der einzige Vorteil solcher Fakeraids ist, dass man von diesen booten kann. Ein weiterer fällt mir nicht ein, dafür fallen mir eine Menge Nachteile gegenüber ein OS Software Raid ein.

Birdman
2007-10-04, 12:49:54
klar, man braucht für jede hardware treiber wie es auch jmicron besitzer lange zeit zu spüren bekamen. aber ein hardware controller ist doch was eigenes: kostet mehr als ein board, hat eigenen speicher + prozessor und belastet dadurch die cpu nicht wie onboard raids
wobei man bei beiden varianten blöd dasteht wenn die hardware ausfällt. bei richtigem software raid kommst immer an deine daten solange es keine kombinierten raid-arten mit hardware controllern sind.
mfg
Wer "Hardware assisted Software RAID" oder Software Raid für mehr als RAID1 einsetzt ist entweder nicht ganz bei der Sache oder muss sehr verzweifelt sein.
Raid5 auf Billighardware oder in Software ist ein graus...sequentieller Filezugriff mit einer Queuedepth > 2 und die CPU Load geht gegen 100%

Und bei Raid1 kann die Hardware ausfallen so viel sie will - man kommt "immer" an die Daten.

Btw. die Chance dass ein OS "ausfällt" ist gemäss meinen Beobachtungen viel viel grösser als dass ein Raidcontroller aussteigt, daher vertseh ich auch die Leute nicht die Software Raid einsetzen.
Denn es kommt öftters vor dass man vor einem nicht mehr nutzbaren Software Raid steht als vor einem "Hardware" Raid.

Birdman
2007-10-04, 13:05:49
Der einzige Vorteil solcher Fakeraids ist, dass man von diesen booten kann. Ein weiterer fällt mir nicht ein, dafür fallen mir eine Menge Nachteile gegenüber ein OS Software Raid ein.
Ausser dem Preis gibts doch sonst gar keinen Vorteil für Software Raid.
Und was Du für Nachteile siehst möcht ich gerne Wissen.... (ausser dem Treibergefrickel)

Wie gesagt, ich spreche hier eigentlich immer nur von RAID1, denn für alles andere ist weder Hardware assisted Software RAID noch reines Software RAID zu gebrauchen.

Vorteile von "hardware" Raid:

- Multiboot fähig
- keine Master/Slave abhängigkeit (vor allem beim booten vom Raid eklig)
- einfacher zu managen
- einfaches up/down sizing von partitions

Avalox/Gast
2007-10-04, 13:20:16
Ausser dem Preis gibts doch sonst gar keinen Vorteil für Software Raid.
Und was Du für Nachteile siehst möcht ich gerne Wissen.... (ausser dem Treibergefrickel)


Der ultimative Nachteil ist das Hersteller proprietäre Format des Arrays.
Und der schlechte Support, der natürlich damit verbunden ist, dass der Ansatz nur auf billig Lösungen zu finden ist.
Schlechter Support im Lebenszyklus des Produktes, im Fehlerfall und im Plattform Support.

Software Raid ist eindeutig ein grosserTrend. Grosse Storage Systeme z.B. von EMC (aber auch anderen) arbeiten fast ausschlisslich mit Software Raid. (und dort begnügt sich niemand mit Raid1)

Diese sind halt unglaublich flexibel und zudem deutlich schneller als Hardware Raid Systeme. Zudem gibt es eine Menge Vorteile im Recovery Fall.
Zugegeben haben diese Storage Systeme dann auch nichts anderes zu tun, als nur das Array zu managen. Aber dieser Trend wird sicherlich auch bald in den kleinen Storage Systemem und Workstation Bereich übergreifen und damit auch in den Homebereich. Wenn Festplatten, oder sonstiger Massenspeicher überhaupt noch für Zuhause interessant sind in Zukunft.

The_Invisible
2007-10-04, 14:15:52
Wer "Hardware assisted Software RAID" oder Software Raid für mehr als RAID1 einsetzt ist entweder nicht ganz bei der Sache oder muss sehr verzweifelt sein.
Raid5 auf Billighardware oder in Software ist ein graus...sequentieller Filezugriff mit einer Queuedepth > 2 und die CPU Load geht gegen 100%

Und bei Raid1 kann die Hardware ausfallen so viel sie will - man kommt "immer" an die Daten.

Btw. die Chance dass ein OS "ausfällt" ist gemäss meinen Beobachtungen viel viel grösser als dass ein Raidcontroller aussteigt, daher vertseh ich auch die Leute nicht die Software Raid einsetzen.
Denn es kommt öftters vor dass man vor einem nicht mehr nutzbaren Software Raid steht als vor einem "Hardware" Raid.

das kaputte software raid kann man aber sehr schnell wieder herstellen, bei hardware raid kann man das nicht sagen wenn man den entsprechenden controller nicht gerade auf lager hat.

außerdem sind heute software raids dank ~200€ quad-cores kein problem mehr, vor allem wenn er nur als shared-storage eingesetzt wird sind auch größere raid-level kein problem mehr.

mfg

stickedy
2007-10-04, 17:38:44
Ich nöchte bei der Gelegenheit anmerken, dass im RAID-BIOS des VIA RAID-Controllers deutlich und in bunt drarauf hingewiesen wird, das man für eine Linux-Installation kein RAID-Array im BIOS erstellen soll und stattdessen die RAID-Funktion des OS nutzen soll. Von daher erübrigt sich eigentlich alles weitere...