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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ingenieure braucht das Land! -- Oder alles nur ein großer Schwindel? --


Good Lord
2007-11-04, 21:40:05
Ich werde nach der Beendigung des Abiturs ein Umwelttechnik Studium aufnehmen. Ich interessiere mich sehr für diesen Bereich und habe bereits einige Praktika in diesem Sektor absolviert.

Um auf den Punkt zu kommen:

Es wird in den Medien lauthals berichtet, dass überall Ingenieure gesucht werden. Leute werden dazu motiviert, ein Ingenieursstudium aufzunehmen. Man prophezeit ihnen großartige Gehälter und kaum vorhandene Arbeitslosigkeit.
Für mich als angehenden Ingenieur spielen solche Sicherheitsaspekte zu einem gewissen Teil schon eine Rolle, was mich letztendlich dazu motivierte, eigene Nachforschungen anzustellen: Und wenn man dann mit Ingenieuren aus verschiedenen Fachbereichen spricht und auch auf einschlägigen Seiten und in Foren liest, scheint die Lage auf dem Ingenieursmarkt doch gar nicht so toll zu sein: Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne, extrem hohe Anforderungen, ab 40 drastisch steigendes Risiko arbeitslos zu werden.
Ich kann selber nicht beurteilen, inwieweit das stimmt.

Könnten sich die Ingenieure hier im Forum einmal dazu äußern!? Danke im Voraus :)

MFG

Infinimum Terra

klumy
2007-11-04, 21:53:04
Studier das was dir am besten liegt und pfeiff auf diese Zyklen. In 5 Jahren kann dir niemand sagen, wie es mit der Nachfrage nach Ingenieuren aussieht.

Aber derzeit sieht es wirklich rosig für Ingenieure aus. Wenn du Arbeit suchst, bekommst du auch welche.

vad4r
2007-11-04, 22:23:23
Jup, für meinen Bereich (Maschinenbau) siehts es momentan sehr gut aus.

Morbid Angel
2007-11-04, 22:31:46
Und Techniker im Metallbereich? Bin im Handwerk tätig, arbeite also noch körperlich. ;)

vad4r
2007-11-04, 22:44:13
Ich bin Techniker.
Gerade im Metallbereich kommst mit den Ings unter eine Kappe - verdienst halt nur weniger :D

Morbid Angel
2007-11-05, 17:51:36
Ich bin Techniker.
Gerade im Metallbereich kommst mit den Ings unter eine Kappe - verdienst halt nur weniger :D

Wenn du die Technikerschule mit Berufsschule vergleichst was fällt dir auf? Deutlich schwerer? Ich denke da sitzen anderseits viele vernünftige Menschen im Gegensatz zur Berufsschule. In der Berufsschule etwas zu lernen war nicht immer leicht. ;)

Welche Tätigkeiten führst du aus?

vad4r
2007-11-05, 18:10:24
Techniker und Berufsschule kannst nun wirklich nicht vergleichen.
Berufsschule = Hauptschuleniveau
Technikerschule = Fachhochschuleniveau

Eigentlich lernt man als Techniker das gleiche wie ein Ing, es sind meistens sogar die gleichen Lehrer mit dem gleichen Stoff. Einige Fächer werden nur nicht vertieft und eine fallen ganz Weg - dafür hat man denn Deutsch, Englisch, WiPo usw *würg*

Da ich ganz gut mit Computern kann (wer hätte das gedacht :D ), sitz ich den ganzen Tag vor einem und konstruiere Lokomotiven.
Hört sich groß an, ist es aber nicht. Bin in der Pneumatikabteilung und sorge grad dafür das der Kompressor an der richtigen Stelle sitzt und vernünftig angeschlossen ist (Rohrleitungsbau kompl. in 3D).
Bin grad mal 3 Wochen dabei, davor hab ich einer Firma geholfen auf ein anderes Zeichenprogramm umzusteigen und dort dann mitgearbeitet (Verpackungstechnik konstruiert).

Morbid Angel
2007-11-05, 18:41:02
Techniker und Berufsschule kannst nun wirklich nicht vergleichen.
Berufsschule = Hauptschuleniveau
Technikerschule = Fachhochschuleniveau

Eigentlich lernt man als Techniker das gleiche wie ein Ing, es sind meistens sogar die gleichen Lehrer mit dem gleichen Stoff. Einige Fächer werden nur nicht vertieft und eine fallen ganz Weg - dafür hat man denn Deutsch, Englisch, WiPo usw *würg*

Da ich ganz gut mit Computern kann (wer hätte das gedacht :D ), sitz ich den ganzen Tag vor einem und konstruiere Lokomotiven.
Hört sich groß an, ist es aber nicht. Bin in der Pneumatikabteilung und sorge grad dafür das der Kompressor an der richtigen Stelle sitzt und vernünftig angeschlossen ist (Rohrleitungsbau kompl. in 3D).
Bin grad mal 3 Wochen dabei, davor hab ich einer Firma geholfen auf ein anderes Zeichenprogramm umzusteigen und dort dann mitgearbeitet (Verpackungstechnik konstruiert).

So habe ich mir das auch vorgestellt. Und wieviel verdienst du Brutto/Netto? Kannst ja PM schicken... =)

JonSnow
2007-11-05, 20:36:14
Einstiegsgehalt bei Ingenieuren liegt derzeit bei 34000€ bis 45000€.
Eventuell noch höher, je nach dem wie gut man ist.
Luftfahrt/ Raumfahrt sind die Spitzenreiter; Konstruktion liegt am unteren Ende;
Produktion etwas höher.

Ein Artikel zu diesem Thema war vor kurzem irgendwo auf Spon.


Ich habe zwei Freunde die Techniker gemacht haben und mit ihrem Einstiegsgehalt so um die 30000€ lagen. Das ist nicht besonders viel, wenn man die Gehälter mit denen guter Werkzeugmechaniker aus der Fertigung vergleicht, welche die ganze Zeit arbeiten konnten und keine zwei Jahre ohne Verdienst waren. Für Ingenieure sieht's im Vergleich noch schlechter aus...

Lethargica
2007-11-05, 20:48:41
Wenn ich von meiner Firma ausgehe, scheint es wohl zu stimmen.

Wir suchen bestimmt an die 30-40 Ing. aus dem Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik und BWL.

Ich persönlich bin im 3. Jahr (Teilzeit) als Elektrotechniker. Einstiegsgehalt wird in etwa auf den Niveau eines Ing. ~ 40.000€ liegen.
Ist zwar nicht viel mehr als mein jetziger Facharbeiterlohn, dafür halt mit mehr Optionen nach oben.

Morbid Angel
2007-11-05, 20:51:21
Wenn ich von meiner Firma ausgehe, scheint es wohl zu stimmen.

Wir suchen bestimmt an die 30-40 Ing. aus dem Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik und BWL.

Ich persönlich bin im 3. Jahr als Elektrotechniker. Einstiegsgehalt wird in etwa auf den Niveau eines Ing. mit 3-4 Jahren Berufserfahrung sein ~ 45.000€

Ihr sucht 30-40 Ing. in einem Unternehmen? Wie heisst das denn? =)

Lethargica
2007-11-05, 20:57:33
Toagnum AG, bzw. MTU Friedrichshafen GmbH

http://www.tognum.com/de/career/jobslist.html#resultat

Wobei das durchaus nix besonderes für die Region ist. Derzeit fast alle Firmen in Süd BW extrem.

vad4r
2007-11-05, 21:28:27
Hi,

bei uns im Norden ist es nicht ganz soo rosig, falls man nicht weit fahren will (Hamburg). Ich bin jetzt seit 7 Monaten im Job und arbeite bei einem Dienstleister. Meine Arbeit ist ~55km von mir entfernt, weswegen ich noch ein zusätzliches Fahrgeld bekomme und somit auf ~37t Euro im Jahr.
Ich bin damit zufrieden, da ich froh bin einen Job zu haben. Ich werde ein Jahr Berufserfahrung sammeln und dann einen Job in meiner Nähe suchen. Im Momemt gefällt mir die Möglichkeit, ein paar Firmen kennenzulernen sehr.

grobi
2007-11-05, 21:42:13
Techniker und Berufsschule kannst nun wirklich nicht vergleichen.
Berufsschule = Hauptschuleniveau
Technikerschule = Fachhochschuleniveau

Eigentlich lernt man als Techniker das gleiche wie ein Ing, es sind meistens sogar die gleichen Lehrer mit dem gleichen Stoff. Einige Fächer werden nur nicht vertieft und eine fallen ganz Weg - dafür hat man denn Deutsch, Englisch, WiPo usw *würg*

Da ich ganz gut mit Computern kann (wer hätte das gedacht :D ), sitz ich den ganzen Tag vor einem und konstruiere Lokomotiven.
Hört sich groß an, ist es aber nicht. Bin in der Pneumatikabteilung und sorge grad dafür das der Kompressor an der richtigen Stelle sitzt und vernünftig angeschlossen ist (Rohrleitungsbau kompl. in 3D).
Bin grad mal 3 Wochen dabei, davor hab ich einer Firma geholfen auf ein anderes Zeichenprogramm umzusteigen und dort dann mitgearbeitet (Verpackungstechnik konstruiert).

Eine Technikerschule mit einem Studium im technischen Bereich zu vergleichen ist zu weit her geholt und entspricht in keinem Fall der Realität. Ich kenne Techniker für Maschinenbau die danach ein Maschinenbaustudium begonnen haben und für die ist es kein Zuckerschlecken. Ich will eine Technikerschule nicht schlecht machen, dass Niveau ist hoch aber kein Studium.

mfg grobi

Spasstiger
2007-11-05, 22:04:54
Eine Technikerschule mit einem Studium im technischen Bereich zu vergleichen ist zu weit her geholt und entspricht in keinem Fall der Realität. Ich kenne Techniker für Maschinenbau die danach ein Maschinenbaustudium begonnen haben und für die ist es kein Zuckerschlecken. Ich will eine Technikerschule nicht schlecht machen, dass Niveau ist hoch aber kein Studium.

mfg grobi
Gut, aber es gibt ja auch noch einen Unterschied zwischen FH, BA und Uni. Ein E-Techniker von der FH würde in meinen mathematisch geprägten Uni-Vorlesungen wohl gar nichts mehr checken (z.B. Statistische und Adaptive Signalverarbeitung ;D, da hocken sogar mal Ingenieure von Vodafone und Co. mit drin, um sich fortzubilden).

grobi
2007-11-05, 22:06:21
Ich Studiere auch so ist es nicht. :D

Eine FH soll halt den Praxisbezug herstellen(Was ihr nicht immer gelingt). Während in der Uni eher der theoretische Teil im Vordergund steht. Deswegen sollten die Uni-Absolventen im technischen Bereich auch eher in die Forschung.


mfg grobi

vad4r
2007-11-05, 22:30:26
Eine Technikerschule mit einem Studium im technischen Bereich zu vergleichen ist zu weit her geholt und entspricht in keinem Fall der Realität. Ich kenne Techniker für Maschinenbau die danach ein Maschinenbaustudium begonnen haben und für die ist es kein Zuckerschlecken. Ich will eine Technikerschule nicht schlecht machen, dass Niveau ist hoch aber kein Studium.

mfg grobi

Nun, dann hast Du meinen Text nicht verstanden. Wir reden über Schule - nicht Studium - und dort ist der größte Unterschied.

Mehr als die Hälfte meiner Lehrer waren auch auf der FH tätig, es war der gleiche Stoff.
Der größte Unterschied ist halt, das Du als angehender Techniker zur Schule gehst und den Stoff vorgetragen bekommst, in kleinen Häppchen (3h/Tag, 3x/Woche) und der Lehrer auf die (kleine) Klasse eingehen kannst. Nicht vergleichbar mit dem Studiumaufbau...
Dafür aber halt tagsüber arbeiten und abends noch zum Unterricht......

grobi
2007-11-05, 22:46:15
Ich hab deinen Text soweit verstanden. Das du meintest das es Parallelen gibt und mir damit suggeriert das der Unterschied nicht so groß sein soll. Ich habe nur angemerkt das man es halt nicht Vergleichen kann.

mfg grobi

pippo
2007-11-05, 23:15:35
Also bei uns an der FH war im letzten Jahr eine Firma und hätte alle E-Ingenieure übernommen, egal mit welchem Abschluss

Good Lord
2007-11-06, 00:04:07
Gut, aber es gibt ja auch noch einen Unterschied zwischen FH, BA und Uni. Ein E-Techniker von der FH würde in meinen mathematisch geprägten Uni-Vorlesungen wohl gar nichts mehr checken (z.B. Statistische und Adaptive Signalverarbeitung ;D,

Der Unterschied ist gar nicht mal so groß. Ich habe Maschbau an einer TU und an einer FH studiert. Die TU-Vorlesungen gehen mehr ins Detail als die an der FH. Der Schwierigkeitsgrad (Siebquote) ist an einer TU natürlich um einiges höher als an einer Fachhochschule. Aber sooo gravierend ist der UNterschied auch nicht. Ich kann zumindest von mir behaupten, dass ich an der FH mehr gelernt habe als an der TU, da die Lehre perfekt auf den Studi zugschnitten ist. Durch die Einführung des Bachelor/Master- Systems werden sich die beiden Schulformen noch mehr angleichen.

St@N
2007-11-06, 10:51:59
studiere elektrotechnik/automatisierungstechnik und es sieht so gesehen sehr rosig aus ;)

mach dir lieber übers durchkommen sorgen (grundstudium). um nen job danach mach ich mir jedenfalls ehrlich gesagt keine mehr...

Marmicon
2007-11-30, 20:05:59
http://www.abendblatt.de/daten/2004/11/06/361185.html

Bundesweit haben sich rund 65 000 Ingenieure arbeitslos gemeldet...

..."Es gibt im Markt leider ein Mißverhältnis", weiß Susanne Ihsen, Leiterin der Abteilung Beruf & Karriere im VDI: "Viele arbeitslose Ingenieure haben zwar eine hohe Qualifikation, aber eben nicht jene Kenntnisse, die gesucht werden. Das ist bitter."...

..."Hier ist Fachwissen gefragt, das Ältere gar nicht haben können, da es die Techniken zu ihrer Studienzeit noch nicht gab."....

..."Allerdings sind die Anforderungen der Arbeitgeber häufig sehr speziell. Oft wird die Stecknadel im Heuhaufen gesucht." Dennoch versuchen die Arbeitsvermittler ihr Möglichstes: "Wenn wir keine geeigneten Ingenieure in Hamburg finden, suchen wir Bewerber bundes- und europaweit."...

...Damit der Jobwechsel in der Branche rund läuft, bräuchte man laut VDI in Deutschland mindestens eine Million Ingenieure - 200 000 mehr als heute. "Der Mangel an qualifizierten Fachkräften ist überall spürbar, von der Forschung über die Produktion bis hin zum Vertrieb. Besonders betroffen ist der Mittelstand"....

...Der Mangel im Ingenieurbereich kann nach Ansicht von Fuchs kurzfristig nur über qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland gelöst werden...

..."Ingenieure sollten schon nach ihrem Berufsstart mindestens zweimal, etwa alle fünf Jahre, ihren Arbeitgeber wechseln, um sich weiterzuentwickeln und immer auf dem neuesten Stand zu sein."..




:rolleyes:

WTF? oO Es sind 65K Ingenieure arbeitslos, wir brauchen aber 200K weitere? Wieso bildet die Industrie dann nicht selber aus?
Und wieso hauen die gut ausgebildeten Fachkräfte ins Ausland ab, obwohl wir hier (angeblich) einen extremen Facharbeiter/Ingenieur-Mangel haben!?
Wenn ich mir die (realen) Einstiegslöhne im Ingenieursbereich anschaue und diese z.B mit der BWL vergleiche, kann der Mangel ja nicht wirklich groß sein oO


Imho haben wir in Deutschland keinen Ingenieursmangel.
EDIT: DIe News sind zwar schon 3 Jahre alt, aber seither hat sich anscheinend ja nicht viel geändert. Der VDI ist heute noch immer kräftig dabei, den Ingenieursmangel herbeizurufen.

Marmicon
2007-11-30, 21:45:38
http://www.elektroniknet.de/home/beruf-und-karriere/arbeitswelt/b/d/noch-kein-allgemeiner-ingenieurmangel-1/

Ich zitiere mal etwas, was hier ein Gast dazu abgelassen hat:


Der ach so dolle Fachkräftemangel unterliegt genau 2 Problemen:

1) Firma sucht - aber für z.B. 25000 Brutto Jahrengehalt (Informatik)
Klar dass hier ein Fachkräftemangel am Arbeitsamt gemeldet wird... *nene*
2) *DER* super-Nerd schlechthin mit tausend Kenntnissen und Fähigkeiten, weiß was er kann und wird wohl nicht in einer kleinen Softwareklitsche einsteigen, wo er am monatsende mit 1300 Netto entschädigt wird!!!
---> das bringt uns zu Punkt 3:
3) Die großen (und damit teilweise gut zahlenden Unternehmen) suchen aber genau nur diese High-Potentials (24 Jahre, 3 Doktortitel, 2 davon im Ausland, 16 Programmiersprachen und 3 humanistische Sprachen fließend...)
Und wenn sie diese net bekommen, Pech gehabt... FACHKRÄFTEMÄNGEL... *hohoho*


Es wird endlich Zeit für ein Unternehmensunabhängiges, außerbetrieblich arbeitentes Kontrollorgan.
a) Unternehemen meldet Fachkräftemangel
b) Kontrollorgan kontrolliert und ermittel Anforderungen (Spezialisten gefragt!)
c) Nach dem das Unternehmen 1 oder 2 Bewerber (welche passen würden) abgewiesen hat - werden sämtliche staatliche Unterstützungen gestrichen, Strafgebühren auferlegt und negative Publ. in den Medien angezeigt....

Anders ist dem elendigen Schwachsinn nicht mehr beizukommen...


Das trifft es so ziemlich.

noid
2007-11-30, 22:20:05
Also so speziell kann die "Suche" aber nicht sein. Hier bei uns suchen wir von Automatisierung/Maschinenbau/Elektrotechnik eigentlich alles.

AtTheDriveIn
2007-11-30, 23:00:44
studiere elektrotechnik/automatisierungstechnik und es sieht so gesehen sehr rosig aus ;)

mach dir lieber übers durchkommen sorgen (grundstudium). um nen job danach mach ich mir jedenfalls ehrlich gesagt keine mehr...


same here.

Studiere Technische Informatik und darf mir jeden Tag von den Profs anhören wie händeringend deren Firmenkontakte Leute wie "uns" suchen.
Naja ein paar Semester brauch ich noch, aber Sorgen brauche ich mir nicht zu machen. :)

ShadowXX
2007-11-30, 23:02:53
Also so speziell kann die "Suche" aber nicht sein. Hier bei uns suchen wir von Automatisierung/Maschinenbau/Elektrotechnik eigentlich alles.
Ihr solltet dann eigentlich ne ziemlich große Auswahl haben:

Selbst bei den besonders gefragten Berufsgruppen Maschinenbau-, Elektro- und insbesondere bei den Wirtschaftsingenieuren gibt es danach immer noch zahlreiche Personen, die arbeitslos gemeldet sind: rund 5000 Maschinenbauer, 4200 Elektroingenieure und 3700 Wirtschaftsingenieure suchten im August 2007 eine Stelle.




same here.

Studiere Technische Informatik und darf mir jeden Tag von den Profs anhören wie händeringend deren Firmenkontakte Leute wie "uns" suchen.
Naja ein paar Semester brauch ich noch, aber Sorgen brauche ich mir nicht zu machen. :)
Ich würde mich nicht zu früh freuen.....das Erzählen dir Profs jedem Jahrgang seit 1980. Im Endeffekt arbeiten dann 90% nicht in dem Bereich den Sie Studiert haben mit weit weniger Gehalt als von den Profs "vorhergesagt".

Marmicon
2007-11-30, 23:17:07
same here.

Studiere Technische Informatik und darf mir jeden Tag von den Profs anhören wie händeringend deren Firmenkontakte Leute wie "uns" suchen.
Naja ein paar Semester brauch ich noch, aber Sorgen brauche ich mir nicht zu machen. :)

Die Profs erzählen sowas immer, weil sie für jeden bestandenen Diplomanden Geld bekommen. So motiviert man Studenten, das Studium nicht aufzugeben *g*

DEAF BOY
2007-11-30, 23:17:12
Ich bin Industrieelektroniker, Fachrichtung Gerätetechnik. Wird es nicht gezählt?

AtTheDriveIn
2007-11-30, 23:21:11
Ich würde mich nicht zu früh freuen.....das Erzählen dir Profs jedem Jahrgang seit 1980. Im Endeffekt arbeiten dann 90% nicht in dem Bereich den Sie Studiert haben mit weit weniger Gehalt als von den Profs "vorhergesagt".
Übers Gehalt hat auch niemand was gesagt. Es ist aber nunmal so das in dem Bereich zur Zeit gehörig Fachkräftemangel herscht. Ehemalige Studienkollegen hatten zumindest überhaupt keine Probleme einen Job zu bekommen. Das schwarze Brett hängt voll mit Praktika/Dipl-Arbeit Angeboten, mir kann keiner erzählen das die Profs nur wieder Mist labern, es werden von ihnen auch konkrete Firmennamen genannt.

Marmicon
2007-11-30, 23:22:07
Ich bin Industrieelektroniker, Fachrichtung Gerätetechnik. Wird es nicht gezählt?

Erzähl doch mal, wie es in deinem Bereich so aussieht! Werden händeringend Leute gesucht? Industrieelektroniker gehören nämlich auch zu den Fachkräften, die aktuell (angeblich!?) von der Industrie stark nachgefragt werden.

AtTheDriveIn
2007-11-30, 23:33:57
Die Profs erzählen sowas immer, weil sie für jeden bestandenen Diplomanden Geld bekommen. So motiviert man Studenten, das Studium nicht aufzugeben *g*

ist zwar OT, aber: Davon hab ich noch nie gehört. Ich wüßte auch nicht einen Grund warum ein Professor für einen Diplomanden Geld bekommen sollte, wenn er bestanden hat.

Marmicon
2007-12-01, 01:37:22
ist zwar OT, aber: Davon hab ich noch nie gehört. Ich wüßte auch nicht einen Grund warum ein Professor für einen Diplomanden Geld bekommen sollte, wenn er bestanden hat.

Nicht der Prof direkt, sondern die Uni bzw sein Dekanat. Keine Ahnung wieso das so ist, so wurde es mir aber von einem UNI-Prof erzählt.

Spasstiger
2007-12-01, 01:46:06
Ich würde mich nicht zu früh freuen.....das Erzählen dir Profs jedem Jahrgang seit 1980. Im Endeffekt arbeiten dann 90% nicht in dem Bereich den Sie Studiert haben mit weit weniger Gehalt als von den Profs "vorhergesagt".
Und bei uns gibts auch Profs, die meinen, dass man als deutscher Ingenieur mit Informationstechnik nicht weiterkommt, weil der Markt schon übersättigt sei - vor allem durch die Asiaten.
Allerdings studiere ich auch "Elektrotechnik und Informationstechnik" und da sind die Vertiefungsmöglichkeiten schon sehr vielfältig. Und einige Institute haben mit Infotech halt viel weniger am Hut als andere. ;)

Marmicon
2007-12-01, 03:18:37
In dem Zusammenhang sehr interessant:

Angeblicher Ingenieurs-Mangel: Versackt im Schweinezyklus (http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,465889,00.html)


---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Osteuropäische Fachkräfte - Kaum Interesse an Deutschland (http://www.focus.de/jobs/arbeitsmarkt/fachkraeftemangel/tid-7270/osteuropaeische-fachkraefte_aid_130975.html)

Polnische Fachkräfte: „Deutschland muss was bieten“ (http://www.focus.de/jobs/arbeitsmarkt/fachkraeftemangel/tid-7268/polnische-fachkraefte_aid_130931.html)

Ja, warum wollen die Osteuropäer denn nicht mehr in Deutschland arbeiten!? ^^ :D
Echt nur noch beschämend.

Etienne
2007-12-01, 12:06:58
Spezialisierungen?!
Ähm, das wäre mir neu, dass man immer mehr nach Ingenieuren sucht, die besonders auf DEN einen Arbeitsplatz zugeschnitten sind.

Ich habe in letzter Zeit sehr viel herumgefragt und mich mal mit einigen Firmenchefs unterhalten und alle haben mir geraten, möglichst viele Bereiche abdecken zu können. Genau deswegen möchte ich nun ein Wirtschaftsengenieursstudium belegen, da mich persönlich auch schon total angesprochen hat. Die Chefs haben mich dann nur noch in meiner Meinung bestätigt.

Ein kleiner Vergleich noch:
Einer der Chefs, den ich sehr für seinen Erfolg, den er ohne Zweifel hat, respektiere, meinte folgendes:

Wenn du im Hotel in einer großen Halle stehst und mit dem Aufzug nach oben möchtest gibt es zwei Möglichkeiten:
Du stellst dich direkt vor einen Aufzug, drückst den Knopf für diesen und wartest brav, bis dieser ankommt. Das ist risikoreicher, da in der Zeit, in der du wartest, auch schon andere ankommen könnten und du somit Zeit verlierst. Wenn du viel Glück hast, wird dein Aufzug direkt bereit sein, aber nur dann.
Besser ist es doch, einfach alle Aufzüge zu drücken und ein paar Schritte nach hinten zu gehen. Von dort aus hast du einen wunderbaren Ausblick auf alle Aufzüge und siehst, wo und wann der erste ankommt und du kannst direkt einsteigen.

Ist vielleicht ein kleines bisschen hergeholt, doch das Prinzip ist damit gut erklärt.


Der Spiegelartikel sagt eine Sache zudem noch richtig aus:
""Konzentrieren Sie sich auf das, was Ihnen liegt, Sie interessiert und Ihnen Freude macht", rät auch der Praktiker Dirk Fox. "Das sind die drei entscheidenden Voraussetzungen dafür, dass Sie in Ihrem Gebiet besondere Leistungen bringen können.""

Wenn man sich de Arsch aufreißt und in seinem Gebiet der Beste ist, ist es meist egal, worin man das ist.

Kennung Eins
2007-12-01, 12:16:31
@Threadstarter:
Einfach mal in die VDI Nachrichten schauen, da ist immer ein großer Teil Stellenanzeigen dabei - und da siehst du auch, was für Leute in der Industrie gesucht werden ...

Monger
2007-12-01, 12:25:51
Also, erstmal ist es natürlich richtig, dass man sich an seinen Neigungen und Fähigkeiten orientieren soll. Man weiß nie, wie es in fünf Jahren aussieht, und welche Lücke sich gerade bietet.


Ich hab Informationstechnik studiert, und arbeite im Bereich Automatisierung - und zumindest hier kann ich sagen, dass hier neu eingestellt wird wie blöd. In den letzten zwei Jahren hat unsere Abteilung um locker 20% an Mitarbeitern zugelegt - die meisten davon kommen ziemlich frisch vom Studium, sind also eher schwach qualifiziert, und trotzdem finden wir nicht so viele Leute wie wir eigentlich bräuchten.

So extrem ist es wahrscheinlich selten, aber zumindest ich kann den Mangel an Ingenieuren aus erster Hand bestätigen.

Es kommt nun wirklich auf den Bereich an. Maschinenbauer hatten afaik lange Zeit extremen Mangel, mittlerweile ist der wohl wieder ganz gut gedeckt. Informatiker ebenso - wobei es auch da Bereiche gibt, die außerordentlich gefragt sind und gut bezahlt sind, wenn sich nur jemand dafür interessieren würde - Compilerbau z.B. .

Lethargica
2007-12-01, 17:44:03
Erzähl doch mal, wie es in deinem Bereich so aussieht! Werden händeringend Leute gesucht? Industrieelektroniker gehören nämlich auch zu den Fachkräften, die aktuell (angeblich!?) von der Industrie stark nachgefragt werden.

Ich bin ebenfalls Industrieelektroniker (Maschinen/Anlagen Instandhaltung) und kann dazu nur sagen dass ich den Fachkräftemangel speziell am Lohn sehr stark merke.

Nach meiner Ausbildung vor 3 Jahren bin ich mit 2350€/Monat eingestiegen, dieses Jahr gab es im Zuge der Umstellung auf ERA nochmals satte Lohnerhöhungen.

Aktuell liegt das Einstiegsgehalt für frisch Ausgelernte bei ca. 2500€, gute Leute bekommen bei uns so um 3100 - 3600€/Monat.

Ich kenne viele Kollegen im EDV Bereich, die von der Ausbildung definitiv einiges höherwertiger sind, um an meinen Lohn zu kommen aber massig Überstunden schieben müssen. Da muss man sich öfters mal was vom verwöhnten, überbezahlten Industrieler anhören.

(Bereich süd-BW, Metallindustrie)

Kenny1702
2007-12-01, 22:30:52
Da ich derzeit bei meinen Bewerbungen (nach abgeschlossenem Mathe-Dipl.) bin, hier mal meine Erfahrungen (aus Bewerbungsgesprächen und Gesprächen mit Personalvermittlern). Die Anforderungen in den Stellenanzeigen müssen insbesondere bei kleineren Unternehmen nicht ernst genommen werden. Da wird in den Anzeigen nach Experten in der Programmiersprache X und 1A-Kenntnissen im Bereich Y gefordert, aber wenn man dann mal mit denen redet, dann reichen schnell auch nur Grundkenntnisse in den Gebieten. Von daher ist ein breites Fachwissen sicherlich von großem Vorteil, wenn man sich nicht 100% sicher ist, was man später (in seinem Fach) genau machen will.

Und kurz bezüglich des Gehaltes: unter 40k€ p.a. würde ich nicht anfangen und dies wird hier auch als übliches Startgehalt angesehen.

CoconutKing
2007-12-02, 01:47:23
Aktuell liegt das Einstiegsgehalt für frisch Ausgelernte bei ca. 2500€, gute Leute bekommen bei uns so um 3100 - 3600€/Monat.



netto oder brutto?

Marmicon
2007-12-02, 02:43:59
netto oder brutto?

brutto ;)

Wärs netto, würde ich mein Studium sofort schmeißen ;D

Lethargica
2007-12-02, 12:09:47
netto oder brutto?

Natürlich Brutto, Netto Angaben sind ja aufgrund der verschiedenen Steuerklassen, Freibeträge usw. etwas Sinnfrei.

Zudem müsste man ja ca. 7000€ Brutto haben um auf 3600€ Netto zu kommen ... schön wärs :D

noid
2007-12-02, 18:00:50
Natürlich Brutto, Netto Angaben sind ja aufgrund der verschiedenen Steuerklassen, Freibeträge usw. etwas Sinnfrei.

Zudem müsste man ja ca. 7000€ Brutto haben um auf 3600€ Netto zu kommen ... schön wärs :D

*hust* nein ;)

AtTheDriveIn
2007-12-02, 20:04:20
*hust* nein ;)
Kind + verheiratet? :)

noid
2007-12-02, 22:02:58
Kind + verheiratet? :)

Ja, war ja nur ein Rechenbeispiel für die Steuerklasse. Würde ich sowas dauerhaft verdienen *seufz*, liege da trotz StKl 3 noch etwas weiter drunter - aber Kind und Frau als Alleinverdiener zu unterhalten wäre ohne Inggehalt nicht so selbstverständlich, vorallem so, dass man nicht jeden Euro 3mal umdrehen muss.

Marmicon
2007-12-03, 02:25:21
"Man hat Abi gemacht und eigentlich keine Ahnung wie viel man verdienen wird und wie das so ist so viel Geld zu haben, das schöne unbeschwerte Leben beginnt langsam zu schwinden(zumindest wenn man Richtung Ingenieur studieren will).

Dann fängt man an zu studieren. Der allgemeine Nichthochbegabte kämpft sich dann durch drei bis fünf Jahre heftiges Lernen und muss unter Umständen für Hungerlöhne nebenbei arbeiten, als Student hat man leicht ne 50-60h Woche.
Die Freunde die evtl. nur Ausbildung und Realschulabschluss haben arbeiten nun schon und fahren ihren Mittelklassewagen, während unsereins noch im überfüllten Bus eingekeilt zwischen einem Fixer und einem Penner steht, auf dem Weg zur Arbeit und noch über die nicht verstandenen Aufgaben aus der Vorlesung grübelnd. Nebenbei wird man gerne auch noch als fauler Student bezeichnet.

Langsam beginnt die Wut darüber zu steigen und auch der Neid gegenüber den Freunden.

Dann kommt man zum Ende des Studiums und bekommt die erste Arbeitsstelle, die meisten bekommen ganz sicher nicht die Traumgehälter á la IG-Metall Tarif und stehen dann neben ihren Freunden, evtl. mit nem Berg Schulden und einem Einkommen was sich vielleicht um 5-10.000€ von denen ihrer Betriebsausbildungs-Kollegen unterscheidet. Dank der nichtlinearen Einkommenssteuersatzes steht man dann am Ende netto mit noch einem noch geringeren Einkommen da.

Natürlich wird man mit steigender Berufserfahrung später mehr als die Freunde verdienen, aber das interessiert im Moment nicht.

Dafür das man zu der geringen Bevölkerungsschicht gehört, die das schafft was den meisten nicht gelingt, sich zu überwinden mühsam viele Jahre weiterzulernen und auf viele Dinge zu verzichten, wird man während und nach dem Studium beschissen behandelt. Das betrifft die Finanzierung, das Bafög-Amt, die Akzeptanz in der Bevölkerung, die Einsteigsmöglichkeiten nach dem Studium usw.
Und das in einem Land, für das diese Bevölkerungsschicht so extrem wichtig für das erfolgreiche weiterbestehen auf dem Weltmarkt ist.

Ich studiere nicht wirklich für Geld, sondern weil mich ein Fachgebiet sehr interessiert, aber ich kann sehr wohl nachvollziehen was einige hier denken."

Was nicht heißt, dass ein Ingenieurs-Studium schlecht ist.
Ich studiere Ing, weil es mich interessiert.
Aber wenn ich mir so angucke, was selbst mein Onkel in Polen als diplomierter Informatiker so verdient, dann kriege ich hier in Deutschland schon gewisse Würgreflexe.