PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was beim Stromanbieterwechsel beachten


Mr.Fency Pants
2007-11-06, 11:18:19
Ist klar, erstmal die Preise checken, aber da gibts ja sicherlich einige Stolpersteine, die ich vorab schon mal ausgemacht habe:

Viele wollen für 1 Jahr im Voraus bezahlt werden, bieten dafür aber dann auch eine Preisgarantie und es wird imho eher teurer als günstiger. Auf die Kündigungsfrist sollte man auch achten, ist ebenfalls klar.

Soweit ich weiss, muss der Anbieter sicherstellen, dass man unterbrechungsfrei wechseln kann, also nicht eine Zeit lang ohne Strom dasteht, das sollte also kein Problem darstellen, oder hat es bei irgendwem mal nicht so geklappt?

Also, mit welchen Anbietern habt ihr gute/schlechte Erfahrungen gemacht und wo gabs versteckte Kosten oder sonstige Ärgernisse? Speziell Erfarungen von lokalen Anbietern Kölner Raum interessieren mich.

puntarenas
2007-11-06, 11:35:56
Probleme hatte ich keine, aber ein paar Irritationen gab es bei mir. Ich bin in Hamburg von Vattenfall zu den Stadtwerken Wedel gewechselt, einfach indem ich deren Onlineformular (http://hh.wechselstrom.de/jetzt_wechseln.php) ausgefüllt habe.

Dann kam eine einsame E-Mail und erstmal nichts mehr. Nach knapp einem Monat hat mir Vattenfall die Kündigungsbestätigung geschickt, von meinem neuen Anbieter immer noch nichts. Ein Anruf dort ergab, dass die hoffnungslos überlastet sind, man habe mich aber nicht vergessen und wollte mir schnellstmöglich Vertragsunterlagen schicken.

Plötzlich kam die erste Irritation, eine Auftragsbestätigung von Vatenfall, in der man mich als neuen Kunden begrüßte. Ein Anruf dort ergab, dass dies durchaus richtig ist, der neue Vertrag bezieht sich auf die Durchleitung, nicht auf Stromlieferung. Hätte man auch dazuschreiben können.

2 Monate lang wurde dann nichts mehr von meinem Konto abgebucht und mein neuer Anbieter hatte sich immer noch nicht gemeldet, Strom gab es aber die ganze Zeit problemlos und vor Kurzem kamen dann endlich auch Vertragsunterlagen und seither wird wieder kassiert.

Eine zweite kleine Irritation war die Aufforderung Vatenfalls, meinen Zähler abzulesen. Geht aber auch in Ordnung, Vatenfall möchte den Zählerstand wissen, um die Durchleitungsvergütung mit meinem neuen Anbieter abzurechnen, hätte man abermals dazuschreiben können.

Stromwechseln ist kinderleicht, der neue Anbieter erledigt den ganzen Papierkram mit dem alten und um Unterbrechung muss man sich keine Sorgen machen. Leider scheinen einige kleine Anbieter von der Wechselwelle nach der letzten Preisabsprache Preiserhöhung etwas überfordert zu sein, was halt die Verwaltungstätigkeiten etwas in die Länge zieht.

Tomi
2007-11-06, 12:04:04
Erstmal vorneweg...niemand wird beim Wechsel auch nur eine Minute ohne Strom dasitzen. Der regionale Versorger ist gesetzlich verpflichtet Strom zu liefern. Im übrigen kommt der Strom technisch gesehen auch nach dem Wechsel immer noch vom ortsansässigen Versorger. Es wird also nicht wie mancher denkt ein Hebel umgelegt und wenn der klemmt ist 2 Tage Strom weg.

Beliebt ist das schüren von Verunsicherung seitens der Konzerne wie es "puntarenas" beschrieben hat. Der Punkt ist folgender..der abgebende Versorger muss dem neuen Versorger eine Durchleitungsgenehmigung erteilen. Die wird im Regelfall absichtlich erst 1-2 Tage vor Vertragsbeginn erteilt. Die Folge...der wechselnde Kunde bekommt zwar sehr schnell die Kündigungsbestätigung des abgebenden Versorgers, aber vom neuen Versorger kein "Hallo" Schreiben, weil der die Durchleitungsgenehmigung noch nicht hat. Nun kriecht bei vielen eine Woche vor Vertragswechsel die Angst hoch, dass was schiefgegangen ist, sie am Wechseltag im dustern sitzen und mancher wendet sich sorgenvoll an seinen bisherigen Anbieter, der fürsorglich manchmal vielleicht gleich die Kündigungsrücknahme wärmstens empfiehlt.

Also nicht verunsichern lassen. Selbst wenn was schiefgeht ist eines sicher...Strom ist 24h/7Tage die Woche da.

Ablesen musste ich übrigens nur für den neuen Versorger. Der alte Versorger hat selber eine Zwischenablesung vorgenommen.

Vorauszahlungen muss man kritisch sehen. Denn bleibt man unter dem bezahlten Verbrauch, gibt es nüscht zurück. Und geht der Anbieter pleite, ist die Vorauszahlung auch weg und wird nicht etwa beim neuen Anbieter angerechnet.

Und wer sich von der Strommafia gänzlich befreien will, sollte beim Wechsel genau hinschauen. Viele Billiganbieter sind 100% Töchter der großen Konzerne und dazu da, den Wettbewerb kaputtzumachen. Sparen schön und gut, aber irgendwie leicht sinnbefreit, vom teuren Original zur günstigen Kopie zu wechseln, die wieder teurer wird, wenn die lästige Konkurrenz entsorgt wurde.

barracuda
2007-11-07, 01:00:19
Ich habe seit 1.11. einen neuen Stromlieferanten, der ist ~25% billiger als der bisherige Lokalversorger, und das Licht ist tatsächlich trotzdem noch genauso hell wie vorher.

Eine Schlussablesung zum 31.10. für den alten Lieferanten habe ich selber vorgenommen, da habe ich den Pennern 100 kWh abgezogen. :tongue:

Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, habe viel kleingedrucktes gelesen und die Entscheidung für den neuen Anbieter und den Tarif mehr oder weniger aus dem Bauch heraus gefällt.
Alle Infos habe ich von www.verivox.de, da habe ich auch den Wechselantrag nebst Freiumschlag als PDF runterladen können.

RTC
2007-11-08, 17:54:17
Beliebt ist das schüren von Verunsicherung seitens der Konzerne wie es "puntarenas" beschrieben hat. Der Punkt ist folgender..der abgebende Versorger muss dem neuen Versorger eine Durchleitungsgenehmigung erteilen. Die wird im Regelfall absichtlich erst 1-2 Tage vor Vertragsbeginn erteilt. Die Folge...der wechselnde Kunde bekommt zwar sehr schnell die Kündigungsbestätigung des abgebenden Versorgers, aber vom neuen Versorger kein "Hallo" Schreiben, weil der die Durchleitungsgenehmigung noch nicht hat. Nun kriecht bei vielen eine Woche vor Vertragswechsel die Angst hoch, dass was schiefgegangen ist, sie am Wechseltag im dustern sitzen und mancher wendet sich sorgenvoll an seinen bisherigen Anbieter, der fürsorglich manchmal vielleicht gleich die Kündigungsrücknahme wärmstens empfiehlt.


Blödsinn, der Wechselprozess ist für jeden Anbieter gleich und bindend vorgeschrieben.
Es gibt gewisse Fristen, die eingehalten werden müssen.
Also nix mit Angst machen...
Das schlimmste was passieren kann ist, das wenn beim Wechsel einer der beiden Fehler macht, steht man ohne Stromanbieter da.
Dann wird man automatisch in eine Ersatzversorgung genommen, die ist nur teurer...

Ich kenn einen, bei dem hat der neue Händler die Anmeldung verbockt und der Kunde bekommt jetzt 2 rechnungen, einmal vom neuen und einmal vom alten Händler :biggrin:

Man sollte aber auch nicht den Vorteil eines Ansprechpartners vor Ort außer acht lassen.

Tomi
2007-11-08, 17:55:50
Kein Blödsinn. Ich hab bei meinem neuen Anbieter 2 Tage vor dem Termin angerufen, weil kein Begrüßungsschreiben da war. Antwort...es fehlt die Durchleitungsgenehmigung des alten Anbieters. Und...der war als Verzögerer bereits bekannt.

RTC
2007-11-08, 23:00:55
Blödsinn :smile:
Ich arbeite bei einem Netzbetreiber, ich kenn die Vorschriften der Bundesnetzagentur...

Tomi
2007-11-09, 07:15:23
Und? Wer kontrollliert die Einhaltung? Die Preise werden ja auch ohne Not erhöht ;)

Mr.Fency Pants
2007-11-09, 09:09:47
Viele wollen ja, dass man im voraus bezahlt, aber was ist, wenn der ANbieter dann pleite geht und wie ralistisch ist so eine Situation? Ist dann die Kohle weg?

Alexander
2007-11-09, 11:59:16
Viele wollen ja, dass man im voraus bezahlt, aber was ist, wenn der ANbieter dann pleite geht und wie ralistisch ist so eine Situation? Ist dann die Kohle weg?
Da stehst doch:
Vorauszahlungen muss man kritisch sehen. Denn bleibt man unter dem bezahlten Verbrauch, gibt es nüscht zurück. Und geht der Anbieter pleite, ist die Vorauszahlung auch weg und wird nicht etwa beim neuen Anbieter angerechnet.

RTC
2007-11-09, 14:47:59
Und? Wer kontrollliert die Einhaltung? Die Preise werden ja auch ohne Not erhöht ;)
Der andere Händler... :smile:
Wenn du wüßtest, wie schnell die mit dem Anwalt sind...
Kürzlich wurde sich um Summen gestriten, die sogar ich aus der Kaffeekasse hätte bezahlen können... ;)
Desweiteren wird alles durch unseren lieen Staat geregelt und überwacht...