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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Manuelle Einstellungen P A S M


3Skull
2007-11-26, 20:51:57
Ich habe nun gestern ein wenig damit herrumgespielt... Camera ist eine Kodak ZD710.

Ich habe zwar ein paar Schnappschüsse getroffen, jedoch weiß ich nicht wirklich was ich da genau einstelle. Jedenfalls eines weiß ich schon, das man dort die Blende manuell in der Zeit einstellen kann... (bei mir bis zu 8sec) Jedoch habe ich da noch andere Werte mit denen ich nicht so wirklich weiß etwas anzufangen.

Kann mir da jemand über die Grundlegenden Sachen etwas sagen/beibringen?!

Wäre da sehr dankbar für!

BBB
2007-11-26, 21:54:18
Das was du da eingestellt hast ist die Belichtungszeit. Das ist die Zeit während der der Verschluss offen ist und das Foto gemacht wird. Lange Belichtungzeit = viel Licht; kurze Belichtungszeit = wenig Licht. Das Programm bei dem man die Belichtungszeit einstellt heißt "S". Die Kamera wählt dann automatisch eine passende Blendenöffnung.
Eine lange Belichtungszeit braucht man wenn man Bewegungen verschwimmen lassen will oder wenn man Langzeitbelichtungen macht. Kurze Belichtungszeiten führen zum Einfrieren von Bewegungen und verhindern, dass ein Bild durch verwackeln unscharf wird.

Die Blendenöffnung kann man mit "A" auch selber wählen. Dann ist es umgekehrt, die Kamera wählt automatisch die passende Belichtungszeit. Die Blende befindet sich im Objektiv und begrenzt die Lichtmenge die durchkommt. Kleine Öffnung = wenig Licht; große Öffnung = viel Licht.
Eine große Blendenöffnung lässt auf Fotos den Hintergrund verschwimmen (z.B. für Portraits). Eine kleine Blendenöffnung führt im Gegensatz dazu zu einem großen Schärfebereich von vorne bis hinten.

Wenn beides automatisch eingestellt wird dann heißt das "P", und wenn man beides manuell wählt ist das der manuelle Modus, "M". Das Problem dabei ist dass man nicht Zeit und Blende so wählen kann wie man gerade Lust hat. Da beides Auswirkung auf die Belichtung hat, muss man immer eine passende Kombination einstellen damit das Bild die richtige Helligkeit hat. Wird die Blendenöffnung größer, so kommt mehr Licht in die Kamera. Um das zu kompensieren muss die Belichtungszeit kürzer werden, damit das Bild richtig belichtet bleibt. Umgekehrt genauso.

Für normale Alltagsfotos würde ich daher M erstmal nicht benutzen, weil man da viel zu lange braucht um die richtige Belichtung einzustellen, und wichtigere Sachen wie Bildausschnitt, Perspektive, und der richtige Zeitpunkt abzudrücken, zu kurz kommen.

Der einzige Stolperstein an der Sache ist die Blendenzahl. Man stellt nämlich bei "A" und "M" nicht etwa die Öffnung der Blende in mm oder so ein, sondern die sog. Blendenzahl. Bei einer kleinen Blendenzahl ist die Blendenöffnung groß und umgekehrt. Mehr dazu hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Blendenreihe_%28Optik%29

3Skull
2007-11-26, 22:17:53
Vielen Dank, hat mir sehr weitergeholfen... Ich denke mal - ausprobieren hilft mir da auch einen großen Schritt weiter. (y)

Gast
2007-11-26, 22:20:21
Kann mir da jemand über die Grundlegenden Sachen etwas sagen/beibringen?!

ich würde am ehesten mal das handbuch zur rate ziehen.

abgesehen von belichtungszeit und blende sind die restlichen einstellungen eher kameraspezifisch und der einfluss auf das bild unterscheidet sich selbst bei gleicher bezeichnung je nach kamera. am besten versuchst du einfach mit verschiedenen einstellungen herumzuspielen und schaust wie sie sich auf das bild auswirken.

trotzdem nochmal eine kleine zusammenfassung:

P: ist eigentlich ein automatikmodus mit vollem menüzugriff (der bei vollautomatik meistens gesperrt ist). viele kameras haben auch eine sogenannte program-shift funktion integriert, die es ermöglicht im P-modus direkt verschiedene zeit/blendenkombinationen anzuwählen, ohne die belichtung zu beeinflussen. dadurch werden die modi A und S eigentlich obsolet.

S: verschlusszeit wird manuell eingestellt, die kamera übernimmt die einstellung der blende und versucht damit ein korrekt belichtetes bild zu erreichen. ist die verschlusszeit zu kurz/lang um mit dem gegebenen objektiv eine korrekte belichtung zu erreichen wird das normalerweise angezeigt.

A: genau umgekehrt, die blende wird eingestellt und die zeit übernimmt die automatik.

M: sowohl zeit als auch blende wird selbst eingestellt. je nach kamera gibt es diverse hilfen (z.b. histogramm, "belichtungsnadel") die anzeigen wie weit man von der gemessenen belichtung entfernt ist.

ich denke du weißt bereits wie sich blende und belichtungszeit auf das bild auswirken, der vollständigkeit halber erwähne ich es nochmal kurz:

blende beeinflusst die tiefenschärfe, eine große blende (kleine blendenzahl!) erzeugt eine geringe tiefenschärfe, eine kleine blende (große blendenzahl) eine höhere tiefenschärfe. wobei der einfluss bei kompaktkameras nur sehr gering ist, da diese eine extrem hohe tiefenschärfe, selbst bei geöffneter blende haben.

die belichtungszeit muss einerseits kurz genug gewählt werden, um verwackelungsunschärfen zu vermeiden, kann andererseits bewegungen einfrieren oder hervorheben (lange belichtungszeit --> bewegungen verwischen, kurze belichtungszeit --> bewegungen werden eingefroren)

sonstige typische bildparameter sind beispielsweise die belichtungsmessung.
dort gibt es meistens die sogenannte spot-messung die nur die bildmitte zur belichtungsberechnung beachtet und noch diverse andere modi die je nach kamera und modus verschiedene bildbereiche unterschiedlich gewichten. hier hilft nur ausprobieren, welcher modus für welche situation am besten geeignet ist.

weiters gibt es normalerweise noch verschiedene modi für den autofokus.
typischerweise gibt es hier einen mehr oder weniger "intelligenten" modus der versucht motive im bild zu suchen und darauf scharfzustellen. ich bevorzuge allerdings den center-modus, wo immer auf die bildmitte scharfgestellt wird, da man, falls der intelligente modus patzt sonst viel zu lange braucht um auf das richtige objekt scharfzustellen.
je nach kamera gibt es dann noch zusätzliche modi wie beispielsweise einen an gesichtserkennung gekoppelten AF oder aber continous-AF welcher ständig scharfstellt und damit (auf kosten der akkuleistung) die fokuszeiten minimiert. weiters eventuell noch einen voll manuellen modus, bei welchem man selbst fokusieren muss oder einen AF, bei dem man den AF-bereich selbst frei im bild auswählen kann.

als letztes möchte ich noch die lichtempfindlichkeit erwähnen. diese verstellt natürlich nicht wirklich die empfindlichkeit des sensors sondern regelt lediglich die signalverstärker nach dem sensor, ähnlich wie die lautstärkeregelung einer stereoanlage.
die belichtung wird durch die 3 parameter blende, belichtungszeit und empfindlichkeit festgelegt. ändert man einen davon muss man den/die anderen entsprechend anpassen.
dabei ist man natürlich oft von den gegebenen verhältnissen limitiert. beispielsweise darf die belichtungszeit nicht zu lange werden um ein verwackeln zu vermeiden, oder man möchte ein bewegendes objekt scharf fotografieren.
bei der blende ist man nach oben und unten hin oft vom objektiv limitiert und ein erhöhen der empfindlichkeit verstärkt das bildrauschen und/oder rauschunterdrückungsartefakte.

3Skull
2007-11-26, 22:40:41
Danke, auch eine sehr gute Beschreibung. Ich habe gerade auf Stativ aus meinem Fenster geschossen, da habe ich dann schonmal den Unterschied zwischen kleiner und großer Blende probiert.

Da kann man richtig gefallen dran finden. :biggrin:

Argo Zero
2007-11-27, 15:02:39
Lesenswert: http://www.striewisch-fotodesign.de/lehrgang/lehrg.htm