Merit Zloch: Urban legends [Archiv]

Thanatos

2007-12-14, 17:05:13

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Harfe groovt!
Rhythmisch, tanzbar, emotional - mitteleuropäische Harfe heute

Grüßt euch,

heute würde ich euch gerne Merits neues Solo Album vorstellen.

Gestern Abend um 11 Uhr bekam ich von Merit - manch einer kennt sie vielleicht von Bilwesz (www.bilwesz.de) - ein nettes e-Brieflein bekommen, dass sie nun ihr erstes Soloalbum aufgenommen hätte und sich dieses nun im mehr oder weniger inoffiziellen Vorverkauf befindet.

Bis jetzt konnte ich noch nicht all zu viel davon hören, da es nur drei Probestücke gibt, jedoch möchte ich dennoch einmal vorab meine Empfehlung für dieses Album aussprechen. Da es sehr schöne und stimmungsvolle Harfenmusik, unterstützt mit ein paar wenigen anderen Melodieinstrumenten oder Perkussion mit einer leichten Tendenz hin zur Experimentalmusik, ist. So wird z. B. Merits armes Härflein auch mal so gespielt, dass man meinen könnte, eine Gitarre wäre mit von der Partie. Hört sich auf jeden Fall schon einmal sehr vielversprechend an, wodurch natürlich die Vorfreude besonders groß ist.

Mehr kann ich bis jetzt leider noch nicht sagen, da ich zwar sofort ein Album vom Meritche' bestellt habe, aber es wohl noch etwas dauert, bis ich in den Genuss der Artist Edition komme. Die richtige Version erscheint dann in deutlich größerer Auflage etwas später bei emmuty Records. So ich jedoch von Merit mein Album erhalten habe werde ich meine kleine Beschreibung noch etwas präzisieren.

Hörbeispiele (Komplett, 128Kbits mp3):

Blue monster (http://www.meritzloch.net/bluemonster.mp3) (Groovt gut)

Wein (http://www.meritzloch.net/wein.mp3) (Einfach schön)

Die lange Nacht (http://www.meritzloch.net/dielangenacht.mp3) (leicht andächtig)

Infos:

Merits Homepage zum neuen Album (http://www.meritzloch.net/meritzloch_musik.html)

Merits Myspace Seite (http://www.myspace.com/meritzloch)

Thanatos

2008-02-19, 18:09:28

Wie bereits oben schon erwähnt werde ich noch einmal näheres zu Merits Album verkünden so es mich erreicht hat, was nun hiermit der Fall ist.

Ich habe das Album selbst nun schon vor einigen Tagen bekommen und dadurch genug Zeit es mehrmals durchzuhören.

Das Album finde ich in seiner Gänze sehr gelungen. Die Grundstimmung des Albums ist natürlich eher ruhiger, wie bei der Majorität der Harfenmusik. Jedoch gibt es auch ein sehr schönes Stück namens Halb fünf, welches dank drehender und leiernder Unterstützung von Simon Wascher so richtig schön vor sich hinrockt.

Besonders hat es mir jedoch das Stück Brüder angetan, was wirklich hymnischen Charakter hat und der Text auch eine sehr schöne Lebensweisheit ist. Nur wegen diesem Stück - und Halb fünf! - hat sich der Kauf des Albums schon gelohnt.

Wer vielleicht einen Einstieg in die Folkloristische Musik wagen möchte, bzw. in die Harfenmusik, für den wäre das Album sicherlich etwas, da alles nicht in Übermaß, sondern wohl dosiert vorkommt. Zwei mal Dudelsack, und ein mal Drehleier. Dies sollte selbst für Leute, die nicht viel gefallen an der Instrumentenfamilie der Borduninstrumente finden, erträglich sein.

Auch spielt Merit nicht Harfe wie man es normalerweise gewöhnt ist, also sehr melodiebetont und fließend, sondern eher perkussiv, was natürlich eine ganz andere Charakteristik hat und vielleicht auch jemandem der "normaler Harfenmusik" eher abgeneigt war zu dieser Musik Zugang verschafft.

Aber nun mal näheres über die einzelnen Stücke so wie die CD an sich:

Die Titel auf Merit Zlochs Urban Legends:

1.) Blue Monster
2.) Wein
3.) Alles über Mittwoch
4.) Halb fünf
5.) Huhn mit Reis
6.) Zweites Frühjar
7.) Warmfront
8.) Concerto
9.) De la Luna
10.) Lange Nacht
11.) Brüder

Gastmusiker:
Valentin Arnold: Riqq (5, 6, 10) und Darabuka (1)
Florian Branschke: Harfe (9)
Matthias Branschke: Sackpfeife (6, 10) und Harfenkorpus Perkussion (8)
Simon Wascher: Drehleier (4)
Vivien Zeller: Violine (2)

Blue Monster

Der erste Titel und damit ein relativ flotter Einstieg in Merits erstes eigenes Soloprojekt. Das Lied selbst sprudelt geradezu fröhlich vor sich hin und wartet am Ende hin noch mit einer sehr interessanten Spieltechnik auf, wodurch die einzelnen Töne der Harfe eher an eine Gitarre denn eine Harfe erinnern.

Wein

Nach dem Einstieg und der damit verbundenen ersten Aufregung geht es nun deutlich bedächtiger in diesem Lied zu, was zum lauschen Merits wunderbarer Stimme einlädt.

Der Text dieses traditionellen Liedes ist übrigens sehr hörenswert und wird wunderbar mit den Klängen von Merits Harfe und Viviens Geige untermalt.

Wein

Es wollt ein Mädchen holen Wein
Des Nachts bei hellem Mondenschein
Und als sie zu dem Walde kam
Da stand vor ihr ein schwarzer Mann

"Ach Mädchen, fürcht' Dich nicht so sehr.
Ich bin der Herr von Tal und Feld."
"Bist Du der Herr von Tal und Feld
Tue mit mir, wie Dir's gefällt!"

Er macht aus ihr ein schwarzes Pferd
Und reit damit zur Schmiede fort
"He Schmied, beschlage mir mein Pferd!
Es ist mir tausend Taler wert!"

Er setzt sich auf sein schwarzes Pferd
Und reit damit zur Hölle fort.
"Macht auf, macht auf die Höllentür!
Ich bin mit Goldschmieds Tochter hier!"

Alles über Mittwoch

Ein reines Harfenstück ohne Gesang oder anderen Instrumenten. Bei der Bedeutung des Titels muss ich im übrigen passen, da dies wohl nur Merit selbst weiß.

Halb fünf

Eine Uhrzeit zu der ich persönlich noch nicht sehr zu gebrauchen bin, aber Merit und Simon wohl hier zu ungeahnten Höhenflügen ansetzen. Dieses Stück ist ein Duett von Merit an der Harfe und Simon an der Drehleier und zählt zu einem meiner Lieblingswerke auf diesem Album da das Stück durch Simons regen Einsatz der Schnarre das Lied so richtig schön rockt.

Das ganze ist so genial, dass ich es mir dafür sogar auch einmal überlegen könnte um diese Uhrzeit aufzustehen.

Huhn mit Reis

Ein sehr entspanntes Harfenstück mit Riqq Begleitung Valentin Arnolds, was in mir die Assoziation einer Session am Später Nachmittag im Hochsommer weckt.

Zweites Frühjar

Eigentlich, müsste der Titel nur Frühjahr heißen, aber wer Bilwesz (http://www.bilwesz.de/)' Spring sein eigen nennt, der weiß auch warum es dieses mal eine kleine Titelvariation gibt.
Auf dem Album Spring der Gruppe Bilwesz, wo Merit ebenfalls klampfend tätig ist, befindet sich genau das gleiche Stück. Merits zweiter Frühling ist jedoch um einiges schmissiger als die traurige Ballade in der Bilweszschen Interpretation. Persönlich könnte ich mich wohl wahrlich schwer entscheiden welcher Version ich den Vorzug geben würde, obwohl eine gedrückte und traurige Stimmung bei diesem Text eher angebracht ist.

Zweites Frühjar

Und jetzund geht das Frühjahr an
Und alles fängt zu grünen an.
Es gibt nichts Schön'res auf der Welt
Als wie die Blumen auf dem Feld.

Und wenn sich alles lustig macht
Geh ich zum Schätzlein bei der Nacht.
Wenn ich zu meinem Schätzlein geh
So singt die Lerche in der Höh'.

Ich ging wohl über Berg und Tal
Da hört ich schon die Nachtigall.
Und als ich an's Schlaffenster ging
Da hört' ich schon ein Andern drin.

Hab ich Dich nicht stets treu geliebt?
Hab ich Dein Herz jemals betrübt?
Nun geh ich in den grünen Wald
Und such mir neuen Aufenthalt.

Warmfront

Der für mich künstlerisch wertvollste Titel auf dem Album. Merit hat es hierbei geschafft den Titel perfekt musikalisch wiederzugeben. Das ganze Stück hat durch die Tiefe und repetitive Begleitung einen wallenden Charakter, so wie eine warme Luftschicht die sich langsam über die Landkarte schiebt, aber gleichzeitig auch dieses "leichte" beschwingte und hoffnungsvolle ("endlich wird's wieder warm") was sie mit der anderen Hand, welche die Melodie spielt, erreicht.

Concerto

Ein beschwingtes Harfenstück, was durch die Perkussion mit einem Harfenkorpus eine sehr eigenwillige Dynamik entwickelt und den hauch von Experimentalmusik mit sich bringt.

De la Luna

Ein Harfenduett mit Florian Branschke.

Die lange Nacht

Wieder ein Titel der sehr schön durch die musikalische Interpretation versinnbildlicht wird. Ruhig, gemächlich, fast leicht verschlafen und verträumt fängt es an, bäumt sich dann noch einmal auf und endet dann mit einer wunderschönen Flageolett Passage endet.

Brüder

Mein Lieblingsstück des Albums. Der traditionelle Text, der auf ein sehr altes Studentenlied zurückgeht und in vielen Variationen auftritt, hat es mir besonders angetan, genau so wie die hymnenhafte Vertonung mit Harfe und Dudelsack.

Brüder

Brüder, lasst uns lustig sein,
Weil der Frühling währet
Und der Jugend Sonnenschein
Unser Laub verkläret.
Grab und Bahre warten nicht;
Wer die Rosen jetzo bricht,
Dem ist der Kranz bescheret

Unsers Lebens schnelle Flucht
Leidet keinen Zügel
Und des Schicksals Eifersucht
Macht ihr stetig Flügel.
Zeit und Jahre fliehn davon,
Und vielleichte schnitzt man schon
An unsers Grabes Riegel.

Wo sind diese, sagt es mir,
Die vor wenig Jahren
Eben also, gleich wie wir,
Jung und fröhlich waren?
Ihre Leiber deckt der Sand,
ie sind in ein ander Land
Aus dieser Welt gefahren.

Unterdessen seid vergnügt,
Lasst den Himmel walten,
Trinkt, bis euch das Bier besigt,
Nach Manier der Alten!
Fort! Mir wässert schon das Maul,
und, ihr andern, seid nicht faul,
Die Mode zu erhalten.

So, dies war nun meine kleine Beschreibung von Merits erstem Solo Album. Schließen werde ich noch mit den aktuellen Konzertterminen von Merit und Malbrook.

Stand 21.02.2008

10.-13. April
Konzerte,
Malbrook,
D-24937 Flensburg, folkbaltica

30. April 2008:
Konzert,
Malbrook,
D- 37154 Northeim,
Theater der Nacht

06.-08. Juni 2008:
KlangRauschTreffen (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=6285191#post6285191), u.a. Malbrook und Daunz

D-29556 Hösseringen/Suderburg, Museumsdorf

22. Juni 2008:
Konzert,
Malbrook,
Berlin, n.n.

24.-27. Juli 2008:
Konzerte,
Malbrook,
Viljandi, Estland, folk festival

02. August 2008:
Konzert,
Malbrook,
Lisse, Kasteel de Keukenhof, Niederlande, Castlefest[/I]