PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Temperaturschwankungen = Hardwareschaden?


KaygoD
2007-12-19, 08:23:02
Hallo zusammen..

habt ihr schon mal einen Hardwareschaden ausmachen können, der sich auf zu große Tempereturschwankungen zurückführen ließ?

Beispiel:

Warmes Zimmer (18 C°) -> Fenster auf und lüften, (Außentemp +- 3 bis 4 C°)

Erfahrungsbericht erwünscht! :)

Fatality
2007-12-19, 09:05:58
Wir hatten schon Kunden die ihre frisch gelieferten Systeme direkt ausgepackt ( bei ca -5° aus dem transporter) und direkt angeschalten haben.
Kondenswasser hat sich intern gebildet, Kurzschluss, und uns zur reparatur zurückgeschickt....

das von dir beschriebene beispiel ist kein problem wenn der rechner schon warmgelaufen ist.

KaygoD
2007-12-19, 13:31:18
ja das mit dem Kondenswasser kenne ich, aber mir gehts eher darum ob Geräte (z.B TFT) so einen Tempsprung auf Dauer aushalten.

Gast
2007-12-19, 13:58:54
ja das mit dem Kondenswasser kenne ich, aber mir gehts eher darum ob Geräte (z.B TFT) so einen Tempsprung auf Dauer aushalten.
Natürlich nicht. Das liegt am Lötzin. Aus ökologischen Gründen sind viele Lote mittlerweile bleifrei und auch andere 'giftige' Substanzen dürfen nicht mehr verwendet werden. Das kann dazu führen, daß Lötstellen im Betrieb schonmal weich werden. Alles kein Problem - solange bis jemand im Winter das Fenster (vor dem das TFT steht) aufreißt und den TFT gleichzeitig abschaltet. Durch das plötzliche Erkalten können 'kalte' Lötstellen entstehen. - Das merkt man aber oft erst nach Wochen, da die Pins meist doch noch irgendwo Kontakt haben. Spätestens wenn man den TFT dann mal bewegen muß, ists unter Umständen vorbei.

Gerade bei großen Lötstellen (bei Sony z.B. Masselötstellen) gibt es das Problem der Verformung der Leiterplatte während des Betriebes. Da Leiterplatten und Lötstellen ein anderes Dehnverhältnis haben kommt es mit zunehmender Erwärmung und Abkühlung der Lötstellen zu kleinen Rissen innerhalb der Lötstelle, welche dann langfristig eine kalte Lötstelle verursachen. Diese Art von Ausfällen ist besonders gut ersichtlich, da sie meistens einen kleinen Kreis um die Lötstelle aufweist. Oft ist dann auch das betroffene Gerät klopfempfindlich.
http://stshome.de/elektronik/kalte-loetstelle/

Betatester
2007-12-19, 15:54:10
Natürlich nicht. Das liegt am Lötzin. Aus ökologischen Gründen sind viele Lote mittlerweile bleifrei und auch andere 'giftige' Substanzen dürfen nicht mehr verwendet werden. Das kann dazu führen, daß Lötstellen im Betrieb schonmal weich werden.

Seltsame Logik. Das bleifreie Lötzinn ist härter und hat einen höheren Schmelzpunkt wie das früher verwendete Lot. Trotzdem ist die Lötstelle immer noch der weichste Punkt der Verbindung von Bauteilanschluss und PCB. Am bleifreien Lötzinn liegt es aber garantiert nicht wenn Probleme mit Lötstellen auftreten, höchstens daran das nicht korrekt gelötet wurde.
Und dass ein TFT der direkt am Fenster steht dadurch Schaden nimmt das man im Winter das Fenster öffnet dürfte ins Reich der Fabeln gehören. Immerhin kühlt das Teil nicht schlagartig ab, mal davon abgesehen dass ein TFT sowieso nicht besonders heiss wird im Betrieb.
Problematisch sind lediglich die schon angesprochenen schnellen Temperaturwechsel von kalt nach warm wegen Kondenswasserbildung. Aber auch das wird man bei einem laufenden TFT am geöffneten Fenster schwerlich hinbekommen.
Allerdings gibt es für diverse Komponenten wie z.B. Festplatten klar definierte Grenzwerte bezüglich des Temperaturanstiegs pro Zeiteinheit.

Gast
2007-12-21, 15:09:50
(...)Am bleifreien Lötzinn liegt es aber garantiert nicht wenn Probleme mit Lötstellen auftreten(...)
Schon mal was über Popcorning, Tombstoning und Whiskerbildung beim Einsatz von bleifreiem Lot gelesen? http://en.wikipedia.org/wiki/Whisker_(metallurgy)
http://www.phoenix-xray.com/de/press_releases/2004/05/4839.html
http://www.efsot-europe.info/servlet/is/251/20%20jan%20kolsters.pdf?command=downloadContent&filename=20%20jan%20kolsters.pdf