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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AKG K701 oder Senneiser HD6500


hmx
2007-12-21, 03:58:04
Moin!


Da ich durch meinen Auslandsaufenthalt Musik eher über Kopfhörer zu geniessen überlege ich die Anschaffung eines neuen KHs. Ich besitze zur Zeit einen Sennheiser HD959. Der klingt soweit auch ganz gut, nur habe ich zur Zeit etwas Geld übrig und es fällt schon auf dass er gegenüber meinen Heco LS (Celan 700) doch ein Stück zurücksteckt.
Zur Auswahl stehen der AKG701 und der Sennheiser HD650. Bei dem Sennheiser weiss ich nicht wie detailreich der Klang gegenüber dem AKG ist, man hört immer davon dass die Sennheiser gesoundet sind. Laut Frequenzgang und meinen Erfahrungen mit dem 595 betont er mehr die Bässe und die Tiefmitten. Ist das beim HD 650 auch so? Der Frequenzgang vom 959 zum 650 unterscheidet sich ja nicht wahnsinnig.

http://graphs.headphone.com/graphCompare.php?graphType=0&graphID[]=255&graphID[]=549&graphID[]=243

Der AKG hat bei vielen den Ruf besonders neutral zu sein was auch am ehestem meinen Präferenzen entspricht. Nur hört man oft dass dieser undynamisch und sehr dünn klingt. Hat hier jemand einen KAG701 und kann dass bestätigen. Der AKG wäre eigendlich mein Favorit aber er soll sehr dünn klingen und auch die Höhen werden von vielen als scharf beschrieben. Und der Frequenzgang lässt vermuten dass er das plus an detailreichtum gegenüber dem Sennheiser nur durch kräftige Hochtonanhebung erreicht.
Im Hifi forum habe ich schon gelesen. Nur sind dort die meisten Aussagen ohne Wert da es das übliche Hifi-geblubber ist. Udn gelinde gesagt haben dort viele nicht mehr alle Tassen im Schrank, wenn ich da höre dass Leute ihr KH Kabel (!!!) austauschen und danach der KH völlig anders klingt fällt es mir schwer denen überhaupt was von ihrem Hifi-geblubber zu glauben.

Ach ja was meinen Musikgeschmack angeht. Ich höre eingendlich alles, was eben die wahl so schwer macht. Ich höre Rock was dem HD650 sehr gut liegt aber auch gerne Klassik was wiederum dem AKG gut liegen soll. Und ansonsten eben auch alles mögliche an eher poppigen Sachen.

Undertaker
2007-12-21, 10:33:20
Also:

Den AKG K 701 besitze ich selber, den HD650 habe ich bisher nur kurz (~1h) hören können, den HD595 schon länger.

Ersteinmal, der HD595 fällt subjektiv ein ganzes Stück ab. Es ist immer schwer, soetwas ohne Voodoo zu beschreiben, aber rein gefühlsmäßig verschluckt der HD595 weit mehr Details als HD650 und AKG K 701 - zwar immernoch auf einem sehr hohen Niveau, aber den Preisunterschied hört man. Bzgl. Grundabstimmung kommt der 595 dem HD650 recht nahe, ist aber nicht ganz so präzise im Bass. Der AKG ist hier keinesfalls schlechter als der HD650, aber einfach zurückhaltender - was mir persönlich sehr zusagt. Der AKG schafft ein Klangbild, was ich so noch bei keinem anderen Kopfhörer erlebt habe: Phänomenal Detailreich bei geringen Lautstärken (was vor allem an den fantastischen Höhen liegt), und dennoch absolut harmonisch auch bei hohen Lautstärken: Ich erlebe mich häufig dabei, wie ich während des Hörens immer weiter aufdrehe und am Ende erschrecke, wie laut ich eigentlich gerade gehört habe ;) Denn HD650 hatte ich dazu leider nicht lange genug, aber der HD595 strengte die Ohren bei solchen Pegeln viel mehr an.

Letztlich viel meine Entscheidung recht klar auf den AKG, denn von "dünn" und "langweilig" ist der so weit entfernt wie Tombman von Low-End. :D Klassik und Jazz sind die Domänen des 701, Sennheiser (und das kann man auf praktisch alle aktuellen Modelle verallgemeinern) entspricht von der Grundabstimmung viel eher der Richtung D&B, Techno, Pop, Schranz, Stücken mit eher geringerer Höhenlastigkeit.

Man sollte allerdings dazusagen, dass man nicht zuletzt auch zum Equalizer greifen kann, wenn man mal Musik aus der anderen Ecke lauschen möchte, und das mit gar keinen schlechten Ergebnissen. Der AKG läuft bei mir allerdings ausschließlich linear und das zu meiner vollsten Zufriedenheit, ich würde ihn jederzeit wieder kaufen :)

hmx
2007-12-21, 15:47:42
Wie sieht es denn mit dem Bass und dem Grundton aus? Kann ich den AKG auch gut für Heimkino nutzen wenn ich nachts meine Nachbarn nicht stören will?
Hast du den AKG direkt an die Soundkarte angeschlossen? Eventuell wollte ich mir ja noch einen B-tech als KHV dazu kaufen.

Undertaker
2007-12-21, 16:07:41
Wie gesagt, Präzision und Tiefgang passen genauso wie bei der Konkurrenz - allerdings bei etwas weniger Pegel was mir persönlich linearer erscheint. Was verstehst du unter Grundton?

Betrieben wird der KH am AVR, was ehrlich gesagt kaum anders klingt als direkt an der Soundkarte - einen KHV werde ich mir nicht zulegen, hörbar bessere Wandler als ein brauchbarer Receiver hat der auch nicht... Bzgl. Pegel ists' eh unkritisch, der AKG ist nicht sehr hochohmig.

Btw, ein kleines Bildchen:

http://img4.imagebanana.com/img/4kjesa5v/IMAGE_00032.jpg

hmx
2007-12-21, 16:17:26
Mit Grundton meine ich den Bass und alles was noch etwas darüber ist. Wenn es da zu viel ist wie beim Sennheiser klingt es voluminöser und eher warm wenn es zu wenig ist wird es dünn.
Zu hause könnte ich den KH auch an meinem AVR anschliessen, aber ich bin ja für eine Weile im Ausland und überlege daher schon ob die Audigy2 NX reicht. Beim HD 650 soll wohl ein KHV unverzichtbar sein. Aber im Moment trendiere ich auch eher zu AKG.

Undertaker
2007-12-21, 16:36:34
Als dünn empfinde ich den 701 keinesfalls, rein subjektiv spielt er über dem Kickbassbereich wieder recht ähnlich zum Sennheiser. Bzgl. Betrieb direkt an der Soundkarte hätte ich keine Bedenken, auch wenn ich die Audigy NX nicht kenne.

Gast
2007-12-21, 16:44:49
Ich würde Senneiser schon deswegen niht kaufen weil sie so besonders tolle Kabel haben - mit Kabelbruchgarantie. Kostet dann ein neuer Kabel mehr als 30€.

nggalai
2010-12-09, 19:01:50
*Leichenschänd*

(Dafür bräuchten wir echt mal einen Ugly. :uponder:)

Ich habe vor ein paar Tagen endlich auch meinen K701 bekommen. Manche mögen sich an meine Grundsatzfrage vom letzten Jahr erinnern? Diese hat sich eigentlich in Wohlgefallen aufgelöst. Seit ich umgezogen bin, beschallt (wieder) mein Revox-Stereolith den Raum. Also alles in Butter?

Nein, nicht, wenn wegen architektonischen Gegebenheiten der Lautsprecher zwar gut für konzentriertes Musikhören im Sessel oder Hintergrundgedudel steht, aber nicht für Musikhören-plus-Arbeit-oder-Computerspiele aufgestellt werden kann. Also musste ein Kopfhörer her, der dann tatsächlich nach drei Wochen auch bei meinem Händler eintraf. So viel zu Angaben wie „vorrätig bei Lieferant, 5-10 Tage“.

Ich habe lange gezögert. Mein alter Hörer war ein Studiogerät von Fostex, so mit Kabelanschluss und abnehmbaren Polstern, also zog ich eine ganze Weile die Studio-Version des 701, den AKG K-702, in Betracht. Am Ende habe ich mir dann doch den 701er bestellt: Ich habe die gesteckten Kabel am Fostex nie benötigt, und als die Kissen „durch“ waren galt dasselbe für den gesamten Hörer. Deshalb ja auch der Neukauf nach immerhin 16 Jahren.

Item.

Der K701 sitzt bequem, auch stundenlang. Ich mag es, nicht komplett von der Umgebung abgeschottet zu sein und z.B. immer noch die Türklingel leicht hören zu können. Die Verarbeitung ist ordentlich, das Kabel zugentlastet, sollte also auch ungesteckt ein Weilchen halten. Die Verpackung versetze mich, als ehemaligen Marketingheini, in Verzückung – „tue Gutes und sprich darüber“ perfekt getroffen. Aber das nur am Rande.

Die Klangqualität ist für den Preis ausgezeichnet. hmx meinte in einem anderen Thread, sinngemäß, dass so bis 1000 Euro keine echte Konkurrenz bestehe. Ganz so breit ist meine Kopfhörerbildung nicht, aber das Teil steht in nichts meinen durchgenudelten Studio-Hörern nach. Besser kann meiner Meinung nach ein dynamischer Kopfhörer kaum klingen – weil er kaum klingt.

Ich habe einige Kommentare hier im Forum und viele Reviews anderswo gelesen, in denen dem 701/702 „mangelnde Spiellaune“ oder „schwacher Bass“ attestiert wurde. Hier frage ich mich: Was zum Geier sind sich diese Kommentatoren gewöhnt? Oder was erwarten sie von einem Kopfhörer? Bei meinen Aufnahmen zumindest, von Death Metal über Jazz und Electronica bis zu Klassik-Aufnahmen mit 70+ dB Dynamikumfang, ist die Basswiedergabe realistisch. Das Gerät gibt Einspielungen, denen ich selbst beigewohnt habe, sehr werksgetreu wieder.

Ist der 701er zu neutral? Nein. Wie auch? Er klingt nicht, er gibt einfach wieder. Wer unbedingt Bässe satt oder gar Loudness-Badewannen auf seine Ohren drücken lassen möchte hat hoffentlich Zugriff auf einen EQ. Sollte die Idee nicht sein, dass das Material möglich so rauskommt, wie es vorliegt, und man etwaige geschmackliche Anpassungen selbst vornimmt?

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings doch: Der Lederriemen ist nicht arretierbar. Hört man eher deftige Musik, i.e. schüttelt den Kopf zu den Klängen gewisser Bands, rutscht der 701er und kann schon mal durchs Zimmer fliegen. Entsprechend wohl auch das Filmklischee des DJs, der seinen Kopfhörer bei intensiven Passagen festhält? Keine Ahnung, mein Fostex hatte jedenfalls einen deutlich stabilieren Sitz, ohne großartig mehr Druck auszuüben. Allerdings waren da Pausen Pflicht, man schwitzte einfach zu heftig um die Ohren rum. Ich kann mit dem 701er auch in der Hinsicht leben.

Der Preis wirkt gesalzen, vergleicht man mit Gerätschaften, wie sie sonst so bei Saturn und Konsorten rumstehen. Meiner Meinung nach ist der AKG K-701 aber durchaus als preiswert zu verstehen. Aber preiswert ist eben etwas anderes als billig.

Lurtz
2010-12-14, 22:49:12
Glückwunsch zu der erfolgreichen Anschaffung. Mich verzückt der K 701 seit mittlerweile fast einem halben Jahr auch täglich. Nie vorher hab ich so entspannt und doch hochklassig Musik gehört.

Nightspider
2010-12-14, 23:04:22
nggalai, woran hast du den K701 angeschlossen?

Der Verstärker kann auch die Bassunterschiede entstehen lassen.

An meiner X-Fi klingt er mir ohne Bassverstärkung definitiv zu flach im Bass. Da höre ich bestimmte "Beats" einfach nicht, die man normalerweise hören sollte.

Ich plane mir jedenfalls mal einen guten USB-D/A Wandler für die KH zu kaufen, wenn denn irgendwann mal das Geld da sein sollte.

nggalai
2010-12-15, 05:49:49
nggalai, woran hast du den K701 angeschlossen?

Der Verstärker kann auch die Bassunterschiede entstehen lassen.

An meiner X-Fi klingt er mir ohne Bassverstärkung definitiv zu flach im Bass. Da höre ich bestimmte "Beats" einfach nicht, die man normalerweise hören sollte.

Ich plane mir jedenfalls mal einen guten USB-D/A Wandler für die KH zu kaufen, wenn denn irgendwann mal das Geld da sein sollte.
Soooo hochohmig ist der K701 eigentlich nicht, als dass nicht-Montagsmodell-Ausgänge großartig Probleme mit dem Gerät haben sollten. Sogar an meinem iPod (!) bleibt das Signal okay.

Angeschlossen wird der Hörer für CDs an einen NAD-Vollverstärker, am PC geht’s über einen Nuforce uDAC-2 raus. (USB-Kopfhörerverstärker/Soundkarte, ~ 100 Euro.)

hmx
2010-12-15, 18:00:39
Soooo hochohmig ist der K701 eigentlich nicht, als dass nicht-Montagsmodell-Ausgänge großartig Probleme mit dem Gerät haben sollten. Sogar an meinem iPod (!) bleibt das Signal okay.

Angeschlossen wird der Hörer für CDs an einen NAD-Vollverstärker, am PC geht’s über einen Nuforce uDAC-2 raus. (USB-Kopfhörerverstärker/Soundkarte, ~ 100 Euro.)

Jop, das Problem beim K701 ist nicht, dass zu wenig Saft gezogen wird. Der Wirkungsgrad ist das Problem, der liegt nämlich viel niedriger als bei vergleichbaren KH. Daher macht er auch auf Ipods und co eine vergleichsweise gute Figur, um allerdings wirklich laut zu werden braucht er nicht nur einen KHV der einfach nur den Pegel hochdreht, so dass auch bei einem hochohmigem KH viel rauskommt, sondern einen der auch mehr Strom an sich liefert. Ich bekomme bei bestimmten Stücken mit viel Tiefbass (Batman Begins Score zB) meinen B-tech zum übersteuern.

Nightspider
2010-12-15, 18:41:07
Also: Soundkarte mit wenig Strom=weniger Bass beim K701?

hmx
2010-12-15, 19:24:28
Das kann sein, ich weiss allerdings nicht sicher wie sich der K701 anhört wenn er zu viel Leistung aus der Soundkarte zieht. Irgendwann verzerrt er dann auch.