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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: News des 21. Dezember 2007


Leonidas
2007-12-22, 12:12:30
Link ins News-Archiv:
http://www.3dcenter.org/news/2007/woche51.php#2007-12-21

Gast
2007-12-22, 13:15:16
Ich finde es interessant, das es bisher noch niemanden aufgefallen ist.

USB-Sticks werden schon seit mindestens fünf Jahren gefälscht und noch öfters (seit Jahren) bei ebay und anderswo angeboten.

Aktuelle Fälle sind z.B. Sony-Sticks mit 32 GB oder 64 GB Kapazität (32G, 64G), die werden nämlich gar nicht hergestellt. Trotzdem wundert es mich immer wieder, das die Käufer den Verkäufer trotzdem positiv bewerten und 200€ für gefälschte Ware bezahlen. Das ist irgendwie verrückt. Die nutzen die Kapazität wohl gar nicht aus.

Das Prinzip ist einfach: Man nimmt einen kleinen USB-Stick her, sei es nun 2 GB (die sind günstig), ändert den Stick so ab, das er mehr Kapazität anzeigt und fertig ist die Sache. Sobald dann versucht wird, Daten mit mehr als 2 GB Kapazität zu schreiben oder zu lesen, gibt es Fehler und erst dann fällt es auf.

Diese Masche scheint seit Jahren erfolgreich zu funktionieren.

Metalmaniac
2007-12-22, 22:09:51
Ich bin vor kurzem selbst auf so etwas reingefallen. Wollte bei eBay eigentlich einen 4GB-Stick kaufen und bin dann auf ein Angebot gestossen, wo es 8GB-Sticks zum Preis von 4GB geben sollte. Der Händler (aus den USA) hatte übrigens reichlich Bewertungen, und davon ca. 97 oder 98% (genau weiß ich es nicht mehr, soviel sollten es aber sein wenn ich etwas kaufen will) positive.

Als der Stick dann kam, was erstaunlich schnell ging, hatte ich ihn erstmal 1 Woche rumliegen ohne ihn zu benutzen. Dann füllte ich ihn mit MP3 Songs fürs Auto (ca. 1,5GB). Als ich ihn dann aber ausprobierte, war bei Song 76 Schluß (von ca. 170) und kein Song danach konnte mehr abgespielt werden.

Am Rechner ließ sich dies reproduzieren. Formatierte den Stick und kopierte die MP3 Lieder, die ich vorher auf der Festplatte geprüft hatte, sie waren i.O., erneut auf den Stick. Diesmal war ab Song 78 erst Schluss. Zwar erschienen alle 170 im Explorer auf dem Stick, aber alle ab 78 waren defekt. Danach probierte ich noch andere Daten und Dateien, aber nur jeweils die ersten 5-600MB waren danach o.k., alles was darüber hinausging war kaputt.

Habe dann versucht den Händler, dessen Mail-Adresse ich hatte, anzuschreiben, aber bekam keine Antwort. Glücklicherweise versuche ich fast nur noch solcherart Transaktionen mit Bezahlweise "paypal" zu tätigen. Die haben diese schöne Schutzfunktion und ich habe den Vorfall gemeldet. Plötzlich bekam ich auch Antwort über paypal vom Händler, in dem er mir eine Adresse in China mitteilte, wohin ich den Stick schicken könnte, um dann das Geld zurückzubekommen. Das tat ich umgehend. Leider hat paypal einen Haken, bei Beschwerden hat man lediglich 14 (oder waren es 21:confused:) Tage Zeit die Sachen aus der Welt zu schaffen, wenn sie innerhalb dieser Frist nicht gelöst werden oder sie nichts von einem hören, ist der Drops gelutscht und man kann nichts mehr machen. Da ich davon ausging, daß ein Versand nach China (sofern die Ware überhaupt dort ankommt) und alles drumherum wohl eher länger dauert, habe ich schon den Antrag auf Geldrückerstattung bei paypal gestellt, was keine zeitliche Beschränkung der Klärung des Falles auferlegt.


Plötzlich bekam ich eine erneute Mail vom Händler, in dem er mir in schlechtem Englisch (wie immer!) diesmal eine Adresse in den USA mitteilte, zu der ich den Stick schicken sollte. Daraufhin teilte ich ihm mit, daß ich ihn bereits Richtung China auf den Weg gebracht habe und appelierte an seine Fairness, mir alsbald das Geld über paypal zurückzuüberweisen. 2 Wochen hörte ich nichts mehr, dann bekam ich auf einmal eine mail von paypal, daß mir das Geld gutgeschrieben wurde vom Händler. Da habe ich Glück gehabt. Hätte auch anders enden können, auch wenn es nur knapp über 30€ (incl. Versandkosten) waren. Und die 4,50€ für das Päckchen nach China mußte ich mir selbstverständlich ans eigene Bein binden. Allerdings gebe ich zu, daß ich in erster Linie neugierig war wie dieser Fall ausgeht.

sloth9
2007-12-27, 01:47:40
Ich finde, die "Opfer" haben den Totalverlust verdient.

John Ruskin, engl. Sozialreformer (1819-1900) sagte einmal (ohne je von Kapitalglobalisierung gehört zu haben):

"Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und ein wenig billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist auch unklug, zuwenig zu bezahlen. Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zuwenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Wenn Sie dies tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres mehr zu bezahlen."

Soziale Selektion halt.