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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : schließlich steigt Sony nun auch aus?


Gast
2008-01-05, 03:02:43
Der Anfang vom Ende oder ein Neubeginn?

http://www.welt.de/webwelt/article1518510/Sony_BMG_beugt_sich_und_kippt_den_Kopierschutz.html

Schade, daß man so spät auf den Trichter gekommen ist und daß man mit den ständigen Raubkopierer-Pöbeleien auch noch die letzten ehrlichen Kunden vergrault hat. Alle Maßnahmen die vor allem auch Sony initiiert hat, haben vor allem die ehrlichen Kunden abbekommen. Kein Wunder das heute kein Mensch, der sein Geld ehrlich verdienen muß, sich dafür CDs kauft, die nur noch auf 50% aller im Handel erhältlichen Abspielgeräte wiedergegeben werden können. Wer hätte gedacht, daß Firmen wie Sony es schaffen in ihrem Kopierschutzwahn das Vertrauen in das Medium 'CD' derartig nachhaltig zu vernichten. Nachdem von Sony BMG sogar Audio-CDs in Deutschland verbreitet wurden, die Trojaner auf handelsüblichen PCs installiert haben, frage ich mich, ob der Imageschaden überhaupt noch wiedergutzumachen ist.

Was denkt ihr? - Wird Sony tatsächlich vernünftig, oder setzt man bereits auf neue Kopierschutzverfahren, wie sie sich gerade bei der PS3 in Erprobung befinden? ;)

Gast
2008-01-05, 03:20:05
Kopierschutz ist ja das eine...

http://www.gulli.com/news/microsoft-drm-inkompatibel-mit-2008-01-04/

Gast
2008-01-05, 03:48:51
Imageschaden hat die Industrie an sich, nicht ein einzelner Anbieter. Wenn ich meine Schwester Frage woher sie die Musik hat will ich es nicht wissen. Klingeltöne kaufen aber Musik? No go. Und diese Mentalität wieder rauszubekommen halte ich für sehr schwer. Wie das außerhalb von Europa aussieht weiß ich nicht, gehe aber mal davon aus das die Amis da sich ähnlich verhalten. Auch wenn sie den iTunes Shop länger haben, und so ein wenig mehr dran "gewöhnt" sind.
Problem ist halt, es lässt sich so einfach verfielfältigen und es kostet fast nichts. Früher hat ein Rohling viel Geld gekostet, vom Brenner mal abgesehen.
Aber wer brennt den schon noch eine CD, wenn fürs Auto? Man hat ja eh den viel praktischeren MP3 Player. Damit hat auch das "sharen" angefangen.

StefanV
2008-01-05, 03:49:59
Ja, eben, DAS ist ja eben genau DAS Problem¶, an dem die Content Industrie gerad krankt, sofern keiner auf die Idee kommt, den Kopierschutz zu entsorgen, wird das auch noch so weitergehen.

Ach btw: kann nicht mal jemand 'nen ARtikel über den Energieverbrauch von Kopierschutzmaßnahmen schreiben und das mal unseren Herren Ministern stecken??

AFAIR warens mal eben 30-50%, die der Kopierschutz Müll um HD-DVD und BD herum verbrät!!

Im Klartext heißt das, das eigentlich jeder Rechner der letzten 2-3 Jahren prinzipiell in der Lage wäre, HD Material abzuspielen, wenn da nicht dieser Kopierschutzmist wäre...

Gast
2008-01-05, 03:52:28
Was denkt ihr? - Wird Sony tatsächlich vernünftig, oder setzt man bereits auf neue Kopierschutzverfahren, wie sie sich gerade bei der PS3 in Erprobung befinden? ;)

Die Kopierschutz der PS3 ist wohl eher die größe des Mediums und das Medium an sich. Bluray Player und Medien ab 2010 werden soviel kosten wie gleiche DVD Brenner/Medien heute. Von mir aus auch später, aber dann hat sich das wieder erledigt und es wird fleißig der Brutzler angeworfen.
Dazu kommt noch ein Außbau der Internet Bandbreiten und Schwubs kann man auch Anstelle von Xvid DVDs auch Xvid oder H264 codierte Bluray/HD-DVD Filme verteilen.

Gast
2008-01-05, 04:05:50
Die Musikindustrie hat kläglich versagt. Die MI dachte doch tatsächlich die technische Entwicklung aufhalten zu können :lol: Das war aber ein böses Eigentor, was die MI sich mit einer solchen Denkweise geschossen hat. Hätte die MI rechtzeitig für faire Downloadportale gesorgt, dann wäre das zwar sicherlich nicht das Ende der Tauschbörsen gewesen aber das Sharen hätte bestimmt nicht die Ausmaße von heute angenommen.
Anstatt König Kunde zu bedienen, hat die MI ihre eigene Kundschaft gegängelt. Hallo MI? Wir sind die Kunden!!! Ihr seit abhängig von uns. Wir nicht von euch!!!
Das heute auch eine andere Zeit ist und es vorallem bei Jugendlichen ganz andere Interessen gibt, als noch in den 80iger und teilweise auch 90igern, will die MI wohl auch nicht wahr haben. Allein dadurch geht schon ohne böses Internet der Umsatz zurück.
Jetzt schmeckt der MI nicht, dass eine Computerfirma (die mit dem Apfel) so mächtig geworden ist, da sie im Gegensatz zur MI das Potential erkannt hat. So wie es momentan aussieht, versucht die MI den Downloaddienst von Amazon gegen iTunes zu positionieren. Dort gibt es nämlich alles ohne DRM und günstiger als im ITMS. Aber Apple verweigern die Labels weitestgehend den DRM freie Mucke.
Nicht wenige vermuten ein böses Spiel. Der iTunes Store soll geschwächt werden. Wenn dessen Macht gebrochen ist, dann zieht die MI andere Seiten auf und die schönen Zeiten bei Amazon sind vorbei. Es muss natürlich nicht so kommen - aber würde mich nicht wundern.
Zur Erklärung: Apple behart bei ihrem Store auf einheitliche Preise. Die MI hätte aber gerne unterschiedliche Preise. Man kann sich denken, dass das eher zu unserem Nachteil (= Kunde) gehen würde.

Naja - vielleicht gibt es ja bald den Gegenschlag von Apple und Apple ( + JayZ) tritt als eigenes Label auf. Gerüchte gibt es jedenfalls schon seit einiger Zeit.

dittohead
2008-01-05, 09:30:36
die sollen lieber diesen ganzen kopierschutzmist lassen und dafür die preise für filme und musik senken, wenn nicht sogar halbieren, dann würden sicher mehr leute wieder kaufen!
außerdem brauch man sich dann keine gedanken mehr drüber machen obs denn nun nur auf nem highend rechner oder meinem aktuellen cd-player läuft oder nicht!

Ikon
2008-01-05, 10:07:00
Wer hätte gedacht, dass sogar Sonys Arroganz Grenzen kennt.

Zu retten ist der sinkende CD-Absatz damit aber wohl nicht, denn in der aktuellen Form wird das Medium den Ansprüchen der Generation MP3 einfach nicht mehr gerecht:

- Alben sind die Mode von gestern, heute schnappt man sich lieber einzelne Songs, die einem dann auch wirklich gefallen (Probehören kann man auch im Laden bzw. online)
- Kompilationen treffen zwar den Zeitgeist, aber nicht in der statischen Form wie es sie auf CD gibt, sondern individuell zusammengestellt
- Maxi-CDs sind meistens leider einfach zu teuer für 1-2 Songs und ein paar wenig interessante Remixes

Heute sind Musik-Downloads zu vernünftigen Preisen gefragt, die man möglichst einfach und problemlos (also ohne DRM) auf das Wiedergabegerät der Wahl übertragen kann. Hoffentlich folgen die Content-Banditen dem Kunden bald mal ins 21. Jahrhundert.

][immy
2008-01-05, 10:28:34
Wer hätte gedacht, dass sogar Sonys Arroganz Grenzen kennt.

Zu retten ist der sinkende CD-Absatz damit aber wohl nicht, denn in der aktuellen Form wird das Medium den Ansprüchen der Generation MP3 einfach nicht mehr gerecht:

- Alben sind die Mode von gestern, heute schnappt man sich lieber einzelne Songs, die einem dann auch wirklich gefallen (Probehören kann man auch im Laden bzw. online)
- Kompilationen treffen zwar den Zeitgeist, aber nicht in der statischen Form wie es sie auf CD gibt, sondern individuell zusammengestellt
- Maxi-CDs sind meistens leider einfach zu teuer für 1-2 Songs und ein paar wenig interessante Remixes

Heute sind Musik-Downloads zu vernünftigen Preisen gefragt, die man möglichst einfach und problemlos (also ohne DRM) auf das Wiedergabegerät der Wahl übertragen kann. Hoffentlich folgen die Content-Banditen dem Kunden bald mal ins 21. Jahrhundert.

spätestens seitdem ich meine Musikload downloads durch eine computeraufrüstung verloren habe ist für mich musik mit DRM gestorben. wenn ich DRM-medien kaufe, erwarte ich ansich auch, das ich die länger als ein halbes jahr danach nochmals aktivieren kann. es dürfte doch wohl kaum ein akt sein aufzubewahren, welche titel ich gekauft habe. Ohne DRM wäre das ganze natürlich gleich viel schöner.

fragt sich nur ob microsoft die komplette DRM implementierung irgerndwann aus Vista rauspatched :). aber da man wohl kaum den "kopierschutz" von HD-DVD und Blu-ray aufgeben wird, wird das wohl auch nicht passieren. obwohl ansich schon durch die größe ein recht effektiver kopierschutz (zumindest derzeit) gegeben wäre.

was unbedingt noch weg muss, ist der kopierschutz von DVDs. das die dateien vom pc aus nicht direkt kopierbar sind ist ja gut und schön, aber die abwärtkompabilität zu den DVD playern (besonders zu älterenen modellen) sollte ja wohl das mindeste sein. Ein aufkleber "dieses medium ist durch technische maßnahmen kopiergeschützt" hilft da auch nicht. soll ich jede DVD die diesen aufkleber trägt jetzt beim kauf meiden (was so ziemlich alle wären) nur weil ich einen etwas betagteren DVD player habe?
zudem auch neuere immernoch probleme mit so manchen kopierschutz haben.

tombman
2008-01-05, 10:56:37
Der Kopierschutz kommt vielleicht raus, aber das Wasserzeichen kommt sicher rein ;)

DrMabuse1963
2008-01-05, 11:30:54
So wie ich das sehe ist bei den Musik CD's(gedownloaded habe ich noch nie,kenne daher die Preise nicht)des Übels Wurzel die Gier der Konzerne.Bei ca.5€ pro CD würde ich immer das Original wegen dem Booklet,bessere Qualität und meiner Sammelleidenschaft vorziehen.Der Witz an der Sache ist das die Unternehmen dadurch nicht weniger verdienen würden da ja wesentlich mehr gekauft werden würde,zwar mit mehr Aufwand=mehr Arbeitsplätze=mehr Soziale Gerechtigkeit,leider will man sowas nicht Wahrhaben da es immer mehr Praktiziert wird die Kuh zu Schlachten statt zu Melken und dann wundert man sich warum so gerne Kopiert wird(vom Sportlichen Ehrgeiz mal abgesehen).Wenn man mal überlegt wie viel Geld in den Kopierschutz gesteckt wird der dann vielleicht 1-2 Wochen ungeknackt bleibt sollte das Geld doch lieber in Kosten Reduzierung für den Kunden gesteckt werden.Und wenn dann noch solche Sachen wie Inkompatibilität wegen mehreren Anbieter dazu kommen setzt das dem Ganzen noch die Krone auf.MfG

Undertaker
2008-01-05, 11:48:40
Der Kopierschutz kommt vielleicht raus, aber das Wasserzeichen kommt sicher rein ;)

und das nützt genau was, wenn nicht bei jedem filmkauf name + adresse aufgenommen werden?

Grestorn
2008-01-05, 11:49:38
Der Musikmarkt wie er heute existiert, mit dem extrem breiten Spektrum bei dem für jeden was dabei ist, wird mittelfristig sterben. Und daran ist nicht die Branche selbst schuld.

Undertaker
2008-01-05, 11:53:33
Der Musikmarkt wie er heute existiert, mit dem extrem breiten Spektrum bei dem für jeden was dabei ist, wird mittelfristig sterben. Und daran ist nicht die Branche selbst schuld.

richtig, der markt wird verschwinden, nicht die musik ;) und ist das wirklich schlimm? von ihrem job leben können werden musiker auch weiterhin...

Gast
2008-01-05, 11:59:25
[immy;6165317']spätestens seitdem ich meine Musikload downloads durch eine computeraufrüstung verloren habe ist für mich musik mit DRM gestorben.
Das Apple-DRM ist in der Hinsicht deutlich besser und fairer. Da wäre dir das nicht passiert bzw. es ist AFAIK sogar möglich, die gekaufte Mucke nochmal runterzuladen, wenn einem ein Missgeschick passiert.
Aber gut ist DRM natürlich nicht.

Bei Amazon ist soweit ich weiss in den MP3 Dateien nichts drin, was auf den Käufer zurückschliessen lässt. Zumindest noch...

Bokill
2008-01-05, 12:01:18
... Zu retten ist der sinkende CD-Absatz damit aber wohl nicht, denn in der aktuellen Form wird das Medium den Ansprüchen der Generation MP3 einfach nicht mehr gerecht:

- Alben sind die Mode von gestern, heute schnappt man sich lieber einzelne Songs, die einem dann auch wirklich gefallen (Probehören kann man auch im Laden bzw. online)
- Kompilationen treffen zwar den Zeitgeist, aber nicht in der statischen Form wie es sie auf CD gibt, sondern individuell zusammengestellt
- Maxi-CDs sind meistens leider einfach zu teuer für 1-2 Songs und ein paar wenig interessante Remixes

Heute sind Musik-Downloads zu vernünftigen Preisen gefragt, die man möglichst einfach und problemlos (also ohne DRM) auf das Wiedergabegerät der Wahl übertragen kann. ... Nun ja, das ist die Sicht der jungen Nutzerschaft, die früher die hohen Umsätze generierte.

Aber auch die heutigen älteren Mediennutzer (30 Jahre und älter) fühlt sich schlicht verarscht, wenn dank "Kopierschutz" manch ein Gerät gar keine Un-CDs oder Selbstgebranntes (von selbst erworbenen Medien) abspielt.

Ich stehe nach wie vor auf Komplettalben, weil viele Künstler sich nun mal nicht nur in einem einzigen Lied ausdrücken.

Die aggressive Vermarktung mit DRM-Mechanismen hat den eigenen Markt untergraben und in ein Minenfeld verwandelt.

Abgesehen davon, dass die Kriminalisierungskampagnen eines immer gerne ausser Acht lassen. Viele, die kopiertes zu Hause haben, könnten später dennoch Nachfrager von aufwendig editierten CDs/DVDs sein. Was bei mir mal mit Pink Floyds "The Wall" als Radioaufnahme auf Kassette anfing, das hat sich zu einer Sammlung von LP, CD, Musik-DVD und Special-Editions entwickelt ...

Wenn dann da ein "Kopierschutz" mich an der Nutzung teilweise hindert, dann kaufe ich den Elektronikschrott Un-CD und ähnlich "gesicherte" Medien einfach nicht mehr.

MFG Bobo(2008 )

Exxtreme
2008-01-05, 12:30:24
Ich sehe in DRM nicht unbedingt das Problem solange dieser für mich vällig transparent ist.

Das Problem ist IMHO hauptsächlich in den 90'er Jahren gemacht worden und hat mit Computern oder Tauschbörsen eigenlich nix zu tun. Man hat damals die Musik so derbe inflationiert, daß sie zur Wegwerfware wurde. 2 Mal anhören -> langweilig -> nächstes Stück. Wenn man sich die Charts der 90'er Jahren anschaut dann sieht man, daß eine debilere Einheits-Cover-Mucke die nächste jagte. Quantität statt Qualität war das Motto. Und jetzt fährt man die Ernte ein, daß die Leute für inflationierte Wegwerfware keinen "Vollpreis" mehr zahlen wollen. Die Tauschbörsen machen das zwar noch schlimmer aber IMHO gäbe es diesen Trend heutzutage trotzdem.

Das Entfernen von DRM aus dem Downloadangebot wird IMHO nicht viel helfen. Ausser halbmilitante Kopierschutzverweigerer (so wie mich X-D ) wird das niemanden dazu bewegen sich die Songs zu kaufen wenn derjenige ohnehin nicht vorhat was zu kaufen.

Edit: Ich gehe davon aus, daß sie das DRM nur deshalb entfernen weil es zuviele Kosten in Sachen Reklamation und Support verursacht.

Ikon
2008-01-05, 12:39:26
Nun ja, das ist die Sicht der jungen Nutzerschaft, die früher die hohen Umsätze generierte.

Aber auch die heutigen älteren Mediennutzer (30 Jahre und älter) fühlt sich schlicht verarscht, wenn dank "Kopierschutz" manch ein Gerät gar keine Un-CDs oder Selbstgebranntes (von selbst erworbenen Medien) abspielt.

Ich stehe nach wie vor auf Komplettalben, weil viele Künstler sich nun mal nicht nur in einem einzigen Lied ausdrücken.

Ein excellenter Punkt. Allerdings spricht auch niemand davon, CDs komplett durch Downloads zu ersetzen. Ich denke wir sind alle glücklich, wenn DRM (ob nun auf CD oder beim Musik-Download) verschwindet.


Edit: Ich gehe davon aus, daß sie das DRM nur deshalb entfernen weil es zuviele Kosten in Sachen Reklamation und Support verursacht.

Noch ein excellenter Punkt. Am Ende verursacht DRM in seinen aktuellen Ausprägungen den Kunden und damit auch den Händlern wohl zuviel Ärger um den Einsatz wert zu sein.

Botcruscher
2008-01-05, 13:02:13
Kopierschutz ist ja das eine...

http://www.gulli.com/news/microsoft-drm-inkompatibel-mit-2008-01-04/



Mit unlizensierten Kopien wär das nicht passiert! HA HA


Aber der zahlende Kunde hat natürlich nur Vorteile.

Grestorn
2008-01-05, 14:06:20
richtig, der markt wird verschwinden, nicht die musik ;) und ist das wirklich schlimm? von ihrem job leben können werden musiker auch weiterhin...

Wer glaubt dass es weiter in der heutigen Form Musik geben wird ohne einen Markt, der es den Musikschaffenden ermöglicht, von ihrer Arbeit zu leben, der muss schon sehr Blauäugig sein.

Und jetzt beginnen wieder die üblichen Argumente von wegen Live-Auftritte usw... Ihr wollt es einfach nicht wahrhaben, dass wir am Ende eine Ära stehen, und alle Musikliebhaber massive Einschränkungen hinnehmen werden müssen.

Ikon
2008-01-05, 14:13:22
Wer glaubt dass es weiter in der heutigen Form Musik geben wird ohne einen Markt, der es den Musikschaffenden ermöglicht, von ihrer Arbeit zu leben, der muss schon sehr Blauäugig sein.

Und jetzt beginnen wieder die üblichen Argumente von wegen Live-Auftritte usw... Ihr wollt es einfach nicht wahrhaben, dass wir am Ende eine Ära stehen, und alle Musikliebhaber massive Einschränkungen hinnehmen werden müssen.

Es ist nicht gerade so, dass die Majors die Künstler über Gebühr durchfüttern. Stichwort Knebelverträge. Die Leute können oft jetzt schon nicht mehr davon leben. Sooo viel schlimmer kann es nun auch wieder nicht kommen, die Menschen konsumieren schließlich nicht weniger Musik.

Grestorn
2008-01-05, 14:17:21
Es ist nicht gerade so, dass die Majors die Künstler über Gebühr durchfüttern. Stichwort Knebelverträge. Die Leute können oft jetzt schon nicht mehr davon leben. Sooo viel schlimmer kann es nun auch wieder nicht kommen, die Menschen konsumieren schließlich nicht weniger Musik.

Und, weiter? Auch alte Argumente, 1000x durchgenudelt.

Musikmachen kostet Geld, das Geld wird von Labels vorgestreckt, dadurch müssen auch gutgehende Acts schlecht gehende mitfinanzieren. Das war in den 80ern und 90ern so, heute kann sich das fast kein Label mehr leisten.

In Zukunft wird es schlicht die Musik mit der Spannbreite wie heute nicht mehr geben, weil bis auf wenige Super-Mainstream Acts keiner mehr leisten kann, Vollzeit als Beruf Musik zu machen.

Und als nächstes sind dann die Filme dran. Wenn sich nichts ändert, halte ich das für unausweichlich.

Gast
2008-01-05, 14:31:33
In Zukunft wird es schlicht die Musik mit der Spannbreite wie heute nicht mehr geben, weil bis auf wenige Super-Mainstream Acts keiner mehr leisten kann, Vollzeit als Beruf Musik zu machen.



Es gibt super Musik, die die breite Masse nicht kennt und nur Szene hört, z.B. Marsmobil oder was sich auf so manche DJ!Kicks-Alben drauf befindet. ;)

Esther Mofet
2008-01-05, 14:56:16
Und, weiter? Auch alte Argumente, 1000x durchgenudelt.

Musikmachen kostet Geld, das Geld wird von Labels vorgestreckt, dadurch müssen auch gutgehende Acts schlecht gehende mitfinanzieren. Das war in den 80ern und 90ern so, heute kann sich das fast kein Label mehr leisten.

In Zukunft wird es schlicht die Musik mit der Spannbreite wie heute nicht mehr geben, weil bis auf wenige Super-Mainstream Acts keiner mehr leisten kann, Vollzeit als Beruf Musik zu machen.

Und als nächstes sind dann die Filme dran. Wenn sich nichts ändert, halte ich das für unausweichlich.
Auch wenn deine Argumente stichhaltig und nachvollziehbar sind,so glaub ich trotzdem nicht daran das die "kleine Musik" aussterben wird,und blos noch die Top Acts regieren.
Wie sagte schon Jeff Goldblum in Jurassic Park"Das Leben,es findet immer einen Weg"...genau so wird es mit guter Musik oder guten Musikern sein.
Vielleicht auf eine nicht so konventionelle oder gar unorthodoxe Art und Weise,aber es wird einen Weg geben gute Musik entsprechen zu fördern und zu honorieren.
Mfg Esther

StefanV
2008-01-05, 15:24:02
Das Problem ist IMHO hauptsächlich in den 90'er Jahren gemacht worden und hat mit Computern oder Tauschbörsen eigenlich nix zu tun. Man hat damals die Musik so derbe inflationiert, daß sie zur Wegwerfware wurde. 2 Mal anhören -> langweilig -> nächstes Stück. Wenn man sich die Charts der 90'er Jahren anschaut dann sieht man, daß eine debilere Einheits-Cover-Mucke die nächste jagte. Quantität statt Qualität war das Motto. Und jetzt fährt man die Ernte ein, daß die Leute für inflationierte Wegwerfware keinen "Vollpreis" mehr zahlen wollen. Die Tauschbörsen machen das zwar noch schlimmer aber IMHO gäbe es diesen Trend heutzutage trotzdem.
Sieht man auch immer wieder an den ganzen Castingshows...

Die machen auch viel kaputt...


Was wir aber nicht vergessen sollten ist der Punkt, das der Markt einfach übersättigt ist -> Angebot übersteigt Nachfrage...

Nur daran denken die Herrschaften nicht, wenn sie eine weitere Trottelshow aufziehen...
Hier auffer Insel gibts ja auch so einen Castingquatsch *ARGH*

Gast
2008-01-05, 15:33:39
Also aufgrund des katastrophalen Verhaltens der MI in den letzten Jahren gegen uns Kunden, habe ich wenig Mitleid mit denen. Die haben IMHO so ziemlich alles falsch gemacht, was sie haben falsch machen können.

Naja, "Mainstream" höre ich fast kaum noch. Ich höre viel aus dem Bereich elektronischer Musik usw. und das ist eh Massenmarkt und weitestgehend auf kleinen Labels, die nicht viel mit der MI (also den großen Majors) gemeinsam haben.
Wer jetzt kommt, dass elektronische Musik eh nur zusammengeklickte Computermusik ist, kennt sich nicht aus und hat ein pauschales Vorurteil. Das ist ein ziemlich großes Spektrum und es gibt auch richtig gute Musiker in der Szene, die auch teilweise mehrere echte Musikinstrumente gleich spielen können.
Mit elektronische Musik meine ich auch Kruder&Dorfmeister und solche Sachen.

Grestorn
2008-01-05, 16:04:49
ANaja, "Mainstream" höre ich fast kaum noch. Ich höre viel aus dem Bereich elektronischer Musik usw. und das ist eh Massenmarkt und weitestgehend auf kleinen Labels, die nicht viel mit der MI (also den großen Majors) gemeinsam haben.

Dummerweise werden Nieschen wie z.B. die von Dir genannte zuerst sterben. Ob die Labels zu den Majors gehören oder nicht: Wenn sie ihre Produkte nicht mehr verkaufen können, sterben sie. Und ihr Atem ist kürzer als der der Majors, das gleiche gilt für die Bands.

Gast
2008-01-05, 16:29:33
Wer sagt denn, daß Nieschen deswegen sterben werden?

Es geht einfach um Preis/Leistung und die PROBLEME die User mit DRM&Co haben. Mittlerweile ist man schon bereit den gleichen Preis zahlen, wenn der Mist an den Musikstücken nicht mehr angepoppt hängt.

War das vielleicht gar so geplant? ;)

Gast
2008-01-05, 16:30:45
Dummerweise werden Nieschen wie z.B. die von Dir genannte zuerst sterben. Ob die Labels zu den Majors gehören oder nicht: Wenn sie ihre Produkte nicht mehr verkaufen können, sterben sie. Und ihr Atem ist kürzer als der der Majors, das gleiche gilt für die Bands.
Wieso soll die das nicht mehr verkaufen können? Das gibt für mich keinen Sinn.

Gast
2008-01-05, 16:36:54
In dem Begriff Musikindustrie stecken viele Probleme drin. Manches hat man so laufen lassen - und nun kommt die Quittung. Früher war es so, daß ein Musiker über qualitativ hochwertige und kreative Musik bekannt wurde. Und zwar aus eigener Kraft aufgrund von Ohrpropaganda (liebevoll erstellte, nichtlizensierte Kopien vom befreundeten Raubmordkopierer aus der Schule). Und aufgrund des Bekanntheitsgrades hat sich dann der Absatz seiner Musik erhöht. Denn über die Kinder bleiben auch die Eltern halbwegs uptodate - und das war damals noch die zahlende Kundschaft. Wer verschenkt schon Kopien zum Geburtstag/Weihnachten/etc?

Heute gehen musikalisch völlig unbegabte und unkreative Leute zu einem Label und lassen sich vermarkten: Die Musik wird vom Label passend zum 'Künstler' eingekauft, die Klamotten werden vom Label gekauft, sogar der Bekanntheitsgrad wird vom Label gekauft. Im Prinzip eine Katastrophe für den 'Künstler', der in einer Seifenblase steckt, die jeden Moment platzen kann. Das ist die totale Prostitution, wie sie schlimmer nicht mehr sein kann. Immer öfter stehen solche 'Künstler' sogar nackt vor der Kamera, nur um sich das letzte bischen evident nichtvorhandener 'Kunst' aus der Hüfte zu quetschen. Und welche Rolle Leute wie Dieter B., die vor laufender Kamera ihre 'Ware' anpreisen, in diesem Konstrukt einnehmen, dürfte klar sein.

Die Kopierschutzverfahren sichern Konzernen wie Sony ihr Eigentum. Und zwar nicht nur das Eigentum an den Liedern, sondern auch das Eigentum an den Menschen, die sie wie kleine Marionetten in den Medien tanzen lassen. Meine Meinung: Viele Künstler singen über fehlende Freiheiten und diese ach so schlechte Welt. Eigentlich wäre es ihre Aufgabe mal ein Beispiel zu geben, und sich von Labels/Konzernen wie Sony zu 'befreien'. Aber so ist das eben, wenn man über Dinge singt, die man selbst nicht den Mut hat zu ändern. Da geben sich die meisten dann lieber dem Suff/Drogen hin. Und wieviel Rückgrat die neue Generation von Künstlern hat, liest man ja täglich in den Medien. Das soll jetzt keine Kritik an diesen Menschen sein. Viele heute 'renommierte' Künstler wären vielleicht auch in diese Abhängigkeiten geraten und niemals das geworden, was sie heute sind, wenn sie in die Fänge der heutigen Mainstreamindustrie geraten wären. :(

Grestorn
2008-01-05, 17:13:48
Wieso soll die das nicht mehr verkaufen können? Das gibt für mich keinen Sinn.

Weil sie keiner mehr kauft sondern lieber aus dem Netz für lau zieht.

Gast
2008-01-05, 17:22:37
Weil sie keiner mehr kauft sondern lieber aus dem Netz für lau zieht.
Beweise?
Ich glaube gerade in diesem Nischenmarkt wird viel eher Geld für Musik ausgegeben. Dort finden sich auch viel eher Online-Shops, die die Musik ohne DRM anbieten.
Ausserdem sind manche Genres so extrem, dass die Produzenten vom Verkauf bestimmt eh nicht leben konnten. Wer kauft denn z.B. so eine richtige Techno-Scheibe, die es immer noch als LP gibt? DJs und einige Freaks. Solche scheiben hat man eh nie oder nur selten in normalen Shops gefunden.

Naja, jetzt bin ich zugegeben so richtig in ein Extrem gegangen.

Von dem Schlamassel ist aber trotzdem IMHO eher der Mainstream betroffen.

Grestorn
2008-01-05, 17:23:31
Beweise?

Lebst Du hinter dem Mond? Mach die Augen auf!

StefanV
2008-01-05, 17:44:58
Weil sie keiner mehr kauft sondern lieber aus dem Netz für lau zieht.
Henne - Ei Problem...

Liegt u.A: daran das die Leutz weniger Geld haben, die Qualität nachlässt und man noch geknebelt wird...

Gibt übrigens Leute, die wirklich Geld haben, die aber keinen Bock mehr auf den Scheiß haben, da die Un-CDs der ersten Generation ja nicht in ihren Abspielgeräten funktionsfähig waren -> boykottieren den CD Kauf...

Grestorn
2008-01-05, 17:48:28
Henne - Ei Problem...

Liegt u.A: daran das die Leutz weniger Geld haben, die Qualität nachlässt und man noch geknebelt wird...

Liegt vorallem daran, dass es billiger, nämlich kostenlos ist.

Fast immer ist die Qualität der Stücke aus dem Netz minderwertig. Und dennoch saugen die meisten lieber als für das hochwertige zu bezahlen.

Das mit der Qualität ist vollkommen subjektiv. Die Musik aus meiner Niesche empfinde ich nicht als minder-qualitativ. Dieses Argument halte ich für völlig vorgeschoben. Auch in den 80ern gabs Scheiß-Musik (kennt noch jemand Stock, Aitken & Waterman?). Und die Konzentration auf den Mainstream ist die FOLGE der P2P Börsen, nicht deren Ursache.

Geknebelt wurde früher viel mehr, als die CDs noch gar nicht kopiert werden konnten. Also auch ein sehr schlechtes Argument.

KinGGoliAth
2008-01-05, 18:42:32
hmmm. dass früher oder später die entscheidung fällt war eigentlich klar. die frage war nur wieviel zeit bis dahin noch verloren geht.
mal sehen, ob es nun zuviel zeit war.

Dabei habe man „eine ganze Generation von Jugendlichen verloren“, die mit kostenloser Musik im Internet aufgewachsen seien und denen es inzwischen völlig abwegig erscheine, dafür Geld zu bezahlen.
sag bloß. und wer hat daran wohl schuld, weil man sich ewig total gegen online verkäufe blockiert und auf die teuren cds im regel gezeigt hat als man sich hq-musik schon lange kostenlos aus dem netz ziehen konnte? genau! generation kaazaa hätte eigentlich schon die augen öffnen müssen wohin der trend geht. statt dessen hat die mi weiterhin auf stur gemacht.

ich bin gespannt wie sich das nun entwickelt. ein verzicht auf drm ist ja schön und gut aber wenn der song dann 2 euro kostet und mit 128kbit daher kommt ist es noch immer scheisse.

Thanatos
2008-01-05, 18:51:48
ich bin gespannt wie sich das nun entwickelt. ein verzicht auf drm ist ja schön und gut aber wenn der song dann 2 euro kostet und mit 128kbit daher kommt ist es noch immer scheisse.

Exakt.

Ich bin seit neuestem auf die Audio DVD als Format aufmerksam geworden und bin sehr angetan. Bis ich mir jedoch Musik irgendwo als rein digitales Produkt kaufen würde müsste es schon als Flac vorliegen, am besten gleich in 24bit,48KHz, das komplette Booklett als Tiff/png in 5000x5000px, bzw. in der eigentlichen Auflösung wie der Grafiker es erstellt hat und DRM frei. Dann würde ich es kaufen und sogar zum selben Preis wie eine richtige CD/Audio DVD, aber nur dann.

Ikon
2008-01-05, 19:00:05
Und die Konzentration auf den Mainstream ist die FOLGE der P2P Börsen, nicht deren Ursache.

Die Konzentration auf den Mainstream ist Gier & Marktwirtschaft. Die Labels konzentrieren sich aus wirtschaftlichen Gründen natürlich viel lieber auf profitable Projekte als auf weniger vielversprechende -> war schon immer so und wird auch so bleiben. Die Musikindustrie ist aber natürlich viel besser darin geworden, eigene "Künstler" zu kreieren und zu vermarkten, was in der Mainstream-Grütze resultiert, von der sich so manche angewidert abwenden. P2P-Bashing überlasse ich den Verteidigern der Musikindustrie, denn die ist auch unmittelbar am Großwerden der Tauschbörsen schuld durch ihre langjährige Blockade neuer Distributionswege und nicht zuletzt ihrer Preispolitik. Die Musikindustrie hat an mehreren Stellen durch ihr Verhalten klar gemacht, dass es ihnen wichtiger ist den Status Quo zu erhalten anstatt die Musik auch an den Kunden zu bringen. Ergo ist P2P eher eine Folge als eine Ursache der Konzentration auf den Mainstream.

Geknebelt wurde früher viel mehr, als die CDs noch gar nicht kopiert werden konnten. Also auch ein sehr schlechtes Argument.

Belegt wurden Behauptungen früher auch viel mehr, scheint irgendwie aus der Mode zu kommen ...

Grestorn
2008-01-05, 19:05:28
Belegt wurden Behauptungen früher auch viel mehr, scheint irgendwie aus der Mode zu kommen ...

Jaja. Du hast ne lustige Argumentation.

Die Musikindustrie war in den 80ern nicht anders als heute. Nur KONNTE man damals nicht ohne Qualitätsverlust kopieren, man KONNTE nicht millionenfach übers Internet verbreiten.

Wenn es eine Möglichkeit gäbe, Autos kostenlos zu vervielfältigen, dann würde das auch gemacht werden. Ganz egal, ob diese Autos nun von guter oder schlechter Qualität sind.

Für mich sind alle Argumente, der MI die Schuld wegen mangelnder Qualität zuzuschieben nur überaus durchsichtige Argumente das eigene Verhalten zu rechtfertigen. Da könnt ihr jetzt aufschreien wie geprügelte Hunde, weil ich Euch etwas unterstellen würde, ganz offensichtlich bleibt es für mich trotzdem.

Ikon
2008-01-05, 19:24:11
Dummerweise werden Nieschen wie z.B. die von Dir genannte zuerst sterben. Ob die Labels zu den Majors gehören oder nicht: Wenn sie ihre Produkte nicht mehr verkaufen können, sterben sie. Und ihr Atem ist kürzer als der der Majors, das gleiche gilt für die Bands.

Sehe ich nicht. Gerade für Nischengenres/-bands bietet sich ja das Internet zu Werbung (Internet-Radio) und Vertrieb (Online-Shop) excellent an. Dass man davon nicht hauptberuflich auskommt ist klar, war aber vermutlich früher kaum anders. Hauptberufliche Künstler sind auch ausserhalb von Musik eher selten.

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Trotzdem geht nichts über das perverse Vergnügen, eine CD von einem eher obskuren Label wie Varese Sarabande/Colloseum auszupacken und sich diebisch darüber zu freuen, dass man eines von wenigen Exemplaren ergattert hat. Mir sitzt bei so etwas der Geldbeutel viel lockerer als bei Mainstream-Scheiben, die ich jederzeit im Doofmarkt um die Ecke bekommen könnte. Sicherlich eine Frage des Geschmacks, aber ich würde Nischenkäufern nicht unbedingt das selbe Kauf-/Download-Verhalten zuschreiben wie dem Durschnittskäufer. Der Nischenkäufer ist sich eher bewusst, dass er durch seinen Kauf das Label/die Band/zukünftige Releases sichert, während es dem potenziellen Käufer von Britney Spears & Co. recht egal sein kann, ob das Major nun x Millionen CDs vertickt oder x-1.

Ikon
2008-01-05, 19:36:43
Die Musikindustrie war in den 80ern nicht anders als heute. Nur KONNTE man damals nicht ohne Qualitätsverlust kopieren, man KONNTE nicht millionenfach übers Internet verbreiten.

Hoppla, und ich dachte "Fast immer ist die Qualität der Stücke aus dem Netz minderwertig.". Entscheide dich bitte, denn das Argument funktioniert nicht in jede beliebige Richtung. Früher wurde fleißig auf Kassetten kopiert was das Zeug hielt, und der Klang musste keineswegs schlecht sein bei einer direkter CD-zu-Kassette-Überspielung (ich muss es wissen, weil ich das noch heute für's Autoradio praktiziere). Eine einzelne Kopie konnte zwar damals nicht millionenfach verteilt werden, aber dafür gab es eben Millionen mehr Verteiler von Kopien als heute.

Und ich bezweifele sehr, dass die Musikindustrie genau dieselbe wie in den 80ern ist, dazu haben sich die Methoden zur Datensammlung, -verarbeitung und Marktforschung zu weit fortentwickelt. Und genau das merkt man den Labels auch an (im guten wie im schlechten).

Für mich sind alle Argumente, der MI die Schuld wegen mangelnder Qualität zuzuschieben nur überaus durchsichtige Argumente das eigene Verhalten zu rechtfertigen. Da könnt ihr jetzt aufschreien wie geprügelte Hunde, weil ich Euch etwas unterstellen würde, ganz offensichtlich bleibt es für mich trotzdem.

Erlaubt ist was Spaß macht, also unterstelle was immer dir beliebt. Ich verspreche auch nicht zu schreien.

Grestorn
2008-01-05, 19:40:18
Hoppla, und ich dachte "Fast immer ist die Qualität der Stücke aus dem Netz minderwertig.".

Du hast es schon verstanden. Die Qualität ist nur einmalig verschlechtert ggü. dem Original, wird dann auch nicht mehr schlechter, im Gegensatz zu Bandkopien von Kopien.

Außerdem ist die Qualität immer noch wesentlich besser als die üblichen Kassettenaufnahmen und sie verbraucht sich auch nicht.

Gast
2008-01-05, 19:40:54
Weil sie keiner mehr kauft sondern lieber aus dem Netz für lau zieht.
Und daran sind ja nur die bösen Verbraucher Schuld. :rolleyes:
Vielleicht ist die MI zu sehr großen Teilen selbst Schuld das es so gekommen ist.
Auf der einen Seite jammern das es ihr so schlecht und auf der anderen Seite Leuten Millionen in den Ar*** blasen für Alben die noch nicht einmal in Arbeit sind.
Und obendrein noch für alte Songs die zum fünfzigsten mal gecovert wurden Preise zu verlangen die einem die Schuhe ausziehen.
Sich über den Standard hinwegsetzen und das Audio CD Format zu versauen setzt dem ganzen noch die Krone auf.

Aber stimmt, die MI sind die wahren Engel.

Grestorn
2008-01-05, 19:51:13
Und daran sind ja nur die bösen Verbraucher Schuld. :rolleyes:

Nein, die technischen Möglichkeiten sind Schuld daran. Die gab es früher einfach nicht.

Ich finde es faszinierend, wie oft man diesen Fakt schreiben muss. Den wenigsten scheint klar zu sein, dass das früher nicht in dieser Form möglich war...

Seid ihr hier alle so furchtbar jung?

Gast
2008-01-05, 20:05:51
Nein, die technischen Möglichkeiten sind Schuld daran. Die gab es früher einfach nicht.

Ich finde es faszinierend, wie oft man diesen Fakt schreiben muss. Den wenigsten scheint klar zu sein, dass das früher nicht in dieser Form möglich war...

Seid ihr hier alle so furchtbar jung?
Ich bin mit Sicheherheit älter wie du.
Aber ich bin nicht so einseitig wie du und nehme die MI nach allen Regeln der Kunst in Schutz.
Wer für "Künstler", die den Namen nicht mal verdienen, Preise verlangt wie für Weltstars sollte langsam selbst begreifen das sie etwas falsch machen.
Aber nein, das geht den Bossen ja nicht in den Kopf. Da müsste man ja Fehler eingestehen und das geht nun wirklich nicht.
MI und denken sind nun wirklich Sachen die nicht zusammen passen.
Lieber schiebt man die Schuld allen anderen in die schuhe.

sloth9
2008-01-05, 20:08:42
Dummerweise werden Nieschen wie z.B. die von Dir genannte zuerst sterben. Ob die Labels zu den Majors gehören oder nicht: Wenn sie ihre Produkte nicht mehr verkaufen können, sterben sie. Und ihr Atem ist kürzer als der der Majors, das gleiche gilt für die Bands.

Gerade die Nischen sterben eben nicht.
Im HC-Bereich z.B. sind die Verkäufe niedrig, aber konstant. Nische eben.
Nur der Mainstream bricht massiv ein.
Veranstalte selber Konzerte in nem altrenativen Haus.

Grestorn
2008-01-05, 20:13:41
Ich bin mit Sicheherheit älter wie du.

Sicherheit ist so ne Sache. Bist Du unendlich alt? Ich bin BJ '69.

Aber ich bin nicht so einseitig wie du und nehme die MI nach allen Regeln der Kunst in Schutz.

Das mache ich bestimmt nicht. Die MI macht viel falsch und wenn Du alle Threads gelesen hättest, in dem es um das Thema ging, dann wüsstest Du auch wie meine Meinung zur MI insgesamt ist.

Viele Majors haben junge Bands schon über den Tisch gezogen.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man eine Branche braucht. Zur Branche (englisch: Music Industry) gehören alle, Händler, Labels, Produzenten und auch die Musikschaffenden selber.

Und die Branche insgesamt ist bedroht und in der Folge die Vielfältigkeit der angebotenen Produkte. Und damit auch meine Lebensqualität.

Gast
2008-01-05, 20:21:29
Sicherheit ist so ne Sache. Bist Du unendlich alt? Ich bin BJ '69.



Das mache ich bestimmt nicht. Die MI macht viel falsch und wenn Du alle Threads gelesen hättest, in dem es um das Thema ging, dann wüsstest Du auch wie meine Meinung zur MI insgesamt ist.

Viele Majors haben junge Bands schon über den Tisch gezogen.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man eine Branche braucht. Zur Branche (englisch: Music Industry) gehören alle, Händler, Labels, Produzenten und auch die Musikschaffenden selber.

Und die Branche insgesamt ist bedroht und in der Folge die Vielfältigkeit der angebotenen Produkte. Und damit auch meine Lebensqualität.
Ich sagte doch mit Sicherheit älter. ;) BJ. 64

Und hier geht es allgemein bei dem Begriff MI nur um die großen Labels.
Die ziehen die Fäden und bringen alle anderen von dir genannten in Not.
Nur sich selbst ziehen sie aus dem Dreck und halten sich raus.
Aber beim rum heulen sind es genau diese die die schnauze am weitesten aufreißen.

Gast
2008-01-05, 20:31:46
@Grestorm: 100 Prozent daneben.

Gerade durch Internet hat man die Möglichkeit elektronische Musik ohne Einschränkungen in Top-Qualität zu kaufen aus als Normalo. Die Musik die auf Beatport.com z.B. angeboten wird, findet sich überwiegend eh nicht in den Portalen der MI (=Synonym der Großen). Dank Internet kann ich mir jetzt so Musik kaufen, die ich früher nur in Großstädten in speziellen Plattenläden bekommen hätte und mir daher verwehrt war ;)

Grestorn
2008-01-05, 20:54:32
@Grestorm: 100 Prozent daneben.

Gerade durch Internet hat man die Möglichkeit elektronische Musik ohne Einschränkungen in Top-Qualität zu kaufen aus als Normalo. Die Musik die auf Beatport.com z.B. angeboten wird, findet sich überwiegend eh nicht in den Portalen der MI (=Synonym der Großen). Dank Internet kann ich mir jetzt so Musik kaufen, die ich früher nur in Großstädten in speziellen Plattenläden bekommen hätte und mir daher verwehrt war ;)

Dagegen gibt's ja auch nichts einzuwenden. Wenn man denn für die Musik zahlt. Und das macht im Internet nur ein Bruchteil der Musiknutzer.

100% daneben sollte nicht ausgerechnet von einem Gesichtslosen Gast kommen. Wirkt immer etwas komisch.

Grestorn
2008-01-05, 21:00:03
Und hier geht es allgemein bei dem Begriff MI nur um die großen Labels.

Tja, dann verwendest Du den Begriff schlicht falsch. http://de.wikipedia.org/wiki/Musikindustrie

Musikindustrie ist ein in Deutschland gebräuchliche Fehlübersetzung des englischen "Music industry". Dort ist mit dem Ausdruck aber das deutsche "Branche" gemeint, und zu der gehört nun mal alles, vom Textautoren bis zum Plattenverkäufer. Sie alle arbeiten in der Musikbranche.

Aber selbst wenn man nur von den Musikkonzernen redet: Selbst wenn man auf die verzichten wollte (was mich in nicht stören würde) würde sich gar nichts ändern. Musik würde immer noch weiter geklaut und die MusikERZEUGER würden weiterhin leer ausgehen.

Das Problem sind nicht die Konzerne. Die bringen es nur aufs Tablett, weil deren Existenz bedroht ist und sie auch das Sprachrohr der gesamten Branche sind.

StefanV
2008-01-05, 21:03:23
@Grestorm: 100 Prozent daneben.

Gerade durch Internet hat man die Möglichkeit elektronische Musik ohne Einschränkungen in Top-Qualität zu kaufen aus als Normalo. Die Musik die auf Beatport.com z.B. angeboten wird, findet sich überwiegend eh nicht in den Portalen der MI (=Synonym der Großen). Dank Internet kann ich mir jetzt so Musik kaufen, die ich früher nur in Großstädten in speziellen Plattenläden bekommen hätte und mir daher verwehrt war ;)
Und jetzt zieh das nochmal auf:

Dank des Internets ist die MI unnötig geworden, die Leutz haben die Möglichkeit sich selbst zu vermarkten und brauchen den großen, überflüssigen Klotz nicht mehr, den Grestorn zu verteidigen versucht...

Grestorn
2008-01-05, 21:07:22
Dank des Internets ist die MI unnötig geworden, die Leutz haben die Möglichkeit sich selbst zu vermarkten und brauchen den großen, überflüssigen Klotz nicht mehr, den Grestorn zu verteidigen versucht...

Auch Du hast nicht verstanden, dass MI != Plattenkonzerne ist. Plattenkonzerne sind mir völlig egal, wegen mir können die gerne verschwinden.

L233
2008-01-06, 02:21:50
Und die Konzentration auf den Mainstream ist die FOLGE der P2P Börsen, nicht deren Ursache.
Sorry, aber selten so einen Unsinn gelesen.

Die Konzentration auf Mainstream hat viele Ursachen und P2P ist allenfalls ein untergeordneter Faktor.

Viel wichtiger wären da:

1. Die Konzentration im Radio-Markt des größten Musikabsatzmarketes USA und der damit einhergehenden Straffung/Standardisierung der Play Rotations, die komplett auf den kleinsten gemeinsamen Nenner getrimmt wurden. Stichwort: Clear Channel. Damit wurde es für kleinere und mittlere Künster viel schwerer, ein Publikum zu finden. Wie auch, wenn keine Sau weiß, daß man existiert?

2. Reduzierung des Shelf Spaces für Musik bei großen Retailern wie z.B. Wal-Mart in den USA oder auch Media Markt hierzulande, auf einen Bruchteil und damit weniger Diversität. Das geschah nicht nur wegen weniger Umsatz aufgrund von P2P, sondern auch, weil andere Produkte (DVDs, Konsolenspiele) einfach höhere Margen haben und sich damit pro Meter Regalplatz mehr verdienen lässt. Wenn der Retailer weniger CDs ins Angebot nimmt, dann fliegen bei den Majors zuerst die kleinere und mittlere Bands raus, P2P hin oder her.

3. Amazon. Mittlerweile einer der wichtigsten Spieler am Markt und deren Konditionen für kleinere Labels grenzen an Arschvergewaltigung. Da werden kleine Labels und deren Künster oftmals vor die Wahl gestellt, entweder nichts über diesen verdammt wichtigen Kanal zu verkaufen oder etwas zu verkaufen, aber fast nichts dran zu verdienen.


Das Aufbau eines "Musikproduktes" für den Mainstream-Markt in den USA kostet ca. 2 Millionen Dollar Untergrenze (und die Fehlerrate ist hoch) und das Geld geht nicht für Koks und Produktionskosten drauf, sondern dafür, den Mist in Radio, TV und Wal-Mart zu platzieren. Und warum ist das so? Nicht wegen P2P, sondern weil die klassischen Musikmedien nur noch bereit, eine schmale Bandbreite an Massenprodukten zu spielen, die möglichst viele Zuhörer ansprechen.

Und deswegen sehe ich die Sache mit den kleineren Bands anders als Du. Ja, P2P schadet allen, auch den Nischenbands. Aber wenn die Musikindustrie in ihrer jetzigen Form den Bach runtergeht, dann müssen sich die Strukturen ändern, nämlich weg von überproduzierten, nichtssagenden Produkten für den breiten Massengeschmack, ganz einfach, weil es niemand mehr gibt, der diese Produkte finanzieren könnte. Das bietet Nischenbands eine Chance.

Bei einem stimme ich Dir allerdings zu... das Argument mit den Live-Auftritten, die das Einkommen der Musiker garantieren sollen, ist Schwachsinn. Die meisten kleineren und einige mittleren Bands spielen effektiv für Lau oder verdienen mit ihren Live-Auftritten auf Hartz-4-Niveau - und das auch nur, weil das Label die Tour mitfinanziert. Sonst wärs oftmals ein Minusgeschäft.

Rentabel ist das erst ab einer bestimmten kritischen Masse. Club-Gigs vor 80 Nasen, und das ist die Realität für 95% der Acts, reissen finanziell rein gar nichts - und im übrigen sind die Konzertbesucherzahlen auch stark rückläufig.

Grestorn
2008-01-06, 10:12:05
Sorry, aber selten so einen Unsinn gelesen.

Die Konzentration auf Mainstream hat viele Ursachen und P2P ist allenfalls ein untergeordneter Faktor.

1. Die Konzentration im Radio-Markt

In USA ist das Radio viel reicher an Sparten und Nieschen als hierzulande. Ich war erst vor kurzem einige Zeit in USA, ich weiß wovon ich rede.

Aber Du hast sicher recht: Die Konzentration der Radiosender (hierzulande) auf Massenkompatible Musik ist ein echtes Problem, das mindestens so viel zur Verflachung des Musikmarkts beiträgt, wie P2P Börsen.

2. Reduzierung des Shelf Spaces für Musik bei großen Retailern wie z.B. Wal-Mart in den USA oder auch Media Markt hierzulande

Kann ich nicht bestätigen. Es wird jedem Bereich der sich verkauft auch Platz eingeräumt. Das war noch nie anders und vorallem:

3. Amazon.

Das ist Quatsch mit Soße. Gerade wegen Amazon & Co. haben viele kleine noch eine Chance. Es gibt sogar einige Bands, sie Amazon exklusiv vertreiben (weil das billiger ist als über ein Label).

Es war früher auch nicht einfacher einen Plattenvertrag zu bekommen, und das war in den 80ern der einzige Weg ein größeres Publikum zu erreichen. Heute geht das viel leichter. Man muss weder ein großes Label noch nicht mal eine große Auflage haben um bei Amazon gelistet zu werden.

][immy
2008-01-06, 12:16:23
@Grestorn
du musst es aber auch mal von der seite sehen, das sich mit DVDs und vor allem Konsolenspielen ein großteils des geldes, das die Zielgruppe besitzt in andere kanäle fließt als in die musik. und beides sind relativ neue märkte.
zwar gab es vor dem DVD markt schon den video-markt, doch der war nicht ganz so erfolgreich wie es DVDs inzwischen sind.
der Konsolen-markt (wobei ich pc-spiele jetzt auch hineinzähle) hingegen ist völlig neu. die hauptzielgruppe von musik sind aber immernoch teenanger die nicht gerade das geld für beides haben und sich so häufiger entscheiden müssen was sie wollen. das sie das auf der anderen seite versuchen wollen durch filesharing das musikangebot zu kompensieren ist eine andere sache. hier würde zwar ohne das filesharing auch nicht mehr geld eingenommen werden aber das legalisiert das ganze auch wieder nicht. allerdings muss man diese zahlen ansich aus den filesharing-"verlusten" quasi rausrechnen. macht aber niemand und warum. nun einerseits wäre das ganze wohl kompliziert, andererseits will das die MI aber auch nicht, schließlich lassen sich auf dieser seite schlechtere zahlen besser vermarkten.
die zielgruppe hat sich nunmal in den letzten jahren geändert. das der verkauf von musik in den nächsten jahren nicht so weiter gehen kann wie in den letzten jahren dämmert den großen wohl doch so langsam. Aber anstatt fehler einzugestehen (was in der heutigen zeit auch als werbung durch ehrlichkeit fungieren kann) werden nur weiter schuldige gesucht.

ich bin übrigends einer dieser teenager gewesen (in den 90er war ich das ja noch ^^) die sich gar nicht für musik interessiert haben (ich höre auch heute kaum musik, wenn dann höchstens aus dem radio) und stattdessen ihr geld in alternative unterhaltung (sprich pc-spiele) gesteckt haben. und nein ich habe mir keine musik runtergeladen, interessierte mich halt einfach nicht (auch heute nicht wirklich, die sachen die ich bei musikload runterladen wollte, waren schon etwas betagter und hatten meine eltern auch schon auf cd, nur da ich zu faul war zu suchen und grad gutscheine hatte ... ging halt einfacher :))

zudem hat sich die MI die PCler ziemlich zum feind gemacht ab dem moment wo sie angefangen haben CDs mit einem kopierschutz zu versehen, wodurch die dinger nicht mehr von einem PC gelesen werden konnten ... und nebenbei noch von so einigen anderen geräten. dadurch wurden nicht nur PCler verschreckt sondern auch noch andere verbraucher. Unzufriedene verbraucher sind für gewöhnlich auch keine guten kunden. ich habe übrigends nicht mitbekommen das die MI versucht hätte sich mit den kunden wieder besser zu stellen z.B. durch eine umtauschaktion oder ähnliches. schließlich war die funktion dieser medien beeinträchtigt oder gar nicht gegeben.

eine andere methode um legal an musik zu kommen ist das radio. gibt schließlich auch schon programme mit denen man gezielt titel aufnehmen kann. die qualität ist zwar nicht unbedingt super, aber für die meisten leute reicht es einfach aus.

dargo
2008-01-06, 12:51:27
[immy;6168342']@Grestorn
du musst es aber auch mal von der seite sehen, das sich mit DVDs und vor allem Konsolenspielen ein großteils des geldes, das die Zielgruppe besitzt in andere kanäle fließt als in die musik.
Das ist der wichtigste Punkt überhaupt, ich sehe das genauso. Der Markt der Video-Spiele ist in den letzten Jahren so extrem gestiegen, da dürfte es nicht verwunderlich sein da das Geld bei dem Kunden heute eher knapp ist und aus diesem Grund nur eine Seite finanziert werden kann.

Grestorn
2008-01-06, 13:05:01
Das ist der wichtigste Punkt überhaupt, ich sehe das genauso. Der Markt der Video-Spiele ist in den letzten Jahren so extrem gestiegen, da dürfte es nicht verwunderlich sein da das Geld bei dem Kunden heute eher knapp ist und aus diesem Grund nur eine Seite finanziert werden kann.

Ich habe nie gesagt, dass P2P der einzige Grund sind, warum weniger für Musik ausgegeben wird.

Aber man kann doch schlicht nicht leugnen, dass die unglaublichen Massen an Musik, die heutzutage über Netz getauscht werden, einen massiven Einfluss auf die Umsätze haben muss. Es gibt jede Menge Menschen die zwar viel gezielt Musik hören aber dennoch nie auf die Idee kämen, sich diese Musik auch zu kaufen.

Mit dem Cassetten-Aufnahmen aus den 80ern zu vergleichen finde ich ziemlich weit hergeholt. Damals hatten wir durchaus einen starken Anreiz, speziell wenn einem die Aufnahme gut gefallen hat, die LP zu kaufen.

InsaneDruid
2008-01-06, 13:09:43
Komischerweise haben aber doch gerade die kleinen Labels schon jetzt kein DRM. Wären also laut Grey eigentlich dem sofortigen Tode geweiht, da es kein Problem wäre einmal gekaufte Dateien unendlich oft zu sharen, was ja auch - laut Gray und den großen Labels (damit sich Grey nicht immer an dem WORT "MI" aufgeilt) - ja auch sofort geschehen müsste.
Dennoch leben diese Labels. C64audio.com zb. DRM Frei, bietet FLAC an, bietet zt echte CD an die dann auch eine kostenlose Downloadversion inkludieren, man kann die Dateien immer wieder downloaden..

Dürfte es laut Grey ja garnicht geben, da die Raubmordkinderschändermassenmördergiftgasmischerkopierer das ja kaputtkopieren müssten.

dargo
2008-01-06, 13:13:19
Ich habe nie gesagt, dass P2P der einzige Grund sind, warum weniger für Musik ausgegeben wird.

Ich habe auch nicht gesagt, dass der Videospiele-Markt der einzige Grund ist. Natürlich spielt P2P auch eine große Rolle. Ob es aber der Hauptgrund ist bezweifle ich stark.

InsaneDruid
2008-01-06, 13:14:28
Damals hatten wir durchaus einen starken Anreiz, speziell wenn einem die Aufnahme gut gefallen hat, die LP zu kaufen.

Hatten wir das?

Meine Ellies und ich hatten es zb nicht. Wer eine Kasette erster Generation hatte war oft auch damit zufrieden, da diese zb eben auch im Auto, im Walkman, im heimischen Kassetendeck etc lief, kleiner war, unanfälliger war, transportabler war. Klar mag es Vinyl Fans gegeben haben (und immer geben) die sich dann unbedingt die LP kauften, aber ich würde nicht soweit gehen das als die Mehrheit darzustellen.

myMind
2008-01-06, 14:05:16
Aber selbst wenn man nur von den Musikkonzernen redet: Selbst wenn man auf die verzichten wollte (was mich in nicht stören würde) würde sich gar nichts ändern. Musik würde immer noch weiter geklaut und die MusikERZEUGER würden weiterhin leer ausgehen.

Das Problem sind nicht die Konzerne. Die bringen es nur aufs Tablett, weil deren Existenz bedroht ist und sie auch das Sprachrohr der gesamten Branche sind.
Dummerweise haben die Musikkonzerne bei der Verteidigung ihres Geschäftsmodells und ihrer Daseinsberechtigung viele, wenn nicht alle moralischen Bedenken der MusikKONSUMENTEN verspielt und das ehemals funktionierende Konsumverhalten kaputtgemacht. Der Rest der Produktionskette fällt in die Rubrik "Kollateralschaden". Man sieht daran ganz deutlich, wie viel Macht bei den Konzernen konzentriert ist oder vielmehr war. Dies ändert sich, da der Musikvertrieb heute nicht mehr zwingend zentral organisiert werden muss. Plötzlich haben Firmen wie Amazon oder Apple das Zepter in der Hand. Ob die Änderungen der Vertriebsketten für die anderen Beteiligten gut ausgeht, ist meiner Meinung nach schwer vorauszusagen.

Entweder die Leute zahlen für Musik

freiwillig aus moralischen Gründen
Unkenntnis eines günstigeren / kostenlosen Angebots
aus Angst vor Strafe
oder sie zahlen indirekt wie die bereits genannten Live-Auftritte, Merchandising-Artikel, eine besondere Hardware (iPod), öffentliche Aufführungen (Radio) o.ä..

Die 1. und 2. Gruppe wird immer kleiner. Die 3. hat man versucht zu vergrößern. Das klappt aber nicht, da gerade bei der Zielgruppe der Maßnahmen eine Verweigerungshaltung eintritt. Die 4. konnte man bisher nebenbei abschöpfen. Aus meiner Sicht liegt hier die Zukunft. Ein Mehrwert über die konservierte Musik hinaus. Die Tatsache, dass kopiert wird, dient in diesem Fall sogar als Verkaufsmotor.

Letztlich geht es um Unterhaltung und Freizeit. Sobald irgendwo auch nur ein kleiner ein negativer Beigeschmack erkennbar ist, wenden sich die Menschen ab. Unterhalter sind ganz unten in der Nahrungskette, denn man braucht sie nicht wirklich. Das Konsumverhalten bei Dingen die man nicht zwingend braucht, kann sich zu jeder Zeit sehr schnell ändern.

Ikon
2008-01-06, 14:23:03
Komischerweise haben aber doch gerade die kleinen Labels schon jetzt kein DRM. Wären also laut Grey eigentlich dem sofortigen Tode geweiht, da es kein Problem wäre einmal gekaufte Dateien unendlich oft zu sharen, was ja auch - laut Gray und den großen Labels (damit sich Grey nicht immer an dem WORT "MI" aufgeilt) - ja auch sofort geschehen müsste.
Dennoch leben diese Labels. C64audio.com zb. DRM Frei, bietet FLAC an, bietet zt echte CD an die dann auch eine kostenlose Downloadversion inkludieren, man kann die Dateien immer wieder downloaden..

Dürfte es laut Grey ja garnicht geben, da die Raubmordkinderschändermassenmördergiftgasmischerkopierer das ja kaputtkopieren müssten.

*zustimm*
Die kleineren Labels können es sich nicht leisten, die Kunden den Kunden so ins Gesicht zu spucken wie die Majors. Aus Sicht der Majors dagegen gibt es soviele Kunden für ein gefragtes Produkt, dass man es auch nach Friss-oder-stirb-Manier mit DRM los wird. Der relative Verlust durch P2P mag zwar bei großen und kleinen Labels ähnlich sein, aber bei den Majors geht es natürlich absolut betrachtet um viel größere Summen (eben die Summen, die sie zu Majors machen).

"Am Ende" sehe ich aber keine unüberwindbaren Probleme auf den Musikmarkt zukommen. Die völlig veralteten Geschäftsmodelle, die teilweise noch bei der Industrie zum Einsatz kommen (und mittels Anwälten bis aufs Blut verteidigt werden) werden irgendwann einen Schritt in Richtung Realität machen müssen (siehe Eingangsposting für ein Beispiel), aber letztendlich gibt es nach wie vor Künstler auf der einen und Musikhörer auf der anderen Seite - was dazwischen genau an Distributionswegen (und evtl. Konzernen) steht, hat darauf nur bedingt Einfluss.

L233
2008-01-06, 18:06:24
In USA ist das Radio viel reicher an Sparten und Nieschen als hierzulande. Ich war erst vor kurzem einige Zeit in USA, ich weiß wovon ich rede.

Aber Du hast sicher recht: Die Konzentration der Radiosender (hierzulande) auf Massenkompatible Musik ist ein echtes Problem, das mindestens so viel zur Verflachung des Musikmarkts beiträgt, wie P2P Börsen.

Du hast recht, daß das US-Radio grundsätzlich besser und diversifizierter ist als hierzulande. Es werden diverse Genres mit eigenen Stationen bedient... Adult Compemporary, Rock, Urban, Latino, Pop usw. Aber die von mir angesprochene Konzentration ist ein Fakt und hat Auswirkungen auf das, was innerhalb dieser Genres an Diversität zu finden ist.

Wenn ein komerzieller Anbieter den Markt dominiert und rein nach dem Prinzip Gewinnoptimierung arbeitet, dann wird gespielt, was die meisten Zuhörer anspricht. Zudem verschwindet alles aus dem Programm, was irgendwer in irgend einer Form anstößig finden könnte - angefangen von Texten mit politischem Inhalt bis hin zu dem gelegentlichen Schimpfwort.

Was Deutschland angeht... ich weiß nicht, inwieweit die der Radiomarkt hier in den Händen eines einzigen Players konzentriert ist, aber Deutschland war in Bezug auf Radio schon immer ein Jammertal. Immer die selben abgelutschen Kamelle werden gespielt und was neue Musik angeht, allenfalls das flacheste vom flachen. Nischensender gibts allenfalls in Ballungsgebieten und deren Qualität ist meist amateurhaft und außerdem gibts keinen Empfang mehr, sobald man das Ortschild passiert.

Das ist aber irgendwo auch eine Folge der Vorgehensweise der Major Labels in Deutschland, die für 3 Jahrezehnte wenig mehr als ein Durchlauferhitzer für die erfolgreichesten US/UK-"Produkte" waren (allenfalls peinlicher Euro-Dance hatte eine Chance). Die haben sich bis vor kurzem einen Dreck um Deutsche Künstler geschert. Insofern ist es im übrigen kein Wunder, daß die Musikindustrie hierzulande noch heftiger abschmiert als anderswo.

Andererseits haben wir in Deutschland etwas, das es in den USA nicht gibt: umsatzstarke Nischengenres, die abseits des Medien-Mainstreams existieren. Hierzulande findet man in jeder Zeitschriftenabteilung professionelle und Auflagenstarke Nischenmusikmagazine... Metal, elektronische Musik, Gothic, Alternative etc. In den USA existiert sowas nicht, oder kaum.

In den USA läuft ohne MTV und Co. erstmal gar nichts. Klar, es gibt eine Millionen Garagenbands in den USA, die alle den selben pseudo-intellektuellen Alternativ-Scheißdreck oder Kiddie-Punk-Rock spielen (eben alles, was sich gut mit simplen Power-Chords runterklampfen lässt), aber deren realistische Ziele sind allenfalls, einen neuen "Friends"-Rekord bei MySpace aufzustellen oder bei irgend einer Party die Leute zu langweilen.

Eine starke Subkultur mitsamt Magazinen, Konzertfestivals, erfahrenen Produzenten und einem substanziellen Kundenkreis, der die Musik kauft, existiert dort nur in sehr geringem Umfang. Hierzulande spielt sich das ganze in einer anderen Liga ab.

Mich würde in dem Zusammenhang übrigens mal interessieren, wie sich der Umsatz bei deutschen Nischenlabels wie Nuclear Blast (Metal) oder den diversen Deutsch-Hip-Hop Labels entwickelt.

Denn im allgemeinen ist Europa, was die Musik außerhalb des Mainsteams angeht, deutlich interessanter als die USA. Da mögen die Radiosender hierzulande noch so peinlich sein.

Aber um mal wieder auf das eigentlich Thema zurückzukommen. Die Verflachung hat nichts, aber auch gar nichts mit P2P zu tun. Es ist ja nicht so, als ob weniger Musik released würde. Blättere mal durch Zeitschriften wie Visions oder Rock Hard oder was auch immer - die Veröffentlichungsflut ist ungebrochen. Es gibt also genug Material, die Gründe für die Konzentration auf den Mainstream sind also anderswo zu suchen.

Kann ich nicht bestätigen. Es wird jedem Bereich der sich verkauft auch Platz eingeräumt. Das war noch nie anders und vorallem:
Die Frage ist nicht, ob ihm Platz eingeräumt wird - klar, ein Retailer will jede Produktgruppe im Angebot haben, damit die Kunden nicht woanders hingehen. Es geht darum, WIE VIEL Platz eingeräumt wird, und da spielen dann die Margen einen Rolle. Wenn es sich für den Retailer rentiert, die Musikregale um 30% zu reduzieren und die Regalfläche für Videospiele oder Handies um 30% zu erhöhen, dann geschieht das auch. Regalplatz ist begrenzt und es wird knallhart kalkuliert.

Das ist Quatsch mit Soße. Gerade wegen Amazon & Co. haben viele kleine noch eine Chance. Es gibt sogar einige Bands, sie Amazon exklusiv vertreiben (weil das billiger ist als über ein Label).
[...]
Heute geht das viel leichter. Man muss weder ein großes Label noch nicht mal eine große Auflage haben um bei Amazon gelistet zu werden

Nenn mir eine. Sorry, aber ich kenne einige Musiker, die das versucht haben, ebenso wie ein kleineres Nischenlabel, das mit Amazon als Vertriebskanal geliebäugelt hat. Die Konditionen waren dermaßen schlecht, daß es sich finanziell rentiert, nur einen Bruchteil der Einheiten anderswo abzusetzen als deutlich mehr Einheiten über Amazon, da ein Amazonvertrieb die profitableren Verkäufe anderswo abwürgt. Das einzige Argument für einen Vertrieb über Amazon wäre eben der Werbeeffekt - mehr verkaufte Einheiten = höherer Bekanntheitsgrad.

Ich denke, daß Amazon eine ähnliche Politik fährt wie eBay bezüglich Kleinstauktionen. Die Konditionen werden so gestaltet, daß Produkte, die wenig Umsatz bringen, herausgefiltert werden. Das ist sicher eine betriebswirtschaftlich solide Sichtweise, aber wir reden hier von einem Kulturgut.

Es war früher auch nicht einfacher einen Plattenvertrag zu bekommen, und das war in den 80ern der einzige Weg ein größeres Publikum zu erreichen.
Es war, wenn überhaupt, schwerer früher einen Plattenvertrag zu bekommen. Es werden heutzutage deutlich mehr Alben veröffentlich als noch in den 80ern oder auch in den frühen 90ern. Das ist eine Folge der dank Digitaltechnik rapide gesunkenen Produktionskosten. Heutzutage kann man für ein paar tausend Euro eine Band ins Studio schicken und hat hinterher ein halbwegs professionell produziertes Album.

Das trifft allerdings nicht auf die Mainstream-"Produkte" zu, wo riesige Geldsummen durch eine Armee von Songschreiber und Produzenten und Werbe/Platzierungsmaßnahmen verschlungen werden, nur um irgend eine untalentierte, blondierte Trällerschnalle mit dicken Titten und geilem Arsch zum nächsten Superstar aufzubauen.

Früher gabs jedoch Plattenläden, die einen Wert auf ein möglichst umfassendes Sortiment gelegt haben. Das war ein wichtiger Vertriebskanal für kleinere Bands, die es nicht in die Regal der großen Retailer geschafft haben. Dieser Vertriebskanal existiert aber nicht mehr, und Amazon ist im Vergleich dazu von den Konditionen her für kleinere Bands schlechter.

Kenny1702
2008-01-06, 19:24:04
Mal kurz meine Meinung zum Thema DRM und CDs.

Das war vor etwa 2-4 Jahren sehr ärgerlich. Zu dem Zeitpunkt war es meiner Meinung recht ausgeprägt, daß irgendwelche Alben bei den großen Verlagen mit Kopierschutz erschienen, auch wenn es teilweise hirnrissig war (z.B. bei dem x-ten Best-of-Album einer Band). Davor habe ich oft mehrere Alben im Monat gekauft, aber seitdem ist mein Interesse rapide gesunken. Ab und zu kaufe ich mir Alben und CDs mit Kopierschutz sind mir schon lange nicht mehr untergekommen, nicht weil ich sie nicht gekauft hätte, sondern weil es sie schlicht nicht gab (zumindest bei den Künstlern bei großen Verlagen, die ich haben wollte). Grundsätzlich bin ich von den Basis-CDs ganz angetan: reduziert auf die Musik, kein Schnick-Schnack und kein Kopierschutz.
Bei einzelnen Liedern sieht es natürlich nicht so gut aus, aber meist höre ich Musik von Künstlern, von denen ich mehr Lieder gerne höre.
Der Preis für eine neue CD liegt bei mir mittlerweile bei unter 10€. Für geile Alben würde ich auch mehr bezahlen, aber runterladen, anhören und dann kaufen ist ja nicht erwünscht.

Grestorn
2008-01-07, 07:39:28
Mal kurz meine Meinung zum Thema DRM und CDs.

"UnCDs" sind praktisch vollständig vom Markt verschwunden. Und das ist gut so.

Nicht weil ich gegen DRM wäre (welch Überraschung... ) sondern weil die CD Technik DRM einfach nicht sinnvoll zulässt. Die Versuche waren allesamt armselig und haben viele viele Probleme verursacht. Aber Gott sei Dank ist das Thema für CDs jetzt vom Tisch.