"There will be blood " - Hier wird Kinogeschichte geschrieben

[9800ProZwerg]

Servus allerseits:smile:!

Was schreibt man über einen Film, den die Kritiker als den möglicherweise besten Film der letzten 10 Jahre beschreiben und Daniel Day-Lewis mit seiner Leistung Kinogeschichte geschrieben haben soll?

Es folgt mein Versuch:

Heute Abend war es so weit:
Nach dem erstmal ausgemacht werden musste in welchem Kino der Weltmetropole Hamburg der mit 8 Oscars nominierte Film vom "Magnolia" Regisseur Paul Thomas Anderson läuft, wurden Karten für den Kinodienstag 20.30 reserviert.

Das Kino (Passage, in der Möncke) war voll!
Dann war es ca. 20.50 und der Film, auf den ich sehnlichst gewartet habe beginnt, mit der ersten Szene:

Eine karge, hügelige Landschaft.
Plötzlich der Einsatz von Musik, wobei es nicht Musik im eigentlichen Sinne ist, sondern viel mehr ein immer lauter werdendes vom Orchester gespieltes "Geräusch".
Es läuft einem eiskalt den Rücken runter! Erinnert sehr stark an die musikalische Untermalung in "Alien".

Die Kamera fährt runter und wir sehen einen Mann, Daniel Plainview (gespielt von Daniel Day-Lewis), der unter der Erde nach Silber sucht!
Anstatt allerdings Silber, findet er das schwarze Gold Öl!

Gute 20min gibt es keinen Dialog oder Monolog!
Was wir zu sehen bekommen ist, wie Plainview zu Beginn als einziger Mann und dann später gezielt mit anderen nach Öl sucht und darauf stößt.

Allein die ersten 20min sind einmalig und an Intensität kaum zu überbieten.
Sofort ist man in seinen Sitz gepresst und erst nach 158min, wenn der Film zu Ende ist, bekommt man die Chance geistig loszulassen.
Im nächsten Moment aber ist man wieder gepackt und setzt sich gedanklich mit diesem monumentalem Meisterwerk auseinander!

"There will be blood" ist eine anspruchsvolle und pessimistische Charakterstudie eines Mannes, der von Gier zerfressen wird!
Nach und nach verliert er den letzen Funken Menschlichkeit.

Die Thematik in diesem Film ist mehrschichtig:
Von einfachem Vater-Sohn Motiv, Verrat und Mord, bis zum Hauptthema der Konflikts des aufblühendem, modernebringendem Kapitalismus und dem als Gegensatz stehengebliebenem religiösen Fundamentalismus.
Vieles ist nicht eindeutig, teilweise schwer zu interpretieren.
Mehrmaliges Sehen wird bei dem Film unumgänglich!
Auch sind bei mir Fragen offen geblieben.

Filmisch wird alles eingefangen von einer unglaublich eindrucksvollen Kameraarbeit!

Aber natürlich lebt der Film von der Leistung des Daniel Day-Lewis.
Und was für einer Leistung!
Ja, in der Tat wird seine Performance in die Kinogeschichte eingehen und demnächst neben Namen wie Marlon Brando ("Der Pate") und Tom Hanks ("Forrest Gump") genannt werden!
Was Daniel Day-Lewis hier abliefert ist unbeschreiblich! Man muss es gesehen haben.
Man wird von seiner Leistung und Präsenz als Zuschauer förmlich erschlagen!
Es ist die Personifizierung des vom maßlosem Kapitalismus aufgefressen Menschen, der im Grunde nur noch von Haß, Verachtung und Gier getrieben wird.

Wie ein Forumsmember bei imdb.com geschrieben hat:
"Wenn Daniel Day-Lewis den Oscar nicht bekommt, then it`s something horrible wrong with the Oscars!!"

Ein zweiter immens wichtiger Faktor für die Intensität dies grandiosen Werkes ist die musikalische Untermalung von Johnny Greenwood!
Wie Eingangs erwähnt, es ist eine Mischung aus angsteinflösenden, orchestralischen Geräuschen, dann später Klänge von Violinen, die sich alt, verdreckt und kaputt anhören.
Und zum Schluss Themen, die klassischen Charakter haben!
Ich kann mich an keinen Film der letzten Jahre errinern, der eine derart eindringliche in den Kopf einbrennende Wirkung erzielt hat!
Sensationell!
Man hört die Musik und weiß sofort wie der Film verlaufen wird und wie der Charakter des Daniel Plainview endet!

Die anderen Punkte, wie Set Design und Kostüme werden perfekt vervollständigt!

Bei "There will be blood" passt wirklich alles!
Ein zeitloses, episches und monumentales Kinoereignis, dass Kinogeschichte schreiben wird!

Gehört jetzt schon zu den besten Filmen aller Zeiten!

Das Rennen um die Oscars wird spannend!

Von mir 10/10

Mfg

[Kira]

der Trailer sieht sehr sehr hmm wie soll ich es sagen...

etwas langweilig aus und ich habe große Erwartungen! so viele Nominierungen... so eine "krasse" Wertung bei imdb. Ich hoffe ich werde nicht enttäuscht.

[Skullcleaver]

Naja hängt von ab ob man sich für diese Thematik interssiert. Großartig Aktion darf man nicht erwarten.

Ist halt sehr Handlungslastig daher sollte schon Grundinteresse am Thema vorhanden sein sonst kann man mit dem Film nicht viel anfangen.

[Kira]

die hab ich ja... keine angst :) ich bin offen für alle filme... nur na ja mal schauen, vll wenn ich den film gesehen hab. wann kommt er hier raus?

[Grindcore]

ich bin offen für alle filme Das glaubst Du doch selbst nicht, zieh Dir lieber nochmal Transformers rein oder diskutiere mit Lovesuckz über die unglaublich subtile Charakterzeichnung in Spiderman 3. Dürfte weniger enttäuschend werden für Dich.

[Klaas_Klever]

Das glaubst Du doch selbst nicht, zieh Dir lieber nochmal Transformers rein oder diskutiere mit Lovesuckz über die unglaublich subtile Charakterzeichnung in Spiderman 3. Dürfte weniger enttäuschend werden für Dich.

Da setze ich erstmal ein dickes "richtig" drunter ;D


@Zwerg: Die Schilderung vom Anfang, besonders Gesichtspunkte wie ein extrem langes Intro ohne Dialoge, sowie natürlich das Setting lassen - im Vorfeld - starke Assoziationen mit "Spiel mir das Lied vom Tod" aufkommen. Baut sich der Film von Anfang an so auf, dass dies aus dem Hinterkopf schnell verdrängt wird? Das wäre mir wichtig zu wissen.

[GBWolf]

Da setze ich erstmal ein dickes "richtig" drunter ;D


@Zwerg: Die Schilderung vom Anfang, besonders Gesichtspunkte wie ein extrem langes Intro ohne Dialoge, sowie natürlich das Setting lassen - im Vorfeld - starke Assoziationen mit "Spiel mir das Lied vom Tod" aufkommen. Baut sich der Film von Anfang an so auf, dass dies aus dem Hinterkopf schnell verdrängt wird? Das wäre mir wichtig zu wissen.

O_o der Film ist so ein geniales Meisterwerk wie Spiel mir das Lied vom Tod?

Ich glaub den muss ich mir bald ansehen!

[9800ProZwerg]

wann kommt er hier raus?

Meinen Beitrag nicht gelesen?
Der Film ist seit dem 14.2 bei uns in den Kinos!
Nur eben in sehr wenigen;)
Und dein Kommentar von wegen "langweilig" lässt darauf schliessen, dass der Film wohl nicht ganz für dich ist;)

@Klaas
Da ich kein großer Fan von "Spiel mir das Lied vom Tod bin", sondern eher "The Good, The Bad and the Ugly", habe ich die ersten 20min nicht damit assoziert!
Mich persönlich errinerte es sogar eher an Kubrick`s "2001".
Aber keine Sorge, der Film entwickelt seinen eigenen Charakter!
Nach den ersten 20min fällt der Film sofort in seinen eigentlichen Erzählrythmus!
Anderson selber meinte, er hätte am Abend vor Drehtag immer "Der Schatz der Sierra Madre" geschaut:biggrin:

[Klaas_Klever]

Mich persönlich errinerte es sogar eher an Kubrick`s "2001".

Gewagter Vergleich, mein Freund ;)

Bleibt aber so oder so nicht aus, mir nach all diesen Reviews selbst ein Bild zu machen - die Erwartungen sind selbstverständlich gigantisch!

[9800ProZwerg]

Gewagter Vergleich, mein Freund ;)



Nicht ein Vergleich, sondern die ersten 20min weisen Ähnlichkeiten auf!
Die beiden Filme kann und darf man nicht miteinander vergleichen;)!

[LovesuckZ]

Das glaubst Du doch selbst nicht, zieh Dir lieber nochmal Transformers rein oder diskutiere mit Lovesuckz über die unglaublich subtile Charakterzeichnung in Spiderman 3. Dürfte weniger enttäuschend werden für Dich.

Tja, Spider-Man 3 ist ist eben unterschätztes Kulturgut. ;)

[Kira]

Das glaubst Du doch selbst nicht, zieh Dir lieber nochmal Transformers rein oder diskutiere mit Lovesuckz über die unglaublich subtile Charakterzeichnung in Spiderman 3. Dürfte weniger enttäuschend werden für Dich.

wieso glaube ich das selbst nicht? würde ih es denn sonst sagen?

wer bist du eigentlich ;D noch nie hier im forum gesehen...

aber mal schauen, ich werd mir den film auf jeden fall ansehen und dann meine meinung posten. die erwartungen sind nun mal sehr sehr hoch...

was hast du gegen transformers? der film ist 1a action, soundtrack 1a, einfach nur 100% popcornkino vom feinsten.

[oliht]

Meinen Beitrag nicht gelesen?
Mich persönlich errinerte es sogar eher an Kubrick`s "2001".


Die Schlussszene fand ich sehr Kubrick inspiriert. Den "showdown" (kann man das überhaupt so sagen?) auf der Bowlingbahn in dem Herrenhaus spielen zu lassen, ist schon verdammt genial.

Ganz große Klasse der Film, von mir auch 10/10.

[Nightspider]

Ich habe in Dresden kein einziges Kino gefunden, welches "There will be blood" ausstrahlt :mad:

[oliht]

Metropolis@ Nightspider ;)

[doublehead]

Ich habe in Dresden kein einziges Kino gefunden, welches "There will be blood" ausstrahlt :mad:
Nach der Osacarverleihung werden sicherlich viele kinos nachziehen. Traurig, aber so läuft es halt meist.

[Nightspider]

Metropolis@ Nightspider ;)

THX ! Wie ist dort die Qualität ? ( Im Gegensatz zu UFA / UCI / CINEMAXX ? )

[oliht]

Naja kam in einem relativ kleinen Kino. Als nicht Dresdener kenne ich nur das UFA von den genannten.
Es geht aber der Filim könnte eine größere Leinwand schon vertragen. Aber besser als die Schauburg in der Neustadt ist es.

[J0ph33]

naja, der film ist mMn sehr geschmackssache, mir hat er nicht gefallen, an keiner stelle auch nur ansatzweise packend, im grunde relativ langweilig, fast inhaltsarm

handwerklich sicher sehr gut, aber das war's dann aber auch (imho)

[9800ProZwerg]

naja, der film ist mMn sehr geschmackssache, mir hat er nicht gefallen, an keiner stelle auch nur ansatzweise packend, im grunde relativ langweilig, fast inhaltsarm


Jeder Film ist Geschmackssache, aber den Film als inhaltsarm zu bezeichnen ist schon sehr gewagt!

[Lurtz]

Bei uns läuft er natürlich nicht, ein für 8 Oscars nominierter Film! :mad:

Naja, ich weiß schon warum ich fast nie ins Kino gehe... :rolleyes:

[GBWolf]

im cinedom anscheinen auch nicht? O_o

[Kira]

im cinemaxx läuft er! aber null werbung nix... kein wunder warum der film an den kassen so floppt... wenn der nirgends läuft und null werbung dafür gemacht wird. ich verstehe nicht wieso keine werbung gemacht wird? so viel kanns ja net kosten...

[raschomon]

Ganz starker Film, der von drei Dingen lebt: einem Day-Lewis auf der Höhe seiner Schauspielkunst, den Bildern, die den Zuschauer richtiggehend in den Film hineinsaugen und einer sehr dichten Atmosphäre. Den Sound darf man auch nicht vergessen, ich gehöre allerdings zu den Leuten, die die Filmmusik im Kino nicht bewußt wahrnehmen.

Vor einigen Tagen wurde hier ein Thread zu "Apokalypse now" wieder hochgeholt, dabei habe ich gelernt, daß es doch tatsächlich Leute gibt die von diesem Film nicht fasziniert sind. Seltsamerweise fühlte ich nach dem Ende der Vorstellung von "There will be blood" an Coppolas Meisterwerk erinnert, und zwar in Bezug auf die emotionale Wirkung. Der Film muß sich setzen, es wird noch ein paar Tage dauern. Eines weiß ich jetzt schon: ich habe Bilder gesehen, die so machtvoll und eindringlich waren, daß ich sie meinen Lebtag nicht vergessen werde. Im letzten Jahr habe ich unter anderem Departed, American Gangster und I am Legend gesehen. Alle drei Streifen haben mir - auf durchaus unterschiedliche Art - sehr gut gefallen, aber ich merke schon jetzt wie die Erinnerung an ihre Bilder rapide verblaßt. Das kann einem bei "There will be blood" garantiert nicht passieren. Für mich eine volle Zehn - und ich gehe normalerweise nicht inflationär mit Lob um.

[PET]

Weiß jemand von wem das Drehbuch stammt oder gibt es eine Vorlage, wie Buch, Roman.. etc?

Habe ihn noch nicht gesehen und zweifel noch an dieser Überragenden Qualität, bis ich mich selbst davon überzeugen kann.

[semi-fiction]

Der Streifen hat übrigens einen der besten Schlussakte die ich bisher gesehen habe. Top! :up:

[9800ProZwerg]

Weiß jemand von wem das Drehbuch stammt oder gibt es eine Vorlage, wie Buch, Roman.. etc?


Basiert im Groben auf dem Roman "Oil!" von Upton Sinclair aus dem Jahre 1927.
Drehbuch hat dann Anderson geschrieben!

[Die gelbe Eule]

Auch wenn ich damit bei einigen auf Unverständnis stoßen werde, ich finde den Film sehr anstrengend anzusehen. Es zieht sich vieles und der Fokus auf Öl/Familie/Ausbeutung/Menschenverachtung vermengt sich einfach zuviel. Die Handlung wirkt hölzern, da gewichtige Dinge einfach hineinplatzen und genauso schnell wieder an Bedeutung verlieren. Schade eigentlich, hat so gut angefangen.

[lola]

Hab den Film auch gesehen und muss dem Threadstarter Recht geben, exzellenter Film. Dennoch bleibt mein Favorit dieses Jahr "No Country for Old Men" ;)

[9800ProZwerg]

Dennoch bleibt mein Favorit dieses Jahr "No Country for Old Men" ;)


Der kommt ja zum Glück nächste Woche Do in die Kinos:smile:

[oliht]

Der kommt ja zum Glück nächste Woche Do in die Kinos:smile:

In diesen Wochen kommt ja ein Kracher nach dem Nächsten ins Kino. Sweeny Todd soll ja auch noch recht gut sein.

[9800ProZwerg]

Sweeny Todd soll ja auch noch recht gut sein.

Jo, ist er auch!
Von mir gibt es für den teuflischen Barbier 7,5/10!
Aber die Nominierung Depps für den Oscar ist wohl ein Missverständnis!
1. War er in anderen Filmen zuvor viel besser ("Charlie und die Schokoladenfabrik" oder "Sleppy Hollow")
und
2. Liegen zwischen Daniel Day-Lewis` Performance und der von Depp min. 2 Klassen Unterschied!

[oliht]

Bei Johnny Depp hab ich so das Gefühl, dass er nie nen Oscar gewinnen wird. Dieses Jahr kann es ja nur Day Lewis werden. Ist aber irgendwie schon witzig, dass Depp schon nen Cesar fürs Lebenswerk hat, aber noch keinen Oscar ;D

[Annator]

Fand den Film auch recht gut. Schauspielerisch sehr genial. Aber nicht wirklich so berauschend wie erwartet. 8/10 bei imdb kriegt er von mir.

[Tobe1701]

Mir hat er gefallen, aber auch nicht mehr als z.B. No Country. 8/10.

[Kira]

Bei Johnny Depp hab ich so das Gefühl, dass er nie nen Oscar gewinnen wird. Dieses Jahr kann es ja nur Day Lewis werden. Ist aber irgendwie schon witzig, dass Depp schon nen Cesar fürs Lebenswerk hat, aber noch keinen Oscar ;D

was is ein Cesar? ^^ was gibts denn bitte alles zu gewinnen ;D

Emmy, Goldenglobe, Oscar

[Sk4tz]

was is ein Cesar? ^^ was gibts denn bitte alles zu gewinnen ;D

Emmy, Goldenglobe, Oscar

gibt noch viel mehr preise :P

[Schroeder]

So denn, Film gesehen.

Tut mir leid aber ich kann der Lobhymne aus Post 1 (und bitte, man muss nicht nach jedem Satz, auf die Enter-/Returntaste hauen, der Post ist grausam zu lesen!) nicht zustimmen. Es ist ein guter Film, vielleicht auch sehr gut, aber nicht der beste der letzten 10 Jahre, man wird auch nicht in die Kinositze gepresst, dazu geht es zu gemächlich zu, man mag gespannt sein. Es ist eine starke Charakterstudie des werdenden Ölmagnaten Daniel Plainview, in seinem Umfeld den religiösen Fanatikern, seinem tauben Sohn, den "Kollegen/Mitarbeitern" und und und.

Daniel Day Lewis spielt natürlich stark (auch wenn ich immer wieder an Gangs of New York denken musste, aber das ist mein Fehler, keineswegs der seinige), und auch die Nebendarsteller passen. Der Soundtrack ist tatsächlich atmosphärisch, obwohl er stellenweise an ein anderes Filmgenre erinnert.

Leider kam der Film bei mir nicht so richtig in Fahrt, trotz des starken Daniel Day Lewis, dafür war die Geschichte zu sehr vorhersehbar (klar, es ist kein Krimi/Thriller/whatever), und hat mich dann nicht vollen Endes in ihren Bann gezogen.

5/10

[9800ProZwerg]

aber nicht der beste der letzten 10 Jahre

Hab ich auch nirgendswo geschrieben:wink:

Und irgendwie verstehe ich dich nicht ganz.
Auf der einen Seite schreibst du es ist vllt ein sehr guter Film, am Ende gibst du dann 5/10:rolleyes:

[GBWolf]

gibt halt nicht jeder gleich 10 oder 9 von 10 für filme die man ganz gut fand aber nicht berauschend...

[9800ProZwerg]

gibt halt nicht jeder gleich 10 oder 9 von 10 für filme die man ganz gut fand aber nicht berauschend...

Das ist klar!
Er sprach aber von "vllt sehr gut".
Und 5/10 ist ja mittelmaß:wink:

[Schroeder]

Hab ich auch nirgendswo geschrieben:wink:

Und irgendwie verstehe ich dich nicht ganz.
Auf der einen Seite schreibst du es ist vllt ein sehr guter Film, am Ende gibst du dann 5/10:rolleyes:
Es fängt damit an, dass ich 10/10 fast nie vergebe (fast schreibe ich nur, da ich mir nicht sicher bin, ob ich es nicht doch schon einmal getan habe), 9/10 und 8/10 bleiben damit für fast perfekte und sehr gute, dann kommen 7 & 6/10 für die guten.
Wenn ich ihn noch einmal sehe, würden es sicherlich 6 oder 7/10 werden (daher das vielleicht, und es auch eher allgemein gemeint), aber ich habe hier einfach mein erstes Bauchgefühl abgegeben, damit abgestimmt. Du hast schon recht 5/10 ist Mittelmaß, aber in dem Fall hätte ich wohl dazu schreiben müssen, dass der Film beim ersten Sehen, bei mir einfach zuviele Zweifel hinterlassen hat, mich nicht richtig überzeugt hat, daher die 5/10 mehr für mich resultieren.

[Hatstick]

Bin in dem Thread vielleicht bissl spät dran :biggrin: aber ich muss nochmal kurz meine Meinung zu dem Film wieder geben, bzw. hätte eigentlich nur eine Frage.

Habe ich den Film wirklich überhaupt net verstanden oder irgendwas verpasst?

Also der Ölmann...

+ ist auf der Suche nach neuen Ölfeldern
+ ist recht erfolgreich
+ aber auch skrupellos und irgendwie ein Ar*** :wink:
+ passiert mal ein Unglück, wo u.a. auch sein angeblicher Sohn mit drin steckt.
+ Bricht später mit diesem und hat ihn letzlich nur für seine Geschäfte ausgenutzt
+ Zum Schluss sieht man den Ölmann in seinem Riesenanwesen, wo dieser komische Prediger ankommt.
+ Wird ermordet...

...Ende.

Also selten so sprachlos nach einem Film gewesen.
Nicht, weil ich ihn so supertoll fand, sondern weil ich mich frage, warum ich jetzt über 2h investiert habe und am Ende da sitze und überlege, was das jetzt eigentlich sollte :biggrin:

[SubZero]

auch wenn du ihn nicht verstanden hast, kannst du ruhig spoiler-tags benutzen;)

[Gebirgskuchen]

Ich empfand den Film auch ziemlich als sinnfrei. Die "Geschichte" an sich war nicht schwer zu verstehen, aber alls darüber auf philosophischer Ebene hat mich überhaupt nicht gepackt bzw. habe ich nicht gesehen. Der Film hatte zwar echt was eigenes, einfach nen coolen Stil...aber das macht einen Film nicht perfekt. Das war für mich einfach nur kranke Filmkunst. Und der Hauptdarsteller soll sich 2 Jahre auf diese Rolle voprbereitet haben...naja. Er hats zwar sehr gut rübergebracht...aber 2 Jahre?!

[Huangdi]

Der Film ist in der Tat ab und zu etwas anstrengend. Und auch wenn ich Radiohead-Fan bin, in diesem Film traegt die Musik in einigen Szenen auch zu dieser Angestrengtheit bei. Die Darsteller, inklusive des kleinen Adoptivsohnes, sind fantastisch, viele Szenen stark inszeniert (z.B. der Brand des Oelturms oder die erzwungene Konvertierung).

Trotz allem hat mich der Film als Ganzes nicht so mitgerissen wie z.B. noch Magnolia vom selben Regisseur. Vielleicht liegt es an der Weigerung, dem Zuschauer wirkliche Identifikationsfiguren zu bieten, vielleicht aber auch an einer generellen Ueberambitioniertheit. Nichtsdestotrotz aufgrund der Bilder, gelungenen Szenen und der Schauspieler von mir 7 von 10 Litern aufbereiteten Altoels.

[mofa84]

Kann dem Film, ähnlich wie "No Country For Old Men", nicht viel abgewinnen - mehr als 6 Punkte sicher nicht.

[Mordred]

Unterhalten hat er es wurd imho doch etwas viel zu vorhersehbar was passieren wird.

Aber dennoch eine solide 7

[9800ProZwerg]

Seit Do auf DVD und Blu Ray zu haben!
Die Blu Ray hat ein sehr gutes Bild und der Ton ist auch Spitze!
Klare Kaufempfehlung!

[Chris Lux]

habe ihn mir jetzt auch angesehen.

ja der anfang war sehr gut. er ließ viel hoffen, aber es ging leider zu trähe und langatmig weiter. es kam nie richtig spannung und fahrt auf und stellenweise war er vorhersehbar (stiefbruder).

die darsteller waren top, manche szenen extrem gute umgesetzt. aber am ende war er anstrengend zu sehen. 6/10

[Ash-Zayr]

Habe ich den Film nicht begriffen? Kann man sagen, die Wendung am Ende ist mit "Fight Club" zu vergleichen, und dass es Ely gar nicht gab? Die Inhaltsangabe auf Wikipedia sagt, Plainview have sein alter ego getötet?? Das würde erklären, warum ein Paul am Anfang zu ihm kam, der aber im Film dann nie wieder auftaucht?

[jxt666]

my 2 cents

Was soll man hier groß sagen. Paul T. Andersons Filme waren nie mein Fall - mit der Ausnahme Boogie Nights. Hier hat er aber ein Meisterwerk abgeliefert! Die musikalische Untermalung dient nicht dazu die Bilder zu untermalen - der Sound IST die Bilder! Asynchrone Melodien und Töne fügen sich in das Gesamtbild wie Wasser in ein Glas! Die Darsteller sind allesamt super - aber Daniel Day-Lewis hat sich hiermit ein schauspielerisches Denkmal gesetzt! Er spielt wie wahnsinnig, und er IST Plainview! Ebenso Paul Dano, der mir das erste Mal in Little Miss Sunshine auffiel - er lebt den Prediger Eli! Das Aufeinandertreffen dieser beiden Figuren im Film ist einfach nur als grandioser Meilenstein des Schauspielens zu kennzeichnen - das Ende des Films somit einfach göttlich!

Der Film ansich wird aber sicher nicht jedem zusagen. Ich würde ihn am ehesten mit dem Stil von "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" vergleichen. Ruhige Bilder, schöne Landschaften und eine langsame Erzählweise. Das wird einem schon in den ersten Minuten des Films mehr als deutlich gezeigt - bis das erste Wort fällt, vergeht schon eine ziemliche Weile. Action gibt es ansich keine - nicht einmal wenn ein Ölturm in Flammen steht oder dergleichen. Die Stärken des Films liegen einfach wo ganz anders - und das ist auch gut so. Die Geschichte der Ölmagnaten in den USA wird am Rande aufgriffen - primär geht es aber nur um die Figuren des Plainview und des Eli. Dabei haben wir hier aber beileibe kein Kammerspiel ;)

Für mich eine absolut klare 9/10 Punkten, mit Tendenz zur 10/10!

[Wolfram]

Das war einer der Filme, die objektiv sicher gut sind, die mich persönlich aber nicht berührt haben.

Mag daran liegen, daß ich ziemlich angespannt und etwas unkonzentriert war, als ihn gesehen habe. Oder daran, daß ich von jemandem, der aus so einem wirren Konglomerat wie dem Stoff von "Magnolia" einen kohärenten, spannenden und abgedrehten Film machen kann, etwas anderes erwartet hätte. Will nicht sagen, etwas besseres, aber etwas anderes.

Ich gebe ihm 7/10, auch wenn ich nach dem Kino wahrscheinlich eher bei 5-6/10 war. (Meine Favoriten in diesem bisher eher schwachen Kinojahr waren im übrigen Michael Clayton und Juno)

[Huangdi]

Vom Erzaehltempo her ist der Film wirklich mit "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" zu vergleichen. Letztendlich sind mir die Bilder des letzteren Films laenger im Gedaechtnis geblieben. Auch die Geschichte des Anti-Westerns hat mich mehr mitgerissen, vielleicht auch, weil ich sie nachvollziehbarer fand.

[jxt666]

Also DIE ERMORDUNG hatte ich mit 8/10 bewertet - aber im Gegensatz zu dem hier würde ich den kein zweites Mal sehen wollen.

[9800ProZwerg]

Die "Ermordung des Jesse James..." habe ich mir nun auch geholt.
Bin aber im Grunde von dem Film eher enttäuscht!
Erst die letzte Stunde des Films nimmt fahrt auf und schafft es zu packen!
Der erste Teil des Film ist wirklich anstregend, da nicht wirklich klar wird wohin der Film steuert.


Bei mir ist es ebenso, dass ich "There will be blood" gerne noch öfters sehen werde.
Bei "Jesse James" wird es schwer...

[GBWolf]

Super Film. Zwar keineswegs Kinogeschichte, aber endlich nochmal ein Film der sich Zeit nimmt, wenn auch nur für den Hauptcharacter. Aber keine schnellen Schnitte und oft Scenen OHNE gelaber und dafür mit stimmiger Musik.

Hat mir sehr gut gefallen!

8/10

[GBWolf]

Habe ich den Film nicht begriffen? Kann man sagen, die Wendung am Ende ist mit "Fight Club" zu vergleichen, und dass es Ely gar nicht gab? Die Inhaltsangabe auf Wikipedia sagt, Plainview have sein alter ego getötet?? Das würde erklären, warum ein Paul am Anfang zu ihm kam, der aber im Film dann nie wieder auftaucht?


Das würde in dem Film aber absolut keinen Sinn machen.

[DOOM]

Bin in dem Thread vielleicht bissl spät dran :biggrin: aber ich muss nochmal kurz meine Meinung zu dem Film wieder geben, bzw. hätte eigentlich nur eine Frage.

Habe ich den Film wirklich überhaupt net verstanden oder irgendwas verpasst?

Also der Ölmann...

+ ist auf der Suche nach neuen Ölfeldern
+ ist recht erfolgreich
+ aber auch skrupellos und irgendwie ein Ar*** :wink:
+ passiert mal ein Unglück, wo u.a. auch sein angeblicher Sohn mit drin steckt.
+ Bricht später mit diesem und hat ihn letzlich nur für seine Geschäfte ausgenutzt
+ Zum Schluss sieht man den Ölmann in seinem Riesenanwesen, wo dieser komische Prediger ankommt.
+ Wird ermordet...

...Ende.

Also selten so sprachlos nach einem Film gewesen.
Nicht, weil ich ihn so supertoll fand, sondern weil ich mich frage, warum ich jetzt über 2h investiert habe und am Ende da sitze und überlege, was das jetzt eigentlich sollte :biggrin:

Kann ich nur unterschreiben! Zwar ist die ganze Art, wie der Film gemacht ist, sehr gelungen. Es wird eine gute Atmosphäre erzeugt, aber die Handlung hat es mir nicht so angetan.

[Wolfram]

Das, was Hatstick schreibt, mag ja zutreffen, erinnert mich aber gleichzeitig an "1984", wo Leute damit beschäftigt sind, Literatur, äh, "zusammenzufassen".

"Moby Dick" wird dann verkürzt auf "Das Wissen des 19. Jahrhunderts über Wale war unzureichend". Stimmt sicher, geht aber irgendwie ein bißchen an der Sache vorbei...:biggrin:

[ernesto.che]

8/10

Das Tempo ist ein bisschen zu schleppend. Day-Lewis hat sich den Oscar mehr als verdient.

[John Williams]

Sehr langatmiger und anstrengender Film. Nach einer Weile liess meine Aufmerksamkeit nach und ich hab mich nur noch gefragt wann er endlich aus ist.

Noch was zum Soundtrack, schrecklich!!!

[IchoTolot]

Der Film ist groooßartig!! Auch der Soundtrack, passt super zum Film.

10/10

Wie schon jemand ansprach hab ich das mit Paul und Ely allerdings nicht begriffen. :confused::confused:

[AtTheDriveIn]

Noch was zum Soundtrack, schrecklich!!!

Der Meinung kann man auch nur sein, wenn man ausschließlich auf die immergleichen epochalen Scores steht.

Die Szene mit dem brennenden Bohrturm und die musikalische Untermalung wird mir auf Ewig in Erinnerung bleiben. Fantastisch.


Das mit Paul und Eli war tatsächlich etwas schwer zu verstehen.

9/10

[John Williams]

Der Meinung kann man auch nur sein, wenn man ausschließlich auf die immergleichen epochalen Scores steht.



Ich steh nicht ausschliesslich auf epochale Scores. ;)

Schindlers Liste, Sieben Jahre in Tibet, um nur zwei zu nennen.