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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Hammer - Wave-Daten wie MIDI verändern


PHuV
2008-03-12, 18:35:50
Gerade gelesen, und gleich mal das Video angeschaut, es ist der Hammer :eek:

Sensation auf der Musikmesse: Wave-Daten wie MIDI verändern (http://www.heise.de/newsticker/meldung/104962)

Hier das Video auf Youtube

Melodyne - Direct Note Access (http://de.youtube.com/watch?v=jFCjv4_jqAY)

Schaut es Euch mal an, ich bin richtig begeistert.

Wenn das wirklich so gut funktioniert, wie gezeigt, ist das Plugin so gut wie gekauft. Von solchen Möglichkeiten träume ich als Gitarrenspieler schon lange. Wie machen die das? Technologisch ist das ein Quantensprung nach vorne.

Gast
2008-03-12, 19:34:13
Echt Wahsinn! Wenn das wirklich so wie im Video funktioniert wird das in Zukunft unheimlich Zeit bei Aufnahmen sparen.
Könnte natürlich auch nachteilige Effekte mit sich bringen bezogen auf das tatsächliche Können der Musiker am Instrument, aber um das zu beweisen gibts ja noch Live-Auftritte.
Würde mich auch sehr interessieren, wie die Erkennung genau funktioniert.

urpils
2008-03-12, 19:42:36
ich kann auch nicht so wirklich glauben, dass das so funktioniert, wie es dargestellt wird.. WENN, dann wäre das eine erstaunliche Leistung :)

was das für Möglichkeiten eröffnet :D und was wohl passiert, wenn man ne menschliche Stimme durch das Plugin laufen lässt *g*

Gast
2008-03-12, 20:08:05
Man muss recht naiv sein um das nicht als fake zu enttarnen.

Schon die "Noten"-Darstellung ist dermaßen simpel und sehr sehr detailarm gestaltet. Noch was anderes, wer produziert denn die "neuen" Klänge? Es gibt weder einen Synthesizer der das so geil hinkriegt noch PCs die das in Echtzeit berechnen können. Somit kann das gar nicht sein das die "Qualität" gleich bleibt.

Gast
2008-03-12, 20:17:51
schonmal was von pitchshift und pitchbend gehört?

frequenzbereiche analysiert und schon kannst du aus nem A (440 Hz) ein As machen. und schon hättest dann statt einem f dur einen f moll akkord

verfahren ist aber sicherlich kompexer...

Gast
2008-03-12, 20:21:26
schonmal was von pitchshift und pitchbend gehört?Aber eine Wavedatei hat in der Regel nur eine Tonspur. Also befinden sich alle Instrumente sowie der Gesang in einer einzigen Spur. Wie willst du aus so einem Frequenzspektrum beispielsweise die Querflöte herausfiltern? Wenn das funktioniert, könnte man ja aus jeder beliebigen Wavedatei den Gesang herausnehmen und ein Instrumentalstück daraus machen.

Gast
2008-03-12, 20:24:18
Aber eine Wavedatei hat in der Regel nur eine Tonspur. Also befinden sich alle Instrumente sowie der Gesang in einer einzigen Spur. Wie willst du aus so einem Frequenzspektrum beispielsweise die Querflöte herausfiltern? Wenn das funktioniert, könnte man ja aus jeder beliebigen Wavedatei den Gesang herausnehmen und ein Instrumentalstück daraus machen.
Wenigstens noch einer hier mit Ahnung.

Ansonsten Gratulation an wdragon! Reingefallen... ;D

Gast
2008-03-12, 20:27:44
http://www.celemony.com/cms/index.php?id=dna_qa&L=1

Gast
2008-03-12, 20:28:37
Es geht um mehrstimmige Einzelspuren!

Gast
2008-03-12, 20:33:34
Da gibt es ja ein Demo, das lade ich mir mal grade runter.

Gast
2008-03-12, 20:46:32
OK! Erster Eindruck. Das Programm ist super, kann aber nur das, was auch andere Transponierprogramme können. Eine Spur bleibt eine Spur. Wenn man also einen Wavesong in der Tonhöhe ändert, dann wird der gesamte Song verändert. Es ist also keineswegs so, wie vielleicht der Eindruck entstanden ist, dass man beispielsweise die Gitarre einen Halbton erhöhen kann und der Bass bleibt. Außer man hätte getrennte Tonspuren.

Gast
2008-03-12, 20:55:56
Kannst du mir mal verraten was du jetzt heruntergeladen und ausprobiert hast?

"Das erste Produkt "Melodyne Plugin 2" mit dieser revolutionären Technik soll im Herbst 2008 verfügbar sein"

Wenn du nen Downloadlink dazu hast nur her damit.

Aquaschaf
2008-03-12, 21:07:46
Es ist also keineswegs so, wie vielleicht der Eindruck entstanden ist, dass man beispielsweise die Gitarre einen Halbton erhöhen kann und der Bass bleibt. Außer man hätte getrennte Tonspuren.

Die Version des Programms die das kann gibt es doch noch gar nicht. Du hast die Demo des Vorgängers runtergeladen.

Gast
2008-03-12, 21:09:19
Wenn du nen Downloadlink dazu hast nur her damit.Das hier: http://www.celemony.com/cms/index.php?id=demo_studio&L=1

Mangels Wavedatei kann ich allerdings die beeindruckende Transformation aus dem Video nicht ausprobieren.

Gast
2008-03-12, 21:14:34
Die Version des Programms die das kann gibt es doch noch gar nicht. Du hast die Demo des Vorgängers runtergeladen.Ah, ja dann. Das spannt mich um so mehr auf die Folter. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man aus einer komplexen Wavedatei einzelne Tonspuren verändern kann. Bin gespannt.

PHuV
2008-03-12, 21:15:51
Ansonsten Gratulation an wdragon! Reingefallen... ;D

:confused: Was willst Du damit sagen.

Wer lesen kann, ist im Vorteil. Das Plugin kann alle Töne eines (!!) Instrumentes darstellen und entsprechend modifizieren. Ich weiß ja nicht, wer sich hier mit Logic, Cubase (benutze ich) und Co. auskennt, Melodyne ist eigentlich ein Sequenzerprogramm, was damals mit seiner Notendarstellung und Bearbeitung revolutionär war. Einzelne Töne in Audiodateien kann man schon heute so bearbeiten und modifizieren, ohne das Pitchingartefakte entstehen. Cubase und beispielsweise Ableton Live haben mittlerweile diese Fähigkeiten auch (Ableton schon früher), Logic wird das bestimmt auch können. Melodyne gibt es seit einiger Zeit auch als Plugin für andere Sequenzer.

Was wirklich bahnbrechend ist, daß es nun auch mit mehrstimmigen Akkorden innerhalb einer Audiodatei funktioniert. Mich würde mal interessieren, wie die das technisch machen.

Für das Zerpflücken einer komplexen Audiodatei mit verschiedenen Instrumenten wird noch viel mehr erforderlich sein, hier ist das Auseinanderpflücken wahrscheinlich zu komplex, aber wer weiß, was in 10 Jahren ist? Jedoch wird es immer nur ein Kompromiss sein, da durch die Überlagerung von Frequenzbereichen es immer zu Auslöschungen und Verstärkungen kommt, und das wieder zu trennen wäre wie die Butter aus einem Butterkuchen zu extrahieren, und das geht nicht.

Aquaschaf
2008-03-12, 21:50:44
Ah, ja dann. Das spannt mich um so mehr auf die Folter. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man aus einer komplexen Wavedatei einzelne Tonspuren verändern kann. Bin gespannt.

Auf der Website lesen :) Es ist scheinbar für den Fall gedacht dass man Spuren einzelner Instrumente zur Verfügung hat. Wenn beispielsweise Klavier und Gitarre in einer Spur gemeinsam spielen, kann man nur gemeinsam die Klänge einer Tonhöhe verändern und wenn die Tonspur zu komplex wird kommt die Erkennung irgendwann an ihre Grenzen.

Praktisch und interessant ist es trotzdem. Man hat ja bei Studioaufnahmen die einzelnen Spuren. Fehlerkorrekturen, Remixe oder alles mögliche andere fällt mir als Verwendungsmöglichkeit ein. Auch nett ist es wenn man eine Sample-Bibliothek für ein Instrument hat, da dürfte es ziemlich gut funktionieren sich mehr Variationen abzuleiten.

Gast
2008-03-12, 22:19:03
Es ist scheinbar für den Fall gedacht dass man Spuren einzelner Instrumente zur Verfügung hat.Das ist schon klar, aber es soll ja angeblich funktionieren, wenn man beispielsweise einen fünfstimmigen Akkord hat, diesen beliebig zu transponieren. Das ist ja etwas anderes als in den gängigen Sampleprogrammen die Tonhöhe zu ändern.

Gast
2008-03-12, 22:31:27
Das ist schon klar, aber es soll ja angeblich funktionieren, wenn man beispielsweise einen fünfstimmigen Akkord hat, diesen beliebig zu transponieren.

auch das ist revolutionär, allerdings doch deutlich weniger als manche hier schrieben.

Pennywise
2008-03-12, 23:23:47
Es geht um Akkorde. Ein komplexes Stück, wohlmöglich mit Drums nimmt das Programm nicht auseinander, aber auch schon Akkorde sind eine heftige Leistung. Denn wie wir wissen, Computer sind doof.

Gast
2008-03-12, 23:49:02
Zumindest doof genug für uns ordentlich Fourier-Zerlegungen zu machen. ;D

Was wirklich rockt ist die einfache Bedienbarkeit (hohe Usability) mit welcher durch das Tool verknüpft wird..

dilated
2008-03-13, 17:25:33
so weltbewegend find ich das jetzt nicht?

manuell geht sowas schon lange

Gast
2008-03-13, 21:24:56
so weltbewegend find ich das jetzt nicht?

manuell geht sowas schon lange

Man kann manuell Akkorde in Einzelnoten zerlegen?
Wie das denn?

ethrandil
2008-03-13, 22:02:45
Naja, das Verfahren muss im Prinzip den Frequenzbereich betrachten und herausfinden, welche der klingenden Frequenzen die gespielten Töne sind, und welche der Frequenzen die zugehörigen Obertöne sind. Es kommt dabei sicherlich zu überlagerungen, wenn man beispielsweise C0 und C1 spielt, dann spielt man mit C1 gleichzeitig einen Oberton von C0. Wenn man nun C0 verschiebt, hat der gespielte Ton mit Sicherheit ein paar Obertöne verloren, oder ein paar hinzubekommen (wenn man versucht den Fehler zu kompensieren). Oder das C1 wird zum Teil mitverschoben.

Jedenfalls würde es mich wirklich wundern, wenn dem nicht so wäre. Dann müsste das Programm bei klingendem C1 unterscheiden können, welcher Anteil am C1 ein Oberton zu C0 ist, und welcher Anteil durch das Spielen der Note C1 zustande kommt. Das geht im allgemeinen nicht, kann aber evtl gut geraten werden.

- eth

PHuV
2008-03-14, 09:31:01
so weltbewegend find ich das jetzt nicht?

manuell geht sowas schon lange

Das will ich jetzt aber auch wissen, wo, wie und welches Programm? Nicht immer nur hier Behauptungen aufstellen, sondern Beweise liefern. Ansonsten outet man sich nur als einer, der von der aktuellen Musiksoftware und Produktion keine Ahnung hat.

Gast
2008-03-14, 09:46:02
O.o

Manuell geht das fast mit jedem Proggi, welches eine FFT kann, und das sollten reichlich sein. ;)

Durch Wavelab mit seinem Spectrum Editor und DIRAC sicher kein Prob, solange man eben einzelne Instrument-Spuren hat.

ethrandil
2008-03-14, 09:48:34
Manuell geht das fast mit jedem Proggi, welches eine FFT kann, und das sollten reichlich sein. ;)
Und wie macht man das dann?

Gast
2008-03-14, 09:54:11
Du machst eine FFT, schneidest die Amplitude deiner Einzeltonfrequenz fast komplett aus (wenn sein muss mit nem EQ und negativer Inteferenz), und kannst dann den ausgeschnittenen Einzelton nach belieben pitch/phase-shiften, fertig.

nomadhunter
2008-03-14, 13:32:26
Und die dazugehörigen Obertöne und so? Es geht ja nicht darum, einen Salat aus reinen Sinustönen zu zerpflücken, sondern einen Salat aus mehreren Tönen eines oder mehrerer realer Instrumente.

PHuV
2008-03-14, 13:49:05
Und die dazugehörigen Obertöne und so? Es geht ja nicht darum, einen Salat aus reinen Sinustönen zu zerpflücken, sondern einen Salat aus mehreren Tönen eines oder mehrerer realer Instrumente.

Korrekt, und das ist nicht so ganz mit einer FFT erledigt.

Gast
2008-03-14, 14:24:50
Solange du keine Oktave spielst, erweitern die Obertöne nur den Arbeitsaufwand.

Bei einer Oktave ist ein Einzelton zum Vergleich der Klangfarbe schon sehr hilfreich, ohne Zweifel. Da wird der manuelle Aufwand dann schnell sehr groß.

Und da springt der PC mit seiner Rechenpower eben ein.
Zudem könnte man schnell ein grundlegende Klangfarben von Instrumenten als Bib mitliefern.





Und es geht nur um einzelne Instrumentspuren, dies nennt der Entwickler zumindest als Limitation in einem anderen Youtube-Vid!

Die Qualität der verschobenen Noten wird ohnehin nicht immer die beste sein, weil sie schon mal beim "zerschnibeln" leidet.
Man kennt ja auch die Ergebnisse von z.B. Gesangs-Korrekturen wenn jemand total schief singt... *würgs*


Und wenn jemand ein besser geeignetes Mittel als die FT für solche Vorhaben kennt, sollte er sie dem Entwickler von Melodyne aber mal schnell zu mailen. ;D

rotalever
2008-03-14, 14:30:39
Ich denke mal das besondere hieran ist die sehr einfach zu bedienende Oberfläche. Der Rest ist ein bisschen rumbasteln mit Mathe. Aus Musikstücken wird man damit keine Dinge extrahieren können. Es gibt (sogar patentierte) Verfahren, die das angeblich können, also komplette Orchesteraufnahmen aufsplitten und verändern, aber das hört sich einfach nur schlecht an ;).

Gast
2008-03-15, 17:17:11
Der Rest ist ein bisschen rumbasteln mit Mathe.
LOL, dann schreib mal so ein Programm!

[ ] Du hast Ahnung.

rotalever
2008-03-15, 21:48:33
LOL, dann schreib mal so ein Programm!

[ ] Du hast Ahnung.
Ich hab nicht gesagt, dass ich das kann. Aber ist denn wirklich viel mehr als Frequenzen zu extrahieren? Ein einfacher Ton ist eine bestimmte Sinus-Schwingung. Die Gitarre macht natürlich "kompliziertere" Töne/Klänge. Aber auch da kann man sicherlich für jede Note Frequenzen/bereice rausfinden. Möglicherweise mit statistischen Mitteln, möglicherweise anders. Wenn man das dann alles weiß, kann man das Tonsignal transformieren und die einzelnen Frequenzen den Noten zuordnen. Das anschließende bearbeiten sind mehr oder weniger schlichte Transformationen und das anschließende Zusammenfügen und Quantisieren kann man wohl schon länger.

Ich möchte keinesfalls sagen, dass es sehr einfach ist, und das das mal eben so geht, da steckt sicherlich Arbeit dahinter, aber ich sehe es auch nicht als Revolution an.

PHuV
2008-03-16, 01:08:25
Ich hab nicht gesagt, dass ich das kann. Aber ist denn wirklich viel mehr als Frequenzen zu extrahieren?
:
Ich möchte keinesfalls sagen, dass es sehr einfach ist, und das das mal eben so geht, da steckt sicherlich Arbeit dahinter, aber ich sehe es auch nicht als Revolution an.

Dann stelle doch mal eine simple Frage: Wenn es wirklich angeblich so simpel ist, wie Du es sagst, warum hat es dann bisher kein namhafter Hersteller geschafft, so eine Funktion für ein (!!!) Instrument mit Akkorden auf einer Audiospur geschafft. Seit mittlerweile 23 Jahren mit Erfahrung in vielen Audio- und Sequenzerprogrammen habe ich kein Programm erlebt, was etwas in der Form wie das neue Melodyne-Programm kann. Wenn es doch so einfach ist, warum hat das keiner? Ganz einfach, weil es nicht so trivial ist, wie Du es hinstellen möchtest.

Deshalb kann ich Dir einfach keine Kompetenz in diesen Bereich geben, weil Du anscheinend die Tragweite dieser Möglichkeit nicht erkennst, noch verstehst. Viele Komponisten, Arrangeure, Mischer etc. hätten früher den Sequenzerherstellern wirklich die Füße geküßt, wenn es es bereit möglich gewesen wäre.

Steinberg, Logic, Motu, Ableton und Co. werden daran erst mal ganz schön zu beißen haben.

Gast
2008-03-16, 10:49:25
Mach mal halblang.
Wer hat hier was von einfach/trivial geschrieben - ausser dir? Tolles Worte-Im-Mund-Rumdrehen. *top*

Aber 23 Jahren? *kicher*
Dann kannst du uns auch sicher sagen seit wann die FFT (also Echtzeit) in solchen Programmen nutzbar ist und dann immer noch massigst Rechenpower für andere Berechnungen offen ist.
Da bleibt von deinen 23 Jahren nicht mehr viel über. ;D
Soviel zu deinem Sachverständnis. *grins*


Ausserdem kennst du weder die qualitativen Ergebnisse des "Zerpflückens", noch weisst du wie es klingt, wenn die demo-files nicht glasklar sind.
Was man aber kennt, snd die qualitativen Ergebnisse von Melodyne 1.0, welches iirc Vorreiter im Pitch-Shifting war.

Und auch damals blieb von der "Revolution" für viele nur ein Klangverzerrer. :evillol:


War doch zu erwarten, dass irgendjemand bald die Akkorde halbwegs anständig zerpflückt und irgendjemand ist immer der erste.
Komischerweise genau die gleichen professionellen Programmierer, welche das Pitch-Shifting "erfunden" haben, und nicht Steinberg&co. Ja welch Wunder. *donk*


Mit welchen Alghorithmen und mathematischen Tricks nun Melodyne 2.0 genau arbeitet wird dir natürlich hier keiner sagen können. Schon gar nicht vor Release. Und weiterhin lässt sich stark bezweifeln, dass die entwickelte Methode in Melodyne der Wahrheits letzter Schuss bleiben soll.

Gast
2008-03-16, 12:10:14
... Und weiterhin lässt sich stark bezweifeln, dass die entwickelte Methode in Melodyne der Wahrheits letzter Schuss bleiben soll.

Die Begeisterung für das Programm folgt ja aus der Annahme, es funktioniert genau so gut wie im Video dargestellt. (siehe Eingangspost)
Klar wirds später immer noch Verbesserungen geben, wie überall im Softwarebereich.
Es wäre es aber auf der Messe wohl nicht so gut angekommen, wenn es unbrauchbar wäre!

Ihm
2008-03-16, 12:44:04
Es wäre es aber auf der Messe wohl nicht so gut angekommen, wenn es unbrauchbar wäre!

Ich war vorgestern auf der Messe und habe mir die Vorführung von Herrn Neubäcker angeschaut. Bevor Fragen aufkommen: Das war kein Besuchertag, der war erst gestern. ;)
Da hat er beispielsweise ein Violinenkonzert aus einer vierköpfigen Besetzung per "Seperate Notes" gesplittet und spasseshalber gemeint: "Hören wir uns doch mal an, wie das Stück klingt, wenn Bach es in Moll geschrieben hätte".
Rechts in einer Leiste hat er dann "einfach" Minor ausgewählt und zack war das ganze Stück in Moll.

Die Idee gibt es schon länger, ja. uch Versuche gab es wohl schon. Jedoch ist mir kein Ansatz, kein Versuch, keine Lösung etc. bekannt, die auch nur ansatzweise so gut klingt wie die Direct Note Access Funktion.
Später habe ich mich noch kurz mit Herrn Lindlahr unterhalten (Celemony - Qualitätssicherung und Produktdesign) und ihn gefragt wie es denn mit stark verzerrten Signalen wie verzerrten Gitarren klingen würde. Er meinte, dass sie natürlich schon so einige Instrumente ausprobiert hätten, u.a. auch E-Gitarren, welche am Amp. abgenommen und später über die DNA gesplittet hätten. Das Ergebnis wäre ein Split, jetzt kommts, inkl. der Verzerrungen.
Die Erkennung leide wohl logischerweise darunter, schaffe aber durch die zusätzliche Anzeige der Verzerrungen eine neue Möglichkeit der Nutzung.

Mein vorläufiges Fazit:
Ich arbeite schon länger mit Melodyne und kenne auch einige Hintergrundinformationen von Celemony.
Wenn die sagen, es kommt im Herbst raus, dann kommt im Herbst auch eine funktionierende Version raus. Der momentane Status bestätigt eigentlich nur deren hervorragende Arbeit. Herr Lindlahr meinte, dass bis zum Herbst keine grossen Veränderungen mehr vorgenommen werden würden, welche die Funktion betreffen. Es stünden nur noch Verbesserungen des GUI und das Feintuning der DNA-Funktion an.

Ich freu mich drauf. ;)

Gast
2008-03-16, 13:20:32
Danke für die eigenene Eindrücke. Scheint dann ja tatsächlich den Erwartungen gerecht zu werden. :)

PHuV
2008-03-16, 21:45:41
Mach mal halblang.
Wer hat hier was von einfach/trivial geschrieben - ausser dir? Tolles Worte-Im-Mund-Rumdrehen. *top*


Wieder einen Grund, den Gaststatus abzuschaffen, man kann nicht nachvollziehen, wer was gepostet hat.

Mach mal halblang.
Aber 23 Jahren? *kicher*

Dann kannst du uns auch sicher sagen seit wann die FFT (also Echtzeit) in solchen Programmen nutzbar ist und dann immer noch massigst Rechenpower für andere Berechnungen offen ist.

Jop, und außer gebashe nichts drauf. Ich erinnere daran, daß Atari und Amiga schon zum Teil Programme beim Sampling hatten, die FFT verwendet haben. Wie wir uns erinnern, der Atari ST war 1985, der Amiga 1986 verfügbar. Die ersten Sampler waren zwar nur für 8 Bit vorhanden, aber schon ab ca. 1990 gab es die erste Audiokarten für Atari und Amiga, die auch 16 Bit konnten. Gut, die Preise waren noch damals sehr hoch, aber es ging.

[QUOTE=Gast;6358223]
Da bleibt von deinen 23 Jahren nicht mehr viel über. ;D
Soviel zu deinem Sachverständnis. *grins*


Siehe oben, sogar auf einem 64 ging FFT, zwar nicht in Echtzeit, aber es ging. Soviel zu Deinem Sachverständnis. Und die 23 Jahre bezogen sich darauf, wie lange ich schon mit dem Computer Musik mache.


Ausserdem kennst du weder die qualitativen Ergebnisse des "Zerpflückens", noch weisst du wie es klingt, wenn die demo-files nicht glasklar sind.
Was man aber kennt, snd die qualitativen Ergebnisse von Melodyne 1.0, welches iirc Vorreiter im Pitch-Shifting war.

Und auch damals blieb von der "Revolution" für viele nur ein Klangverzerrer. :evillol:


Korrekt, die ersten Pitch-Shifting-Funktionen waren am Anfang nur als Effekt bzw. Verfremdung gebrauchbar.


War doch zu erwarten, dass irgendjemand bald die Akkorde halbwegs anständig zerpflückt und irgendjemand ist immer der erste.
Komischerweise genau die gleichen professionellen Programmierer, welche das Pitch-Shifting "erfunden" haben, und nicht Steinberg&co. Ja welch Wunder. *donk*


Gut, aber nochmals, warum hat bisher keiner der großen Sequenzerhersteller es gemacht, wenn es doch so einfach wäre. Und es ist wie bei allen Dingen: Keiner glaubt es, daß es geht, bis einer das Gegenteil bewiesen hat.


Mit welchen Alghorithmen und mathematischen Tricks nun Melodyne 2.0 genau arbeitet wird dir natürlich hier keiner sagen können. Schon gar nicht vor Release. Und weiterhin lässt sich stark bezweifeln, dass die entwickelte Methode in Melodyne der Wahrheits letzter Schuss bleiben soll.

Siehe Erfahrungbericht von Ihm, und es läßt hoffen. Deshalb, auch wenn manche es hier kleinreden wollen, es ist und bleibt nach wie vor eine "kleine Sensation", es wird die Audiobearbeitung doch erheblich revolutionieren.

Gast
2008-03-16, 23:50:57
Ja, natürlich gibt es DSPs schon ein Weilchen, jedoch wissen wir nicht wie stark Melodyne 2.0 auch die CPU nutzt.
Dennoch gibt es auch andere Vorbehalte neben CPU-Nutzung, um nicht ewig in die Vergangenheit reisen zu können.
Denn, in wie weit gab`s es zu dieser PC-Urzeit in den 80ern denn ein Markt für digitales Recording bzw. überhaupt das Know-How schweine-teure DSPs zu programmieren?

In dem Wiki-Link zu Cubase ist am Ende eine wirklich nette Chronik zu finden an der man sich mal Orientieren kann.

http://de.wikipedia.org/wiki/Cubase

Von 83-90 die erste Revolution! Reines Midi-Recording. Auch am 64! :D
Ab 91 eine weitere wahre Revolution. Erstes Audio-Recording! Der Markt ist aber noch sehr klein, und das DSP-Know-How "bescheiden". Man hat wohl andere Probleme, als direkt mal Akkrode zu zerhacken.
Um 95 dann ein weiterer Ruck mit VST, welches man sicher nicht am WE zuvor entwickelt hat.
Danach boomten erst mal die Digi-Synths. Plugin-Hersteller vertiefen ihr DSP-Audio-Wissen.
Ein Markt durch vermehrtes digitales Recording entsteht.


2001 gelingt es einem Plugin-Hersteller die Entwicklung eines Vocoders.
2008 kündingt dieser Akkord-Zerlegung an.

Wie du siehst bleibt Cubase ein Zeitfenster von ca. 10 Jahren, eher weniger, um sinnvoll an so etwas zu entwickeln. Wobei man nicht mal auf die Grundlagen eines Vocoders zurückgreifen könnte.

Aber um deine Frage zu beantworten:
Haben sie als Sequencer-Hersteller denn überhaupt Interesse daran?

Heute eine Vocoder ein zu bauen kostet nicht mehr viel.
Den Vocoder selbst entwickeln treibt für ein wenig Exklusivität den Preis hoch. Autotune kostet einzeln was? 200 Euro? Das dürfte man bei Cubase drauf bezahlen.
Jedoch gibt es auch viele Cubase Nutzer, welche weder Autotune noch 200 Yourous mehr bezahlen wollen.
Also überlässt man es den Plugin-herstellern. Genauso wie endlos teure Sample-Bibs, abgefahrene Monster-Soft-Synths, extravagante Effekte und was sonst nur wenige Nutzer brauchen. *p33z*