Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leben mit ADHS
Tybalt
2008-03-27, 02:32:40
Mit ADHS zu leben bedeutet, garnicht zu merken das man krank ist. Klar man kann sich immer schlecht konzentrieren, die Gedanken schweifen immer wieder ab. Fest vorgenommene Aufgaben werden zu unüberwindlichen Hürden, die jeden Tag, jede Stunde gar jede Minute von neuem genommen werden müssen. Doch in der Selbstreflextion sieht man sich selbst als disziplinloses Wrack. Zu faul selbst die einfachsten Aufgaben zu bewerkstelligen, obwohl es immer wieder Augenblicke gibt wo man den Begriff Fleiß neu definiert. Zu vergesslich einfachste Termine mit den besten aller Freunde einzuhalten, obwohl es immer wieder Dinge gibt die niemals vergessen werden. Zu zerstreut um simpelste Aufgaben, die sich länger als wenige Minuten ziehen zu erledigen, obwohl es immer wieder Momente gibt in denen man Stunden lang vor den schwierigsten Aufgaben tüfteln kann und ins Morgengrauen hinein arbeitet.
Man merkt selber nicht wie krank man ist. Genauso wie es die eigenen Freunde, Lehrer und Arbeitgeber nicht bemerken. Man gilt als unzuverlässig, demotiviert und vor allem als Blender. Denn nichts kann man besser als Menschen von den eigenen Absichten, Ideen und Theorien zu überzeugen. Doch konnten bisher niemals eines dieser Dinge jemals in die Tat umgesetzt werden. Und erst in Augenblicken wie diesen 25 Jahre alt - 1:55h morgens, ohne Job, ohne Ausbildung, mit geschmissenem Abitur, merkt man wie krank man eigentlich ist. Dabei hat man so viele Ideen die verwirklicht werden müssen, doch die Kraft dazu fehlt einfach. Freunde und Familie nehmen einen nicht mehr ernst. Soweit, daß man sich nicht mehr unter Menschen traut, weil man weiss das man die Erwartungen an sich selbst nicht einmal erfüllen kann. Die der Menschen um einen herum schon garnicht. Erst wenn man alleine steht, sein Leben verschenkt hat und sich nichtmal mehr die Mühe machen will in die Zukunft zu planen, da man eh nichts realisiert bekommt, merkt man erst wie krank man ist.
Erst wenn täglich Briefe von Inkasso Firmen eintrudeln, man zur Polizei wegen der zigsten Ordnungsverletzung aufgefordert wird, merkt man, dass dies über Faulheit und Disziplinlosigkeit hinaus geht. Der Weg zur Heilung ist weit, denn es fällt einem Schwer sich den Psychologen mitzuteilen. Denn alles was man sagen will, ja alle Symptome vergisst man, sobalt einige davon aufgezählt wurden. Und durch das ständige Versagen und die Hoffnungslosigkeit wird lieber eine Deppression diagnostiziert und monate lang falsch behandelt.
- Sie fühlen sich nicht besser? Nehmen wir einfach die doppelte Dosis bis sich das Medikament eingependelt hat. Ihnen ist schwindelig? Das kann durchaus an ihren Deppressionen liegen. Am Medikament wird es nicht liegen, denn das ist verträglich, auch wenn sie die doppelte empfohlene Dosis nehmen. -
Jetzt lebt man mit zwei Krankheiten. Einmal mit ADHS und einmal mit Schwindelgefühlen und Schlaflosigkeit.
- Nein die Schlaflosigkeit ist nicht normal. Und ihre Schwindelanfälle könnten von ihrem Schlafmangel herrühren. Ich verschreibe ihnen am besten ein zweites Antidepressivum, damit sie besser schlafen können. -
Während der Gespräche fällt es einem schwer zu sagen, was wirklich in einem vorgeht. Zu einem, weil man im Gespräch ständig den Faden verliert und vergisst was man sagen will, zum anderen aber auch weil das ärztliche Gegenüber der Experte ist und es besser wissen muss. Da ist es auch egal, daß man bei recherchen Dinge findet, die die meinung des Arztes offensichtlich wiederlegen. Am ende verlässt man die Sprechstunde mit einem schlechten Gefühl, treibt gute Miene zum bösen Spiel und nimmt auch das andere Medikament, was natürlich nicht gegen die Symtome hilft.
Bus und Bahn fahren fällt einem nun schwer. Überall dreht es nach rechts und links und dazu kommt diese Müdikeit. Und trotz zwei antidepressiva fällt man in eine tiefe Depression, da man sich noch mehr abschottet, da nun zusätzlich noch körperliche Krankheiten dazu gekommen sind. Man lebt in den Tag hinein und wartet auf den Abend, damit es endlich wieder Nacht wird. Man freut sich auf nichts mehr. Alles kotzt einen an. Man möchte einfach loslassen und das ganze hinter sich bringen. Wären da nicht, ja wären da nicht die Gedanken und Ideen die zu Wertvoll sind um nicht umgesetzt zu werden. Doch wer soll sie umsetzen? Mir fehlt einfach die Kraft. Ich würde meine Seele geben nur einen Bruchteil umsetzen zu können. An Motivation hat es nie gefehlt, doch an Ausdauer. Jetzt merke ich erst wie Krank ich bin.
stav0815
2008-03-27, 10:06:05
Kurze Zwischenfrage: Wofür steht denn das H in ADHS? Kannte bis jetzt nur ADS.
Fritte
2008-03-27, 11:02:24
Kurze Zwischenfrage: Wofür steht denn das H in ADHS? Kannte bis jetzt nur ADS.
ADHSler sind AFAIK zudem noch hyperaktiv, gibt auch ADSler dies eben nicht sind
@Tybalt: Respekt für deinen Thread hier!
machst du eine richtige Psychotherapie? Ritalin mal probiert?
ich hab auch erst mit 25 losgelegt, zu schaffen ist das, nur nicht aufgeben :)
Ritalin ist der einfache Weg für Leute die sich selbst keine Mühe machen wollen, zudem kann man mit Ritalin tendenziell vorhandene Ängste herausbilden und erst recht Probleme bekommen. Ritalin ist ein feufelszeug, das es seit über 50 Jahren afaik als Substanz unverändert gehandelt wird sollte euch verdeutlichen das es damit der Industrie nur ums Geld und nicht um die Gesundheit geht.
Tybalt
2008-03-27, 15:24:43
Ich werde eine Psychotherapie machen. Leider ist mein Termin erst im Juni, sodass ich mich bis dahin ein wenig durchbeißen muss.
Ritalin hatte ich vor knapp einem Jahr über zwei Monate in selbstmedikation genommen und es half tatsächlich ein wenig. Ich habe es dann sein lassen, als ich von dem Arzt etwas anderes verschrieben bekam. Wie es in Zukunft aussieht kann ich noch nicht beurteilen, da ich für den nächsten Monat Termine bei zwei Spezialisten habe. Mal sehen was dabei raus kommt.
Der Text ist daher auch ein Produkt meiner ungeduld. Du wirst ja aus erster Hand wissen, daß bei uns alles von heute auf morgen gehen muss und daher einem viele wichtige Schritte zu lange vorkommen.
Ich werde eine Psychotherapie machen. Leider ist mein Termin erst im Juni, sodass ich mich bis dahin ein wenig durchbeißen muss.
ne gewisse Tagesstruktur kann dir bis dahin vielleicht helfen, und wenn es nur
aufstehen,wohnung aufräumen, einkaufen, zocken ist ;)
Ritalin hatte ich vor knapp einem Jahr über zwei Monate in selbstmedikation genommen und es half tatsächlich ein wenig.
selbstmedikation ist nicht gerade die beste variante, vor allem ist auch die frage was es verbessert hat, es sollte die konzentration verbessern und dich ruhiger machen
Ich habe es dann sein lassen, als ich von dem Arzt etwas anderes verschrieben bekam.
ADs? solltest du meiner Meinung nach nur nehmen wenn du dich in Therapie befindest, oder du in einer akuten Krise steckst. Irgendwann kommst du nämlich ohne die Dinger nicht mehr richtig klar, und ohne begleitende Therapie dröhnst du dich praktisch nur zu
Der Text ist daher auch ein Produkt meiner ungeduld. Du wirst ja aus erster Hand wissen, daß bei uns alles von heute auf morgen gehen muss und daher einem viele wichtige Schritte zu lange vorkommen.
wenn du damit meinst das ich auch adhs habe, stimmt das nicht. aber ich kann vieles mit dem du probleme hast gut verstehen ;)
:)
:edit achso, weiß ja nicht wie gut du dich auskennst, aber geh nicht zu einem psychologen, sondern nem richtigen psychotherapeuten, letzterer wird dich nicht gleich mit medikamenten aufheitern
Ganz fremd ist mir diese Problematik auch nicht. Mir geht es da recht ähnlich auch wenn ich bisher von wirklich handfesten Folgen verschont wurde. Wobei jeder für sich "handfeste Folgen" wahrscheinlich anders definiert.
Ich bin schon länger der meinung, dass bei mir etwas nicht so ganz stimmt. Auf den Kopf gefallen bin ich nicht und ich habe auch einiges auf dem Kasten worum mich andere beneiden aber wenn ich mir angucke, wie andere Leute jeden Tag viele und unterschiedlichste Aufgaben scheinbar mit müheloser Leichtigkeit lösen und ich selber für einen Bruchteil dieser Aufgaben einen ganzen Tag brauche bin ich mir sicher, dass es nicht nur mit Faulheit und Bequemlichkeit zu erklären ist. Wobei die Aufgaben bei mir eigentlich genau so schnell wie oder sogar schneller als bei anderen gelöst werden. Allerdings brauche ich oft Stunden um mich zu einer alltäglichen Sache zu bringen und wenn ich dann zur Post war oder einen Telefonanruf hinter mich gebracht habe ist das für den Rest des Tages auch genug für mich und ich bin froh, wenn ich einfach nur ganz für mich bin. Ganz zu schweigen von der dauernden Müdigkeit ganz egal wieviel ich schlafe.
Natürlich gehört der Gang zum Arzt auch zu diesen Dingen, die Stunden oder sogar Tage der Selbstüberwindung brauchen.
Dabei bin ich mir vollkommen darüber im Klaren, dass es mir vom Rumsitzen nicht besser gehen wird. Aber noch einen Tag irgendwie rumkriegen ist halt einfacher. Und noch einen. Und noch einen. Und noch einen...
Mittlerweile habe ich es schon recht gut geschafft mich regelmäßig zu alltäglichen Dingen zu überreden aber schön ist das natürlich trotzdem nicht. Und wenn dann die nicht alltäglichen Dinge ewig liegen bleiben ist es nicht selten irgendwann schlicht und ergreifend zu spät. Einfach zu spät. Irgendwann schaut man in seine Angelegenheiten und stellt entsetzt fest, dass man das ganze schon zwei Jahre vor sich her schiebt und es sich inzwischen von selber in Wohlgefallen aufgelöst hat.
In der Zwischenzeit erschweren es mir auch schon körperliche Probleme ganz erheblich überhaupt einen halbwegs normalen und geregelten Alltag zu führen und darunter leidet natürlich auch das letzte bisschen Verständnis der anderen und die kläglichen Reste des Selbstwertgefühls.
Wenn jemand nichts tut weil er sich das Bein gebrochen oder die Schulter ausgekugelt hat sieht man das sofort am Verband und nimmt es ihm nicht übel.
Wenn man das aber nicht hat ist man schnell der faule, sonderliche Nichtsnutz. Dabei sind die Probleme nicht geringer. Nur verborgen. Und jeder Betroffene würde diese Probleme mit Sicherheit sofort und mit Freude gegen die Schmerzen von Dutzenden gebrochenen Knochen eintauschen. Die heilen wenigstens irgendwann.
Und täglich sieht man alle anderen, wie sie scheinbar kinderleicht mit allem fertig werden und fragt sich "Warum kann ich nicht auch so sein? Warum bin ausgerechnet ich anders? Warum schaffe ich das nicht?". Und wieder ist man ein weiteres Stück kleiner vor sich selbst. Sofern das überhaupt noch geht.
Gott ist Schwarz
2008-03-28, 12:10:04
Ich bin schon länger der meinung, dass bei mir etwas nicht so ganz stimmt.
Bei dir stimmt was nicht so ganz? Denke ich nicht. Du bist doch auch bestimmt der Meinung das bei vielen anderen einiges nicht stimmt. Zb. bei denen die jeden Tag 4 Std. damit verbringen ihre Wohnung zu putzen.
Auf den Kopf gefallen bin ich nicht und ich habe auch einiges auf dem Kasten worum mich andere beneiden aber wenn ich mir angucke, wie andere Leute jeden Tag viele und unterschiedlichste Aufgaben scheinbar mit müheloser Leichtigkeit lösen und ich selber für einen Bruchteil dieser Aufgaben einen ganzen Tag brauche bin ich mir sicher, dass es nicht nur mit Faulheit und Bequemlichkeit zu erklären ist.
Diese mühelose Leichtigkeit, siehst du aber nicht als mühelose Leichtigkeit. Für dich ist es nervig, solche Alltäglichkeiten zu erledigen. Und diese nervende Einstellung und die schlechten Gefühle/Gedanken beim verrichten dessen, nehmen dir die Fähigkeit, es mühelos zu tun.
Wobei die Aufgaben bei mir eigentlich genau so schnell wie oder sogar schneller als bei anderen gelöst werden. Allerdings brauche ich oft Stunden um mich zu einer alltäglichen Sache zu bringen und wenn ich dann zur Post war oder einen Telefonanruf hinter mich gebracht habe ist das für den Rest des Tages auch genug für mich und ich bin froh, wenn ich einfach nur ganz für mich bin. Ganz zu schweigen von der dauernden Müdigkeit ganz egal wieviel ich schlafe.
Gewöhn dir einfach mal an, alles wichtige zuerst zu erledigen, und die Zeit die du danach hast, gehört nur dir. Belohn dich selbst, wenn du was wichtiges erledigt hast, worauf du keinen Bock hattest. Erwarte aber nicht das es dir sonderlich gut geht, während du diese Pflichten erledigst, denn es sind ja keine angenehmen Pflichten. Das Angenehme kommt danach.
Die Müdigkeit kann von vielen Seiten kommen, keine Bewegung, schlechte Ernährung....etc.
Dabei bin ich mir vollkommen darüber im Klaren, dass es mir vom Rumsitzen nicht besser gehen wird. Aber noch einen Tag irgendwie rumkriegen ist halt einfacher. Und noch einen. Und noch einen. Und noch einen...
Dir ist doch aber auch bewusst das du nicht gern so leben willst oder?
Immer in diesem Trott ohne größeres Ziel, als den nächsten Termin beim Arzt, den nächsten Aruf..
Mittlerweile habe ich es schon recht gut geschafft mich regelmäßig zu alltäglichen Dingen zu überreden aber schön ist das natürlich trotzdem nicht.
Nein, schön werden solche Dinge nie wirklich sein. Ausser man versüsst sie sich.
Und wenn dann die nicht alltäglichen Dinge ewig liegen bleiben ist es nicht selten irgendwann schlicht und ergreifend zu spät. Einfach zu spät. Irgendwann schaut man in seine Angelegenheiten und stellt entsetzt fest, dass man das ganze schon zwei Jahre vor sich her schiebt und es sich inzwischen von selber in Wohlgefallen aufgelöst hat.
Dann hatten diese Angelegenheiten keine priorität, macht auch nix. Man kann ja nicht alles erledigen. Erledige nur das, wo du dich zu im Stande fühlst, zwinge dich nur zu den Dingen, die dir es noch ermöglichen mit gutem Gefühl zu leben. Vergiss nur nicht das man sich dieses gute Gefühl erst verdienen muss.
In der Zwischenzeit erschweren es mir auch schon körperliche Probleme ganz erheblich überhaupt einen halbwegs normalen und geregelten Alltag zu führen und darunter leidet natürlich auch das letzte bisschen Verständnis der anderen und die kläglichen Reste des Selbstwertgefühls.
Dein Selbstwertgefühl muss von dir kommen, und nicht von den anderen. Natürlich denkt man sich erstmal das die Mitmenschen es mitbilden....das ist auch zum Teil richtig, aber wenn du dir sicher bist, diese Probleme zu haben,...was haben dann die anderen für eine Aussagekraft? Du weisst am besten wie es dir geht, du musst dich dafür nicht rechtfertigen, auch wenn du das immer wieder tust weil du denkst es gehört sich so, du musst es aber nicht.
Wenn jemand nichts tut weil er sich das Bein gebrochen oder die Schulter ausgekugelt hat sieht man das sofort am Verband und nimmt es ihm nicht übel.
Es gibt die Sorte Menschen, die dafür verständnis haben und die Sorte die zu dumm sind und alles gleich als Faulheit einkategorisieren. Leider gibts nicht mehr viele Menschen mit Verständnis.
Und jeder Betroffene würde diese Probleme mit Sicherheit sofort und mit Freude gegen die Schmerzen von Dutzenden gebrochenen Knochen eintauschen. Die heilen wenigstens irgendwann.
Ich würde eine Krankheit die nicht für jeden ersichtlich ist, nicht gegen gebrochene Knochen eintauschen, wenn es darum geht sie "anerkannt" zu bekommen.
Und täglich sieht man alle anderen, wie sie scheinbar kinderleicht mit allem fertig werden und fragt sich "Warum kann ich nicht auch so sein? Warum bin ausgerechnet ich anders? Warum schaffe ich das nicht?". Und wieder ist man ein weiteres Stück kleiner vor sich selbst. Sofern das überhaupt noch geht.
Lass dir nichts mehr gefallen. Das ist die Antwort. Es deprimiert dich, wie alle andren Dinge schaffen die dir nur sehr sehr schwer, wenn überhaupt, gelingen?
Dann mach diejenigen die daran Schuld sind dafür verantwortlich.
Cthulhu
2008-03-28, 12:18:56
Ich habe auch vor etwa 3 Jahren die Diagnose ADS bekommen (ohne Hyperaktivität), auch wenn ich die Vermutung schon länger hatte, aber manche Ärzte haben da ja dann doch lieber Depressionen diagnostiziert. Ich bin dann zu einem auf ADS spezialisierten Arzt gegangen, und der hat das dann auch so festgestellt. Ich habe zwar zum Glück nur ne sehr leichte Ausprägung davon, aber dennoch genug, dass mein Leben bis zu dem Zeitpunkt ein ziemliches Chaos war.
Ich habe auch so einige Medikamente ausprobiert, Anti-Depressiva wirkten gar nicht (wasn Wunder), und Ritalin war bei mir ne absolute Katastrophe (extreme Aggressivität und Streitlustigkeit sind nicht schön). Seit einer Weile nun nehme ich das Medikament Cymbalta, und das scheint bei mir tatsächlich ganz gut zu wirken. Gut, Wunder kann man nicht erwarten, es wird nicht von einem auf den anderen Tag alles gut, aber es hilft dennoch dabei, dass man es schafft, einen grundlegenden Tagesrhythmus aufzubauen und diesen auch einzuhalten, und auch mal unangenehmere Dinge relativ zeitnah zu erledigen.
Ein Medikament was wohl auch öfter mal gut helfen soll ist Stattera, das hat bei mir allerdings nicht soviel gebracht, außer mir geholfen, mitm Rauchen aufzuhören ;)
Vielleicht konnte ich dir ja die eine oder andere Anregung geben :)
Ich kann eig. nur einen Tipp geben: Medikamente wie Ritalin vermeiden und lieber andere Möglichkeiten finden. Sport und Freizeitaktivitäten sind mM nach das A und O, um die hyperaktivität in den Griff zu bekommen. Im Sport kann man das sogar als Vorteil nutzen, dass man immer auf Zack ist und nur langsam müde wird ;)
soLofox
2008-03-30, 10:55:07
naja, wenn ein medikament hilft, würde ich nicht unbedingt sagen, dass man es vermeiden sollte. wobei es ab einem bestimmten alter auch ohne medikamente geht, das denke ich auch.
ich selbst habe kein ADS, aber mein bruder. es war früher als kind sehr schwierig mit ihm, er hatte viele schulwechsel hinter sich, bis ihn irgendwann keine schule mehr nehmen wollte und er in ein heim für schwererziehbare kinder musste.
heute ist er 19 jahre alt und ein wirklich guter mensch, aber durch seine krankheit ist er teilweise sehr unzuverlässig bzw. er lügt auch oft. man ist manchmal böse, wenn er wieder etwas versprochen hat und es nicht eingehalten, oder einen total angelogen hat, aber spätestens nach deinem text, Tybalt, ist mir echt klar geworden, dass er es nicht so meint und da nichts für kann.
gut ist trotzdem, dass du dein problem so erkennst und darüber bescheid weisst. deine fehler zu erkennen, ist ein wichtiger schritt, denke ich.
ich würde dir empfehlen, zumindest den kontakt zu deinen freunden zu erhalten, denn die sind wirklich wichtig und können dir oft helfen.
halte bis zu deiner therapie im juni durch und versuche das beste aus allem zu machen...
darf ich fragen, ob du auch solche probleme hast mit geld umzugehen? das ist bei meinem bruder wirklich enorm schwierig, kaum hat er geld in den händen, muss es sofort ausgegeben werden. ich befürchte, das wird ihm eines tages noch einmal eine menge ärger einhandeln. leider wohnt er jetzt zusammen mit unserer mutter in schweden, so dass ich ihn nur sehr selten sehe und auch nicht wirklich auf ihn aufpassen kann manchmal...
wünsche dir auf jeden fall alles gute für die zukunft! :)
;)
deepmac
2008-04-02, 21:36:33
Bau die vorteile aus,vorallem kreativität etc.:
Stärken durch ADS
Neben den negativen Symptomen haben ADS-Betroffene auch viele Stärken oder positive Eigenschaften. Diese wurden beispielsweise von Bernd Heßlinger aufgelistet und den Schwächen gegenübergestellt. In der Psychotherapie wird versucht solche Stärken zu fördern.
Zu den häufigen Stärken von ADS-Betroffenen gehört ihre Hypersensibilität, die sie Veränderungen sehr schnell erfassen lässt, was sich meist in einer besonderen Empathie und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn äußert. Ihre Begeisterungsfähigkeit, die sich in besonderer Kreativität und Offenheit äußern kann, ihre Impulsivität, die sie richtig dosiert zu interessanten Gesprächspartnern macht oder z. B. der Hyperfokus, der zu langem ausdauerndem und konzentriertem Arbeiten an bestimmten Themen führen kann. Hyperaktivität kann auch zu besonderer Begeisterung am Leistungssport führen.
Alle diese Stärken sind ADS-Symptome, die sich Betroffene mit leichter bis mittlerer ADS und in Grenzen auch schwer Betroffene nutzbar machen können. Am ehesten gelingt dies im Rahmen einer Verhaltenstherapie.
Florida Man
2025-07-30, 11:09:27
Lebt hier ein Erwachsener mit ADHS?
Badesalz
2025-07-30, 11:12:12
Meine Schwägerin. Sie hat auch das Glück den entsprechenden einzig passenden Mann dazu zu finden.
Für mich wäre/ist das aber absolut nervtötend :freak: Die Kinder lernten damit zu leben. Wobei eins scheint da auch bisschen was von abbekommen haben...
...was mich zu der Frage veranlasst inwiefern das auch eine Erbkrankheit sein kann. Dann beim Schwiegervater schimmert das gelegentlich auch durch.
Damit ist aber, für Leute die wenig darüber wissen, nicht irgendwie eine simpelst aufbrausende Natur gemeint. ADHS, wenn vorhanden, kommt schon an veschiedenen Stellen durch.
edit:
Imho 85% der betroffenen Erwachsenen wissen garnicht nicht, daß sie es haben :usad:
Colin MacLaren
2025-07-30, 17:15:46
Meine Freundin hat zumindest bei diverse Neurodivergenztests sehr hohe Scores. Sie hat mir mal dieses Reel geschickt, was gut ihren Alltag beschreibt:
https://www.instagram.com/p/DL2nkLioIhb/?hl=en
Badesalz
2025-07-30, 19:47:27
Geht so. Das ist schon eher wirklich recht extrem. Viel schlimmer sind die äh... Halbbetroffenen. Weil das nicht gleich SO offensichtlich ist und du ne weile denkst der andere hat einfach nur einen benagelten Charakter (und keine Störung).
Haarmann
2025-07-30, 21:08:39
Wo ist das Problem an ADHS?
Das Wichtigste - sich akzeptieren wie man ist. Genau dort scheiterts fast immer - die Leute versuchen zu sein, was sie nie sein werden.
Fast alle F84.5 ICD 10 haben das noch als Beifang und die haben fast immer keine Probleme damit.
Badesalz
2025-07-30, 21:21:21
:usweet: Es geht auch seltener darum was man damit für Probleme hat, sondern was das Umfeld damit für Probleme hat.
Haarmann
2025-07-30, 21:25:13
:usweet: Es geht auch seltener darum was man damit für Probleme hat, sondern was das Umfeld damit für Probleme hat.
Das ist dann aber das Problem des Umfeldes ...
Sage ich seit Dekaden. Du kannst nicht everbodys darling sein.
Man muss sein Gegenüber nehmen wie es ist - oder es sein lassen. Da haben wir doch alle die Wahl. Man darf diese Wahl auch gerne nutzen ...
Badesalz
2025-07-30, 22:23:42
Das ist dann aber das Problem des Umfeldes ...
Sage ich seit Dekaden. Du kannst nicht everbodys darling sein.Uhmm. Das sagen sich auch die A...löcher. Die fühlen sich auch gut in ihrer Haut :uup:
Und ja. Ausgelebtes Erwachsenen-ADHS vereinsamt. Das ist das Problem des Betroffenen. Wie also auch alles andere im Leben wo man kleinwenig Fairness erwarten möchte ist das ein Geben und Nehmen.
Wer nichts gibt, vereinsamt. Tut mir leid.
Nakai
2025-07-31, 01:04:53
Mein Partner hat ADHS.
Jobtechnisch begibt sie sich gerne in Burnout Regionen. Ihr Job muss auch extrem dynamisch und fordernd sein, sonst geht es schnell in den Boreout. Ein strukturierter und einseitiger Arbeitsalltag wäre wohl völlig unmöglich für sie. Aus Technical Account Manager bekommt man relativ viele Facetten des Berufsalltags mit und muss interdisziplinär mit verschiedenen internen Stakeholders zusammenarbeiten und hat noch einen direkten Kundenkontakt.
Privat ist es oftmals herausfordernd. Ich lerne nach mehreren Jahren noch viel dazu und man muss oftmals einiges zurückstecken. Spontanitäten, phasenweise irgendwelche Manien, plötzliche Gedankensprünge, Stimmungsschwankungen, etc. ist normal. Nur als Beispiel: irgendwelche gemeinsame Haushaltsarbeiten macht man lieber alleine, weil ihr Konzentrationshorizont nur beschrazist, bis ein anderes Thema in den Vordergrund rückt. Einfach nur Lampen an die Decke schrauben und sie muss den Staubsauger halten, um Staub direkt aufzusaugen, ist schon eine Art Roulette. Dann muss jenes aufgeräumt werden, dies muss kurz überlegt werden, jenes ist interessant und dann muss der Hund noch gefüttert werden. Aber unser Schmuserwuffer bringt viel Struktur in ihren Alltag. Vieles ist aber auch oftmals auch normal in einer Beziehung. Aber jene Unkontinuität ist oftmals zum Ausrasten. Sie ist oftmals sehr dankbar für meine Geduld und Einsatz, was ich selten bisher in Beziehungen gesehen habe. Man muss viele Facetten auch akzeptieren und kein Mensch ist gleich und ADHS bringt auch Stärken mit sich, aber das meiste ist auch Charakterabhängig. ADHS!=ADHS.
Oftmals geht ADHS auch mit anderen Erkrankungen einher, was nicht unterschätzt werden darf. Ich denke genau das ist oftmals ein Problem mit langjährigen unentdeckter ADHS, weil bis zur Diagnose schon viel Schaden angerichtet wurde. Meine Damen erzählte mal, dass sie auf Koks eingeschlafen ist. Lol. Das wäre schon ein Indiz gewesen, dass Upper-Drogen andersrum wirken.
@Badesalz: ja, da kann ich beipflichten. Leider ist es so (oder auch nicht). Das Umfeld muss passen. Und jenes ist oft nicht gegeben.
Fusion_Power
2025-07-31, 03:22:44
Meine Freundin hat zumindest bei diverse Neurodivergenztests sehr hohe Scores. Sie hat mir mal dieses Reel geschickt, was gut ihren Alltag beschreibt:
https://www.instagram.com/p/DL2nkLioIhb/?hl=en
Auweia, das Video ist ziemlich anschaulich - und erschreckend. Ich bin mir aber nun ziemlich sicher dass ich nicht an ADHS leide, ehr im Gegenteil, Richtung Autismus tendiere (Asperger). Kann mich super auf eine Sache konzentrieren und bin absolut nicht Multitasking-fähig. Und ich mag keine Unordnung also liegt auch selten viel rum bei mir. :D Hab nicht mal viele Tasks im Browser dauerhaft offen, viel zu unübersichtlich. Und ich fange nix an bevor ich ne Sache beendet habe, sonst kommt man ja noch durheinander.
x-force
2025-07-31, 13:17:06
Auweia, das Video ist ziemlich anschaulich - und erschreckend. Ich bin mir aber nun ziemlich sicher dass ich nicht an ADHS leide, ehr im Gegenteil, Richtung Autismus tendiere (Asperger). Kann mich super auf eine Sache konzentrieren und bin absolut nicht Multitasking-fähig. Und ich mag keine Unordnung also liegt auch selten viel rum bei mir. :D Hab nicht mal viele Tasks im Browser dauerhaft offen, viel zu unübersichtlich. Und ich fange nix an bevor ich ne Sache beendet habe, sonst kommt man ja noch durheinander.
das video ist die beste bestätigung dafür, dass es "einfach" nur struktur, training und das passende umfeld braucht.
ein derart stetiger und unruhiger innerer monolog ist symptom von zu viel erregung und durch meditation und achtsamkeit zu beherrschen.
eine reizarme umgebung hilft dabei selbstverständlich.
lass dich nicht blenden, die alte ist auch kein bisschen multitasking fähig. sie verliert andauernd den fokus. ihr kurzzeitgedächtnis ist nicht vorhanden, als wäre sie durch cannabis high.
willenskraft? selbstregulation? persönlichkeitsentwicklung? fehlanzeige.
du hast dein leben entsprechend angepasst, um gar nicht erst in solche situationen zu geraten.
du sorgst aktiv für ordnung und struktur und gestaltest dir damit umstände, unter denen du deine ziele erreichst.
Fusion_Power
2025-07-31, 13:41:45
das video ist die beste bestätigung dafür, dass es "einfach" nur struktur, training und das passende umfeld braucht.
ein derart stetiger und unruhiger innerer monolog ist symptom von zu viel erregung und durch meditation und achtsamkeit zu beherrschen.
eine reizarme umgebung hilft dabei selbstverständlich.
lass dich nicht blenden, die alte ist auch kein bisschen multitasking fähig. sie verliert andauernd den fokus. ihr kurzzeitgedächtnis ist nicht vorhanden, als wäre sie durch cannabis high.
willenskraft? selbstregulation? persönlichkeitsentwicklung? fehlanzeige.
du hast dein leben entsprechend angepasst, um gar nicht erst in solche situationen zu geraten.
du sorgst aktiv für ordnung und struktur und gestaltest dir damit umstände, unter denen du deine ziele erreichst.
Naja, unterm Strich versuche ich einfach, Stress zu meiden. Unordnung und Chaos ist Stress wie das Video tatsächlich gut veranschaulicht. Aber ob man in so einem Fall diesen „Inneren Monolog“ abstellen oder lenken kann ist halt die Frage. Sowas ist halt meist angeboren. Ist bei Autismus ja auch so, Gehirn ist halt dann anders programmiert als der Durchschnitt. Merken viele oft erst durch ihr Umfeld und nicht selber. Hab meine Diagnose auch erst 2015 bekommen, locker 30 Jahre zu spät. Hätte mir viel Leid erspart im Leben wäre das früher entdeckt und entsprechend supportet wurden.
Also absolut kein Vorwurf gegenüber Leuten die so sind wie in dem Video da demonstriert.
Haarmann
2025-07-31, 14:04:49
Badesalz
Wenn man mit jemandem nicht klarkommt - lässt mans. Und es kann oft passieren, dass sich Wege trennen, aber man findet oft auch wieder Leute, die neu passen.
Wenn zB jemand irgendwie in eine Religion abdriften will, und seis nur Veganismus, dann darf er das - aber man darf wirklich die Konsequenz ziehen und den ziehen lassen.
Einsam wirst Du, wenn Du nicht offen bist und vor Allem, wenn Du nicht in der Lage bist auf halbem Weg entgegen zu kommen.
Und oft meint eine Seite, dass sie was gibt ... die Wahrnehmung sollte aber gegenseitig sein - sonst wirds wieder einseitig - einfach nur fürs Gegenüber.
Ich kann Dir das Buch empfehlen, wenn auch nicht zu ADHS direkt. Kinder mit Asperger einfühlsam erziehen ausm Trias Verlag. Was ich alles über "normale" Menschen lernte durch die Lektüre dieses Buches ...
Selbstbeherrschung ist nebenher etwas, was nicht nur der mit ADHS beherzigen darf ...
Nakai
Das ist in der Tat auch oft zu sehen - keine Routine erwünscht, aber oft halt übers Limit gehen wollen (Kennt denn jeder sein Limit?). Ich fand die Regel bei einem grossen Arbeitgeber top, der Überzeit schnell kompensiert sehen wollte - durch Freizeit. Das war für viele Leute der sichere Schutz vorm Burnout.
Eine Woche quasi 180% -> ein Woche frei.
Wenn ich aber ganz ehrlich sein darf - es gibt eien Nebenweg - im Job nie mehr geben, denn bezahlt wird - oft ist das nämlich eher wenig.
Wenn man sich dann in der Freizeit, weil man ja diese nun wieder hätte, herausfordern will - kein Problem. Ich gehe gerne und viel mich Draussen bewegen.
Aber auch hier - man ist nicht ewig 20 und ab und an sollte man dann mit 50 vielleicht die Wanderungen redimensionieren.
x-force
2025-07-31, 14:41:20
Unordnung und Chaos ist Stress wie das Video tatsächlich gut veranschaulicht.
genau. ich nannte es erregung.
Aber ob man in so einem Fall diesen „Inneren Monolog“ abstellen oder lenken kann ist halt die Frage. Sowas ist halt meist angeboren.
der innere monolog ist ein werkzeug des egos.
jeder entwickelt ein ego.
niemand ist gezwungen impulsen unreflektiert nachzugehen.
der moment pause und die reflexion sind trainierbar.
bleibt noch ein fallstrick übrig: der betroffene muss veränderung und entwicklung wollen.
Florida Man
2025-07-31, 15:03:22
das video ist die beste bestätigung dafür, dass es "einfach" nur struktur, training und das passende umfeld braucht. [...]
Deine Aussage ist ein Paradebeispiel dafür, wie gefährlich Halbwissen und Selbstüberschätzung in der Diskussion um neurobiologische Störungen sind.
ADHS ist keine Persönlichkeitsfrage, sondern eine dokumentierte Störung der exekutiven Funktionen. Deine „Erklärungen“ auf Basis von Meditation, Disziplin und „Reizarme Umgebung“ klingen wie aus einem Ratgeber von 1998 – komplett losgelöst von aktueller Neuropsychologie, klinischer Diagnostik und realem Leidensdruck der Betroffenen.
Dass du offenbar glaubst, man könne ein unteraktiviertes Fronto-Striatales Netzwerk durch Achtsamkeit oder Raumduft „reparieren“, ist naiv und respektlos gegenüber Millionen Menschen, die täglich mit massiven Einschränkungen kämpfen – trotz aller Routinen, Kalender, To-do-Listen und Meditationen.
„Willenskraft“ ist kein Ersatz für ein anders verdrahtetes Gehirn.
Und Ordnung zu schaffen, um nicht unterzugehen, ist kein Beweis dafür, dass man keine Einschränkungen hat – sondern der einzige Weg, nicht unterzugehen.
Wenn du ADHS mit fehlender Selbstregulation verwechselst, dann lies bitte ein Lehrbuch. Oder noch besser: Lass Menschen in Ruhe, deren Realität du weder verstehst noch nachvollziehen kannst.
Denn was du hier lieferst, ist keine Meinung.
Colin MacLaren
2025-07-31, 16:11:15
du sorgst aktiv für ordnung und struktur und gestaltest dir damit umstände, unter denen du deine ziele erreichst.
Nicht mit zwei kleinen Kindern und drei Katzen :freak:
Badesalz
2025-08-01, 08:06:15
Badesalz
Wenn man mit jemandem nicht klarkommt - lässt mans.Fällt einfacher, wenns keine Familie ist...
Ich halte deine These, das Umfeld sollte lernen damit klarzukommen, der Betroffene selbst ist halt wie er ist, für schädlich. Die nicht betroffenen bemühen sich meistens eben Stückchen mehr, wenn sie sehen, der Betroffene bemüht sich fortlaufend wenigstens im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Ehrlich gesagt macht mich so eine Einstellung (wie deine) sogar bisschen sauer. Als wenn man nichts von der Funktionsweise der Welt wüsste...
Haarmann
2025-08-01, 08:14:56
Aus dem Leben ...
Da ich das Glück hatte ganz viele Psychiater kennenzulernen (auch Beruflich) ... eine kurze Reaktion einer dieser Figuren auf eine meiner Bemerkungen.
Der Psychiater stellte fest, dass Lehrperson XY es toll fände, wenn ich mich änderte - die Person litt angeblich (und wer die Person kennt ... ). Erster Kommentar - er wird excellent bezahlt für seine Tätigkeit und wenn diese ihm nicht passt, steht es ihm frei sich eine andere Beschäftigung zu suchen.
Zweitens zitierte ich eine damals aktuelle Studie, was denn passiert, wenn Menschen wirklich versuchen "sich zu ändern". Der Effekt war, dass diese Personen bis zu 90% der verfügbaren Resourcen, die ja nie gleich gross sind, genau für sowas dann aufwenden müssen und somit der Rest, zB die Arbeit oder die Ausbildung, schlicht untergeht. Er widersprach dem nicht.
Ergo musste ich mal nachfragen, wie man denn untersolchen Umständen eine gute Ausbildung hinbekommen sollte - keine Antwort, weil er wusste, dass dies nicht gehen würde. Gestand er später auch ein.
Dementsprechend ist es eben nicht machbar, sich auf Dauer zu verbiegen ohne dass Potential verloren geht. Und die Probleme, die daraus resultieren, würde ich als Schlimmer betrachten.
Menschen mit Neurodiversitäten tun sich nebenher einen riesigen Gefallen, wenn sie direkt mit diesen Problemen auf das Gegenüber zukommen. Wenn man weiss, dass jemand halt so ist, kann man das weit einfacher akzeptieren, oder die Person meiden, denn wenn man sich stetig durch das Gegenüber genervt fühlt, aber meint, der tue das mit Absicht.
Florida Man
2025-08-01, 08:27:02
Ich versuche seit über 30 Jahren mich besser zu organisieren, ersticke in einer Tool-Flut, ich mache noch mehr (framgnetiertes) Listen und nehme mir vor "nichts mehr" zu vergessen, nichts zu "verlegen". Erfolg: 0. Dauerstress 100. Auf der anderen Seite arbeite ich sehr gut und hochwertig im Hyper-Fokus. Da "reinzukommen" ist quasi die tägliche Arbeitsaufgabe für mich.
Und jetzt lerne ich, dass es Menschen gibt - sogar viele - die planvoll durch en Tag kommen, die wissen, was sie heute tun werden, ja die beim betreten eines Ladens sogar wissen, womit sie rauskommen werden. Es gibt Menschen, deren Fokus sich nicht etwa 10x pro Minute ändert. Das ist eine sehr interessante Erkenntnis.
Argo Zero
2025-08-01, 10:21:13
Uhmm. Das sagen sich auch die A...löcher. Die fühlen sich auch gut in ihrer Haut :uup:
Und ja. Ausgelebtes Erwachsenen-ADHS vereinsamt. Das ist das Problem des Betroffenen. Wie also auch alles andere im Leben wo man kleinwenig Fairness erwarten möchte ist das ein Geben und Nehmen.
Wer nichts gibt, vereinsamt. Tut mir leid.
Dann muss man nur noch feststellen, dass alleine sein eines der schönsten Dinge im Leben ist.
Ich dachte früher auch immer "be social" ... "omg... wieder ein Wochenende alleine".
Hat zwar länger gedauert aber mittlerweile bin ich heilfroh alleine auf der Terrasse zu sitzen bei einem geilen Steak mit einer Pulle Wein oder Bier.
Es ist so friedlich, ruhig und einfach nur schön.
ein derart stetiger und unruhiger innerer monolog ist symptom von zu viel erregung und durch meditation und achtsamkeit zu beherrschen.
Das ist kein Symptom sondern eine feste Verdrahtung im Gehirn.
Es gibt Meditationstechniken, die durch eine absolute Reizüberflutung (z.B. Audioaufnahme mit sehr vielen Geräuschen parallel) quasi Ruhe einbringen.
Ansonsten muss jeder für sich selbst schauen, was funktioniert.
Wenn ich etwas nicht vergessen will, hänge ich es an die Haustür.
Will ich keine Ablenkung bei der Arbeit, mache ich den Rolladen runter.
u.s.w.
Da jedes Gehirn anders ist, muss jeder eigene Techniken finden. Auch interessant ist, wenn der Partner auch ADHS hat aber ein völlig anderes, zumal es bei Frauen sowieso komplett anders und viel weniger erforscht ist.
Da kommen dann noch hormonelle Einflüsse dazu, die man als Mann weniger hat.
Das ist erstmal eine kleine große Herausforderung aber wenn man den Dreh hat, kann man gegenseitig ein absoluter safe space sein.
Da werden dann z.B. keine doofen Fragen gestellt, nur weil man sich mit aufs Sofa setzt um seinen eigenen Kram zu machen aber nicht reden will. =D
Badesalz
2025-08-01, 12:09:42
Menschen mit Neurodiversitäten tun sich nebenher einen riesigen Gefallen, wenn sie direkt mit diesen Problemen auf das Gegenüber zukommen.Das ist übrigens das Hauptproblem. Sich erstmal eingestehen - übrigens, richtig goile Bezeichnung :rolleyes: - daß sie eine Störung haben.
Ich hab mir die irgendwann wirklich rangenommen. In Zusammenarbeit und Absprache (eher Erlaubnis...) mit Schwager. Wobei er da stark geduckt waltete :rolleyes:
Das hat 3 Monate gedauert, sozusagen unter meiner Beobachtung und passender Prosa :usweet:, bis sie es sich selbst eingestehen hat.
Dann hat sie eine ganze Nacht geheult.
Dann war sie 1 Woche lang komplett down.
Erst dann ging es langsam aufwärts als sie so nach und nach begriffen hat wo welche Last dadurch für die Kiddis und wo für den Ehemann entsteht. Sie dachte davor erst garnicht darüber nach... Kam dem Umfeld dann in kleinen Schritten entgegen, das von mir gesteuerte Umfeld ;) in großen.
Heute macht sie eher den Eindruck einer Lebendigen Person die wenn denn voll am Band zieht. Das sind so die Kanäle dafür :tongue: Also wenn sie z.B. Frühjahrsputz macht, kommen die Kinder samt Vater für 5h zu uns :D
Aber das ist alles kein Vergleich zu dem Kampf (gegen Windmühlen) davor. Selbstheilung gibts wohl keine. Sie hat 1 Woche stur wie die anderen zu machen. Ging von der inneren Anstrengung dann am Zahnfleisch. Verlangte aber keiner. Die paar der schlimmsten inneren Schweinehunde beherrschen, das reichte schon. Nicht den Hund mit dem Schwanz wedeln lassen...
Von der Methode "Du bist nunmal wie du bist. Such dir halt Leute die das abkönnen." halte ich daher nichts. Bisschen schon muss man auch selbst was tun.
Die Messlatte dafür beim Erwachsenen-ADHS stelle ich - jedenfalls die 3 Fälle die ich persönlich kennen - nicht so hoch wie beim Tourette oder Zwangsstörungen.
Ich bin aber auch größtenteils volle Breitseite über Gewissen/Gewissenbisse gefahren :tongue: Ich hab dabei auch die Leute einbezogen die sie wieder auffangen könnten. Als Therapeut eher undenkbar.
Warum überhaupt? Wegen den Kiddis. Wir sind für Nichte und Neffe die zweiten nach den Eltern und echt noch vor Oma/Opa. Ich konnt mir das nicht länger anschauen. Vor allem da Nichte grad schon langsam in die Pubertät rutschte :rolleyes:
x-force
2025-08-01, 12:12:55
Nicht mit zwei kleinen Kindern und drei Katzen :freak:
das ist doch schon amok, wenn alle 7 beteiligten vollkommen "normal" sind :freak:
Deine Aussage ist ein Paradebeispiel dafür, wie gefährlich Halbwissen und Selbstüberschätzung in der Diskussion um neurobiologische Störungen sind.
ADHS ist keine Persönlichkeitsfrage, sondern eine dokumentierte Störung der exekutiven Funktionen. Deine „Erklärungen“ auf Basis von Meditation, Disziplin und „Reizarme Umgebung“ klingen wie aus einem Ratgeber von 1998 – komplett losgelöst von aktueller Neuropsychologie, klinischer Diagnostik und realem Leidensdruck der Betroffenen.
schön, dass du nun mit experise und quellen kommst ;)
erkläre was ein syndrom ist!
Dass du offenbar glaubst, man könne ein unteraktiviertes Fronto-Striatales Netzwerk durch Achtsamkeit oder Raumduft „reparieren“, ist naiv und respektlos gegenüber Millionen Menschen, die täglich mit massiven Einschränkungen kämpfen – trotz aller Routinen, Kalender, To-do-Listen und Meditationen.
„Willenskraft“ ist kein Ersatz für ein anders verdrahtetes Gehirn.
deine behauptung ist wider sämtlicher aktueller erktenntnisse.
kleiner tip: da ist nichts fest verdrahtest, das hirn ist plastisch.
Wenn du ADHS mit fehlender Selbstregulation verwechselst, dann lies bitte ein Lehrbuch. Oder noch besser: Lass Menschen in Ruhe, deren Realität du weder verstehst noch nachvollziehen kannst.
Denn was du hier lieferst, ist keine Meinung.
du reagierst getroffen, getroffene hunde bellen am lautesten.
deine sichtweise ist durch deine betroffenheit im höchsten maß subjektiv, ich betrachte das phänomen vollkommen ohne beteiligung und gefühle.
klar, du lieferst fakten und ich nicht mal ne meinung ;D
ich liefer dir aber auch gerne zwei renomierte zielscheiben.
vielleicht kommst du ja in den "flow" und es fällt dir mit den verweisen etwas einfacher dein niveau ein bisschen anzuheben:
alok kanojia
gabor mate
Das ist kein Symptom sondern eine feste Verdrahtung im Gehirn.
nein, siehe oben u.a. plastizität
keiner von uns kann behaupten es sei ausschließlich genetisch oder ausschließlich nurture.
schonmal was von prädisposition gehört?
Dr. K is optimistic about the role of neuroplasticity in managing ADHD.
What He Highlights:
Brains are not fixed. Even with structural differences in ADHD, neuroplasticity means the brain can change.
Through meditation, mindfulness, CBT, therapy, and habit-building, you can reshape attention and impulse control pathways.
He often emphasizes internal awareness (meta-cognition)—recognizing your own distractibility as the first step to managing it.
Argo Zero
2025-08-01, 12:16:47
@x-force
"ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) gilt nach aktuellem Stand der Medizin als nicht heilbar. Es handelt sich um eine neurologisch bedingte Störung, die meist in der Kindheit beginnt und oft auch im Erwachsenenalter fortbesteht."
"Mit der richtigen Behandlung und Unterstützung können viele Betroffene ein weitgehend normales und erfülltes Leben führen. Die Symptome können durch Therapie und gezielte Maßnahmen also deutlich gemildert werden, verschwinden aber in der Regel nicht vollständig."
Mehr muss man dazu nicht sagen.
@Badesalz
"Von der Methode "Du bist nunmal wie du bist. Such dir halt Leute die das abkönnen." halte ich daher nichts. Bisschen schon muss man auch selbst was tun."
Hajo, deswegen bin ich nach einem Wochenende unter Menschen völlig leer gebrannt. Ich lasse permanent das "how to h00man" Programm laufen und bin dann anschließend froh wieder in einem Umfeld zu sein (z.B. mit meiner Freundin oder engen Freunden oder noch besser: alleine), wo ich so sein kann, wie ich bin.
x-force
2025-08-01, 12:19:33
@x-force
"ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) gilt nach aktuellem Stand der Medizin als nicht heilbar. Es handelt sich um eine neurologisch bedingte Störung, die meist in der Kindheit beginnt und oft auch im Erwachsenenalter fortbesteht."
"Mit der richtigen Behandlung und Unterstützung können viele Betroffene ein weitgehend normales und erfülltes Leben führen. Die Symptome können durch Therapie und gezielte Maßnahmen also deutlich gemildert werden, verschwinden aber in der Regel nicht vollständig."
sicher, ein fremdbestimmtes leben mag für einige die erklärung schlechthin sein.
Argo Zero
2025-08-01, 12:21:04
sicher, ein fremdbestimmtes leben mag für einige die erklärung schlechthin sein.
Ja, es wird einfacher, sobald du dich selbst akzeptierst :)
Habe dazu zwar lange gebraucht aber seitdem ist das Leben leichter und schöner.
Florida Man
2025-08-01, 12:41:41
DIe Erkenntnis ADHS ist sehr befreiend, was schon euphorisch. Ich kann mir gut vorstellen, dass der nächste Schritt. Direkte Kommunikation, sagen, was man denkt, keine Rücksicht - eine noch größere Befreiung sein wird. Mal sehen, wie schnell ich dahin komme.
Auf jeden Fall kann ich aufhören weitere Tools zu suchen, die dritte Aufgaben-App zu testen und noch mehr Notizzettel zu verlieren :) Ich bin gespannt, ob ich meinen Arbeitsplatz umgestalten kann, oder ob ich was ganz Neues machen muss.
@x-force: Ich muss Dir nichts erklären und ich will Dir auch nichts weiter erklären und Deine Antworten interessieren mich nicht.
x-force
2025-08-01, 12:51:35
LAwBdRR4wQk
hier wird alles gesagt
@x-force: Ich muss Dir nichts erklären und ich will Dir auch nichts weiter erklären und Deine Antworten interessieren mich nicht.
faszinierend wie dein interesse mit der aufforderung nach erklärung und reflexion versiegt.
*wuff*
Haarmann
2025-08-01, 13:01:46
Hätte ich kein so nettes Gedächnis ... ich hätte wohl viele Probleme, die dadurch einfach entfallen - dafür das Gedächnis, das auch wiederum Grenzen kennt und auch gerne mal Ruhe geniesst.
Florida Man
Ich bewerte sowas automatisch nach Effizienz - sprich Kosten/Nutzen.
Daher trage ich zB in die Agenda nur ein, was nötig und gleich mit der geschätzten Fahrzeit etc. als Vorlauf und Nachlauf - geht schneller denn irgendwelches Agendagehampel.
Wenn ein Werkzeug ergo nix taugt - weglassen.
Dem Kinde versuchte ich auch so einiges an Werkzeug zu zeigen .. aber statt "Profisachen" wurdens einfach "Fresszettel" - funktioniert.
Funktion geht vor Form.
Und es gibt viele ADHS Kinder, die den Kopf vergässen, wäre der nicht angewachsen.
Argo Zero
Während Corona konnte man richtig sehen, wieviele Mitmenschen es genossen, dass für diese Weihnachten der Familienschlauch einfach entfiel ...
Da fiel manch böses Wort in meiner Gegenwart über die "Familie".
X-force: Hast du das Video überhaupt verstanden? Die Leute sind schlicht nicht in der Lage, eine Struktur zu halten.
Und von wegen Selbstbestimmtheit: Man hat hat immer ein soziales Umfeld, wo Regeln gelten. Das kann harmonisch sein, bedeutet mit einem ADHSler aber halt auch Arbeit.
Disconnected
2025-08-01, 13:26:33
<nope>
Badesalz
2025-08-01, 13:43:17
Hajo, deswegen bin ich nach einem Wochenende unter Menschen völlig leer gebrannt. Ich lasse permanent das "how to h00man" Programm laufen und bin dann anschließend froh wieder in einem Umfeld zu sein (z.B. mit meiner Freundin oder engen Freunden oder noch besser: alleine), wo ich so sein kann, wie ich bin.Ja. Bin bei dir. Andererseits wenn man sieht, es läuft untereinander erheblich besser, weil man selbst bisschen was dafür tut, motiviert das auch. Dann kommt mit der Zeit auch mehr Bock EINE WEILE :wink: mit Normalos zu verweilen. Wenn alle eingeweiht sind und halt mitmachen.
Aber ja. Je nach Psyche und Schwerefall ist hier leider nichts pauschal zu erzählen. Geschweige zu belehren.
Immer wieder lustig wie es bei diesen Themen hier abläuft, die mit der wenigsten Ahnung von etwas kommen immer mit dem angeblich größten Wissen daher.
Der Spruch "kennst du einen Autisten, kennst du genau einen Autisten", trifft übrigens auch genauso auf ADHS zu.
Hast Du was anderes hier erwartet?
So falsch liegt x-force mit seinen Vermutungen gar nicht. Pauschalierungen mag ich generell nicht. Jeder, der behauptet, es läßt sich im Leben nichts mehr ändern, weil Diagnose A,B,C, liegt genau falsch wie diejenigen, die meinen, daß alles möglich sei. Was bei AHDS Person 1 funktioniert, kann bei 2 oder 3 daneben gehen. Es hängt, wie immer, vom Fall zu Fall ab, was möglich ist. Und AHDS ist ja kein entweder/oder Krankheit. Es könnten mehrere Krankheiten wie Störungen gleichzeitig existieren, ADHS * Borderline usw... Daher sollten das auch Fachleute diagnostizieren und bearbeiten, und keine Laien. Und leider wurde damit auch seit dem Aufkommen einiges an Schindluder getrieben und ebenso Fehldiagnosen gestellt.
Nur mal so, wir Menschen können uns sehr wohl verändern und anpassen, daß Gehirn ist ein wunderbares Organ, was dazu in der Lage ist. Mit der richtigen Herangehensweise lassen sich sehr wohl einige Störungen mindern oder sogar kompensieren. Ist alles auch eine Frage des Wollens und Willens. Aber manchmal habe ich den Eindruck, daß Leute lieber ihre Störung aus Ausrede behalten wollen, damit sie weiterhin die Arschlöcher bleiben können, die sie schon vorher waren.
DrumDub
2025-08-01, 16:43:20
Der Spruch "kennst du einen Autisten, kennst du genau einen Autisten", trifft übrigens auch genauso auf ADHS zu. völlig korrekt.
Badesalz
2025-08-01, 16:44:34
Steht auch so in #44 :rolleyes:
Nakai
2025-08-01, 16:51:36
Ich kenn einen ADHSler mit einem PHD. Der wurde von einem Universitätsklinikum diagnostiziert. Die behandelnde Ärztin/Psychologin meinte nur, wie er das als ADHDsler geschafft hätte (?!). Das mit der Diagnose und der stumpfen Einteilung trifft nicht nur hier zu. Seitdem der PHD-ADHSler Ritalin bekommt, kann er sich an den Beginn eines Trailers eines wieder erinnert, sobald jener durchgelaufen ist.
Ein anderer ADHSler hatte latente Migräne und seit der Behandlung ist diese weg und er kann wieder normal schlafen. Ging mehrere Jahre nicht.
Meine Freundin benutzt keine verschriebene Medikamentöse Behandlung mehr. Stattdessen schluckt sie Fokuspillen für Gamer. Hilft ihr ganz gut und haben weniger Nebenwirkungen als manche Medikamente.
Mit richtiger Behandlung geht's den Individuen deutlich besser und ich vermute viele Leute in euren Umfeld haben ADHS und ihr merkt davon gar nichts.
@Phuv: Aber wenn du was von ADHS weißt, dann doch wohl auch, das das Gehirn das eben nicht kann. Wenn die Diagnose denn stimmt, Schindluder ist ja wieder ein ganz anderes Fass.
@Phuv: Aber wenn du was von ADHS weißt, dann doch wohl auch, das das Gehirn das eben nicht kann.
Was kann genau es nicht, bitte exakt beschreiben was Du meinst? Das ist zu pauschal und allgemein dahergesagt. Unser Gehirn kann vieles, und es kann sehr wohl Störungen im Gehirn mindern oder kompensieren.
Vernünftig zu priorisieren, den Umfang einbinden. Der Botenstoff fehlt. Er ist einfach nicht da.
Der Nenner beim ADHS.
Der Botenstoff fehlt.
Du bleibst immer unspezifisch, welcher Botenstoff?
The Nemesis
2025-08-02, 01:01:08
https://youtu.be/LAwBdRR4wQk
hier wird alles gesagt
Gutes Video!
Aber in dem Video spricht er doch darüber, dass die Neuroplastizität bei ADHD gestört ist und das Gehirn dort mit Dopamin als Neurotransmitter ein massives Ungleichgewicht besitzt.
Viele Techniken und ihre Grundlagen bespricht er als Improvement.
Außerdem widerspricht er Kanoja doch, indem er darüber spricht, dass die Medikamente die Neuroplastizität künstlich herstellen und begünstigen.
Mate und Kanoja sind in Aspekten von ADHD sehr nützlich, aber weit davon entfernt eine Allgemeinformel gefunden zu haben.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Huberman auch Mates These widersprechen würde, dass AHDH Gene erst durch Trauma aktiviert werden.
Edit: Heißt aber nicht, dass ich Mates Traumafokus und Selbstheilung falsch fände. Ich finde nur diesen Aspekt super wild.
Florida Man
2025-08-02, 09:01:19
Man muss auch berücksichtigen, wodurch ADHS verursacht wurde. Neben genetischen und teilweise traumatischen Ursachen gibt es noch andere Variante, z.B. perinatale Hypoxie . wie bei mir. Ich wurde 1981 per Notkaiserschnitt geboren, weil die Vitalwerte im KEller waren. Meine Lungen waren voll Fruchtwasser und ich habe nicht geatmet. Es hat 8 Minuten gedauert, bis das Wasser abgesaugt werden konnte und die Beatmung beginnen konnte. Mein Apgar-Wert eine Minute nach der Geburt war 1: ich war quasi tot. Nach 8 Minuten Sauerstoffmangel war ich klinisch tot. Nach Reanimation wurde ich mit Notarztbegleitung im RTW nach Hamburg in gebracht. Unterwegs musste ich erneut reanimiert werden. Meine Mutter dachte 24 Stunden, ich seit tot. Dann hat man ihr beigebracht, dass ich Schwertbehindert sein werde. Ich habe 14 Jahre lang Bewegungstherpien gemacht, im ersten Lebensjahr täglich.
Ich führe ein autonomes, sogar erfolgreiches Leben: Frau, Kinder, Haus, Geld, alles da. Und obwohl ich innerlich komplexe "Probleme" habe, merkt man oberflächlich nichts davon. Aber ich lerne gerade, dass ich mein ganzes Leben kompensiere und mir die meisten Dinge viel schwerer fallen, als "normalen" Menschen. Das verbrennt und verschleißt und den Kampf "gegen" mein Gehirn werde ich umbauen. Und das ist wieder etwas, was viele Menschen mit ADHS im Erwachsenenalter gemein haben.
Was ich sagen will: Vorsichtig mit allgemeinen Erklärungs- und Therapieversuchen. Die Ursachen sind ebenfalls zu betrachten.
Badesalz
2025-08-02, 09:17:10
Was mich erschreckte ist die genetische Komponente. Das zieht sich in verschiedenen Ausprägungen Generation über Generation. Kaum durchzubrechen.
Haarmann
2025-08-02, 14:13:15
Den Betroffenen mal einfach einen Tip von den Unipsychiatrischen Diensten in Hiesig für ADHS - meidet Zucker.
Was mich erschreckte ist die genetische Komponente. Das zieht sich in verschiedenen Ausprägungen Generation über Generation. Kaum durchzubrechen.
Das ist beim Asperger Stamm auch so - nur das Kanner Syndrom, die Rainmans, ist das nicht so.
Ich fand dazu die ASS Lektüre und die Dialoge mit Dr Thomas Girsberger ganz interessant.
Was mich mal interessierte - wieviele hier mit ADHS Diagnose mögen "RAP". Sprich Songs mit Fokus auf Sprechen/Gesang und Beat allgemein.
downforze
2025-08-14, 16:00:25
Das sind interessante Infos auf dieser Seite.
Meine Tochter ist jetzt 6 und wir haben für Oktober einen Kinderpsychologen organisiert. Seit Januar 2025 (und zwar genau seit dem Zeitpunkt, an dem ihre Mutter sie wieder ab und an im Rahmen des Besuchsrechts holte) dreht sie völligst durch, randaliert, hat einen Loyalitätskonflikt zwischen meiner Frau und ihrer leiblichen Mutter, schreit, weint und kann sich über eine Stunde nicht beruhigen. Sie will permanent Aufmerksamkeit und kann sich niemals allein beschäftigen. Auch nicht allein in einem anderen Raum sein.
Von 2023 bis Januar 2025 hatten wir ein unkompliziertes Kind, was seltens mal auffällig war.
Jugendamt begleitet uns wegen ihrer abgefuckten Mutter und den Auswirkungen auf die Kinder natürlich auch seit ewigen Zeiten. Aber bei ihrer Mutter läuft es ja angeblich alles ganz toll. Ja klar, weil sie sie nur alle 3 Wochen für einen Tag holen darf und ihr dann jeden Wunsch ohne jegliche Regel erfüllt. Zubettgehen irgendwann nachts, nur Fast Food und nur Spaß. Logisch, dass sie dann hier rebelliert, wo der Alltag mit ehemals Kita und jetzt die Einschulung ist.
Gestern durfte ich mir dann vom Jugendamt anhören, dass man die Mutter ja nicht zu einem vorbildlichen Menschen erziehen kann und man halt hier sehen muss, dass sie sich sicher fühlt und sie klar kommt. Und schließlich sei das ja bei etlichen Kindern so, die bei einem Elternteil leben und beim anderen nur Spaß haben und die würden ja auch nicht alle durchdrehen.
Haarmann
2025-08-14, 17:47:26
Gibt wen hier denn mit zB nur ADS?
downforze
Das kommt mir bekannt vor und ja - sowas in der Art hörte ich auch bei meinem Vorschlag, die leibliche Mutter mit nem Beistand auszurüsten ...
Da können die Leute noch so esoterisch sein und sich per Louisa Hay Methode von einer Diabetes Typ II befreien wollen, und Gelb im Gesicht sein wegen überzuckerung - hilft nix ...
downforze
2025-08-15, 09:09:09
Die Mutter hat einen Beistand, aber die Frau ist nur 2h da.
Ich kenne ja meine Ex-Frau. Während der 2h macht sie alles, was verlangt wird und danach macht sie wieder was sie will. Das war schon während der Ehe so. Sie ist eine großartige Schauspielerin.
Ich habe beim Jugendamt auch zig mal erwähnt, was da in der Vergangenheit für Sachen waren von der Mutter - denen ist die ganze Story ja bekannt - es interessiert aber niemanden mehr.
Herr XYZ: "Das ist ja nun alles Vergangenheit". Dass die Vergangenheit Ursache für die Gegenwart ist, interessiert aber nicht.
Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, also hat sie für die Arbeit jetzt auch keine Relevanz mehr. Sie erklärt Ursache etc. aber hilft halt keinem weiter, wenn man vorankommen will.
x-force
2025-08-15, 13:50:38
Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, also hat sie für die Arbeit jetzt auch keine Relevanz mehr.
steile these, die nach erläuterung verlangt.
Haarmann
2025-08-15, 16:35:44
downforze
Leider kenne ich das auch genau so ...
Aber schon während der Ehe wars eigenartigerweise so, dass dem Vorwurf des Drogenkonsums irgendwie immer nur beim Mann nachgegangen wird (und ich widerlegte den direkt mit nem Test) - dabei war der Vorwurf klar gegen die Frau gerichtet.
Da kamen "Argumente", von zwei Frauen versteht sich, die gingen auf keine Kuhhaut.
steile these, die nach erläuterung verlangt.
Was hilft es denn in der Arbeit auf der Vergangenheit rumzureiten? Es müssen Lösungen für die Gegenwart und Zukunft gefunden werden.
Haarmann
2025-08-15, 17:39:43
Was hilft es denn in der Arbeit auf der Vergangenheit rumzureiten? Es müssen Lösungen für die Gegenwart und Zukunft gefunden werden.
Aber wenn Du die Fehler der Vergangenheit erkennen kannst, dann hilft Dir das auch in der Gegenwart und in der Zukunft?
Die Fehler im ersten Moment zu erkennen ist ja ... schwierig, denn würde man diese ad hoc erkennen, bevor die passierten also - wärens keine.
Also ist doch die eintige Herangehensweise, dass man mit der Vergangenheit arbeitet.
Aber wenn Du die Fehler der Vergangenheit erkennen kannst, dann hilft Dir das auch in der Gegenwart und in der Zukunft?
Die Fehler im ersten Moment zu erkennen ist ja ... schwierig, denn würde man diese ad hoc erkennen, bevor die passierten also - wärens keine.
Also ist doch die eintige Herangehensweise, dass man mit der Vergangenheit arbeitet.
Es geht doch um konkrete Arbeit mit dem Kind und nicht um die Bewältigung der Vergangenheit eines Erwachsenen.
Das Jugendamt ist nicht da um Eltern zu therapieren, sondern um Lösungswege für das Kind zu finden, bzw. Maßnahmen einzuleiten, die das tun.
Simon Moon
2025-08-15, 18:11:32
Gibt wen hier denn mit zB nur ADS?
Koennte auf mich zutreffen, aber ehrlich gesagt hab ich da wenig Vertrauen in unsere Psychiatrie. Hab den Idiotentest jedenfalls zweimal gemacht. Das erste mal wurde es vom Psychiater eh von vornherein verworfen und daher auch keine Verwandten oder Bekannte gefragt, der eigentlich Test resultierte dann offenbar auch innerhalb normaler Parameter. Das zweite mal hab ich mich dann "besser" drauf vorbereitet - als Bekannte die den Fragebogen ueber mich ausfuellen sollte, waehlte ich eine befreundete Psychologin, die das ihrer Meinung nach passend ausfuellte, sowie mein Vater - die Antworten wirkten auf mich wenig koheraent... aber jut... das schwierigere war dann sowieso mein Ego und der Test. Hab das dann einfach so geloest, dass ich bei diesem bescheuerten Biep-Blink Test willkuerlich mit der Maus irgendwas geklickt hab. Das entsprechende Ergebnis war dann, dass meine Koordination wohl der eines Epileptikers waehrend eines Anfalls entspricht, aber durch die kognitiven Ergebnis dann im Mittel doch einen durchschnittlichen IQ geben wuerde. Die Auswertung durch die entsprechende Fachspezialisten, die notabene ueber ein halbes Jahr gedauert hat, hat ihr zufolge dann ein koheraentes Ergebnis geliefert :ulol:
Aber ging mir eigentlich gar nie um die Diagnose, sondern um die Drogen. Denn so krieg ich jetzt immerhin eine vor rund 150 Jahren erstmals synthetisierte Substanz, an die man aus Gruenden des Patentschutzes noch eine Aminosauere rangepantscht hat, fuer einen absurden Mondpreis statt zum Preis eines Aspirins, was wohl eher den Produktionskosten entsprechen duerfte. Dexedrin das ungefaehr zum Preis von Aspirin verkauft wurde, wurde um die 10er vom Markt genommen und dann ein paar Jahre spaeter als Attentin, nur fuer Kinder, wieder auf den Markt gebracht - diesmal zum Preis des Derivats mit angepanschter Aminosaeure :uclap:
Haarmann
2025-08-15, 19:11:14
Es geht doch um konkrete Arbeit mit dem Kind und nicht um die Bewältigung der Vergangenheit eines Erwachsenen.
Das Jugendamt ist nicht da um Eltern zu therapieren, sondern um Lösungswege für das Kind zu finden, bzw. Maßnahmen einzuleiten, die das tun.
Aber es wäre schon angebracht, wenn man die Vergangenheit nicht ausser Acht lässt - alleine schon damit, dass man allfällige Muster und Alarmzeichen, die in der Vergangenheit vorkamen, bereits früh erkennt und handelt.
Wozu werden Akten angelegt, wenn keiner diese nutzt?
Aber richtig - die Gegenwart und die Zukunft sollten im Zentrum stehen. Und eigentlich vor Allem das Kind.
Simon Moon
Ja ... das kommt mir dann doch bekannter vor ... kenne nen Kind, das dies nimmt. Aber wir wissen - Kasse bezahlt.
Ich hatte auch so ein Erlebnis - während ich das Medikament gar nicht nahm ... wirkte es offensichtlich fantastisch. Meine Meinung über die Person, die diese Beurteilung gemacht hatte, dürfte offensichtlich sein. Und zu meiner Zeit hiess der ganze Krempel eben noch POS. Heute ist die Diagnostik definitiv ne Ecke weiter ... aber ... leider gehts oft um die IV, die nie bezahlen will ... deswegen kommen dann etwas eigenwillige Diagnosen.
Je nach Test werden einfach Schwellenwerte ermittelt - durch was die Schwelle überschritten wird - egal. Wenn also 3 von 5 erreicht sein müssten und bei Fragebogen A die ersten 3 und bei Fragebogen B die letzten 3 da waren bei den Beurteilungen durch Fremdpersonen ... könnte das nicht erkannt worden sein. 3 von 5 ist ja erfüllt -> Kongruent.
Aber es wäre schon angebracht, wenn man die Vergangenheit nicht ausser Acht lässt - alleine schon damit, dass man allfällige Muster und Alarmzeichen, die in der Vergangenheit vorkamen, bereits früh erkennt und handelt.
Wozu werden Akten angelegt, wenn keiner diese nutzt?
Aber richtig - die Gegenwart und die Zukunft sollten im Zentrum stehen. Und eigentlich vor Allem das Kind.
Was genau soll es bringen, ständig auf der Vergangenheit herumzureiten? Man kann das mit der Medizin vergleichen: Die Vergangenheit ist wichtig für die Anamnese, aber nicht für die Behandlung eines gebrochenen Arms. Genauso wird beim Kind nicht auf der Vergangenheit herumgeritten – im Gegenteil, das könnte in manchen Fällen sogar retraumatisierend wirken. Für die Arbeit mit dem Kind zählt nur die Gegenwart und die Zukunft. Die Vergangenheit dient höchstens dazu, Ursachen zu verstehen, nicht aber um Lösungen zu entwickeln.
Simon Moon
2025-08-15, 19:29:19
Ja ... das kommt mir dann doch bekannter vor ... kenne nen Kind, das dies nimmt. Aber wir wissen - Kasse bezahlt.
Das lustige ist ja, wenn ich das auf dem Schwarzmarkt kaufe, bin ich nach allem aufreinigen des "Produktes" meist bei einem Preis von etwa 50.- / g. Klar, so "sauber" wie bei einem pharmazeutischen Erzeugnis werd ichs nicht bringen, aber sowas um die 99% duerfte hinkommen. In der Apotheke kostet dieselbe Menge jedoch ~300.- / g.
Je nach Test werden einfach Schwellenwerte ermittelt - durch was die Schwelle überschritten wird - egal. Wenn also 3 von 5 erreicht sein müssten und bei Fragebogen A die ersten 3 und bei Fragebogen B die letzten 3 da waren bei den Beurteilungen durch Fremdpersonen ... könnte das nicht erkannt worden sein. 3 von 5 ist ja erfüllt -> Kongruent.
Als ich mich anfing mit der Thematik zu beschaeftigen, dacht ich ja, Selbstdiagnosen waeren so eher maeh... aber mittlerweile seh ich, dass die angeblichen Fachpersonen wie du sagst eben auch nur wie von dir beschrieben Punkte ausm DSM/ICD aufaddieren - und je nachdem worauf sich die Fachperson spezialisiert hat, findet er dann halt auch seine Diagnose.
Kenn da einige Personen die ein Alkohol- bzw. Drogenproblem hatten. Die wurden dann fuer ein paar Tage zum ausnuechtern in die Akut gesteckt und durften dann den AD(H)S Test machen. Ist wohl klar, wie der ausfaellt, wenn der Patient grad mal ausgenuechtert ist, aber wohl noch Entzugssymptome hat.
Haarmann
2025-08-15, 20:22:17
Was genau soll es bringen, ständig auf der Vergangenheit herumzureiten? Man kann das mit der Medizin vergleichen: Die Vergangenheit ist wichtig für die Anamnese, aber nicht für die Behandlung eines gebrochenen Arms. Genauso wird beim Kind nicht auf der Vergangenheit herumgeritten – im Gegenteil, das könnte in manchen Fällen sogar retraumatisierend wirken. Für die Arbeit mit dem Kind zählt nur die Gegenwart und die Zukunft. Die Vergangenheit dient höchstens dazu, Ursachen zu verstehen, nicht aber um Lösungen zu entwickeln.
Das waren eigentlich meine Worte - genauer deren erdachter Sinn - einfach anders formuliert.
Und natürlich ohne gebrochenen Arm.
Ich bemerke, dank einiger Interventionen - durchaus eine Verbesserung in gewissen Bereichen. Das liegt aber auch an der gezielten sensibilisierung, eben durch die Ereignisse der Vergangenheit, der beteiligten Fachpersonen.
Da diese Fachpersonen leider ab und an ändern ... bedarf es eben der Akten und die wollen auch gelesen werden - sonst klappts weniger.
Simon Moon
Wenn Du das, was ne Versiegelung Deiner Zähne ausmacht, für den Boden kaufst ... CHF 5 pro Liter. Reichte für so manchen Zahn ...
Kaum ist es ein Medizinalprodukt - wirds teurer. Das ist wohl so gewollt hiesig. Früher verdiente ja die Apotheke quasi prozentual ... das wurde jetzt erst geändert. Mal sehen, ob es sich auch auswirkt.
Wenn Du Ibuprofen kaufst ist der grosse Kuchen nicht das Produkt, sondern di Handlinggebühr.
Da wäre eben die Fachperson gefragt ... und Du weisst ja, Psychiater gelten nicht ganz ohne Grund als manchmal - etwas eigen.
Das waren eigentlich meine Worte - genauer deren erdachter Sinn - einfach anders formuliert.
Und natürlich ohne gebrochenen Arm.
Ich bemerke, dank einiger Interventionen - durchaus eine Verbesserung in gewissen Bereichen. Das liegt aber auch an der gezielten sensibilisierung, eben durch die Ereignisse der Vergangenheit, der beteiligten Fachpersonen.
Da diese Fachpersonen leider ab und an ändern ... bedarf es eben der Akten und die wollen auch gelesen werden - sonst klappts weniger.
Du bist erwachsen, ganz andere Geschichte.
Da oben ging es mir nicht direkt um ADHS, sondern um die Aussage des Jugendamtes und dem was der Hintergrund dazu ist.
Haarmann
2025-08-15, 20:53:40
Du bist erwachsen, ganz andere Geschichte.
Da oben ging es mir nicht direkt um ADHS, sondern um die Aussage des Jugendamtes und dem was der Hintergrund dazu ist.
Das liegt eben oft auch an der Unkenntnis und dem Unwillen die Akten zu Rate zu ziehen - nicht in jedem Fall natürlich. Wenn ich jeweils gezielt auf etwas verweise, dann wird das auch gelesen.
Ich verfüge über eine solide sortierte Ablage für sowas und kann, gutem Gedächnis sei Dank, dann jeweils auf das Relevante verweisen.
Seither gehen die Schritte vorwärts und man dreht sich nicht mehr im Kreise - das bringt was für die Zukunft.
downforze
2025-08-20, 13:53:26
downforze
Leider kenne ich das auch genau so ...
Aber schon während der Ehe wars eigenartigerweise so, dass dem Vorwurf des Drogenkonsums irgendwie immer nur beim Mann nachgegangen wird (und ich widerlegte den direkt mit nem Test) - dabei war der Vorwurf klar gegen die Frau gerichtet.
Da kamen "Argumente", von zwei Frauen versteht sich, die gingen auf keine Kuhhaut.
Frauen haben hier nach wie vor Narrenfreiheit, was sie vor der Justiz immer noch ihren angeblichen Opferstatus nutzen können. Ich habe auch das Gefühl, dass Aussagen von Müttern mehr Gewicht zukommt, wie vom Vater.
Es geht doch um konkrete Arbeit mit dem Kind und nicht um die Bewältigung der Vergangenheit eines Erwachsenen.
Das Jugendamt ist nicht da um Eltern zu therapieren, sondern um Lösungswege für das Kind zu finden, bzw. Maßnahmen einzuleiten, die das tun.
Du hast dir die Antwort doch in einem späteren Post selbst gegeben. Man braucht die Vergangenheit als Ursache, damit man das aktuelle Verhalten davon ableiten kann und eine passende Behandlung / Therapie.
Es macht einen Unterschied, ob ein Kind aus familiären Gründen durchdreht oder weil es das von seinen Mitschülern so gesehen hat.
Das liegt eben oft auch an der Unkenntnis und dem Unwillen die Akten zu Rate zu ziehen - nicht in jedem Fall natürlich. Wenn ich jeweils gezielt auf etwas verweise, dann wird das auch gelesen.
Ich verfüge über eine solide sortierte Ablage für sowas und kann, gutem Gedächnis sei Dank, dann jeweils auf das Relevante verweisen.
Seither gehen die Schritte vorwärts und man dreht sich nicht mehr im Kreise - das bringt was für die Zukunft.
Ich hatte ja das Vergnügen vor Gericht zu erscheinen, damit das Besuchsrecht dort richterlich entschieden wird. Da waren Aussagen, des richterlichen Vormunds meiner Tochter und vom Jugendamt, wo ich mich gefragt habe, ob sie bei der Aufnahme der Aussagen nicht zugehört haben oder ihre eigenen Akten nicht kennen.
Das Kind sei in einem Loyalitätskonflikt, weil sich Mutter und Vater hassen und deshalb verhalte sie sich so auffällig. Mein Einwand, dass meine Tochter bis zum Holen durch ihre Mutter im Januar 1,5 Jahre völlig unproblematisch war, wurde nicht mal aufgenommen.
Du hast dir die Antwort doch in einem späteren Post selbst gegeben. Man braucht die Vergangenheit als Ursache, damit man das aktuelle Verhalten davon ableiten kann und eine passende Behandlung / Therapie.
Es macht einen Unterschied, ob ein Kind aus familiären Gründen durchdreht oder weil es das von seinen Mitschülern so gesehen hat.
Es ist aber für alles was nach der "Anamnese" kommt nicht mehr relevant, also warum sollte es immer wieder Thema sein?
Du sagst doch selbst, dass du es zig mal erwähnt hast und es bekannt ist, aber das Jugendamt völlig richtig sagt, dass es eben Vergangenheit ist...
Simon Moon
2025-08-20, 15:43:36
Frauen haben hier nach wie vor Narrenfreiheit, was sie vor der Justiz immer noch ihren angeblichen Opferstatus nutzen können. Ich habe auch das Gefühl, dass Aussagen von Müttern mehr Gewicht zukommt, wie vom Vater.
Zwar etwas OT, aber das Interessante finde ich, dassen Frau tendenziell erstmal in die Klapse kommen und gesucht wird, das fuer ein psychisches Problem sie hat, waehrend Maenner eher von der Polizei in die Zelle gesperrt werden und man schaut, was es denn fuer eine Straftat war.
Haarmann
2025-08-20, 18:13:34
downforze
Gerade ADHS Kinder scheinen mit der Zeit ganz adaptiv zu sein ...
Das Kind lebt quasi in beiden Welten und kommt inzwischen durchaus mit klar.
Könnte noch ne Weile dauern - aber auch hier gabs riesigen Zoff wegen uA der Ernährung.
Das Positive an der beigeordneten Person war dessen Neutralität. Das ist, wenn man ein Mann ist, von Vorteil.
Und ich mindestens würde mich sehr freuen, wenn die Person mal ordentlich diagnostiziert würde - soweit mir bekannt kann man sehr viele Probleme inzwischen angehen, was beiden Seiten hälfe. Nur sich helfen lassen muss man eben selbst.
Simon Moon
Das ist in der Tat manchmal seltsam ... als ich wen via Uniformen und Amtsarzt "einwies" - war ich auch sehr froh, dass wir in Stereo sprachen über die Frau ... das hat den Vorgang arg beschleunigt.
Alleine wärs wohl nicht so schnell und effizient gegangen.
Simon Moon
2025-08-20, 18:25:23
Das ist in der Tat manchmal seltsam ... als ich wen via Uniformen und Amtsarzt "einwies" - war ich auch sehr froh, dass wir in Stereo sprachen über die Frau ... das hat den Vorgang arg beschleunigt.
Alleine wärs wohl nicht so schnell und effizient gegangen.
Jo, ich wuerd jetzt auch nicht sagen, das eine ist besser als das andere. Kannst immerhin froh sein, dass sie keine Freundin hatte, mit der sie dich gleichzeitig via anderen Uniformen und einem Staatsanwalt einer Straftat bezichtigte... wobei von aussen betrachtet, haette das natuerlich bestimmt eine gewisse Komik gehabt.
Ein anderes Ding ist dann ja auch, dass Jungs eher den ADHS Stempel kriegen und bei Maedchen dafuer Borderline diagnostiziert wird. So wie halt alle Experten Cisco kaufen, um das Netzwerk abzusichern...
Haarmann
2025-08-20, 21:03:37
Jo, ich wuerd jetzt auch nicht sagen, das eine ist besser als das andere. Kannst immerhin froh sein, dass sie keine Freundin hatte, mit der sie dich gleichzeitig via anderen Uniformen und einem Staatsanwalt einer Straftat bezichtigte... wobei von aussen betrachtet, haette das natuerlich bestimmt eine gewisse Komik gehabt.
Ein anderes Ding ist dann ja auch, dass Jungs eher den ADHS Stempel kriegen und bei Maedchen dafuer Borderline diagnostiziert wird. So wie halt alle Experten Cisco kaufen, um das Netzwerk abzusichern...
You made my day - Cisco ... das sind doch die mit dem geknackten Firmwareupdateserver ... und dem Autoupdate in den Geräten. Fabelhafte Kombo.
Naja ADHS und Co ist bei Mädels auch anders - selbst ASS fällt weniger auf, denn auf dem Pausenplatz, sagt die neue Forschung nebenher, sind die Mädelsgruppen kleiner und deswegen ist das Sozialverhalten auch anders und fällt weniger auf.
Müsste ja eigentlich mal die Kassendame fragen mit den seltsamen "Runen" aufm Arm - sieht aus wie geritzt ... sozusagen nen ganzes Buch. Die weiss sicher mehr dazu zu sagen.
Ich lese gerne jeweils die neuen Studien und Co von Tony Attwood. Ganz interessant die Differenzen.
Ein anderes Ding ist dann ja auch, dass Jungs eher den ADHS Stempel kriegen und bei Maedchen dafuer Borderline diagnostiziert wird. So wie halt alle Experten Cisco kaufen, um das Netzwerk abzusichern...
Ich weiß ja nicht bis zu welchem Alter du Mädchen als Mädchen bezeichnest, aber ne Borderline Diagnose gibt es nicht unter 18, zumindest in Deutschland.
Simon Moon
2025-08-20, 23:58:28
Müsste ja eigentlich mal die Kassendame fragen mit den seltsamen "Runen" aufm Arm - sieht aus wie geritzt ... sozusagen nen ganzes Buch. Die weiss sicher mehr dazu zu sagen.
Wuerd ich jetzt nicht als Einstieg benutzen, das wirkt meistens eher bedrohlich auf die Betroffenen. Aber je nach Neurotizitaetsfaktor werden dir die Betroffenen sehr schnell unaufgefordert ihre Geschichte erzaehlen - haeufig ist dass dann so quasi der Einstieg auf das beruehmte Dramadreieck (https://de.wikipedia.org/wiki/Dramadreieck), wenn du so naiv bist und dich drauf einlaesst.
Ich lese gerne jeweils die neuen Studien und Co von Tony Attwood. Ganz interessant die Differenzen.
Find ich haeufig auch ganz interessant. Die Serotonin-Hypothese wurde z.b. schon lange wiederlegt und trotzdem schwafelt min. jeder zweite (eher mehr) Wald und Wiesen Psychiater weiter vom Serotonin Ungleichgewicht bei einer Depression.
Ich weiß ja nicht bis zu welchem Alter du Mädchen als Mädchen bezeichnest, aber ne Borderline Diagnose gibt es nicht unter 18, zumindest in Deutschland.
Keine Ahnung wie das bei euch ist, hier ist aber je nach Therapieform eine Diagnose Notwendig, damit es mit der Kasse abgerechnet werden kann.
Das hier ist ganz aufschlussreich:
https://www.grenzwandler.org/borderline-fakten-statistiken-studien-und-zahlen/
https://i.ibb.co/gLPD8Fz6/Diagramm1.jpg (https://ibb.co/MxGRH5M9)
Die Statistik zeigt, dass die Störung besonders in jungen Jahren zum Vorschein kommt.
Das die Prävalenz mit fortschreitendem Alter deutlich abnimmt, lässt den Schluss zu das sich die Symptome mit fortgeschrittenem Alter und jahrelanger Therapie verbessern.
Das bedeutet nicht, dass die Betroffenen geheilt sind, sondern dass die expressiven Symptome mit fortschreitendem Alter abnehmen, so dass eine Borderline-Persönlichkeitsstörung nicht mehr nachweisbar ist.
Und einigermassen passend zu meiner Aussage, Jungen kriegen ADHS, Maedchen Borderline diagnostiziert (auch wenn es hier jetzt nur um Borderline geht):
https://i.ibb.co/Hy2Y84S/diagramm3.jpg (https://ibb.co/QVcnwQg)
Der Anteil weiblich : männlich steht nach klinischen Studien bei 75 : 25.
Allerdings sind klinische Studien diesbezüglich nicht reprästativ, da weibliche Borderlinerinnen sich deutlich eher in psychologische Behandlung begeben.
Experten schätzen das Verhältnis weiblich : männlich bei 50 :50 (Quelle State of the Arts 2011/2012)
Haarmann
2025-08-21, 04:58:04
Simon Moon
Die Runen aufm Arm sah ich erst lange nachdem die mir übern Weg gelatscht ist - sehr lange, denn die trug ne Ewigkeit und eins immer lange Sachen. Da sah man gar nix - Aufgrund der eher exotischen Optik, sah ganz und gar nicht weiblich aus am Anfang, stach die ins Auge und man merkt, dass die "normaler" wird.
Die ist inzwischen ergo wohl langsam durch mit der Sache und solche Leute sind oft interessant als Dialogpartner. Ich käme nie auf den Gedanken mir sowas dauerhaft anzulachen - meine Güte ... ich mag manchmal Masochist sein ;) - aber derart dann auch nicht.
Auch eine Person, die hier in der Gastro arbeitet, kenne ich von ganz wo anders her. Total lustig - lernt für sich Japanisch und Holländisch, was ich natürlich dann interessant fand, weil diese beiden Sprachen auch bei mir noch hoch im Kurs sind um mich mal genauer mit zu beschäftigen.
Für mich ist sowas totale Entspannung - einfach in Ruhe die Sprache analysieren und bei mir einsortieren. Das Einsortieren ist der zentrale Bestandteil - ists sortiert, dann bleibts.
Quasi die Mellodie, die Logik, die Syntax ... und dann paar Wörtchen dazulegen - und immer mit den anderen Sprachen vergleichen.
Und da ich eben nicht, wie wohl andere, lange an sowas sitzen mag - lerne ich das immer in Häppchen, wobei die ev 2 Minuten Häppchen aufgrund meiner Geschwindigkeit durchaus grösser sind.
Ich versuche seit ner Weile meinem Kind das beizubringen - wird sehr lange dauern.
Ich bin mir immer noch am überlegen, ob ich den Mist der UPD mal ausfüllen soll ... ich meine ich kann das ja eh selbst auswerten - ergo kann ichs nach Wunsch ausfüllen - mich deucht einfach - das ist doch sinnfrei.
Flip
Leider ist das hier so - ohne zB ADOS II der UPD, und der Test ist fürn Hintern, gibts nix. Und wenn Du ein Geburtsgebrechen, für die IV relevant, nachweisen willst, dann muss das früh gemeldet werden und erst wenn eine Diagnose vorliegt, kriegste was.
Da kann der Psychiater noch so renomiert sein ... nur das Geblubber von der UPD/KJPD zählt.
Korfox
2025-08-21, 07:58:47
Ich weiß ja nicht bis zu welchem Alter du Mädchen als Mädchen bezeichnest, aber ne Borderline Diagnose gibt es nicht unter 18, zumindest in Deutschland.
16. Was die Sache unmerklich besser macht. Im Endeffekt gibt es zwei Meinungen: Frühestens mit Abschluss der Persönlichkeitsentwicklung, der oft auf 18 festgelegt wird, oder mit Eintritt in die Pubertät, die auf 16 gelegt wird.
Muss man nicht diskutieren, dass beides nicht mit den Zahlen zusammenpasst - Mal ganz ab von der individuellen Entwicklung.
Und da gerade Borderline eigentlich besser stabilisiert (heilen kann man es eh nicht) werden kann, je früher man damit umzugehen lernt und Grenzgänger durchaus etwas spezifischere Therapiemethoden brauchen ist es eigentlich ziemlich traurig, dass man als Patient und Eltern so lange im Regen stehen gelassen wird.
Die passenden Therapien bekommst du auch hier, nur das Stigma Borderline wird nicht gleich aufgedrückt. Diagnose ist in der Regel die allgemeine "Emotional instabile Persönlichkeitsstörung" oder "emotionale Störung des Jugendalter". Es ist halt so, dass die Symptome im Jugendalter sehr stark schwanken können und viele Überschneidungen mit anderen Störungen haben können.
Der ICD-10 gibt halt vor, dass Persönlichkeitsstörungen erst nach der Adoleszenz verlässlich zu diagnostizieren sind. Im ICD-11 ist das dann aufgehoben.
Haarmann
2025-08-21, 13:27:38
Die passenden Therapien bekommst du auch hier, nur das Stigma Borderline wird nicht gleich aufgedrückt. Diagnose ist in der Regel die allgemeine "Emotional instabile Persönlichkeitsstörung" oder "emotionale Störung des Jugendalter". Es ist halt so, dass die Symptome im Jugendalter sehr stark schwanken können und viele Überschneidungen mit anderen Störungen haben können.
Der ICD-10 gibt halt vor, dass Persönlichkeitsstörungen erst nach der Adoleszenz verlässlich zu diagnostizieren sind. Im ICD-11 ist das dann aufgehoben.
Da Du Dich damit ja sicher auskennst für die BRD, und ich logisch nicht, wird bei euch auch noch nach ICD 10 bewertet, weil die mit ICD 11 wenig anfangen können?
Bei uns findest Du bis dato nur ICD 10 Diagnosen und wer ein auffälliges Kind hat, der kennt bekanntlich schnell viele andere Betroffene - und sei es nur aus den Wartezimmern.
Da Du Dich damit ja sicher auskennst für die BRD, und ich logisch nicht, wird bei euch auch noch nach ICD 10 bewertet, weil die mit ICD 11 wenig anfangen können?
Bei uns findest Du bis dato nur ICD 10 Diagnosen und wer ein auffälliges Kind hat, der kennt bekanntlich schnell viele andere Betroffene - und sei es nur aus den Wartezimmern.
In Deutschland ist der ICD-11 noch nicht eingeführt worden, das wird erst mit der Zeit kommen. Das ist, soweit ich weiß, auch der aktuelle Stand in der Schweiz.
Haarmann
2025-08-21, 21:39:46
In Deutschland ist der ICD-11 noch nicht eingeführt worden, das wird erst mit der Zeit kommen. Das ist, soweit ich weiß, auch der aktuelle Stand in der Schweiz.
Die UPD nutzt für gewisse Dinge, die einfach schlecht einsortiert sind im ICD, sogar DSM.
Hier war aber auch normal ICD 10 F90.0 aufm Papier - nur die F84.5 Diagnose wurde ICD 11 / DSM konform als ASS bezeichnet. Von daher irgendwie hybrid.
Bei Narzisten wäre ich auch mal gespannt, was stehen würde. Da ist ICD einfach, egal ob 10 oder 11, suboptimal.
Simon Moon
2025-09-01, 23:35:14
In Deutschland ist der ICD-11 noch nicht eingeführt worden, das wird erst mit der Zeit kommen. Das ist, soweit ich weiß, auch der aktuelle Stand in der Schweiz.
Scheint hier ziemlich egal zu sein, was du nimmst. Bei meinem ADHS-Test haben sie auf den DSM-3 zurueckgegriffen, weil dort die Definition praegnanter sei. Gibt also Gruende, warum ich diesen Berufsstand nur bedingt ernst nehme.
Bei Narzisten wäre ich auch mal gespannt, was stehen würde. Da ist ICD einfach, egal ob 10 oder 11, suboptimal.
Im ICD 10 ist die narzisstische PS afair nur unter "weitere PS" aufgefuehrt, ohne weitere Einordnung oder Beschreibung. Im 11er hat es dann garkeine Unterteilungen der PS.
Haarmann
2025-09-02, 06:39:05
Simon Moon
Du warst auch kein Kind mehr - also ist ICD 10 und DSM IV einfach - Mist.
Genau wie ADOS II - zielt voll auf Kanner Kinder (Rainman ahoi) ab.
Dazu kommt noch die von mir eingeführte Variable - mit "IQ" (damit meine ich nicht wirklich den IQ eines Menschen) totgeschlagen. Sprich gewisse Dinge lassen sich kompensieren und so ist man scheinbar unauffällig.
Nehmen wir meinen lustigen Fall der Gesichtsblindheit - die Einzigen, die das je bemerkten, denn ich erkenne ja die Menschen der Umgebung tiptop, wären Phantombildzeichner ...
Das ich halt nicht das Gesicht identifiziere ... das merkt ja keiner. Ich habe das aber sehr akribisch geübt.
Von daher es machte schon Sinn, denn DSM V ist eben - anders aufgebaut.
Und ICD 11 ist so aufgebaut - kein Witz - dass es auch mit einfachen Einrichtungen funktioniert. Für Orte mit modernen Einrichtungen daher nicht zwingend optimal.
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