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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psychotherapeutische Hilfe: wen, wie...?


Threadstarter
2008-04-02, 22:17:15
Es geht darum, dass ich vollkommen fertig bin. Keinerlei Lust und Ehrgeiz mehr habe und eigentlich den ganzen Tag fernsehen schaue und gerade in der Stimmung bin, die nächsten 60 Jahre irgendwie herumzukriegen. Das geht schon mehr als 2 Monate so, langsam fängt es an, dass die Dinge ernst werden und das eigentlich so nicht mehr weitergehen soll. Offen gesagt, ich habe keine Menschen, mit denen man darüber sprechen kann, keine Gleichaltrigen, keine Eltern.

Ich sehe professionelle Hilfe hier als absolut notwendig. Es gibt da allerdings ein paar Sachen, an denen stehe ich bisher und weiß nicht so recht. Ich machs mal kurz:

- Ich lebe in einer Großstadt, das Angebot ist so, dass ich schon im Viertel eigentlich gut bedient sein könnte.
- Ich will das ganze auf höchstmöglicher Diskretion laufen lassen. Ich bin nämlich erst in 5 Monaten 18 Jahre alt, lebe bei meinen Eltern. Dass das dann nicht über die Krankenkasse laufen lassen kann, scheint mir irgendwie der Fall zu sein. Im Prinzip, über meinen Vater privat. Depressionsbehandlung wird normal ja gezahlt, soweit ich weiß. Geld genug habe ich wirklich (weil ich auch sonst nicht weiß, wohin damit), dass "so" zahlen zu können.

- Woher weiß ich erstmal, wen oder was ich brauche?
- Wenn ich das Gebiet weiß, wo kann man erfahren, wer im Umfeld gut, also empfehlenswert ist?
- Wie ist das mit Abrechnung normalerweise? Stundenweise? Wenn ja, wie viel im Schnitt so?

Grund für meine Fragen ist eine Recherche im Internet, da bin ich zum Beispiel hier gelandet: http://www.psychotherapiesuche.de/
Da habe ich mal die Onlinesuche angeklickt und werde da nach Sachen gefragt, wovon ich überhaupt keine Ahnung habe (Zielgruppen, Probleme, Verfahren...), bin davon etwas verwirrt.
Die Telefonhotline da kann ich zeitlich überhaupt nicht erreichen, da ich von 8 bis 17 Uhr keine Zeit habe werktags.

Könnt ihr da aus Erfahrung berichten? Was ist mit meinen Einschränkungen?

Danke schon einmal.

Gast
2008-04-02, 23:35:38
Bei den Kirchen gibt es kostenlose Angebote.

Gast
2008-04-02, 23:39:10
Hallo, der erste Schritt sollte Dich zu deinem Hausarzt führen. Der kann Dich dann ggf. überweisen. Normalerweise hat der dann auch Adressen von vertrauenswürdigen Psychologen in deiner Nähe.

Nimm das in Angriff.

Alles Gute

PHuV
2008-04-03, 00:33:50
Gehe einfach erst mal zu einem Therapeuten, gute Therapeuten geben immer ein Art Probestunde, die nichts kostest. Da kannst Du Dich erst mal beraten lassen. Laß Dich auch ein bißchen von Deinem Bauchgefühl leiten, ob Dir der Berater gegenüber paßt. Du mußt ihn nicht mögen, aber er/sie sollte eine gewisse Erfahrung und Kompetenz ausstrahlen. Wenn Du es Dir leisten kannst, gehe zu einem freien Therapeuten, der ohne Kasse abrechnet. Hier hast Du viel mehr Freiheiten, die der normale Kassenarzt nicht hat. Hier kannst Du die Therapie abbrechen, wann Du willst, und Du kannst auch mal aussetzen, oder nur eine Kurzzeittherapie machen. Bei einem Kassenarzt gehen nur 2 Verfahren, tiefenpsychologisch (Jungsche Richtung) und analytisch (Freud), ein freier Therapeut kann mehr machen (Gestalt, Gespräch, Verhaltens, Systemische Therapie usw.), und im Gegensatz zum freien Therapeuten mußt (!!) Du bei einem Kassenarzt mehrere Sitzungen pro Woche machen oder eine Sitzung über mehrere Jahre.

Ich würde Dir erst mal eine Kurzzeitberatung bei einem freien Berater empfehlen, maximal 5-10 Stunden, der mit Dir dann die beste Form für Dich herausfindet.

Freie sind zwar teuerer (40-50 € Stunde (wobei eine Stunde normalerweise immer 45-55 min sind) ), aber hier bist Du mit der Zeitplanung viel flexibler, so meine Erfahrung. Ich nehme normalerweise 50 €/Stunde. Bei weiteren Fragen gerne PM an mich.

Abdul Alhazred
2008-04-03, 01:00:54
Tja, guter Psychotherapeut selten. Wie und was und wen und wieso? Sehr gute Fragen. Leider kannst Du da, wie wdragon schon meinte, nur auf die Probestunden hoffen. Wenn Du den Richtigen erwischst, kann es Wunder wirken. Der Falsche kann dich allerdings auch gänzlich zerstören. Dein Therapeut muss zu dir passen - Du musst aber dann auch ehrlich sein.

Threadstarter
2008-04-03, 01:00:59
Gehe einfach erst mal zu einem Therapeuten, gute Therapeuten geben immer ein Art Probestunde, die nichts kostest. Da kannst Du Dich erst mal beraten lassen. Laß Dich auch ein bißchen von Deinem Bauchgefühl leiten, ob Dir der Berater gegenüber paßt. Du mußt ihn nicht mögen, aber er/sie sollte eine gewisse Erfahrung und Kompetenz ausstrahlen. Wenn Du es Dir leisten kannst, gehe zu einem freien Therapeuten, der ohne Kasse abrechnet. Hier hast Du viel mehr Freiheiten, die der normale Kassenarzt nicht hat. Hier kannst Du die Therapie abbrechen, wann Du willst, und Du kannst auch mal aussetzen, oder nur eine Kurzzeittherapie machen. Bei einem Kassenarzt gehen nur 2 Verfahren, tiefenpsychologisch (Jungsche Richtung) und analytisch (Freud), ein freier Therapeut kann mehr machen (Gestalt, Gespräch, Verhaltens, Systemische Therapie usw.), und hier mußt (!!) Du mehrere Sitzungen pro Woche machen oder eine Sitzung über mehrere Jahre.

Ich würde Dir erst mal eine Kurzzeitberatung bei einem freien Berater empfehlen, maximal 5-10 Stunden, der mit Dir dann die beste Form für Dich herausfindet.

Freie sind zwar teuerer (40-50 € Stunde (wobei eine Stunde normalerweise immer 45-55 min sind) ), aber hier bist Du mit der Zeitplanung viel flexibler, so meine Erfahrung. Ich nehme normalerweise 50 €/Stunde. Bei weiteren Fragen gerne PM an mich.

Vielen Dank schon mal, auf deine Antwort hatte ich gehofft. Die Kosten sind kein Problem in dem Bereich, deswegen sollte ein freier Therapeut gut in Frage kommen.

Ich würde jetzt demnächst die Gelben Seiten raussuchen und mal durchtelefonieren, wer was anbietet und leistet.

Du solltest gleich oder im Laufe des Tages eine PM erhalten.

Gast
2008-04-04, 22:03:51
unter Umständen könnte auch eine philosophische Praxis helfen.

Gast
2008-04-10, 18:40:01
Hier hast Du viel mehr Freiheiten, die der normale Kassenarzt nicht hat. Hier kannst Du die Therapie abbrechen, wann Du willst, und Du kannst auch mal aussetzen, oder nur eine Kurzzeittherapie machen. Bei einem Kassenarzt gehen nur 2 Verfahren, tiefenpsychologisch (Jungsche Richtung) und analytisch (Freud), ein freier Therapeut kann mehr machen (Gestalt, Gespräch, Verhaltens, Systemische Therapie usw.), und hier mußt (!!) Du mehrere Sitzungen pro Woche machen oder eine Sitzung über mehrere Jahre.


Naja, stimmt nicht wirklich ganz. Psychotherapie dürfen nur zwei Berufsgruppen anbieten: ärtzliche Psychotherapeuten & psychologische Psychotherapeuten.
Beide bieten aber dieselben Leistungen, sprich Therapien an.
Von daher ist auch der Begriff Kassenarzt nicht ganz richtig, auch psychologische PT haben eine Approbation und dürfen mit den Krankenkassen abrechen.

Zu den Therapien: Offiziell anerkannt sind lediglich zwei Therapieformen, die psychoanalytische Therapie sowie die Verhaltenstherapie. Offiziell anerkannt heisst in diesem Fall, die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Alle anderen Therapieformen müssen selber aus eigener Tasche bezahlt werden. Die Frage nun, welche Therapie nun sinnvoller für welche Symptomatik und vor allem für welche Person ist, öffnet meist eine Büchse der Pandora (deswegen lasse ich das hier lieber) :)

Falsch ist zudem, dass ein Du bei einem "freiem Therapeuten" mehrere Sitzungen pro Woche oder eine Sitzung über mehrere Jahre machen musst. Die Länge einer Therapie richtet sich nicht nach dem Status des Therapeuten, sondern an seiner Schule (als ob Verhaltenstherapie, Analyse,....) und an Deinem Befinden. Grob lässt sich sagen, dass eine Verhaltenstherapie die kurze Variante ist und dort eine Therapie eher Wochen bis max. ein paar Monaten dauert, eine Analyse hingegen eher Monate bis Jahre.

Viele Fragen solltest Du hier auf diesen Seiten hier vom Berufsverband (http://www.bdp-verband.org/psychologie/psytherapie.shtml) beantwortet bekommen. Diese Seiten beinhalten viele nützliche Informationen und erklären Dir, was man an deiner Stelle nun machen kann, an wen Du Dich am besten wenden kannst etc.

PHuV
2008-04-29, 15:07:08
Naja, stimmt nicht wirklich ganz. Psychotherapie dürfen nur zwei Berufsgruppen anbieten: ärtzliche Psychotherapeuten & psychologische Psychotherapeuten.


Falsch, Heilpraktiker und eingeschränkte Heilpraktiker dürfen das auch!


Zu den Therapien: Offiziell anerkannt sind lediglich zwei Therapieformen, die psychoanalytische Therapie sowie die Verhaltenstherapie.


Sieh an, wußte ich noch gar nicht, die ist anscheinend erst dazugekommen.


Falsch ist zudem, dass ein Du bei einem "freiem Therapeuten" mehrere Sitzungen pro Woche oder eine Sitzung über mehrere Jahre machen musst.


Hier habe ich zu schnell geschrieben, das Satzende bezog sich noch auf die Kassenärzte, korrigiert.

Petathebest
2008-05-03, 20:18:01
das erste was ich dachte: Fake. Du liegst den ganzen Tag vor dem Fernseher, kannst aber tagsüber nicht telefonieren?? Höchstmögliche Diskretion und alles über den Vater laufen lassen? Was ist an der Krankenkasse nicht anonym? Depressionen sind in erster Linie eine Störung von körperlichen Abläufen (Hormone). Therapien dafür = Bewegung (Sport), Medikamente (normalisieren des Hormonstatus), Gespräche auch, bringt meiner Meinung nach am wenigsten. Es gibt Depressionsbewältigungstherapien, ist aber schwer dran zu kommen, in der Regel Stationär. Lichtbestrahlung hilft auch (Solarium in Maßen). Gibt auch spezielle Bestrahlungsleuchten für Depressionen. Teilstationäre Behandlung ist auch möglich, gibt Tagesstruktur, man nimmt dir das "den inneren Schweinehund überwinden" ab durch Therapien, die eingehalten werden müssen, wenn du nicht rausfliegen willst. Allem zu Grunde liegt ein Wollen, gesund zu werden und aktiv mitzuarbeiten. Sonst brechen die Ärzte das von sich aus ab. Macht keinen Sinn.

Grüße

Peta

Gast
2008-05-03, 21:21:49
Wenn Du es Dir leisten kannst, gehe zu einem freien Therapeuten, der ohne Kasse abrechnet. Hier hast Du viel mehr Freiheiten, die der normale Kassenarzt nicht hat. Hier kannst Du die Therapie abbrechen, wann Du willst, und Du kannst auch mal aussetzen, oder nur eine Kurzzeittherapie machen. Bei einem Kassenarzt gehen nur 2 Verfahren, tiefenpsychologisch (Jungsche Richtung) und analytisch (Freud), ein freier Therapeut kann mehr machen (Gestalt, Gespräch, Verhaltens, Systemische Therapie usw.), und im Gegensatz zum freien Therapeuten mußt (!!)


Kann ein Kassen-Patient die Therapie nicht jeder Zeit abbrechen?
Man kann ihn schließlich nicht mit Waffengewalt dazu zwingen!? oO