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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abschaffung des Beamtentums....


LOD
2008-04-07, 15:07:34
Warum gibt es Beamte?

Wie war es früher? Da benötigten Könige und hohe Herren, gehorsame Beamte und Soldaten um das Volk im Griff zu haben. Das erreichte man am besten, indem man diesen gegenüber dem Volk einen besonderen Status mit diversen Vorteilen einräumte. Warum sollten sonst des Kaisers Offiziere Aufstände der Bürger niederschlagen? Warum Gelder für die Paläste eintreiben, wenn man nicht selbst profitierte?

In der Demokratie hingegen sollte der Wille des Volkes die oberste Priorität haben. Mitarbeiter im öffentlichen Dienst brauchen wir. Den Status des Beamten benötigen wir nicht!

Warum kommen dann die Diener des Volkes beim Arzt zuerst an die Reihe?
Warum bekommt dann der Beamte in der Klinik schnell einen Termin beim Chef-Arzt und wir die alles bezahlen warten länger und sehen "nur" den Assistenzarzt?
Warum bekommen wir dann das medizinisch "notwendige" und der Beamte etwas mehr?
Warum können wir nach 45 Berufsjahren maximal 1.800 EUR monatliche Rente bekommen und ein HalbtagsJob Grundschul-Lehrer geht nach 35 Jahren mit 3.300 EUR monatlich in die Pension?
Warum können die, die über Hartz 4 entscheiden nicht arbeitslos werden?
Warum wird im öffentlichen Dienst für die Politik freigestellt und in der Wirtschaft nicht?

In allen Parlamenten ist die Gruppe der Beamten die stärkste.
Die Gesetze werden von Beamten vorbereitet.
Manche Gesetze werden durch Verordnungen verdreht. Das Parlament hat diese nie gesehen.
In den Gerichten legen Beamte die Gesetze aus.
Viele Beamte schimpfen über den Staat lassen sich aber vom Staat durchfüttern...
Für das Beamtentum gibt es viele Begründungen aber keinen Grund.
Gebt bei Wahlen keinem Kandidaten der mal im öffentlichen Dienst gearbeitet hat eure Stimme!

Fordert die ersatzlose Abschaffung des Beamtentums! Jedes Beamtenverhätnis in ein Angestelltenverhältnis umwandeln.

Ajax
2008-04-07, 15:14:55
Scherzkeks:

Stell Dir mal folgende fiktive Situation vor. Alle Beamten, die die Steuern eintreiben und alle Polizisten dürfen streiken. (Ja, Streikverbot gilt nur für Beamte). Dann wäre unter ungünstigen Bedingungen der Staat innerhalb einer Woche nicht mehr liquide und auf der Straße würde der Mob regieren. :up:

Toll. Führ doch gleich die Anarchie ein. Alle schimpfen über Ämter/Behörden, Schulen/Unis öffentliche Einrichtungen aber wehe, die würden die Arbeit einstellen.

Monger
2008-04-07, 15:14:56
Warum gibt es Beamte?

Wie war es früher? Da benötigten Könige und hohe Herren, gehorsame Beamte und Soldaten um das Volk im Griff zu haben.

Bullshit. Die Preußen haben das Beamtentum etabliert, weil sie massive Probleme mit Korruption und Unzuverlässigkeit hatten. Für damalige Verhältnisse war dadurch der preußische Staat berühmt für dessen Effizienz.

Dass sich einiges davon heute überholt hat ist klar, aber vorallem mit den Argumenten die Abschaffung des Beamtentums zu fordern, ist lächerlich.

mofhou
2008-04-07, 15:20:17
Von mir aus kann man bei Lehrern das Beamtentum abschaffen, aber bei den anderen Gebieten sehe ich keinen Handlungsbedarf.
[edit]Sollte wohl eher ins PoWi

ESAD
2008-04-07, 15:23:06
lehrer die heutzutage eingestellt werden werden eh nichtmehr verbeamtet (österreich)

LOD
2008-04-07, 15:24:15
Scherzkeks:
Toll. Für doch gleich die Anarchie ein.

Eben nicht.... aber den Beamtenstatus brauchen wir in dieser Zeit nicht mehr wo die wirtschaftliche Situation immer schwieriger wird und der Beamte sich über die arbeitende Bevölkerung hinter vor gehaltener Hand lustig macht....

Ja Österreich ist in dieser Hinsicht ein echtes Vorbild ....

ESAD
2008-04-07, 15:25:38
hm stammtisch/hetzdiskussion?

Ajax
2008-04-07, 15:28:06
Eben nicht.... aber den Beamtenstatus brauchen wir in dieser Zeit nicht mehr wo die wirtschaftliche Situation immer schwieriger wird und der Beamte sich über die arbeitende Bevölkerung hinter vor gehaltener Hand lustig macht....

Du bedienst ja auch gleich alle Clichées... X-D Glaubst Du die Beamten hätten nichts anderes zu tun?

Nochmal. Wer soll für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung sorgen? :rolleyes:

Aufhebung des Beamtenstatusses bei Lehrern? Ja, könnte man machen, dürfte wahrscheinlich den größten Teil der Beamten ausmachen. In Frankreich stöhnen allerdings die Eltern, wenn die Lehrer streiken und ihre Kinder nicht zur Schule können. Da muss man als Elternteil nämlcih Urlaub nehmen. :uponder:

LOD
2008-04-07, 15:28:40
hm stammtisch/hetzdiskussion?

War ja klar, daß so etwas wieder kommen würde.... Nöö keine Hetz oder Stammtisch Diskussion.... nur eine Anregung zur Verbesserung... und AJAX bist wohl selber selber Beamtin... hast immer die gleichen Argumente.... so sind sie eben ... die Beamten .... Haben Angst um Ihren Status weil immer mehr Leute etwas gegen die Abzocker Mentalität gewisser Beamter haben....

Crow1985
2008-04-07, 15:29:32
Ja Österreich ist in dieser Hinsicht ein echtes Vorbild ....

Das ist auch in D so, zumindest hier im Osten.

und ein HalbtagsJob Grundschul-Lehrer geht nach 35 Jahren mit 3.300 EUR monatlich in die Pension?

Und das ist auch schon lange vorbei. Beamten verdienen längst nicht mehr so, wie man sich das so schön ausmalt (spez. Lehrer, Polizei)

ESAD
2008-04-07, 15:36:41
beamten haben hier bei uns sogar mit nachteile bei den krankenkassen (kommt für die teurer und sie müssen mehr steuern zahlen)

Marodeur
2008-04-07, 15:59:26
Warum kommen dann die Diener des Volkes beim Arzt zuerst an die Reihe?
Warum bekommt dann der Beamte in der Klinik schnell einen Termin beim Chef-Arzt und wir die alles bezahlen warten länger und sehen "nur" den Assistenzarzt?
Warum bekommen wir dann das medizinisch "notwendige" und der Beamte etwas mehr?

Weil sie meist privat versichert sind, hat also nix mit Beamten an sich zu tun.

Du unterschlägst ausserdem die Nachteile die ein Beamter hat.

Ein kleines Sprichwort bei den Beamten hier lautet: Ein Beamter ist 24h/7 Tage die Woche im Dienst. Im gewissen Sinne stimmt das auch. Streiken? Gibts nicht. Arbeitszeiterhöhung? Muss geschluckt werden, wird festgelegt und Ende. Mehr Arbeitszeit ohne Gehaltsausgleich? Tja mei, wenn der Dienstherr meint dann ists halt so. Muss mal am Sonntag rein? Ajo, bin schon da.

Ausserdem immer witzig wenn es bei der Diskussion um Beamte vor allem um den gehobenen oder höheren Dienst geht, der "normale" Beamte aber nie erwähnt wird.

Monger
2008-04-07, 16:24:24
Ein kleines Sprichwort bei den Beamten hier lautet: Ein Beamter ist 24h/7 Tage die Woche im Dienst. Im gewissen Sinne stimmt das auch. Streiken? Gibts nicht. Arbeitszeiterhöhung? Muss geschluckt werden, wird festgelegt und Ende. Mehr Arbeitszeit ohne Gehaltsausgleich? Tja mei, wenn der Dienstherr meint dann ists halt so. Muss mal am Sonntag rein? Ajo, bin schon da.


Ebend. Beamte sind notwendig, um wenigstens die Kernbereiche einer Regierung in Gang zu halten. Natürlich müssen Lehrer nicht verbeamtet werden, in der Realität wird das ja auch fast keiner mehr.
Auch z.B. im Rathaus wird nur noch ein relativ geringer Teil verbeamtet, bei weitem nicht mehr alle.

_Gast
2008-04-07, 16:31:46
Den Status des Beamten benötigen wir nicht!Ob Lehrer unbedingt Beamte sein müssen, bezweifle ich mal. Aber möchtest du beispielsweise eine gewerbliche Polizei?

Früher gab es Postbeamte. Da kam die Post regelmäßig jeden Tag zur gleichen Zeit. Dass Post verschwand oder beschädigt ankam, kam praktisch nie vor. Ein Postbeamter hätte ein Paket nie einfach so vor eine Tür gestellt. Und heute?

Die Frage ist sicher, wo man überall Beamte braucht, aber nicht, ob man Beamte braucht. Ich halte Beamte in bestimmten Funktionen für unabdingbar.

Armaq
2008-04-07, 17:20:54
Beamte sollen auch unbestechlich sein. Wie machen wir das, wenn ein FA gewerblich organisiert wird?

Zwei Dinge: du hast A) keine Ahnung von Öffentlichen Recht und B) willst hier kurz deine Laune austoben.

JFZ
2008-04-07, 18:36:16
Du unterschlägst ausserdem die Nachteile die ein Beamter hat.

Ein kleines Sprichwort bei den Beamten hier lautet: Ein Beamter ist 24h/7 Tage die Woche im Dienst. Im gewissen Sinne stimmt das auch. Streiken? Gibts nicht. Arbeitszeiterhöhung? Muss geschluckt werden, wird festgelegt und Ende. Mehr Arbeitszeit ohne Gehaltsausgleich? Tja mei, wenn der Dienstherr meint dann ists halt so. Muss mal am Sonntag rein? Ajo, bin schon da.

Ausserdem immer witzig wenn es bei der Diskussion um Beamte vor allem um den gehobenen oder höheren Dienst geht, der "normale" Beamte aber nie erwähnt wird.

Ack. das oben angegebene Lehrergehalt liegt normalerweise in der Vergütungsgruppe A12 oder A13. Ein Großteil der Beampten krebst aber mit A6 bis A9 rum, was signifikant weniger ist. Dazu dürfen Beamten nicht streiken, kriegen wohl nicht die 8% Gehaltserhöhung vom öffentlichen Dienst, haben schon längst eine 40h, 41h oder 42h-Woche etc.

Eigentlich ist der einzige Vorteil der Beamten die Unkündbarkeit. Ansonsten sind die nicht wirklich besser gestellt.

LovesuckZ
2008-04-07, 18:59:02
Ob Lehrer unbedingt Beamte sein müssen, bezweifle ich mal.


Das macht man solange, bis die Lehrer auch mal die ein oder andere Woche streiken.

_DrillSarge]I[
2008-04-07, 19:06:30
bei uns (im osten ;)) sind fast keine lehrer verbeamtet.

deekey777
2008-04-07, 19:09:46
Warum gibt es Beamte?

Wie war es früher? Da benötigten Könige und hohe Herren, gehorsame Beamte und Soldaten um das Volk im Griff zu haben. Das erreichte man am besten, indem man diesen gegenüber dem Volk einen besonderen Status mit diversen Vorteilen einräumte. Warum sollten sonst des Kaisers Offiziere Aufstände der Bürger niederschlagen? Warum Gelder für die Paläste eintreiben, wenn man nicht selbst profitierte?

In der Demokratie hingegen sollte der Wille des Volkes die oberste Priorität haben. Mitarbeiter im öffentlichen Dienst brauchen wir. Den Status des Beamten benötigen wir nicht!

Warum kommen dann die Diener des Volkes beim Arzt zuerst an die Reihe?
Warum bekommt dann der Beamte in der Klinik schnell einen Termin beim Chef-Arzt und wir die alles bezahlen warten länger und sehen "nur" den Assistenzarzt?
Warum bekommen wir dann das medizinisch "notwendige" und der Beamte etwas mehr?
Warum können wir nach 45 Berufsjahren maximal 1.800 EUR monatliche Rente bekommen und ein HalbtagsJob Grundschul-Lehrer geht nach 35 Jahren mit 3.300 EUR monatlich in die Pension?
Warum können die, die über Hartz 4 entscheiden nicht arbeitslos werden?
Warum wird man dann im öffentlichen Dienst für die Politik freigestellt und in der Wirtschaft nicht?

In allen Parlamenten ist die Gruppe der Beamten die stärkste.
Die Gesetze werden von Beamten vorbereitet.
Manche Gesetze werden durch Verordnungen verdreht. Das Parlament hat diese nie gesehen.
In den Gerichten legen Beamte die Gesetze aus.
Viele Beamte schimpfen über den Staat lassen sich aber vom Staat durchfüttern...
Für das Beamtentum gibt es viele Begründungen aber keinen Grund.
Gebt bei Wahlen keinem Kandidaten der mal im öffentlichen Dienst gearbeitet hat eure Stimme!

Fordert die ersatzlose Abschaffung des Beamtentums! Jedes Beamtenverhätnis in ein Angestelltenverhältnis umwandeln.
Wie alt bist du? Oder besser: Welche schulische Bildung hast du genossen (die Frage begründe ich damit, dass es so aussieht, dass dir niemand erklärt hat, was Beamten sind, was die Gewaltenteilung ist und vieles mehr; da du schon schreiben kannst, hast du die Grundschule wohl geschafft)?

schmacko
2008-04-07, 19:38:33
Das macht man solange, bis die Lehrer auch mal die ein oder andere Woche streiken.
...und für ihre Ausbildung (Abitur, mindestens 4 Jahre Universität, 2 Jahre Vorbereitungsdienst) und Arbeitszeit angemessen bezahlt werden wollen...

Ich denke aber, dass der Herr Threadstarter viel Humor besitzt, sonst hätte er einen solchen Startpost nicht hingelegt. ;)

schmacko
2008-04-07, 19:56:22
Warum können wir nach 45 Berufsjahren maximal 1.800 EUR monatliche Rente bekommen und ein HalbtagsJob Grundschul-Lehrer geht nach 35 Jahren mit 3.300 EUR monatlich in die Pension?
Sollte dein Grundschullehrer die höchste Bezügestufe erreicht haben und immer Vollzeit gearbeitet haben und Anspruch auf die volle Pension erreicht haben, so bekäme er wohl ein Ruhegehalt von ca. 2700€.

Mit nur 35 Dienstjahren blieben nur noch 2270€ als Ruhegehalt.

Mit einer Halben Stelle und 35 Dienstjahren hätte er Anspruch auf ein Ruhegehalt von 1268€.

Zu bedenken ist aber, dass das Ruhegehalt voll zu versteuern ist und noch die private Krankenkasse davon bezahlt werden muss (die völlig unabhängig vom Einkommen ist!).

(Ich hab diese Zahlen jetzt mal grob überschlagen, aber in der Größenordnung wird es sich wohl bewegen...)

Stormtrooper
2008-04-07, 20:09:30
Und noch was zur Krankenversicherung ...
Ist ja schön die Private, nur muß der Beamte seine Frau voll versichern und jedes Kind ebenfalls extra. Du mit deiner gesetzlichen kannst 20 Kinder in die Welt setzen und bezahlst keinen Cent mehr.

schmacko
2008-04-08, 10:23:03
Und noch was zur Krankenversicherung ...
Ist ja schön die Private, nur muß der Beamte seine Frau voll versichern und jedes Kind ebenfalls extra. Du mit deiner gesetzlichen kannst 20 Kinder in die Welt setzen und bezahlst keinen Cent mehr.
tja, meine gattin ist beamtin...
und was war ich froh als ich endlich meinen 400€-Job los war! Jetzt bin ich "ordentliche" Halbtagskraft und bekomme knappe 400€ ausgezahlt - wir sparen aber über 250€ private Krankenkasse. Weil die Kinder jetzt über mich gesetzlich versichert sind und ich auch endlich in der gesetzlichen Versicherung bin.

Beihilfe und Privatpatient schön und gut, aber bei dem mäßigen Einkommen einer normalen Beamtin ist es kein Spaß alle privaten Arztrechnungen erst einmal vom eigenen Geld vorzustrecken und dann an zwei verschiedenen Stellen einzureichen - und zu warten wann das Geld von der Beihilfe und der PKK überwiesen wird - und welche Leistungen sie mal wieder nicht anerkannt haben.
Bei uns waren immer ca. 1000€ an Arztrechnungen im Umlauf. Jetzt zum Glück nur noch 250€ im Schnitt - Halleluja!
(Und nicht zu vergessen die "lustige" "Kostendämpfungspauschale" der Beihilfe:
die ersten 300€ werden erst gar nicht erstattet, da darf man zwar die Rechnungen einreichen, aber ein möglicher Erstattungsbetrag wird pro Jahr erst mal um diese 300€ gekürzt - erzähl das mal einem Gesetzlichen, dass er pro Jahr erst mal 300€ extra zahlen soll - ich zahle die 10€ Quartalsgebühr jetzt mit einem Lächeln...; oder dass er jede Krankschreibung selbst bezahlen darf, oder dass er mögliche Portokosten bei Gewebeproben und bei Arztschreiben selbst bezahlen darf...)

JaDz
2008-04-08, 10:52:22
Ich dachte, bei einem Ehepaar, bei dem ein Partner privat versichert ist, müssen auch die Kinder privat versichert werden? Bzw. lehnt die GKV die Mitversicherung über den nicht privat versicherten Partner ab?

€dith: Gibts da irgendwo was zum Einlesen in das Thema?

Silvir
2008-04-08, 11:25:00
Mmmmhhhh,

als Beamtenkind war ich bis zu meinem 27. Lebensjahr (Studium) privat bei meinem Vater mitversichert. Und so hoch war die Familienversicherung nicht. Alle Bekannten von mir, die auf Lehramt studiert haben, sind ebenfalls dankend im Referendariat in die private gewechselt. So viele Nachteile kann eine private (privat != privat) also nicht haben, bis auf daß man bis zu einem gewissen Betrag Rechnungen selber erst einmal auslagen muss.

Prinzipiell muss ich aber sagen, daß der Beamtenstauts in seiner jetzigen Form doch überdacht werden sollte. Mangelndes Streikrecht (Ajax hatte es ja schon angesprochen) macht durchaus in einigen Sparten Sinn. Die Lebenzeitposition mit einhergehender nicht vorhandener Arbeitslosenversicherung ist auch in Ordnung. Aber warum bezahlen Beamte z. B. keine Rentenversicherung? An den zu geringen Gehältern kann es ja wohl nicht liegen. Ich fall fast immer hinten über, wenn ich mitbekomme was einige meiner Bekannten (Gymnasiallehrer) verdienen! Achja, bei den vielen Beispielrechnungen hier, bitte nicht immer nur das Grundgehalt zitieren, sondern u.a. bitte auch die (teils horrenden) Ortszuschläge. Und dann kommt es nämlich ganz schnell zu solchen Unterschieden -> Bekannte ist als Gymnasiallehrerin verbeamtet worden. Eine Kollegin aufgrund Übergewichts nicht. Trotz gleicher Arbeit im selben Lehrerkolleg hat die nicht verbeamtete Kollegin knapp 1000 EUR im Monat weniger. Da stellt sich natürlich die Frage, verdient meine Bekannte zu viel oder ihre Kollegin zu wenig? Ich tippe mal auf ersteres (sieht jene ebenfalls ähnlich). Insbesondere wenn ich die Einstiegsgehälter von Gymnasiallehren mit denen anderer mit teilweise wesentlich verantvolleren Jobs vergleiche. Und ja, mir ist bewußt, daß Lehrer-/Beamtengehälter nicht so stark im Alter ansteigen. Na und, es gibt genug Branchen, in denen nur nach Leistung bezahlt wird, sprich wenn man im Alter immer noch keine Verantwortung übernehmen möchte, dann gibt es auch weniger Geld.

Gruß, Silvir

schmacko
2008-04-08, 12:14:16
Ich dachte, bei einem Ehepaar, bei dem ein Partner privat versichert ist, müssen auch die Kinder privat versichert werden? Bzw. lehnt die GKV die Mitversicherung über den nicht privat versicherten Partner ab?


Das Stichwort ist, glaube ich, Beitragsbemessungsgrenze. Da das Einkommen meiner Frau unter einer gewissen Grenze ist, können die Kinder bei mir versichert sein - da kann die GKV die Familienversicherung nicht ablehnen.

Mumins
2008-04-08, 12:21:53
I[;6414583']bei uns (im osten ;)) sind fast keine lehrer verbeamtet.

Weil sie schlechte Abschlussnoten haben. Wer ne 2, und besser hat wird auch verbeamtet, zumindest in Bayern.

schmacko
2008-04-08, 12:28:55
Mmmmhhhh,

als Beamtenkind war ich bis zu meinem 27. Lebensjahr (Studium) privat bei meinem Vater mitversichert. Und so hoch war die Familienversicherung nicht.

Jedes Kind hat ca. 50€ pro Monat gekostet, jetzt ist es umsonst. Ich lag bei ca. 150€, jetzt bei ca 50€. "Reingewinn": 150€ pro Monat!

Alle Bekannten von mir, die auf Lehramt studiert haben, sind ebenfalls dankend im Referendariat in die private gewechselt. So viele Nachteile kann eine private (privat != privat) also nicht haben, bis auf daß man bis zu einem gewissen Betrag Rechnungen selber erst einmal auslagen muss.
Während des Vorbereitungsdienstes gibt es "Lockvogelangebote" der PKV. Da kostet die Versicherung dann bloß 50€ im Monat. Als normaler Lehrer aber muss man dann den normalen Beitrag bezahlen.

Andererseits: Man kann zwar auch sich freiwillig in der GKV als Beamter versichern, dann aber ist ja das Problem, dass der Arbeitgeber keinen Anteil zahlen muss, weil der einem ja schon 50% Beihilfe gewähren würde. Man müsste also in der GKV viel mehr zahlen als über Beihilfe/PKV. Wenns nach mir ginge und das Land den GKV-Anteil zahlen würde, würde meine Frau mit Kusshand in die GKV wechseln. Ein ganzer Abend und viele nervtötende Telefonate und Briefwechsel pro Monat gehen durch die Sch*** Versicherung flöten.


Prinzipiell muss ich aber sagen, daß der Beamtenstauts in seiner jetzigen Form doch überdacht werden sollte. Mangelndes Streikrecht (Ajax hatte es ja schon angesprochen) macht durchaus in einigen Sparten Sinn. Die Lebenzeitposition mit einhergehender nicht vorhandener Arbeitslosenversicherung ist auch in Ordnung. Aber warum bezahlen Beamte z. B. keine Rentenversicherung?


Weil der Staat einen alimentiert und kein normaler Arbeitgeber einen entlohnt. Eigentlich müsste der Staat nämlich Rückstellungen für die Pensionskassen machen - da hat er aber dann Spielraum, späteren Generationen faule Kassen zu hinterlassen, was ja jetzt teilweise schon losgeht. Müsste Vater Staat seinen Anteil für die Rentenversicherung leisten, so müsste er das ja stets und immer tun - ohne Trickserei... ;)
Das geringere Einkommen vor Steuern wird mit einer anderen Lohnsteuertabelle aber teilweise bedacht - ebenso bei der Berechnung des Einkommens bei Kindergartenbeiträgen etc...



An den zu geringen Gehältern kann es ja wohl nicht liegen. Ich fall fast immer hinten über, wenn ich mitbekomme was einige meiner Bekannten (Gymnasiallehrer) verdienen! Achja, bei den vielen Beispielrechnungen hier, bitte nicht immer nur das Grundgehalt zitieren, sondern u.a. bitte auch die (teils horrenden) Ortszuschläge. Und dann kommt es nämlich ganz schnell zu solchen Unterschieden -> Bekannte ist als Gymnasiallehrerin verbeamtet worden. Eine Kollegin aufgrund Übergewichts nicht. Trotz gleicher Arbeit im selben Lehrerkolleg hat die nicht verbeamtete Kollegin knapp 1000 EUR im Monat weniger. Da stellt sich natürlich die Frage, verdient meine Bekannte zu viel oder ihre Kollegin zu wenig? Ich tippe mal auf ersteres (sieht jene ebenfalls ähnlich). Insbesondere wenn ich die Einstiegsgehälter von Gymnasiallehren mit denen anderer mit teilweise wesentlich verantvolleren Jobs vergleiche. Und ja, mir ist bewußt, daß Lehrer-/Beamtengehälter nicht so stark im Alter ansteigen. Na und, es gibt genug Branchen, in denen nur nach Leistung bezahlt wird, sprich wenn man im Alter immer noch keine Verantwortung übernehmen möchte, dann gibt es auch weniger Geld.

Gruß, Silvir

Angestellte Lehrer werden schlicht und einfach einkommenstechnisch verarsch***. Was glaubst du wohl, worüber sich die GEW etc so aufregen? Bestimmt nicht darüber, dass beamtete Lehrer zu viel verdienen, sondern dass angestellte schlechter gestellt werden.

Haarmann
2008-04-08, 12:30:45
Wir hatten auch demokratisch gewählte Beamte in der Schweiz...

In den USA wurde jeweils auf Streikende geschossen - im deutschen Kaiserreich nicht... das geschah erst danach.

Was Du Heute nur sehen willst, sind die Rechte des Beamten - die Pflichten gäbs auch, wenn auch nicht in der BRD wohl. Ein Beamter leistet einen Amtseid und wer diesen Eid brach, der hatte in der Schweiz mit 20 Jahren Zuchthaus zu rechnen... Meineid ward schlimmer bestraft, denn Totschlag - nur Mord lag drüber.
Wenn ein Postbeamter also ein Paket verschwinden liess und erwischt wurde... war er ziemlich am Arsch. Und nun schau mal, wieviel bei den Kurierdiensten geklaut wird... und was passiert, wenn einer erwischt wird - so gut wie nix.

Beamte sind nicht nur schlecht. Das Konzept muss nur richtig umgesetzt werden.

Stormtrooper
2008-04-08, 14:48:20
Ok,
ich bekomm, wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin.
1977,80 € Brutto Grundgehalt. Wäre A7 und Dienstalterstufe 5
0016,87 € Allgemeine Stellenzulage.
0063,69 € Feuerwehrtechnische Zulage
0061,36 € Schichtzulage
=2.117,00 € Ohne jetzt auf die Cents zu achten.
-------------------
Respekt und wieviel Brutto bekommst du?

Ajax
2008-04-08, 15:44:24
...und für ihre Ausbildung (Abitur, mindestens 4 Jahre Universität, 2 Jahre Vorbereitungsdienst) und Arbeitszeit angemessen bezahlt werden wollen...

Ich denke aber, dass der Herr Threadstarter viel Humor besitzt, sonst hätte er einen solchen Startpost nicht hingelegt. ;)

Die nehmen doch jeden. ;) Hauptsache es findet sich jemand, der gewillt ist für diese Bezahlung täglich seinen Kopf hinzuhalten. Und anschließend wird wieder gejammert, warum die unfähigen Lehrer in der Erziehung so versagen. Da gehen die Ansprüche von Qualität und Bezahlung wieder auseinander.

Ich weiß nicht, wie es in anderen Bundesländern geregelt ist, aber in Bayern bleibt die Besoldungsgruppe ein lebenlang gleich. Sie ist nur abhängig von der Schule. Sprich: Grundschule = 12, Realschule = 13, usw.

Ehrlich gesagt, wüde ich meinen Kopf für ein A12-Gehalt nicht an einer Problem-Hauptschule hinhalten. Und ich denke, da werde ich mit dieser Bezahlung nicht der Einzige sein.

Evil E-Lex
2008-04-08, 22:51:35
Ok,
ich bekomm, wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin.
1977,80 € Brutto Grundgehalt. Wäre A7 und Dienstalterstufe 5
0016,87 € Allgemeine Stellenzulage.
0063,69 € Feuerwehrtechnische Zulage
0061,36 € Schichtzulage
=2.117,00 € Ohne jetzt auf die Cents zu achten.
-------------------
Respekt und wieviel Brutto bekommst du?
Der Bruttoverdienst ist ziemlich uninteressant, da Beamte kaum Abgaben für die Sozialversicherung zahlen müssen. Der Nettolohn ist auch bei einem eher geringen Bruttolohn viel höher als bei einem Angestellten.

Stormtrooper
2008-04-09, 08:36:18
Also bei nem Kumpel von mir der in der industrie arbeitet bekommt unterm Strich Netto mehr raus als ich und das obwohl er nur ne 35 Std Woche hat.

superdash
2008-04-09, 10:11:52
Was imho passiert, wenn wir das Beamtentum bei Lehrern abschaffen:
- Streiks können die Schulen wochenlang lahmlegen
- kein Mensch tut sich für ein so lächerliches Gehalt noch ein 5-jähriges Studium plus Vorbereitungsdienst an
- in 10 Jahren haben wir so gut wie keinen Naturwissenschaftler mehr, der für diesen Hungerlohn an die Schule geht, da die Schulen dann mit der freien Wirtschaft konkurrieren müssen (speziell, da jetzt ja auch im Lehramt auf B/M umgestellt wird). Naturwissenschaftler müsste man wesentlich besser bezahlen um an den Gymnasien ein ordentliches Niveau zu halten
- Im Vergleich zur freien Wirtschaft ist das Schulbeamtentum für Naturwissenschaftler nur ein leben in gesicherter Armut
- Kein Lehrer würde mehr als die ausgehandelte Stundenzahl arbeiten. Wenn Lehrer von 8-17:00Uhr an der Schule wären und dort alles zu erledigen hätten, bräuchte man einige Lehrer mehr, oder die Qualität würde leiden...
- ...

Natürlich hätte eine Abschaffung auch einige Vorteile, aber die überwiegen bei Lehrern nicht wirklich.

Stormtrooper
2008-04-09, 10:59:29
Naja die Diskussion is eh sinnlos ...
der TE will wahrscheinlich eh nur seinen Unmut kundtun, weil er wahrscheinlich zweimal seinen Einstellungstest versemmelt hat.

Tomi
2008-04-09, 11:01:53
Naja die Diskussion is eh sinnlos ...
der TE will wahrscheinlich eh nur seinen Unmut kundtun, weil er wahrscheinlich zweimal seinen Einstellungstest versemmelt hat.
Entweder das oder weil ihn sein florierendes, überdurchschnittlich gut bezahlendes Wirtschaftsunternehmen, unsanft nach draußen befördert hat. Aus den beiden Gründen erwachsen meistens die Beamten-Bashing Threads.

Haarmann
2008-04-09, 11:29:44
Tomi

Kann auch ein Elternteil oder Schüler sein, der gerne eine Lehrkraft entsorgt sähe...
Dort gibts wirklich Probleme...

Luke Undtrook
2008-04-09, 15:17:02
Entweder das oder weil ihn sein florierendes, überdurchschnittlich gut bezahlendes Wirtschaftsunternehmen, unsanft nach draußen befördert hat. Aus den beiden Gründen erwachsen meistens die Beamten-Bashing Threads.

Ihr seid schon Witzfiguren. Kaum stellt jemand etwas kritisch in Frage, ist es hleich Bashing

Stormtrooper
2008-04-09, 16:00:40
Wenn jemand was kritisch in Frage stellt, muß man positive aber auch negative Dinge hinterfragen.
Hier jammert sich der TE aber nur über die scheinbar positiven Seiten des Beamtentums aus.

JFZ
2008-04-09, 19:26:42
- kein Mensch tut sich für ein so lächerliches Gehalt noch ein 5-jähriges Studium plus Vorbereitungsdienst an
- in 10 Jahren haben wir so gut wie keinen Naturwissenschaftler mehr, der für diesen Hungerlohn an die Schule geht, da die Schulen dann mit der freien Wirtschaft konkurrieren müssen (speziell, da jetzt ja auch im Lehramt auf B/M umgestellt wird). Naturwissenschaftler müsste man wesentlich besser bezahlen um an den Gymnasien ein ordentliches Niveau zu halten
- Im Vergleich zur freien Wirtschaft ist das Schulbeamtentum für Naturwissenschaftler nur ein leben in gesicherter Armut


Naja. Ganz so schlecht ist die Bezahlung bei Lehrern auch nicht. Beispielsweise die Besoldung für Bayrische Lehrer (http://www.bllv.de/service/besoldung.shtml). Da liegt das Grundgehalt bei A13 zwischen 3000€ und 4000€ (Je nach Dienstalter), dazu kommt noch der Familienzuschlag, der bei Otto-Normal-Familiengröße zwischen 100 und 300€ nochmals ausmacht. Dazu evtl. noch einen Ortszuschlag. Dann sollte man noch rechnerisch ca. 10% draufschlagen um die nichtanfallenden Renten- und Arbeitslosenversicherungen zu berücksichtigen. Die Pension ist zwar höher als eine vergleichbare Rente, dafür aber voll versteuerbar und Krankenversicherungstechnisch ungeschickter, von daher sollte die halbwegs neutral sein.

Es gibt auch Ingenieure in der freien Wirtschaft die weniger verdienen. Der Mittelwert dürfte zwar etwas höher liegen, aber das Lehrergehalt liegt IMHO noch im üblichen Rahmen (wenn auch an dessen unterem Ende).

Ich will jetzt ja nicht sagen daß die fürstlich entlohnt werden, aber der Begriff Hungerlohn ist dann doch etwas hart...

Was ich übrigens befürworten würde wäre eine Umstellung der Beamten auf die normale gesetzliche Krankenversicherung sowie der normalen Rentenversicherung bei gleichzeitiger Anhebung der Gehälter um deren Beiträge. Dann dürfte nämlich der Vergleich deutlich einfacher sein und die Angriffsfläche gegenüber Beamten dürfte deutlich kleiner werden.

GBWolf
2008-04-09, 19:40:57
Naja. Ganz so schlecht ist die Bezahlung bei Lehrern auch nicht. Beispielsweise die Besoldung für Bayrische Lehrer (http://www.bllv.de/service/besoldung.shtml). Da liegt das Grundgehalt bei A13 zwischen 3000€ und 4000€ (Je nach Dienstalter), dazu kommt noch der Familienzuschlag, der bei Otto-Normal-Familiengröße zwischen 100 und 300€ nochmals ausmacht. Dazu evtl. noch einen Ortszuschlag. Dann sollte man noch rechnerisch ca. 10% draufschlagen um die nichtanfallenden Renten- und Arbeitslosenversicherungen zu berücksichtigen. Die Pension ist zwar höher als eine vergleichbare Rente, dafür aber voll versteuerbar und Krankenversicherungstechnisch ungeschickter, von daher sollte die halbwegs neutral sein.



Die Zuschläge gibt es seit dem TVÖD alle nicht mehr.

Aber Lehrer verdienen imho nicht grad schlecht. Manche leisten viel dafür andere wenig...

JFZ
2008-04-09, 19:43:57
Die Zuschläge gibt es seit dem TVÖD alle nicht mehr.

Du meinst jetzt aber nur die Ortszuschläge, oder?

In BaWü weiß ich, daß es (zumindestens im mittleren Landesdienst) noch den Familienzuschlag gibt.

GBWolf
2008-04-09, 19:48:42
ja ich mein den ortszuschlag.

Neylo
2008-04-09, 20:27:04
ja wenn du meinem dad dann dat gehalt gibst was er nun kriegt, gerne, da würde aber echt die anarchie losbrechen wie sonst was, überleg doch mal es hat schon seinen grund sonst gäb es sie nicht!

HeadhunterXP
2008-04-09, 23:55:32
Weil sie schlechte Abschlussnoten haben. Wer ne 2, und besser hat wird auch verbeamtet, zumindest in Bayern.

Das hat im Osten nix mit schlechten Noten zu tun sondern liegt einfach da dran dass die Bundesländer so Geld sparen wollen. Berlin bspw. ist auch aus dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes ausgetreten. Die ausgehandelten 8% gelten dort also nicht.

Und das Einkommen der Lehrer nur an Bayern oder BW festzumachen ist auch realitätsfern.