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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie intelligent sind Image Programme?


HeldImZelt
2008-04-16, 02:08:29
Hallo,
mal angenommen ich habe eine 20GB Partition, von der ich eine Sicherung erstellen möchte, z.B. mit Trueimage, Ghost oder ähnlichem. Die Partition ist aber nur mit 1GB belegt.

Wie wird das Image erstellt? Werden die ganzen 20GB einfach nur blind sequentiell ausgelesen und ggf. komprimiert und später entsprechend identisch wieder zurückgespielt oder weiß das Imageprogramm welche Sektoren belegt sind und liest/schreibt auch nur die relevanten (Netto-)Sektoren von 1GB?

Oder wird auf Dateiebene gesichert, wie als wenn man mit Winrar archivieren würde? Dann würde ja die Defragmentierung, bzw. das optimierte Layout (Layout.ini) verloren gehen.

san.salvador
2008-04-16, 02:11:21
Zumindest optional werden nur die belegten Sektoren (komprimiert) gespeichert, das sollte aber bei den meisten Standard sein.

So dumm sind die Dinger nicht. ;)

HeldImZelt
2008-04-16, 02:25:54
Wie werden denn solche Images erstellt, sagen wir von einer Systempartiton C:\? Damit nur belegte Sektoren archiviert werden, muss das Imageprogramm ja erstmal wissen welche wirklich belegt sind und welche nicht. Das steht im Dateisystem. Entsprechend muss entweder aus Windows heraus archiviert werden (Windows liefert hauseigene Mittel zur 'Free Space' Analyse) oder das Programm wird von CD gebootet und kann selbstständig mit bspw. NTFS umgehen, um den Free Space zu ermitteln.

Läuft z.B. Trueimage in Windows und kann C:\ "optimiert" auslesen? Und wie spielt man das wieder zurück? Wird dazu ein eigenes bootfähiges Medium (DVD) erstellt?

iDiot
2008-04-16, 10:26:09
Trueimage kann beides, entweder per BootCD oder auch in Windows.

Zurückspielen kannst du über FTP, SMB Share, DVD, Interne HDD, externe HDD...

Rooter
2008-04-16, 16:57:42
So wie ich das sehe wird sektorweise aber intelligent gesichert. So wird z.B. ja auch das swapfile weggelassen, bzw. dessen Inhalt.

Meine Windowsinstallation mit Software ist inkl. 1GB Swap 5GB groß und liegt auf einer 10GB Partition. Ghost 2003 macht daraus bei hoher Kompression ein 1,66GB Image. Ausgeschlossen das da auch die unbelegten 5GB mit drin sind, darin sind ja noch deren "ehemalige Inhalte" enthaltenen.

MfG
Rooter

P.S.: Dieser Thread hat ein ähnliches Thema:
http://forum-3dcenter.de/vbulletin/showthread.php?p=6103686

Bandit666
2008-04-17, 13:41:10
Hallo,
mal angenommen ich habe eine 20GB Partition, von der ich eine Sicherung erstellen möchte, z.B. mit Trueimage, Ghost oder ähnlichem. Die Partition ist aber nur mit 1GB belegt.

Wie wird das Image erstellt? Werden die ganzen 20GB einfach nur blind sequentiell ausgelesen und ggf. komprimiert und später entsprechend identisch wieder zurückgespielt oder weiß das Imageprogramm welche Sektoren belegt sind und liest/schreibt auch nur die relevanten (Netto-)Sektoren von 1GB?

Oder wird auf Dateiebene gesichert, wie als wenn man mit Winrar archivieren würde? Dann würde ja die Defragmentierung, bzw. das optimierte Layout (Layout.ini) verloren gehen.


Hi!

Klar weiss das Programm welche Sektoren belegt sind und welche nicht.
Da wird quasi ein Schnappschuss im Vorbeigehen gemacht.
Ist eigentlich nix anderes wie das speichern von benutzten (!) Festplattensektoren ausser SWAP und Hilbernate. Die werden ausgeschlossen weil sie eh nachm Rückspielen neu erstellt werden und nur unnötig Platz fressen.

Ebenso wird die Parttionstabelle nebst MBR (Track 0), FAT und Root gespeichert.
Willst du aber verschlüsselte Partitionen oder Partitionen auf denen sich gelöschte Dateien befinden sichern, kannst du auch ein richtiges Sektor-für-Sektor-Image erstellen lassen. Das nennt sich dann RAW-Image o. ä.! Ist dann aber genauso groß wie die HDD. Egal ob 10% genutzt. 60gig HDD-->60Gig Image!

mfg

HeldImZelt
2008-04-17, 21:14:48
Ja, ich will ein RAW Image, aber nur selektive Sektoren, die in der logischen Partition als nicht belegt markiert sind. Das bedeutet technisch mehr Aufwand als Daten auf Dateiebene zu archivieren und ggf. Bootblock, MBR usw. separat speichern. Beide Verfahren würden für das ungeschulte Auge letztlich keinen Unterschied ausmachen, auch eine Defragmentierung wäre eher zu vernachlässigen, da bei einem First-Write (komplett leere Platte) meiste eh keine Fragmentierung geschieht.

Anders hingegen sieht es aus wenn ich meine Daten in einer bestimmten Reihenfolge auf der Platte habe (Defrag nach Layout.ini). Dann muss dieses Dateimuster Sektor für Sektor wieder so zusammengebaut werden wie es vorher war.

Edit: Ein Verfahren, das Dateien entfernen kann, kann es nicht geben ohne in das Dateisystem (TOC) einzugreifen, ist von daher auch kein RAW Verfahren.
Wobei... geht schon.

Successor
2008-04-18, 12:50:36
Hast du eine Seagate Platte im System? Wenn ja, kannst du dir ja mal deren kostenlose Variante von TrueImage anschauen (ohne Seagate gehts nicht, muss aber nicht die Systemplatte sein). Ich hab mir damit eine Sicherung meiner WinXP-Installation gemacht, die dann von 4GB auf 1,2GB komprimiert wurde - sehr empfehlenswert :)

HeldImZelt
2008-04-18, 17:18:02
Seagate habe ich zwei, aber nicht die, die gesichert werden soll. Ist das egal?

Meine alte Methode war folgende:
Bei einer 4.5GB Platte habe ich mit Winhex den Free-Space "Nullen" lassen, physikalisch ausgelesen und mit Winrar auf 500MB komprimiert. NTFS Kompression beschleunigt das spätere Entpacken des Images, aber nicht das physikalische Zurückspielen, weil alle Sektoren geschrieben werden. Das sollte mit Trueimage, sofern es dazu fähig ist, deutlich schneller gehen. Testen werde ich das irgendwann bestimmt nochmal.

Mills
2008-04-20, 11:13:53
Hat er doch geschrieben, lies einfach sein Posting nochmal... ;)

HeldImZelt
2008-04-20, 21:09:34
Ich habe Trueimage auf oben genannte Kriterien hin getestet.
Sowohl Lese- als auch Schreibmethode lassen sich auf belegten Speicher belegte Sektoren begrenzen, um unnötige freie Bereiche auszuschließen. Um das exakte Sektorbild des Originalimages zu bekommen, muss aber beim Wiederherstellungsvorgang die Sektor-zu-Sektor Methode benutzt werden. Beim Auslesen ist das nicht nötig.

Im Gegensatz dazu steht die erste Wiederherstellungsfunktion von Trueimage 'Wiederherstellung von Festplatten oder Partitionen'. Benutzt man diese, werden die Daten restrukturiert geschrieben (sequentiell nach Erstellungsreihenfolge), wodurch die Dateien auch defragmentiert werden. Falsch wäre es, wenn man seine Platte vor dem Sichern defragmentiert und mit dieser Methode wiederherstellt. Die erste Defragmentierung hätte keinen Effekt. Stattdessen gar nicht vorher Defragmentieren.

Anders sieht es aus wenn man ein spezielles Defragmentierungsmuster bewahren will (Layout.ini, O&O Complete,...). Dann muss sektoriell wiederhergestellt werden.

Die Bilder zeigen zwei Sectormaps, die das Verhalten der beiden Verfahren illustrieren. Links das Original, was mit Sektor-zu-Sektor Wiederherstellung auch genau so wieder aussieht. Das rechte Bild zeigt die gleiche Imagedatei hergestellt mit der Funktion 'Wiederherstellung von Festplatten oder Partitionen'.

http://img225.imageshack.us/img225/5642/acronis1wi3.th.png (http://img225.imageshack.us/img225/5642/acronis1wi3.png) http://img225.imageshack.us/img225/4563/acronis2ya9.th.png (http://img225.imageshack.us/img225/4563/acronis2ya9.png)