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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studie belegt: "Generation Google" leidet an Informationsmangel


Modulor
2008-04-24, 09:53:13
Was zu vermuten war bestätigte die Uni Sheffield:Viele jugendliche und auch ältere Internetnutzer wissen das Netz gar nicht richtig zu nutzen:
http://derstandard.at/?url=/?id=3313250
Das erklärt u.a.auch warum die Foren dicht sind mit solchen Fragen wie:"Hilfe:Wo bekomme ich ein BIOS Update für mein Mobo her?" oder "Suche Infos über Karl Marx?!"
:D

Fritte
2008-04-24, 10:00:37
Das erklärt u.a.auch warum die Foren dicht sind mit solchen Fragen wie:"Hilfe:Wo bekomme ich ein BIOS Update für mein Mobo her?" oder "Suche Infos über Karl Marx?!"
:D

also zumindest ersteres finde ich nicht soooo schlimm, viel schlimmer finde ich den massiven Verlust an Allgemeinbildung der sich dann durch dümmliche Fragen in Foren widerspiegelt, z.b. wissen manche nichtmal das man stirbt wenn man ungebremst aus 500 km Höhe auf die Erde fällt, selbst in einer Raumkapsel ;D

KinGGoliAth
2008-04-24, 10:10:15
also zumindest ersteres finde ich nicht soooo schlimm, viel schlimmer finde ich den massiven Verlust an Allgemeinbildung der sich dann durch dümmliche Fragen in Foren widerspiegelt, z.b. wissen manche nichtmal das man stirbt wenn man ungebremst aus 500 km Höhe auf die Erde fällt, selbst in einer Raumkapsel ;D
wir wollen aber keine namen nennen. ;D


zu meiner schulzeit vor 10 oder sagen wir ruhig vor 6 jahren war das motto "man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen wo man nachgucken kann". mittlerweile scheinen aber auch immer mehr leute nicht mehr zu wissen wo und wie sie nachgucken können. da scheitert man regelmäßig nicht beim lesen und verstehen sondern schon beim finden des inhaltsverzeichnisses.

Wurschtler
2008-04-24, 10:14:32
motto "man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen wo man nachgucken kann". mittlerweile scheinen aber auch immer mehr leute nicht mehr zu wissen wo und wie sie nachgucken können.


Ja klar, heute ist das Motto: Man muss nur wissen, wo man blöd nachfragen kann. ;D
Und da es ja keine blöden Fragen gibt, ist das alles kein Problem. ;)

RMC
2008-04-24, 10:16:58
Es geht aber nicht nur um das Finden von Information, sondern wesentlicher ist das Filtern von Information. Das Internet desinformiert mehr als es informiert.

Wenn man also endlich was auf Google gefunden hat, wird es meist gar nicht in Frage gestellt. Dabei ist mindestens 80% der gefundenen Information reiner Schrott.

Allein wenn man betrachtet, wie oft Information einfach nur noch kopiert wird ohne den Inhalt zu hinterfragen (ist mir schon oft aufgefallen). Und für die meisten wird dann eine Wahrheit daran gemessen, wie oft sie von diversen Seiten zitiert wird.

Diese Entwicklung ist viel tragischer. Wenn ich schon daran denke, dass in manchen Masterarbeiten Wikipedia zitiert wird, wird mir schlecht.

Matrix316
2008-04-24, 13:37:02
Naja, wenn das was bei Wikipedia steht richtig ist? :rolleyes:

sun-man
2008-04-24, 14:05:07
Warum fällt mir sofort Klumy dazu ein?
Das erklärt u.a.auch warum die Foren dicht sind mit solchen Fragen wie:"Hilfe:Wo bekomme ich ein BIOS Update für mein Mobo her?" oder "Suche Infos über Karl Marx?!"

Alexander
2008-04-24, 15:05:45
Naja, wenn das was bei Wikipedia steht richtig ist? :rolleyes:
Welchen Zweck hatte dieser Einzeiler? Was wissenschaftliches Arbeiten ist, ist dir offenbar vollkommen unklar. Geh mal googeln.

ineluki
2008-04-24, 17:12:14
Das erklärt u.a.auch warum die Foren dicht sind mit solchen Fragen wie:"Hilfe:Wo bekomme ich ein BIOS Update für mein Mobo her?" oder "Suche Infos über Karl Marx?!" :D

Wenn Du richtige Unfähigkeit sehen willst, sieh Dir mal Yahoo!Clever an.

Da schaffen es die Leute nichtmal die schon auf der Seite vorhandenen Suchfelder zu benutzen.

raschomon
2008-04-24, 22:05:16
Google ist gar nicht mal das größte Problem (da findet man i.d.R. zuviel - und daher im Endeffekt meist zu wenig oder gar nichts.), schlimmer ist Wikipedia. Nichts generell gegen Wiki, es ist im Laufe der Jahre saugut und auch valide geworden. Aber, man neigt automatisch dazu bei Wikipedia nachzusehen und es dann auch dabei bewenden zu lassen. Dabei kann das "Nachschlagen" bei Wikipedia strenggenommen nur am Anfang einer gründlichen Recherche stehen. Vergleicht mal den Umfang eines Wiki-Eintrages mit einem Stichwort-Eintrag in den gedruckten Lexika, damit meine ich jetzt die klassischen Flaggschiffe von Brockhaus bzw. Meyers mit 24 bzw. 25 Bänden. Die Unterschiede sind dramatisch, die Druckwerke gehen viel tiefer ins Detail - und selbst dabei handelt es sich ja lediglich um Zusammenfassungen und Verdichtungen. Die Schnelligkeit der Erfassung und die Ubiquität der Information führt zu einer Verkürzung und Verflachung. Ernsthaftes Recherchieren im I-Net nimmt nämlich mindestens genauso viel Zeit in Anspruch wie das klassische Wälzen in Bibliotheken.

Armaq
2008-04-24, 22:33:05
Also gute Wikis haben immer auch ein akzeptables Literaturverzeichnis. Leider wird die Mehrheit aber immer dümmer. Das stimmt. Wissenschaftliches Arbeiten ist halt extrem aufwendig.

Kladderadatsch
2008-04-24, 22:42:16
Ernsthaftes Recherchieren im I-Net nimmt nämlich mindestens genauso viel Zeit in Anspruch wie das klassische Wälzen in Bibliotheken.
ich muss zugeben, dass ich im gesamten www nicht eine einzige seite wüsste, die wie fachliteratur als referenz herhalten könnte. (von wissenschaftlichen artikeln und veröffentlichungen abgesehen) wie auch? auf wissenschaftlichem niveau geschriebene (lehr-, und um die geht es ja imo)literatur ist nicht umsonst sau teuer. wollte eine website als quelle auf augenhöhe zitiert werden wollen, müsste diese also ebenfalls autoren dieses kalibers bieten- das ist schon für ein einziges fachgebiet nicht machbar, im stile eines wikipedias utopisch.
in die richtung dürfte aber der hausgemacht wikipedia-"konkurrent", dessen namen ich vergessen habe, gehen. ein wikipedia, geschrieben von authorisierten verfassern, nicht anonym! wenn da die kriterien hoch genug angesetzt werden, dürfte sich daraus was ernstzunehmendes entwickeln.

Schiller
2008-04-24, 22:43:43
Das Problem in erster Linie ist Google: so viel Schrott, wie man dort finden, kann man gar nicht zu einer guten Recherche zusammentragen. Sucht man nach BIOS-Updates landet man bei eBay, Preisvergleichen. Sucht man nach Biografien, landet man bei Hausaufgaben-Abzockseiten oder Bücherversendern. Sucht man Krankheiten, landet man bei dubiösen ausländischen Apotheken. Usw. usf.

Google ist eine riesen Verkaufs- und Werbeplattform geworden. Eine gute Suchmaschine ist Google schon lange nicht mehr.

KinGGoliAth
2008-04-24, 22:48:41
Das Problem in erster Linie ist Google: so viel Schrott, wie man dort finden, kann man gar nicht zu einer guten Recherche zusammentragen. Sucht man nach BIOS-Updates landet man bei eBay, Preisvergleichen. Sucht man nach Biografien, landet man bei Hausaufgaben-Abzockseiten oder Bücherversendern. Sucht man Krankheiten, landet man bei dubiösen ausländischen Apotheken. Usw. usf.

Google ist eine riesen Verkaufs- und Werbeplattform geworden. Eine gute Suchmaschine ist Google schon lange nicht mehr.

japp. bei google findet man leider auf den ersten seiten vor allem die einträge der leute, die dafür das meiste geld springen lassen. und die meisten leute sind halt faul und klicken auf den erstbesten treffer.

Thanatos
2008-04-24, 23:16:48
also zumindest ersteres finde ich nicht soooo schlimm, viel schlimmer finde ich den massiven Verlust an Allgemeinbildung der sich dann durch dümmliche Fragen in Foren widerspiegelt, z.b. wissen manche nichtmal das man stirbt wenn man ungebremst aus 500 km Höhe auf die Erde fällt, selbst in einer Raumkapsel ;D

Oh, ja, die liebe Allgemeinbildung. Was ich da teilweise an einer bayrischen Fachoberschule, von einer Klasse die kurz vor dem Fachabitur zu hören bekomme, ist wirklich nicht mehr schön.

"Nur noch einmal so zur Wiederholung, welcher Partei gehörte Konrad Adenauer an?" ->SPD

"Helmut Kohl, Kanzler der Wende.." ->"Helmut Kohl?! Der war doch von der SPD, oder?"


Oder wenn Churchill plötzlich zum Obersten der Sowjetunion wird, das ist auch sehr interessant zu hören...

(y)

RMC
2008-04-24, 23:19:56
Das Web leidet an einer immensen Fülle von Bullshit, weil einfach jeder Quelle blind vertraut wird.

Beispiel: vor einiger Zeit war ich auf der Suche nach den Lyriks zu einem bestimmten Lied. Der Text enthielt einen Fehler, es wurde eine ganze Zeile einfach vergessen!

Dachte ich mir: gut, siehst halt wo anders nach. Aber glaubt ihr ich find ne Seite wo es richtig steht? Na. Ungefähr 10 Seiten später war es mir dann zu blöd. Überall derselbe Fehler. Soviel Falschinformation auf einen Haufen, einfach ohne Ahnung blind kopiert, ohne auch nur einmal diese Information verifiziert zu haben.

Wenn man auf 10 verschiedenen Seiten dieselbe Information findet gehen nahezu alle davon aus, dass es richtig ist.

Ähnliches erleb ich auch immer wieder mit Nachrichten, und die sind weitaus wichtiger als ein eher belangloses Lied. Schlimm, einfach schlimm.

Spasstiger
2008-04-25, 00:49:52
Also ich finde die Online-Informationssuche eine echte Bereicherung. Als Kind war ich viele Stunde in der Woche in Bibliotheken, um meinen Wissensdurst zu stillen. Dabei musste ich mich an die Meinungen der jeweiligen Autoren halten. Im Netz finde ich innerhalb von Sekunden viel differenziertere Meinungen zu einem Thema.
Oder wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich an der Uni für ein Datenblatt und Application Notes erstmal den Hersteller anrufen und mir einen Brief zuschicken lassen müsste. So gebe ich einfach den Bauteilnamen und "datasheet" in Google ein und hab gleich unter den ersten zwei Suchergebnissen das gewünschte Dokument. Und wenn ich die Hintergründe der Application Notes verstehen will, schaue ich bei Wikipedia rein und vergleiche das bei Zweifeln noch mit meinen Vorlesungsunterlagen. Das Wikipedia-Konzept halte ich generell für sehr sinnvoll. Bei Ungereimtheiten in einem Artikel kann man einfach selbst Hand anlegen und bessere Formulierungen oder neues Wissen einbringen. Ich hab so gut wie noch nie erlebt, dass in einem Wikipedia-Artikel totaler Unsinn steht. Manchmal sind die Notationen etwas anders als man sie aus den Vorlesungen kennt und auf gewisse Details wird nicht immer eingegangen, aber andererseits hat jeder, der sich mit der Materie intensiv auseinandersetzt, sowieso noch andere Informationsquellen zur Hand.

Da fällt mir noch eine kleine Geschichte ein: Ich sollte für einen Prof ein kleines Matlab-Skript zur Demonstration in der Vorlesung machen, das einfach das Feld von Punktladungen zeichnet. Er hat mir gesagt, ich soll in der Formelsammlung von einem bestimmten anderen Institut nachschauen, hab mich aber doch für die Wiki-Suche entschieden. Nach 20 Sekunden war die Formel ins Skript eingebaut. Der Prof. war dann etwas entsetzt, als ich ihm gesagt habe, dass die Formel von Wikipedia stammt, war aber mit dem Ergebniss trotzdem zufrieden. ;)

Der_Donnervogel
2008-04-25, 01:09:16
Leider wird die Mehrheit aber immer dümmer. Das stimmt.Das stimmt nicht. Dass die Menschheit degeneriert sehe ich nicht. Wenn dann gibt es eine Abnahme von Bildung in gewissen Bereichen, vor allem was Allgemeinbildung betrifft. Das hat aber nichts mit Intelligenz an und für sich zu tun, sondern eher mit der Beeinflussung durch die Medien. Was beispielsweise auf vielen Sendern über den Schirm flimmert, hat wenig mit Bildungsfernsehen zu tun sonder gehört eher in die Kategorie Volksverdummung.
Wissenschaftliches Arbeiten ist halt extrem aufwendig.
.. und da heutzutage alles schnell gehen muß, stellt sich die Frage wie Zeitgemäß das heutige Prozedere noch ist. Wer hat denn noch Zeit sich durch die Bestände der Bibliothek zu wühlen, wo man nicht einmal eine Volltextsuche hat. Schließlich bleibt es einem auch bei Büchern nicht erspart zu überprüfen und durchdenken ob die Quelle vernünftigen Inhalt hat. Denn nur weil etwas in einem Buch steht muss es noch lange nicht richtig sein. Im Gegenteil, ich habe auch schon in "zitierfähigen" Büchern Fehler gefunden, vom kleinen Tippfehler bis hin zu inhaltlichen Fehlern. Deshalb denke ich, dass mittelfristig es auch möglich sein wird Quellen aus dem Internet zu zitieren, bzw. dass sich irgend eine Art seriöse Quellen auszuzeichnen durchsetzten wird. Schließlich macht ja nicht das Medium die Zitierfähigkeit aus.
(...) Oder wenn Churchill plötzlich zum Obersten der Sowjetunion wird, das ist auch sehr interessant zu hören...
Das kann ich mir gut vorstellen:

Lehrer: Wer war zur Zeit des 2. Weltkriegs der Diktator der UdSSR?
Schüler: Churchill?
Lehrer: Kleiner Tipp: Er trug einen Schnauzbart.
Schüler: *Argh* Da hab ich was verwechselt, das war natürlich Hitler!
;)

looking glass
2008-04-25, 01:25:45
Naja, Brockhaus wollte doch eine offenen Zugang zu ihrer Enzyklopädie Online stellen (waren wohl dann überrascht, das nach der Ankündigung nur noch Online + keine gedruckte 30 bändige Enzyklopädie mehr, der Abverkauf sprunghaft anstieg), ich denke schon, das dies eine Seite dann wäre, die man auch als Fachliteratur Linken könnte.

Ich mein die Encyclopaedia Britannica ist ja auch schon im Web vorhanden, auch wen es was kostet (wobei, soweit mitbekommen, soll zumindest das linken (für zahlende Kunden) und das ansehen dann für Gäste auf Volltextbeiträge bald möglich sein).

Muss ja nicht immer wikipedia sein.

Spasstiger
2008-04-25, 01:33:12
Muss ja nicht immer wikipedia sein.
Wikipedia hat halt den Vorteil, dass es sehr dynamisch ist und auf neue Fakten teilweise innerhalb von Minuten reagiert, z.B. beim Tod von berühmten Persönlichkeiten oder bei wichtigen politischen Ereignissen.
Und da auch oft viele Leute Korrekturen und Erweiterungen an einem Artikel vornehmen und da dabei meist auch Diskussionen aufkommen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass schnell ein mindestens genauso guter Konsens gefunden wird wie in der Fachliteratur. Die Leute, die Korrekturen vornehmen, tippen ja auch nicht ins Blaue, sondern haben schon ein Vorwissen und Quellen zur Hand.

Die Dynamik von Wikipedia ist allerdings auch ein Nachteil, da teilweise bewusst Meinungen manipuliert werden. Andererseits stehen solche Artikel meist unter Aufsicht und werden nach einiger Zeit wieder gelöscht, wenn sich keiner einer Verbesserung annimmt.

P.S.: Da fällt mir ein, dass ich mich mal des Wikipedia-Artikels zur Fouriertransformation annehmen sollte. Leider geht der Artikel nur auf die Definition der einheitenbehafteten FT ein, im universitären Umfeld und in der Forschung stößt man aber durchaus auch auf eine einheitenlos definierte FT (es fehlt dort ein Vorfaktor). Wer Aufgaben zur Fouriertransformation rechnen soll und dabei einzig und allein auf den Wikipedia-Artikel vertraut, kann böse auf die Schnauze fallen. Der Umstand stört mich bei dem Artikel schon seit 1,5 Jahren und keinem fällts offenbar auf.

looking glass
2008-04-25, 01:49:52
Ich kenne die Vor und Nachteile von wikipedia (btw. Du hast den Vorteil vergessen, das es eine Artikelhistorie gibt, die man einsehen kann, man kann also jedwede Änderung verfolgen) und ich weiss auch, das wikipedia Themen inne hat, die man so wohl kaum im Brockhaus o.ä. finden wird (was weiß ich, z.B. Erklärung was leetspeak ist, oder Chatabkürzungen).

Aber, Dinge wie ein Brockhaus sind doch ein anderes Kaliber und dürften einen anderen Ansatz haben - konservativer, beständiger, validierter, relevanter so würde ich es ausdrücken.


Wie dem auch sei - leider, leidvolles empirisches Glaubensbekenntnis - aber viele können allgemein nicht richtig "suchen", das hat nur bedingt etwas mit google zu tun, sie tun sich sehr schwer etwas eingrenzen zu können, zu spezifizieren und relevantes von irrelevantem zu trennen. Das ist etwas, was man wirklich erlernen muss, etwas, das durch "eigenständiges lernen" z.B. stark gefördert wird und das ist ein Thema, was in den Schulen nur sehr langsam eingebracht wird/wurde. Viele dürften das erste mal mit sowas erst spät im Gym, bzw. Studium in Kontakt kommen, was dann zu spät ist.

desperado2000
2008-04-25, 09:14:02
P.S.: Da fällt mir ein, dass ich mich mal des Wikipedia-Artikels zur Fouriertransformation annehmen sollte. Leider geht der Artikel nur auf die Definition der einheitenbehafteten FT ein, im universitären Umfeld und in der Forschung stößt man aber durchaus auch auf eine einheitenlos definierte FT (es fehlt dort ein Vorfaktor). Wer Aufgaben zur Fouriertransformation rechnen soll und dabei einzig und allein auf den Wikipedia-Artikel vertraut, kann böse auf die Schnauze fallen. Der Umstand stört mich bei dem Artikel schon seit 1,5 Jahren und keinem fällts offenbar auf.

Ja und warum editierst du selbst nicht den Wikipedia Link dahingehend?

Andre
2008-04-25, 09:21:42
Google ist gar nicht mal das größte Problem (da findet man i.d.R. zuviel - und daher im Endeffekt meist zu wenig oder gar nichts.), schlimmer ist Wikipedia. Nichts generell gegen Wiki, es ist im Laufe der Jahre saugut und auch valide geworden. Aber, man neigt automatisch dazu bei Wikipedia nachzusehen und es dann auch dabei bewenden zu lassen. Dabei kann das "Nachschlagen" bei Wikipedia strenggenommen nur am Anfang einer gründlichen Recherche stehen. Vergleicht mal den Umfang eines Wiki-Eintrages mit einem Stichwort-Eintrag in den gedruckten Lexika, damit meine ich jetzt die klassischen Flaggschiffe von Brockhaus bzw. Meyers mit 24 bzw. 25 Bänden. Die Unterschiede sind dramatisch, die Druckwerke gehen viel tiefer ins Detail - und selbst dabei handelt es sich ja lediglich um Zusammenfassungen und Verdichtungen. Die Schnelligkeit der Erfassung und die Ubiquität der Information führt zu einer Verkürzung und Verflachung. Ernsthaftes Recherchieren im I-Net nimmt nämlich mindestens genauso viel Zeit in Anspruch wie das klassische Wälzen in Bibliotheken.

Deshalb hat wahrscheinlich Wikipedia auch klar gegen den Brockhaus in einem direkten Vergleich gewonnen :rolleyes:

http://www.stern.de/computer-technik/internet/:stern-Test-Wikipedia-Brockhaus/604423.html

Andre
2008-04-25, 09:23:21
Aber, Dinge wie ein Brockhaus sind doch ein anderes Kaliber und dürften einen anderen Ansatz haben - konservativer, beständiger, validierter, relevanter so würde ich es ausdrücken.


Sein größter Nachteil:
Er veraltet schnell. Nur historische Daten sind dort wirklich valide. Alles, was sich schnell ändert, ist auf Wikipedia verfügbar, in einem Brockhaus nicht.

_Gast
2008-04-25, 16:22:50
Dachte ich mir: gut, siehst halt wo anders nach. Aber glaubt ihr ich find ne Seite wo es richtig steht? Na. Ungefähr 10 Seiten später war es mir dann zu blöd. Überall derselbe Fehler. Soviel Falschinformation auf einen Haufen, einfach ohne Ahnung blind kopiert, ohne auch nur einmal diese Information verifiziert zu haben.

Wenn man auf 10 verschiedenen Seiten dieselbe Information findet gehen nahezu alle davon aus, dass es richtig ist.So funktionieren praktisch alle Verschwörungstheorien. Einer erstellt sie, viele kopieren sie und zitieren sich dann gegenseitig. Und viele halten den Müll dann für Wahrheit.Dass die Menschheit degeneriert sehe ich nicht. Wenn dann gibt es eine Abnahme von Bildung in gewissen Bereichen, vor allem was Allgemeinbildung betrifft. Das hat aber nichts mit Intelligenz an und für sich zu tun, sondern eher mit der Beeinflussung durch die Medien.Evolutionstechnisch betrachtet, müssten die Menschen mit den Generationen immer intelligenter werden. Dadurch sollten sie auch immer besser in der Lage sein, sich zu bilden und Beeinflussungen zu erkennen. Da dies so für die Masse nicht mehr zutrifft, sehe ich schon, dass die Menschheit degeneriert und Intelligenz einbüßt.

anorakker
2008-04-25, 18:18:37
Um nocheinmal auf die wissenschaftlichen Arbeiten zurückzukommen:
Wer da mit Google oder Wiki Informationen rumhantiert, macht sich schnell zum Affen. Für spezielle (und einigermassen gesicherte) Informationen bedient man sich normalerweise spezieller Literaturdatenbanken, die heutztage natürlich auch über das Internet zu erreichen sind - aber eben meist nicht für Privatuser einzusehen sind. http://de.wikipedia.org/wiki/Literaturdatenbank

An diese Kataloge kommt man häufig nur über die Uni, dafür erhält man dann die Möglichkeit, in "echten" wissenschaftlichen Publikationen zu recherchieren, sei es Dissertationen, Papers oder was auch immer.

Spasstiger
2008-04-25, 21:12:00
Ja und warum editierst du selbst nicht den Wikipedia Link dahingehend?
Weil es anspruchsvoll ist, den Artikel entsprechend zu ändern. Bin E-Techniker, kein Mathematiker.
Ich fürchte, dass es für mich ein Aufwand von mehreren Stunden sein könnte (alle Beweise müssen geprüft werden, alle Absätze, alle darauf verweisenden Artikel, etc.).

Kurzum: Faulheit siegt. :(