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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 16-mm-Film und HDTV


Geowolf
2008-04-25, 13:02:04
Hi,

mich würde interessieren, was den Qualitätsmäßig aus 16mm Filmmaterial noch rauszuholen ist.

35mm Film reicht ja locker für 1080p. Aber wie steht es mit 16mm Filmmaterial, in dem die meisten Fernsehserien gedreht wurden? Reicht das auch noch für eine HD-Auflösung, oder ist hier mit DVD-Qualität schon das Maximum erreicht?

Ich habe gelesen das theoretisch ca 1000 Zeilen möglich sind, aber wie viel bleibt dann am Ende wirklich übrig?

X-Force
2008-04-25, 13:10:51
genug um einen unterschied zu pal zu sehen

Coda
2008-04-25, 15:48:17
720p sollte damit wirklich auf jeden Fall machbar sein und da sehe ich schon einen enormen Unterschied zu PAL.

Gast
2008-04-26, 07:59:57
Also aus einem 8 mm Film kriegt man ein klein wenig mehr Bildinformationen raus als aus PAL bzw. einer normalen DVD Auflösung. (also 768*5xx)

16 mm Film dürften also für die Vierfache Bildinformationsmenge reichen.
Also 1600*1200 dürften durchaus drin sein, mehr aber nicht.

deekey777
2008-04-26, 11:33:25
Hierzulande wird aud Super16 gedreht, wo nur eine Seite perforiert ist, was die Bildfläche um 20% vergrössert. In der c't (der berühmtberüchtigte Artikel 720p vs. 1080i) wurde kein Wort davon verloren, dass Super16 oder 16 mm sich nicht für 1080 eignen. Während des HD-showcases auf EinsFestival lief selbs "Urmel aus dem Eis" aus dem Jahr 1969 in 720p, aber auch "Kir Royal" (leider Vollbild).

Ikon
2008-04-27, 04:18:49
Man kann nicht generell sagen, dass sich 16mm Film für HD(TV) eignet oder nicht, denn er liegt genau auf der Grenze dazwischen.
Filmmaterial für die Kamera ist wie Fotofilm mit verschiedenen Empfindlichkeiten (ASA) zu haben, man wählt je nach verfügbarem Licht in einer Szene das entsprechende Material. Bei gutem Licht bzw. geringer Empfindlichkeit ist Super16 wohl sogar noch gut genug für 1080p, bei wenig Licht und hoher Empfindlichkeit würde die Körnung dagegen schon recht deutlich sichtbar. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass es dann furchtbar aussieht und im Notfall könnte man durch digitale Nachbearbeitung auch noch etwas nachhelfen.

Ich bin mir gar nicht so sicher ob 16mm bzw. genauer Super16 das meistverwendete Material bei Fernsehproduktionen war/ist, obwohl es sicher einen großen Anteil darstellt. Vieles wurde auch auf Video aufgezeichnet oder es wurde Video in Postproduktion verwendet (-> niedrige effektive Auflösung, egal auf welches Filmmaterial anschließend überspielt wurde) und manches wird sogar heute noch mit 35mm gefilmt (z.B. "Lost", zumindest teilweise). Digitale Formate werden im Fernsehbereich auch immer beliebter, da die Qualität eben oft ausreicht und die Kameras besonders klein und handlich sind.

Gast
2008-04-27, 04:29:05
Es wurden auch schon oft 8mm Filme für Fernsehaufnahmen verwendet.

Die sind nämlich günstiger als 16 mm und waren damals auch ausreichend.

aths
2008-04-27, 14:12:58
Also aus einem 8 mm Film kriegt man ein klein wenig mehr Bildinformationen raus als aus PAL bzw. einer normalen DVD Auflösung. (also 768*5xx)720, nicht 768.

Sailor Moon
2008-04-27, 22:53:34
Ich bin mir gar nicht so sicher ob 16mm bzw. genauer Super16 das meistverwendete Material bei Fernsehproduktionen war/ist, obwohl es sicher einen großen Anteil darstellt.
Die typischen 70er/ 80er Produktionen wurde in jedem Fall alle, zumindest aber bei den Außenaufnahmen, auf 16mm produziert. "Auf Achse", "Der Fahnder", "Derrick", "Tatort" (immer noch) - um ein paar Beispiele zu nennen. Bei ausreichenden Lichtverhältnissen sieht das immer noch gut aus, aber wenn hohe Lichtempfindlichkeiten gefordert waren ist, wie du schon geschrieben hast, eine ziemlich starke Körnung sichtbar.

Gruß

Denis

aths
2008-04-28, 00:00:19
Teilweise wird die grobe Körnung wohl auch als stilistisches Mittel genutzt?

Bei Star Trek TNG zum Bespiel kamen mir die Szenen auf Qo'noS (Kronos) immer ziemlich grobkörnig vor.

Sven77
2008-04-28, 00:41:07
Eine einfach Aussage, wie "16mm reicht nicht für 1080p" kann man nicht treffen. Zumindest werden auch alle 16mm in 2K gemastert. Sollten die Bildinformationen beim Scannen nicht für 2K ausreichen, entstehen ja keine Artefakte, sondern es wird im schlimmsten Fall, das 16mm Bild 1:1 ausgegeben. Besser als 720p sollte 16mm auf jedenfall sein, abhängig von der Körnung wie oben schon erwähnt wurde.
16mm wird im Moment mehr und mehr von Digitalkameras verdrängt (im Gegensatz zu 35mm, das nach dem Digihype ein Revival erlebt). Wo Film als stilistisches Mittel, oder sehr leichte und kleine Kameras (Dokus, Tierfilme) benötigt werden, wird die Super16 aber erhalten bleiben.

Gast
2008-04-28, 02:18:18
Sollten die Bildinformationen beim Scannen nicht für 2K ausreichen, entstehen ja keine Artefakte, sondern es wird im schlimmsten Fall, das 16mm Bild 1:1 ausgegeben.

Doch, das Filmkorn ist dann zu sehen.
Außerdem wird unnötig Speicherplatz verschwendet ohne das der Film mehr Details liefert.



16mm wird im Moment mehr und mehr von Digitalkameras verdrängt (im Gegensatz zu 35mm, das nach dem Digihype ein Revival erlebt).

Es gibt auch Leute die Filmen heute noch in 8mm, aber das sind
alles Randgruppen, von einem Revival kann man da nicht sprechen.

Digital nimmt immer mehr und mehr zu und die 16 oder 32mm Hardware wird an Amateure verkauft, die spielen dann noch etwas damit herum, sofern sie es sich leisten können, das wars dann aber auch schon.


Es gibt heute keinen Grund mehr auf Film zu setzen und auf Digi zu verzichten,
es sei denn, man will die Effekte des Films absichtlich haben.



Wo Film als stilistisches Mittel, oder sehr leichte und kleine Kameras (Dokus, Tierfilme) benötigt werden, wird die Super16 aber erhalten bleiben.

Auch bei Dokus und Tierfilmen wird man auf die Digis wechseln.
Die Dinger werden schließlich auch immer leistungsfähiger, leichter und billiger.
Und einen 35mm Format oder besser Chip in eine gute aber dennoch kleine Kamera einzubauen sollte auch kein Problem sein, wenn das Geld vorhanden ist
und dann kann man auch gut im Dunkeln mit wenig Rauschen filmen.

Ikon
2008-05-02, 01:32:32
Teilweise wird die grobe Körnung wohl auch als stilistisches Mittel genutzt?

Bei Star Trek TNG zum Bespiel kamen mir die Szenen auf Qo'noS (Kronos) immer ziemlich grobkörnig vor.

Ich denke bei TNG ist das dem recht miesen DVD-Transfer zuzuschreiben. Die Serie wurde prinzipiell auf 35mm aufgenommen, wohl mit Video als Zwischenformat für die Postproduktion.

Es ist aber nicht auszuschließen, dass man die Rauhheit der notorisch unterbeleuchteten Klingonen-Szenen mit etwas mehr Körnigkeit unterstreichen wollte und ein entsprechendes Filmformat dafür verwendet hat.

PatkIllA
2008-05-02, 09:35:38
Gibt es eigentlich schon Serien, die komplett digital produziert werden?
Die Red One ist ja gradezu geschenkt im Vergleich zum Film und nachbearbeitet werden die doch eh am Rechner?

deekey777
2008-05-02, 10:42:25
Gibt es eigentlich schon Serien, die komplett digital produziert werden?
Die Red One ist ja gradezu geschenkt im Vergleich zum Film und nachbearbeitet werden die doch eh am Rechner?
Torchwood wird mit 1080p25 aufgenommen, sonst wird eine Vielzahl von (US-)Serien mit HD-Cams aufgenommen (1080p24), The Office wird mit 1080i60 gedreht, Arrested Developement mit 720p60 (die Kameras nehmen mit 720p24 auf und führen eigenständig Pulldown aus.
Es spart ja extrem Kosten, wenn nicht auf Zelluloid aufgenommen wird.