PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : IBM kürzt Garantiezeit für Festplatten auf ein Jahr


Unregistered
2002-11-21, 15:55:20
IBM zieht nach.
Bereits im September senkten Maxtor, Seagate und Western Digital die Garantiezeiten für Festplatten.
Jetzt hat auch IBM bekannt gegeben, die freiwillige Herstellergarantie für alle Deskstar-Modelle bis zwei Megabyte Cache von drei Jahren auf ein Jahr zu reduzieren, wie unsere Schwesterpublikation Computerpartner meldet.

Das betrifft alle IBM-Festplatten, die nach dem 15. November verkauft wurden oder werden. Konkret nennt "Big Blue" folgende Modelle mit einer Garantiezeit-Senkung: "Deskstar 40GV", "60GXP", "75GXP", "120GXP" und "180GXP". IBM legt Wert auf die Feststellung, dass die Reduzierung der Garantiezeit nichts mit einer angeblich schlechteren Qualität seiner Festplatten zu tun habe. Die Gründe lägen stattdessen im gestiegenen Kostendruck und der gesunkenen Gewinnspanne in diesem Marktsegment.

Fachhändler können bei den genannten Festplatten dennoch eine Drei-Jahres-Garantie bekommen könnten. Voraussetzung dafür ist, dass sie die Geräte beim Distributor MCE (http://www.mce.de/) kaufen. MCE übernimmt auch im zweiten und dritten Jahr nach dem Kauf eine Garantiezusage, wie IBM mitteilt.

Die Entscheidung von IBM zur Senkung der freiwilligen Herstellergarantie auf ein Jahr hat keine Auswirkungen auf die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistungsfrist von zwei Jahren, die in der Bundesrepublik seit dem 1. Januar 2002 gilt.

Quelle: http://www.pcwelt.de/news/hardware/27478/

Olodin
2002-11-21, 16:42:02
Die armen Leute/Händler, die nicht bei MCE kaufen. Da kommt ordentlich was an Kosten auf einige zu...
Gewährleistung > Garantie = Kosten für Händler -> höhere Preise

Schade, ich dachte durch die immer effizienteren Herstellungsverfahren könnte das auch an die Kunden in Form von Garantie weitergegeben werden. Aber heute zählt anscheinend nur der Preis. Hoffentlich ändert sich das mal bald wieder.

Skinner
2002-11-22, 11:11:10
wobei das eine jahr garantie bei uns in europa relativ ist. wir haben auf ALLES 2Jahre. und daran müssen sich die hersteller halten ;)

harkpabst_meliantrop
2002-11-22, 12:00:18
Originally posted by Skinner
wobei das eine jahr garantie bei uns in europa relativ ist. wir haben auf ALLES 2Jahre. und daran müssen sich die hersteller halten ;)
Die Hersteller?

AFAIK not! Die gesetzliche Gewährleistungspflicht von zwei Jahren gilt doch nur für Geschäfte zwischen Kaufmann und Endverbraucher, aber nicht zwischen dem Kaufmann und seinem Lieferanten, noch weniger dem Hersteller.

Oder irre ich mich?

Hamster
2002-11-22, 13:33:28
Originally posted by harkpabst_meliantrop

Die Hersteller?

AFAIK not! Die gesetzliche Gewährleistungspflicht von zwei Jahren gilt doch nur für Geschäfte zwischen Kaufmann und Endverbraucher, aber nicht zwischen dem Kaufmann und seinem Lieferanten, noch weniger dem Hersteller.

Oder irre ich mich?

richtig...
was in zukunft probleme bereiten wird....

es gibt genug waren (allgemein, nicht nur pc.., vor allem "discounter" sachen) bei denen man eigentlich nicht davon ausgeht, dass sie 2 jahre heben werden... aber is ja kein problem, kassenzettel aufheben, umtauschen.

ich wette da kommen einige kosten auf die händler zu.
fazit: hänlder ziehen preise an, oder müssen im extremsten fall insolvenz anmelden....
die einzelhändler können sich schonmal warm anziehen...

2 jahre klingen gut für den verbraucher... aber die zukunft wirds zeigen....

schlauer wäre eine 2-jährige bindende herstellerpflich, und nicht händler!

harkpabst_meliantrop
2002-11-22, 14:54:45
In der Praxis war es doch auch vorher schon so, dass die Händler mit aller Macht versucht haben, reklamierende Kunden abzuwiegeln wenn sie genau wussten, dass sie vom Hersteller nichts zu erwarten hatten.

Aussagen wie "wir können Ihnen noch nicht sagen, ob das auf Garantie geht, weil wir das erst zum Hersteller schicken müssen und das kann 6 Wochen dauern" waren immer schon völlig irrelevant, da ich als Käufer immer nur einen Anspruch gegen den Verkäufer habe. Als Kunde muss ich mich deshalb auf keinen Fall demit zufrieden geben, wenn der Händler behauptet, der Hersteller habe einen Garantieaustausch abgelehnt.

Dass es aber sehr problematisch ist, wenn ein Händler sachen verkaufen soll, von denen er genau weiß, dass er vom Hersteller bereits innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungspflicht hängen gelassen wird, das sehe ich auch so.

Die Konsequenz kann eben nur sein, dass der Händler in seine Wirtschaftlichkeitsüberlegungen stärker einbeziehen muss, ob es sich für ihn wirklich lohnt, ein Produkt zu verkeufen, dass ihm vielleicht kurzfristig eine ausreichende Marge sichert, bei dem ihm aber Folgekosten durch hohe Reklamationsraten drohen. Das normale Einzelhändler - selbst wenn sie in Einkaufsverbänden organisiert sein sollten - ernsthaft Druck auf die Hersteller ausüben können, kann man wohl nur in Ausnahmefällen annehmen.