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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AMD - Fertigungsunterschiede innerhalb einer CPU-Reihe


Undertaker
2008-05-09, 18:44:04
Moin,

folgendes: Ein Kumpel meint gelesen zu haben, dass in der Fertigung anhand bestimmter Herstellungsparameter bereits vorab entschieden wird, das wird jetzt ein Wafer mit auf niedrige VCore optimierten Athlon 4*50e, der nächste einer mit Dies für den kommenden 3,1GHz 6000+ Brisbane (also auf mehr Takt optimiert) usw - ist das wahr, also besteht tatsächlich ein Unterschied in der Fertigung für diesen Beispielfall, selbst wenn es sich um den gleichen Kern (Brisbane) und das gleiche Stepping (B2) handelt?

Grüße

Gast
2008-05-09, 18:50:18
Die Einstufung erfolgt nach der Herstellung und entsprechenden Tests.

Undertaker
2008-05-09, 18:56:39
Das hätte ich ja auch gesagt... Die Frage bleibt, ob z.B. ein 4050e in jedem Fall bis zur Vergabe der CPUID 100% identisch produziert wird wie z.B. ein 5600+ Brisbane oder nicht...

Gleiche Fragestellung auch für die Intelseite...

AffenJack
2008-05-09, 19:19:38
Tests und die die mit den geringeren vcores klarkommen werden dafür genommen denk ich.
wäre viel zu teuer,zumindest für amd, dafür ne eigene produktionslinie aufzubaun

S940
2008-05-09, 19:30:19
Was man drehen kann ist die Art der Transistoren, da gibts verschiedene. Um das letzte Quentchen Takt rauszuquetschen gibts low-Vt Transistoren, die zwar höher Takten, aber viel Verlustleistung haben. Bei einem komplexen Chipdesign macht man generell die problematischen Speedpath aus low-Vt Transistoren, den Rest im Stromsparenden high-Vt. Z.B. dürfte die NB im K10 aus lauter high-Vt Transistoren gebaut sein, aber das hängt von vielen Parametern ab, die Mischung machts ;-)

Kleine Erklärung hab ich auf die Schnelle hier gefunden:
http://www.us.design-reuse.com/news/5325/tsmc-manager-90-nm-design-tips.html

Hat man den Chip fertig gebacken, dann kann natürlich noch weiter selektiert werden :)

ciao

Alex

Gast
2008-05-09, 21:58:11
Hallo,

wie sich das die Leute immer vorstellen. Wer es nicht kennt, kann es sich aber auch nicht einfach vorstellen.

@ S940: Das ist doch für die Frage hier völlig uninteressant. Wie ein Chip später gefertigt wird, wird bei der Entwicklung dessen festgelegt. Man kann später in der Produktion nichts mehr am Aufbau ändern.

Es werden auch nicht verschiedene Produkte von der gleichen CPU für verschiedene Takte gefertigt. Es wird zum Bsp. ein Brisbane gefertig und am Ende wird alles selektiert. Das wir uns nicht falsch verstehen. Die Chips werden nicht alle einzeln hergestellt. Auf einen Wafer sind mehrere Hundert drauf. Selektiert wird durch umfangreiche Tests welcher Chip was wird. Takt & Spannung etc.. Es kann aber auch ganz krass kommen, wenn der Markt nicht den schnellsten Typ verlangt, dann werden eigentlich bessere Chip als "niedrigere" eingestuft. Das erfreut dann sicherlich die Overclocker, nur erfährt man es nicht.

@ Untertaker: Ja. Solange der Chip der gleiche ist. Wenn vom Dual-Core ein Core defekt ist, dann kann man daraus noch einen Singelcore machen. Oder wenn Teile vom Cache defekt sind, dann wird was absichtlich abgeschalten. Gibt ja auch gleiche CPUs mit unterschiedlicher Cachegröße. Das dient alles dazu den Ausschuss niedrig zu halten und wenigstens noch paar $ zuverdienen. Wobei der Anteil vom Ausschuss wirklich gering ist. Sonst ginge das gar nicht.

Undertaker
2008-05-09, 22:07:53
Also kurz gesagt, es ist nicht so das gesagt wird: "Wir brauchen jetzt vermehrt 4050-4850e Athlons" und der Prozess dann auf irgendwie auf mittelmäßige Taktraten, dafür aber eine sehr geringe Vcore der fertigen CPUs optimiert wird, wärend es eine Woche später heißt "Jetzt ein paar 6000+ Brisbanes", und versucht wird den Takt zu optimieren? Ergo, jede CPU des gleichen Steppings wird 1:1 identisch hergestellt und nur durch Selektion entschieden, welches Modell gelabelt wird?

BlackBirdSR
2008-05-09, 22:50:59
Also kurz gesagt, es ist nicht so das gesagt wird: "Wir brauchen jetzt vermehrt 4050-4850e Athlons" und der Prozess dann auf irgendwie auf mittelmäßige Taktraten, dafür aber eine sehr geringe Vcore der fertigen CPUs optimiert wird, wärend es eine Woche später heißt "Jetzt ein paar 6000+ Brisbanes", und versucht wird den Takt zu optimieren? Ergo, jede CPU des gleichen Steppings wird 1:1 identisch hergestellt und nur durch Selektion entschieden, welches Modell gelabelt wird?

So läuft es seit Anbeginn. Alles andere würde zu großen Aufwand erfordern. Darum lassen sich viele CPUs ja so gut übertakten, sie hätten auch als Modelle mit 20% mehr Takt verkauft werden können etc.

S940
2008-05-09, 23:29:58
@ S940: Das ist doch für die Frage hier völlig uninteressant. Wie ein Chip später gefertigt wird, wird bei der Entwicklung dessen festgelegt. Man kann später in der Produktion nichts mehr am Aufbau ändern.Kommt drauf an, wie man die Frage versteht. Mit 2 Desings, hat man 2 Prozesse, zwischen denen man wechseln kann, so hatte ich die Frage verstanden ...

Gehört, dass es sowas gibt, habe ich aber noch nicht. Es wäre technisch kein Problem, aber praktiscch wohl viel zu teuer. Ist halt die Frage, ob der Artikel "des Freundes" vom TE praktisch oder theoretischer Natur war ;-)

ciao

Alex

Bokill
2008-05-10, 10:17:33
Nun ja ...

Denkbar wäre schon, dass AMD für Mobilzwecke die Oxidschichten variiert, damit weniger parasitäre Ströme entstehen.

AMD preist ihr APM 3.0 so an, dass auch ständig während der Fertigung noch an den Parametern gedreht werden kann. Genau das wurde mir vor Ort in Dresden so kommuniziert. In weitere Details wollten sie aber auch nicht gehen ;)

Also ganz auszuschliessen ist das nicht, dass während der Fertigung zu einem bestimmten Zielmarkt hin getweakt wird. Das Tunig bleibt aber bezogen auf die Fertigung selber. Das Masken-Design (und somit Transistor-Design) wird andernorts gemacht, das hat mit der Fertigung an sich nichts zu tun.

MFG Bobo(2008 )

Gast
2008-05-12, 16:43:26
Hallo,

die Mobil CPUs sind auch anders wie die normalen Desktop CPUs. Die darf man nicht in einen Topf werfen. Eine Mobil CPU hat schon ein anderes Design. Soviel Spielraum gibts nun auch wieder nicht.

Und das hängt auch nicht nur von den Oxidschichten ab.

Ich finde es immer wieder lustig wenn Leute paar Schlagwörter hören und meinen sie kennen den gesamten Produktionsablauf und denken, ah, da muß man nur hier dran drehen und alles wird anders.

So eine Halbleiterfertigung ist viel komplexer als ihr Euch das vorstellt.

axis-of-evil
2008-05-12, 17:07:58
Man kann sehr wohl das ungefähre Speedtarget festlegen. Wie ein Vorredner schon sagte passiert das über die Transistoren, bei denen man das Gate auf hot, cold und medium festgelegt wird.

Gast
2008-05-12, 22:41:11
Gleiche Masken = gleiche Transistoren = gleicher Prozess für alle Prozessoren eines Steppings.

Gast
2008-05-12, 23:21:24
So eine Halbleiterfertigung ist viel komplexer als ihr Euch das vorstellt.

um hier auch ein wenig konstruktiv zu sein, mache ich für diejenigen die glauben, dass sich nachdem ein chipdesign fertig ist, wild an oxidschichten herumgedocktert würde einen literaturvorschlag. so kann man sich mal ein bild von der komplexität einer cpu machen.
im grunde werden veränderungen nur vorgenommen, wenn es probleme in der fertigung gibt.

titel: technologie hochintegrierter schaltungen
autoren: dietrich widmann, herman mader, hans friedrich
verlag: springer

Bokill
2008-05-13, 00:28:08
... Und das hängt auch nicht nur von den Oxidschichten ab.

Ich finde es immer wieder lustig wenn Leute paar Schlagwörter hören und meinen sie kennen den gesamten Produktionsablauf und denken, ah, da muß man nur hier dran drehen und alles wird anders.

So eine Halbleiterfertigung ist viel komplexer als ihr Euch das vorstellt. Hättest du auch nur eine Sekunde auf die Signatur bei mir geachtet ... :D

Gast
2008-05-14, 23:46:16
um hier auch ein wenig konstruktiv zu sein, mache ich für diejenigen die glauben, dass sich nachdem ein chipdesign fertig ist, wild an oxidschichten herumgedocktert würde einen literaturvorschlag. so kann man sich mal ein bild von der komplexität einer cpu machen.
im grunde werden veränderungen nur vorgenommen, wenn es probleme in der fertigung gibt.

titel: technologie hochintegrierter schaltungen
autoren: dietrich widmann, herman mader, hans friedrich
verlag: springer


lol, das buch ist von mai96...das sagt wohl alles.
hat sich ja seit 12 jahren auch nix mehr verändert in der Fertigung;)
Ich könnte hier n bissl was erzählen nur soviel: ja es gibt unterschiede in der Prod. und das ganze ist aufgrund der hohen Automatisierung überhaubt kein Problem.

Gast
2008-05-15, 00:00:23
lol, das buch ist von mai96...das sagt wohl alles.
hat sich ja seit 12 jahren auch nix mehr verändert in der Fertigung;)
Ich könnte hier n bissl was erzählen nur soviel: ja es gibt unterschiede in der Prod. und das ganze ist aufgrund der hohen Automatisierung überhaubt kein Problem.

desweiteren sind die stepings die euch bekannt sind nur eine grobe einteilung. es gibt in der prod. zig subprodukte die über unterschiedl. "routes" laufen...