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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Langjähriger Kumpel vernachlässigt mich immer mehr...


registrierter_Gast
2008-05-11, 14:06:58
Hallo,

ich habe einen Freund den ich schon seit der Volksschule kenne. Insgesamt sind es nun 12 Jahre wo wir uns kennen.

Er hat 200 Meter von mir gewohnt, bis er irgendwann vor 7 Jahren mal sein Anwesen mit den Eltern gewechselt hat.
Davor hatten wir ne tolle Kindheit, Zeit, haben zusammen gezockt, jeden Tag vieles unternommen.
Als er umgezogen ist, gings 2-3 Jahre weiter gut. Dann lernte er neue Leute kennen (neue Schule, da er ja im anderen Bezirk wohnt). Wir haben uns trotzdem getroffen, aber um ihn herum waren eben manchmal Leute die ich eben nicht kannte, aber kennengelernt habe.
Meine Mutter hatte oft freundschaftlichen Kontakt mit seiner usw.

Die Interessen (ich PC, Konsolen, Technik, Weiber [=natürlich], weggehen, Sport etc waren meine)
Seine waren nur Weiber und weggehen. Gezockt hat er auch nich, aber nich tmehr mit toller Begeisterung.
Hab ihm immer geholfen wenn er mal was technischens gebraucht hat.

Seitdem ich meine Lehre / Arbeit / Bildung begonnen habe, hörte man sich nur noch per Telefon. Am Wochenende ging mal manchmal gelegentlich aus. Er ging aber woanders weg, was ich nicht mochte. (Er ging so eher in die Balkan Gegend) (wir beide haben aber Balkan Blut) ich war eher so der sich intengriert hat und ging ins Zentrum, wo es keine Spasten gibt.

Hab ihm oft gesagt, er solle doch mal dort mitkommen, denn die Stimmung in der Stadt, in einem Club (wo er nie war) ist einfach großartig. Er besucht nur die langweiligen Lokale und dort ists ziemlich ruhig und ernst.

Langsam aber immer mehr besuchten wir uns immer weniger.

Februar 2007 kam ich mit meiner Freundin zusammen. Er zum gleichen Zeitpunkt zufällligerweise auch.
Letzten Sommer machten wir gemeinsam Urlaub.
Hatten wieder mal einfach eine geile Zeit.
Der gemeinsame Humor, Insider ist bei neuen Freundin nicht zu übertreffen.

Die letzten 5 Monate versuche ich ihn immer wieder zu kontaktieren... er hebt auch ab, wir labern sehr freundlich miteinander.

Aber jedes Mal wenn ich ihn frage, ob wir Discos abchecken gehen, fällt ihm ne Ausrede ein. Ich hab eine Fassade und sag immer "KEin Problem Junge..:" das wars auch schon.

Immer wieder wenn ich anrufe, kommt sowas wie: "Tut mir Leid, ich bin aber heute Grillen mit meinen Cousins" ... "nein, kann heute nicht, muss heute Reifen für mein Auto wechseln" , ... "Hmm... lass mich mal überlegen ob heute was geht... hmm mmm mmm ... .. .. . . ... ahh da fällt mir grad was ein, ich hab mich heute mit meiner Fruendin verabredet dass wir zu ihrer Schwester fahren" bla bla bla...

ich Trottel habs ihm nie ins Gesicht gesagt und ihn mal so richtig direkt gefragt, was los sei.

Ich finds irgendwie schade dass er die Zeit mit seiner Freundin verbringt, mich vernachlässigt. Irgendwie packt mich Trauer, Enttäuschung, Wut... dass wir nichts miteinander unternehmen.

Immer sind es andere Freunde die jetzt sogar besser sind, wenn man weggeht. Aber wie ich erwähnt habe, der Humor von uns ist einfach nicht zu übertreffen. Die Themen, die Offenheit, unbeschreibbar. :)

Ich hab ihn gefragt ob wir dieses Jahr nicht gemeinsam Urlaub machen möchten, wieder mal. Aber dieses Jahr bleibt im Inland mit seiner Freundin.

Wie gesagt, Enttäuschung ist der Punkt. Könnte irgendwie heulen. Naja, ich hab genug Freunde, aber ich werde ihn jetzt mal gar nicht mehr anrufen. Auch wenns 2 Jahre sind, wenn er mich mal anruft, und fragt wieso ich mich denn nicht mehr melde, sag ich ihm dass es sinnlos sei und ich kein Trottel wäre indem er sich immer wieder irgendwas einfallen lässt. Denn es ist nicht unmöglich dass man in den letzten 5 Monaten nicht ein einziges Mal gemeinsam was unternehmen könnte.

Hab ihm vorgeschlagen dass wir nicht ein paar-Abend machen und er mit seiner und ich mit meiner mal gemeinsam ins Kino wandern, aber nicht mal sowas geht.

Was meint ihr dazu?

Wer hat dieselbe Erfahrung durchmachen müssen, dass sehr gute Freunde dann doch irgendwie verblasst sind?

Liebe Grüße,
Der registrierte Gast

Der Sandmann
2008-05-11, 16:23:30
Ja, irgendwie ist das leider so. manchmal lebt man sich auseinander. Keine ahnung woran das liegt. habe da auch jemand, den ich 10 jahre kannte. immer viel zusammen gemacht. gleiche hobbies etc. aber dann habe ich damals mit dem studium angefangen und er ausbildung und der kontakt wurde immer weniger.

habe öfter mal angerufen und gefragt ob was geht. kino, lansession etc. aber irgendwann hat er nicht einmal mehr zurück gerufen wenn ich auf seinen AB geredet habe.

keine ahnung was da schief gelaufen ist.

Marscel
2008-05-11, 17:01:25
keine ahnung was da schief gelaufen ist.

Man wird sich mit der Zeit einfach immer weniger wichtig? Ich kenne da viele Fälle selber, es passiert halt.

Kakarot
2008-05-11, 17:27:55
Das passiert halt, man entwickelt sich in eine andere Richtung gewinnt neue Eindrücke vom Leben und lernt andere Menschen kennen, in viele Fällen ist sowas einseitig und der andere ist dann enttäuscht, fühlt sich vernachlässigt.

Du beschreibst es so als sei Dir die Freundschaft ein Rückhalt, jemand mit dem Du über alles reden kannst, auch wenn Du andere Freunde, Dinge hast, auf die Du Zeit verwendest.

Eure Freundschaft macht doch die Vertrautheit aus und ich denke selbst wenn ihr euch nicht seht, bleibt diese erhalten.
Dazu ein Bsp., mein bester Kumpel und ich sehen und sprechen uns manchmal Monate nicht, einfach weil jeder sehr viel zutun hat und wir inzwischen 200 km auseinander wohnen (jobbedingt), quasi lebt jeder sein eigenes Leben, wo der andere rein zeitlich gesehen nicht vorhanden ist.

Was aber einfach ok ist, denn wenn es dann mal passt und wir telefonieren oder halt uns zu Geburtstagen sehen, ist es so als wäre nichts gewesen, die Vertrautheit, die Gesprächsthemen, wo wir über Dinge sprechen, die uns wichtig sind und wo wir die Meinung des Anderen schätzen, das Alles ist wie immer und wird es auch in 50 Jahren noch sein.

Darum, lass Deinen Freund sein Leben leben, leb Du Deins, er wird sich schon melden, aber ich würde die Erwartungen komplett runterschrauben, die Du bisher an eure Freundschaft hattest und es einfach so nehmen wie es ist und so eure Vertrautheit bewahren.

Denn die Nichterfüllung von Erwartungen sind meines Erachtens der Hauptgrund warum Freundschaften und Beziehungen auseinander gehen.

nn23
2008-05-11, 19:54:55
Kann aber durchaus nur ne Phase sein, die evtl. auch mal 2 oder 3 jahre dauert.
Man hat einfach immer weniger Zeit, und wenn man mal Zeit hat ist man froh wenn man seine Ruhe hat. Hab sowas ähnliches selber erlebt, und bin meinen Kollegen dankbar das die mir nicht den Rücken zu gekehrt haben. Wir sind heute wieder genau so dicke wie damals.

Da -auch nach nem Jahr- mal wieder an zu fragen macht imo richtige Freunde aus!

jxt666
2008-05-14, 14:33:25
Es is hart, aber finde Dich damit ab. Ich habe in meinem Leben schon drei mir sehr wichtige Freunde verloren. Je älter man wird, desto mehr kommt sowas.

Der erste war mein bester Freund - den kannte ich seit wir beide 13 waren. Gleiche Schule, gleicher Bekanntenkreis... seit zwei Jahren haben wir NICHTS mehr miteinander zu tun, er lernte neue Leute kennen, wurde arschlochmässig - irgendwann meinte er es sei ihm zu doof, und wir sollten die Freundschaft auflösen. Da haben sich mehr Leute als nur ich an den Kopp gelangt - aber ich muss es akzeptieren.

Der nächste war ein Arbeitskollege den ich seit ich 20 war kannte. Irgendwann hatten wir nen anderen Job, er kam zum Bund - verpflichtete sich - und mittlerweile sagt man mal Hallo wenn man sich sieht - mehr is einfach nicht mehr drin, weil auch die Interessen ect. gewechselt haben - er hat geheiratet, ein Haus, ein Kind... und man war sich mal so nah, wie es normal Brüder sind.

Der Dritte war einer den ich kennenlernte auf seiner Arbeit. Man laberte etwas, traf sich mal auf ein Bier - und irgendwann war man so eng befreundet, dass man dachte man kennt sich schon ewig. Nun studierte er irgendwann 200 km weiter - man sah sich dreimal im Jahr wenn er heimkam - telefonierte ab und an - jetz arbeitet er 500 km weit weg - man schreibt ab und an mal ne Email...

Das tut wenn man drüber nachdenkt einfach nur weh - vor allem wenn einem soviele schöne Erlebnisse im Kopf sind - viele Dinge die man zusammen erlebt hat wie die erste Freundin, der erste Suff, einfach zusammen abhängen.... aber man muss wohl durch - und die wenigsten werden Freunde haben, die sie durchs ganze Leben begleiten

frix
2008-05-14, 15:06:56
ich würd sagen sowas ist ganz normal.
Leute kommen und gehen. Hab bis vor kurzem noch studiert und auch sehr gute freunde im kommilitonen-kreis kennen gelernt.
Mir war aber bereits vor ende des studiums klar, dass danach jeder seinen weg geht und man sich optimistisch gesehn 1x im jahr sieht ;)

Heeragon
2008-05-14, 17:11:55
Erinnert mich an den thread:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=413015

Ritmovs
2008-05-26, 08:00:44
Tja, so ist es, ich hatte schon viele beste Freunde, die ich heute nicht mehr kenne, da ich oft umgezogen bin, teilweise Länderübergreifend (ich war in den letzten 31 Jahren an keinem Ort länger als 5 Jahre).