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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aussage-/Beweiskraft von Screenshots


Gast
2008-05-19, 13:37:52
US-amerikanische, aber auch deutsche Anwälte legen in Verfahren gegen Personen, die sie des Anbietens von Medien-Dateien via Internet ohne ausreichende Lizenz bezichtigen, häufig Screenshots vor. Sie sollen beweisen, dass der Beschuldigte über eine ihm zu einem bestimmten Zeitpunkt von seinem Provider zugeteilte IP-Nummer mit einem bestimmten Filesharingclient eine Datei anbot. Dass solch ein Screenshot jedoch alles andere als ein sicherer Beweis ist, wollen die schwedischen Filesharingaktivisten Piratbyran mit einem Online-Tool darlegen.
quelle: http://www.heise.de/newsticker/suche/ergebnis?rm=result;q=generator;url=/newsticker/meldung/107736


So, ich hab natürlich sofort mal gesichert, woher ein bestimmter Forenuser seine Infos für das von ihm vertriebene Grakatuningtool stammen:

Hit me (http://ouvriere.com/bevismaskinen/screen.php?nick=Grestorn&ip=&file=ati.inf)

Spassig gemeintes Beispiel - ernstes Thema: Ich hab noch nie verstanden, wie man Screenshots als Beweis zulassen kann, wenn die jeder begabte 12-jährige mit Paint fälschen oder erstellen kann.

KinGGoliAth
2008-05-19, 14:43:26
eben. sowas ist grober unfug. wer das ernsthaft als beweis zulassen will hat einfach keine ahnung.
gleiches gilt für die "logs", die sich mehr oder weniger bekannte anti-p2p-firmen aus den fingern saugen. geben ne liste mit zahlen raus und wollen damit "verbrecher" festnageln?
ich schreib auch gleich mal 10 beliebige ips auf und schrei "terroristen!". :rolleyes:

Gast
2008-05-19, 14:48:10
...
ich schreib auch gleich mal 10 beliebige ips auf und schrei "terroristen!". :rolleyes:

Aber vergiss nicht, n Screenshot (http://www.piratbyran.org/bevismaskinen/)zu machen! Zur Beweissicherung und so... ;)

Gast
2008-05-21, 15:29:12
Hmm, selbst die Hardliner vom Hamburger LG sehen einen Screenshot mittlerweile nicht mehr als Beweis an:

http://www.gulli.com/news/lg-hamburg-screenshots-sind-2008-04-08/

Heimatsuchender
2008-05-21, 23:39:08
Hmm, selbst die Hardliner vom Hamburger LG sehen einen Screenshot mittlerweile nicht mehr als Beweis an:

http://www.gulli.com/news/lg-hamburg-screenshots-sind-2008-04-08/


Das finde ich auch absolut in Ordnung. So ein Screenshot hat null Beweiskraft.


tobife

anddill
2008-06-06, 17:03:12
3 Laserdrucker wegen illegaler Downloads abgemahnt:
http://www.theinquirer.de/2008/06/06/usforscher_jeder_kann_opfer_des_p2pkriegs_werden.html#more-7633
Wenn man diese ganzen Meldungen mal sammelt und bei Gericht vorlegt, falls man mal wegen P2P dran ist, ob das einen glatten Freispruch gibt? Wohl leider nicht. :frown:

PHuV
2008-06-09, 12:18:55
Ich hatte erst vor ca. 9 Monaten eine Gerichtsprozess, wo ein Screenshot sehr wohl als Beweis vor Gericht uneingeschränkt anerkannt wurde. Alle Verweise, daß man diese auch fälschen kann, wurden nicht anerkannt.

Hydrogen_Snake
2008-06-09, 12:34:26
Ich habe mal vor LAAANGER Zeit über google irgendwo in nem anderen Forum einen Thread gelesen, in dem Hat jemand Screenshots gepostet damit andere sehen wieviel Besser das bild mit seinem neuen samsung tft ist... :ugly:

blackbox
2008-06-09, 14:11:17
Ich hatte erst vor ca. 9 Monaten eine Gerichtsprozess, wo ein Screenshot sehr wohl als Beweis vor Gericht uneingeschränkt anerkannt wurde. Alle Verweise, daß man diese auch fälschen kann, wurden nicht anerkannt.

Darf man fragen, worum es ging?

Grestorn
2008-06-09, 14:24:52
Praktisch kein Beweis, der von Gerichten akzeptiert wird, ist wirklich fälschungssicher. Sogar DNA Beweise können gefälscht sein.

Und das ist natürlich auch bekannt. Was abgewogen wird: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass gefälscht wurde? Bei Morden o.ä., wo es darum geht, ggf. andere für das eigene Verbrechen hinzuhängen, ist die Chance auf Fälschung sogar oft recht groß. Deswegen müssen mehrere Beweise her, und selbst da besteht immer eine gewisse Unsicherheit.

Bei diesem Thema ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer fälscht, recht gering. Was hätte man davon? Deswegen werden die Richter das eher als Beweis akzeptieren.

Ist das selbe mit Faxen, die obwohl locker fälschbar, inzwischen problemlos in der Geschäftswelt und auch vor Gericht akzeptiert werden, zumindest bis zu einem gewissen Grad.

P.S.: Netter Screenshot... :)

Gast
2008-06-09, 15:06:34
Bei diesem Thema ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer fälscht, recht gering. Was hätte man davon? Deswegen werden die Richter das eher als Beweis akzeptieren.

abschreckung? das verlangen angeblich entgangenes geld irgendwo einzutreiben?
und zu guter letzt muss es nichtmal eine fälschung sein, sondern könnte einfach nur schlamperei sein, was ja durchaus schon öfter vorgekommen ist.

wenn man nun betrachtet wie wahrscheinlich eine fälschung ist, muss man nicht nur den nutzen, sondern auch den dafür notwendigen aufwand betrachten.

dieser ist hier nun mal extrem gering, jeder könnte nach 10min internetrecherche eine derartige fälschung anfertigen.
im zeitalter der digitalen fotografie wird die zahl der laien die zumindest ein wenig mit EBV anfangen können auch immer größer.

das ist eine ähnliche masche wie die ganzen abmahnanwälte betreiben, extrem wenig aufwand und dafür ein ganz ordentlicher ertrag.

ZilD
2008-06-09, 16:04:29
bei mir waren mal die bullen mit durchsuchungsbefehl und meinten ich würde irgendwie irgnedwo beim millitär hacken und versuchen "raketen!" zu starten?
ich hab die 2 typen in etwa so angesehen :|
danach haben die meinen pc mitgenommen!! am nächsten tag wieder gebracht und sich entschuldigt weil es ein "fehlalarm" war.

das war vor etwa 10 jahren - aufjedenfall kann ich mich noch gut daran erinnern ..
die 2 waren vom sondereinsatzkomando - gar keine reguläre polizei.. mit schussweste und komplett in schwarz..

wenn du da die tür nicht aufmachst kanns sein das die deine bude stürmen XD

Grestorn
2008-06-09, 17:22:49
abschreckung? das verlangen angeblich entgangenes geld irgendwo einzutreiben?

Dazu braucht man nicht fälschen und sich das Risiko eines Gesichtsverlusts und einer Klage wegen Verleumdung einhandeln.

Es gibt schließlich genug, die wirklich illegal kopieren.

und zu guter letzt muss es nichtmal eine fälschung sein, sondern könnte einfach nur schlamperei sein, was ja durchaus schon öfter vorgekommen ist.

Klar, das kann immer passieren. Deswegen sollte man schon dagegen vorgehen, wenn man wirklich unschuldig ist. Eine einfache Aussage "ich war's nicht" wird da aber nicht reichen.

Gast
2008-06-09, 17:29:30
Dazu braucht man nicht fälschen und sich das Risiko eines Gesichtsverlusts und einer Klage wegen Verleumdung einhandeln.


das risiko ist praktisch 0, es gibt weder eine möglichkeit zu beweißen dass es eine fälschung ist noch umgekehrt dass es keine ist.

Eine einfache Aussage "ich war's nicht" wird da aber nicht reichen.

wieso nicht, in einem rechtsstaat sollte eigentlich immer noch die unschuldsvermutung gelten (obwohl leider immer mehr gesetze kommen, die diese umgehen versuchen)

Grestorn
2008-06-09, 17:36:20
Der Anfangsverdacht wird zumindest ausreichen, dass Dein Rechner durchsucht wird. Findet sich da nichts, dann hast Du gute Chancen dem Vorwurf entgegenzutreten.

Ein Gegenbeweis ist recht leicht, wenn Du z.B. nachweisen kannst, dass Du zum fraglichen Zeitpunkt gar nicht online (nicht zu hause usw.) warst.

PHuV
2008-06-09, 18:11:24
Darf man fragen, worum es ging?

Angebliche Beleidigung!

RavenTS
2008-06-10, 00:44:12
Praktisch kein Beweis, der von Gerichten akzeptiert wird, ist wirklich fälschungssicher. Sogar DNA Beweise können gefälscht sein.
...

Daher ist man ja auch bekanntlich vor Gericht und auf hoher See... :biggrin:

Naja generell würde ich mal sagen ist überhaupt das mangelnde Verständnis für manche techn. Aspekte ein Problem vor Gericht, aber man kann ja auch nicht von nem Richter erwarten die ganze Welt auwendig zu kennen und natürlich alles noch in Rekordzeit abzuarbeiten...

Botcruscher
2008-06-10, 14:21:21
Und weiter gehts...

http://www.heise.de/newsticker/Studie-Beweise-fuer-Copyright-Verletzungen-in-P2P-Netzen-oft-unzureichend--/meldung/109252


281 Beschwerden = 281 Abzockversuche...

KinGGoliAth
2008-06-16, 19:58:35
3 Laserdrucker wegen illegaler Downloads abgemahnt:
http://www.theinquirer.de/2008/06/06/usforscher_jeder_kann_opfer_des_p2pkriegs_werden.html#more-7633
Wenn man diese ganzen Meldungen mal sammelt und bei Gericht vorlegt, falls man mal wegen P2P dran ist, ob das einen glatten Freispruch gibt? Wohl leider nicht. :frown:

Und weiter gehts...

http://www.heise.de/newsticker/Studie-Beweise-fuer-Copyright-Verletzungen-in-P2P-Netzen-oft-unzureichend--/meldung/109252


281 Beschwerden = 281 Abzockversuche...


einmal mehr zeigt sich was wirklich dahinter steckt. nämlich heiße luft, aktionismus, willkür, abzockermentalität und...

Ich hatte erst vor ca. 9 Monaten eine Gerichtsprozess, wo ein Screenshot sehr wohl als Beweis vor Gericht uneingeschränkt anerkannt wurde. Alle Verweise, daß man diese auch fälschen kann, wurden nicht anerkannt.
...die zuverlässige blauäugigkeit unwissender gerichte. nicht nur in deutschland.

Was hätte man davon?
pr, abschreckung und eine sichere einnahmequelle zum beispiel. die sollen mal als gründe ausreichen. und bei den mittlerweile üblichen kleineren beträgen werden die opfer wohl eher zahlen als es auf einen prozess ankommen lassen, um sich den stress zu ersparen. und wenn es doch zum prozess kommt hat man die richter schnell im sack dank beweis-screenshots. siehe oben. :rolleyes:
das einige tausend male im jahr, da kommt schon was zusammen für die ach so arme musik- und filmmafia.

Dazu braucht man nicht fälschen und sich das Risiko eines Gesichtsverlusts und einer Klage wegen Verleumdung einhandeln.
gesichtsverlust? welches gesicht? die ich-pack-meinen-kunden-einen-trojaner-auf-die-dvd-und-quäl-sie-mit-drm-fratze?
oder teenager, die zu einigen tausend euro strafe verknackt wurden, weil sie auf ihren kleinen homepages die lyrics ihrer lieblingssongs online gestellt hatten.
also ich glaube dieser marginale gesichtsverlust fällt da kaum noch ins gewicht...

Klar, das kann immer passieren. Deswegen sollte man schon dagegen vorgehen, wenn man wirklich unschuldig ist. Eine einfache Aussage "ich war's nicht" wird da aber nicht reichen.
nicht jeder hat die nötigen nerven, die zeit und das geld sich gegen sowas zur wehr zu setzen. mal ganz zu schweigen davon, dass es dreist ist bei sowas seine unschuld beweisen zu sollen. wie sehen denn die angeblichen beweise aus? ein bild und ein paar zahlen. beides kann nach belieben manipuliert oder sogar frei erfunden sein. was sind das denn für beweise?
- wo waren sie letzte nacht als herr x ermordet wurde?
- ich habe geschlafen.
- gibts dafür zeugen?
- nein. ich lebe allein.
- AHA! dann sind sie verhaftet und wir kriegen sie wegen mordes dran! ausser sie können uns beweisen, dass sie zur tatzeit wirklich geschlafen haben.
:rolleyes:
natürlich ist dann jeder alleine schlafende ein potenzieller mörder oder täter. genau wie jeder, der sich im netz tummelt, ein potenzieller mordkopierer ist.

man muss halt immer nur einen dummen finden, der einem einen durchsuchungsbeschluss ausstellt oder ein realitätsfernes urteil auf die beine stellt.

Angebliche Beleidigung!
und das haben sie echt durchgehen lassen? ich bastel gleich auch mal ein paar screenshots und mache mich daran schmerzensgeld oder was auch immer einzutreiben. da kann man sicherlich reich bei werden. oder zumindest wildfremden leuten eine menge scherereien machen. was ja auch sinn der sache ist! :D

Thanatos
2008-06-17, 15:58:24
Praktisch kein Beweis, der von Gerichten akzeptiert wird, ist wirklich fälschungssicher. Sogar DNA Beweise können gefälscht sein.

Und das ist natürlich auch bekannt. Was abgewogen wird: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass gefälscht wurde? Bei Morden o.ä., wo es darum geht, ggf. andere für das eigene Verbrechen hinzuhängen, ist die Chance auf Fälschung sogar oft recht groß. Deswegen müssen mehrere Beweise her, und selbst da besteht immer eine gewisse Unsicherheit.


Wobei es doch schon sehr schwer ist dem Gericht gefälschte Ergebnisse eines DNS-Tests unterzuschieben, da diese Daten ja von einem größeren Institut von Rang und Namen erhoben werden, welches sicherlich auch vorher genau auf die Vertrauenswürdigkeit überprüft wurde.
Somit könnte man die Ergebnisse nur durch das Bestechen eines größeren Personenkreises erreichen, was schwierig und teuer wird oder man hat einen Freund im Institut, was jedoch auch wiederum schwierig wird, da das Ganze ja durch mehrere Hände geht.

sChRaNzA
2008-06-17, 16:16:47
So, ich hab natürlich sofort mal gesichert, woher ein bestimmter Forenuser seine Infos für das von ihm vertriebene Grakatuningtool stammen:

Hit me (http://ouvriere.com/bevismaskinen/screen.php?nick=Grestorn&ip=&file=ati.inf)

Spassig gemeintes Beispiel - ernstes Thema: Ich hab noch nie verstanden, wie man Screenshots als Beweis zulassen kann, wenn die jeder begabte 12-jährige mit Paint fälschen oder erstellen kann.

Ich kenn mich ja damit nicht aus, aber kann mir mal bitte einer erklären was man genau auf diesem Bild erkennen soll? :redface:

Grestorn
2008-06-17, 17:08:10
Wobei es doch schon sehr schwer ist dem Gericht gefälschte Ergebnisse eines DNS-Tests unterzuschieben, da diese Daten ja von einem größeren Institut von Rang und Namen erhoben werden, welches sicherlich auch vorher genau auf die Vertrauenswürdigkeit überprüft wurde.
Somit könnte man die Ergebnisse nur durch das Bestechen eines größeren Personenkreises erreichen, was schwierig und teuer wird oder man hat einen Freund im Institut, was jedoch auch wiederum schwierig wird, da das Ganze ja durch mehrere Hände geht.

Es geht nicht darum, dass die DNA Proben selbst gefälscht werden, sondern dass man echte Spuren an einem Ort platziert, an dem der DNA-Inhaber selbst nie gewesen ist.

KinGGoliAth
2008-06-17, 19:15:06
Ich kenn mich ja damit nicht aus, aber kann mir mal bitte einer erklären was man genau auf diesem Bild erkennen soll? :redface:

auf dem screenshot sieht man den unwiderlegbaren beweis, dass grestorn ein mordkopierer ist und auf dem scheiterhaufen verbrannt werden sollte. ;)

Gast
2008-07-05, 22:11:02
*push*

Scheint so, als bräuchte jemand im OffTopic-Forum gerade Argumente...

Gast
2008-07-07, 13:38:16
Ein Gegenbeweis ist recht leicht, wenn Du z.B. nachweisen kannst, dass Du zum fraglichen Zeitpunkt gar nicht online (nicht zu hause usw.) warst.

Das ist doch kein Entschuldigung.
Du könntest ja eine automatisierte Software im Hintergrund ablaufen gehabt lassen.