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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schreibt Ihr linear oder nicht-linear?


nggalai
2008-05-19, 15:31:05
Oi oi,

in einem Schreibforum gab es eine Diskussion über Schriftstellersoftware wie z. B. Scrivener (http://www.literatureandlatte.com) und damit verbunden die Frage nach „linearem“ versus „nicht-linearem“ Schreiben. Solche Programme, wovon es auch unter Windows einige gibt, funktionieren ja am besten, wenn man von Haus aus eher der nicht-lineare Typ ist.

Und jetzt interessiert mich natürlich, wie ihr das seht. ;)

Ich persönlich schreibe fast alles, mit Ausnahme von kurzen E-Mails, handschriftlichen Briefen, einigen Kurzgeschichten oder Forenbeiträgen, nicht-linear. Soll heißen: Ich stelle zuerst ein Grundgerüst auf; ein Skelett, sozusagen, an das ich dann Fleisch pappe. Und eben nicht von oben nach unten, sondern an der Stelle, wo ich gerade Bock drauf habe, etwas dazu zu sagen. Das machte ich schon am Gymnasium so (wir durften teilweise unsere Deutsch-Aufsätze am PC schreiben X-D), und hat sich dann entsprechend bis heute gehalten.

Wie sieht das bei Euch aus?

Cheers,
-Sascha

P. S. Hier als Beispiel für so ein Grundgerüst die Outline, die ich als Basis für mein Testimonial zu OmniFocus verfaßt habe:

http://www.nggalai.com/bullshit/outline.png

Dann ging ich die einzelnen Punkte durch, aber nicht von oben nach unten, sondern an den Stellen, wo ich gerade Lust hatte, etwas dazu zu schreiben. Der Text selbst war dann übrigens gut drei Manuskriptseiten lang … -.rb

Abdul Alhazred
2008-05-19, 15:53:23
Hö?

Panasonic
2008-05-19, 15:54:12
Hö?

Ganon
2008-05-19, 16:01:39
50/50

Wenn ich über ein Thema, über das ich Kentniss habe, schreiben soll, dann linear.

Undbekannte Themen werden erst grob erstellt und dann fein.

Lyka
2008-05-19, 16:07:16
Linear. Alles in einem Guß.

Dann schreien und hinterher nochmal korrigieren :usad:

Meta
2008-05-19, 16:08:39
Normalerweise linear.

Bei längeren Essays oder Predigten auf jeden Fall nicht-linear.

Schreibe mir zu erst Überschriften auf und Fülle sie dann. Da gibts dann neben an sogar noch Textboxen mit Ideen zusätzlich etc.

Meta

GBWolf
2008-05-19, 16:09:52
normalerweise linear.

kommt aber auf den Umfang an, wenn ich ne Projektdoku schreibe macht nur nonlinear sinn, bei einem Posting hier reicht linear aber aus ;)

Monger
2008-05-19, 16:35:05
In aller Regel linear. Bei manchen Arbeiten geht es halt nicht anders, weil die Rohfassung naturgemäß Schrott ist, und man jede Sektion noch ein paar mal anfasst.

Aber gerade bei Erörterungen, Aufsätzen etc. hatte ich bei mir immer den Eindruck dass es nur schlechter wird, wenn es nicht aus einem Guss kommt.

SF-Heinz
2008-05-19, 16:38:27
Bei wichtigen Sachen, Stories oder Aufsätzen immer linear, mit Skript.
anderes wie diesen Beitrag wies mir grade in den Sinn kommt und damit unlinerar/willkürlich.

Sorkalm
2008-05-19, 16:40:55
Auf jeden Fall linear. Alles andere nur wenn es unbedingt nötig ist... ;)

teh j0ix :>
2008-05-19, 16:43:45
50/50

Wenn ich über ein Thema, über das ich Kentniss habe, schreiben soll, dann linear.

Undbekannte Themen werden erst grob erstellt und dann fein.
Same here :)

nggalai
2008-05-19, 16:48:57
Das mit „aus einem Guß“ hat mich auch immer stark beschäftigt. Viele meiner Kurzgeschichten entstanden rein linear; also, ich hatte eine Idee im Kopf und habe sie einfach mal runtergeschrieben. Aber bei längeren Texten wie Romanen, mit vielen verschiedenen Erzählsträngen, geht’s (für mich) linear einfach nicht. Da will ich vielleicht mal zuerst den einen Erzählstrang, naja, erzählen, dann den nächsten, auch wenn die Kapitel vorher platziert werden.

Ich merkte erst relativ spät, daß ich auch so Sachen wie Erörterungen, Seminar-Papers oder Anwenderberichte nicht-linear schreibe. Für mich war es einfach nur natürlich, daß ich z. B. mit dem Schluß anfange oder das Mittelstück zuerst schreibe … „Aus einem Guß“ wirkten die Texte dann meistens doch noch.

Kurz gesagt: Alles unter 10 Manuskriptseiten schreibe ich in der Regel linear, alles drüber nicht-linear. Und das hat sich eigentlich ganz gut bewährt, die letzten Jahre.

Cheers,
-Sascha

FireFrog
2008-05-19, 17:43:37
Höh?

Kladderadatsch
2008-05-19, 17:56:38
ich schreibe in aller regal auch linear. die paar größeren texte, die ich geschrieben habe, (imo selbstverständlich) nicht-linear. (facharbeiten o.ä., keine romane oder sowas)

noid
2008-05-19, 17:58:13
nicht-linear.

Berufskrankheit X-(

pXe
2008-05-19, 18:05:06
Höh?

pXe

nggalai
2008-05-19, 18:10:34
nicht-linear.

Berufskrankheit X-(
Das klingt ja interessant. Was ist das denn für ein Beruf? :usweet:

Mr_Snakefinger
2008-05-19, 18:18:30
50/50

Kleinere Sachen linear.
Größere Geschichten (bspw. Dipl.-Arbeit zuletzt an der Uni oder jezt aktuell Projektdokumentationen oder Tutorials etc.) nicht-linear, sprich: ich mache mir Gedanken über die Grobstruktur, verfeinere die dann schrittweise und dann wird der ganze quark mit Leben gefüllt (was nicht heissen muss, dass die Struktr hinterher nicht weiterwächst und/oder veränder werden kann). Würde ich das nicht machen, hätte ich nicht das Gefühl, dass die ganze Sache "rund" wird.

noid
2008-05-19, 18:23:47
Das klingt ja interessant. Was ist das denn für ein Beruf? :usweet:

Dipl.-Ing.

Meine Diplomarbeit hatte schon von Tag1 alle Kapital - ich weiss ja was ich für Schritte vorhabe. Stellenweise habe ich ja für einige Dinge ja noch keine Grundlage um es zu füllen ;)
Und auf der Arbeit hat alles was ich abgeben muss/soll eigentlich immer eine Struktur, die sich leicht auf alles andere anwenden lässt. Dennoch geh ich meistens erst schrittweise brainstorming-artig vor, dann kommt nach und nach der Inhalt mehr und mehr.
Manchmal ergibt sich ja erst wenn man ein Kapitel schreibt was neues für mehrere andere.

Xanatos
2008-05-19, 18:28:47
Kommt auf die Laenge drauf an, alles ueber einer Seite eigentlich nicht-linear.

Deathrid3r
2008-05-19, 19:25:18
Fast immer linear....

Schreibe aber auch selten >3000 Wörter für die Uni, und bei so Sachen ist linear am einfachsten...

Interessant ist dass hier viele sagen sie wissen ja wie das Grundgerüst aussieht, deswegens chrieben sie linear. Ich weiß auch bei meinen linear geschriebenen Aufsätzen das Grundgerüst genau, schreibe aber dann linear um eben besser Bezug auf etwas nehmen zu können dass ich vorher geschrieben habe.

mobius
2008-05-19, 20:38:51
Alltagssachen linear.

Ausgearbeitete längere Arbeiten und freie Texte, bei denen ich mich als Autor versuche, eigentlich immer nicht-linear. Ich schreibe aus Prinzip erst bestimmte Stellen, die mir im Kopf rumgeistern, entwickle dann den Rahmen drumherum und fülle zuletzt die fehlenden Stellen.
Das liegt primär an meinen springen Gedanken, wenn ich wirklich kreativ werde.

SgtDirtbag
2008-05-19, 21:06:59
Nicht linear, angefangen von der Einkaufsliste bis hin zu Beitraegen im Forum.

Ich schmeiss immer erst einen wilden, unsortierten Braindump aufs Papier, der dann in unzaehligen Durchgaengen sortiert, ergaenzt, entschlackt und verfeinert wird.
Das geht natuerlich mit "digitalem Papier" um einiges sauberer, darum hasse ich es auch Klausuren handschriftlich zu verfassen, aber was solls...

darph
2008-05-19, 22:35:18
Linear. Alles in einem Guß.

Dann schreien und hinterher nochmal korrigieren :usad:
Genau. Erstmal alles auf das Papier/den Bildschirm erbrechen und dann in mühevoller Kleinarbeit die Bröckchen sortieren.

Abdul Alhazred
2008-05-19, 22:49:15
Guck ma mal. Mein nächstes Buch wurde (ist seit fast 15 Jahren in Arbeit) so geschrieben:

- kurze Notizen jeden Tag über ein Jahr lang (keine Zeitbeachtung, einfach potentielle Gedanken aufgeschrieben)

- 3 Jahre individuelles Auspicken welche Ideen zu welchem Charakter passen

- Entwurf, überwurf und Neuwurf von Location

- 2 Jahre lang eine Pseudogeschichte ausgedacht (Zeitanordnung kommt zum ersten mal ins Spiel)

- Seitdem erst mal die einzelnen Personen, Gedanken, Zeiten, Locations usw. sortiert und nach den einzelnen Paragraphen ausgelegt

- Demnächst wird einfach nur 700 Seiten geschrieben. Alles andere wurde schon erledigt - von hier an nur noch Fliessbandarbeit.

RattuS
2008-05-19, 23:39:08
Ich schreibe seit jeher linear. Ärgerlich ist das nur, wenn ich neue Gedanken mühsam einsortieren muss. :usad:

Filp
2008-05-19, 23:42:44
Ist es linear oder nicht-linear, wenn ich meinen Text von oben bis unten schreibe und danach beim 'durchlesen' an den Stellen, an denen es mir zu knapp war oder zu denen mir gerade noch mehr oder besseres einfällt, dann noch ergänze? Gelegentlich wird es dann auch mal doppelt soviel wie beim ersten Durchgang, den halte ich immer recht knapp^^

Abdul Alhazred
2008-05-19, 23:46:57
Ist es linear oder nicht-linear, wenn ich meinen Text von oben bis unten schreibe und danach beim 'durchlesen' an den Stellen, an denen es mir zu knapp war oder zu denen mir gerade noch mehr oder besseres einfällt, dann noch ergänze? Gelegentlich wird es dann auch mal doppelt soviel wie beim ersten Durchgang, den halte ich immer recht knapp^^

Linear, Doppelpass? :usweet:

Thanatos
2008-05-19, 23:48:19
Guck ma mal. Mein nächstes Buch wurde (ist seit fast 15 Jahren in Arbeit) so geschrieben:

Du schreibst ein Buch? Interessant!

Wenn man fragen darf: Über was?


Und wenn wir gerade dabei sind:

Sascha..., und wann ist endlich verdammt noch einmal dein Buch fertig?!!! ;):D

Ich warte ja jetzt auf die Veröffentlichung deiner Novelle seit über 4 Jahren... ;(

Lesen will, jawohl! ;(



Ach ja, es gibt ja auch noch ein richtiges Thema...

Bei den meisten Dingen wo ich etwas erzählen möchte und ich nicht unbedingt ein Thema Bearbeiten muss, was dann auch noch zusammengefasst wird und man zu einem Ergebnis kommen soll, schreibe ich alles linear runter, ansonsten Arbeite ich non-linear.

Abdul Alhazred
2008-05-19, 23:49:57
Du schreibst ein Buch? Interessant!

Wenn man fragen darf: Über was?

3. ;)

Das was ich erwähnte handelt über Irland.

Nur - im vergleich zu Saschas - werden die wenn überhaupt erst posthum veröffentlicht.

RattuS
2008-05-19, 23:52:49
Ist es linear oder nicht-linear, wenn ich meinen Text von oben bis unten schreibe und danach beim 'durchlesen' an den Stellen, an denen es mir zu knapp war oder zu denen mir gerade noch mehr oder besseres einfällt, dann noch ergänze? Gelegentlich wird es dann auch mal doppelt soviel wie beim ersten Durchgang, den halte ich immer recht knapp^^
Linear, denn dein Text ist ein Entwurf, den du anschließend überarbeitest. Eine nicht-lineare Methodik wäre Gedanken vorher zu sammeln (und als Noitzen aufzuschreiben) und erst dann in einen Text umzusetzen, bei dem du tendenziell weniger nachbearbeiten müsstest.

Deathrid3r
2008-05-20, 00:39:39
Linear, denn dein Text ist ein Entwurf, den du anschließend überarbeitest. Eine nicht-lineare Methodik wäre Gedanken vorher zu sammeln (und als Noitzen aufzuschreiben) und erst dann in einen Text umzusetzen, bei dem du tendenziell weniger nachbearbeiten müsstest.

Sicher?

Sowas nenne ich halt (Aufsatz-)Planung...ist doch ein aboslutes Muss.
Schreibe trotzdem dann linear alles in einem Guß nach dem Brainstorming...

ODer reden wir gerade aneinander vorbei?

Nicht-linear ist doch eher wenn du Argument/Kapitel 3 schreibst, dann Argument/Kapitel 1, dann den Schluß, dann ArgumentKapitel 2, dann die Einleitung?

Lyka
2008-05-20, 00:47:39
es gibt zwei Auslegungen:

1.
- Linear: Du schreibst alles hintereinander, darf auf geplant sein
- Nichtlinear: Du schreibst mal das, mal jenes, darf auch ungeplant sein

2.
- Linear: Du schreibst alles hintereinander, ungeplant
- Nichtlinear: Du schreibst mal das, mal jenes, geplant

(ich halte mich an das 2.)

Abdul Alhazred
2008-05-20, 00:53:27
es gibt zwei Auslegungen:

1.
- Linear: Du schreibst alles hintereinander, darf auf geplant sein
- Nichtlinear: Du schreibst mal das, mal jenes, darf auch ungeplant sein

2.
- Linear: Du schreibst alles hintereinander, ungeplant
- Nichtlinear: Du schreibst mal das, mal jenes, geplant

(ich halte mich an das 2.)

Deshalb mein original "Hö?" ;)

hasufell
2008-05-20, 01:05:54
hmm

ich bin eher der lineare Typ. Wenn ich etwas impulsiv-kreatives schreibe (von einigen auch als Unsinn bezeichnet), dann ist das ziemlich linear. Ich weiss erst ein paar Sekunden vorher, was ich schreibe.

wenn ich mehr analytische Dinge schreibe (längere Forenbeiträge, Essays etc.), dann ist es relativ linear, auch wenn mir im Hinterkopf die grundsätzliche Argumentationsstruktur vorschwebt.
Ich arbeite mich von vorne nach hinten. Es passiert allerdings öfters, dass ich nachdem ich "fertig" bin, sehr viel verbessere, umschreibe, lösche.

Aber was ich noch nie gemacht habe ist, einen fertigen Text aus zu unterschiedlichen Zeitpunkten geschriebenen Absätzen zusammenzufügen. Höchstens benutze ich bei kreativen Texten Phrasen/Aphorismen, die ich vielleicht vor 2 Wochen mal irgendwo aufgeschrieben, aber nicht komplette Abschnitte.

Notizen machen und mindmap stört mich eher in meinem Schreibprozess. Ich war auch in der Schule eher der typ, der bei einer 2 stündigen Klausur erst in der 2. Stunde angefangen hat zu schreiben, Notizen habe ich mir trotzdem nie gemacht.
Ich lasse erstmal ein System wachsen und arbeite das dann linear ab. Die Frage wie ich anfange impliziert nämlich schlussendlich die ganze Struktur.

Allerdings habe ich noch nie etwas in der Größenordnung Roman geschrieben. Wie ich da herangehen würde, weiss ich nicht. Aber von dem, was ich schonmal so an Geschichten geschrieben habe, weiss ich, dass ich dort ebenfalls sehr linear und vor allem spontan zu Werke gehe.

KinGGoliAth
2008-05-20, 02:18:24
[x] mal so und mal so.

besonders wenn es zu einem thema mehrere stichpunkte gibt oder mehrere themen vorhanden sind, die bedient werden wollen, fange ich mit dem punkt an, der mir am ehesten in den kopf kommt und dann wächst davor und dahinter der rest zu den übrigen punkten. dann noch ein bisschen dran feilen, letzte einfälle einbauen und ab dafür.

das war jetzt zum beispiel linear geschrieben. einfaches thema. :biggrin:

HisN
2008-05-20, 13:04:17
[x] mal so mal so

Mir fällt auch auf das ich meistens linear kurz was schreibe und dann an verschiedenen Stellen Fleisch dazupappe.

nggalai
2008-05-20, 14:49:43
Danke! Sehr interessant, Eure Ansichten! :)

Nye, heißt das, daß Du die ganzen Vorbereitungen mit Zetteln und in Deinem Kopf erledigst, um dann den Entwurf schlußendlich in einem Rutsch (linear) runterzuhacken?

Cheers,
-Sascha

Abdul Alhazred
2008-05-20, 17:40:00
Danke! Sehr interessant, Eure Ansichten! :)

Nye, heißt das, daß Du die ganzen Vorbereitungen mit Zetteln und in Deinem Kopf erledigst, um dann den Entwurf schlußendlich in einem Rutsch (linear) runterzuhacken?

Cheers,
-Sascha

Ney, nicht wirklich. Wie gehabt: die Story entwickelt sich. Es wird dazwischen auch viel geschrieben, non-linear, was aber dann direkt mit in die Story eingebunden wird. Die Story wächst sozusagen von selbst, wenn man die Notizen zeitlich auslegen anfängt. Aber da arbeitet man ja auch vorne und hinten gleichzeitig...