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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Theoretisch: Unfall mit Kind, Frage der Schuld


act_
2008-05-28, 23:55:11
Huhu,

ich bin heute in einer Einkaufsstraße mit meinem Fahrrad gefahren (Fahrräder frei, ist also erlaubt). Links und rechts sind div. Cafés mit Tischen. Heute kam genau zwischen zwei Tischen ein Kind (schätzungsweise ~4-6 Jahre alt) mit einem Kinderfahrrad herausgeradelt und ist seitlich in meinem Fahrrad gelandet und dabei umgefallen. Ich hatte echt keine Chance das Kind zwischen den beiden Tischen zu erkennen und glücklicherweise ist auch nichts schlimmeres passiert.
Doch dieses Ereignis führte mich zu einer Grundsatzdiskussion mit meinem Mitbewohner + Mitbewohnerin. Folgendes theoretisches Szenario:
Wir fahren bsp. in unserem Auto innerorts mit 45-50km/h auf einer verkehrsfreien graden Straße, lediglich Autos parken am Rand. Nun läuft mir ein Kind aus diesen parkenden Wagen vor mein Auto und es kommt zum Unfall.
Die beiden sind der Meinung, dass ich den Großteil der Schuld trage. Ich sehe das anders. Habe schließlich keine Chance das Kind zu sehen. Meines Erachtens verletzt der Erziehungsberechtigte/Aufsichtspflichtige hier seine Pflicht und nicht ich!
Gleiches Szenario und ich fahre aus irgendwelchen Gründen nur 20-30km/h, auch dann meinen die beiden wäre der Fahrer der Schuldige...

Also, wie siehts aus? Kann jmd meine Position stärken oder bin ich tatsächlich im Unrecht?

Crossfade
2008-05-28, 23:58:50
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube das kann man so nicht pauschalisieren.
Vermutlich wird dann viel mit dem Begriff "angepasste Geschwindigkeit" jongliert.

blackbox
2008-05-29, 00:09:43
Dass Kinder zwischen geparkten Autos herauslaufen können ist doch eine Standardfrage bei Führerscheinprüfungen. Damit muss man immer rechnen. Ebenso dass in einer Einkaufsstraße Leute in die Quere kommen.....:rolleyes:
Und damit ist die Schuldfrage geklärt.

Panasonic
2008-05-29, 00:11:27
Kinder bis 10 Jahre haben in Deutschland im Straßenverkehr grundsätzlich keine Schuld und auch die Eltern sind grundsätzlich nicht Haftpflichtig. Wenn Dir ein Kind in die Karre (oder in's Rad) fährt, egal unter welchen Umständen, hast Du immer Schuld. Infos (http://www.autobild.de/artikel/kinder-im-strassenverkehr_54649.html).

Wie kann man eigentlich einen Führerschein haben, ohne das zu wissen?

Hardcoregamer
2008-05-29, 00:17:39
hmmm Mir bzw. meinem Vormann wär das vorhin beinahe passiert.

Ein kleiner Junge rannte aus einer Nebenstraße so schnell Richtung Straße das ich schon den Unfall gesehen hatte. In letzter Sekunde hat die Mutter das Kind zum Glück noch eingeholt und am Hosenträger festgehalten. Der wäre sonst platt gewesen :(

Ich hab im Spiegel nur noch gesehen wie die Mutter total verzweifelt mit ihn geschimpft hat.

Da hätte man nicht mehr bremsen können. Und wir sind eigentlich "nur" ca. 45 gefahren ...

Ich glaube wenn Dir das passiert ist die Schuldfrage für Dich selbst zweitrangig. Die Bilder wirst Du so schnell nicht wieder vergessen wenns passiert.

Ich glaube das Du wahrscheinlich eine Teilschuld bekommst. Als Autofahrer ist man so gut wie immer der doofe. Als Autofahrer mußt Du mit allem rechnen. Finde ich grundsätzlich auch nicht richtig, wird aber meist immer so gehandhabt.

Es sei denn Du kannst nachweisen das es auch passiert wäre wenn Du 10 km/h oder so gefahren wärst.

Bin aber kein Rechtsanwalt. Von daher auch nur eine Vermutung von meiner Seite.

Hardcoregamer
2008-05-29, 00:19:25
lol jetzt hab ich solang geschrieben das schon wieder ein paar Antworten vor mir eingetrudelt sind. :) Na dann lag ich ja nicht ganz verkehrt :)

Panasonic
2008-05-29, 00:20:39
hmmm Mir bzw. meinem Vormann wär das vorhin beinahe passiert.

Ein kleiner Junge rannte aus einer Nebenstraße so schnell Richtung Straße das ich schon den Unfall gesehen hatte. In letzter Sekunde hat die Mutter das Kind zum Glück noch eingeholt und am Hosenträger festgehalten. Der wäre sonst platt gewesen :(

Ich hab im Spiegel nur noch gesehen wie die Mutter total verzweifelt mit ihn geschimpft hat.

Da hätte man nicht mehr bremsen können. Und wir sind eigentlich "nur" ca. 45 gefahren ...

Ich glaube wenn Dir das passiert ist die Schuldfrage für Dich selbst zweitrangig. Die Bilder wirst Du so schnell nicht wieder vergessen wenns passiert.

Ich glaube das Du wahrscheinlich eine Teilschuld bekommst. Als Autofahrer ist man so gut wie immer der doofe. Als Autofahrer mußt Du mit allem rechnen. Finde ich grundsätzlich auch nicht richtig, wird aber meist immer so gehandhabt.

Es sei denn Du kannst nachweisen das es auch passiert wäre wenn Du 10 km/h oder so gefahren wärst.

Bin aber kein Rechtsanwalt. Von daher auch nur eine Vermutung von meiner Seite.
Hast Du Deinen Führerschein auf dem Flohmarkt gekauft? Wenn jemand so schnell fährt, dass er "nicht mehr bremsen" kann, dann fährt er zu schnell. Ganz simpel. Und Schuld ist man als Erwachsener immer, wenn einem Kind passiert. Immer, immer, immer und ohne jede Ausnahme.

Hardcoregamer
2008-05-29, 00:23:46
Hast Du Deinen Führerschein auf dem Flohmarkt gekauft? Wenn jemand so schnell fährt, dass er "nicht mehr bremsen" kann, dann fährt er zu schnell. Ganz simpel. Und Schuld ist man als Erwachsener immer, wenn einem Kind passiert. Immer, immer, immer und ohne jede Ausnahme.

Gehts auch freundlicher :| man man man ... Du bist ja anscheinend allwissend. Deswegen wird sich auch nie vor Gericht gestritten weil es immer eindeutig ist...nee is klar ...

[DDK]Loki
2008-05-29, 00:28:13
die Frage, die bleibt ist nur wie man bremsen soll, wenn urplötzlich eine situation eintritt mit der man erstens nicht rechnet und auch wenn man ehrlich ist nicht rechnen kann und zweitens so schnell eintritt, dass eine reaktion unmöglich wird

wir gehen davon aus, wir fahren nur 30 km/h innerorts, wo selbst 50 km/h erlaubt wären, man sieht aber das kind nicht zwischen den autos, weil es einfach zu kein ist, es springt vor das auto und auch dann fehlt einem das reaktionsvermögen, mir würde es schwer fallen mich da als schuldner zu betrachten

Hardcoregamer
2008-05-29, 00:34:02
Du mußt Dich ja nicht als Schuldner ansehen. Es gibt Situationen da kann man nichts machen. So ist das eben. Trotzdem bekommt man vor Gericht schuld. Ist eben so. Damit mußt Du dann leider leben. Wenn ich mir keinen Fehler vorwerfen könnte, könnte ich auch drüber wegsehen.

Recht bekommen heißt ja nicht im Recht sein.

Ich muß mal meinen Vater fragen, was damals passiert ist. Da kam ein Junge aus der Einbahnstraße falsch rum mit dem Fahrrad rausgefahren... Mein Vater konnte nichts machen. Den haben wir auch voll erwischt. Keine tolle Sache.

Aber wenn man sich selbst sagen kann, da konnte ich nichts machen, kann man damit leben.

Ist meine Meinung... Natürlich vergißt man so Bilder nicht mehr. Ich sehs auch immer noch vor mir. Aber was anderes ist das, wenn Du Dir deiner Schuld bewußt bist, weil Du vielleicht zu schnell warst oder sogar mal für ne Sekunde nicht aufgepaßt hast.

[DDK]Loki
2008-05-29, 00:39:03
ich denke mir dabei, wenn kleine kinder in solche unfälle verwickelt sind, dass die eltern dann doch ihre aufsichtspflicht vernachlässigen und dann irgendwie belangt werden können oder täusche ich mich da

bei dem beispiel mit dem kind (4-6 jahre alt) das hat nichts alleine auf der straße verloren

deekey777
2008-05-29, 00:40:21
Gehts auch freundlicher :| man man man ... Du bist ja anscheinend allwissend. Deswegen wird sich auch nie vor Gericht gestritten weil es immer eindeutig ist...nee is klar ...
Sorry, aber du solltest mal die Führerscheinprüfung wiederholen, aber zumindest die Theorie. Panasonic hat Recht.

Huhu,

...
Doch dieses Ereignis führte mich zu einer Grundsatzdiskussion mit meinem Mitbewohner + Mitbewohnerin. Folgendes theoretisches Szenario:
Wir fahren bsp. in unserem Auto innerorts mit 45-50km/h auf einer verkehrsfreien graden Straße, lediglich Autos parken am Rand. Nun läuft mir ein Kind aus diesen parkenden Wagen vor mein Auto und es kommt zum Unfall.
Die beiden sind der Meinung, dass ich den Großteil der Schuld trage. Ich sehe das anders. Habe schließlich keine Chance das Kind zu sehen. Meines Erachtens verletzt der Erziehungsberechtigte/Aufsichtspflichtige hier seine Pflicht und nicht ich!Solltest
Gleiches Szenario und ich fahre aus irgendwelchen Gründen nur 20-30km/h, auch dann meinen die beiden wäre der Fahrer der Schuldige...

Also, wie siehts aus? Kann jmd meine Position stärken oder bin ich tatsächlich im Unrecht?
Solltest du schon einen Führerschein haben, dann gibt ihn bei der Polizei ab und wiederhole die gesamte Prüfung.

http://www.verkehrsportal.de/stvg/stvg_07.php
(1) Wird bei dem Betrieb eines Kraftfahrzeugs oder eines Anhängers, der dazu bestimmt ist, von einem Kraftfahrzeug mitgeführt zu werden, ein Mensch getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Halter verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen
Da ist Nix mit der Frage, wer schuld ist. Nur bei der Rechtsfolge stellt sich die Frage nach Mitverschulden (des Geschädigten).
Schreibt das euch auf die Windschutzscheibe: "Das Führen eines KfZ ist in Deutschland grundsätzlich verboten und nur in Ausnahmefällen geduldet."

Bei den Kindern bis 10 Jahre stellt sich diese Frage gar nicht: Kinder sind doof und können die Verkehrssituation nicht richtig einschätzen (insbesondere die Geschwindigkeit). Darum hat der Gesetzgeber den (zurecht umstrittenen) § 828 BGB (http://dejure.org/gesetze/BGB/828.html) geschaffen:

(2) Wer das siebente, aber nicht das zehnte Lebensjahr vollendet hat, ist für den Schaden, den er bei einem Unfall mit einem Kraftfahrzeug, einer Schienenbahn oder einer Schwebebahn einem anderen zufügt, nicht verantwortlich. Dies gilt nicht, wenn er die Verletzung vorsätzlich herbeigeführt hat.

Hardcoregamer
2008-05-29, 00:46:44
Da sag ich doch echt nichts mehr dazu... Das wird mir echt zu blöd...

deekey777
2008-05-29, 00:52:19
Da sag ich doch echt nichts mehr dazu... Das wird mir echt zu blöd...
Ist auch gut so. Das ist einfach unverständlich, wie ein Besitzer eines Führerscheins so etwas von sich geben kann.

[DDK]Loki
2008-05-29, 00:59:04
man kann auch bischen mal darüber disktuieren als stupide auf den fleppen zu verweisen.. dass das da steht wissen wohl die meisten, obs sinn macht in jeder hinsicht ist hier wohl viel mehr das thema

dazu hab ich nochmal nen link, könnts mal durchschauen http://www.kfv.at/kuratorium-fuer-verkehrssicherheit/presse/presseaussendungen/archiv-details//artikel/wer-hat-schuld-bei-unfaellen-mit-kindern/browse/66/?L=&tx_ttnews%5BpS%5D=1202127785&tx_ttnews%5BbackPid%5D=273&cHash=56ea728186

act_
2008-05-29, 01:00:06
Der moralische Aspekt wurde angebrochen. Ich denke dieser würde das Szenario sprengen und hätte vom Umfang her einen eigenen Thread verdient...
Nebenbei erwähnt bei meinem Fahrradzusammenstoß: natürlich habe ich mich entschuldigt und es tat mir leid, dieser Thread soll nicht den Zusammenstoß rechtfertigen/runterspielen/mich frei sprechen oder ähnliches!

Kinder bis 10 Jahre haben in Deutschland im Straßenverkehr grundsätzlich keine Schuld und auch die Eltern sind grundsätzlich nicht Haftpflichtig. Wenn Dir ein Kind in die Karre (oder in's Rad) fährt, egal unter welchen Umständen, hast Du immer Schuld. Infos (http://www.autobild.de/artikel/kinder-im-strassenverkehr_54649.html).

Wie kann man eigentlich einen Führerschein haben, ohne das zu wissen?

Den Autobild-Link finde ich interessant, Danke!
Im letzten Absatz steht die Haftung nochmal zusammengefasst und da frage ich mich: ein Kind unter sieben Jahren unbeaufsichtigt in der Nähe einer befahrenen Straße spielen zu lassen ist meines Erachtens eine Verletzung der Aufsichtspflicht.



/edit:
Loki;6538246']...
dazu hab ich nochmal nen link, könnts mal durchschauen http://www.kfv.at/kuratorium-fuer-verkehrssicherheit/presse/presseaussendungen/archiv-details//artikel/wer-hat-schuld-bei-unfaellen-mit-kindern/browse/66/?L=&tx_ttnews%5BpS%5D=1202127785&tx_ttnews%5BbackPid%5D=273&cHash=56ea728186
... (http://www.kfv.at/kuratorium-fuer-verkehrssicherheit/presse/presseaussendungen/archiv-details//artikel/wer-hat-schuld-bei-unfaellen-mit-kindern/browse/66/?L=&tx_ttnews%5BpS%5D=1202127785&tx_ttnews%5BbackPid%5D=273&cHash=56ea728186)

auch dafür Danke, ist das aus Österreich auch übertragbar auf Deutschland?

thomasius
2008-05-29, 07:45:58
Ist auch gut so. Das ist einfach unverständlich, wie ein Besitzer eines Führerscheins so etwas von sich geben kann.
allerdings ist das ein altbekanntes problem hier, man kann nicht freundlich bleiben beim diskutieren. nichts anderes meinte hardcoregamer, jeder hat mal unrecht, aber muss man ihn dann gleich so anfahren.

Kladderadatsch
2008-05-29, 07:56:38
Hast Du Deinen Führerschein auf dem Flohmarkt gekauft? Wenn jemand so schnell fährt, dass er "nicht mehr bremsen" kann, dann fährt er zu schnell. Ganz simpel. Und Schuld ist man als Erwachsener immer, wenn einem Kind passiert. Immer, immer, immer und ohne jede Ausnahme.
und du fährst im ort auch nie schneller als 20, da du ab einer höheren geschwindigkeit das kind, dass sich zum versteckspielen loslaufbereit hinterm auto versteckt, sonst nämlich genau so wie Hardcoregamer erfassen würdest? und jetzt erzähl mir bitte nichts von wegen "bei freier sicht und freier straße" etc. in käffern stehen immer und zu jeder zeit autos an der straße, wodurch unübersichtliche engpässe entstehen- bei denen du auch ohne gegenverkehr auf idiotensichere 20 kmh abbremst?..

_Gast
2008-05-29, 07:59:16
Loki;6538192']wir gehen davon aus, wir fahren nur 30 km/h innerorts, wo selbst 50 km/h erlaubt wären, man sieht aber das kind nicht zwischen den autos, weil es einfach zu kein ist, es springt vor das auto und auch dann fehlt einem das reaktionsvermögen,...Darum nennt man das auch "Unfall" und nicht beispielsweise "Absicht".

Von jedem Fahrzeug geht eine allgemeine Betriebsgefahr aus. Da Menschen (zumindest bisher) immer noch höher bewertet werden als Sachen, haftet man auch für verursachte Unfälle. Kinder unter einem bestimmten Alter können Gefahren nicht einschätzen. Deshalb ist man rechtlich auch "schuld", wenn es zu einem Unfall kommt.Loki;6538192']... mir würde es schwer fallen mich da als schuldner zu betrachtenIch hoffe, du meinst die rechtliche Seite. Würdest du ein Kind überfahren und das würde dich kalt lassen, was wärst du für ein Mensch?

Hardcoregamer
2008-05-29, 08:05:02
Ist auch gut so. Das ist einfach unverständlich, wie ein Besitzer eines Führerscheins so etwas von sich geben kann.

Anscheinend hast Du meine Posts vorher überhaupt nicht richtig gelesen. Ansonsten würdest Du so einen Schwachsinn wohl kaum schreiben! :|

Manchmal komm ich mir wie in einem Kindergarten hier!

Wer meine Posts richtig gelesen hätte der hätte auch gesehen das da nicht steht, das ich behaupte keine Schuld zu haben.

Echt lächerlich sowas. Genauso die Anmache ich solle direkt meinen Führerschein abgeben. Aber sonst gehts noch... :rolleyes:

Undertaker
2008-05-29, 08:23:42
Ist auch gut so. Das ist einfach unverständlich, wie ein Besitzer eines Führerscheins so etwas von sich geben kann.

Mal nicht so hochnäsig sein. Das ist kein Inhaltsstoff der Theorieprüfung und die gesammte StVO kann keiner auswendig. Auch du nicht. Das es dazu noch unlogisch ist das ich Schuld habe, wenn mir selbst bei Tempo 20 in der Tempo 30 - Zone ein 6-jähriger unvorhersehbar unter die Karre hüpft, ist wohl auch klar, da hätte auch ich erstmal auf Aufsichtspflichtverletzung der Eltern getippt.

_Gast
2008-05-29, 08:32:08
...und die gesammte StVO kann keiner auswendig.Das stimmt schon, aber wenn es doch in Autobild steht, könnte man davon ausgehen, dass es zur Allgemeinbildung gehört. ;)

Ash-Zayr
2008-05-29, 09:13:39
Bei der gesamten Thematik greift der Grundsatz der Verhältnismässigkeit der Mittel. Das Auto ist der stärkste Verkehrsteilnehmer mit dem größten Schadenspotential bei größtem Eigenschutz, Fussgänger=niedrigste Stufe. Und dieser schnöde Sachverhalt spielt leider auch in Schuldzuweisungen vor Gericht rein.

Extrembeispiel: selbst wenn es ein Selbstmörder darauf anlegt und 0,5 Sekunden, bevor du eine gewisse Stelle erreichst, auf die Straße springt, wirst Du später eine Schuld bekommen, allein weil Du sozusagen das Auto warst; er nur Fussgänger. Das Gesetz berücksichtigt nicht, dass man als Autofahrer für sich gesehen den Regeln entsprechend gefahren ist, und auch nicht, dass unter bestimmten Umständen ein Unfall aus physikalischen, reaktionstechnischen, biochemischen, whatever Gründen nicht möglich gewesen wäre.

Fazit: wer sich in ein Auto setzt, akzeptiert das ständige Risiko, einst Opfer von Umständen zu werden, die er womöglich logisch und objektiv gesehen zu 100% nicht verschuldet hat, der Rechtssprechung nach aber schon. Mich persönlich würde es ankotzen, wenn ich schuldlos einen Menschen zum Krüppel fahrte und den Rest meines und seines Lebens für den zahlen darf.

Ash-Zayr

Panasonic
2008-05-29, 09:20:54
und du fährst im ort auch nie schneller als 20, da du ab einer höheren geschwindigkeit das kind, dass sich zum versteckspielen loslaufbereit hinterm auto versteckt, sonst nämlich genau so wie Hardcoregamer erfassen würdest? und jetzt erzähl mir bitte nichts von wegen "bei freier sicht und freier straße" etc. in käffern stehen immer und zu jeder zeit autos an der straße, wodurch unübersichtliche engpässe entstehen- bei denen du auch ohne gegenverkehr auf idiotensichere 20 kmh abbremst?..
Ich fahre kein Auto. Aber in der Fahrschule habe ich immer und immer wieder gelernt, dass man im Ort immer so fahren muss, dass man immer bremsbereit ist und nur so schnell fährt, wie es die Übersicht erlaubt.

Als Fahradfahrer, der recht flott unterwegs ist, kenne ich das Problem mit Kindern übrigens auch. Sehe ich Kinder in der Nähe der Straße oder Radwegen, dann bremse ich und halte mich Bereit zum anhalten.

Natürlich kann man Unfälle nicht immer vermeiden (ich hatte da noch nichts), aber wer sich an das hält, was er in der Fahrschule gelernt hat, ist doch auf einer relativ sicheren Seite.

Aber leider vergessen die Menschen ja fast alles, sobald sie den Lappen bekommen haben. Ein Beispiel ist der Bus mit Warnblinklicht. Hier darf man in beide Richtungen nur mit Schrittgeschwindigkeit vorbeifahren. Das macht niemand. Und wenn es mal eine Ausnahme gibt, dann wird gehupt und geschrien.

Nein, ich fahre kein Auto. Ich fahre Rad, mit Hirn.

_Gast
2008-05-29, 09:38:50
...objektiv gesehen zu 100% nicht verschuldet hat,...Das ist eben genau das, was der Gesetzgeber anders sieht. Wer einen tonnenschweren Metallklotz auf öffentlichen Straßen bewegt, der ist im Prinzip nie ganz schuldlos, denn von seinem Gefährt geht eine grundsätzliche Gefahr aus.Mich persönlich würde es ankotzen, wenn ich schuldlos einen Menschen zum Krüppel fahrte und den Rest meines und seines Lebens für den zahlen darf.Das zählt im Straßenverkehr zu den allgemeinen Lebensrisiken. Wenn du nicht bereit bist, dieses Risiko auf dich zu nehmen, dann kannst du nicht mit deinem Fahrzeug am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Fährst du nämlich nicht mit deinem Auto, reduzierst du das Risiko schlagartig auf Null.

Hawky
2008-05-29, 09:48:57
Ich finde es auch nicht wirklich korrekt (also so rein vom empfinden her) dass man grundsätzlich mal ne Teilschuld hat wenn man im Auto hockt...Es ist unmöglich alles voherzusehen oder damit zu rechnen. Mir ist bewusst, dass ich rein vom Gesetz her schuld bin wenns mit nem Kind kracht, aber rein persönlich wäre ich glaub ich nicht in der Lage zu akzeptieren das ich schuldig bin, wenn ein 5jähriges kind an ner Strasse spielt, die gehören in den Garten oder aufn Spielplatz! Meines Erachtens sollten Eltern hier min. genauso eien teilschuld bekommen.

Gruß

Mr_Snakefinger
2008-05-29, 09:49:50
Ich fahre kein Auto. Aber in der Fahrschule habe ich immer und immer wieder gelernt, dass man im Ort immer so fahren muss, dass man immer bremsbereit ist und nur so schnell fährt, wie es die Übersicht erlaubt.

[...]

, aber wer sich an das hält, was er in der Fahrschule gelernt hat, ist doch auf einer relativ sicheren Seite.

Oh, Du hast da mal was in der Fahrschule gelernt? Toll... Und? Hast Du auch mal versucht, ALLES, was Du da gelernt hast in der Praxis zu beachten und umzusetzen?

Welcome to the real world und dem Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

iDiot
2008-05-29, 09:53:15
Also in der Praxis sieht es nicht immer so aus mit der Teilschuld. Die Mutter meiner Ex-Freundin hat ein Kind angefahren (Kind war auch verletzt) bekam jedoch keinerlei Schuld.

Das Kind war mit dem Fahrad aus einer Gasse einfach auf die Hauptstrasse gefahren, reagieren war nicht mehr möglich.

Aber: In Österreich passiert!

Kladderadatsch
2008-05-29, 10:07:48
Ich fahre kein Auto. Aber in der Fahrschule habe ich immer und immer wieder gelernt, dass man im Ort immer so fahren muss, dass man immer bremsbereit ist und nur so schnell fährt, wie es die Übersicht erlaubt.
ja, was man in der threorie lernt, und wie das in der praxis anwendung findet, sind zwei paar schuhe. du sagst ja selbst, "wenn du die kinder siehst". und wenn du sie nicht siehst? dann bist du mit 30 immer noch lächerlich langsam unterwegs, aber trotzdem noch zu schnell, um im ernstfall schnell genug reagieren zu können. wenn man das zu 100% vermeiden will, ist es tatsächlich nur konsequent, erst gar kein auto zu fahren- das sei dir angerechnet. aber das gibt dir nicht das recht, andere, die auf das auto angewiesen sind, im grunde als fahrlässige hohlbohrer darzustellen, nur weil sie sich dieser gefahr aussetzen, die neurobiologisch einfach mal nicht aus der welt zu schaffen ist- dabei hat der mensch schon das höchstentwickelte nervensystem im ganzen tierreich.



Aber leider vergessen die Menschen ja fast alles, sobald sie den Lappen bekommen haben. Ein Beispiel ist der Bus mit Warnblinklicht. Hier darf man in beide Richtungen nur mit Schrittgeschwindigkeit vorbeifahren. Das macht niemand. Und wenn es mal eine Ausnahme gibt, dann wird gehupt und geschrien.

das macht tatsächlich nicht mal die polizei.

Asyan
2008-05-29, 11:10:27
Aber leider vergessen die Menschen ja fast alles, sobald sie den Lappen bekommen haben. Ein Beispiel ist der Bus mit Warnblinklicht. Hier darf man in beide Richtungen nur mit Schrittgeschwindigkeit vorbeifahren. Das macht niemand. Und wenn es mal eine Ausnahme gibt, dann wird gehupt und geschrien.

Nein, ich fahre kein Auto. Ich fahre Rad, mit Hirn.
Gibt es in Hamburg viele Bushaltestellen an denen das Warnblinklicht angeschaltet wird? In Göttingen haben wir afaik keine.
Und so langsam, dass man auf alles reagieren kann, kann man nicht fahren. Und das von einem Radfahrer, mglw. auch mit Hirn ;(

deekey777
2008-05-29, 11:28:16
Gibt es in Hamburg viele Bushaltestellen an denen das Warnblinklicht angeschaltet wird? In Göttingen haben wir afaik keine.
Und so langsam, dass man auf alles reagieren kann, kann man nicht fahren. Und das von einem Radfahrer, mglw. auch mit Hirn ;(
Das stimmt allerdings. Als ich meine Führerscheinprüfung gemacht habe, hat mich der Fahrlehrer darauf hingewiesen. Wenn ich mich nicht täusche, ist das ortsabhängig, wo bestimmte Bushaltestellen gefährlich sind. In Leinefelde (Eichsfeld) haben die Haltestellen einen roten Punkt im "H"-Kreis, und dort haben die Busse Warnblinker an.
Mal nicht so hochnäsig sein. Das ist kein Inhaltsstoff der Theorieprüfung und die gesammte StVO kann keiner auswendig.
Na, das ist ja seltsam: In den Fragebögen für meine Klasse-B-Prüfung und später für C/CE hatte ich solche komische Bildchen mit spielenden Kindern und parkenden Autos. Was bin ich denn für ein hochnäsiger Kerl...

Auch du nicht.
Darum prägt man sich die Fragebögen ja ein: nicht um die Theorie zu bestehen, sondern um im richtgen Leben auf solche Situationen vorbereitet zu sein.
Egal ob in der Praxis für den normalen Führerschein oder später (beim Bund) für den LKW: Beide Fahrlehrer haben mich jedesmal daran erinnert, dass Kinder doof sind und man höllisch aufpassen muss. Wenn ich Kinder in Straßennähe spielen sehe, gehe ich von Gas und lasse sie nicht aus den Augen.

Dass es dazu noch unlogisch ist, dass ich Schuld habe, wenn mir selbst bei Tempo 20 in der Tempo 30 - Zone ein 6-jähriger unvorhersehbar unter die Karre hüpft, ist wohl auch klar, da hätte auch ich erstmal auf Aufsichtspflichtverletzung der Eltern getippt.
Es geht nicht um die Schuld, sondern um die Haftung. Als Halter des Fahrzeugs bzw. als Führer des Fahrzeugs (ja, ich weiß, der Führer ist tot...) haftest du immer, nur bei der Berechnung der Schadesnhöhe wird Mitverschulden berücksichtigt. Der Gesetzgeber sagt aber klar: So lange ein Kind bis 10 J nichts Vorsätzliches tut, ist er für Nichts verantwortlich. Das hat mit der Haftung der Eltern zunächst nichts zu tun.
Was die Verletzung der Aufsichtspflicht angeht: Ist das nicht eine weltfremde Ansicht? Mal abgesehen davon, dass die Rechtssprechung schon lange die Aufsichtspflicht der Eltern sehr niedrig hält, wie sollen die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt haben, wenn ihr Kind angefahren wird, weil der Autofahrer seine Pflichten verletzt hat?

Panasonic
2008-05-29, 11:45:18
Gibt es in Hamburg viele Bushaltestellen an denen das Warnblinklicht angeschaltet wird?
In Hamburg machen das nur Schulbusse.

Panasonic
2008-05-29, 11:47:00
ja, was man in der threorie lernt, und wie das in der praxis anwendung findet, sind zwei paar schuhe. du sagst ja selbst, "wenn du die kinder siehst". und wenn du sie nicht siehst?Ich kann mir gerade kein Szenarion vorstellen, in dem ich nicht sehe, was vor mir passiert. Ich bin halt besonders aufmerksam, als Fahradfahrer gerade auch aus Eigenschutz.

Wolf2k
2008-05-29, 11:59:28
Sehe ich Kinder in der Nähe der Straße oder Radwegen, dann bremse ich und halte mich Bereit zum anhalten.




Du sagst es doch schon selber, wenn man die Kidner sieht, dann ist man bremsbereit, aber wenn man sie nicht sieht? Richtig dumm gelaufen und ob ich dann anwende, was ich gelernt habe odern icht, kann dir egal sein, weil du immer schuld bist. Meines Erachtens auch total falsch, da die Eltern immer ihre Aufsichtspflicht damit verletzen. Wieso soll ich schuld sein, wenn ich zu 100% nichts dafür kann, seh ich gar nicht ein.
Schade fürs Kind und ich hab dann wahrscheinlich auch ein Trauma für Leben, aber wieso soll ich dann noch auf den Kosten sitzen bleiben?


Die Sprüch von dir und DeeKee sind sowas von unnötig und unterhalb jeder Grundlage einer Diskussion, unterlasst es doch einfach.

Ich kann mir gerade kein Szenarion vorstellen, in dem ich nicht sehe, was vor mir passiert. Ich bin halt besonders aufmerksam, als Fahradfahrer gerade auch aus Eigenschutz.

Wie du hast Röntgenaugen und kannst durch parkene Autos und LKWs schauen? Erklär mir das mal bitte genauer.

Mr_Snakefinger
2008-05-29, 12:17:10
Wie du hast Röntgenaugen und kannst durch parkene Autos und LKWs schauen? Erklär mir das mal bitte genauer.

Wieso diskutiert man überhaupt mit jemanden darüber, der nichtmal selber Auto fährt, sondern der scheinbar mal irgendwann was in der Fahrschule in der Theorie gelernt hat aber eigentlich null Peil davon hat, wie es in der Praxis auf der Straße aussieht.


Wenn ich schon sowas hier lese, dann weiss ich, dass eine Diskussion keinen Sinn hat:

Ich kann mir gerade kein Szenarion vorstellen, in dem ich nicht sehe, was vor mir passiert.

Panasonic
2008-05-29, 12:20:32
Du sagst es doch schon selber, wenn man die Kidner sieht, dann ist man bremsbereit, aber wenn man sie nicht sieht? Richtig dumm gelaufen und ob ich dann anwende, was ich gelernt habe odern icht, kann dir egal sein, weil du immer schuld bist. Meines Erachtens auch total falsch, da die Eltern immer ihre Aufsichtspflicht damit verletzen. Wieso soll ich schuld sein, wenn ich zu 100% nichts dafür kann, seh ich gar nicht ein.
Schade fürs Kind und ich hab dann wahrscheinlich auch ein Trauma für Leben, aber wieso soll ich dann noch auf den Kosten sitzen bleiben?Das "Argument" mit der Aufsichtspflich ist erbärmlich. Soll man seine Kinder in Ketten legen, damit die Autofahrer freie Bahn haben? Der Gedanke ekelt mich ja regelrecht an. Warum Du Schuld hast? Weil Du im Auto der stärkste Verkehrsteilnehmer bist und daher die größte Verantwortung trägst. Ganz einfach. Wie du hast Röntgenaugen und kannst durch parkene Autos und LKWs schauen? Erklär mir das mal bitte genauer.
Ich konzentriere mich eher weniger auf die parkenden Autos neben oder direkt vor mir. Ich versuche immer auf große Entfernungen Situationen wahrzunehmen. An parkenden Autos am Wegrand fahre ich auch nur mit einem größeren Abstand vorbei (Kinder sind mir zwar noch nie vor's Rad gesprungen, aber Autotüren haben sich schon häufig als gefährlich erwiesen). Obwohl ich täglich im Schnitt 50 Km in einer Großstadt mit dem Fahrrad fahre, habe ich noch nie einen Unfall verursacht. Das geht, man muss einfach Verantwortungsbewusst handeln, etwas, was vielen Autofahrern und vielen Radfahrern leider fehlt. Mit dem Unterschied, dass man im Auto bestens geschützt ist und gewaltige Schäden verursachen kann.

Unfälle können natürlich immer passieren und natürlich kann mir auch ein Kind so unglücklich vor das Rad fallen, dass ich keine Chance habe den Unfall zu vermeiden. Das gleiche gilt natürlich auch für Autofahrer. Trotzdem kann man die Gefahr durch vorrausschauende Fahrweise minimieren.

X-Force
2008-05-29, 12:25:25
rechtssituation ist leider in deutland sehr verquirlt

ich wäre stark dafür eine höhere eigenverantwortlichkeit einzuführen, bzw dann den eltern die schuld in die schuhe zu schieben -> verletzte aufsichtspflicht

Panasonic
2008-05-29, 12:29:37
rechtssituation ist leider in deutland sehr verquirlt

ich wäre stark dafür eine höhere eigenverantwortlichkeit einzuführen, bzw dann den eltern die schuld in die schuhe zu schieben -> verletzte aufsichtspflicht
Wenn Du mal Elter bist, dann wirst Du verstehen, warum man Kinder nicht 24/7 "beaufsichtigen" kann :)

Ritmovs
2008-05-29, 12:40:05
Bei der gesamten Thematik greift der Grundsatz der Verhältnismässigkeit der Mittel. Das Auto ist der stärkste Verkehrsteilnehmer mit dem größten Schadenspotential bei größtem Eigenschutz, Fussgänger=niedrigste Stufe. Und dieser schnöde Sachverhalt spielt leider auch in Schuldzuweisungen vor Gericht rein.

Extrembeispiel: selbst wenn es ein Selbstmörder darauf anlegt und 0,5 Sekunden, bevor du eine gewisse Stelle erreichst, auf die Straße springt, wirst Du später eine Schuld bekommen, allein weil Du sozusagen das Auto warst; er nur Fussgänger. Das Gesetz berücksichtigt nicht, dass man als Autofahrer für sich gesehen den Regeln entsprechend gefahren ist, und auch nicht, dass unter bestimmten Umständen ein Unfall aus physikalischen, reaktionstechnischen, biochemischen, whatever Gründen nicht möglich gewesen wäre.

Fazit: wer sich in ein Auto setzt, akzeptiert das ständige Risiko, einst Opfer von Umständen zu werden, die er womöglich logisch und objektiv gesehen zu 100% nicht verschuldet hat, der Rechtssprechung nach aber schon. Mich persönlich würde es ankotzen, wenn ich schuldlos einen Menschen zum Krüppel fahrte und den Rest meines und seines Lebens für den zahlen darf.

Ash-Zayr

Gaanz genau. Ist mir sogar schon passiert: Parklpaltzbereich, schmale Straße ohne Mittelstreifen, ich etwas weit links mit dem Auto und Schrittgeschwindigkeit unterwegs gewesen (um an Fußgängern vorbei zu schleichen die rechts neben meinem Auto gelaufen sind) und auf ein mal kommen zwei Fahrradfahrer um die Kurve angedonnert und einer kann nicht ausweichen und rammt mein mittlerweile stehendes Auto. Und wer war wohl nach zwei Instanzen schuld? Genau!

XtraLarge
2008-05-29, 12:53:27
...

Es geht nicht um die Schuld, sondern um die Haftung. Als Halter des Fahrzeugs bzw. als Führer des Fahrzeugs (ja, ich weiß, der Führer ist tot...) haftest du immer, nur bei der Berechnung der Schadesnhöhe wird Mitverschulden berücksichtigt. Der Gesetzgeber sagt aber klar: So lange ein Kind bis 10 J nichts Vorsätzliches tut, ist er für Nichts verantwortlich. Das hat mit der Haftung der Eltern zunächst nichts zu tun.
Was die Verletzung der Aufsichtspflicht angeht: Ist das nicht eine weltfremde Ansicht? Mal abgesehen davon, dass die Rechtssprechung schon lange die Aufsichtspflicht der Eltern sehr niedrig hält, wie sollen die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt haben, wenn ihr Kind angefahren wird, weil der Autofahrer seine Pflichten verletzt hat?

Du schiebst also dein Auto auch immer hübsch an einer Reihe parkender Autos vorbei, um nicht Gefahr zu laufen, dass ein Kind zwischen zwei parkenden Autos rausspringt?! :|

Es ist also Weltfremd, wenn Eltern dafür Sorge tragen, dass ihre Kinder nicht auf dem Gehweg einer stark befahrenen Straße spielen? Natürlich...Die Reise nach Jerusalem ist out! Lasst uns doch den Tanz auf dem Vulkan spielen!

Also manchmal...

deekey777
2008-05-29, 13:00:19
Du schiebst also dein Auto auch immer hübsch an einer Reihe parkender Autos vorbei, um nicht Gefahr zu laufen, dass ein Kind zwischen zwei parkenden Autos rausspringt?! :|

Habe ich das geschrieben?


Es ist also weltfremd, wenn Eltern dafür Sorge tragen, dass ihre Kinder nicht auf dem Gehweg einer stark befahrenen Straße spielen? Natürlich...Die Reise nach Jerusalem ist out! Lasst uns doch den Tanz auf dem Vulkan spielen!

Also manchmal...
Ach du Schande...
Was soll das jetzt? Mein Fahrlehrer hat mal ein Beispiel gemacht: Ein LKW-Fahrer hat gegen 21.00 Uhr ein Kind angefahren. Seine Ausrede war, dass um diese Uhrzeit Kinder auf der Straße nichts zu suchen haben und er damit nicht gerechnet hat.
Wie wär's damit: Du schaust dir die höchstrichterliche Rechtssprechung bezüglich Aufsichtspflicht der Eltern an, dann reden wir weiter.

seahawk
2008-05-29, 13:15:58
Wenn der Verkehrsraum nicht übersichtlich ist muss die Geschwindigkeit verringert werden, zur Not auf 1-2 km/h. So einfach sind die Regeln. Wer mit 50 km/h durch ne eng beparkte Strasse im Wohngebiet fährt, spielt russisch Roulette mit dem Leben eines Kindes.

drexsack
2008-05-29, 13:22:10
Dieser Thread ist ja genial, den sollte man für die Nachwelt erhalten. Beschissenste Diskussionskultur und weltfremdes Nerdtum at it's best, 3dc-Style halt.

zum Thema:

Du magst vor Gericht schuld bekommen, das heisst aber nicht, dass du auch wirklich Schuld hast. Jeder der in der Stadt Auto fährt kann dir das bestätigen.

deekey777
2008-05-29, 13:32:11
Dieser Thread ist ja genial, den sollte man für die Nachwelt erhalten. Beschissenste Diskussionskultur und weltfremdes Nerdtum at it's best, 3dc-Style halt.

zum Thema:

Du magst vor Gericht schuld bekommen, das heisst aber nicht, dass du auch wirklich Schuld hast. Jeder der in der Stadt Auto fährt kann dir das bestätigen.
Ich habe doch geschrieben: Der Halter/Fz-Führer haftet immer, ohne dass die Frage nach der Schuld gestellt wird. Erst bei der Rechtsfolge wird nach dem Mitverschulden gefragt/geprüft.
Bei einem Kind unter 10 wird Mitverschulden ausgeschlossen (solange kein Vorsatz und weitere Kriterien).
Es ist aber nicht so, dass, wenn en ein Kind auf die Straße läuft, man diesem ausweicht und dadurch anderen oder sich selbst Schaden zufügt, der Autofahrer auf dem Schaden sitzen bleibt. Da werden die Eltern (mit-)blechen müssen, schließlich ist es in ihrem Interesse, dass ihr Kind nicht verletzt wird (GoA).

Warum - denkt ihr, - heißt die Haftpflichtversicherung Haftpflichtversicherung und nicht "Verschuldensversicherung"? Wer ein fahrendes Fahrzeug stellt eine Gefahr dar, und der, der die Gefahr verusacht, haftet nunmal.

Mr_Snakefinger
2008-05-29, 13:41:42
Du magst vor Gericht schuld bekommen, das heisst aber nicht, dass du auch wirklich Schuld hast. Jeder der in der Stadt Auto fährt kann dir das bestätigen.

Genau darum geht es ja. ;)

Was bringt mir das Wissen, dass ich keine Schuld (oder vllt. besser ausgedrückt: dass ich nicht alleine Schuld habe) habe, wenn ich bis ans Ende meiner Tage dafür zahlen darf?

Im Übrigen (nur mal so nebenher):
Es hat glaube ich niemand ernsthaft etwas dagegen gesagt, dass man seine Geschwindigkeit der Situation entsprechend anpassen muss. Sprich: Eng, unübersichtlich oder vllt. sogar das Wissen darum, dass in einer Strasse eine potenzielle Gefahr von was auch immer ausgeht = Fuss vom Gas.
Allerdings sollte mal wirklich JEDER in sich gehen und sich fragen, inwieweit es möglich ist, wirklich IMMER alles zu überscheuen und auf ALLES vorbereitet zu sein.
Man kann sich sicherlich auf vieles einstellen und wer viel fährt, der wird einiges an Erfahrung mitbringen, um Gefahrensituation besser im Vorfeld abschätzen zu können. Aber zu fordern (wie unsere Fahrschul-Theoretiker) zu jeder Zeit auf jeden Zufall (!!!) vorbereitet zu sein ist imho mehr als weltfremd, denn das würde bedeutetn, dass ich selbst auf Landstrassen maximal 30 fahren dürfte, nur um auf (fast) alle möglichen Situationen reagieren zu können.

Panasonic
2008-05-29, 13:47:52
Was bringt mir das Wissen, dass ich keine Schuld (oder vllt. besser ausgedrückt: dass ich nicht alleine Schuld habe) habe, wenn ich bis ans Ende meiner Tage dafür zahlen darf?Der Grund liegt doch auf der Hand: Weil Kinder den Straßenverkehr überhaupt nicht überblicken und einschätzen können. Du kannst das schon und bist dadurch im Vorteil. Und wenn Dir ein Kind in's Auto rennt, dann wird Deine Versicherung zahlen müssen, nicht Du. Deshalb gibt es ja eine Versicherungspflicht beim führen eines KFZ.

Exxtreme
2008-05-29, 14:14:02
Die beiden sind der Meinung, dass ich den Großteil der Schuld trage. Ich sehe das anders. Habe schließlich keine Chance das Kind zu sehen. Meines Erachtens verletzt der Erziehungsberechtigte/Aufsichtspflichtige hier seine Pflicht und nicht ich!
Rein rechtlich bist du schuld. So will es der Gesetzgeber und so wird auch jedes Gericht entscheiden. Ausser du ziehst vor das Bundesverfassungsgericht und das gibt dir recht. Eltern werden fast nie wegen Aufsichtspflichverletzungen zur Kasse gebeten. Ist so.

Ich finde das zwar auch scheisse hoch drei aber machen kann man nichts. Ist halt das Risiko wenn man in ein Fahrzeug steigt. Mit Radfahrern ist das leider ähnlich. Was meinst du warum die so auffällig gegen die Verkehrsregeln verstossen? Die wissen genau, daß sie die Schuld nie bekommen wenn es kracht. Gibt vielleicht sogar noch nettes Schmerzensgeld für nix.

Mr.Fency Pants
2008-05-29, 14:19:22
Ich finde das zwar auch scheisse hoch drei aber machen kann man nichts. Ist halt das Risiko wenn man in ein Fahrzeug steigt. Mit Radfahrern ist das leider ähnlich. Was meinst du warum die so auffällig gegen die Verkehrsregeln verstossen? Die wissen genau, daß sie die Schuld nie bekommen wenn es kracht. Gibt vielleicht sogar noch nettes Schmerzensgeld für nix.

So nen Schwachsinn hab ich ja selten gelesen. Welcher Fahrradfahrer nimmt denn sowas wissentlich in Kauf? Klar, ich habe immer im Hinterkopf, dass ich ja nicht Schuld bin, wenn mich doch mal Auto mit dem Gewicht von 1,5 Tonnen erwischt. *kopfschüttel*

Exxtreme
2008-05-29, 14:23:36
So nen Schwachsinn hab ich ja selten gelesen. Welcher Fahrradfahrer nimmt denn sowas wissentlich in Kauf? Klar, ich habe immer im Hinterkopf, dass ich ja nicht Schuld bin, wenn mich doch mal Auto mit dem Gewicht von 1,5 Tonnen erwischt. *kopfschüttel*
Ach, noch nie erlebt wie sich die Radfahrer an der roten Ampel zwischen den Autos nach vorne drängeln? Das ist verboten und sie tun es trotzdem und zwar vorsätzlich. Und das ist nur ein Beispiel. Also erzähl mir nix, Radfahrer würden nicht wissentlich gegen Verkehrsregeln verstoßen.

X-Force
2008-05-29, 14:26:21
ich weiß auch jetzt schon, daß man 24/7 nicht beaufsichtigen kann, aber dann dürfen die kinder halt nicht alleine raus, man muss aufs land ziehen oder sonstwas... die stadt ist nunmal gefährlich, nicht nur was den verkehr angeht!

Mr.Fency Pants
2008-05-29, 14:31:58
Ach, noch nie erlebt wie sich die Radfahrer an der roten Ampel zwischen den Autos nach vorne drängeln? Das ist verboten und sie tun es trotzdem und zwar vorsätzlich. Und das ist nur ein Beispiel. Also erzähl mir nix, Radfahrer würden nicht wissentlich gegen Verkehrsregeln verstoßen.

Ich habe nicht gesagt, dass Fahrradfahrer nicht wissentlich gegen die Verkehrsreglen verstossen, aber deine Äußerung ala Schmerzensgeld ist absoluter Blödsinn. Welcher Fahrradfahrer nimmt denn in Kauf angefahren zu werden, um Schmerzensgeld zu kassieren?

Panasonic
2008-05-29, 14:34:20
Rein rechtlich bist du schuld. So will es der Gesetzgeber und so wird auch jedes Gericht entscheiden. Ausser du ziehst vor das Bundesverfassungsgericht und das gibt dir recht. Eltern werden fast nie wegen Aufsichtspflichverletzungen zur Kasse gebeten. Ist so.

Ich finde das zwar auch scheisse hoch drei aber machen kann man nichts. Ist halt das Risiko wenn man in ein Fahrzeug steigt. Mit Radfahrern ist das leider ähnlich. Was meinst du warum die so auffällig gegen die Verkehrsregeln verstossen? Die wissen genau, daß sie die Schuld nie bekommen wenn es kracht. Gibt vielleicht sogar noch nettes Schmerzensgeld für nix.
Als Radfahrer kann ich Dir nur sagen, dass keiner, der richtig im Kopf ist, einen Unfall mit einem Auto provoziert, um Geld rausquetschen zu können. Was für Dich nämlich eine Beule in der Tür bedeutet, kostet im Zweifelsfall unser Leben.

Exxtreme
2008-05-29, 14:42:47
Daß Unfälle mit Absicht provoziert werden, das schrieb ich nirgends. Man kann es aber als Fakt ansehen, daß Radfahrer fast nie die Schuld bekommen wenn sie in einen Unfall verwickelt werden. Ausser, sie sind stark alkoholisiert oder es gab früher schon "Selbstmordtendenzen" etc. Und leider kenne ich einige, die sind sich dieser Tatsache bewusst. Und wenn ich sehe wie die meisten Radfahrer im Strassenverkehr abgehen, komme ich durchaus auf den Gedanken, daß einige eins und eins zusammengezählt haben.

twodoublethree
2008-05-29, 15:51:15
Hat zwar nix mit Kinder zu Tun, aber imho muss man sich einfach auch manchmal an die realen Gegebenheiten anpassen. Wenn ich z.B. mit dem Motorrad zu Uni fahre, hier in München, ist teilweise einiges los in ein paar Seitenstraßen, Fußgänger laufen überall über die Straße, LKWs blockieren eine Spur zum Be-/Entladen, dichter Verkehr etc. Wenn da jeder "angepasst" fahren würde, würde garnix mehr gehen weil man da einfach nicht alles einsehen kann.

Was für ne Strafe hat man denn zu erwarten, wenn sowas wie hier im Thread angesprochen tatsächlich passieren würde? Ich meine, wenn man nur eine "rechtliche" Schuld hat, trotzdem aber ein reines Gewissen hat weil man es nicht verhindern konnte, was kommt auf einen zu ausser ner evtl. steigenden Versicherungsprämie?

Ric
2008-05-29, 15:55:33
Hat zwar nix mit Kinder zu Tun, aber imho muss man sich einfach auch manchmal an die realen Gegebenheiten anpassen. Wenn ich z.B. mit dem Motorrad zu Uni fahre, hier in München, ist teilweise einiges los in ein paar Seitenstraßen, Fußgänger laufen überall über die Straße, LKWs blockieren eine Spur zum Be-/Entladen, dichter Verkehr etc. Wenn da jeder "angepasst" fahren würde, würde garnix mehr gehen weil man da einfach nicht alles einsehen kann.

Was für ne Strafe hat man denn zu erwarten, wenn sowas wie hier im Thread angesprochen tatsächlich passieren würde? Ich meine, wenn man nur eine "rechtliche" Schuld hat, trotzdem aber ein reines Gewissen hat weil man es nicht verhindern konnte, was kommt auf einen zu ausser ner evtl. steigenden Versicherungsprämie?

Normalerweise - je nachdem wa statsächlich passiert ist eine strafverfahren wegen fahrlässiger körperverletzung/fahrlässiger tötung.
Je nachdem was dir für ein vorwurf gemacht wird geht das von - keiner strafe - über einstellung mit oder ohne auflagen - geldstrafe - haftstrafe mit oder ohne bewährung.
Daneben kann - je nach tatsächlichem sachverhalt dein führerschein eingezogen werden, es kann punkte geben + bußgeld.

twodoublethree
2008-05-29, 15:59:12
Und sowas passiert, wenn ich in ner 30er Zone nen unbeabsichtigten Unfall mit nem Kind habe? Das man zahlen muss kann ich schon verstehen, aber dass man strafrechtliche Konsequenzen hat is nochmal ne andere Sache find ich...

deekey777
2008-05-29, 17:02:57
Rein rechtlich bist du schuld. So will es der Gesetzgeber und so wird auch jedes Gericht entscheiden. Ausser du ziehst vor das Bundesverfassungsgericht und das gibt dir recht. Eltern werden fast nie wegen Aufsichtspflichverletzungen zur Kasse gebeten. Ist so.
Ach Exxtreme... ;(
Was hat denn die Aufsichtspflicht der Eltern mit der Tatsache zu tun, dass ihr Kind von einem Autofahrer angefahren wird, der gegen seine Pflichten als Führer eines Autos verstösst?
Ich habe so einen Eindruck, dass ihr irgendwann mit einem Ohr, in dem Wattestäbchen steckte, von Aufsichtspflicht der Eltern gehört habt.
Wie ein schlauer Mann sagte: "Das rote Buch spricht zu euch." (Rotes Buch = Schönfelder).

http://dejure.org/gesetze/BGB/832.html
§ 832
Haftung des Aufsichtspflichtigen(1) Wer kraft Gesetzes zur Führung der Aufsicht über eine Person verpflichtet ist, die wegen Minderjährigkeit oder wegen ihres geistigen oder körperlichen Zustands der Beaufsichtigung bedarf, ist zum Ersatz des Schadens verpflichtet, den diese Person einem Dritten widerrechtlich zufügt. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn er seiner Aufsichtspflicht genügt oder wenn der Schaden auch bei gehöriger Aufsichtsführung entstanden sein würde.

(2) Die gleiche Verantwortlichkeit trifft denjenigen, welcher die Führung der Aufsicht durch Vertrag übernimmt

Wenn ich ein Kind anfahre, wer fügt hier wem widerrechtlich einen Schaden zu:
A) Das Kind mir
B) Ich dem Kind.


Aber nehmen wir einen anderen Fall an, wo es wirklich auf die Aufsichtspflicht der Eltern ankommen kann. Und zwar: Du fährst ganz normal durch einen Wohnbereich. Abseits der Straße spielen Kinder Fußball. Der kleine Heinz verschätzt sich und schießt den Fußball gegen dein Auto, was dein Auto verbeult.
Wenn der Heinz schon sieben Jahre und älter ist, so ist er für die Ausbeulung deines Autos ersatzpflichtig.
Haften aber auch die Eltern für die Taten ihres Kindes? Wenn sie sich exkulpieren können, dann nicht (siehe Abs. 1, Satz 2). Für die Exkulpation genügt es, wenn die Eltern glaubhaft machen, dass sie ihr Kind darüber belehrt haben, aufzupassen, wenn sie Fußball spielen.

Es gibt aber viel interessantere Fälle:
Jeder kennt sie, denn sie sind überall: Schilder, auf denen steht "Eltern haften für ihre Kinder".
Stellt euch vor: Kinder gelangen auf eine Baustelle, laufen rum und finden eine vollfunktionsfähige Kreissäge. Und da die Kreissäge "Wrum-Wrum" macht, spielen sie damit. Sie durchschneiden damit die Reifen eines Baustellenfahrzeugs, sägen einander die Finger ab...
Ratet mal, wer wofür haften wird.
Der Richter wird dem Bauherr oder dem für die Baustelle Verantwortlichen den Arsch aufreißen. Natürlich wird dieser sagen: "Da war doch ein Schild, dass die Eltern für ihre Kinder haften!" Und der Richter wird sagen: "Du Trottel, du bist in der Pflicht dafür zu sorgen, dass Kinder nicht einmal auf deine Baustelle gelangen können, erschwerend kommt, dass die Kreissäge ohne Aufsicht betriebsbereit für jeden Außenstehenden zugänglich war."
Die Eltern sind nicht verpflichtet, ihre Kinder an der Hand zu halten, das ist weltfremd. Ich weiß nicht, wie eure Kindheit war, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Eltern mich immer begleiteten.


Ich finde das zwar auch scheisse hoch drei aber machen kann man nichts.
Und wenn das dein Kind ist?

Ist halt das Risiko wenn man in ein Fahrzeug steigt. Mit Radfahrern ist das leider ähnlich. Was meinst du warum die so auffällig gegen die Verkehrsregeln verstossen? Die wissen genau, daß sie die Schuld nie bekommen wenn es kracht. Gibt vielleicht sogar noch nettes Schmerzensgeld für nix.
Beim Unfall mit Radfahrer ist es wirklich ätzend, aber wenn man einen fähigen Anwalt hat, der das Mitverschulden des Radfahrers beweist, sinkt die Höhe des Schadenersatzes zT deutlich. Insbesondere wenn der Radfahrer eine Kopfverletzung davon trägt, was mit einem Radfahrerhelm vermieden werden könnte, usw. Das Mitverschulden wird aber nie und nimmer 100% sein.

Ähnlich ist es mit älteren Menschen: Schon in der Theorie wird darauf eingehämmert, dass sie fast so schlimm wie Kinder sind.
Vor einigen Jahren gab es einen Fall, als eine junge Autofahrerin eine Oma anfuhr, die meinte, über die Straße gehen zu müssen. Die Autofahrerin traf rein objektiv keine Schuld, trotzdem wurde sie von der Haftung nicht befreit, denn der Richter hat sie erinnert, was sie in der Theorie gelernt hat: Man muss als Autofahrer damit rechnen, dass ältere Menschen ein sehr fragwürdiges Verhalten im Straßenverkehr zeigen.

Undertaker
2008-05-29, 17:18:44
Na, das ist ja seltsam: In den Fragebögen für meine Klasse-B-Prüfung und später für C/CE hatte ich solche komische Bildchen mit spielenden Kindern und parkenden Autos. Was bin ich denn für ein hochnäsiger Kerl...

Du darfst mir gerne eine Kopie der Frage machen, wo über mögliche Folgen eines solchen Unfalles, Klärung der Schuldfrage und die Abhängigkeit von Alter des Kindes gesprochen wird. Nicht einfach, denn eine solche Frage gibt es nicht.
Das grundsätzlich, in kinderreichen Gebieten auch ganz besonders, vorsichtig gefahren werden muss ist jedem bekannt und war nicht die Frage.

Lawmachine79
2008-05-29, 17:27:42
Also, im Grunde genommen ist es ganz einfach:
Sobald Du ein Auto bewegst, erfüllst Du immer den subjektiven Tatbestand der (mindestens) Fahrlässigkeit, wenn ein objektiver Tatbestand wirksam wird (also eine Körperverletzung oder Tötung) gegen einen schwächeren Verkehrs teilnehmer, also Fußgänger, Radfahrer, wie es bei Motorrädern ist, weiß ich nicht. Ausnahme sind hier noch Autobahnen und Kraftfahrstraßen und (denke ich) Suizidversuche.
Also, wenn Dir ein Fußgänger oder Radfahrer "vor den Stern / die Niere / die Ringe" läuft, Du NICHT auf Autobahn/Kraftfahrstraße bist, es KEIN Selbstmord war (auch nicht wenn die Blödheit an einen solchen grenzt), hast Du MINDESTENS Teilschuld, und wenn das "Opfer" sich noch so dumm angestellt hat.

007
2008-05-29, 17:32:11
Ach Exxtreme... ;(
Was hat denn die Aufsichtspflicht der Eltern mit der Tatsache zu tun, dass ihr Kind von einem Autofahrer angefahren wird, der gegen seine Pflichten als Führer eines Autos verstösst?
Ich habe so einen Eindruck, dass ihr irgendwann mit einem Ohr, in dem Wattestäbchen steckte, von Aufsichtspflicht der Eltern gehört habt.
Wie ein schlauer Mann sagte: "Das rote Buch spricht zu euch." (Rotes Buch = Schönfelder).

http://dejure.org/gesetze/BGB/832.html


Wenn ich ein Kind anfahre, wer fügt hier wem widerrechtlich einen Schaden zu:
A) Das Kind mir
B) Ich dem Kind.


Aber nehmen wir einen anderen Fall an, wo es wirklich auf die Aufsichtspflicht der Eltern ankommen kann. Und zwar: Du fährst ganz normal durch einen Wohnbereich. Abseits der Straße spielen Kinder Fußball. Der kleine Heinz verschätzt sich und schießt den Fußball gegen dein Auto, was dein Auto verbeult.
Wenn der Heinz schon sieben Jahre und älter ist, so ist er für die Ausbeulung deines Autos ersatzpflichtig.
Haften aber auch die Eltern für die Taten ihres Kindes? Wenn sie sich exkulpieren können, dann nicht (siehe Abs. 1, Satz 2). Für die Exkulpation genügt es, wenn die Eltern glaubhaft machen, dass sie ihr Kind darüber belehrt haben, aufzupassen, wenn sie Fußball spielen.

Es gibt aber viel interessantere Fälle:
Jeder kennt sie, denn sie sind überall: Schilder, auf denen steht "Eltern haften für ihre Kinder".
Stellt euch vor: Kinder gelangen auf eine Baustelle, laufen rum und finden eine vollfunktionsfähige Kreissäge. Und da die Kreissäge "Wrum-Wrum" macht, spielen sie damit. Sie durchschneiden damit die Reifen eines Baustellenfahrzeugs, sägen einander die Finger ab...
Ratet mal, wer wofür haften wird.
Der Richter wird dem Bauherr oder dem für die Baustelle Verantwortlichen den Arsch aufreißen. Natürlich wird dieser sagen: "Da war doch ein Schild, dass die Eltern für ihre Kinder haften!" Und der Richter wird sagen: "Du Trottel, du bist in der Pflicht dafür zu sorgen, dass Kinder nicht einmal auf deine Baustelle gelangen können, erschwerend kommt, dass die Kreissäge ohne Aufsicht betriebsbereit für jeden Außenstehenden zugänglich war."
Die Eltern sind nicht verpflichtet, ihre Kinder an der Hand zu halten, das ist weltfremd. Ich weiß nicht, wie eure Kindheit war, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Eltern mich immer begleiteten.


Und wenn das dein Kind ist?

Beim Unfall mit Radfahrer ist es wirklich ätzend, aber wenn man einen fähigen Anwalt hat, der das Mitverschulden des Radfahrers beweist, sinkt die Höhe des Schadenersatzes zT deutlich. Insbesondere wenn der Radfahrer eine Kopfverletzung davon trägt, was mit einem Radfahrerhelm vermieden werden könnte, usw. Das Mitverschulden wird aber nie und nimmer 100% sein.

Ähnlich ist es mit älteren Menschen: Schon in der Theorie wird darauf eingehämmert, dass sie fast so schlimm wie Kinder sind.
Vor einigen Jahren gab es einen Fall, als eine junge Autofahrerin eine Oma anfuhr, die meinte, über die Straße gehen zu müssen. Die Autofahrerin traf rein objektiv keine Schuld, trotzdem wurde sie von der Haftung nicht befreit, denn der Richter hat sie erinnert, was sie in der Theorie gelernt hat: Man muss als Autofahrer damit rechnen, dass ältere Menschen ein sehr fragwürdiges Verhalten im Straßenverkehr zeigen.


Die meisten haben noch nichtmal ein Prblem damit, dass sie für etwas Haften, wenn sie denn Schuld haben.
Wenn ich aber nun mit 15km/h an parkenden Autos vorbeifahre und mir springt einen halben Meter vor mir ein Kind auf die Straße, dann habe selbst bei 15km/h keine Chance mehr. In einem solchen Fall kann der Autofahrer auch nicht Schuld sein, dass er dann aber trotzdem haftet ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Du argumentierst hier mit "weltfremd" und "nicht praktizierbar", wenn's um die Aufsichspflicht geht, hälst es aber für "praktikabel", dass ein Autofahrer auch bei dem von mir geschilderten Fall zum Stehen kommt. Was ist denn weltfremder? Ein Kind an der Hand eines Elternteils oder ein Autofahrer, der binnen 0,005sec sein Auto zum Stehen bringen soll?

Über die Gesetzeslage brauchen wir nicht diskutieren, die ist eindeutig, aber ob die so sinnvoll ist, ist in meinen Augen fragwürdig.

Grestorn
2008-05-29, 17:36:12
Die Idee hinter dem Gesetz ist ja, dass man automatisch ein Risiko trägt wenn man ein KFZ führt. Man stellt ein Risiko auch für andere Menschen dar und übernimmt damit automatisch auch die Verantwortung für dadurch entstandene Schäden.

Wenn nun ein zweiter ins Spiel kommt, der selbst aber nicht als schuldfähig gilt, dann bleibt die Schuld eben alleine beim KFZ-Führer.

Ich wäre in einer solchen Situation als Autofahrer auch ziemlich verärgert und empfände das als ungerecht. Aber dennoch kann ich die Idee hinter der Rechtssprechung gut verstehen.

Mr_Snakefinger
2008-05-29, 17:46:24
Wenn ich ein Kind anfahre, wer fügt hier wem widerrechtlich einen Schaden zu:
A) Das Kind mir
B) Ich dem Kind.

Es geht nicht um die Frage, wer hier wem einen Schaden zufügt, wenn ein Kind im Strassenverkehr angefahren wird. Wer hier den Schaden hat und wer ihn zugefügt hat ist nicht die problematische Frage.

Und es dürfte sehr wohl eine "Aufsichtspflicht" unabhängig von der Haftung gegenüber Dritten geben. Anders wäre es nicht zu erklären, dass schon Eltern angeklagt wurden, weil sie ihr eigenes Kind aus den Augen gelassen haben, dass mal aus Spaß auf die Balkon geklettert ist und blöderweise runtergefallen ist. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass die sich aus der Nummer (ich tippe mal grob auf fahrlässige Körperverletzung/Tötung) rausreden konnten?!

Panasonic
2008-05-29, 17:48:37
Es geht nicht um die Frage, wer hier wem einen Schaden zufügt, wenn ein Kind im Strassenverkehr angefahren wird. Wer hier den Schaden hat und wer ihn zugefügt hat ist nicht die problematische Frage.

Und es dürfte sehr wohl eine "Aufsichtspflicht" unabhängig von der Haftung gegenüber Dritten geben. Anders wäre es nicht zu erklären, dass schon Eltern angeklagt wurden, weil sie ihr eigenes Kind aus den Augen gelassen haben, dass mal aus Spaß auf die Balkon geklettert ist und blöderweise runtergefallen ist. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass die sich aus der Nummer (ich tippe mal grob auf fahrlässige Körperverletzung/Tötung) rausreden konnten?!In solchen Fällen muss ermittelt werden. Aber guck Dir doch mal an, wohin die Ermittlungen idR führen.

Mr_Snakefinger
2008-05-29, 17:56:59
Aber guck Dir doch mal an, wohin die Ermittlungen idR führen.

Im Sande... Und DA liegt der Hase im Pfeffer (imho).

Panasonic
2008-05-29, 17:57:38
Im Sande... Und DA liegt der Hase im Pfeffer (imho).Ach komm! Sei doch mal realistisch! Was ist denn für Dich die "Aufsichtspflich"?

Der Eigentümer und Halter eines Pkw kann von den Eltern eines siebenjährigen Kindes keinen Ersatz des Schadens verlangen, der ihm dadurch entstanden ist, daß er dem seine Fahrbahn überquerenden Kinde ausgewichen und sodann verunglückt ist, wenn er nicht beweist, daß der Unfall für ihn unabwendbar war. Er hat auch keinen Schadensersatzanspruch gegen die Eltern des Kindes wegen Verletzung der Aufsichtspflicht, weil es in der Regel nicht zumutbar ist, einem siebenjährigen Kind das unbeaufsichtigte Betreten einer Straße zu verbieten, die es auch für den Schulweg benutzen muß, und weil auch eindringliche Ermahnungen und Belehrungen eine gelegentliche Unvorsichtigkeit des Kindes nicht ausschließen können.
OLG Celle - 5 U 126/74

Mr_Snakefinger
2008-05-29, 18:16:05
Das ist die eine Seite. Und ich will überhaupt nicht bestreiten, dass das im Kern auch die richtige Argumentation ist.

Zu einem Unfall gehören aber mindestens zwei Seiten. Und wenn wir da beim Thema "realistisch" sind, dann lies Dir nochmal den Beitrag von 007 durch.

Wie auch er schon schrieb: Es geht gar nicht so sehr um die Rechtssprechung an sich, dann die ist so, wie sie ist. Aber ich persönlich kann es nicht nachvollziehen, dass der Autofahrer in jeder Hinsicht der Gef***te ist, ganz egal, ob er wirklich Schuld hat oder zweifelsfrei festgestellt werden kann, dass er keine Schuld hat.


***** EDIT *****
Das zitierte Urteil passt aber dennoch nicht auf die Ursprungsfrage des Threads.
Da ging es nicht um die Frage nach dem Schadensersatz, der gefordert wird, weil man Blechschaden verursacht hat, um einen Personenschaden zu vermeiden.
Diesen Punkt finde ich persönlich aber auch völlig uninteressant.

deekey777
2008-05-29, 18:43:37
Es geht nicht um die Frage, wer hier wem einen Schaden zufügt, wenn ein Kind im Strassenverkehr angefahren wird. Wer hier den Schaden hat und wer ihn zugefügt hat ist nicht die problematische Frage.

Und es dürfte sehr wohl eine "Aufsichtspflicht" unabhängig von der Haftung gegenüber Dritten geben. Anders wäre es nicht zu erklären, dass schon Eltern angeklagt wurden, weil sie ihr eigenes Kind aus den Augen gelassen haben, dass mal aus Spaß auf die Balkon geklettert ist und blöderweise runtergefallen ist. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass die sich aus der Nummer (ich tippe mal grob auf fahrlässige Körperverletzung/Tötung) rausreden konnten?!
Obhutspflicht <-> Aufsichtspflicht.
http://lexetius.com/2004,1660 -> Randnummer 7.
Die meisten haben noch nichtmal ein Prblem damit, dass sie für etwas Haften, wenn sie denn Schuld haben.
Wenn ich aber nun mit 15km/h an parkenden Autos vorbeifahre und mir springt einen halben Meter vor mir ein Kind auf die Straße, dann habe selbst bei 15km/h keine Chance mehr. In einem solchen Fall kann der Autofahrer auch nicht Schuld sein, dass er dann aber trotzdem haftet ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Du argumentierst hier mit "weltfremd" und "nicht praktizierbar", wenn's um die Aufsichspflicht geht, hälst es aber für "praktikabel", dass ein Autofahrer auch bei dem von mir geschilderten Fall zum Stehen kommt. Was ist denn weltfremder? Ein Kind an der Hand eines Elternteils oder ein Autofahrer, der binnen 0,005sec sein Auto zum Stehen bringen soll?

Über die Gesetzeslage brauchen wir nicht diskutieren, die ist eindeutig, aber ob die so sinnvoll ist, ist in meinen Augen fragwürdig.

Die Gesetzlage ist alles andere als fragwürdig.
Ich wiederhole mich nochmal: Die Gefahr geht nicht vom Kind aus, das aufeinmal auf die Straße springt, sondern einzig und allein von dem fahrenden Auto. Und derjenige, der diese Gefahr verursacht (Halter des KfZ, der Fahrer) haftet automatisch und zu 100%.

Ihr macht den Fehler, dass ihr verschiedene Tatbestände zusammenmischt. Die Frage nach der Erfüllung der Aufsichtspflicht stellt sich nur dann, wenn das Kind selbst einen rechtswidrigen Eingriff verübt hat (siehe mein Beispiel mit dem Fußball und Beule am Auto). Nur dann stellt sich die Frage, ob die Verletzung der Aufsichtspflicht für die Verletzung des Eigentums ursächlich war ("Pflichtwidrigkeitzusammenhang"). Hier geht es nur um den Schutz des Dritten.

No.3
2008-05-29, 22:36:13
Fährst du nämlich nicht mit deinem Auto, reduzierst du das Risiko schlagartig auf Null.

gehst Du nicht aus dem Haus, nicht vor die Tür, nicht auf die Strasse, dann reduzierst Du das Risiko auch auf Null. ;)


Der Gesetzgeber sagt aber klar: So lange ein Kind bis 10 J nichts Vorsätzliches tut, ist er für Nichts verantwortlich.

nun, definiere mal Vorsatz bei nem Kind ??


wie sollen die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt haben, wenn ihr Kind angefahren wird, weil der Autofahrer seine Pflichten verletzt hat?

simple Antwort, Aufsicht = dafür sorgen dass das Kind net auf die Strasse rennt ;)


Wenn Du mal Elter bist, dann wirst Du verstehen, warum man Kinder nicht 24/7 "beaufsichtigen" kann :)

ein Sack Flöhe hütet sich leichter :frown:


Du magst vor Gericht schuld bekommen, das heisst aber nicht, dass du auch wirklich Schuld hast

unschuldig Schuld bekommen ;)

komisch, z.B. in den Threads wo es um Todesstrafe geht heisst es dann immer, auf gar keinen Fall Todesstrafe nicht dass es einen Unschuldigen trifft. Aber hier nimmt man es - freundlich formuliert - billigend in Kauf, nein, es ist sogar Masche. ;)

No.3
2008-05-29, 22:39:33
Mit Radfahrern ist das leider ähnlich. Was meinst du warum die so auffällig gegen die Verkehrsregeln verstossen? Die wissen genau, daß sie die Schuld nie bekommen wenn es kracht. Gibt vielleicht sogar noch nettes Schmerzensgeld für nix.

meinste net, dass da was völlig falsch läuft? In der Schweiz braucht man als Velo-Fahrer eine "Vignette" d.h. eine obligatorische Versicherung...


Als Radfahrer kann ich Dir nur sagen, dass keiner, der richtig im Kopf ist, einen Unfall mit einem Auto provoziert, um Geld rausquetschen zu können. Was für Dich nämlich eine Beule in der Tür bedeutet, kostet im Zweifelsfall unser Leben.

als was würdest Du Radfahren bei Nacht ohne Licht bezeichnen ?? Ist hier bei mir im Ort die Regel und nicht die Ausnahme...


Die meisten haben noch nichtmal ein Prblem damit, dass sie für etwas Haften, wenn sie denn Schuld haben.
Wenn ich aber nun mit 15km/h an parkenden Autos vorbeifahre und mir springt einen halben Meter vor mir ein Kind auf die Straße, dann habe selbst bei 15km/h keine Chance mehr. In einem solchen Fall kann der Autofahrer auch nicht Schuld sein, dass er dann aber trotzdem haftet ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Du argumentierst hier mit "weltfremd" und "nicht praktizierbar", wenn's um die Aufsichspflicht geht, hälst es aber für "praktikabel", dass ein Autofahrer auch bei dem von mir geschilderten Fall zum Stehen kommt. Was ist denn weltfremder? Ein Kind an der Hand eines Elternteils oder ein Autofahrer, der binnen 0,005sec sein Auto zum Stehen bringen soll?

Über die Gesetzeslage brauchen wir nicht diskutieren, die ist eindeutig, aber ob die so sinnvoll ist, ist in meinen Augen fragwürdig.

eben genau daran krankt die ganze Angelegenheit


Ihr macht den Fehler, dass ihr verschiedene Tatbestände zusammenmischt. Die Frage nach der Erfüllung der Aufsichtspflicht stellt sich nur dann, wenn das Kind selbst einen rechtswidrigen Eingriff verübt hat (siehe mein Beispiel mit dem Fußball und Beule am Auto). Nur dann stellt sich die Frage, ob die Verletzung der Aufsichtspflicht für die Verletzung des Eigentums ursächlich war ("Pflichtwidrigkeitzusammenhang"). Hier geht es nur um den Schutz des Dritten.

sieh es mal so. Evolution ;)

In der Steinzeit mussten die Eltern aufpassen dass das Kind nicht vom Säbelzahntiger geholt wird. Heute müssen die Eltern halt aufpassen dass das Kind net vors Auto springt ;)

Annator
2008-05-30, 17:21:58
Richter: "Herr Angeklagter was haben sie zu ihrer Verteidigung zu sagen?"
Angeklagter: "Ich habe vorschriftsmäßig die Glocke geleutet und aus dem Weg geschrien."

Situation: Erster Autounfall in der Geschichte der vor Gericht gekommen ist.


Darf man ein Kind <10 Jahre alleine nach draußen zum spielen schicken?
Darf oder kann man ein Kind <10 Jahre die Schuld für etwas zusprechen?

Stormtrooper
2008-05-30, 17:51:08
Die meisten haben noch nichtmal ein Prblem damit, dass sie für etwas Haften, wenn sie denn Schuld haben.
Wenn ich aber nun mit 15km/h an parkenden Autos vorbeifahre und mir springt einen halben Meter vor mir ein Kind auf die Straße, dann habe selbst bei 15km/h keine Chance mehr.


Du warst dann mit deinen 15 km/h einfach zu schnell

§ 3 Geschwindigkeit
(1) 1Der Fahrzeugführer darf nur so schnell fahren, daß er sein Fahrzeug ständig beherrscht. 2Er hat seine Geschwindigkeit insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie seinen persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. 3Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 m, so darf er nicht schneller als 50 km/h fahren, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. Er darf nur so schnell fahren, daß er innerhalb der übersehbaren Strecke halten kann.

Auf deutsch ... wenn du irgendwas triffst was seitlich aus einer Strasse rauskam warst du zu schnell ... Ist leider so.

(2a) Die Fahrzeugführer müssen sich gegenüber Kindern, Hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, daß eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.
(3) 1Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auch unter günstigsten Umständen

1. innerhalb geschlossener Ortschaften für alle
Kraftfahrzeuge 50 km/h,

Und die günstigten Bedienungen sind.
Am Tag, hell, 12 m breite Strasse, 3 m breiter Fußgängerweg, keine Fußgänger, Fahrradfahrer oder parkende Autosauf der Strasse, trockene Strasse, neue Reifen, neue Bremsen hoch konzentriert fahren, kein Radio und kein Beifahrer oder sonst irgendwelche Dinge die dich ablenken oder dein Bremsweg verlängern könnten.

Bluescreen2004
2008-05-30, 19:06:23
Ich glaub manche übertreiben hier mal gewaltig!
Selbst in der Fahrschule wird man eher dazu ermuntert, seine 50km/h min. zu fahren damit man den Verkehrsfluss nicht stört.
Das man in dicht bebauten Gebieten wie in 30er/ Spielstraßen, wo man wohl eher mit Kinder rechnet Bremsbereit sein sollte, sollte schon alleine wegen den rechts / vor links alle paar Meter klar sein.

Davon zu sprechen man wäre mit 15km/h selbst zu schnell, weil unüberschaubar 50cm vor einem ein Kind auf die Straße flitzt, halte ich aber für absurd ganz erhlich.
Wenn ich von weiten Kinder / Ball / Hund ect.pp sehen würde, ja dann wären die 15km/h zu schnell.
Sehe ich nix ist es eben ein Risiko , ich kann aber nicht weil eventuel es sein könnte das was passiert dauernd Schritt fahren ... da packt mich eher die Polizei und verwarnt mich ...

Desswegen sind die Fett zitierten stellen auch etwas witzlos.
Bei dem ersteren kann ich ja auf der übersehbaren Strecke ohne Probleme halten.. ein Kind zwischen den Autos ist aber nicht meine übersehbare Strecke...... die verkürzt sich ja nicht Automatisch weil 50cm vor mir ein Kind auf die Straße springt.
Ist ja genauso wie mit Wild, dann müßte jeder Wildunfall ja auch eigene Schuld sein ....
Und bei Punkt2 muß ich diese Personen sehen können um drauf zu reagieren ...

Wurde hier ja schon oft geschrieben, als Autofahrer muß man mit dem Risiko leben, ist doch genauso wie das man mit dem fehlverhalten anderer Autofahrer leben muß!
Wenn nicht jeder etwas mitdenken würde , würde es wohl duzendemale öfter krachen , für unser Verkehrsaufkommen knallt es meiner Meinung nach extrem wenig hier....

Desswegen müßen beide Seiten was dafür tun, das niemals so etwas passiert.
Der Autofahrer wenn er Kinder sieht oder in solchen Gebieten einfährt eben Fuß etwas vom Gas, die Eltern müßen ihren Kindern in den Schädel stampfen das die Straße gefährlich ist und auch die Autos.

MFG

Panasonic
2008-05-30, 19:54:02
*Redeschwall*
Nur weil niemand so fährt, wie es vom Gesetzgeber gefordert wird, bedeutet dies nicht, dass sich alle richtig verhalten. Spätestens bei einem Unfall fällt man als Autofahrer ganz schnell zurück in die Realität und landet schmerzhaft auf dem Boden der Tatsachen.

Bluescreen2004
2008-05-30, 20:07:02
Wo habe ich geschrieben, das man sich vermeindlich richtig verhält weil alle anderen sich nicht an Regeln halten ?

????

RaumKraehe
2008-05-30, 20:10:17
Als Fahradfahrer, der recht flott unterwegs ist, kenne ich das Problem mit Kindern übrigens auch. Sehe ich Kinder in der Nähe der Straße oder Radwegen, dann bremse ich und halte mich Bereit zum anhalten.

Natürlich kann man Unfälle nicht immer vermeiden (ich hatte da noch nichts), aber wer sich an das hält, was er in der Fahrschule gelernt hat, ist doch auf einer relativ sicheren Seite.


Im ersten Fall siehst du das Kind und bremst, da musst du aber schon zugeben das es eine andere Situation ist als die hier Thematisierte.

Selbst wenn man sich an das hält was man in der Fahrschule gelernt hat kann was passieren. Wie es ja doch sehr schön in diesem Thread beschrieben steht. ;) Selbst mit 5 km/h auf einer 50ger Strecke haste dann halt Pech gehabt. ;)

Im ersten Fall siehst du das Kind und bremst, da musst du aber schon zugeben das es eine andere Situation ist als die hier Thematisierte.

Im Prinzip ist mir sowas schon mal passiert. Nur war es zum Glück kein Kind sondern nur ein Hund. Aber auch das Tier tat mir unendlich leid. Er sprang just aus einer Lücke raus ca. 1 m vor mir. Das es an dem Tag stark geregnet hatte fuhr ich schon mit verminderter Geschwindigkeit.
Ausweichen war nicht drin das es sonst den Gegenverkehr erwischt hätte. Vollbremsung bei nasser Fahrbahn ist auch nicht risikolos. Ich hatte einfach keine Chance den Zusammenstoß zu verhindern. :(

Panasonic
2008-05-30, 20:12:42
Im ersten Fall siehst du das Kind und bremst, da musst du aber schon zugeben das es eine andere Situation ist als die hier Thematisierte.

Selbst wenn man sich an das hält was man in der Fahrschule gelernt hat kann was passieren. Wie es ja doch sehr schön in diesem Thread beschrieben steht. ;) Selbst mit 5 km/h auf einer 50ger Strecke haste dann halt Pech gehabt. ;)

Im ersten Fall siehst du das Kind und bremst, da musst du aber schon zugeben das es eine andere Situation ist als die hier Thematisierte.
Es kommt auch sehr häufig vor, dass Kinder sich aus dem nichts direkt vor dem Kühlergrill rematerialisieren :rolleyes:

RaumKraehe
2008-05-30, 20:17:32
Es kommt auch sehr häufig vor, dass Kinder sich aus dem nichts direkt vor dem Kühlergrill rematerialisieren :rolleyes:

Ich hatte noch mehr geschrieben. Und ja darum geht es in diesem Thread. Kinder die plötzlich vor dem Auto auftauchen! ;) Es gibt Situationen im Straßenverkehr in dem man keine Chance hat 100% Überblick zu haben. Und das kann auch schon bei z.B. 5 km/h auf einer 50er Strecke passieren.

Panasonic
2008-05-30, 20:19:55
Ich hatte noch mehr geschrieben. Und ja darum geht es in diesem Thread. Kinder die plötzlich vor dem Auto auftauchen! ;) Es gibt Situationen im Straßenverkehr in dem man keine Chance hat 100% Überblick zu haben. Und das kann auch schon bei z.B. 5 km/h auf einer 50er Strecke passieren.Wie soll das bitte gehen? Wie soll ein Kind aus dem Nichts direkt vor dem Auto auftauchen? Habt ihr echt nur die ersten 5 Meter im Auge, wenn ihr Auto fahrt? Ist ja unglaublich.

drexsack
2008-05-30, 20:29:12
Wie soll das bitte gehen? Wie soll ein Kind aus dem Nichts direkt vor dem Auto auftauchen? Habt ihr echt nur die ersten 5 Meter im Auge, wenn ihr Auto fahrt? Ist ja unglaublich.

Sry aber wenn ich hier so mitlese kann ich mir nicht vorstellen das du jemals vorne in einem Auto sitzen durftest.

Stormtrooper
2008-05-30, 20:29:26
Selbst in der Fahrschule wird man eher dazu ermuntert, seine 50km/h min. zu fahren damit man den Verkehrsfluss nicht stört.

Sorry, aber wenn dich ein Fahrlehrer ermutigt MIN 50 zu fahren, dann soll der nochmal in die Ausbildung gehen.

drexsack
2008-05-30, 20:30:45
Sorry, aber wenn dich ein Fahrlehrer ermutigt MIN 50 zu fahren, dann soll der nochmal in die Ausbildung gehen.

In der Stadt tut das jeder, selbst mein Fahrprüfer hat mich nach 2 min angemault ich solle bitte mit 55 im Fluss mitfahren und kein Stau verursachen.

Bluescreen2004
2008-05-30, 20:33:55
Z.b wenn er zwischen den Autos steht z.b sich versteckt / spielt ?
Das Auto hinten würde ihn doch erst sehen, wenn er den weißen erreicht hat, vor allem weil er nach schräg zur Straßenmitte steht...


http://www.wdr.de/radio/schulportal2007/bildergalerie/684/media/1_1_detail2.jpg

Es geht ja auch nicht nur um das sehen, jetzt sehe ich ihn fahre auch nur 15km/h oder gar Schritt, bin Bremsbereit und achte auf den Jungen, der weil er verstecken spielt rennt trotzdem einfach los und flitzt gegen/vor mein Auto, je nach Abstand kann ich noch bremsen oder es passiert der Unfall.



MFG

RaumKraehe
2008-05-30, 20:36:43
Wie soll das bitte gehen? Wie soll ein Kind aus dem Nichts direkt vor dem Auto auftauchen? Habt ihr echt nur die ersten 5 Meter im Auge, wenn ihr Auto fahrt? Ist ja unglaublich.

Diese Einstellung von Dir ist noch unglaublicher. :|

Mal angenommen ein Kind sieht in einer Lücke parkender Autos auf dem Boden einen Ball. Das Kind kniet sich hin und hebt den Ball auf. Nun freut es sich ca. 1 Minute über den Ball. In dem Moment als es vielleicht möglich gewesen wäre das Kind zu sehen, wie es genau in die Lücke geht, da warst du mit deinem Auto noch ganz wo anders. ;) 100m bevor du mit deinem Auto die Lücke passierst ruft die Mutter böse das Kind. Steht ja auf der Strasse und es erschrickt. Der Ball fällt ihm aus der Hand und rollt Richtung Straße und spontan rennt das Kind hinterher.

Aber du wirst das dann in der Situation sicher gewusst haben. :|

Also nichts für ungut.

Panasonic
2008-05-30, 20:36:45
Sry aber wenn ich hier so mitlese kann ich mir nicht vorstellen das du jemals vorne in einem Auto sitzen durftest.Und wie kann ich Dir da jetzt helfen?
Diese Einstellung von Dir ist noch unglaublicher. :|

Mal angenommen ein Kind sieht in einer Lücke parkender Autos auf dem Boden einen Ball. Das Kind kniet sich hin und hebt den Ball auf. Nun freut es sich ca. 1 Minute über den Ball. In dem Moment als es vielleicht möglich gewesen wäre das Kind zu sehen, wie es genau in die Lücke geht, da warst du mit deinem Auto noch ganz wo anders. ;) 100m bevor du mit deinem Auto die Lücke passierst ruft die Mutter böse das Kind. Steht ja auf der Strasse und es erschrickt. Der Ball fällt ihm aus der Hand und rollt Richtung Straße und aus einem spontan rennt das Kind hinterher.

Aber du wirst das dann in der Situation sicher gewusst haben. :|

Also nichts für ungut.
Wenn Du meine Postings wirklich gelesen hättest, dann wäre Dir nicht entgangen, dass ich sehr wohl wiederholt geschrieben habe, dass sich Unfälle natürlich nie ausschliessen lassen.
Ein Großteil der Unfälle entsteht aus Unachtsamkeit. Ein wie von Dir erdachtes Szenario ist die absolute Ausnahme.

Bluescreen2004
2008-05-30, 20:36:54
Sorry, aber wenn dich ein Fahrlehrer ermutigt MIN 50 zu fahren, dann soll der nochmal in die Ausbildung gehen.

??? ja das nennt sich noch immer Verkehrsfluss, es geht ja nicht darum 50 in allen Situationen zu fahren, aber mit 30 durch die Stadt zu Fahren weil es könnte ja was passieren, ist wohl auch nicht Sinn der Sache...



MFG

Karümel
2008-05-30, 20:37:27
Huhu,
Wir fahren bsp. in unserem Auto innerorts mit 45-50km/h auf einer verkehrsfreien graden Straße, lediglich Autos parken am Rand. Nun läuft mir ein Kind aus diesen parkenden Wagen vor mein Auto und es kommt zum Unfall.
Die beiden sind der Meinung, dass ich den Großteil der Schuld trage. Ich sehe das anders. Habe schließlich keine Chance das Kind zu sehen. Meines Erachtens verletzt der Erziehungsberechtigte/Aufsichtspflichtige hier seine Pflicht und nicht ich!


Habe jetzt die 5 Seiten nicht gelesen

Meiner Schwester ist vor 2 Jahren sowas in der Art passiert, nur das das Kind (war glaube ich 12 oder 13 Jahre alt) Ihr nicht vors Auto gelaufen ist, sondern seitlich (in Höhe der A-Säule) in das Auto gelaufen ist. Meine Schwester hat keine Schuld bekommen. Ging auch vor Gericht usw.

drexsack
2008-05-30, 20:38:39
Und wie kann ich Dir da jetzt helfen?

Du könntest ja mal vorne mitfahren und deine Position zu diesem Thema überdenken dacht ich?

Panasonic
2008-05-30, 20:42:21
Du könntest ja mal vorne mitfahren und deine Position zu diesem Thema überdenken dacht ich?Was soll der Kasperkram? Verkneif Dir doch mal den Unsinn. Oder schreib mir eine böse PN oder spam mein Gästebuch zu.

Panasonic
2008-05-30, 20:43:18
In der Stadt tut das jeder, selbst mein Fahrprüfer hat mich nach 2 min angemault ich solle bitte mit 55 im Fluss mitfahren und kein Stau verursachen.Der Fahrprüfer darf Dir überhaupt nichts zu Deiner Fahrweise erzählen, erfinde keine Märchen.

No.3
2008-05-30, 20:43:53
Sry aber wenn ich hier so mitlese kann ich mir nicht vorstellen das du jemals vorne in einem Auto sitzen durftest.

offensichtlich ist er noch nie Auto gefahren.

Nehmen wir mal ein Auto und sagen die Motorhaube wäre 1 Meter lang. An der Strasse parkt ein alter VW-Bus (die, die keine Motorhaube vorne haben sondern sofort senkrecht in die Höhe schiessen).

Auch wenn Du nur mit 1 km/h fährst, bis Du sehen kannst was vor dem VW-Bus ist, bist Du mit der Motorhaube an dem Bus vorbei und ein ggf hervorgesprungenes Kind würde Dir vorne am Kühler kleben.

Lösung: ein Meter vor Dir muss jemand laufen und ständig mit einer Glocke bimmeln und "Achtung, Auto" rufen... :rolleyes:

drexsack
2008-05-30, 20:44:34
Was soll der Kasperkram? Verkneif Dir doch mal den Unsinn. Oder schreib mir eine böse PN oder spam mein Gästebuch zu.

Soo gelangweilt bin ich nun auch nicht, aber geh doch bitte mal auf die Beispiele von Karümel, Bluescreen,No 3 etc ein.

edit: Na ich seh gerade, in deinem edit relativierst du ein bischen, immerhin

drexsack
2008-05-30, 20:46:16
Der Fahrprüfer darf Dir überhaupt nichts zu Deiner Fahrweise erzählen, erfinde keine Märchen.

Das war OTon nach 2 min in meiner [bestandenen] Praktischen Fahrprüfung beim Tüv hier in Kiel, kp ob du sowas auch mal hattest. Also geschmeidig bleiben.

Panasonic
2008-05-30, 20:52:05
offensichtlich ist er noch nie Auto gefahren.

Nehmen wir mal ein Auto und sagen die Motorhaube wäre 1 Meter lang. An der Strasse parkt ein alter VW-Bus (die, die keine Motorhaube vorne haben sondern sofort senkrecht in die Höhe schiessen).

Auch wenn Du nur mit 1 km/h fährst, bis Du sehen kannst was vor dem VW-Bus ist, bist Du mit der Motorhaube an dem Bus vorbei und ein ggf hervorgesprungenes Kind würde Dir vorne am Kühler kleben.

Lösung: ein Meter vor Dir muss jemand laufen und ständig mit einer Glocke bimmeln und "Achtung, Auto" rufen... :rolleyes:
Der Gedanke, dass Kinder sich hinter Autos verstecken und dann irgendwann rausspringen, ist für mich befremdlich. Ich kenne persönlich nur solche Situationen, wo Kinder auf dem Gehweg herumalberm sich schubsen oder einen Ball hinterherrennen.

Das sind alles Situationen, die ich idR als Verkehrsteilnehmer frühzeitig erkennen kann. Für alles andere gilt das, was ich jetzt zum x-ten Mal gesagt habe: Unfälle kann man leider nie ausschliessen.

Und lasst doch diese lächerlichen Attacken bleiben. Ich bin sehr wohl schon vorne in einem Auto mitgefahren und natürlich bin ich auch schon selbst Auto gefahren.... :rolleyes:
In der Stadt tut das jeder, selbst mein Fahrprüfer hat mich nach 2 min angemault ich solle bitte mit 55 im Fluss mitfahren und kein Stau verursachen.
Das war OTon nach 2 min in meiner [bestandenen] Praktischen Fahrprüfung beim Tüv hier in Kiel, kp ob du sowas auch mal hattest. Also geschmeidig bleiben.
Ist klar :rolleyes:

RaumKraehe
2008-05-30, 20:55:46
Du könntest ja mal vorne mitfahren und deine Position zu diesem Thema überdenken dacht ich?

Ich kann dir nur zustimmen. Ich fahre ca. 60000 -70000 km im Jahr Auto. Schon weil ich im Schnitt alle 4 Tage ne Strecke von 650 km fahre. (Berlin/Hamburg)

Damit gehöre ich laut dieser Statistik zu einer Minderheit in diesem Staat. Und ich habe entsprechend viel auf den Strassen bisher erlebt. Zum Glück, toi toi toi, ohne größere Unfälle. Und das nun schon 14 Jahre.

http://de.statista.org/statistik/diagramm/studie/32091/umfrage/wie-viele-kilometer-pro-jahr-fahren-sie-selbst-mit-einem-pkw/

Die Unfälle die ich hatte kann ich auch gerne Aufzählen und bei allen war ich sehr aufmerksam und meines Erachtens auch mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs.

- mit 5 km/h auf Glatteis Hügel Abwärts einem "rauf gefahren". Und ich sage bewusst nicht "rauf gerutscht". ;) Das war aber eine Nettigkeit der Polizei weil es nach ihren Aussagen schlicht keine Chance für mich gab dort überhaupt anders runter zukommen. War im Stau.
- Nen Hund überfahren. :( Und dieser Hund war, und das ist ja der Witz eben gerade in so einer Lücke. Und nein es war nicht möglich zu erahnen oder zu riechen das dort ein Hund zwischen zwei Autos steht. :(

drexsack
2008-05-30, 20:55:54
Der Gedanke, dass Kinder sich hinter Autos verstecken und dann irgendwann rausspringen, ist für mich befremdlich. Ich kenne persönlich nur solche Situationen, wo Kinder auf dem Gehweg herumalberm sich schubsen oder einen Ball hinterherrennen.

Das sind alles Situationen, die ich idR als Verkehrsteilnehmer frühzeitig erkennen kann. Für alles andere gilt das, was ich jetzt zum x-ten Mal gesagt habe: Unfälle kann man leider nie ausschliessen.

Und lasst doch diese lächerlichen Attacken bleiben. Ich bin sehr wohl schon vorne in einem Auto mitgefahren und natürlich bin ich auch schon selbst Auto gefahren.... :rolleyes:

Auf der Basis können wir gerne diskutieren, verzeih mir die "Pöbeleien".

Also, aus meiner rein subjektiven Erfahrungen spielen Kinder leider durchaus auch mal verstecken oder sind zwischen größeren Autos wie VW Busse, Lieferwagen und Postkisten, SUV etc einfach nicht zu sehen, egal wie sehr man aufpasst. Zumindest habe ich es in Kiel schon öfter gesehen, zum Glück ist jedoch nie etwas passiert.

edit: Das mit der Prüfung stimmt wirklich, was ist denn daran so unglaublich? Ich fuhr zu Beginn aufgeregt wie ich anfangs war knallhart Tachonadel 50 innerorts, und der Prüfer meinte wir hätten nur noch gute 50 min Zeit und wollen noch ausm Stadtteil rauskommen und ich würde sonst eh nur ein Stau verursachn, ich solle bitte dem Verkehrsfluss angemessene 55 km/h fahren. Ich mein er hat gesehen das ich weiss das innerorts 50 km/h gelten, danach sollt ich beweisen das ich auch innerorts fahren kann, das macht man nunmal im Fluss.

Bluescreen2004
2008-05-30, 21:02:36
Der Gedanke, dass Kinder sich hinter Autos verstecken und dann irgendwann rausspringen, ist für mich befremdlich. Ich kenne persönlich nur solche Situationen, wo Kinder auf dem Gehweg herumalberm sich schubsen oder einen Ball hinterherrennen.

Das sind alles Situationen, die ich idR als Verkehrsteilnehmer frühzeitig erkennen kann. Für alles andere gilt das, was ich jetzt zum x-ten Mal gesagt habe: Unfälle kann man leider nie ausschliessen.


Ich kenne erstere Situation, wohne in einer Spielstraße und fahre da eben desswegen Schritt.. mal davon ab das einen dann jeder hasst, habe ich das schon öfters erlebt.
Auch sind hier ja die Ecken wegen Gärten recht zugewachsen, das Kinder mit Rädern aus Stichstraßen oder Seitenstraßen geschoßen kommen, passiert hier auch ab und zu.

Ich gebe dir aber recht, Kinder auf dem Gehweg sowas sieht man eigentlich meistens.
Wer nur sturr auf den Vordermann glotzt ist selber Schuld.

Nur das Beispiel war eber eben etwas anders ;)

MFG

Stormtrooper
2008-05-30, 21:04:54
Ich hab dir vorher geschrieben wann du die Höchstgeschwindigkeit fahren darfst ...
Nur unter optimalsten Bedienungen, so stehts in der StVO.
Und übrigens ... wenn du 55 km/h in der Stadt fährst und die blitzen dich kostet dich das 15 €.

RaumKraehe
2008-05-30, 21:07:14
Und wie kann ich Dir da jetzt helfen?

Wenn Du meine Postings wirklich gelesen hättest, dann wäre Dir nicht entgangen, dass ich sehr wohl wiederholt geschrieben habe, dass sich Unfälle natürlich nie ausschliessen lassen.
Ein Großteil der Unfälle entsteht aus Unachtsamkeit. Ein wie von Dir erdachtes Szenario ist die absolute Ausnahme.

Ich erwarte gar keine Hilfe. ;)

Nein es ist mir nicht entgangen. Und wie du sicher gelesen hast ist es zwar die Ausnahme. Aber auch, statistisch gesehen, ist die Chance bei einem Fluhzeugcrash umzukommen die Ausnahmen doch trotzdem gibt es Opfer.

Ich streube mich ja nur gegen die Absolution der Aussage das man alle möglichen Verkehrsregeln wissen muss und einem bei einer solchen gestellten Frage wie in diesem Thread gleich der Führerschein abgesprochen werden sollte und das solche Situationen eher ungewöhnlich sind ist wohl eher die Ausnahme. :(

drexsack
2008-05-30, 21:08:15
Ich hab dir vorher geschrieben wann du die Höchstgeschwindigkeit fahren darfst ...
Nur unter optimalsten Bedienungen, so stehts in der StVO.
Und übrigens ... wenn du 55 km/h in der Stadt fährst und die blitzen dich kostet dich das 15 €.

Du hast ja recht, aber die Diskrepanz zwischen der STVO und dem Alltag auf der Straße ist dir schon geläufig? Gibts irgendeine Stadt wo alle strikt nach STVO fahren? Ich meine das geht doch in der Praxis einfach nicht, ist ja nicht böse gemeint oder so.

No.3
2008-05-30, 21:08:38
Der Gedanke, dass Kinder sich hinter Autos verstecken und dann irgendwann rausspringen, ist für mich befremdlich. Ich kenne persönlich nur solche Situationen, wo Kinder auf dem Gehweg herumalberm sich schubsen oder einen Ball hinterherrennen.

Das sind alles Situationen, die ich idR als Verkehrsteilnehmer frühzeitig erkennen kann. Für alles andere gilt das, was ich jetzt zum x-ten Mal gesagt habe: Unfälle kann man leider nie ausschliessen.

dann nimm einen Van, dann einen SUV, dann einen Geländewagen und dann den obigen VW Bus.

Wenn dann Kinder auf dem Gehweg herumalbern, Ball spielen, Räuber und Polizei spielen, etc., dann siehst Du das nicht - keine Chance, unmöglich.

Würde man selbst in nem hohen Geländewagen fahren und an der Strasse nur vergleichsweise "normale" ala "flache" PKW stehen, dann könnte man sehen ob auf dem Gehweg Kinder sind.
Hat man aber selber nur ein "flaches" Auto, dann sitzt man tief genug und die anderen Autos sind hoch genug, so dass man nur grössere Menschen sehen kann, kleinere Kinder werden auch von einem Polo o.ä. komplett verdeckt.

Laz-Y
2008-05-30, 21:13:38
... aber wer sich an das hält, was er in der Fahrschule gelernt hat, ist doch auf einer relativ sicheren Seite.
...
Oh man, man merkt, dass Du kein Auto fährst.