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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : X-Client/Server


Gast
2008-06-07, 11:38:06
Das verstehe ich nicht. Warum läuft der Server am Arbeitsplatz und nicht am "Server" und der Client auf dem "Server" und nicht lokal?? Ist doch sonst immer so....auch bei RDP...Was ist bei X anders?

X ist netzwerktransparent und baut auf dem Client-Server-Modell auf:
Der X-Server läuft auf dem Rechner am Arbeitsplatz und stellt seine (grafischen) Dienste den X-Clients zur Verfügung. Er enthält den Grafikkartentreiber sowie Treiber für Tastatur, Maus und andere Eingabegeräte (wie z.B. Grafik-Tablets) und kommuniziert mit dem X-Client über das Netzwerk.
Der X-Client ist das Anwendungsprogramm, das die grafischen Ein/Ausgabe-Dienste des X-Servers benutzt. Er kann auf demselben, oder auch auf irgendeinem entfernten Rechner laufen (sofern eine Netzwerkverbindung zwischen beiden besteht). Der X-Client benutzt die Dienste des X-Servers, um eine grafische Darstellung zu erreichen, und empfängt von ihm die diversen Ereignisse (events) wie Tastenanschläge, Mausbewegungen, Klicks usw.

puntarenas
2008-06-07, 12:10:29
Das verstehe ich nicht. Warum läuft der Server am Arbeitsplatz und nicht am "Server" und der Client auf dem "Server" und nicht lokal?? Ist doch sonst immer so....auch bei RDP...Was ist bei X anders?

Jetzt habe ich auch deine Quelle gefunden, der Wikipedia-Artikel ist in diesem Punkt IMHO tatsächlich irreführend: X Window System - Kommunikationsmodell (http://de.wikipedia.org/wiki/X_Window_System#Kommunikationsmodell)

Der X-Server läuft auf dem Rechner am Arbeitsplatz und stellt seine (grafischen) Dienste den X-Clients zur Verfügung. Er enthält den Grafikkartentreiber sowie Treiber für Tastatur, Maus und andere Eingabegeräte (wie z.B. Grafik-Tablets) und kommuniziert mit dem X-Client über das Netzwerk.
Der X-Server kann natürlich prinzipiell auf einem entfernten Rechner oder auch demselben wie die Clients (typisch bei Desktop-PCs) laufen und stellt seine Dienste den X-Clients zur Verfügung. Server und Client(s) kommunizieren dabei über Unix Sockets (http://de.wikipedia.org/wiki/Socket). Am Arbeitsplatz benötigst du natürlich einen Client um die Dienste des X-Servers zu nutzen, egal ob dieser auf demselben Rechner läuft oder auf einem Server am Ende der Welt.

Gast
2008-06-07, 15:44:37
versteh ich immernoch nich.. :(

Absorber
2008-06-07, 16:35:11
Es ist wohl nur eine etwas "unglückliche" Definition.

Was macht ein Server? Er stellt Dienste und Ressourcen zur Verfügung.

Was macht ein Client? Er gibt seine Wünsche an den Server und bekommt eine Antwort.

Und genau das passiert zwischen X-Server und Client. Der Server stellt die Funktion bereit, etwas auf den Bildschirm zu malen. Und wenn der User in dem gemalten rumklickt gibt der Server dieses Ereignis an den Client weiter, damit der darauf reagieren kann.

Gast
2008-06-08, 12:13:30
Es ist wohl nur eine etwas "unglückliche" Definition.

Was macht ein Server? Er stellt Dienste und Ressourcen zur Verfügung.

Was macht ein Client? Er gibt seine Wünsche an den Server und bekommt eine Antwort.

Und genau das passiert zwischen X-Server und Client. Der Server stellt die Funktion bereit, etwas auf den Bildschirm zu malen. Und wenn der User in dem gemalten rumklickt gibt der Server dieses Ereignis an den Client weiter, damit der darauf reagieren kann.

OK...wenn man ein X-System für Terminal-Dienste benutzt, was läuft dann auf den ThinClients..der X-Server oder der X-Client?

Darkstar
2008-06-08, 19:42:39
Jetzt habe ich auch deine Quelle gefunden, der Wikipedia-Artikel ist in diesem Punkt IMHO tatsächlich irreführend: X Window System - Kommunikationsmodell (http://de.wikipedia.org/wiki/X_Window_System#Kommunikationsmodell)Der Wikipedia-Artikel ist vollkommen korrekt.Am Arbeitsplatz benötigst du natürlich einen Client um die Dienste des X-Servers zu nutzen, egal ob dieser auf demselben Rechner läuft oder auf einem Server am Ende der Welt.Nein. Willst Du X-Anwendungen auf Deinem Desktop-Rechner ausführen, benötigst Du einen X-Server (für Windows z. B. Xming (http://de.wikipedia.org/wiki/Xming)). Die Dienste dieses gestarteten X-Servers kann man entfernt (oder lokal) mit einem entsprechenden Client (einer X-fähigen Anwendung) nutzen – dem X-Client.

Für die meisten Leute ist es (verständlicherweise – mir ging es anfangs auch so –) verwirrend, daß die X-Clients meistens auf Serverhardware laufen und der X-Server auf den Workstations (Clients).OK...wenn man ein X-System für Terminal-Dienste benutzt, was läuft dann auf den ThinClients..der X-Server oder der X-Client?Kurz gesagt: Der X-Server. (Allerdings arbeiten nicht alle ThinClients mit X-basierter Technik.)

puntarenas
2008-06-09, 00:46:56
Danke für die Richtigstellung Darkstar, ich habe jetzt auch eine Seite gefunden, auf der das Ganze nochmal schön zusammengefasst wird:

X11 arbeitet nach dem Client-Server Modell und besteht demzufolge aus den logischen Programmkomponenten X-Server und X-Client. Wird der X-Server gestartet, übernimmt er die Kontrolle über Tastatur, Maus und Bildschirm und verwandelt diese in ein grafisches Terminal (DISPLAY). Ein X-Client hingegen ist ein vom Benutzer oder vom Betriebssystem gestartetes Anwendungsprogramm, das mit dem X-Server über ein standardisiertes Protokoll (X-Protokoll) kommuniziert. Über dieses Protokoll bittet der X-Client den X-Server beispielsweise, ein Fenster an einer bestimmten Stelle des Bildschirms zu öffnen, etwas darin darzustellen und Tastatureingaben oder Mausklicks entgegenzunehmen. Beispiele für X-Clients sind aixterm, xclock, Mosaic.
Quelle: Uni Kassel - XWindow - System (http://www.uni-kassel.de/hrz/server/Umfeld/XSystem.ghk)

Ich entschuldige mich ausdrücklich auch bei Wikipedia. :)