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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Energy Star 5.0 & 90+ Netzteile


w0mbat
2008-06-29, 15:12:33
http://img56.imageshack.us/img56/5341/newenergystarlogoai9.jpg

Die EPA hat die vorläufigen Spezifikationen für den Energy Star 5.0 herausgegeben. Außerdem gibt es schon Gerüchte über die ersten 90+ Netzteile.

Das alles ist ja schön und gut, aber wann kann man den mit den ersten 90+ NT rechnen, oder dass der ES5.0 Standard wird?

Ich finde das Thema gerade in den heutigen Zeiten sehr wichtig. Wenn man sich überlegt wie viele Computer es gibt und wie viel Sparpotential mit besseren NT da wäre kann man eine solche Entwicklung nur begrüßen.

Die vorläufigen Energy Star 5.0 Spezifikationen findet ihr hier: http://www.energystar.gov/ia/partners/prod_development/revisions/downloads/computer/Computer_Spec_Version5_%20Draft1.pdf

Was haltet ihr davon und wie denkt ihr geht es weiter?

GeneralHanno
2008-06-29, 15:35:10
zu ES5: ich hab's nur überflogen, aber mir gefällt, dass der schwerpunkt auf idle, sstandbye und teillast liegt !

zu 90+: die frage ist ja, meint 90+ 90% effizienz spitze oder über das ganze spektrum (20%-100% auslastung). die 90% spitze sind ja schon bedingung für den 80+ "gold" award (bei 50% last). aber es gibt ja auch genug kritiker dieser effizienzabzeichen ...

=Floi=
2008-06-29, 23:43:01
weil sie wohl zu wenig beachtet werden und teilweise schon uralt sind...
unter vollast kann man ja eh nichts einsparen und idle ist ja auch wichtiger.

FlashBFE
2008-06-30, 00:04:20
Ja ich würde auch wichtiger finden, dass die 80+ schon bei 10% Last losgehen statt bei 20, weil durch die ganzen Stromsparmodi die Last-Leerlauf-Differenz immer größer wird.

iltis2k
2008-06-30, 09:14:35
Bei 10% ist aber etwas übertrieben. Bei einem 500W NT wären das grad mal 50W. Meinst nicht das du dann sowieso ein viel zu großes NT verbaut hättest?

FlashBFE
2008-06-30, 09:50:28
Wenn ich den Rechner in den Standby schicke, hängt ja nurnoch der Ram dran. Das sind bei mir ca. 15 bis 20W (eingangsseitig, 7W im soft-off). Selbst da sollte man doch noch einen Wirkungsgrad deutlich über 50% erwarten dürfen?

dr.denton
2008-06-30, 09:58:08
Klar darf man das ;)
Die besten Geräte kommen bei einer Auslastung von rund 7,5W ja bereits deutlich über die 70% Schwelle (c't 4.08 - S. 97).

Wenn ich mich an die Aussagen von NT-Herstellern aus der Vergangenheit richtig erinnere, dann ist der Tenor, dass ein Wirkungsgrad von über 90% mit herkömmlichen Produktionsmethoden und technischen Mitteln eigentlich gar nicht kostengünstig möglich ist - also lässt man sich entweder was Neues einfallen oder versorgt den Markt mit 300W NTs für 200€ ...

mfG

denton

Popeljoe
2008-06-30, 10:00:38
Das aktuelle 80PLUS Zertifikat kriegt man imo nur, wenn das NT unter 25%, 50% und mehr Auslastung auch einen Wirkungsgrad von 80% bringt. Aktuelles Beispiel wäre das OCZ stealth, es bringt zwar im oberen Lastbereich ab 50% über 80% Wirkungsgrad, aber darunter nicht.
Ergo hat es Zertifikat nicht bekommen.
Wegen der 10% Last: siehe Anddills Artikel zu NTs.
http://www.3dcenter.org/artikel/zieht-mein-600w-netzteil-immer-600w-aus-der-steckdose

m.sch
2008-06-30, 10:50:59
Die C'T lässt sich auch nicht hinters LICHT führen (http://www.heise.de/newsticker/Die-Schlacht-auf-dem-Netzteil-Markt-tobt-weiter--/meldung/109129/from/rss09)

PatkIllA
2008-06-30, 11:11:58
Wenn ich den Rechner in den Standby schicke, hängt ja nurnoch der Ram dran. Das sind bei mir ca. 15 bis 20W (eingangsseitig, 7W im soft-off). Selbst da sollte man doch noch einen Wirkungsgrad deutlich über 50% erwarten dürfen?
Da sollte erstmal am Mainboard angesetzt werden. Ein Notebook schafft das mit 2 Watt und mit 20 W kann der ganze Rechner bei Office versorgt werden.

FlashBFE
2008-06-30, 13:51:07
Wegen der 10% Last: siehe Anddills Artikel zu NTs.
http://www.3dcenter.org/artikel/zieht-mein-600w-netzteil-immer-600w-aus-der-steckdose
Ja danke, falls ich mal in einem Kindergarten einen Vortrag über Netzteile halten muss, werde ich diesen Artikel vorlesen. :biggrin:
Die interessantere Frage ist doch viel eher: Warum verbraucht die Elektronik im Leerlauffall in NTs so viel?

Da sollte erstmal am Mainboard angesetzt werden. Ein Notebook schafft das mit 2 Watt und mit 20 W kann der ganze Rechner bei Office versorgt werden.
Dass Desktopmainboads Stromschlucker sind, ist ja nichts neues. Aber dass auch im Standby so ein riesen Unterschied besteht, wusste ich bis jetzt noch nicht. Von mir aus können sich Asus und Gigabyte weiter zanken, wer das effizientere Mainboard hat. Wenn die anderen Hersteller mitmachen würden, wärs perfekt ;).

RavenTS
2008-07-01, 00:45:30
Ja danke, falls ich mal in einem Kindergarten einen Vortrag über Netzteile halten muss, werde ich diesen Artikel vorlesen. :biggrin:
Die interessantere Frage ist doch viel eher: Warum verbraucht die Elektronik im Leerlauffall in NTs so viel?
...

Weil die NTs halt meist möglichst günstig hergestellt werden und das Thema erst nach und nach jetzt interessant wird.?! (Siehe auch den heiseArtikel)

Ausserdem dürften ja gerade die neuen 80+-Zertifikate sowie der ES 5.0 den Fokus nun auch weiter stärker auf die "Idle-Effizienz" legen...

Rhönpaulus
2008-07-06, 18:43:58
Warum verbraucht die Elektronik im Leerlauffall in NTs so viel?

das hat im wesendlichen mit dem konzept zu tun.
eigendlich macht es aus technischer sicht heutzutage keinen sinn mehr schaltnetzteile mit mehreren ausgangsspannungen zu verwenden.
das erhöht unnötigerweise den technischen aufwand der netzteile,verschlechtert den gesamtwirkungsgrad und außerdem sind die ausgangsspannungen ohnehin nicht für die direkte versorgung der rechnerelektronik zu gebrauchen weshalb sie auf dem mainbaord noch ein weiteres mal von schaltreglern umgesetzt werden müssen.

wesendlich besser wäre es wenn das netzteil nur noch eine relativ hohe ausgangsspannung (= geringere ströme= geringere verluste) liefert und diese dann auf dem mainbaord und den einzelkomponenten auf die erforderlichen betriebsspannungen heruntergesetzt werden.
im serverbereich,wo effizienz und zuverlässigkeit wichtige kriterien sind,wird dieses konzept schon lange erfolgreich praktiziert.

was den energieverbrauch heutiger netzteile im ausgeschaltetten zustand des rechners angeht gibt es auch hier deutliche konzeptionelle mängel.
das board benötigt zum einschalten eine dauerhaft anliegende betriebsspannung von sehr geringer belastbarkeit.
anstatt diese spannung mit einer hocheffizienten schaltung speziell zu erzeugen nimmt man bisher einfach die universelle standby-versorgungsspannung mit relativ hoher belastbarkeit her.
dies erfordert aber die eigendlich überflüssige aktivität der hauptschaltungen des netzteils was in einer schlechten effizienz resultiert.
manche netzteile haben auch ein separates standby-netzteil parallel aufgebaut was besser funktioniert aber immer noch nicht optimal ist.
anstatt weniger als 1watt aus der steckdose kommen so unnötigerweise 6-12 watt zustande.

Rhönpaulus
2008-07-06, 19:08:13
was die effizienz über den gesammten lastbereich angeht ist es meiner meinung nach einfach nicht möglich schon in sehr niedrigen lastzuständen relativ hohe wirkungsgrade zu erreichen.
der grund ist das ein teil der netzteilelektronik einen gewissen eigenenergiebedarf hat welcher relativ konstant ist.
bei hoher last macht das prozentual zur gesamtleistung nur wenige prozent aus aber bei niedriger last sind es dann leicht 30% und mehr.
da ein schaltnetzteil für das funktionieren der regelung zwingend eine minimallast benötigt werden dafür lastwiderstände in das netzeil eingebaut welche diese grundlast erzeugen und die aufgenommene energie verheizen.
dazu kommen noch die eigenarten der speicherinduktivitäten in der schaltung.
deren arbeitseffizienz ist aufgrund physikalischer effekte deutlich vom energiedurchsatz abhängig weswegen diese für eine durchschnittslast optimiert und konstruiert werden.
je weiter man von diesem konstruktiv festgelegten arbeitspunkt weg kommt desto größer werden auch die verluste.
durch aufwändigere bauweise könnte man aber trotzdem hier noch einige verbesserungen erreichen denn die trafos und speicherdrosseln in den konsumernetzteilen sind relativ billig ausgeführt wärend man in industrieschaltungen verbesserte und effizientere konstruktionen vorfindet.
solche verbesserten induktivitäten besitzen bessere magnetische kerne und wicklungen aus teilweise sogar oberflächenversilberter litze anstatt aus einfachem kupferlackdraht um die ohmschen verluste durch den sogenannten skineffekt zu verringern.

Gast
2008-07-06, 22:10:31
das hat im wesendlichen mit dem konzept zu tun.
eigendlich macht es aus technischer sicht heutzutage keinen sinn mehr schaltnetzteile mit mehreren ausgangsspannungen zu verwenden.

genügend dinge werden durchaus direkt mit den ausgangsspannungen versorgt.

PatkIllA
2008-07-06, 22:14:00
genügend dinge werden durchaus direkt mit den ausgangsspannungen versorgt.
Welche denn noch? Mir fällt nichts leistunghungriges mehr ein, was 3,3V oder gar 5 bzw 12 Volt benutzen würde.

FlashBFE
2008-07-06, 22:40:56
was die effizienz über den gesammten lastbereich angeht ist es meiner meinung nach einfach nicht möglich schon in sehr niedrigen lastzuständen relativ hohe wirkungsgrade zu erreichen.
der grund ist das ein teil der netzteilelektronik einen gewissen eigenenergiebedarf hat welcher relativ konstant ist.
bei hoher last macht das prozentual zur gesamtleistung nur wenige prozent aus aber bei niedriger last sind es dann leicht 30% und mehr.
da ein schaltnetzteil für das funktionieren der regelung zwingend eine minimallast benötigt werden dafür lastwiderstände in das netzeil eingebaut welche diese grundlast erzeugen und die aufgenommene energie verheizen.
dazu kommen noch die eigenarten der speicherinduktivitäten in der schaltung.
deren arbeitseffizienz ist aufgrund physikalischer effekte deutlich vom energiedurchsatz abhängig weswegen diese für eine durchschnittslast optimiert und konstruiert werden.
je weiter man von diesem konstruktiv festgelegten arbeitspunkt weg kommt desto größer werden auch die verluste.
durch aufwändigere bauweise könnte man aber trotzdem hier noch einige verbesserungen erreichen denn die trafos und speicherdrosseln in den konsumernetzteilen sind relativ billig ausgeführt wärend man in industrieschaltungen verbesserte und effizientere konstruktionen vorfindet.
solche verbesserten induktivitäten besitzen bessere magnetische kerne und wicklungen aus teilweise sogar oberflächenversilberter litze anstatt aus einfachem kupferlackdraht um die ohmschen verluste durch den sogenannten skineffekt zu verringern.
Es wäre immernoch möglich, mehrere verschieden dimensionierte Schaltungen parallel vorzuhalten und dann je nach Last jeweils eine andere durchzuschalten. Zu den Spulen und dem Skineffekt: Das kommt ja auch nur duch den absoluten Sparzwang, möglichst kleine Trafos und Spulen einzusetzen, für die man dann entsprechend hohe Frequenzen braucht.
Also liegts am Ende nur am Geld.

Welche denn noch? Mir fällt nichts leistunghungriges mehr ein, was 3,3V oder gar 5 bzw 12 Volt benutzen würde.
Mir fallen 5V für USB ein und die 3,3V für Sata-Geräte. Was wirklich Leistung frisst wird sowieso mit 12V betrieben. Für letzteres könnte es sich tatsächlich lohnen, vielleicht noch ne 24V Leitung einzubauen, das würde die Hälfte der Stromanschlusskontakte sparen und den immer breiter werdenden ATX+Zusatz-Steckern mal Einhalt gebieten.

PatkIllA
2008-07-06, 22:43:55
Mir fallen 5V für USB ein und die 3,3V für Sata-Geräte. Was wirklich Leistung frisst wird sowieso mit 12V betrieben. Für letzteres könnte es sich tatsächlich lohnen, vielleicht noch ne 24V Leitung einzubauen, das würde die Hälfte der Stromanschlusskontakte sparen und den immer breiter werdenden ATX+Zusatz-Steckern mal Einhalt gebieten.
3,3V braucht kein mir bekanntes SATA-Gerät. Die 5V gehen zwar aus dem Rechner raus, aber kaum ein Teil in USB-Geräten wird diese relativ immer noch sehr hohe Spannung direkt brauchen.

Gast
2008-07-06, 23:10:42
? Mir fällt nichts leistunghungriges mehr ein, was 3,3V oder gar 5 bzw 12 Volt benutzen würde.

nichts leistungshungriges stimmt, da hast du vollkommen recht, die dinger hängen alle an 12V, laufwerke, USB etc. hängen aber durchaus direkt an den 3,3/5V-leitungen.

ESAD
2008-07-06, 23:21:40
kenn tihr eigentlich notebook netzteile mit energy star logo? ich meine dass mir in meiner laufbahn noch keines untergekommen ist?

Gast
2008-07-06, 23:24:13
kenn tihr eigentlich notebook netzteile mit energy star logo?

notebooknetzteile sind eh sehr effizient, ganz einfach weil sie nur 1 spannung erzeugen müssen.

ESAD
2008-07-06, 23:56:58
ja das bestreitet keiner. aber es wunder mich schon irgendwie wenn ich mir anschaue das auf meinem dell netzteil gezählt 20 andere logos aufgedruckt sind