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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Akkus für Schrauber selbst zusammenlöten?


Piffan
2008-07-17, 20:53:17
Moin.

Hier sind ja so einige Bastler und Freaks unterwegs, vielleicht hat einer eine Antwort zu einer ungewöhnlichen Frage. Andere bitte weitergehen. :tongue:

Kurze Vorgeschichte: Vor 1 1/2 Jahren habe ich mir im Praktiker einen Akkuschrauber geholt. Das Ding kostete 30 Euro, hat 2 Gänge, ein fettes Drehmoment im ersten Gang, taugt im zweiten auch zum Bohren, 2 Akkus und ein Schnellladegerät sind auch dabei. Weils keine Tiernahrung war, gingen noch mal 6 Euros vom Preis runter. :D

Wunderbar damit gearbeitet, 2/3 eines Dachausbaus habe ich damit geschafft, also so um die 3000 Rigipsschrauben, aber auch Latten und Bodenplatten mit dicken Schrauben.Nun hat das Ladegerät beide Akkus geschrottet. Wenn ich sie an ein einfaches Gerät anhänge und in 7- 8 Std lade, haben sie wieder Saft. Allerdings entladen sie sich auch wieder in drei Tagen. :redface:

Lösung: Nochmal zwei wirklich billige Schrauber nur wegen der Akkus gekauft ( 9 Euro). Die Akkus aus dem Plastikpack rausgeholt und ins alte Pack verpflanzt. Läuft wieder :)

Nun zur Frage: Weil die Akkus ne lächerliche Kapazität von nur 1000 mAH haben, dachte ich daran, mir ein Akkupack komplett selbst zu löten. In etwa mit NiMH- Mignons. Da hätte ich mehr als doppelt so viel Kapazität. Haut das hin oder steht die Hütte dann bald in Flammen?

NiCoSt
2008-07-17, 20:55:33
könnte klappen, aber bau dir doch einfach ne netzversorgung, da haste garkein akkuärgernis ;)

Piffan
2008-07-17, 21:00:00
könnte klappen, aber bau dir doch einfach ne netzversorgung, da haste garkein akkuärgernis ;)

Was für ein herrlicher Tipp. Also: Ich habe einen Bohrhammer, einen Bosch- Hammer und zwei Schlagbohrmaschinen, eine davon recht klein und dank sehr guter Regelung auch oder gerade zum Schrauben geeignet.
Nun rate mal, warum ich mir da noch ein Akkugerät besorgt habe. Übrigens auch schon beim Reparieren des Holzzaunes und zum Kurbeln der Stützen am Wohnwagen benutzt. :)

AtTheEndofAugust
2008-07-17, 22:23:05
wenn was passiert, zahlt dir keine Versicherung was, außer du hast eine entsprechende Qualifikation

Mino Osmon
2008-07-17, 23:56:01
Naja mit max. 12 - 14Volt ist die Gefahr, dass etwas passiert relativ klein. Schwieriger stell ich mir vor, ein stabiles Akkupack zu basteln das sitzt.

barracuda
2008-07-18, 00:17:28
Wenn es mein Problem wäre, ich würde passende Industrieakkus besorgen und damit einfach die alten ersetzen. Wenn die alten Akkus allerdings einen Temperaturfühler dran haben, wird die Sache schon kritischer weil die Temperaturüberwachung auf die Originalakkus abgestimmt ist.

Ein Freund von mir der kaum Ahnung von Elektronik hat und eben mal Drähte zusammenlöten kann hat so schonmal seine Akku-Rasenkantenschere wieder fitgemacht.

Spasstiger
2008-07-18, 01:13:44
Naja mit max. 12 - 14Volt ist die Gefahr, dass etwas passiert relativ klein. Schwieriger stell ich mir vor, ein stabiles Akkupack zu basteln das sitzt.
Das richtet ein Notebook-Akku an, wenn er nicht ordnungsgemäß läuft:
"Exploding" Dell Laptop Destroys Truck (http://www.consumeraffairs.com/news04/2006/08/dell_fire.html)

Corny
2008-07-18, 09:48:33
Wir haben mal einen Akkuschrauber mit Modellbau Batterien (Sub-C) ausgestattet. Die selbe Größe war dort bereits verbaut. Das Gerät war nicht mehr zu bremsen, so hab ich das Teil vorher nie erlebt. Vor allem lief der auch bis zur letzten Sekunde mit voller Power, erst dann hat er nachgelassen und es war sehr schnell Schluss.

Gute Modellbauakkus sind extrem hochstromfähig, das sind die billigen verbauten jedoch oft nicht, was bedeutet das beim schrauben die Spannung schon ein wenig einfällt.
Hol dir aber eine gute Marke, ich weiß leider nicht mehr was man aktuell verbaut, das waren damals noch Sanyo wenn ich mich nicht irre.

AtTheEndofAugust
2008-07-18, 10:13:42
Das richtet ein Notebook-Akku an, wenn er nicht ordnungsgemäß läuft:
"Exploding" Dell Laptop Destroys Truck (http://www.consumeraffairs.com/news04/2006/08/dell_fire.html)


Danke -.-

Immer diese Leute die Gefahrenquellen nur nach Ziffern beurteilen

up¦²
2008-07-18, 10:22:12
Nur mal als Beispiel:
http://www.celltronic.de/celltronic-s16h43-Modellbauakkus.html
oder bei Conrad mal aufkreuzen.

X-Force
2008-07-18, 11:55:34
in notebooks sind lithium akkus verbaut. kann man nicht wirklich mit ni-mh vergleich, vor allem nicht was die gefahren angeht

Rhönpaulus
2008-07-18, 12:56:23
metallhydrid-akkus haben gegenüber nicd-typen einen deutlich höheren innenwiderstand was sie gerade bei der reihenschaltung von vielen zellen an hochstromverbrauchern negativ bemerkbar macht.
für bohrschrauber kommen eigendlich nur hochstrom und schnelladefähige nicd-akkus zum einsatz weil sie eben einen sehr niedrigen innenwiderstand haben.
solche akkuzellen gibt es mit z-fahne bei diversen versandhändlern.
der preis für einen 12v-pack mit 10 zellen liegt dann allerdings auch schon auf den niveau eines original-ersatzakku der bosch-schrauber und damit deutlich höher als der eines kompletten billigbohrschraubers.

bei den schnelladegeräten nutzt man offt eine temperaturmessung an den zellen für die ladeschlußerkennung denn volle akkus beginnen sich bei weiterem ladestrom stark zu erwärmen.
die delta-u -abschaltung einfacher ladegeräte ist gerade bei akkupacks mit mehreren zellen unzuverlässig bis unbrauchbar.

als bastlertip könnte ich noch empfehlen sich einen akkupack mit gürtelbefestigung auf basis von ordendlichen aber relativ preiswerten metallhydridakkus im großen mono-format zu bauen.
deren innenwiderstand sollte für einen kleinen schrauber ausreichend gering sein und überlegene reichweite bieten.
ein spiralkabel mit stecker und passender buchse am schrauber sorgt dann für den stromfluß beim schrauben und aufladen.
allerdings muß man sich dann noch ein passendes ladegerät aufbauen.

betasilie
2008-07-18, 14:10:44
NiMH müssen mit Impulsspannung geladen werden. Da dein Ladegeät für Ni-Ca ausgelegt ist, solltest Du damit keine NiMH Akkus laden.

Das NiMH für Hochstromverbeucher besser geeignet sind, hat RP ja shcon geschrieben.

anddill
2008-07-18, 14:43:57
Hab schon oft Akkupacks mit Zellen von Conrad wieder fitgemacht. Es gibt welche mit Lötfahnen in allen gängigen Größen. Mit etwas knicken, biegen und pressen bekommt man das originalgetreu wieder hin. Und dann merkt man erst mal, was die Originalakkus für ein Dreck waren. So ein getunter Akku hält gerne doppelt so lange und hat doppelt soviel Bums. Allerdings ist er meistens teurer als ein kompletter Original-Ersatzakku.

Rhönpaulus
2008-07-18, 21:39:24
NiMH müssen mit Impulsspannung geladen werden. Da dein Ladegeät für Ni-Ca ausgelegt ist, solltest Du damit keine NiMH Akkus laden.

Das NiMH für Hochstromverbeucher besser geeignet sind, hat RP ja shcon geschrieben.

nein.
die ladeschaltungen für nicd und nimh sind praktisch identisch.
lediglich bei ladegeräten mit delta-u -abschaltung kann es bei nimh probleme geben denn der spannungseinbruch bei vollen zellen ist wesendlich geringer als bei nicd weswegen nicht ausreichend empfindliche ladegeräte dann bei nimh nicht zuverlässig abschalten.

nimh sind eben *nicht* besser geeignet für hochstromverbraucher.
hier sind nicd nach wie vor das beste wahl.
kleiner innenwiderstand -> großer möglicher strom.
ein kleiner nicd-akkupack von der größe einer zigarettenschachtel kann ohne weiteres mehr als 100 ampere liefern was außer bleiakkus kein anderer akkutyp schafft.
genau deshalb und weil sie tiefenentladefähig sind werden sie auch im modellbau vorzugsweise eingesetzt.

andill hat hier im forum mal ein ladeprinzip für primärbatterien aus vergangenen zeiten vorgestellt welches übrigens wunderbar funktioniert und bei mir zum reformieren der teuren 9v-blocks zum einsatz kommt.

so ähnlich kann man auch schwächelnde nicd-zellen wieder fit machen wenn sie noch nicht in ihrer polarität umgekippt sind.
dabei werden hochstrom-ladeimpulse abwechselnd mit schwächeren entladeimpulsen angewannt.
dadurch läßt sich die kapazität offtmal wieder auf volles niveau regenerieren und außerdem eine sehr schnelle aufladung erreichen.
in modellbauerbereich findet man selbstgebaute laderegler dieser art mit kleinen prozessoren zur steuerung weil die industrie offenbar nichts brauchbares für normalverdiener anbietet.

Piffan
2008-07-19, 10:57:10
Supergute Postings. Klappt doch! Mercy very much oder so...:tongue:

Ich werde dann wohl doch die MiMHs nehmen, auch wenn die einen höheren Innenwiderstand aufweisen. Warum ich so dreist bin? Weil beim bisherigen Gebrauch die Akkus nicht die Bohne warm geworden sind. Wenn es mal richtig dreckige Arbeit gibt wie bei den Fußbodendielen, sind Akkuschrauber eh zu schlapp (wenn man nicht gerade einen Atlas- Schrauber hat), da tut es eine 220Volt- Bohrmaschine mit guter Regelung auch. Es reicht immerhin, um die Schrauben (100mm x 6mm) wegkrachen zu lassen.....Wenn es noch dickere Schrauben sind (Tork mit 1cm Durchmesser) dann benutze ich eine Ratsche.

Die Originalakkus sind echter Crap, aber immerhin bin ich damit recht weit gekommen und nun habe ich erst mal wieder ein Doppelpack aus China. :wink:

edit: Da fällt mir gerade mein Carrera- Rasierer ein. Tolles Teil, gute und sanfte Rasur immer im sporadischen Wechsel mit Nassrasur. Nach Jahren war der Akku auch fertig und habe frische Mignons eingesetzt. Nach dem Laden schien das Ding vor Temperament zu explodieren und hielt einen Monat durch. Ähnlich könnte es bei guten Akkus für den Schrauber sein, aber ob der Billigschrauber das überhaupt aushält?

Piffan
2008-07-19, 11:06:05
Hab schon oft Akkupacks mit Zellen von Conrad wieder fitgemacht. Es gibt welche mit Lötfahnen in allen gängigen Größen. Mit etwas knicken, biegen und pressen bekommt man das originalgetreu wieder hin. Und dann merkt man erst mal, was die Originalakkus für ein Dreck waren. So ein getunter Akku hält gerne doppelt so lange und hat doppelt soviel Bums. Allerdings ist er meistens teurer als ein kompletter Original-Ersatzakku.

Mein Cousin hat sich ein Elektro- Fahrrad von KTM gegönnt. Weil er im Bergland wohnt, war der Nutzen auch recht gut. Bis der Li- Akku hin war. Ein neuer sollte 500 € kosten, ein runderneuerter mit Zellen von Conrad käme auch auf 300€ (nur für die Zellen!)......Jetzt steht das Teil unbenutzt in der Garage. :redface:

Wenn man die Betriebkosten in KW- Stunden sieht, ist ein Elektrorad recht wirtschaftlich. Nur wenn man die echten Kosten auf den Kilometer umrechnet, dann sind die Dinger scheißteuer und darum auch nur für spezielle Fälle sinnvoll (Krankheit, steile Steigungen etc)...

betasilie
2008-07-19, 13:19:46
nein.
die ladeschaltungen für nicd und nimh sind praktisch identisch.
lediglich bei ladegeräten mit delta-u -abschaltung kann es bei nimh probleme geben denn der spannungseinbruch bei vollen zellen ist wesendlich geringer als bei nicd weswegen nicht ausreichend empfindliche ladegeräte dann bei nimh nicht zuverlässig abschalten.
Also ich habe 5 Ladegeräte hier und alle 5 geben Impulsströme ab, wenn sie auf NiMH gestellt sind. Imulsstromladung ist wohl die erste Wahl für NiMH. Aber stimmt schon, konstante Ladeströme gehen wohl auch, das wusste ich nicht.

nimh sind eben *nicht* besser geeignet für hochstromverbraucher.
hier sind nicd nach wie vor das beste wahl.
kleiner innenwiderstand -> großer möglicher strom.
Jajajajaja. :) Es war ein Vertipper.

Rhönpaulus
2008-07-19, 13:57:20
viele ladegeräte arbeiten heute mit impulsladung.
das ist aber nur eine folge der abschalterkennung und nicht weil es für die zellen notwendig wäre.
deine ladegeräte laden mit konstantem strom für ein bestimmtes zeitintervall und messen dabei die anliegende spannung.
dann wird der ladestrom abgeschaltet und wieder die spannung gemessen.
die spannungsdifferenz wird ausgewertet.
das ganze wiederhohlt sich so offt bis die gemessene spannungsdifferenz dem wert für einen vollen akku entspricht.
danach geht es dann üblicherweise mit erhaltungsladung weiter.

dieses ladeprinzip ist nicht das schnellste und die abschaltung klappt nicht mit jedem zellentyp zuverlässig aber es ist wohl das zur zeit am meisten verbreitetste.

@piffan: wenn du hydridakkus in der größe der originalen als ersatz verwendest wird dein bohrschrauber vermutlich recht durchzugsschwach werden.
besser wären passende nicd-typen.

betasilie
2008-07-19, 16:10:27
viele ladegeräte arbeiten heute mit impulsladung.
das ist aber nur eine folge der abschalterkennung und nicht weil es für die zellen notwendig wäre.
deine ladegeräte laden mit konstantem strom für ein bestimmtes zeitintervall und messen dabei die anliegende spannung.
dann wird der ladestrom abgeschaltet und wieder die spannung gemessen.
die spannungsdifferenz wird ausgewertet.
das ganze wiederhohlt sich so offt bis die gemessene spannungsdifferenz dem wert für einen vollen akku entspricht.
danach geht es dann üblicherweise mit erhaltungsladung weiter.

dieses ladeprinzip ist nicht das schnellste und die abschaltung klappt nicht mit jedem zellentyp zuverlässig aber es ist wohl das zur zeit am meisten verbreitetste.
Interessant zu wissen. :)