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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich möchte endlich etwas machen, dass ich machen möchte!


Gast
2008-08-11, 21:47:36
Hallo,

Also erstmal zu mir. Ich bin kein "normaler Mensch". Als Normal sehe ich einen Menschen an, wenn dieser sich so wie die Masse verhält. Das bedeutet, dass ich es nicht anstrebe, bei allen Leuten im Umkreis toll und interessant zu wirken (ich verstelle mich nicht dafür, so wie es "die Masse", nach meiner Beobachtung, tut, um dieses Ziel stets zu erreichen), ich es nicht anstrebe, ein Held bei den Mädchen/Frauen zu sein, ich es nicht anstrebe, jemals mit den anderen Feiern zu gehen (was, zumindest in meinem Umfeld, ohnehin nur "Saufen" bedeutet) und ich es nicht anstrebe, daran etwas zu ändern. Ich bin überglücklich mit meiner Einstellung, mir ist es wichtig, dass ich viel Zeit für mich habe, um über mein Leben, aber auch über vieles andere in der Welt nachzudenken. Mir ist es wichtig, dass ich unabhängig (z.B. von anderen Menschen) bin und mich nicht verpflichtet fühlen muss, das und das zu tun. Pflichten erkenne ich an, in diesem Fall allerdings *nicht mehr*:

Ich gehe jetzt in die 12. Klasse eines Gymnasiums. Ich bin bisher immer ein 3er Schüler gewesen, hier und da habe ich eine zwei (z.B. in Englisch oder Chemie), manchmal allerdings auch nicht (da ich mich mündlich fast nicht beteilige). Ich habe noch nie wirklich für eine Klausur gelernt und Hausaufgaben mache ich meist zwischendurch in der Schule, das hat immer gereicht, ich musste dafür nie bei anderen Mitschülern abschreiben (so wie es durchaus einige machen, was mir persönlich aber egal ist). Ich habe mir immer gesagt (und das auch ernst gemeint), dass ich erst ab der 12. Klasse wirklich etwas für die Schule tun muss, da es ab dann für das Abitur zählt. Ich schätze mich als gut genug ein, um zumindest ein dreier Abitur (keine Ahnung, was ich theoretisch erreichen könnte) auf die Beine zu stellen.

Ich habe schon immer über Dinge nachgedacht, über die andere nicht so nachdenken und habe im Laufe der Zeit festgestellt, was für mich wichtig ist und was nicht. Und mitlerweile ist der Punkt erreicht, an dem ich wirklich nicht mehr möchte, dass ich nur ein Produkt der Gesellschaft bin, indem ich zur Schule gehe und mein Abitur mache, nur, weil es einen solch enormen Leistungsdruck gibt, weil ich ja dann etwas ganz tolles bin, wie einem eingetrichtert wird. Die Lehrer erzählen einem knallhart, dass die und die Leistung in dem und dem Fach, das mich ehrlich gesagt einen Sch*** interessiert erwartet wird und wir alt genug sind, damit klar zu kommen. Aber warum ist das so? Ich sehe meine Zeit in der Schule als reine Zeitverschwendung an, und selbst wenn ich nicht so viel Zeit in Klausuren und Hausaufgaben investiere (was sich allerdings jetzt in der 12 wohl ändern würde), so fühle ich den Druck ungemein. Ich fühle mich schlecht, wenn ich eine 4 bekomme, ob in einem der wenigen, wichtigeren Fächern oder in einem der vielen völlig belanglosen Fächern, sofort steigt der Druck seitens des Umfeldes und der Lehrer, quasi der Gesellschaft an, es doch jetzt besser zu machen. Mir ist es das nicht wert.

Um zum Punkt zu kommen: ich möchte Anwendungsentwickler werden. Ich möchte auf Jedenfall in der IT-Branche arbeiten, allerdings wäre mir persönlich ein Studium zum Anwendungsentwickler an einer Fachhochschule (nicht an einer Universität, da man sich dort mehr mit Theorie und Mathematik beschäftigt als über das eigentliche Thema, soweit ich das mitbekomme) am Liebsten. Wenn ich ohne Abitur und Universitätsabschluss, voll mit Theorie, keinen 10K-€ Job bekomme (...), dann ist das kein Problem. Ich möchte einfach einen Beruf in dem Umfeld ausüben, einmal selbstständig wohnen (kein großes Neuhaus usw., hauptsache ich habe eine Wohnung, meine Ruhe und einen Beruf, der mir Spaß macht). Nun würde mich interessieren, ob jemand diesbezüglich mit Erfahrung aufwarten kann, sich in meine Situation hineinversetzen kann und mir vllt. Tipps geben kann, was ich beachten sollte, was ich noch tun sollte usw. - stimmt es, dass ich ohne Fachhochschulreife (Ende 12. Klasse) garkeine Chance habe, irgendetwas in der Art zu machen?

Nein, ich werde nicht von heute auf morgen die Schule verlassen. Es ist sogar möglich, dass ich ganz normal mein Abitur mache. Glücklich macht mich das aber nicht.

Thowe
2008-08-12, 07:29:27
Wenn ich persönlich heute noch mal die Möglichkeit hätte zur Schule zu gehen, würde ich definitiv mein Abi durchstehen. Allerdings war bei mir nicht nur eine Überforderung das Problem, da kann man durchaus kompensieren, sei es durch Förderung oder schlicht weg, dass man versucht in der Freizeit mehr zu schaffen. Zeit verschwenden kann man später irgendwann und vor allem, mit einem Abi in der Tasche erhöht man durchaus seine Chance einen Job zu finden, wo dies auch geht. Niemand muss der Gesellschaft entsprechen, aber er sollte wenigsten die Grundvoraussetzungen haben, dieser in einem gesunden Maß zu entfliehen, weil in ihr leben, muss er dennoch. Es sei denn, man möchte mit 70 immer noch als Punker durch die Straßen ziehen. ;)

urpils
2008-08-12, 07:54:47
ich glaube, dass du mehr Hilfe brauchst, als ein paar Zeilen in diesem Forum... versteh das nciht falsch - ich will dich nicht verurteilen und nicht angreifen. Nach deiner Rede kann ich natürlich schwer beurteilen welche Erfahrungen du bisher gemacht hast, welches Leben du lebst,...
aber es hört sich für mich nach folgendem an:
du bist in deinem Leben bisher noch nicht rausgekommen. Du siehst die Leute an deiner Schule und denkst, dass alle Menschen (oder die Masse) so sind. Darüberhinaus schließt du von deren Schulverhalten auf deren Weltsicht (du findest sie blöd - bist nicht mit ihnen befreundet - kannst nur von dem schließen, was du in der Schule hörst oder auf Partys siehst)...
das ist eine schlechte Vorraussetzung um über "die Masse der Menschheit zu urteilen". Man lernt Menschen nicht kennen, indem man sieht, wie sie in der Schule sind ;) ohne tiefere Freundschaften hat man keine Chance dazu.
und selbst wenn viele Menschen so sind wie du es vermutest - so what? musst du dich deswegen verkriechen und denken, dass du die große, einsame, grübelnde Ausnahme bist? Die Welt ist nur so anstrengend, negativ, ungerechet, sinnlos,... wie du es dir einredest (ich weiß nicht, inwiefern du das schon nachvollziehen kannst...)

glaube mir - es gibt viele... viele VIELE sehr interessante Menschen und Leute, die genauso sind wie du - nur weil du sie in der Schule nicht gefunden hast, ist das kein Beweis, dass es sie nicht gibt ;) wenn du nicht raus gehst wirst du natürlich nie welche finden - aber das nur am Rande... (vielleicht wird es ja was bei der Ausbildung zu deinem späteren Beruf).

Tu dir selbst einen Gefallen und verfalle nicht in einer Phase deines Lebens in dumme Gedanken die Schule abzubrechen, nur weil sie nicht das Paradies auf Erden ist... du musst den Rest deines Lebens mit dieser Entscheidung leben - und das kann lange sein.
Mach das Abitur in jedem Fall zuende.. egal was passiert... gerade wenn du in den IT-Beruf möchtest bleibt dir wenig anderes übrig, als nicht zumindest die Fachhochschulreife zu erlangen.

ich hoffe wirklich, dass du nicht so sehr leidest, wie es dieser Beitrag von dir darstellt. Außerdem lege ich es dir Nahe die Arschbacken zusammen zu kneifen und das Abitur zu machen.
(ich hatte zwar nie daran gezweifelt Abi zu machen, aber ich kann auch nicht gerade behaupten, in der Schule glücklich gewesen zu sein... es kommt aber immer darauf an, was man daraus macht)

also... halte durch, sieht die Welt nicht so, dass alle anderen nur saufen und Party wollen (du kennst 99,9999999% der Welt nicht :D ) und streif mal durch Foren von Fachunis/Universitäten und frage Studenten, die das machen was dich interessiert nach deren Erfahrungen...

oktolyt
2008-08-12, 07:56:49
Du solltest dir mal klar machen, dass die Welt nicht auf dich gewartet hat.
Deine persönliche Einstellung und Meinung zu Abitur, Studium etc. ist total egal.
Wenn der Personalchef für einen entsprechenden Job eine Fachhochschulreife oder ein Studium voraussetzt, dann interessiert ihn nicht warum du diese Kriterien nicht erfüllst, sondern nur ob.
Und es interessiert ihn auch nicht ob du glücklich damit bist oder was auch immer.

Und eins kannst du gewiss glauben - es gibt sicherlich genug Leute, denen es genauso geht wie dir. Die keinen Sinn darin sehen, was sie tun. Die aber wissen dass sie es tun müssen um Ziel x oder Ziel y zu erreichen.

cessy000
2008-08-12, 08:15:27
mach dein ABI und streng dich an es gut zu machen;
langfristig gesehen beisst du dir irgendwann in den Hintern wenn es bei irgendetwas in deinem Leben mal auf deine ABI Note ankommt. Nicht alles ist für das ganze Leben vorherbestimmt.
( vielleicht ja doch mal ein NC Fach studieren ? )

[dzp]Viper
2008-08-12, 08:16:50
Mach dein Abi zuende und mach dann eine Ausbildung zum Fachinformatier Anwendungsentwicklung.

Imho muss man sein Leben einplanen:

1. Man arbeitet um zu Leben

2. Man Lebt um zu arbeiten

Ich bin Typ 1

Ich will arbeiten um mich und mein Leben zu finanzieren. Ich möchte weiterhin möglichst viel Freizeit haben um mich selber verwirklichen zu können.

Irgendwo muss man eben Kompromisse in unserer Gesellschaft machen. Man muss ja irgendwo das Geld herbekommen um überhaupt erstmal die Chance zu bekommen das zu machen was man wirklich will.

Wenn man dazu auch keinen Bock hat und nicht arbeiten will, dann kann man nur auswandern (wofür man auch erstmal Geld braucht) oder man geht in den Wald in eine Hütte ;)

oktolyt
2008-08-12, 08:28:12
Viper;6715831']1. Man arbeitet um zu Leben
2. Man Lebt um zu arbeitenPunkt zwei sollte nie der Fall sein. Wenn man feststellt dass es plötzlich doch so geworden ist, hat man etwas falsch gemacht und sollte dringend mal drüber nachdenken

Viper;6715831']Wenn man dazu auch keinen Bock hat und nicht arbeiten will, dann kann man nur auswandern (wofür man auch erstmal Geld braucht) oder man geht in den Wald in eine Hütte ;)Das funktioniert alles nicht.
Zum leben braucht man Geld. Zum bloßen leben. Ohne Vergnügen etc.
Essen, heizen, anziehen. Der Waldbesitzer wird sich freuen wenn plötzlich einer daherkommt und eine Hütte in seinem Wald baut um da zu wohnen...


Es hilft alles nichts. Geld regiert die Welt. Und auch wenn man einfach nur mit kleinen Ansprüchen vor sich hin leben will, braucht man es.
Deshalb: Auf jeden Fall die eigenen Startbedingungen nicht künstlich schmälern und auch mal über eine längere Zeit in den sauren Apfel beißen und etwas tun mit dem man nicht zufrieden/glücklich ist. Mit einem bestimmten Ziel (Schul-/Studienabschluss) und dem Bewusstsein dass man es tut um danach das gewünschte Leben zu führen, kann man solche Durststrecken überwinden.

Mr.Fency Pants
2008-08-12, 08:39:40
Hmm, das klingt hier wieder nach einem "Ach, ich bin ja sooo anders und als die anderen und das macht mich zu was ganz Besonderem" Heul Thread. Du scheinst im Leben bisher einiges verpasst zu haben, zwischen dem wie du dich verhälst und den Extremen, die du beschreibst gibt es ja noch etwas anderes. Imho sind deine Gedanken zu diesem Zeitpunkt ganz normal und es dürfte vielen oder fast allen anderen auch so gehen. Du sagtst, du seist nicht "normal" und "anders", und beschreibst, dass du die zeit in der Schulke teilweise als Zeitverschwendung siehst. Sorry, aber da muss ich doch etwas schmunzeln, wie viele Schüler denken des Öfteren so, fast alle. Also komm mal ein bisschen von deinem hohen Roß runter, indem du denkst du seist etwas ganz Besonderes, mit dieser Einstellung kommt man nicht weit im Leben.

Zu dem Zeitpunkt hat fast jeder eine kleine Krise, die Pubertät ist noch nicht ganz vorbei und langsam merkt man, dass der Ernst des Lebens anfängt.

Du solltest auf jeden Fall dein Abi machen, es ist nicht nur wichtig was jetzt ist und dass du momentan keinen Bock darauf hast, sondern auch was die Zukunft bringt und ohne Abi kanns da ganz schön düster aussehen. Abi und Ausbildung/Studium sind zwar mittlerweile keine Garantie mehr für einen festen Job, aber ganz gute Vorraussetzungen.

Ansonsten kann ich Viper in den meisten Ausführungen zustimmen, aber etwas anders sehe ich das dann doch. Ich habe am Tag 24h zur Verfügung, 8h verbringt man ca. mit Schlafen, 1h mit Sachen wie aufräumen, Hygiene und sonstigem Kram, bleiben noch 15h. Sagen wir mal 9,5h für Arbeit (inkl. Pause) sowie Hin- und Rückfahrt, bleiben ca. 5,5h zur sonstigen Verfügung, das ist mir persönlich zu wenig Zeit am Tag, um mich gut zu fühlen, weswegen ich auch in meiner Arbeitszeit versuche mich irgendwie zu verwirklichen und den Arbeitsalltag für mich interessant gestalte, denn imho ist Arbeitszeit auch Lebenszeit. Es hat mich zwar einige Zeit gekostet den jetzigen Arbeistplatz zu finden, aber das war es wert.

[dzp]Viper
2008-08-12, 08:42:27
Ansonsten kann ich Viper in den meisten Ausführungen zustimmen, aber etwas anders sehe ich das dann doch. Ich habe am Tag 24h zur Verfügung, 8h verbringt man ca. mit Schlafen, 1h mit Sachen wie aufräumen, Hygiene und sonstigem Kram, bleiben noch 15h. Sagen wir mal 9,5h für Arbeit (inkl. Pause) sowie Hin- und Rückfahrt, bleiben ca. 5,5h zur sonstigen Verfügung, das ist mir persönlich zu wenig Zeit am Tag, um mich gut zu fühlen, weswegen ich auch in meiner Arbeitszeit versuche mich irgendwie zu verwirklichen und den Arbeitsalltag für mich interessant gestalte, denn imho ist Arbeitszeit auch Lebenszeit. Es hat mich zwar einige Zeit gekostet den jetzigen Arbeistplatz zu finden, aber das war es wert.

Das stimmt natürlich. Nur ist es nicht jedem vergönnt in dem Beruf zu arbeiten dem man richtig mag. Manche müssen sich mit Berufen leben die Sie zwar akzeptieren aber nicht mögen um sich ihr Leben zu finanzieren.
Lieber so als unter der Brücke leben ;)

Mr.Fency Pants
2008-08-12, 08:57:21
Das ist klar, aber wenn man weiss was man will, vorher die entsprechenden Vorraussetzungen schafft und auf das Ziel hinarbeitet, stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht in einem Beruf zu landen, wo einfach vieles stimmt.

Gast
2008-08-12, 09:09:05
tja aber wer weiß schon wirklich was er will.

TS-Gast
2008-08-12, 16:00:15
Ich glaube zwar, dass der Text nicht präzise und ausführlich genug war, um mich ganz zu beschreiben (wie lang soll der denn auch werden), aber das ist relativ egal, da eure Antworten trotzdem nützlich waren, auch wenn ich natürlich irgendwo schon diese Antworten zu erwarten hatte.

Danke.

Radeonator
2008-08-12, 17:28:44
Mach dein Fachabbi und schau dann weiter. Ich hab oftmals aus dem Bauch heraus entschieden und meine Erfahrungen so gesammelt. Ich finde es OK wie mein Leben sich dadurch entwickelt hat, andere hätten mein Leben garantiert nicht leben können.

Vor kurzem hat ein Verwanter mich gefragt, was er machen soll. Ich habe ihm folgenden Rat gegeben.

Schaf dir deine Wohlfühl Atmosphäre
--deine Lieblingsmusik, am besten welche ohne Text
--Störungsfreie Zeit
--Wohlfühl Klamotten
etc

Nimm dir einen Zettel und einen Stift.
Schreib alles auf, was du willst. Alles, was dir dazu einfällt.
Genauso umgekehrt, mit allem was du nicht willst.
Leg den Zettel weg und schau ihn dir in 1-2Tagen nochmal an und werte das Ganze aus.
-Was geht noch, was geht gar nicht, was ist ein "muss sein" und was "wäre nett wenn es so wäre" etc.

Daraus kannst du dir letztendlich ein gutes Profil erschaffen und einen geeignetes Berufsfeld finden.Am Ende musst du dir dann die Möglichkeiten raussuchen, wie du dahin kommen kannst. :)

PHuV
2008-08-12, 19:12:21
Jeder glaubt immer von sich, er sei immer so anders als die anderen. Im Endeffekt sind sie jedoch alle gleich ;).

Gast
2008-08-12, 19:22:24
Jeder glaubt immer von sich, er sei immer so anders als die anderen. Im Endeffekt sind sie jedoch alle gleich ;).

Letztlich ist das aber sehr schwer einzusehen, weil man egozentrisch ist. Ich find's drollig, wenn sogar nach außen hin normalste Menschen sich als "verrückt" oder "komisch" im StudiVZ bezeichnen und dann gleich sich in 50 Gruppen mit anderen verbinden, die dasselbe von sich sagen.

Ganon
2008-08-12, 20:05:19
Wenn ich persönlich heute noch mal die Möglichkeit hätte zur Schule zu gehen, würde ich definitiv mein Abi durchstehen.

Abendschule? Da gehen auch 45jährige hin, ist kein Problem.

Mylene
2008-08-12, 20:19:07
Jeder glaubt immer von sich, er sei immer so anders als die anderen. Im Endeffekt sind sie jedoch alle gleich ;).
Das fiel mir auch als erstes ein X-D Gefährlich wird's erst dann, wenn andere gehäuft zu dir sagen, du wärst anders/komisch -lol-

Und zum TS kann ich nur eines sagen: Von nix kommt nix!

Thowe
2008-08-12, 21:52:41
Abendschule? Da gehen auch 45jährige hin, ist kein Problem.


Ich bin fast in dem Alter und mit dem, was ich auf der Arbeit an geistiger Arbeit leisten muss, ist das durchaus ein echtes Problem noch mehr wissen in die arme Rübe zu kloppen. Der Kopf hat eine begrenzte Kapazität und das lernen wird von Jahrzehnt zu Jahrzehnt deutlich schwerer, am besten kann man es halt, wenn man noch jung ist und von daher ist es perfekt, wenn man es auch genau dann tut.

Ganon
2008-08-12, 22:09:50
Ich bin fast in dem Alter und mit dem, was ich auf der Arbeit an geistiger Arbeit leisten muss, ist das durchaus ein echtes Problem noch mehr wissen in die arme Rübe zu kloppen.

Die Personen die ich da kenne (3 Leute über 40) schlagen sich eigentlich sehr gut. Wenn man aber natürlich auf Arbeit total ausgelastet ist, sollte man es sich 3 mal überlegen nach der Arbeit noch mal 6 Stunden Schule ran zu hängen.

In dem Alter gibt es aber noch das Problem bei Bewerbungen einfach mit "zu alt" abgeschmettert zu werden, egal welche Qualifikationen man hat. Ist meinen Eltern passiert. Hatten die passende Qualifikation, wurden aber fast überall mit "zu alt" abgewiesen. Da waren sie im Alter von 45/50.

Ganon
2008-08-12, 22:33:20
Hallo,

...

Nein, ich werde nicht von heute auf morgen die Schule verlassen. Es ist sogar möglich, dass ich ganz normal mein Abitur mache. Glücklich macht mich das aber nicht.

Also "Fachinformatiker Anwendungsentwicklung" kannst du sogar mit einem Hauptschulabschluss machen. Das ist kein Problem. Mit einem Realschulabschluss ist es zwar leichter eine Ausbildung zu bekommen, aber es ist nicht unmöglich.

Der Großteil der Fachinformatiker sind Realschüler.

Aber du musst dabei eines bedenken. Je nach Firma kann es passieren das du dann einfach nur "Code-Äffchen" bist, der den Tag lang nur fertig ausgearbeitete Konzepte in den Computer hackt, oder Fehler sucht und behebt. Kommt auf die Firmengröße an. In kleinen Firmen kann man aber schon die gleiche Aufgaben haben, wie in großen Firmen die "studierten Informatiker" bekommen. Aber das Gehalt ist dann trotzdem recht niedrig, da es halt eine kleine Firma ist.

Musst du für dich selbst abschätzen. Ich kann dir nur sagen das deine jetzige Meinung nicht unbedingt die sein muss, die du in 4 oder 5 Jahren hast. Dann wirst du dir wahrscheinlich in den Arsch beißen das du das Abi nicht zuende gemacht hast, muss aber auch nicht.

Warum ich meine das sich deine Meinung ändern könnte? Nunja. Du hast sicher noch nicht große Erfahrungen vom Berufsleben. Am Anfang denkt man immer noch "Oh toll, den ganzen Tag programmieren und dafür bezahlt werden, ist doch irre". Wenn du das dann aber 5 Jahre lang gemacht hast und langsam im Trott bist, hast du vllt. Lust mehr zu machen.

Ohne Abi hast du dann ziemlich schlechte Karten weiter zu kommen. Eine weitere Ausbildung wird schwer, da wird sich das Arbeitsamt querstellen. Leicht wird es nicht. "Richtig" studieren ist nicht drinnen, mangels Abi. Fachhochschule ist auch nix halbes und nix ganzes.

Jetzt steckst du noch im Schulstoff drinnen. Jetzt ist das Abi noch relativ leicht. Mach mal eine 3jährige Fachinformatikerausbildung und arbeite danach 2 Jahre. Dann wird dir selbst Bruchrechnung wieder schwer fallen, denn eine Fachinformatiker-Ausbildung enthält fast gar kein Mathe.

Das Auge
2008-08-12, 23:00:11
Versuch erstmal ein bestmögliches Abi hinzulegen. Danach kannst du immer noch einen Selbstfindungstrip, wie z.B. ein Jahr durch Südamerika oder Südostasien reisen, unternehmen.

Ich hab mein beschissenes Fachabi damals ohne Ende schleifen lassen und bereue es noch heute. Mach nicht den gleichen Fehler.

tischkante
2008-08-13, 00:45:21
Ich glaube, der wahre Grund für dein Unwilligkeit das Abitur zu Ende zu machen ist dein fehlender sozialer Anschluss: jede Pause alleine herumzustehen, evtl. Geläster oder Kränkungen, kaum Kontakte, keine Beachtung von den Damen (jaja, äußerlich pfeifst du drauf, aber innerlich...), usw..
Und das du mündlich so still bist, liegt nicht daran, dass du "keine Lust hast was zu sagen", sondern weil du dich vor den Reaktionen der anderen fürchtest und du möglichst nicht auffallen möchtest.

Manche deiner Mitschüler sehen vielleicht ebenso wenig Sinn im Abitur, doch die können sich immerhin jeden morgen auf ihre Freunde freuen, während du mit einem schlechten Gefühl im Bauch jeden morgen aufwachst.
Aber ich sage dir, dass du dich von den Meinungen (vor allem, von dem, das DU denkst, was andere über dich denken) lösen solltest, da du einfach nur die in deinem Können besten Noten abräumen solltest. Dir öffnen sich mit einem guten Abitur Türen, die du jetzt noch gar nicht erahnen kannst. Also halte durch und arbeite auf zumindest auf berufliche Zukunft hin, die DICH wählen lässt.

Außerdem ist das Abitur überhaupt nicht deine Pflicht, du bist freiwillig in der Oberstufe, jede Pflicht die du verspürst hast du dir selber oder deine Eltern gesetzt, also argumentiere in diesem Punkt besser nicht mit deinen Lehrern. Das Abitur mag überbewertet sein, aber die meisten Leute, die in dieser Hinsicht später für dich wichtig sind: die Personaler, sehen das nicht so. („Hm, nur Fachabitur? Mehr hat er wohl nicht drauf.“) Die interessieren sich für deine Seite der Argumentation überhaupt nicht.

Du idealisierst deinen Plan B: Du wirst mit Fachabitur keine guten Karten bei den Personalern haben, die zusätzlich meist ein sehr gutes Gespür für dein (mangelhaftes) Sozialleben / Auftreten und deine schwache Kontaktbereitschaft haben.
Du wirst mit deinen (im Mittel sicher prolligeren) Mitschülern/Kollegen in der Berufsschule oder in der Firma wirklich nicht gut Kirschen essen können, wenn du schon auf dem Gymnasium dich alternativ gibst und du jeden, der raucht, Alkohol trinkt oder Erfolg bei den Damen hat, gleich missbilligend den Rücken kehrst.
Auch hast du keine Ahnung, wie der Arbeitsalltag deines Berufswunsches aussieht, daher empfehle ich dir, vorher mal ein Praktikum bei einer IT-Firma zu machen, bevor du dich übereillig von der Schule abmeldest. Du glaubst nicht, wie motivierend Praktika (für die Schule!) doch sein können ;-)

Radeonator
2008-08-13, 09:10:57
Du idealisierst deinen Plan B: Du wirst mit Fachabitur keine guten Karten bei den Personalern haben, ...

Im großen und ganzen kann ich deinem Posting zustimmen. Wenn du den zitierten Satz so meinst, das man generell mit Fachabbi schlechte Chancen hätte, schreibst du jedoch, mit verlaub, absoluten Unsinn. Dein Abbi oder Fachabbi interessiert nach gut absolviertem Studium keinen Schwanz...

Auch in der IT Welt werden inzwischen oft gerne gute Praktiker ( sogar ohne Studium, wenn vergleichbare Qualifikationen vorliegen) , statt Theoretiker gerne genommen, auch wenn die Anforderungen in den Anzeigen utopisch sind.

Gast
2008-08-13, 09:54:02
Ich muss das jetzt einfach mal sagen, weil der TS schon mitten im Schlamassel drinsteckt und man diesem Teufelskreis nur schwer wieder entkommt.

Du hast bereits eine gewaltige Mauer um dich herum aufgebaut. Für mich klingst du extrem depressiv und du redest dir ein, dass du das alles so willst und damit glücklich bist. Da bimmeln die Alarmglocken ordentlich, ich war haargenau in derselben Situation ! Alle anderen waren für mich komisch, ich hatte keine Lust mehr abends wegzugehn weil eh nur gesoffen wird, ich hab mich meistens immer nur auf eine Sache gestürzt und versucht damit zu rechtfertigen, dass ich doch ein erfülltes Leben habe, ich hab mir eingeredet, dass es mir so gut geht usw...alles nur pure Selbstbelügung !
Das ist der typische Anfang einer Soziophobie bzw. man ist schon mittendrin.

Lass dir schleunigst helfen, ich kam da zum Glück noch ohne fremde Hilfe raus...

Gast
2008-08-13, 10:58:38
Im großen und ganzen kann ich deinem Posting zustimmen. Wenn du den zitierten Satz so meinst, das man generell mit Fachabbi schlechte Chancen hätte, schreibst du jedoch, mit verlaub, absoluten Unsinn. Dein Abbi oder Fachabbi interessiert nach gut absolviertem Studium keinen Schwanz...

Auch in der IT Welt werden inzwischen oft gerne gute Praktiker ( sogar ohne Studium, wenn vergleichbare Qualifikationen vorliegen) , statt Theoretiker gerne genommen, auch wenn die Anforderungen in den Anzeigen utopisch sind.

Hm, klang für mich eher so als wollte er eine Ausbildung machen.

Gast
2008-08-13, 11:39:15
Fachhochschule ist auch nix halbes und nix ganzes.


Selten so gelacht. Bei uns im Konzern verdiene ich als "lowly" Fachhochschulabgänger(IT) mehr als die Kollegen von der Uni und das Abiturzeugnis hat nach dem Diplom keine Sau mehr interessiert.

Aber mal ernsthaft: @TE, gib dein bestes beim Abi damit du gute Chancen hast für eine ordentliche Ausbildung. Denn wie die anderen hier alle schon meinten, um den Fuß in die Tür zu bekommen interessiert die Personaler vor allem was du vorher gemacht hast. In deinem Fall wäre das wohl das Schulzeugnis ;)

Selbstfindungstrips werden schwer ohne Geld oder erst viel später möglich wenn man bei McDonalds für 5,50 die Stunde schuftet.

PHuV
2008-08-13, 13:47:24
Im großen und ganzen kann ich deinem Posting zustimmen. Wenn du den zitierten Satz so meinst, das man generell mit Fachabbi schlechte Chancen hätte, schreibst du jedoch, mit verlaub, absoluten Unsinn. Dein Abbi oder Fachabbi interessiert nach gut absolviertem Studium keinen Schwanz...

Auch in der IT Welt werden inzwischen oft gerne gute Praktiker ( sogar ohne Studium, wenn vergleichbare Qualifikationen vorliegen) , statt Theoretiker gerne genommen, auch wenn die Anforderungen in den Anzeigen utopisch sind.

Na ja, die ganzen großen Consulting-Firmen sind ganz heiß auf gute Schulzeugnisse, mehrjährige Berufserfahrung und gutes Wissen zählt bei denen gar nichts, wie ich bitter erleben mußte. :mad:

Mr.Fency Pants
2008-08-13, 13:54:35
Das Problem ist ja, dass die Praktiker den Theoretikern nicht grundsätzlich unterlegen sind, sondern dass man zu manchen Vorstellungsgesprächen nur mit entsprechenden Abschlüssen kommt.

Asaraki
2008-08-13, 14:04:30
Kommt aber auch drauf an wo du arbeiten willst. Wenn du in der "coolen" IT (die imho aber wenig kann) arbeiten willst brauchste gute Titel.

Für den Rest musst du in erster Linie gute Referenzen haben, der Rest gibt sich von selber. Einmal Leadengineer gewesen irgendwo, Projekt mit AAA abgeschlossen => Namen auf nächste Bewerbung kribbeln, netten Text zu schreiben und eine echte IT Abteilung wird sich für dich interessieren.

Aber : Wenn du's nicht hinkriegst dich durch das Abi zu beissen, dann wirst du das auch nicht können wenn die Berufswelt dich fordert. Und glaub mir, Appo zu sein ist je nach Job alles andere als "toll und spassig" sondern oftmals in erster Linie knüppelharte Arbeit nach der du total braindead nach Hause kommst. Es ist ein guter Job, aber man muss ne ziemlich dicke Haut mitbringen.... und die kriegt man normalerweise in der Schule ;-)

P.S. : Ich bin auch ganz anders als all die anderen, echt einzigartig und somit Teil der Masse :-)

Asaraki
2008-08-13, 14:05:51
Das Problem ist ja, dass die Praktiker den Theoretikern nicht grundsätzlich unterlegen sind, sondern dass man zu manchen Vorstellungsgesprächen nur mit entsprechenden Abschlüssen kommt.

Eben : "manchen". Kommt auch drauf an, ob man als echter Praktiker sein Können dann da verschwenden will. Denn : Der Rest da sind ja auch "nur" Theoretiker dann, ergo ziehe ich eine Bude voller Praktiker vor, da _ich_ da mehr lernen werde.

Mr.Fency Pants
2008-08-13, 14:43:58
Das würde ich so einseitig nicht sehen. Du brauchst beide. Du brauchst einerseits die "Macher" und andereseits diejenigen, die Ideen auf andere Ebenen transferieren können. In erfolgreichen Unternehmen gibt es sowohl die einen als auch die anderen.

Metzler
2008-08-14, 02:01:30
Ich hab den Eingangspost gelesen und den Rest überflogen. Da der Thread @ OT wankt, hier mal wieder was zum Thema.

Einige Dinge, die Du erzählst, erinnern mich stark an mich selbst. Meine Eltern brachte ich fast zur Verzweiflung, weil ich immer der Meinung war, erst ab der 12. etwas für die Schule tun zu müssen, entsprechend sahen meine Noten aus (ich wusste recht früh, dass ich später Info @ Uni studieren wollte). Selbst wenn meine Lehrer mir Druck machten, es war mir egal. ICH wusste, was ICH wollte. Das ist zwar insofern etwas nach hintern losgegangen, dass ich selbst in der 12. nichts viel für die Schule getan habe und fast durchgefallen wäre. Irgendwie habe ich dann doch noch eine 2 vor das Komma bekommen. Ergo setz Dich selbst nicht dem Druck von aussen aus, sondern setz Dir Deine Ziele, die Dich interessieren, schau, was dafür notwendig ist und dann arbeite "effizient" :D. Lass Dich da nicht aus der Bahn bringen (aus diesem Grund bin ich z.B. nicht zum Berufs-Informationstag an unserer Schule gegangen, wo einem gesagt wurde, für was man gut geeignet wäre. Es hat mich nicht interessiert, da ich wusste, was ich wollte). Man muss einfach lernen, bei dieser Art von Druck auf Durchzug zu stellen und sich selbst zu sagen, dass ich das auf meine eigene Art und Weise handhabe.

Wenn wir dann auch beim Thema Effizienz wären: Mach Dein Abi noch fertig. In der 12. noch abzubrechen wäre wirklich dämlich. Ein Jahr mehr und Du hast alle Möglichkeiten vor Dir, ohne weitere Ausbildungen machen zu müssen. Abgesehen davon gibt es genügend Leute, denen einfach später das Abi zum Selbstwertgefühl fehlt... Das Risiko würde ich in der Situation nicht mehr eingehen (und sich selbst zu sagen "Ich hätte schon können, wenn ich wollte" ist dann auch nur eine sehr unbefriedigende Ausrede).
Zusätzlich noch zum Satz "Glücklich macht mich das nicht": Du wirst immer wieder in Deinem ganzen Leben mit Dingen konfrontiert werden, die Dich nicht glücklich machen werden und musst dennoch damit umgehen. Sei froh, dass im Falle Deiner Schulzeit das Ende sehr gut absehbar ist. Soviel Freizeit wie während der Schulzeit wirst Du nie wieder für Dich haben. Nutze sie! --> Sieh das positive an Deiner jetzigen Situation.

Ein letzter Kommentar zu Deinem Umgang mit anderen Menschen / Anderssein / Feiern: Auch hier hatte ich früher ähnliche Gedanken wie Du. Insofern habe ich Parties lange Zeit immer gemieden. Zusätzlich hatte ich das Glück, Freunde zu haben, die ähnlich wie ich "getickt" haben. Irgendwann aber merkt man, dass auch auf Parties durchaus Leute wie man selbst rumlaufen, manche von denen trinken halt evtl. noch dazu und sind ansonsten evtl. etwas "offener", ist aber kein Beinbruch ;)

Ergo schau zu, was Du nach dem Abi machst (vergiss Dein Zivi / Wehrdienst Jahr nicht!), zieh Dein Abi durch und leb ansonsten Dein Leben. Und sei immer ehrlich zu Dir selbst! Auch eigene Einstellungen und Bedürfnisse ändern sich im Laufe der Jahre... Wäre doof, wenn Du plötzlich etwas willst, was Du nur über Umwege erreichen könntest...

TS-Gast
2008-08-14, 17:52:43
Danke für den Post, Metzler :)