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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufsakademieabschluß? Na dann ab Master an ner Uni!


Migrator
2008-08-19, 16:44:06
Mehr oder weniger sarkastisch war die Reaktion als ich mit einem Kolleg heute uns die Zulassungsvoraussetzungen für die neuen Master of Quantitative Economics/Master of Business and Economics Education (viel blabla für VWL :rolleyes:) durchlasen.


Ich sehe jetzt schon die Leute die den Bachelor bei uns an der Uni machen durchdrehen; die dürfen sich durch alle 2er Scheine drücken (Mathe, Statistik), sowie natürlich auch noch das Killerfach schlechthin Ökonometrie absitzen, den normalen Aussiebklausurverfahren an der Uni durchleiden, um dann gleichgesetzt mit einem von der Berufsakademie sich des Masterprogramms annehmen.

Vergleiche ich bspw. die Materie die meine Freundin oder ein guter Kolleg von mir in der BA durchmachen, insbesondere vom Niveau her, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln. Es ist klar, daß man in 1,5 Jahren Theorie niemals dasselbe wie in 3 Jahren Uni machen kann, aber es ist ja nicht nur eine quantitative Reduktion, sondern durch die Bank auch eine qualitative Reduktion des Stoffes.
In meinen Augen ist es schlicht unfair und falsch, daß Absolventen der Berufsakademie nun das Recht haben, einen Master an einer Universität zu absolvieren. Dadurch wird ihr Bachelor prinzipiell einem Bachelor der Uni gleichgesetzt und das ist einfach Humbug...

Betrachte ich das alleine aus rationalem Blickwinkel, würde es sich anbieten, 3Jahre Berufsakademie zu machen, Geld zu verdienen, wesentlich niedrigeres Lernniveau und dann gemeinsam mit Uni-Bachelorabsolventen das Masterprogramm zu durchlaufen.

Wie sieht es bei euch aus? Ähnliche Voraussetzungen in den Zulassungskriterien für die Masterstudiengänge?

Monger
2008-08-19, 17:31:24
Der BA Bachelor IST dem Bachelor an der Uni gleichgesetzt!
Es gibt keine unterschiedlichen Bachelors.

Was jetzt aber halt in meinen Augen mehr damit zu tun hat, dass man sich mit den Bachelor und Master Studiengängen ganz allgemein das Niveau des Uni Abschlusses runtergerissen hat. Jede Hinterwäldler Uni in Timbuktu kann schließlich einen Master vergeben.

Aber um mal eine Lanze für das BA Studium zu brechen:
Der Uni Bachelor geht ja üblicherweise auch nur acht Semester, und ein Semester ist zeitlich gesehen eben auch nicht viel länger als das Theorie Semester an der BA. Dafür sind die Lehrpläne weit straffer, und die BA ist finanziell völlig anders aufgestellt. Es macht halt schon einen gewaltigen Effizienz Unterschied, ob man tatsächlich Unterricht bekommt, oder in der 30ten Reihe des Vorlesungsraums versucht irgendwas mitzukriegen.

Und BA ist nicht gleich BA. Ich hab auch schon von ziemlich grottigen Sozialstudiengängen gehört. Da die BAs bisher nicht im Hochschulrat vertreten waren, haben die halt auch alle Frei Schnauze gemacht, manche schlechter, manche besser.

Zusammenfassend kann man sagen: für eine akademische Karriere bietet die BA mit Sicherheit zu wenig. Das war allerdings auch nie ihre Zielsetzung. Aber wenn es um den Einstieg in die Industrie geht, ist imho die BA z.B. der FH deutlich überlegen - und verdient damit auch den selben Abschluss.

hmx
2008-08-19, 17:40:49
Der BA Bachelor IST dem Bachelor an der Uni gleichgesetzt!
Es gibt keine unterschiedlichen Bachelors.

Was jetzt aber halt in meinen Augen mehr damit zu tun hat, dass man sich mit den Bachelor und Master Studiengängen ganz allgemein das Niveau des Uni Abschlusses runtergerissen hat. Jede Hinterwäldler Uni in Timbuktu kann schließlich einen Master vergeben.

Aber um mal eine Lanze für das BA Studium zu brechen:
Der Uni Bachelor geht ja üblicherweise auch nur acht Semester, und ein Semester ist zeitlich gesehen eben auch nicht viel länger als das Theorie Semester an der BA. Dafür sind die Lehrpläne weit straffer, und die BA ist finanziell völlig anders aufgestellt. Es macht halt schon einen gewaltigen Effizienz Unterschied, ob man tatsächlich Unterricht bekommt, oder in der 30ten Reihe des Vorlesungsraums versucht irgendwas mitzukriegen.

Und BA ist nicht gleich BA. Ich hab auch schon von ziemlich grottigen Sozialstudiengängen gehört. Da die BAs bisher nicht im Hochschulrat vertreten waren, haben die halt auch alle Frei Schnauze gemacht, manche schlechter, manche besser.

Zusammenfassend kann man sagen: für eine akademische Karriere bietet die BA mit Sicherheit zu wenig. Das war allerdings auch nie ihre Zielsetzung. Aber wenn es um den Einstieg in die Industrie geht, ist imho die BA z.B. der FH deutlich überlegen - und verdient damit auch den selben Abschluss.


Ja, aber auch nur in Deutschalnd wo es diesen Bologna Bachelor gibt.
In England gibt es den Bachelor with Honours der noch etwas anders ist als ein ordinäry Bachelor.
Ich finde es auch mist dass ein popeliger BA Abschluss mit einem Uni-Bachelor gleichgesetzt wird, es ist einfach unfair denen die den Bachelor an einer Uni oder FH machen musste. Ünrigens: Starffe Lehrpläne gibt es an den FHs und Unis seit dem Bachelor auch, das ist kein "Vorteil" der BAs mehr.
Was die Master hier angeht ist es so dass es in England eine so eine Art Qualitätskontrolle gibt. Im restlichem Europa müssen doch Masterstudiengänge auch akkreditiert werden, oder?

btw @Mig: Die BA Absolventen werden ohne dass sie Ökonometrie und Statistik hatten aber auch ihren Spass an Quantitative Economics haben. :D

Monger
2008-08-19, 17:44:58
Ich finde es auch mist dass ein popeliger BA Abschluss mit einem Uni-Bachelor gleichgesetzt wird, es ist einfach unfair denen die den Bachelor an einer Uni oder FH machen musste.

Was heißt popelig?
In der Industrie ist ein BA Abschluss anerkannter als ein Uni Abschluss - zumindest in BaWü. Und ganz ehrlich: auch klar besser als ein FH Abschluss. War selber auf der FH, was dort an weltfremden Blödsinn getrieben wurde ging auf keine Kuhhaut. Nur in der akademischen Laufbahn sieht es halt anders aus. Wer in die Forschung will, dem nützt Erfahrung aus der Wirtschaft nicht allzu viel.

hmx
2008-08-19, 17:48:05
Was heißt popelig?
In der Industrie ist ein BA Abschluss anerkannter als ein Uni Abschluss - zumindest in BaWü. Und ganz ehrlich: auch klar besser als ein FH Abschluss. War selber auf der FH, was dort an weltfremden Blödsinn getrieben wurde ging auf keine Kuhhaut. Nur in der akademischen Laufbahn sieht es halt anders aus.

Das magst du so sehen. Es war schon immer so dass viele was an der Uni und FH gelehrt wird Weltfremd sei und eine Ausbildung doch viel praxisnäher ist. Trotzdem ist ein Uni oder FH-Studium höher angesiedelt. Praxisnähe kann jeder bekommen, theorie und das Verstädniss dafür nicht. Der Vorsprung eines BAlers ist daher wirklich extrem klein und schnell aufgebraucht.
In England hat so ein Bachelor auch nicht den Status eines Bachelors wie er an einer Uni verliehen wird. Aus gutem Grund.

Das in der Industrie ein BA Abschluss höher angesiedelt ist halte ich auch für ein Gerücht.
Der einzige Grund weswegen die so beliebt sind ist dass der deutsche Michel billige Arbeitskräfte will die er nicht sofort anlernen muss anstatt weiter zu denken.

Monger
2008-08-19, 17:54:02
Das magst du so sehen. Es war schon immer so dass viele was an der Uni und FH gelehrt wird Weltfremd sei und eine Ausbildung doch viel praxisnäher ist. Trotzdem ist ein Uni oder FH-Studium höher angesiedelt.
Es geht nicht nur Theorie vs Praxis, sondern schlicht um die Mittel. Auf der BA hatten wir gewisse Literatur noch bevor sie auf den Buchmarkt kam, und konnten uns die Spitzendozenten raussuchen. Im Gegensatz zur Uni werden auf der BA halt auch die Dozenten leidlich bezahlt.

Auf der FH sind die Lehrpläne oft genug steinalt, auf der BA liegt es nur am dualen Rat was gerade in den Lehrplan aufgenommen wird (was natürlich auch seine Nachteile hat).

Ich weiß dass die BA gerne unterschätzt wird. Die Hochschulen werden ja auch nicht müde, dagegen Kampagne zu machen. Da haben wir uns schon während des Studiums einige wilde Sachen anhören müssen...


Der einzige Grund weswegen die so beliebt sind ist dass der deutsche Michel billige Arbeitskräfte will die er nicht sofort anlernen muss anstatt weiter zu denken.
Ich war mit Abschluss gehaltsmäßig einem FHler Abschluss auf Arbeit gleichgestellt. Allerdings war ich eben ein Jahr früher fertig, und habe alle betrieblichen Boni in der Zeit anerkannt bekommen (Weihnachtsgeld etc.).

hmx
2008-08-19, 17:58:28
Es geht nicht nur Theorie vs Praxis, sondern schlicht um die Mittel. Auf der BA hatten wir gewisse Literatur noch bevor sie auf den Buchmarkt kam, und konnten uns die Spitzendozenten raussuchen. Im Gegensatz zur Uni werden auf der BA halt auch die Dozenten leidlich bezahlt.

Auf der FH sind die Lehrpläne oft genug steinalt, auf der BA liegt es nur am dualen Rat was gerade in den Lehrplan aufgenommen wird (was natürlich auch seine Nachteile hat).

Ich weiß dass die BA gerne unterschätzt wird. Die Hochschulen werden ja auch nicht müde, dagegen Kampagne zu machen. Da haben wir uns schon während des Studiums einige wilde Sachen anhören müssen...


Ich war mit Abschluss gehaltsmäßig einem FHler Abschluss auf Arbeit gleichgestellt. Allerdings war ich eben ein Jahr früher fertig, und habe alle betrieblichen Boni in der Zeit anerkannt bekommen (Weihnachtsgeld etc.).


Also das ist in England nicht so an den Unis die sind sehr viel besser ausgestattet. Trotzdem gibt es auch in Deutschland sicher gute und schlechte FHs sowie BAs, da bringt es nichts sich die Rosinen rauszupicken.

Migrator
2008-08-19, 18:10:53
Monger, das stimmt nich so ganz. Ich habe ein Semester in der Wohnung von einem Kolleg von mir gewohnt als er im Auslandssemester war. Er hatte einen Nachbar, der ein Software-Unternehmen hat, und relativ viel mit Siemens kooperiert. (Der Nachbar hatte unter der Woche hier gepennt, weil er auch relativ viel mit der Schweiz zu tun hat). Er selber hat gesagt, das er nur Leute mit Hochschulstudium einstellt. BA-Leute zählen für ihn eindeutig nicht dazu.
Die FH Leute hatten sehr viel Plan von dem was sie gelernt haben, weswegen er sie gerne genommen hat. Die Uni-Mitarbeiter hatten demgegenüber den Vorteil, daß sie fähig waren, sich mit Problemen auseinanderzusetzen, die nicht lehrbuchgemäß vermittelt wurden.

Was ich damit sagen will, ist das es zwischen unseren beiden Meinungen jetzt subjektiv gegensätzliche Ansichten gibt. Und ich rede ein BA-Studium (Berufsakademie) ja nicht schlecht (okay, meine Freundin dreht immer durch wenn ich mir das Niveau von denen ansehe und dann mit den Augen rolle, wenn BA-Kollegen tönen wie anspruchsvoll das BA-Studium ist). Es geht mir einfach nur prinzipiell darum, das es von dem grundsätzlichen Anspruch welches von einem Universitätsstudium ausgeht, plötzlich Absolventen der Uni gleichgestellt sind mit Studenten der BA.

Das beste Beispiel ist wenn du an ein Vorstellungsgespräch gehst: Da schaut sich die Personaltante dein Zeugnis an. Da steht plötzlich: Grundlagen der Wirtschaftspolitik (ist bei uns die Aufbauvorlesung zu Mikroökonomik 1) eine 2,7. Da fragt sie tatsächlich warum man nur ne 2,7 hat. Ein Blick auf die Karte der jungen Dame zeigt Diplom-Betriebswirt (BA). Da war alles klar; soviel dazu das in der Wirtschaft tatsächlich das Verständnis von den unterschiedlichen Voraussetzungen in den jeweiligen Vorlesungen berücksichtigt wird.

Migrator
2008-08-19, 18:18:18
@hmx
Wie die Jungs das bei Quantitative Economics genau ausgestalten werden, hab ich keinen Plan und die Leute selber wohl auch nicht. Jedenfalls schüttelt meine Chefin nur mit den Kopf und fragt sich wohin das führen soll. Aber es ist klar, das die BA Leute ohne diese Kenntnisse nicht mehr als ein Semester durchhalten werden :biggrin:...Tja Bologna f****t sich selbst in den A***** :biggrin:

Hardwaretoaster
2008-08-19, 19:05:37
Das musste ja irgendwann mal wieder hochkochen, zumal nach der Nachakkreditierung demletzt.

Ja, es ist klar, dass die BAs völlig andere Zielsetzungen haben. Ja, in manchen Fächern ist der Tiefgang definitiv weniger als an ner guten Uni. Aber zum einen ist das auch von BA zu BA und auch an einer BA unter den Fachrichtungen völlig verschieden (meine persönliche Erfahrung wie die von Monger, dass die technischen Fächer tendenziell besser sind, als BWL, Sozpäd..aber auch das lässt sich nicht verallgemeinern). Zum zweiten gab's Zulassungen für BAler an Unis auch schon davor, wenn man sich einzeln durch den papierkram gekämpft hat und die Erfahrungen sind nicht so schlecht gewesen. Zum dritten: Was an manchen FHs und Unis in einzelnen Fachbereichen abgeht...die müsstest du dann auch vom Master ausschließen. Die meisten Master sollen AFAIK zusätzlich noch einen individuellen Auswahltest bekommen (ob es auch umgesetzt wird, wird man sehen müssen), da hat man eh nochmal eine weitere Kontrollinstanz.

Letztendlich muss man individuelle Qualität beweisen, egal ob man von Uni, FH oder BA kommt.

Migrator
2008-08-19, 19:15:30
jepp Zulassung für BA gabs an unserer Uni früher auch. Die haben maximal die ersten beiden Semester bekommen und dann mußten sie sich einreihen ;). Schon ne krasse Diskrepanz von früher zu jetzt ;)

Hardwaretoaster
2008-08-19, 19:24:33
http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/?id=522830&eid=

Der Artikel ist etwas älter, noch Dipl. BA. Sicher, die junge Dame ist eine Ausnahmeerscheinung, aber wenn es einen gewissen Prozentsatz gibt, der sogar danach direkt promoviert hat, dann sollte der Anteil, der ein Masterprogramm stemmen kann, wohl noch etwas größer sein. Und viele der anderen wollen gar keinen Master machen, über den Rest kannst du dich dann immer noch lustig machen

DasToem
2008-08-19, 19:25:57
Monger, das stimmt nich so ganz. Ich habe ein Semester in der Wohnung von einem Kolleg von mir gewohnt als er im Auslandssemester war. Er hatte einen Nachbar, der ein Software-Unternehmen hat, und relativ viel mit Siemens kooperiert. (Der Nachbar hatte unter der Woche hier gepennt, weil er auch relativ viel mit der Schweiz zu tun hat). Er selber hat gesagt, das er nur Leute mit Hochschulstudium einstellt. BA-Leute zählen für ihn eindeutig nicht dazu.
Die FH Leute hatten sehr viel Plan von dem was sie gelernt haben, weswegen er sie gerne genommen hat. Die Uni-Mitarbeiter hatten demgegenüber den Vorteil, daß sie fähig waren, sich mit Problemen auseinanderzusetzen, die nicht lehrbuchgemäß vermittelt wurden.

Was ich damit sagen will, ist das es zwischen unseren beiden Meinungen jetzt subjektiv gegensätzliche Ansichten gibt. Und ich rede ein BA-Studium (Berufsakademie) ja nicht schlecht (okay, meine Freundin dreht immer durch wenn ich mir das Niveau von denen ansehe und dann mit den Augen rolle, wenn BA-Kollegen tönen wie anspruchsvoll das BA-Studium ist). Es geht mir einfach nur prinzipiell darum, das es von dem grundsätzlichen Anspruch welches von einem Universitätsstudium ausgeht, plötzlich Absolventen der Uni gleichgestellt sind mit Studenten der BA.

Das beste Beispiel ist wenn du an ein Vorstellungsgespräch gehst: Da schaut sich die Personaltante dein Zeugnis an. Da steht plötzlich: Grundlagen der Wirtschaftspolitik (ist bei uns die Aufbauvorlesung zu Mikroökonomik 1) eine 2,7. Da fragt sie tatsächlich warum man nur ne 2,7 hat. Ein Blick auf die Karte der jungen Dame zeigt Diplom-Betriebswirt (BA). Da war alles klar; soviel dazu das in der Wirtschaft tatsächlich das Verständnis von den unterschiedlichen Voraussetzungen in den jeweiligen Vorlesungen berücksichtigt wird.


BA-Studiengang ist nicht gleich BA-Studiengang.

Ich hab Elektrotechnik in Mannheim studiert (schreib grade meine Diplomarbeit) und das wird von der Wirtschaft definitiv sehr gut angenommen. Was irgendsoein Hanswurst erzählt, interessiert nicht. Ich kann mich vor Jobangeboten nicht retten, ne offizielle Bewerbung hats nicht mal gebraucht.

Den Vergleich zur FH gewinnt die BA in meinem Studiengang locker. Ich denke, dass ich einen wesentlich ausgewogeneren Lehrplan genossen habe, in dem auch die Grundlagen nicht zu kurz kamen. Das wird von offizieller Bolongna-Akreditierungsstelle auch immer wieder bestätigt (die Diplomarbeiten in meiner Fachschaft haben teilweise das Niveau einer Masterarbeit nach englischen Maßstäben).

Marmicon
2008-08-19, 19:36:57
Solange diejenige Person den Master auch schafft, soll sie ihn auch durchaus machen können! Warum denn nicht?
Außerdem wird es sicherlich Aufnahmetests geben.
Wer es nicht draufhat wird so oder so im Master nicht weit kommen, egal ob von der BA, FH oder Uni.

FluFFy80
2008-08-19, 20:11:37
Es ist doch nicht so, dass nicht allein der Master qualifizierend ist. Das BA-Studium steht dann immernoch im CV. Es zählt nicht nur der letzte Titel sondern auch die Zeit davor. Wobei dann auch sicherlich angerechnet werden kann,d ass jemand mit BA-Abschluss den Master packt. Zumal Quantitative Economics ohne Grundwissen bestimmt nicht wirklich witzig sind ;)

Migrator
2008-08-19, 21:36:40
http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/?id=522830&eid=

Der Artikel ist etwas älter, noch Dipl. BA. Sicher, die junge Dame ist eine Ausnahmeerscheinung, aber wenn es einen gewissen Prozentsatz gibt, der sogar danach direkt promoviert hat, dann sollte der Anteil, der ein Masterprogramm stemmen kann, wohl noch etwas größer sein. Und viele der anderen wollen gar keinen Master machen, über den Rest kannst du dich dann immer noch lustig machen
Warum legst du mir in den mund daß ich mich über die BA Leute lustig mache:confused: wenn selbst meine Freundin das macht? Nett, daß sich einer angepisst fühlt...Minderwertigkeitskomplexe anyone?

Botcruscher
2008-08-19, 21:47:51
Weil du generel behauptest das UNI besser wäre als FH oder BA.

Da zählt extrem wo man ist und wie gut der Studiengang gerade angboten wird. Als Wechsler von UNI (1200 Studenten @Vorlseung zu FH@16 Studenten) sieht man die Sache schon etwas anders. Qualität hat nix mit dem Titel der Hochschule zutun.

Hardwaretoaster
2008-08-19, 21:53:30
Weil du generel behauptest das UNI besser wäre als FH oder BA.


Dem möchte ich mich anschließen.

mbee
2008-08-19, 21:54:29
Warum legst du mir in den mund daß ich mich über die BA Leute lustig mache:confused: wenn selbst meine Freundin das macht? Nett, daß sich einer angepisst fühlt...Minderwertigkeitskomplexe anyone?
Nein, aber Du schließt von Deinen Erfahrungen auf recht "pauschale" Verallgemeinerungen.
Von x Bewerbern für einen Praktikumsplatz im Informatik-Bereich haben wir z.B. im Laufe einiger Jahre genau 6 Uni-Studenten (auch mit abgeschlossenem Diplom) gegenüber zig FH-Studenten im 2. Praxissemester (damals noch FH-Diplom) eingestellt, weil die Vorkenntnisse im praktischen Bereich öfters gerade zu lachhaft waren. Dennoch würde ich hier nicht in der Hinsicht "große Klappe und nichts dahinter" (auch wenn es in dem Fall wirklich oft so war) pauschalisieren wollen, da das eben ganz spezifische Erfahrungen sind ;)

Es gibt exzellente BA-Studiengänge in vielen Bereichen, deren Absolventen sich vor Uni-Abgängern mit einem Bachelor nicht zu verstecken brauchen. Und da in sehr vielen Berufsfeldern Know-How ständig "by learning on the job" erweitert und erworben werden muss, hat das auch z.T. im praktischen Umfeld auch nicht zu unterschätzende Vorteile, da dies etwas völlig anderes als das eher "akademische Lernen" auf Prüfungen und Klausuren ist.

Migrator
2008-08-19, 22:02:18
Jepp, ich behaupte das Uni im Bereich WiWi nach meinen Erfahrungen besser ist als an einer BA oder FH. Das ist meine subjektive Meinung und die kann ich ja auch stehen lassen ;)

Wie es im technischen Bereich aussieht kann ich nicht sagen, aber darüber treff ich in meinen Posts auch keine Aussage. Den einzigen Bezug zu anderen Fachbereichen habe ich bei der Meinung meines ehemaligen Nachbars dargelegt, ansonsten treffe ich nirgends irgendeine Wertung ;).

mbee
2008-08-19, 22:08:27
Jepp, ich behaupte das Uni im Bereich WiWi nach meinen Erfahrungen besser ist als an einer BA oder FH. Das ist meine subjektive Meinung und die kann ich ja auch stehen lassen ;)

Das sei Dir ja auch gegönnt und vielleicht ist das auch tatsächlich so. In Deinen letzten Posts kam das allerdings recht allgemein als BA vs. FH vs. UNI rüber ;)


Wie es im technischen Bereich aussieht kann ich nicht sagen, aber darüber treff ich in meinen Posts auch keine Aussage. Den einzigen Bezug zu anderen Fachbereichen habe ich bei der Meinung meines ehemaligen Nachbars dargelegt, ansonsten treffe ich nirgends irgendeine Wertung ;).
Wie gesagt, kann ich meine Aussagen ja auch nur aufgrund eigener Erfahrungen machen und die treffen auch nur für den "technischen Bereich" zu. Wobei es natürlich auch da Ausnahmen gab: Unser neuester Mitarbeiter ist z.B. UNI-Absolvent eines Diplom-Studiengangs. Letztendlich kommt es nur auf den Menschen an und darauf, was dieser mit dem vermittelten und durch Selbststudium/Praktika angeeigneten Wissen, was auch nicht zu unterschätzen ist, anfängt.

Gunaldo
2008-08-19, 22:28:00
Die Zugangsvoraussetzungen müssen doch auch nicht zwingend streng limitiert sein.

Wenn jemand den Master an der Uni packt, hat er doch vergleichbares geleistet wie ein Master Absolvent, welcher den Bachelor auch schon an gleichem Orte abgelegt hat.

Sollten die Qualitätsunterschiede wirklich so groß sein, wie manche befürchten, wird die "natürliche" Selektion während des Studiums schon ihren Dienst tun :)


Edit. Bezüglich des Berufseinstiegs unterstütze ich die These, dass es viel auf das Individuum an sich ankommt. Welche Praktika, welche Erfahrungen, wie viel vom Stoff aufgenommen und was ist im Job umsetzbar/anwendbar. Wie gut wurde die Fähigkeit zu strukturiertem Denken vermittelt, welche Problemlösungkompezent ist vorhanden etc.

DasToem
2008-08-19, 22:30:48
Man muss auch sagen, dass es viele lachhafte BA-Studiengänge gibt. Zum Beispiel Digitale Medien aka PowerPoint-Leistungskurs oder Öffentliche Wirtschaft. Da wird zwanghaft versucht einem Ausbildungsberuf einen akademischen Anstrich zu verpassen, jedoch ohne entsprechende Lehrinhalte zu vermitteln - grausam.

Nomadd
2012-06-08, 17:03:14
Sorry für's Hochholen des Threads, aber das muss sein! :D

Ich halte von einem dualen Studium jetzt nicht soviel. Das Niveau ist mit einem Studium an einer Uni bzw. guten FH nicht zu vergleichen, auch die langfristigen Aufstiegschancen sind niedriger.

Aus meiner bisherigen Erfahrung: auf der BA bekommt man eine bessere Berufsausbildung. Das was insbesondere auf der BA (neudeutsch "Duale Hochschule") läuft ist das Niveau, das bei einer entsprechenden konsequenten Weiterentwicklung der gewerblichen und kaufmännischen Lehrberufe seit den 1980ern eigentlich fast deren Niveau sein müßte. Was man aber aus den üblichen deutschen Herunternivellierungsgedanken nicht gemacht hat, damit auch der letzte arbeits- und lebensuntagliche Schlumpf noch irgend ein Abschlußzeugnis bekommen kann.

Ich habe selbst zur Zeit mit "Studenten" von "Dualen Hochschulen" zu tun. Das was dort vermittelt wird ist Lichtjahre von dem entfernt, was ich in meinem "regulären" Studium vermittelt bekommen habe. Ich habe kürzlich einem Kollegen, der ein BA-Studium absolviert, bei seiner Bachelorarbeit geholfen. Ich war schockiert über das niedrige Niveau und noch schockierter über die gute Benotung dieser Arbeit(1,7)!

Es mag für die angestrebten Tätigkeiten oder die von der Wirtschaft nachgefragten Qualifikationen durchaus adäquat sein. Aber es ist nunmal kein Studium im traditionellen Sinne mit akademischer Ausrichtung und die Leute werden extrem schmalspurig ausgebildet. Bei einem Kumpel, der ein Duales Studium(öffentliches Management/Administration) macht, schaut der Plan so aus: 1. und 2. Semester Theorie, 3. und 4. Semester Praxis, 5. Semester Theorie, 6. Semester Praxis und Bachelorarbeit. Das macht in Summe 3 Semester Theorie auf recht niedrigem Niveau und dafür bekommt er einen B.A., wofür man als FH/Uni-Student 6 Semester theoretisches Vollzeitstudium absolvieren muss! Was kommt als nächstes? Ein halbes Jahr im Betrieb Kaffee kochen und am Nachmittag ein paar BWL-Abendkurse und schon ist man Akademiker?

Aber an sich ist die Diskussion zwecklos. Jeder will seine Ausbildung rechtfertigen.

Botcruscher
2012-06-08, 17:15:42
Ist doch inzwischen eh überall gleich verschult. Wer den Master packt soll ihn machen.

Everdying
2012-06-08, 23:21:32
Nunja, da kann man sich lange drüber streiten, für welche Leistung man denn nun einen Bachelor/Master verdient hat. Im Endeffekt wird die Leistung seit Bologna eh in Arbeitsaufwand (ECTS) gemessen... und der sollte überall, sei es Uni, FH oder BA, gleich hoch sein.