Gast
2008-08-28, 01:48:40
Hallo erstmal, gut dass es die Möglichkeit gibt in diesem Teilforum hier anonym zu posten. Ich hoffe das bleibt noch lange so im 3DC.
Also... der Titel dieses Posts heißt "Wenn die Mitmenschen sich immer weiter von einem entfernen..."
dazu ergänzen müsste ich vielleicht noch ".. oder bin ich es, der sich entfernt?"
Mein Problem ist ein akuter Mangel an Freunden, und das ist noch nicht sehr lange so. Ich war eigentlich nie extrem beliebt, aber ich hatte meinen Freundeskreis in der Schule. Hab halt mit ihnen gemeinsam Spiele gemacht, gefeiert, gesoffen, nichts was so von dem durchschnittlichen Teenager und seinen Aktivitäten mit Freunden groß abweicht. Ich hatte genug Freunde auf die ich zählen konnte und ich denke meine Freunde konnten auch auf mich zählen.
Und dann kam die erste echte Freundin irgendwann, und ich hab den vielbeschworenen Fehler gemacht, mich nur noch auf sie zu fixieren (Tja, die Liebe und ihre verblendende Wirkung...). Darunter litt natürlich der Kontakt zu den Freunden total. Ich möchte fast schon sagen, das hat mich völlig ins Abseits befördert. Klar, man hat noch miteinander geredet, aber meine einzigen Unternehmungen waren mit der Freundin. Und dann kam das Abitur, die schule war aus, für immer... und ich sah die meisten der Leute überhaupt nicht mehr.
Das war so lange ok, bis es kam wie es kommen musste, die Freundin hat irgendwann Schluß gemacht. Nach der Überwindung des Trennungsschmerzes wurde mir erstmal bewusst wie erbärmlich mein soziales Netz eigentlich ist. Von all den Leuten, die ich im Laufe der Schulzeit regelmäßig getroffen habe, ist mir noch ein einziger geblieben, mein einziger echter Kumpel halt, mit dem ich über alles reden kann. Dafür bin ich dankbar, denn viele Leute haben sowas nicht.
Nun hab ich mich auch erstmal sehr zurück gezogen. Das stellte eigentlich kein großes Problem für mich dar, ich war schon immer auch ganz gerne für mich alleine. Aber irgendwie musste ich eingestehen, mir fehlte was. Also hab ich dann irgendwann wieder den Kontakt zu meinen Mitmenschen aufgenommen, bzw blieb es meistens beim Versuch.
Beim Zivi, an der Uni, über StudiVZ, Onlinespiele, Foren, hab ich wirklich einige ganz korrekte Leute kennen gelernt. Es kam zu einigen Treffen, aber es waren zumeist echt oberflächliche Kontakte. Sprich, man trifft sich ein-zwei mal, und dann schläft der Kontakt ein. Ihr kennt das vielleicht, die Leute sind nett, man hat sich aber im Grunde nicht viel zu sagen. Ich habe in 2 Jahren Uni maximal 2 Leute 'richtig' kennen gelernt, mit denen ich jetzt noch Kontakt habe, und da beschränken sich die Treffen echt auf ein Minimum, weil die beiden weit entfernt wohnen.
Das war im Grunde die Vorgeschichte. Nun stellt sich die Situation so dar: Ich habe einen sehr guten Kumpel hier in der Nähe, den ich oft treffe, wir schauen halt oft spontan mal für 1-2 Stunden beim anderen vorbei und reden miteinander. Dieser Kumpel hat noch einen Freundeskreis, mit dem ich gar nix anfangen kann, und so machen wir halt eher wenig gemeinsam, auch wenn ich ihn wie gesagt um 3 Uhr Nachts ausm Bett klingeln kann, um diese Freundschaft gibts also gar keine Zweifel, darum soll es aber eh nicht gehen hier.
Dann habe ich noch 2 Kumpels in der Ferne, die ich maximal 1 mal im Monat sehe, eher seltener. Ich habe mindestens 100 Menschen in 3 Jahren kennen gelernt, aber mit keinem von denen hat es für mehr als 2 Treffen gereicht. Ich will mir wenigstens nicht den Vorwurf machen lassen, ich hätte es nicht versucht.
Wenn ich Kontakt mit diesen Leuten aufnehme, und Freunde von früher anspreche, kommt viel zu oft eine ablehnende Reaktion. Letztens hab ich einen alten Kumpel auf StudiVZ entdeckt, schreibe ihm einen halben Roman, frage ihn nach einem Treffen, alles mögliche. Seine Antwort war ein Einzeiler, a la "alles klar, hab aber viel zu tun, ciao.".. und so ähnlich verhalten sich irgendwie 90% der Leute mit denen ich mich getroffen habe.
Ich akzeptiere die Tatsache, dass sich die Leute nunmal auseinander leben. Ich habe auch kein Problem damit, dass einige auf Distanz gehen, ich habe mich auch sicher mal nicht so klug angestellt. Aber so oft wie das passiert ist... ich gebe zu, ich werde dadurch selbstmitleidig und verliere eine Menge Selbstbewusstsein.
Aber mal ganz ehrlich, das ist total seltsam oder nicht? Ich kann es mir selber kaum erklären. Ich bin ein echt unkomplizierter Mensch, die meisten finden mich "nett", aber wahrscheinlich heißt das zu uninteressant. Ich bin nicht hässlich oder sonstwie entstellt, ich würde mich nicht als dumm bezeichnen, man kann mit mir über vieles reden, mal abgesehen von den letzten paar Monaten in denen es mir eben aus diesem Grund irgendwie gar nicht mehr gut ging bin ich auch eigentlich immer ein Mensch mit positiver Einstellung gewesen.
Im Frühjahr bin ich von zuhause weggezogen, in die Unistadt. Die meisten Leute an der Uni kann ich schon ganz gut leiden, und ich denke umgekehrt siehts auch nicht so schlecht aus, also unbeliebt bin ich definitiv nicht, aber wenn ich nach gemeinsamen Treffen oder Unternehmungen frage, wird meistens abgeblockt. Wenn mal was zustande kommt, kneifen die meisten Leute dann doch in letzter Sekunde. Es scheint so, als ob jeder seinen eigenen Freundeskreis hat, und völlig für diesen reserviert ist, so dass er es nicht mehr nötig hat neue Kontakte zu finden.
Das Studentenwohnheim ist der pure Hohn. Es heißt doch immer, da lernt man ständig neue Leute kennen. Das höchste der Gefühle ist dass man sich im Hausflur mal "hallo" sagt, Parties gabs da schon seit Jahren nicht mehr...
Noch ein paar Beispiele: Ich habe in den letzten Jahren ein paar private Parties organisiert, zu denen ich je 10-30 Leute eingeladen habe. Zu den letzten 4 Parties kamen im Schnitt 5 Leute.
Ein Kumpel aus der Schulzeit hat vor 1 Jahr eine Art "Ehemaligentreffen" veranstaltet. 90% der Stufe waren eingeladen, jetzt ratet mal wer u.A. nicht eingeladen war. Das mag ein unglücklicher Zufall sein, aber passt natürlich irgendwie ins Bild.
Wie schon angedeutet macht mich das etwas fertig. Es geht mir gar nicht um die reine Quantität an Freunden die ich gerne hätte, aber ich hätte schon gerne wenigstens die Chance, ein paar Leute näher kennen zu lernen. Aber momentan bin ich irgendwie am Ende, diese Ablehnung die ich ständig erfahre tut mir echt weh. Also gehe ich mittlerweile selbst auf Distanz und da haben wir den Teufelskreis.
Nennt es Heulthread, aber ich bin trotzdem jedem dankbar, der irgendeinen konstruktiven Beitrag abgeben kann.
Also... der Titel dieses Posts heißt "Wenn die Mitmenschen sich immer weiter von einem entfernen..."
dazu ergänzen müsste ich vielleicht noch ".. oder bin ich es, der sich entfernt?"
Mein Problem ist ein akuter Mangel an Freunden, und das ist noch nicht sehr lange so. Ich war eigentlich nie extrem beliebt, aber ich hatte meinen Freundeskreis in der Schule. Hab halt mit ihnen gemeinsam Spiele gemacht, gefeiert, gesoffen, nichts was so von dem durchschnittlichen Teenager und seinen Aktivitäten mit Freunden groß abweicht. Ich hatte genug Freunde auf die ich zählen konnte und ich denke meine Freunde konnten auch auf mich zählen.
Und dann kam die erste echte Freundin irgendwann, und ich hab den vielbeschworenen Fehler gemacht, mich nur noch auf sie zu fixieren (Tja, die Liebe und ihre verblendende Wirkung...). Darunter litt natürlich der Kontakt zu den Freunden total. Ich möchte fast schon sagen, das hat mich völlig ins Abseits befördert. Klar, man hat noch miteinander geredet, aber meine einzigen Unternehmungen waren mit der Freundin. Und dann kam das Abitur, die schule war aus, für immer... und ich sah die meisten der Leute überhaupt nicht mehr.
Das war so lange ok, bis es kam wie es kommen musste, die Freundin hat irgendwann Schluß gemacht. Nach der Überwindung des Trennungsschmerzes wurde mir erstmal bewusst wie erbärmlich mein soziales Netz eigentlich ist. Von all den Leuten, die ich im Laufe der Schulzeit regelmäßig getroffen habe, ist mir noch ein einziger geblieben, mein einziger echter Kumpel halt, mit dem ich über alles reden kann. Dafür bin ich dankbar, denn viele Leute haben sowas nicht.
Nun hab ich mich auch erstmal sehr zurück gezogen. Das stellte eigentlich kein großes Problem für mich dar, ich war schon immer auch ganz gerne für mich alleine. Aber irgendwie musste ich eingestehen, mir fehlte was. Also hab ich dann irgendwann wieder den Kontakt zu meinen Mitmenschen aufgenommen, bzw blieb es meistens beim Versuch.
Beim Zivi, an der Uni, über StudiVZ, Onlinespiele, Foren, hab ich wirklich einige ganz korrekte Leute kennen gelernt. Es kam zu einigen Treffen, aber es waren zumeist echt oberflächliche Kontakte. Sprich, man trifft sich ein-zwei mal, und dann schläft der Kontakt ein. Ihr kennt das vielleicht, die Leute sind nett, man hat sich aber im Grunde nicht viel zu sagen. Ich habe in 2 Jahren Uni maximal 2 Leute 'richtig' kennen gelernt, mit denen ich jetzt noch Kontakt habe, und da beschränken sich die Treffen echt auf ein Minimum, weil die beiden weit entfernt wohnen.
Das war im Grunde die Vorgeschichte. Nun stellt sich die Situation so dar: Ich habe einen sehr guten Kumpel hier in der Nähe, den ich oft treffe, wir schauen halt oft spontan mal für 1-2 Stunden beim anderen vorbei und reden miteinander. Dieser Kumpel hat noch einen Freundeskreis, mit dem ich gar nix anfangen kann, und so machen wir halt eher wenig gemeinsam, auch wenn ich ihn wie gesagt um 3 Uhr Nachts ausm Bett klingeln kann, um diese Freundschaft gibts also gar keine Zweifel, darum soll es aber eh nicht gehen hier.
Dann habe ich noch 2 Kumpels in der Ferne, die ich maximal 1 mal im Monat sehe, eher seltener. Ich habe mindestens 100 Menschen in 3 Jahren kennen gelernt, aber mit keinem von denen hat es für mehr als 2 Treffen gereicht. Ich will mir wenigstens nicht den Vorwurf machen lassen, ich hätte es nicht versucht.
Wenn ich Kontakt mit diesen Leuten aufnehme, und Freunde von früher anspreche, kommt viel zu oft eine ablehnende Reaktion. Letztens hab ich einen alten Kumpel auf StudiVZ entdeckt, schreibe ihm einen halben Roman, frage ihn nach einem Treffen, alles mögliche. Seine Antwort war ein Einzeiler, a la "alles klar, hab aber viel zu tun, ciao.".. und so ähnlich verhalten sich irgendwie 90% der Leute mit denen ich mich getroffen habe.
Ich akzeptiere die Tatsache, dass sich die Leute nunmal auseinander leben. Ich habe auch kein Problem damit, dass einige auf Distanz gehen, ich habe mich auch sicher mal nicht so klug angestellt. Aber so oft wie das passiert ist... ich gebe zu, ich werde dadurch selbstmitleidig und verliere eine Menge Selbstbewusstsein.
Aber mal ganz ehrlich, das ist total seltsam oder nicht? Ich kann es mir selber kaum erklären. Ich bin ein echt unkomplizierter Mensch, die meisten finden mich "nett", aber wahrscheinlich heißt das zu uninteressant. Ich bin nicht hässlich oder sonstwie entstellt, ich würde mich nicht als dumm bezeichnen, man kann mit mir über vieles reden, mal abgesehen von den letzten paar Monaten in denen es mir eben aus diesem Grund irgendwie gar nicht mehr gut ging bin ich auch eigentlich immer ein Mensch mit positiver Einstellung gewesen.
Im Frühjahr bin ich von zuhause weggezogen, in die Unistadt. Die meisten Leute an der Uni kann ich schon ganz gut leiden, und ich denke umgekehrt siehts auch nicht so schlecht aus, also unbeliebt bin ich definitiv nicht, aber wenn ich nach gemeinsamen Treffen oder Unternehmungen frage, wird meistens abgeblockt. Wenn mal was zustande kommt, kneifen die meisten Leute dann doch in letzter Sekunde. Es scheint so, als ob jeder seinen eigenen Freundeskreis hat, und völlig für diesen reserviert ist, so dass er es nicht mehr nötig hat neue Kontakte zu finden.
Das Studentenwohnheim ist der pure Hohn. Es heißt doch immer, da lernt man ständig neue Leute kennen. Das höchste der Gefühle ist dass man sich im Hausflur mal "hallo" sagt, Parties gabs da schon seit Jahren nicht mehr...
Noch ein paar Beispiele: Ich habe in den letzten Jahren ein paar private Parties organisiert, zu denen ich je 10-30 Leute eingeladen habe. Zu den letzten 4 Parties kamen im Schnitt 5 Leute.
Ein Kumpel aus der Schulzeit hat vor 1 Jahr eine Art "Ehemaligentreffen" veranstaltet. 90% der Stufe waren eingeladen, jetzt ratet mal wer u.A. nicht eingeladen war. Das mag ein unglücklicher Zufall sein, aber passt natürlich irgendwie ins Bild.
Wie schon angedeutet macht mich das etwas fertig. Es geht mir gar nicht um die reine Quantität an Freunden die ich gerne hätte, aber ich hätte schon gerne wenigstens die Chance, ein paar Leute näher kennen zu lernen. Aber momentan bin ich irgendwie am Ende, diese Ablehnung die ich ständig erfahre tut mir echt weh. Also gehe ich mittlerweile selbst auf Distanz und da haben wir den Teufelskreis.
Nennt es Heulthread, aber ich bin trotzdem jedem dankbar, der irgendeinen konstruktiven Beitrag abgeben kann.