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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wenn die Mitmenschen sich immer weiter von einem entfernen...


Gast
2008-08-28, 01:48:40
Hallo erstmal, gut dass es die Möglichkeit gibt in diesem Teilforum hier anonym zu posten. Ich hoffe das bleibt noch lange so im 3DC.

Also... der Titel dieses Posts heißt "Wenn die Mitmenschen sich immer weiter von einem entfernen..."
dazu ergänzen müsste ich vielleicht noch ".. oder bin ich es, der sich entfernt?"

Mein Problem ist ein akuter Mangel an Freunden, und das ist noch nicht sehr lange so. Ich war eigentlich nie extrem beliebt, aber ich hatte meinen Freundeskreis in der Schule. Hab halt mit ihnen gemeinsam Spiele gemacht, gefeiert, gesoffen, nichts was so von dem durchschnittlichen Teenager und seinen Aktivitäten mit Freunden groß abweicht. Ich hatte genug Freunde auf die ich zählen konnte und ich denke meine Freunde konnten auch auf mich zählen.

Und dann kam die erste echte Freundin irgendwann, und ich hab den vielbeschworenen Fehler gemacht, mich nur noch auf sie zu fixieren (Tja, die Liebe und ihre verblendende Wirkung...). Darunter litt natürlich der Kontakt zu den Freunden total. Ich möchte fast schon sagen, das hat mich völlig ins Abseits befördert. Klar, man hat noch miteinander geredet, aber meine einzigen Unternehmungen waren mit der Freundin. Und dann kam das Abitur, die schule war aus, für immer... und ich sah die meisten der Leute überhaupt nicht mehr.

Das war so lange ok, bis es kam wie es kommen musste, die Freundin hat irgendwann Schluß gemacht. Nach der Überwindung des Trennungsschmerzes wurde mir erstmal bewusst wie erbärmlich mein soziales Netz eigentlich ist. Von all den Leuten, die ich im Laufe der Schulzeit regelmäßig getroffen habe, ist mir noch ein einziger geblieben, mein einziger echter Kumpel halt, mit dem ich über alles reden kann. Dafür bin ich dankbar, denn viele Leute haben sowas nicht.

Nun hab ich mich auch erstmal sehr zurück gezogen. Das stellte eigentlich kein großes Problem für mich dar, ich war schon immer auch ganz gerne für mich alleine. Aber irgendwie musste ich eingestehen, mir fehlte was. Also hab ich dann irgendwann wieder den Kontakt zu meinen Mitmenschen aufgenommen, bzw blieb es meistens beim Versuch.

Beim Zivi, an der Uni, über StudiVZ, Onlinespiele, Foren, hab ich wirklich einige ganz korrekte Leute kennen gelernt. Es kam zu einigen Treffen, aber es waren zumeist echt oberflächliche Kontakte. Sprich, man trifft sich ein-zwei mal, und dann schläft der Kontakt ein. Ihr kennt das vielleicht, die Leute sind nett, man hat sich aber im Grunde nicht viel zu sagen. Ich habe in 2 Jahren Uni maximal 2 Leute 'richtig' kennen gelernt, mit denen ich jetzt noch Kontakt habe, und da beschränken sich die Treffen echt auf ein Minimum, weil die beiden weit entfernt wohnen.

Das war im Grunde die Vorgeschichte. Nun stellt sich die Situation so dar: Ich habe einen sehr guten Kumpel hier in der Nähe, den ich oft treffe, wir schauen halt oft spontan mal für 1-2 Stunden beim anderen vorbei und reden miteinander. Dieser Kumpel hat noch einen Freundeskreis, mit dem ich gar nix anfangen kann, und so machen wir halt eher wenig gemeinsam, auch wenn ich ihn wie gesagt um 3 Uhr Nachts ausm Bett klingeln kann, um diese Freundschaft gibts also gar keine Zweifel, darum soll es aber eh nicht gehen hier.
Dann habe ich noch 2 Kumpels in der Ferne, die ich maximal 1 mal im Monat sehe, eher seltener. Ich habe mindestens 100 Menschen in 3 Jahren kennen gelernt, aber mit keinem von denen hat es für mehr als 2 Treffen gereicht. Ich will mir wenigstens nicht den Vorwurf machen lassen, ich hätte es nicht versucht.

Wenn ich Kontakt mit diesen Leuten aufnehme, und Freunde von früher anspreche, kommt viel zu oft eine ablehnende Reaktion. Letztens hab ich einen alten Kumpel auf StudiVZ entdeckt, schreibe ihm einen halben Roman, frage ihn nach einem Treffen, alles mögliche. Seine Antwort war ein Einzeiler, a la "alles klar, hab aber viel zu tun, ciao.".. und so ähnlich verhalten sich irgendwie 90% der Leute mit denen ich mich getroffen habe.

Ich akzeptiere die Tatsache, dass sich die Leute nunmal auseinander leben. Ich habe auch kein Problem damit, dass einige auf Distanz gehen, ich habe mich auch sicher mal nicht so klug angestellt. Aber so oft wie das passiert ist... ich gebe zu, ich werde dadurch selbstmitleidig und verliere eine Menge Selbstbewusstsein.

Aber mal ganz ehrlich, das ist total seltsam oder nicht? Ich kann es mir selber kaum erklären. Ich bin ein echt unkomplizierter Mensch, die meisten finden mich "nett", aber wahrscheinlich heißt das zu uninteressant. Ich bin nicht hässlich oder sonstwie entstellt, ich würde mich nicht als dumm bezeichnen, man kann mit mir über vieles reden, mal abgesehen von den letzten paar Monaten in denen es mir eben aus diesem Grund irgendwie gar nicht mehr gut ging bin ich auch eigentlich immer ein Mensch mit positiver Einstellung gewesen.

Im Frühjahr bin ich von zuhause weggezogen, in die Unistadt. Die meisten Leute an der Uni kann ich schon ganz gut leiden, und ich denke umgekehrt siehts auch nicht so schlecht aus, also unbeliebt bin ich definitiv nicht, aber wenn ich nach gemeinsamen Treffen oder Unternehmungen frage, wird meistens abgeblockt. Wenn mal was zustande kommt, kneifen die meisten Leute dann doch in letzter Sekunde. Es scheint so, als ob jeder seinen eigenen Freundeskreis hat, und völlig für diesen reserviert ist, so dass er es nicht mehr nötig hat neue Kontakte zu finden.
Das Studentenwohnheim ist der pure Hohn. Es heißt doch immer, da lernt man ständig neue Leute kennen. Das höchste der Gefühle ist dass man sich im Hausflur mal "hallo" sagt, Parties gabs da schon seit Jahren nicht mehr...

Noch ein paar Beispiele: Ich habe in den letzten Jahren ein paar private Parties organisiert, zu denen ich je 10-30 Leute eingeladen habe. Zu den letzten 4 Parties kamen im Schnitt 5 Leute.
Ein Kumpel aus der Schulzeit hat vor 1 Jahr eine Art "Ehemaligentreffen" veranstaltet. 90% der Stufe waren eingeladen, jetzt ratet mal wer u.A. nicht eingeladen war. Das mag ein unglücklicher Zufall sein, aber passt natürlich irgendwie ins Bild.

Wie schon angedeutet macht mich das etwas fertig. Es geht mir gar nicht um die reine Quantität an Freunden die ich gerne hätte, aber ich hätte schon gerne wenigstens die Chance, ein paar Leute näher kennen zu lernen. Aber momentan bin ich irgendwie am Ende, diese Ablehnung die ich ständig erfahre tut mir echt weh. Also gehe ich mittlerweile selbst auf Distanz und da haben wir den Teufelskreis.

Nennt es Heulthread, aber ich bin trotzdem jedem dankbar, der irgendeinen konstruktiven Beitrag abgeben kann.

Marscel
2008-08-28, 09:34:02
Nach der Überwindung des Trennungsschmerzes wurde mir erstmal bewusst wie erbärmlich mein soziales Netz eigentlich ist.

Ich finde die Verwendung von solchen Begriffen immer recht interessant.
Erbärmlich, da du aus deiner Sicht im Vergleich zu anderen nichts derartiges vorweisen kannst? Oder erbärmlich, weil du fühlst, dass du einen Fehler gemacht hast, weil dir etwas fehlt, weil du selbst unzufrieden bist?

Fritte
2008-08-28, 10:06:53
@TS: akzeptiere einfach das es Menschen gibt die auf Anhieb soziale Kontakte en Masse knüpfen, schlicht durch ihre Anwesenheit, und andererseits gibts Typen wie dich und mich :D

Ich hab zwar aus meiner Schul- und Jugendzeit eine Handvoll Freunde die auch echte Freunde sind, aber mehr auch nicht.

Überhaupt bin ich rein äusserlich wohl eher der Typ der auf andere Menschen "unangenehm" wirkt, das wird sicherlich durch meine Statur begünstigt, meine Frau meinte mal das die Leute wohl automatisch Angst haben wenn sie mich wahrnehmen, völlig unbegründet natürlich aber ist halt so...hab noch nie einem Menschen was getan und bin herzensgut :cool:
Das es wirklich an meinem Erscheinen liegen muss, wird auch durch die Tatsache belegt das ich im Netz scheinbar recht beliebt bin, klar da sieht mich ja auch keiner :ulol:

Richtig aufgefallen ist mir das mal am Bahnhof, da tingeln ja immer so Kleingeldsammler rum und quatschen jeden an, rein zufällig wurde ich aber nie angequatscht (es sei denn der Typ war breit wie Lumpi von Drogen/Alk), das fiel mir irgendwann mal auf... siehe meine Sig ;)

Versuch nicht das zu verstehen, du bist wie du bist und willst du dich wirklich dein Leben lang verstellen nur um anderen was vorzuspielen? Sei einfach du selbst, sei authentisch, dann klappts irgendwann schon, mit Freundin und allem anderen auch

dreas
2008-08-28, 11:00:50
Werte dein Selbstwertgefühl nicht so ab. Die Liebe anderer Menschen Dir gegenüber ist kein Maßtab für die Qualität deiner Person. Du brauchst sicherlich n paar wirkliche Freunde aber die findet man nicht so schnell. Las Dir Zeit und unternim viel. Nur weil deine privaten Partys nicht überannt werden bedeutet das nicht das du ein minderwertiger Mensch bist. Ist eher ein Ausdruck von deiner Umwelt das sie Dich nicht "hip" finden. Ich würde würde das als Qualitätsmerkmal Deiner Selbst betrachten :-). Denk Dir einfach wie beknackt deine Umwelt sein muß wenn sie nicht zur "coolsten Type der Stadt" zur Party wollen. Sobald du mit Dir im Reinen bist und das ausstrahlst werden die 30 Plätze nicht mehr reichen.

Du bist nicht Mainstream, du hast wenige Freunde, du kennst keine dutzenden oberflächlichen Spinner, du hälst das Leben aus, du bist einfach COOL!

mfg dreas

Mr.Fency Pants
2008-08-28, 11:05:20
Es kommt mir so vor, als ob du zu schnell nach einem Treffen fragst, so was kann auf viele Leute zu aufdringlich wirken. Wir hatten früher auch jemanden an der Uni, der direkt alle möglichen Leute gefragt hat, ob man sich nicht mal treffen könnte, war mir manchmal etwas suspekt.

Demogod
2008-08-28, 12:59:34
Ich verstehe dich sehr gut, da ich teilweise ein ähnliches Problem habe.
Bin vor 4 Jahren von Aachen nach Berlin gezogen, da ich die kaq-Kleinstadt AC nicht mehr sehen konnte. Hab allen Leuten gesagt: kommt vorbei ihr seid immer eingeladen.
Genau 1 Kumpel (aber echt eher ein Borderline-Psycho) hat es denn mal geschafft mich zu besuchen. Auch einer meiner besten Kumpels mit dem ich echt immer sehr gut chillen konnte bei mir (er hat teilweise Freitags abends seine Mom angerufen und gesagt er bleibt bis Sonntag bei mir) hat es nicht geschafft mich zu besuchen.

Zusätzlich hab ich nen Haufen meiner Leute im ICQ und immer wieder mal schick ich denen lustige Links. Aber kommt da was zurück?? in 95% der Fälle nix. Ich verstehs einfach nicht. Ich mein ICH bin der Assi der seit 7 Jahren arbeitslos ist und hätte THEORETISCH nichts zu erzählen.. aber die?

Ich checks einfach nicht. Hätte ich nen Atze der in B wohnt ich hätts direkt klar gemacht im Sommer dass ich mal vorbeischau. Jung is man nur einmal so ne chance kann man doch nicht wegwerfen..

Gast (threadstarter)
2008-08-28, 16:11:50
Danke für eure Beiträge.

Fritte und dreas, eure Antworten machen mir Mut. Vielleicht habe ich mich ein wenig zu zwanghaft aufs Freunde finden fixiert. Es ist aber nunmal so, dass man die Leute am besten kennen lernt, wenn man sich trifft, auch im Internetzeitalter. Und zwar am besten außerhalb von Schule/Uni/Arbeit.
Es ist nichtmal so dass ich nur Kontakt zu den "coolsten Leuten der Stadt" haben will. Die meisten Leute sind halt ähnlicher Durchschnitt wie ich, keiner von denen ist ein Partyking. Ich treffe also schon so eine Art von Auswahl vorher, wer ungefähr in meiner Liga spielt.

Vielleicht hat Fency recht, und ich bin manchmal ein wenig zu sehr mit der Tür ins Haus gefallen... Jedoch weiß ich nicht so recht, wie ich es sonst angehen soll, die Leute näher kennen zu lernen. Wenn ich nicht die Initiative ergreife, macht es auch sonst keiner.

Das Problem an der Sache ist nicht nur meine Unzufriedenheit, das Problem ist auch echt die Einstellung der vielen Leute die scheinbar gar keinen Wert auf neue Freundschaften legen. Oder zu faul sind, dafür irgendwas zu tun, und sei es nur den Arsch zu einem Treffen zu bewegen.

Ich verstehe einfach nicht, was am Freunde finden so schwer ist. Mir sind auch einige Leute bekannt die überhaupt keine richtigen Freunde haben. Und auch wenn mir diese Leute sympathisch sind, und ich gerne der Kumpel wäre, nehmen sie das Angebot nicht an, von ihnen kommt überhaupt kein Interesse an Freundschaften. Ganz ehrlich, ich finde das Freunde finden mittlerweile schwerer als das Partner finden.

Wie auch immer, ich werde versuchen die Sache lockerer anzugehen. Auch wenn ich da vielleicht wenig Geduld hab...

Lyka
2008-08-28, 18:47:41
welcome to my world, TS.

passiert mir immer. Die meisten Leute wollen allefalls bekannte bleiben. Siehe auch meinen "ausgeblendet"-Thread

Cyphermaster
2008-08-28, 19:07:47
Alte Binsenweisheit: Gute Freunde sind schwer zu finden, da rar gesät...

Ich kann nur sagen, wenn du Leute kennenlernen willst, da tu's. Erwarte aber nicht, daß jeder, dem du "Hallo" sagst, sofort zu deinem engsten Busenfreund wird - warte einfach ab, was sich ergibt. Die, die wirklich Interesse haben, werden das auch zeigen.
Es ist auch imho nicht wichtig, Massen an Menschen seine Freunde zu nennen - vielmehr die richtigen Menschen. Viele bleiben nur "Bekannte".

Als kleiner "Trost": Für riesige Freundeskreise haben die Mehrzahl aller arbeitenden Menschen mangels Freizeit und dank den Notwendigkeiten des Lebens wie Haushaltsführung, evtl. Garten, usw. usf. ohnehin keine Zeit; was oft das "Desinteresse" erklärt.

Gast
2008-08-29, 12:10:38
Heulsuse... also bitte, man braucht nicht viele Freunde, ein paar wenige echte sind wichtig,
es ist total normal, dass die Saufkumpanen von einst und die Schulkollegen sich alle nach und nach voneinander abkoppeln, echte gute Freunde findet man nicht an jeder Ecke,
aber wenn man sie hat bemüht man sich auch um diese und so sollte es sein, was bringen mir 20 Saufkumpanen, wenn ein einziger richtiger Freund dir Tausende ersetzen kann

anddill
2008-08-29, 13:09:28
Ich hab auch keine Freunde. Ich hab ein paar Typen an den Hacken, die immer ankommen, wenn sie was brauchen, ansonsten hab ich noch aus den Firmen, in denen ich mal gearbeitet habe ein paar Ex-Kollegen, mit denen ich hin und wieder mal Kontakt habe. Allerdings habe ich eine Familie, Frau und 2 Kinder.
Du siehst, es geht anderen genauso, und man kann auch als "einsamer Wolf" sehr gut klarkommen. Irgendwann hast Du einen netten Kollegenkreis und eine eigene Familie, dann ist das Thema vom Tisch. Im Moment hängst Du anscheinend zwischen Jugend und Erwachsensein ein wenig in der Luft, aber das geht vorbei.

Mr.Fency Pants
2008-08-29, 14:36:00
Du siehst, es geht anderen genauso, und man kann auch als "einsamer Wolf" sehr gut klarkommen. Irgendwann hast Du einen netten Kollegenkreis und eine eigene Familie, dann ist das Thema vom Tisch. Im Moment hängst Du anscheinend zwischen Jugend und Erwachsensein ein wenig in der Luft, aber das geht vorbei.

Ähem, das klingt aber ziemlich nach Resignation. Wieso soll man keine guten Freunde (mehr) haben, sobald man Frau und Kind hat ("Dann ist das Thema vom Tisch.")? Da man dann sowieso nicht viel Zeit hat, ists imho wichtig vorher Freundschaften zu schliessen und zu pflegen. Auch wenn ich verheiratet bin und Kinder hab, will ich meine langjährigen Freunde nicht missen wollen.

Sollte sich das mit der Frau doch mal erledigt haben find ich es wichtig, wenn dann meine Freunde für mich da wären. Kommt mir so vor, als ob du dich damit abgefunden hast keine Freunde zu haben, find ich schade. Gerade wenn einen das Familienleben mal nervt (sowas solls ja geben ;)) ists wichtig mit Freunden was zu unternehmen. Fänd ich ansonsten eine grauenhafte Vorstellung.

@Threadstarter: du sollst ja nicht damit aufhören auf jemanden zuzugehen, aber dich dabei etwas in Zurückhaltung üben. Lieber ein paar mal vorher "losen" Kontakt, bevor man eine Stufe weitergeht. Ich bin in der Firma derzeit noch recht neu, verstehe mich gut mit den Kollegen, aber wenn ich fragen würde, ob wir alle mal was unternehmen (was ich derzeit auch noch gar nicht wollen würde), dann würde ich da eher was kaputt machen, also immer schön langsam, dann klappts auch besser.

anddill
2008-08-29, 15:29:58
Ähem, das klingt aber ziemlich nach Resignation. Wieso soll man keine guten Freunde (mehr) haben, sobald man Frau und Kind hat ("Dann ist das Thema vom Tisch.")? Da man dann sowieso nicht viel Zeit hat, ists imho wichtig vorher Freundschaften zu schliessen und zu pflegen. Auch wenn ich verheiratet bin und Kinder hab, will ich meine langjährigen Freunde nicht missen wollen.

Sollte sich das mit der Frau doch mal erledigt haben find ich es wichtig, wenn dann meine Freunde für mich da wären. Kommt mir so vor, als ob du dich damit abgefunden hast keine Freunde zu haben, find ich schade. Gerade wenn einen das Familienleben mal nervt (sowas solls ja geben ;)) ists wichtig mit Freunden was zu unternehmen. Fänd ich ansonsten eine grauenhafte Vorstellung.

Resignation? Nein, es ist einfach meine Natur. Ich meine, ich bin kein knurriger Einsiedler, aber ich bin halt keine Partykanone. Ich geh zwar gerne zu irgendwelchen Feten, aber die übliche Alkverbrüderung ab 1,5 Promille finde ich eher abstoßend. Könnte natürlich daran liegen, daß ich immer nüchtern bin ;)
Naja, und was sind überhaupt "Freunde"? Typen, mit denen ich an der Imbißbude rumhänge? Mit denen ich saufen gehe? Bei denen ich mich ausheulen kann? Brauch ich alles nicht.
Wie gesagt, von jedem Job sind eigentlich immer ein paar Leute hängengeblieben, mit denen ich jederzeit quatschen kann oder die mir helfen wenn Not am Mann ist. Aber sind das "Freunde"? Wenn man sich vielleicht 1x im Jahr sieht? Hey, die haben alle einen Job und ein Leben, warum soll ich denen auf den Senkel gehen?

dreas
2008-08-29, 15:43:19
Naja Freunde sind schon wichtig. Wenn bei dir die Familie derlei Aufgaben mit abdeckt so ist das sicher schön. Allerdings muss ich sagen das die meisten Freundschaften fast alle Ehen überstehen. Daher so eingleisig würde ich nicht fahren und ne Familie ist schön muss aber auch nicht alles sein. Und richtige Freunde erkennt man unter anderem auch daran das man sich sofort blind versteht auch wenn man sich Jahre nicht gesehen hat. Ich habe zum Glück 2-3 solcher Freunde zum Teil schon länger als 25 Jahre. Auf derren Unterstützung und Selbstlosigkeit kann ich mich immer verlassen. Nix was eine Familie leisten kann.

mfg dreas

Mr.Fency Pants
2008-08-29, 16:11:48
Resignation? Nein, es ist einfach meine Natur. Ich meine, ich bin kein knurriger Einsiedler, aber ich bin halt keine Partykanone. Ich geh zwar gerne zu irgendwelchen Feten, aber die übliche Alkverbrüderung ab 1,5 Promille finde ich eher abstoßend. Könnte natürlich daran liegen, daß ich immer nüchtern bin ;)
Naja, und was sind überhaupt "Freunde"? Typen, mit denen ich an der Imbißbude rumhänge? Mit denen ich saufen gehe? Bei denen ich mich ausheulen kann? Brauch ich alles nicht.
Wie gesagt, von jedem Job sind eigentlich immer ein paar Leute hängengeblieben, mit denen ich jederzeit quatschen kann oder die mir helfen wenn Not am Mann ist. Aber sind das "Freunde"? Wenn man sich vielleicht 1x im Jahr sieht? Hey, die haben alle einen Job und ein Leben, warum soll ich denen auf den Senkel gehen?

Wenn ich von Freunden rede, dann meine ich damit sicherlich nicht die Partykumpels, obwohl es bei mir so ist, dass ich mit meinen richitgen Freunden auch gerne auf die Piste gehe. Ich selbst habe keine "Partyfreunde", sondern Freunde, mit denen ich unter anderem auch mal feiern gehe.
Wenn ich meinen Hobbies nachgehe, wie Sport, Gitarre spielen oder Zocken, dann zum großen Teil alleine oder mit meinen Freunden. Mal ehrlich: sprichst du mit deiner Frau über PC Hardware oder die neusten PC Spiele?

Tja, was sind Freunde? Hatte letztes Jahr die Situation, dass ich aus der gemeinsamen Wohnung raus musste, besten Kumpel angerufen, kann ich auf unbestimmte Zeit bei dir pennen? Ja, alles kein Problem. Ich weiss, dass ich mich darauf verlassen kann und nicht im Regen stehe, wenn ich mal richtige Hilfe brauche. Freunde sind für mich aber auch welche, die ich nur 1-2 mal im Jahr sehe, und man versteht sich dann trotzdem super, das hat nicht immer was mit der Häufigkeit der Kontakte zu tun.

atlantic
2008-08-29, 21:56:25
meine Definition "Freunde": die wenigen, deren Freundschaft man sich nicht dauernd vergewissern muß, weil man weiß, das sie da sein werden, wenns brennt. Denen man auch guten Gewissens alles sagen kann, und die einem auch die Wahrheit nicht krumm nehmen. Auch wenn es vielleicht für sie selber nicht angenehm ist. Und, die einem selber auch die unverblümte Wahrheit sagen. Echte Freundschaft setzt ein ehrliches Verhältnis voraus. Wenn man sowas schafft, überdauert eine solche Freundschaft alle Tiefen und Höhen.

Alles andere ist Zeitvertreib für eine gewisse Zeit. Lose Bekanntschaften, ersetzbar und austauschbar. Leider.

Lyka
2008-08-29, 22:01:32
Heulsuse... also bitte, man braucht nicht viele Freunde, ein paar wenige echte sind wichtig,
es ist total normal, dass die Saufkumpanen von einst und die Schulkollegen sich alle nach und nach voneinander abkoppeln, echte gute Freunde findet man nicht an jeder Ecke,
aber wenn man sie hat bemüht man sich auch um diese und so sollte es sein, was bringen mir 20 Saufkumpanen, wenn ein einziger richtiger Freund dir Tausende ersetzen kann

wtf.

genau

richtige Freunde finden. Wie? Kannst du das sagen? Nein. Das geht nicht so einfach. Das merkt man erst schmerzhaft nach Jahren, wenn sie sich nicht mehr melden, die man für Freunde hielt.

Wie? Man sucht nicht, man findet? Oh, super Message :D

Shamrock
2008-08-29, 23:57:32
Sehr grosser Vorteil ist wenn man sich mit seinen Brüdern(falls vorhanden)versteht,die kann man jedem Freund vorziehen.

Gast
2008-09-06, 22:54:51
Auch Brüder führen ihr eigenes Leben... Ausserdem sind Freunde und Brüder noch was sehr unterschiedliches...

Gast
2008-09-08, 07:06:39
Ich checks einfach nicht. Hätte ich nen Atze der in B wohnt ich hätts direkt klar gemacht im Sommer dass ich mal vorbeischau. Jung is man nur einmal so ne chance kann man doch nicht wegwerfen..


Und ich bin einer von diesen Typen, die ne Freundin in Berlin haben und es in 1 1/2 Jahren nicht geschafft haben die da zu besuchen. Irgendwie hast du recht, ich sollte das wirklich endlich mal machen. Aber es ist die Faulheit die mich davon abhält und dass es min. 200€ kosten wird dahin und zur+ck zu fahren/fliegen.