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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Musik im Kopf, aber ...


Marscel
2008-09-09, 16:10:28
Seit einigen Wochen, seit einigen Tagen aber bemerkbarer, hab ich ne komische Beobachtung.

Abends im Bett, so kurz vorm Einnicken (da bin fängt bei mir oft so ein Wachträumen an) habe ich Musik im Kopf. Musik, meistens irgendwas im Rock-, Pop- oder Dance-Bereich (ohne Lyrics, aber mit einer vagen Vorstellung, womit man das füllen könnte), die es definitiv nicht gibt bzw. von der ich mir sicher bin, dass ich sie noch nie gehört habe. Das faszinierende daran, ich find die Musik, die im Kopf abgeht, eigentlich ziemlich gut. Mit vielen Instrumenten, deren Namen ich zwar alle nicht kenne, die es aber so in etwa geben muss, in Orchesterqualität.
Noch besser, mit ein paar Gedankenimpulsen läuft da fast automatisch eine Komposition ab.

Erklären kann ich mir dieses Phänomen nicht.

Jetzt dummen Teil der Geschichte: Vornehmen, sich am nächsten Morgen erinnern zu können, klappt gar nicht. Nichts, nada, ist übrig. Sich schlaftrunken hochquälen, ins Mikro zu pfeifen, aufnehmen führt auch nicht mehr dazu, dass ich am nächsten Morgen weiß, was ich eigentlich genau für ne Vorstellung hatte - und die Kreativität ist ebenso nicht vorhanden, weiterzudichten. Die assoziierten Bilder vom Abend erinnere ich noch klar, aber leider null von der Musik.

Ich habe keine Idee, wie man sowas sinnvoll aufzeichnen kann, ich habe ebenso keine Idee, der Musikentwicklung (sofern ersteres mal gelingen sollte) - ganz anders als z.B. bei Bildern/Zeichnungen - und Umsetzung.

Noten lesen und schreiben geht problemlos, aber einen praktischen Bezug hab ich dazu nicht, d.h. eindeutige Zuordnung von Klang zu Note, da nie ein Instrument gespielt, geschweige denn, für mehrere Instrumente gleichzeitig etwas niederzulegen.

Mein Musikkonsum geht nicht über den des Standard-iPod-Besitzers, der sich im Jahr ca. 30 neue Lieder zulegt. Keine Drogen, keine Medikamente.

Bin ratlos und praktischmusikalisch unbegabt. Vielleicht habt ihr Ideen oder Erfahrungen, die mir helfen könnten, zumindest die Ideen, Chrous "abzuspeichern".

Asaraki
2008-09-09, 16:43:47
Noten lesen und schreiben geht problemlos, aber einen praktischen Bezug hab ich dazu nicht, d.h. eindeutige Zuordnung von Klang zu Note, da nie ein Instrument gespielt, geschweige denn, für mehrere Instrumente gleichzeitig etwas niederzulegen.

Es gibt (afaik) keine Komponisten die nicht zumindest in der Theorie eines oder mehrere Instrumente beherrschen. Gerade weil man eben diesen praktischen Bezug durchaus braucht.

Step by Step, und ja es ist frustierend erstmal :
- Instrument lernen (vorzugsweise Klavier, da dort ein sehr starker visueller Bezug von Akkorden zu Tasten vorhanden ist)

- Mit den Dingen "Gehörbildung" und "Harmonielehre" auseinandersetzen. Dort lernst du nämlich das zu verstehen, was du im Kopf hörst und kannst es danach auf aufschreiben.

- Im Nachhinein aufschreiben geht nie. Ich muss mich jeweils dann hinsetzen, wenn die Musi im Kopf spielt... auch gern mal bis morgens um 4, nur um dann am nächsten Tag völlig verpennt zu sein )X

GO FOR IT! Nichts ist so schön (für mich) wie die eigenen Werke zu hören. Stellt mich immer auf, wenn die Welt mich grad ankotzt.... raus ausem Büro... Kopfhörer auf, n Pianodingsi von mir rein und ich weiss wieder wofür ich lebe :-)

Asa

P.S. : Bei mir geht das übrigens bis heute nicht. Ich hab Musik im Kopf, aber ich könnte sie niemals aufschreiben, denn dazu müsst ich die einzelnen Stimmen raushören und einzeln aufschreiben - und bis dahin ist das Zeugs meistens schon wieder raus ausem Bewusstsein. Es bleibt dann aber im Unterbewusstsein irgendwie vorhanden und so kommt es zurück wenn ich mich in "musikalisch empfänglichen" Momenten dann ans Klavier setze. Da ich nur ein E-Piano habe und das per MIDI mit meinem PC verbinde, kann ich dafür jederzeit soviel aufnehmen wie ich will... was ich dann auch tu :-)

Marscel
2008-09-09, 17:33:58
- Instrument lernen (vorzugsweise Klavier, da dort ein sehr starker visueller Bezug von Akkorden zu Tasten vorhanden ist)

Mist, ungünstig. Weder Klavier zu Hause, noch möglich, noch Geld, das gerade anders gebraucht wird. Lediglich ein Software-MIDI-Klavier (alte Capella-Version) kann ich vorweisen.

- Mit den Dingen "Gehörbildung" und "Harmonielehre" auseinandersetzen. Dort lernst du nämlich das zu verstehen, was du im Kopf hörst und kannst es danach auf aufschreiben.

Danke!

Bei mir geht das übrigens bis heute nicht. Ich hab Musik im Kopf, aber ich könnte sie niemals aufschreiben, denn dazu müsst ich die einzelnen Stimmen raushören und einzeln aufschreiben - und bis dahin ist das Zeugs meistens schon wieder raus ausem Bewusstsein. Es bleibt dann aber im Unterbewusstsein irgendwie vorhanden und so kommt es zurück wenn ich mich in "musikalisch empfänglichen" Momenten dann ans Klavier setze. Da ich nur ein E-Piano habe und das per MIDI mit meinem PC verbinde, kann ich dafür jederzeit soviel aufnehmen wie ich will... was ich dann auch tu :-)

Das fürchte ich auch, Musik kann ich/man schlecht wie ein Bild mit dem Bleistift skizzieren, darauf aufsetzen und mehrere Instrumente gleichzeitig korrekt unterbringen. Leider ist bisher keine konkrete Erinnerung zurückgekommen. Hatte auf irgendeine wundersame Stütze gehofft, die dabei helfen kann.

Im Grunde ärgert es mich ein wenig, dass ich gestern Abend 3 Songs für die persönlichen Charts erfunden habe (war bisher nicht so konzentriert), ich weiß die Kategorie, Gesang ja/nein, etwas den musikalischen Umriss und einzig ganz genau die Bilder, die dazu als buntes Etwas begleitend waren (so stell ich mir manche Hallozinogene vor).

Pirx
2008-09-09, 17:48:46
Jo, hab auch schon so einige Chartstürmer zusammenkomponiert, an die ich mich dann nicht mehr erinnern konnte.;)

NameLessLameNess
2008-09-09, 17:56:01
Das hab ich auch. Ich träum meist Musik die einfach nicht von dieser Welt sein ist, so gut ist sie. Die Synthklänge und Komposition sind perfekt, so wie ich sie mir wünschen würde. Wenn ich aufwach hab ich davon noch viel im Kopf und meist hilft ein sedierendes Mittel um in diesem Zustand zu bleiben aber wach zu sein. Aber an nen Rechner setzten und es nachbauen hab ich mich noch nicht gewagt. Ebenso gehts mir mit Bildern.

NameLessLameNess
2008-09-09, 17:59:34
Das fürchte ich auch, Musik kann ich/man schlecht wie ein Bild mit dem Bleistift skizzieren, darauf aufsetzen und mehrere Instrumente gleichzeitig korrekt unterbringen.
Notation gut beherrschen hilft da. Manche skizzieren aber auch tatsächlich Bilder. Mir hilfts enorm in einem mediativen Dämmerzustand zu sein, da blendet man alles aus, was einen sonst hindern würde und ist voll und ganz in der Sache.

Marscel
2008-09-09, 18:10:26
Leute, ich hab mich gerade so special gefühlt und jetzt scheints nichts ungewöhnliches zu sein ;)

Scherz, ich werd gucken, wie man diesen Dämmerzustand vielleicht besser nutzen kann, mehr schein ich spontan nicht machen zu können.

Asaraki
2008-09-10, 09:59:40
Leute, ich hab mich gerade so special gefühlt und jetzt scheints nichts ungewöhnliches zu sein ;)

Scherz, ich werd gucken, wie man diesen Dämmerzustand vielleicht besser nutzen kann, mehr schein ich spontan nicht machen zu können.

Nein special is das bei weitem nicht :D Das geht sehr vielen Menschen so, nur haben die meisten auch keine Lust das aus Liebe zur Musik zu lernen. Du wirst in den nächsten 5 Jahren sowieso nix alzu gscheites produzieren, das muss dir klar sein. Gerade wenn du das nicht nur schreiben sondern auch vertonen willst, hast du einiges vor dir ;-)

Was isn Software-Midi-Klavier? ^^
Besorg dir sonst eine billige Notationssoftware, es gibt viele mit integrierter Gehörbildung und ein drückbares MIDI-Gerät ausem "Baumarkt" (gibts zu kleinem Geld schon paar Octaven Plastiktasten).

Bei der nächsten Idee aufspringen und das Teil anwerfen, die Idee nicht ausem Kopf lassen und mal die ersten Akkorde finden. Das ist dann quasi die Skizze. Ähnlich einem Bild besteht Musik aus mehreren schichten und kann durchaus über Wochen hinweg zusammenkomponiert werden. Damit man aber eben die Idee nicht verliert brauchts einen Entwurf:
- Akkordfolgen / wichtige Wechsel / Melodielinien / Bridges / Intros... whatever...

bei mir sind z.b. oft die Drums noch Platzhalter bis ich die Klavieridee fertig ausgearbeitet habe. Je mehr ich an den einzelnen Elementen dann arbeite, desto klarer wird auch Vision der restlichen Spuren und ich hör dann auch die Drums immer klarer.
Reihenfolge bei mir fast immer : Drums-Platzhalter -> Piano -> (Gitarre wenn vorhanden) -> Drums ausarbeiten -> Bass.

Für den Anfang : Gehörbildung&Harmonielehre, das wird dir ne Menge bringen und du wirst dann eh gleich selbst wissen, was du noch alles vor dir hast.

P.S. :
M-AUDIO Keystation 88es ~190€, halbgewichtete Tasten, 88 Tasten. (7 1/3 Octaven)
M-AUDIO Keystation 49e ~60€, ungewichtete Tasten, 49 Tasten (4 Octaven)
wobei die beiden natürlich kein Klaviergefühl aufkommen lassen, aber zum Akkorde lernen und einfache Stücke spielen reichts. Meine Freundin spielt auch auf nix besserem und die macht schon paar ganz coole Sachen x)