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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habt ihr ein Teleskop für die Astronomie?


Gast
2008-09-12, 15:06:15
Und wenn ja, auch eines mit Nachführung um Fotos zu machen?


Und dann gleich noch eine Frage.
Wo ist der Vorteil von einem eigenen Teleskop?
Die Bilder vom Hubble Space Telescope gibt es doch überall im Internet, sind deutlich detaillierter als ihr es mit einem normalen Teleskop selbst erreichen könnte und dazu ist das ganze auch noch deutlich günstiger, denn ein gutes Teleskop kostet ja nen Haufen Geld.

KinGGoliAth
2008-09-12, 15:38:27
Wo ist der Vorteil von einem eigenen Teleskop?


fotos angucken und selber durchs rohr zu gucken und es mit eigenen augen zu sehen ist ein großer unterschied.

oder verzichtest du auch auf sex weil du eine große pornosammlung hast? ;)

Gast
2008-09-12, 15:57:58
fotos angucken und selber durchs rohr zu gucken und es mit eigenen augen zu sehen ist ein großer unterschied.


Dann erklär mir mal genau worin der Unterschied besteht.

Die Sterne bewegen sich ja kaum, d.h. die nicht Live Hubble Bilder haben hier also keinen Nachteil.



oder verzichtest du auch auf sex weil du eine große pornosammlung hast? ;)
Das ist nicht das gleiche, schließlich bist du nicht Teilhaber am Sex sondern nur der Spanner der durch eine Linse aus 300 m Entfernung zuguckt.
Und das Pornovideo ist da der passende Vergleich bei dem das selbe gezeigt wird, nur aus 1-2 m Entfernung mit viel mehr Details.
Der einzige Haken wäre dann noch, daß der Porno erst nach der Produktion im Laden erhältlich ist, aber die Live Sache kann man mit der Astonomie ja nicht wirlich vergleichen.

KinGGoliAth
2008-09-12, 17:05:30
Das ist nicht das gleiche

doch. es geht um erleben. nicht nur ums sehen. ich garantiere dir, dass du auch einen unterschied spüren wirst zwischen grand canyon im tv gucken und selber am rand des abgrundes stehen.

Gast
2008-09-13, 19:18:07
doch. es geht um erleben. nicht nur ums sehen. ich garantiere dir, dass du auch einen unterschied spüren wirst zwischen grand canyon im tv gucken und selber am rand des abgrundes stehen.

Bedaure, aber ich habe dir schon einen Vergleich genannt.

Du stellst hier immer solche Extremkontraste auf die nicht als Vergleich gelten können.

Wenn du sagen würdest, es gibt einen Unterschied zwischen Hubble Bilder betrachten und mit einem Raumschiff direkt vor einem anderen Stern zu sein, dann würde ich dir ja zustimmen, aber ein Teleskop ist auch nur wie fernsehen.

bröckelkacke
2008-09-13, 21:22:54
Teleskop: Ja.
Nachfuehrung: Noch nicht, ist aber geplant.

Wieso Astronomie? Hubble Bilder sind doch wesentlich besser ...

Weil es Spass macht. Mir gefaellt es Objekte manuell (nur mit Karten, kein computer) aufzusuchen. Waerend des Aufsuchens kommt man an anderen Objekten vorbei, mit denen man eigentlich gar nicht gerechnet hat. Und schon ist man beim 'Milchstrassenschlendern'.

Wenn man micht fragt, was ich am Wochenende gemacht habe, sage ich oefters: "Ich war mit meinem Teleskop draussen und habe den Nachthimmel beobachtet." Bitte beachte den Unterschied zwischen meiner Antwort und folgender: "Alter, ich war mit Kumpels saufen."

Du hast Recht, dass sich im Himmel nicht sehr viel veraendert. Aber wenn sich etwas veraendert, kann man sehr schnell als Entdecker in die 'Astro Schlagzeilen' kommen. Viele Kometen und Supernovas werden auch heute noch von Amateuren entdeckt. Jupiter veraendert sich staendig. Wusstest du, dass man mit einem normalen Teleskop die Schatten die die Jupitermonde auf Jupiter werfen, sehen kann? Nicht schlecht oder?

Zu guter letzt, eine nicht ernst gemeinte Frage.
Wieso spielen einige in ihrer Freizeit Tennis? Im Fernsehen, kann man sich doch Nadal und Federer angucken und die sind doch viel besser.

PS: Mein Teleskop hat mich $450 gekostet. Soooo teuer ist es nicht. Astrofotografie ist teuer, da hast duch recht.

Gast
2008-09-14, 09:12:45
Zu guter letzt, eine nicht ernst gemeinte Frage.
Wieso spielen einige in ihrer Freizeit Tennis?


Das dient der körperlichen Ertüchtigung, dem Spaß und dem Konkurrenzkampf.



PS: Mein Teleskop hat mich $450 gekostet. Soooo teuer ist es nicht. Astrofotografie ist teuer, da hast duch recht.

Ich habe mir schon Bilder angeschaut on Leuten die so ein 400 € Dobson haben und ich bin der Meinung, daß das die Untergrenze ist.
D.h. man sieht gerade so den Saturn und ähnliches ein bischen scharf und klein bischen detailiert, aber so richtig ist es auch nicht.
Schon gar nicht bei hoher Vergrößerung, denn dann braucht man ja ne Nachführung.

Der Mond ist da schon interessanter, aber dann braucht man nen Refraktor, da das Newton zu viel Licht einsammelt und ersteres schärfer ist.
Tja, nur will man ja nicht ständig den Mond anstarren, also muß auch etwas für die Deep Sky Beobachtung her deswegen ist das 400 € Dobson der kleinste gemeinsamme Nenner.
Aber richtig viel sieht man dann bei Deep Sky Objekten damit auch nicht,
da braucht es dann schon 10" Öffnung und aufwärts und das ist teuer
es sei denn, man schleift seinen Spiegel selber.

Gast
2008-09-14, 09:15:43
Oder anders gesagt, mit Hubbly ist dieses Hobby günstiger und liefert die besseren Fotos.

Und dazu kommt noch, daß man von Zuhause aus im warmen den Bilder betrachten tut.
Mit einem richtigen Teleskop ist man aber immer vom Wetter abhängig und
friert sich bei der Kälte den Arsch ab.

Plutos
2008-09-14, 15:35:40
Tja, du kannst dich offensichtlich nicht dafür begeistern...das ist jetzt kein Vorwurf.

Die meisten Amateurastronomen beschäftigen sich auch über's "Kucken" hinausgehend mit technischen und vor allem wissenschaftlichen Hintergründen, wie bei jedem Hobby. Zudem kann man Sachen machen, von denen die Profis mangels Zeit und Geld nur träumen können, Stichwort Photometrie von Veränderlichen, Astrometrie bei Asteroiden/Kometen etc. - dafür bekommst du keine Hubble-Beobachtungszeit, zumindest nicht in dem Umfang!

Letztendlich finde ich die Vergleiche hier aber durchaus passend - etwas mit den eigenen Augen zu sehen, ist ungleich faszinierender als Fotos davon anzukucken. Und beim "Star-Hopping" ist jeder Moment eine richtige Entdeckungsreise - und dazu gehören auch mal -30° im Winter im Hochgebirge.

Es ist erschreckend und gleichzeitig erheiternd, wenn man mal mit Leuten unter einem klaren Sternenhimmel ist und die "Städter" fragend nach oben zeigen, weil sie zum ersten Mal die Milchstraße sehen ;). Und ontopic habe ich daheim ein Teleskop, ja, und das dient nicht nur zum Kucken, sondern gleichzeitig als recht wertstabile Investition ;). Inflationsgeschützt sozusagen ;).

bröckelkacke
2008-09-15, 01:00:35
Das dient der körperlichen Ertüchtigung, dem Spaß und dem Konkurrenzkampf.




Ich habe mir schon Bilder angeschaut on Leuten die so ein 400 € Dobson haben und ich bin der Meinung, daß das die Untergrenze ist.
D.h. man sieht gerade so den Saturn und ähnliches ein bischen scharf und klein bischen detailiert, aber so richtig ist es auch nicht.
Schon gar nicht bei hoher Vergrößerung, denn dann braucht man ja ne Nachführung.

Der Mond ist da schon interessanter, aber dann braucht man nen Refraktor, da das Newton zu viel Licht einsammelt und ersteres schärfer ist.
Tja, nur will man ja nicht ständig den Mond anstarren, also muß auch etwas für die Deep Sky Beobachtung her deswegen ist das 400 € Dobson der kleinste gemeinsamme Nenner.
Aber richtig viel sieht man dann bei Deep Sky Objekten damit auch nicht,
da braucht es dann schon 10" Öffnung und aufwärts und das ist teuer
es sei denn, man schleift seinen Spiegel selber.

Also mit meinem 8" ist Saturn bei gutem Seeing rattenscharf. Du hast recht: Wetterabhaengig, keine Hubbledetails und bei 300x ist das nachschubsen anstrengend. Aber toll ist es immer wieder. Und wenn dir das nicht gefaellt, dann nehme ich es dir nicht uebel. Das Hobby ist halt nicht fuer jeden. :)

Um den Sternenhimmel intim kennenzulernen muss man einfach mit solch einem Teleskop beobachten. Vom Bilder angucken lernt man nicht viel.

huha
2008-09-15, 01:17:51
n.b. Ich hab zwar persönlich kein Fernrohr (zu teuer!), aber genug Erfahrungen damit, auch mit Bildern (auch mit Astro-CCDs), so daß ich mir erlaube, auch mal meinen Senf dazuzugeben.


Ein Fernrohr hat viele Vorteile gegenüber Bildern des HST.

- Man kann damit beispielsweise angucken, was man gerade will. Es verändert sich mehr, als man denkt--Sterne natürlich eher weniger interessant, aber z.B. Planeten. Man kann sehr gut sehen, wie sich die Jupitermonde um Jupiter bewegen.
- Sonnenbeobachtung. Zur Zeit ist da natürlich tote Hose (:usad:), aber das wird ja wieder interessant. Das HST liefert keine Sonnenbilder
- Messen! Ist zwar teuer (ja, wirklich ;(), aber das HST mißt auch nicht alle Dinge, die interessant wären.
- Einfach der Spaß am Fernrohr. Die Sachen sind klein, man erkennt bei interessanten Dingen nichtmal Farben, wenn man mit dem Auge beobachtet und meist ist es auch noch kalt, aber es macht einfach Spaß, das alles zu entdecken.

Astronomie ist ein Hobby wie andere auch. Je nachdem, wie intensiv man das betreiben will und was man zu machen gedenkt, kann das recht teuer werden (D-SLR mit Umbau; Astro-CCD-Kamera ab ~1500 Euro, wirklich gutes Zeug eher ab 5000 (lohnt sich aber nur mit entsprechendem Fernrohr); Spektrometer ab ~3000 Euro etc. pp.; oftmals empfiehlt sich dann aber auch zusätzlich ein zweites Rohr)--man wird trotzdem nicht an die Hubble-Bilder rankommen, aber das ist auch gar nicht notwendig.

-huha

Gast
2008-09-15, 23:21:48
- Sonnenbeobachtung. Zur Zeit ist da natürlich tote Hose (:usad:), aber das wird ja wieder interessant. Das HST liefert keine Sonnenbilder


Das ist zwar richtig, aber die ganzen Filmaufnahmen und Bilder die man im Internet von Teleskopen bekommt beschränken sich ja nicht nur auf das HST.

Es gibt also mehr als genug andere Teleskope die auf die Sonne spezialisiert sind.
Außerdem braucht man zur Sonnenbeobachtung wieder ein Teleskop mit CCD Kamera.

Ich würde nämlich niemals mit meinen eigenen Augen durch ein Teleskop in die Sonne blicken.
Auch dann nicht, wenn man vor das Teleskop den unabdingbar notwendigen Sonnenschutzfilter (oder wie auch immer das heißen mag) befestigt.
Denn das ist meist nur eine mit Metall bedampfte Folie und wenn die nur ein einziges kleine Loch hat, dann kann man daran schon erblinden weil das Teleskop das Sonnenlicht so superstark bündet.

Wenn man das ganze aber nur durch eine Kamera beobachtet, dann ist nur der CCD der Kamera kaputt, nicht aber das eigene Augenlicht.
Aber wenn wir schon die Sonne mit einer Kamera anschauen, dann kann man auch die Videos im Internet als Datenquelle aussuchen.

Einige sind sogar noch mit einer entsprechenden Dokumentation versehen.




- Einfach der Spaß am Fernrohr. Die Sachen sind klein, man erkennt bei interessanten Dingen nichtmal Farben, wenn man mit dem Auge beobachtet und meist ist es auch noch kalt, aber es macht einfach Spaß, das alles zu entdecken.

Womit wir wieder bei den hohen Kosten sind.
Ein gutes Teleskop bei dem man auch mit den Augen Farben sehen können möchte braucht wieder eine riesige Öffnung, was natürlich sehr teuer wird.

Denn umso größer die Öffnung ist, desto mehr Licht kommt beim Betrachter an und unsere Farbrezeptoren im Auge funktionieren bei zu wenig Licht nicht mehr. Der Mensch sieht dann nämlich nur noch grau, da nur noch die Stäbchen arbeiten.


Spektrometer ab ~3000 Euro etc.

Ich wüßte nicht wozu man das braucht.
Die Meßergebnisse dürfte in der professionellen Astronomie eh keinen interessieren, da man ja nie weiß ob irgendein Spaßvogel falsche Ergebnisse angibt.
Deswegen gibt es diesbezüglich auch keine Datenbank.

Wenn man etwas sinnvolles für die Astronomie machen will, dann gibt es hierfür dieses Projekt bei dem man Galaxien bestimmen muß, aber
dafür braucht man kein Teleskop, sondern das Internet genügt.
Und im Gegensatz zu obigem Meßthema wird hier die Auswertung von mehreren Personen doppelt geprüft, so fallen schwarze Schafe schnell auf.
http://www.galaxyzoo.org/



man wird trotzdem nicht an die Hubble-Bilder rankommen, aber das ist auch gar nicht notwendig.


Hobby Astronomie wird IMHO erst dann interessant wenn es jemals adaptive Optik zu einem bezahlbaren Preis geben sollte.
Aber bis es so etwas gibt, kann das noch sehr lange dauern und
wenn dann dürfte das Zeug auch bei mindestens 5000 € anfangen.

bröckelkacke
2008-09-16, 01:50:52
...
Ich wüßte nicht wozu man das braucht.
Die Meßergebnisse dürfte in der professionellen Astronomie eh keinen interessieren, da man ja nie weiß ob irgendein Spaßvogel falsche Ergebnisse angibt.
...

Auch unter den 'Profis' gibt es Spassvoegel.

Und wie oft lese ich Nachrichten, dass 'Profis' die Hilfe der Amateure brauchen. Ganz besonders bei Supernovas und veraenderlichen Sternen.

Auch beim Entdecken von Planeten in anderen Systemen hat ein Amateur von Californien (im selben Club wie ich :D) mit seinem Teleskop geholfen. (http://www.skyandtelescope.com/news/3310446.html) Ja, ein seltener Fall und ja, das Equipment war teuer.

Punkt ist, ohne uns Amateure, wuerden die Profies nie so viel beobachten koennen.

Ohne dir nehetreten zu wollen, Gast, was ist der Anlass deiner Frage, ob es hier Hobbyastronomen gibt?

huha
2008-09-16, 01:54:18
Das ist zwar richtig, aber die ganzen Filmaufnahmen und Bilder die man im Internet von Teleskopen bekommt beschränken sich ja nicht nur auf das HST.

Natürlich nicht, aber hier ging's ja bisher eher um das HST.

Es gibt also mehr als genug andere Teleskope die auf die Sonne spezialisiert sind.

Eigentlich nicht. Sonnenbeobachtung "just for fun" ist nicht so interessant für Wissenschaftler; es gibt natürlich genügend Satelliten, die wichtige und interessante Daten z.B. zur Vorhersage des Sonnenwindes bereitstellen, falls mal doch mehr erwartet kommen sollte und man sich dann auf Kommunikationsprobleme auf der Erde einstellen könnte. Aber wirklich Sonnenflecke beobachten ist wissenschaftlich nicht besonders reizvoll.

Außerdem braucht man zur Sonnenbeobachtung wieder ein Teleskop mit CCD Kamera.

Nein. CCDs sind dafür eher schlecht geeignet (CMOS ist besser!), weil sie auf längere Belichtungszeiten ausgelegt sind; die hohe Quanteneffizienz von Astro-CCDs sorgt auch dafür, daß sie bei Sonnenbildern extrem schnell gefüllt sind und dann Blooming auftritt. Man würde dafür daher eine D-SLR oder Webcam nehmen, oft sogar auch eine analoge SLR.
Außerdem besteht auch immer die Möglichkeit, das Sonnenbild direkt durch das Teleskop (ohne Filter etc.) auf einen Schirm zu projezieren und dann alles wunderbar zu sehen.

Ich würde nämlich niemals mit meinen eigenen Augen durch ein Teleskop in die Sonne blicken.

Ich hab's gemacht und ich lebe noch. Je nach Art des Filters ist es kritisch (kleiner Glasfilter nahe des Fokus, wird zum Glück AFAIK heutzutage nicht mehr verkauft) bis völlig ungefährlich (Herschel-Prisma).

Auch dann nicht, wenn man vor das Teleskop den unabdingbar notwendigen Sonnenschutzfilter (oder wie auch immer das heißen mag) befestigt.
Denn das ist meist nur eine mit Metall bedampfte Folie und wenn die nur ein einziges kleine Loch hat, dann kann man daran schon erblinden weil das Teleskop das Sonnenlicht so superstark bündet.

Es gibt verschiedene Methoden, ein Fernrohr zur Sonnenbeobachtung zu nutzen. Die Sonnenfilter gibt es nicht nur in der Folienvariante (wenngleich die Folie wirklich robust ist und man ein Fernrohr auch nicht so behandelt, daß irgendwas vorne auf die Linse kommen könnte, sonst ist man ein Volltrottel mit zu viel Geld), sondern auch als bedampftes Glas, das etwas robuster ist. Alternativ besteht noch die Möglichkeit, einen Großteil (AFAIK >95%) des Sonnenlichtes über ein spezielles Prisma (Herschel-Prisma) im Okularauszug auszuleiten und den Rest mit Graufiltern auf eine erträgliche Helligkeit abzusenken. Das ist extrem sicher, wenngleich etwas kostspielig, hat aber den Vorteil, daß die Farben erhalten bleiben, was man von einer Filterfolie nicht sagen kann.

Wenn man das ganze aber nur durch eine Kamera beobachtet, dann ist nur der CCD der Kamera kaputt, nicht aber das eigene Augenlicht.
Aber wenn wir schon die Sonne mit einer Kamera anschauen, dann kann man auch die Videos im Internet als Datenquelle aussuchen.

Wenn man am Gerät steht, dann ist das aber live. Man hat Einfluß darauf, was man sieht und auch keine Ladezeiten oder schlechte Bildqualität.

Einige sind sogar noch mit einer entsprechenden Dokumentation versehen.

Gut dokumentierte Videos sind immer schön, weil man eben oftmals nicht alles sehen kann oder will, insofern ist es eine schöne Bereicherung. Die Beobachtung am Rohr kann das allerdings nicht ersetzen, wenn man das als Hobby betreibt.




Womit wir wieder bei den hohen Kosten sind.
Ein gutes Teleskop bei dem man auch mit den Augen Farben sehen können möchte braucht wieder eine riesige Öffnung, was natürlich sehr teuer wird.

"Sehr teuer" heißt in diesem Fall nahezu unbezahlbar. Bei Nebeln sieht man mit dem Auge keine Farben, da es einfach nicht genug Licht sammeln kann. Vielleicht mit wirklichen Riesenspiegeln, aber da hängt meist Meßtechnik dran, da die visuelle Beobachtung damit recht sinnlos (sprich: viel zu teuer) ist.

Denn umso größer die Öffnung ist, desto mehr Licht kommt beim Betrachter an und unsere Farbrezeptoren im Auge funktionieren bei zu wenig Licht nicht mehr. Der Mensch sieht dann nämlich nur noch grau, da nur noch die Stäbchen arbeiten.

Das viel größere Problem ist, daß man auch nicht mehr viel sieht, wenn man hinguckt, da in diesem Teil des Auges fast nur Zäpfchen sitzen, die für geringe Lichtintensität nicht empfindlich sind.


Ich wüßte nicht wozu man das braucht.

Zum wissenschaftlichen Arbeiten.

Die Meßergebnisse dürfte in der professionellen Astronomie eh keinen interessieren, da man ja nie weiß ob irgendein Spaßvogel falsche Ergebnisse angibt.

Die Ergebnisse sind für die professionelle Astronomie sehr interessant, da man dort keine Zeit dafür hat, sich mit solchen langwierigen Meßreihen zu beschäftigen. Sollten wirklich interessante Ergebnisse auftauchen (und das wäre ja das einzige Ziel davon, falsche Ergebnisse anzugeben), so würde man das selbstverständlich nochmal unabhängig untersuchen, wie es eben in der Wissenschaft so ist.

Deswegen gibt es diesbezüglich auch keine Datenbank.

Es gibt dafür Datenbanken. Spektrometrie ist unter anderem ein sehr hilfreiches Mittel auf der Suche nach Planeten in anderen Sonnensystemen; die können wir aufgrund ihrer winzigen Größe nicht sehen (nein, auch nicht mit Hubble), sondern nur messen. Durch die Masse von Planeten "wackelt" die Sonne, was man über die Verschiebung des Spektrums (die Unterschiede sind wirklich, wirklich minimal, heutzutage aber meßbar) erkennen kann. Es gibt daher auch definitiv Datenbanken dazu.

Wenn man etwas sinnvolles für die Astronomie machen will, dann gibt es hierfür dieses Projekt bei dem man Galaxien bestimmen muß, aber
dafür braucht man kein Teleskop, sondern das Internet genügt.
Und im Gegensatz zu obigem Meßthema wird hier die Auswertung von mehreren Personen doppelt geprüft, so fallen schwarze Schafe schnell auf.
http://www.galaxyzoo.org/

Obiges Meßthema wird von Leuten betrieben, die sich damit beschäftigen und auskennen, interessante Ergebnisse werden da auch von mehreren Personen mehrfach geprüft und da man nicht anonym ist, kann man es sich nicht erlauben, einfach so mutwillig falsche Ergebnisse zu publizieren, denn sonst verliert man schnell seine Glaubwürdigkeit.

Hobby Astronomie wird IMHO erst dann interessant wenn es jemals adaptive Optik zu einem bezahlbaren Preis geben sollte.

Es wird dich freuen, daß Hobbyastronomie interessant ist. Die SBIG AO-8 (der erstbeste Händler, der einen Preis für das Teil hatte) (http://www.buytelescopes.com/product.asp?pid=12301) ist z.B. schon für günstige 800$ zu bekommen und liefert hervorragende Ergebnisse. Visuell ist die aktive Optik natürlich nichts, aber das kann keine aktive Optik leisten oder zumindest ist es nicht sinnvoll.

Aber bis es so etwas gibt, kann das noch sehr lange dauern und
wenn dann dürfte das Zeug auch bei mindestens 5000 € anfangen.

Man kann schon für kleines Geld Spaß an Astronomie haben, z.B. mit einem vernünftigen Fernglas. Es geht einfach darum, Dinge zu entdecken und sich an ihnen zu erfreuen--ob man das nun macht, indem man mit dem Fernglas über den Himmel fährt und Jupiter nebst einigen Monden anguckt, eine Astro-CCD-Kamera an ein größeres Fernrohr anschließt und Bilder schießt oder mit komplizierter Meßtechnik wissenschaftlich arbeitet und entdeckt, bleibt jedem selbst überlassen; manche wollen sofort gucken und interessieren sich nicht fürs Photographieren, andere hätten lieber halbautomatische Meßstationen.
Für (fast) jeden (außer die Meßfanatiker--wissenschaftliches Gerät ist eben teuer und Einsteigersachen existieren nicht, da sie unbrauchbar wären) gibt's aber für vergleichsweise wenig Geld schon brauchbare Möglichkeiten. Selbst für Astrophotographie braucht man keine teure Astro-CCD, ggf. tut's auch eine Webcam oder eine D-SLR (beide können übrigens hervorragende Bilder machen; D-SLRs geben wunderschöne großformatige Aufnahmen von Nebeln, Webcams sind für Planeten recht ordentlich geeignet).

-huha

Frankyboy
2008-09-16, 09:40:06
... , aber ein Teleskop ist auch nur wie fernsehen.Ich empfehle einfach mal den Besuch der lokalen Sternwarte. Der Astronomietag ist dieses Jahr nun ja leider schon vorbei aber ganz ab davon gibt es dort ja immer irgendwelche Veranstaltungen. Wenn du dann immernoch kein Verständnis dafür aufbringen kannst, was die anderen hier an diesem Hobby so fasziniert, dann denk einfach daran, dass es auch viele Leute gibt, die fette Spoiler oder Sonderlackierungen an normalen Transportmitteln nicht verstehen. Jedem seins ...

zum Topic:
Teleskop: 2x ja
Nachführung: 1x ja

Gast
2008-09-16, 17:35:57
Es wird dich freuen, daß Hobbyastronomie interessant ist. Die SBIG AO-8 (der erstbeste Händler, der einen Preis für das Teil hatte) (http://www.buytelescopes.com/product.asp?pid=12301) ist z.B. schon für günstige 800$ zu bekommen und liefert hervorragende Ergebnisse. Visuell ist die aktive Optik natürlich nichts, aber das kann keine aktive Optik leisten oder zumindest ist es nicht sinnvoll.


Das Gerät ist keine adaptive Optik, sondern nur eine aktive Optik.
Das sind zwei verschiedene Dinge!

Bei der echten adaptiven Optik wie sie in den professionellen Teleskopen zum Einsatz kommen wird der Spiegel verformt, während vorher
das Bild mit einem Wellenfront Sensor ausgelesen wird und dann aufgrund dessen Daten der verformbare Spiegel angepaßt wird.
So etwas ist schweine teuer und für den Hobby-Astronomen nicht bezahlbar, es sei denn er ist Millionär und kann mal schnell 100000 € für so ein Ding bereitstellen.
http://www.mpia.de/homes/hippler/AOonline/ao_online_inhalt.html

Gast
2008-09-16, 17:39:17
Ohne dir nehetreten zu wollen, Gast, was ist der Anlass deiner Frage, ob es hier Hobbyastronomen gibt?

Ich wollte wissen, was euch ein Teleskop gegenüber den Hubble Aufnahmen so viel mehr bringt.

huha
2008-09-16, 23:49:19
Das Gerät ist keine adaptive Optik, sondern nur eine aktive Optik.
Das sind zwei verschiedene Dinge!

Das Gerät ist eine adaptive Optik. Eine aktive Optik ist weitaus reaktionsträger und korrigiert gröber, um hauptsächlich die Probleme auszugleichen, die sich bei Fernrohren mit vielen Spiegelsegmenten durch die Segmentierung ergeben.
Adaptive Optiken gleichen ebenfalls durch Spiegelbewegungen (die aber weitaus schneller erfolgen!) aus, diesmal aber die Einflüsse der Atmosphäre.

Bei der echten adaptiven Optik wie sie in den professionellen Teleskopen zum Einsatz kommen wird der Spiegel verformt, während vorher
das Bild mit einem Wellenfront Sensor ausgelesen wird und dann aufgrund dessen Daten der verformbare Spiegel angepaßt wird.

Meist wird aber nur ein kleinerer Spiegel verformt, da eine adaptive Optik für die Hauptspiegel (mit der entsprechenden Reaktionszeit!) äußerst schwierig wäre. Das Gerät von SBIG ist natürlich die Sparversion einer adaptiven Optik, die nur die Guiderkamera und keinen Wellenfrontsensor für die Auswertung der Schärfe benutzt und dann versucht, live zu korrigieren. Die Ergebnisse können sich aber durchaus sehen lassen und es ist per definitionem eine adaptive Optik. Fürs Visuelle taugt die nicht so viel, da das Auge sowieso nicht genug Licht sammeln kann, daß sich sowas lohnen würde--die Verbesserungen bei der Beobachtung mit dem Auge dürften übrigens wohl bei jeder adaptiven Optik der Welt äußerst unspektakulär ausfallen.

So etwas ist schweine teuer und für den Hobby-Astronomen nicht bezahlbar, es sei denn er ist Millionär und kann mal schnell 100000 € für so ein Ding bereitstellen.
http://www.mpia.de/homes/hippler/AOonline/ao_online_inhalt.html

Davon abgesehen, daß es fürs visuelle Sehen auch ausgesprochen wenig bringt, da es nicht wichtig ist, ein Objekt mehrere Sekunden oder Minuten so scharf wie möglich zu sehen, um die wenigen Photonen auf möglichst wenige CCD-Zellen abzubilden, sondern das Auge einige Male pro Sekunde ein neues Bild macht und die Informationen des vorherigen Bildes weitestgehend verwirft. Atmosphärische Effekte verschlechtern natürlich das Seeing, aber wenn das Bild etwas wabert, dann ist das fürs Visuelle zwar lästig, aber man hat genug Chancen, das Objekt dennoch gut genug zu beobachten.
Adaptive Optiken sind ja keineswegs dafür da, um bei schlechten Verhältnissen noch was sehen oder photographieren zu können, sondern entfernen möglichst noch das letzte Stückchen atmosphärischen Einflusses bei ansonsten (möglichst ;)) perfekter Sicht.

-huha

huha
2008-09-16, 23:50:02
Ich wollte wissen, was euch ein Teleskop gegenüber den Hubble Aufnahmen so viel mehr bringt.

Spaß und Flexibilität.

-huha

Gast
2008-09-17, 13:51:55
Das Gerät ist eine adaptive Optik.

Nein, ist es nicht.
Eine adaptive Optik besteht immer aus einem Wellenfrontsensor und deformierbarem Spiegel.

Dieses Gerät ist aber gerademal ein CCD Sensor mit ein bischen Software.
Von Adaptiver Optik kann hier also keine Rede sein und wenn du es doch tust, dann bist du auf das Marketinggeblubber reingefallen.

Du kannst ja auch mal im Astrotreff.de Forum nachfragen, da wurde dieser Sensor schon besprochen und es ist keine adaptive Optik.





Meist wird aber nur ein kleinerer Spiegel verformt, da eine adaptive Optik für die Hauptspiegel (mit der entsprechenden Reaktionszeit!) äußerst schwierig wäre.

Natürlich.