Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beziehungsprobleme - Paartherapie
Hallo,
ich bin mit meiner Freundin seit knapp 3 Jahre zusammen. An sich ist die Beziehung harmonisch und schön, ich fühle mich sehr wohl - zum Grossteil.
Doch es gibt sehr oft Momente, wo es krieselt. Der einzige Ausweg ist es dann, sich tagelang nicht zu sehen, um angestauten Frust und Wut los zu werden.
Das passiert eigentlich alle 2 Wochen, wo ein an sich eher unwichtigeres Thema zu einem grossen Streit ausartet.
Auch Fehlt das gegenseitige Verständnis. Wir können zwar über alle möglichen Probleme die jeder einzelne mit Job, oder Privat hat, bereden. Aber Schwierigkeiten miteinander scheitern an gegenseitiger Kommunikation und Einfühlsamkeit. Schnell endet das in Stress, Streit und tagelangen durchhängern.
Jetzt ist mir die Beziehung natürlich nicht egal, aber so langsam weiss ich nicht weiter. Eigentlich war das bei uns schon immer so, dass es mal mehr oder weniger heftiger wurd.
Dafür war die Zeit "dazwischen" immer schön und man fühlte sich wohl. Diese Achterbahnfahrt ist jedoch sehr anstrengend.
Ich frage mich deswegen, was tun. Paartherapie mit Spychologen a 100€ Stunde kann ich mir nicht leisten.
Ich denke einfach, dass manchmal nen Dritter uns helfen würde oder dass uns beigebracht werden müsste, miteinander zu reden, statt gegeneinander.
Habt ihr Ideen, was man da tun könnte?
atlantic
2008-10-06, 12:22:21
An welchen Themen, bzw. in welchem Zusammenhang, entzünden sich denn die Streitereien?
Wobei das nicht heißen soll, das es ÜBERHAUPT einen echten Zusammenhang zwischen den Streitthemen und den eigentlichen Problemen zwischen euch geben muß. Die können auch einfach nur als Ventil dienen.
Beschreib mal eure Lage genauer.
Letztes Wochenende waren es z.B. mehrere Themen, die alles zum überlaufen brachten.
Da kam plötzlich ihr Wunsch, dass sie nach Ihrem Studium auf Karriere machen will und keine Kinder und Familie möchte.
An sich finde ich das ziemlich hart und unfair. Auch ist z.B. eine gemeinsames Zusammenleben auf weite Sicht nicht möglich. Sie will das nicht. Auch hier möchte sie ihr Studium zu Ende bringen, dann eine eigene Wohnung haben und natürlich Job und Geld.
Noch vor wenigen Wochen jedoch, bekam ich dauernd zu hören, dass sie bald auf die 30 zugeht, sie nicht weiss, wann sie das mit Kind und so unter einen Hut bringen will. Obwohl ich Mutter mit 30 nicht wirklich alt finde.
Eigentlich ist das Thema gemeinsame Zukunft schon immer ein rotes Tuch.
Wir wollten ja auch mal ne Zeitlang gemeinsamen Nachwuchs. Das hab ich jedoch nachdem wir uns mal 2 Monate getrennt hatten danach auf Eis gelegt. Ich glaub, sie hat mir das nie verziehen. Aber ich wollte dann auch nicht mehr. Da war dann die Trennung und Sie war mir mit Studium so zu, als ich mir vorstellen könnte, dass sie noch Zeit für ein Kind hätte.
Auch kam hinzu, dass ich da gerade umgezogen war und ich nicht wirklich vorhatte in 6- 9 Monaten wieder umziehen zu müssen.
Komplizierte Sache halt.
Dann war es das Thema gemeinsame Zeit. Ich wechsle beruflich öfters die Wohnung. In meiner 1. Wohnung, wo ich sie kennen lernte, sah ich sie Mittwoch/Donnerstag und das gesamte Wochenende. Das war mir teilweise zu lang, weil ich ja auch noch Hausarbeit zu erledigen habe. Ich hab aber darüber weggesehen.
In der 2. Wohnung war das ähnlich. Lange Zeit. Zwar nie viel aktiv miteinander gemacht, aber halt viel passive Zeit miteinander verbracht.
Jetzt in der 3. Wohnung seh ich sie gerade noch Mittwoch-Abends und samstag auf Sonntag.
Ich hab letztes Wochenende auch extra viel "Zeit freigeschaufelt". Heist, ich hab die Wohnung auf Vordermann gebracht, eingekauft, Hausarbeit gemacht usw.. BEVOR sie kam(sind dann auch 2-3 für nen Single!). Doch dann ist ihr das Zusammen-Sein zu komprimiert.
Das war dann irgendwie nen Fehler. Weil sie meinte, das zu lange aufeinandersitzen würde ihr nicht gefallen. Und dabei hab ich versucht, viel Zeit füreinander zu gewinnen.
Sie meint dann, es wär auch so, dass wenn sie die ganze Woche auf sich gestellt ist, es am Wochenende eine starke Umstellung für Sie ist, sich wieder auf jemanden anderes einzulassen.
Vor 2 Wochen war es das Thema, dass ich am Wochenende lieber mal daheim bleibe und mit ihr Zärtlich bin. Aber Sie am Wochenende, Bewegung, Action und Raus will.
Das Kollidiert dann total. An sich wäre sowas Kompromissfähig. Aber sie nervt mich in der Art, "Komm, Beweg dich, hopp, tu was" so dermassen, dass mich das innerlich blockiert, auch nur nen Fuss vor die Wohnung zu setzen.
Wenn ich dann schon höhre"Komm, es regnet mal nicht, ich brauch Bewegung / will raus" mach ich da zu.
Die wenig Zeit miteinander kommt als Faktor x2 noch dazu "Wieso soll ich dauernd auf die Piste, wenn ich sie eh so selten sehe?"
Von ihr kommen keine Vorschläge was wir tun sollen oder so pauschalen wie "Ich kenn mich hier nicht aus, und es ist deine Wohnung", und bei mir kommt einfach kein Wunsch auf, auch nur ne runde zu spazieren.
Das sind alles sehr banale Themen, die aber in der Unfähigkeit beider Seiten liegen, über bedürfnisse und gefühle zu reden, dass der andere sie versteht und nicht nur anhört.
Tja. Und da steh ich und weiss nicht weiter. Eigentlich ist die Liste noch länger, aber ich will nicht jede Kleinigkeit an Problemen anführen.
Ich hab auch schon alles mögliche an Kommunikationsart probiert. Mal versuch ich bei Streits ruhig zu bleiben, dann raste ich total aus, dann geh ich auch mal in nen anderen Raum zur Beruhigung, manchmal ists so heftig, dass ich es mal grad ne halb Stund mit ihr aushielt und dann heim gefahren bin (das war während der Woche). Mal versuch ich was nach paar Tagen wieder anzusprechen. Mal meld ich mich mal Tage lang garnicht (sie auch nicht). Ich habs mal per Email versucht. Mal per Chat. Vieles Sprech ich garnicht mehr an - weil man es eh nicht ändern kann.
Eigentlich klappt garnix wirklich. Mich nervt auch der Deeskalationsversuch durch räumliche Distanz oder auch Zeit. Das bringt garnix.
Oft hab ich auch das Gefühl, dass sie nur nen Sündenbock für ihren Frust mit Eltern und Uni sucht und dann nur an mir herumpickt und Streit vorprogrammiert. Sie hat dann irgendwann wieder ein Thema parat, wo ich mich dann angegriffen fühle. Das ist meistens Sonntag-Abends.
Und wenn mir was nicht passt, dann ist "Wir können ja auch mal weniger Zeit miteinander verbringen" ihr Lieblingsmittel.
Ich frage mich deswegen, was tun. Paartherapie mit Spychologen a 100€ Stunde kann ich mir nicht leisten.
Ich denke einfach, dass manchmal nen Dritter uns helfen würde oder dass uns beigebracht werden müsste, miteinander zu reden, statt gegeneinander.
Habt ihr Ideen, was man da tun könnte?
Es gibt Pfarreien, die Paarberatungen umsonst anbieten. Ansonsten mal zu einem guten Arzt gehen, und sich eine Therapie verschreiben lassen, die Kasse übernimmt dann die Kosten. Ansonsten Berater aufsuchen und den Preis verhandeln. Oder, wenn ich gerade Lust und Zeit habe, dann mich aufsuchen. ;)
evolutionconcept
2008-10-06, 15:22:35
Hallo,
ich bin mit meiner Freundin seit knapp 3 Jahre zusammen. An sich ist die Beziehung harmonisch und schön, ich fühle mich sehr wohl - zum Grossteil.
Doch es gibt sehr oft Momente, wo es krieselt. Der einzige Ausweg ist es dann, sich tagelang nicht zu sehen, um angestauten Frust und Wut los zu werden.
Das passiert eigentlich alle 2 Wochen, wo ein an sich eher unwichtigeres Thema zu einem grossen Streit ausartet.
Auch Fehlt das gegenseitige Verständnis. Wir können zwar über alle möglichen Probleme die jeder einzelne mit Job, oder Privat hat, bereden. Aber Schwierigkeiten miteinander scheitern an gegenseitiger Kommunikation und Einfühlsamkeit. Schnell endet das in Stress, Streit und tagelangen durchhängern.
Jetzt ist mir die Beziehung natürlich nicht egal, aber so langsam weiss ich nicht weiter. Eigentlich war das bei uns schon immer so, dass es mal mehr oder weniger heftiger wurd.
Dafür war die Zeit "dazwischen" immer schön und man fühlte sich wohl. Diese Achterbahnfahrt ist jedoch sehr anstrengend.
Ich frage mich deswegen, was tun. Paartherapie mit Spychologen a 100€ Stunde kann ich mir nicht leisten.
Ich denke einfach, dass manchmal nen Dritter uns helfen würde oder dass uns beigebracht werden müsste, miteinander zu reden, statt gegeneinander.
Habt ihr Ideen, was man da tun könnte?
Also wenn ihr einen Streit nicht ordentlich aus der Welt räumen könnt, sondern einfach auf Abstand geht und es dann verdrängt, wird das wohl auch nie was werden.
Vielleicht solltet ihr mal lernen euch richtig zu streiten. Man muss sich nicht immer anschreien.
Am besten geht das wenn man keine Vorwürfe macht "Du hast....; Du bist...."
sondern aus der Ich-Perspektive erzählt " Ich fühle mich deswegen unwohl, ich kann dies und das nicht verstehen..." usw. Hilft schon viel , wenn man sich hinsetzt und Dinge die einen in letzter Zeit sauer aufgestossen sind in Ruhe bespricht. Dazu gehört auch das man den anderen Ausreden lässt und versucht zu verstehen wie dieser fühlt.
Ich bin auch nicht immer einer Meinung mit meinem Freund, aber oft kann ich doch verstehen was ihn bewegt und es nachvollziehen. Ich muss nicht seiner Meinung sein um Probleme aus der Welt schaffen zu können.
Das es euch an gegenseitigem Verständnis fehlt, halte ich für sehr bedenklich.
Turiz
2008-10-06, 15:29:31
....Ich bin auch nicht immer einer Meinung mit meinem Freund......
:biggrin: Wenn das dein kürzlich geheirateter Mann liest.
evolutionconcept
2008-10-06, 15:45:42
:biggrin: Wenn das dein kürzlich geheirateter Mann liest.
X-D
Ich fühl mich einfach so alt wenn ich von meinem Mann rede. :tongue:
atlantic
2008-10-06, 19:16:11
@Gast:
mir macht eins wirklich Sorge. Ihr scheint nie gelernt zu haben, den Alltag zu bewältigen. Es geht in einer guten funktionierenden Beziehung nicht drum, die Wochenenden freizuschaufeln von den lästigen Verpflichtungen, die einfach getan werden müssen. In einer guten Beziehung ist "deine Arbeit unsere Arbeit". Und mit der Freizeit verhält es sich genauso.
Das war dann irgendwie nen Fehler. Weil sie meinte, das zu lange aufeinandersitzen würde ihr nicht gefallen. Und dabei hab ich versucht, viel Zeit füreinander zu gewinnen.
deine Bemühungen sind edel, aber, ganz ehrlich, wenn sie der Ansicht ist, das die paar Stunden pro Woche schon zu lang sind, wenn mal NICHTS besonderes ansteht, dann....
ich denke, ehrlich betrachtet setzt du nur noch auf ein schon totes Pferd. Auch wenns hart klingt. Ihr seit nur noch zusammen, weil ihr es bisher aus Bequemlichkeit, oder weils eben schon ne Weile so ist, noch nicht geschafft habt, einen Schlußstrich zu ziehen. Deine Schilderungen lesen sich nicht wie die Beschreibung schöner Zeit miteinander. Eher wie Quälerei. Das einzige, was noch fehlt, ist beider Erkenntnis, das euch die Grundlage abhanden gekommen ist. Oder nie wirklich existiert hat.
Sie meint dann, es wär auch so, dass wenn sie die ganze Woche auf sich gestellt ist, es am Wochenende eine starke Umstellung für Sie ist, sich wieder auf jemanden anderes einzulassen.
ein Paar, das sich wirklich liebt, vermisst sich schon gegenseitig wieder kurz nach dem Abschied voneinander. Eigentlich möchte es 24 h am Tag zusammen verbringen.
Ich hoffe für euch beide, das ihr einseht, das sich einfach Dinge verändern können. Nicht gewollt. Aber sie tun es. Und die Vergangenheit muß dadurch nicht schlecht gemacht werden. Aber manchmal ist es richtiger, der Realität in die Augen zu schauen. Gute Vergangenheit MUSS keine gute Zukunft zwingend herbeiführen.
Trennt euch in Frieden. Das beste, was ihr machen könnt.
Radeonator
2008-10-07, 11:29:46
@Gast:
mir macht eins wirklich Sorge. Ihr scheint nie gelernt zu haben, den Alltag zu bewältigen. Es geht in einer guten funktionierenden Beziehung nicht drum, die Wochenenden freizuschaufeln von den lästigen Verpflichtungen, die einfach getan werden müssen. In einer guten Beziehung ist "deine Arbeit unsere Arbeit". Und mit der Freizeit verhält es sich genauso.
deine Bemühungen sind edel, aber, ganz ehrlich, wenn sie der Ansicht ist, das die paar Stunden pro Woche schon zu lang sind, wenn mal NICHTS besonderes ansteht, dann....
ich denke, ehrlich betrachtet setzt du nur noch auf ein schon totes Pferd. Auch wenns hart klingt. Ihr seit nur noch zusammen, weil ihr es bisher aus Bequemlichkeit, oder weils eben schon ne Weile so ist, noch nicht geschafft habt, einen Schlußstrich zu ziehen. Deine Schilderungen lesen sich nicht wie die Beschreibung schöner Zeit miteinander. Eher wie Quälerei. Das einzige, was noch fehlt, ist beider Erkenntnis, das euch die Grundlage abhanden gekommen ist. Oder nie wirklich existiert hat.
ein Paar, das sich wirklich liebt, vermisst sich schon gegenseitig wieder kurz nach dem Abschied voneinander. Eigentlich möchte es 24 h am Tag zusammen verbringen.
Ich hoffe für euch beide, das ihr einseht, das sich einfach Dinge verändern können. Nicht gewollt. Aber sie tun es. Und die Vergangenheit muß dadurch nicht schlecht gemacht werden. Aber manchmal ist es richtiger, der Realität in die Augen zu schauen. Gute Vergangenheit MUSS keine gute Zukunft zwingend herbeiführen.
Trennt euch in Frieden. Das beste, was ihr machen könnt.
Full ack! Das liest sich wirklich genauso, wie Atlantic es beschreibt.Reisende soll mann ziehen lassen.
Problem:
Du bist wohl eher häuslich und magst Ruhe,Zweisamkeit und Harmonie.Das du deine Hausarbeit nur am Wochenende schaffst, halte ich für "etwas" übertrieben. Das schiebst du glaube ich eher vor, um zu zeigen das du immer in Aktion bist...Zeitmanagement als Stichwort ;) Deine Ziele für die Zukunft sind wohl in Richtung Haus,Frau und Kinder.
Sie hat schon eine postale "Midlife" Crisis (wie so viele Menschen heutzutage) und denkt etwas zu verpassen. (In Wirklichkeit verpassen solche Leute mehr, als Sie erleben, aber das ist ein anderes Thema ;) )
Sie strebt nach Karriere, macht am Wochenende einen auf Girlie und will zeigen wie jung und dynamisch Sie ist. Zudem will Sie etwas für sich alleine Aufbauen.
Fällt dir was auf? Das sind absolut gegensätzliche Vorstellungen und keine konformität in der Zukunftsplanung.
Zweisamkeit, Gemeinschaft <--> Party, Egotrip
Gemeinsame Wohnung, Gemeinsames Leben <--> Eigene Wohnung, eigenes Leben
Kind und Frau (am Herd ?! ) <--> Kein Kind, Ewig 20 und keine Verantwortung, Karriere
etc etc
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