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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wann bringt HDR etwas?


Gast
2008-10-19, 02:51:07
Frage siehe oben?


Ich mach mal nen Anfang.

Ich denke, HDR bringt genau dann etwas, wenn man z.b. etwa dunkles fotografieren möchte, z.b. eine dunkle alten schmale Gasse und ganz hinten ein Weg bzw. Tor aus der dunklen Gasse führt.
Und der Bereich der das Tor zeigt, zeigt dann auf den extrem hellen lichtdurchfluteten Marktplatz.

Hier macht HDR sinn.
Denn man kann die Kamera auf den dunklen Bereich einstellen, wobei der Bereich mit dem Tor dann sehr hell wird und dank des hohen Kontrastes kann man später die Helligkeit dieses Bereiches dank des sehr guten Kontrases bei HDR anpassen
und so sieht man praktisch die dunkle Gasse und den Marktplatz.


Bei einem normalen Bild würde man den marktplatz nicht mehr erkennen, da es an der Stelle zu hell wäre, sprich da wäre eine weiße Fläche.


Ähnliches pasiert, wenn man ein Zimmer mit dem Blick zu den Fenstern fotografiert.

Fotografiert man den Himmel draußen, dann ist im Zimmer alles zu dunkel.
Macht man es umgekehrt, dann sieht man nichts mehr vom Himmel, da alles in einem einheitsweiß ist.

Richtig?

Gast
2008-10-19, 11:13:10
erstmal ist das nicht wirklich HDR sondern DRI (dynamic range increase), der HDR-begriff ist eigentlich nur im rendering sinnvoll.
HDR wäre es höchstens wenn du auf das anschließende tonemapping verzichtest und erst beim betrachten einstellst.

ob ein DRI über mehrere belichtungen überhaupt notwendig ist hängt natürlich von der kamera ab und zwar vom rauschen. je weniger die kamera rauscht, desto mehr dynamik lässt sich aus einer einzelnen belichtung rausholen. die dynamik die man rausholen kann hängt rein vom rauschen ab.

als nächstes hängt es natürlich stark vom persönlichen geschmack ab ob man ein DRI überhaupt will.

du kannst zwar mehrere belichtungen machen und damit beispielsweise ein zimmer und ein fenster jeweils so belichten, dass details in beiden seiten gut erkennbar sind.
du löst damit aber nicht das problem der darstellung. es gibt im moment keine (zumindest für private leistbare) möglichkeit derartige helligkeitsunterschiede auch darzustellen.

du musst also auf jeden fall einen kompromiss eingehen.
stellst du beide helligkeitsbereiche dar komprimierst du im endeffekt die dynamik (die dynamik im DRI-bild ist also eigentlich viel geringer als im ursprünglichen bild). der helligkeitsunterschied zwischen fenster und zimmer wird im foto also viel zu gering sein. damit wirkt das foto ziemlich flau und kontrastarm und auch eher unrealistisch. eine häufige reaktion darauf ist die sättigung und kontrast nachher zu erhöhen um das bild "lebhafter" wirken zu lassen. dadurch driftet es aber noch deutlich mehr ins sureale ab. manchen gefällt das, anderen wieder nicht.

die andere möglichkeit wäre dem realen helligkeitsverlauf möglichst nahe zu kommen, wodurch du aber wieder details entweder in den schatten oder in den lichtern opfern musst, wodurch du dir das ganze eigentlich sparen kannst.