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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welt der Wunder - Spieleentwicklung ist Grundlage für Auto-Industrie


Nasenbaer
2008-10-19, 19:27:03
Hi,
in der gerade laufenden Welt der Wunder Sendung (RTL2 19.00 -20.00) wurde gerade die Entwicklung von Star Wars - The Force Unleashed beleuchtet. Dabei wurde auch deren Physik-Engine beschrieben. Aber nicht nur, dass man behauptete, dass es sowas nie zuvor gab (zerbrechendes Holz etc. gabs schon in HL2), der Moderator behauptete danach sogar folgendens: Da Spieleschmiede ihre Physik-Engines ja immer weiterentwickeln gehen mit der Zeit diese Entwicklungen auch wieder in die Industrie zu sodass, virtuelle Chrashtests verbessert werden.

Also da muss ich ja mal laut lachen. Es ist wohl eher so, dass Physik-Berechnungen aus der Industrie höchstens als Grundlade für Spiele genommen werden und dann stark vereinfacht werden um die PCs nicht zu überlasten - aber garantiert nicht umgedreht. :LOL:

Dann behauptete man, dass ein Arcade-Raser auf der PS3 einen soweit schult, dass man auch im realen Leben solche Autos schnell fahren könnte. Ich bin mal Motocross gefahren aber das hatte wohl absolut nichts gemein mit nem entsprechenden Spiel.

An sich find' ichs ja gut, dass nicht nur über Videogames hergezogen wird, wie man das ja von den öffentlich-rechtlichen gewohnt ist. Aber das ist das krasse Gegenteil und damit eigentlich genauso dämlich.

DeusExMachina
2008-10-19, 19:42:11
Also ich habe das schon so verstanden, daß das Spielen den Rennanfängern gewisse Grundlagen beigebracht hat, und sie nicht zu Superrennfahrern erzogen hat. Zudem haben sie das Rennen ja auch haushoch verloren.

Mark
2008-10-19, 19:44:43
Die Tests die sie gemacht haben, waren ja auch sehr fair:

Crossroad-Rennen:
Vize-Weltmeister die auf dieser Strecke trainieren vs Anfänger die noch die ein Rennbuggy gefahren sind
--> Profis gewinnen, dennoch wird gesagt dass den Gamern ihr Spiel geholfen hat




Intelligenztest:
Studenten vs spielende Nichtstudenten

es gibt 3 Mögliche Ergebnisse, die jedes mal prima als Schlagzeile taugen:

- spieler schlauer als nichtspieler --> spiele machen intellgent
- spieler gleichschlau wie studenten --> spiele machen intelligent, weil man auf niveau von studenten ist
- spieler dümmer als nichtspieler --> computerspieler sind doof

so hat man egal wies ausgeht eine reißerische meldung fürs fernsehn



Wahrnehmungstest im Kernspin
Den Leuten wird einmal eine virtuelle Szene gezeigt, einmal eine mit echten Waffen und Leuten nachgespielte.

Spieler verarbeiten die reale Szene stärker als nicht reale Szenen. Wird es jetz als nachteil oder vorteil bewertet? wäre der test anders ausgegangen, dann hätte man wieder ne killerspieldiskussion starten können.



Diese ganzen Tests haben, egal wie sie ausgehen, ein Ergebnis welches sich reißerisch und groß präsentieren lässt. Diese Tests haben keinerlei wissenschaftlichen Wert, weil die Testbedingungen so gewählt wurden, um möglichst große Quoten zu erzielen


PS:
Welt der Wunder war für den deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste Wissenschaftssendung" nominiert

Schlupp
2008-10-19, 19:56:07
Andere Frage:

Was war denn das für ein Offroad-Game, welches die Novizen-Buggy-Fahrer zuvor gespielt haben?

Nasenbaer
2008-10-19, 19:59:09
PS:
Welt der Wunder war für den deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste Wissenschaftssendung" nominiert
Kein Wunder, dass Marcel Reich Ranicki dann die Auszeichnung abgelehnt hat. ^^

Also die Sendung ist ja um welten besser als Galileo aber dennoch recht populärwissenschaftlich - sonst würde es auch nachts um 3 im bayrischen Rundfunk laufen.

@DeusExMachina
Naja Reaktionsvermögen ist natürlich bei Rennen wichtig und das kann man sicher schon lernen beim Zocken aber alles andere ist quark. Das liegt ja schon daran, dass die allermeisten Rennspiele reine Arcade-Games sind. Bei reinen Simulationen denke ich schon, dass man da mehr mitnehmen kann. Wäre das nicht so würde man Piloten nicht in Simulatoren trainieren aber ein PS3 Arcade-Games hilft wenig bis gar nicht.

Mark
2008-10-19, 20:05:55
Galileo ist imho spgar besser als WDW, denn Galileo versucht garnicht erst zu wissenschaftlich zu sein, aber WDW tut so als wären sie wissenschaftlich, erzählen aber den gleichen Mist wie andere Sendungen auch.


Zum Anfangspost:
Das war quatsch was da erzählt wurde. Die gezeigte Physik hat wohl nur vom Prinzip her was mit Crashtests zu tun. Wände mit vordefinierten Bruchstellen, wahnsinnig neue Erfindung...

RLZ
2008-10-19, 21:15:50
Wände mit vordefinierten Bruchstellen, wahnsinnig neue Erfindung...
http://www.gametrailers.com/player/17054.html

RMC
2008-10-19, 21:32:22
Da Spieleschmiede ihre Physik-Engines ja immer weiterentwickeln gehen mit der Zeit diese Entwicklungen auch wieder in die Industrie zu sodass, virtuelle Chrashtests verbessert werden.

Also da muss ich ja mal laut lachen.

Nein, is schon richtig im Prinzip. Vielleicht nicht so, wie es in Welt der Wunder rüberkam ;)

In der Spieleindustrie werden physikalische Gesetze soweit vereinfacht, dass sie immernoch ausreichend realistisch dargestellt werden können - allerdings mit viel viel weniger (Rechen-)aufwand. Einfaches Beispiel das mir grad einfällt: Lichtberechnungen (zB Lichtabnahme im Raum).

Dadurch können natürlich auch virtuelle Crashtests (Simulationen) durchaus profitieren.

AtTheEndofAugust
2008-10-19, 22:38:33
das geilste sind doch die Mystery Sendungen, in denen so ein pseudo geheimes Labor in Katakomben dargestellt ist!

Alles ist in blau angestrahlt und dann wird auf irgendwelchen Suchmaschinen gesucht xD

Mr.Fency Pants
2008-10-19, 22:44:28
Dazu empfehle ich das hier: http://de.youtube.com/watch?v=-UJaHNHNr44

;D

Nasenbaer
2008-10-20, 01:04:01
Nein, is schon richtig im Prinzip. Vielleicht nicht so, wie es in Welt der Wunder rüberkam ;)

In der Spieleindustrie werden physikalische Gesetze soweit vereinfacht, dass sie immernoch ausreichend realistisch dargestellt werden können - allerdings mit viel viel weniger (Rechen-)aufwand. Einfaches Beispiel das mir grad einfällt: Lichtberechnungen (zB Lichtabnahme im Raum).

Dadurch können natürlich auch virtuelle Crashtests (Simulationen) durchaus profitieren.
Ich halte das für Blödsinn. Ich studiere jetzt seit 3 Jahren Informatik und hab noch nie von nem Prof auch nur irgendetwas in der Art gehört, dass ein Wissensautausch in diese Richtung stattfindet. Eher umgekehrt, sprich man hat Informationen wie man es genau macht und vereinfacht die Berechnungen dahingehend, dass sie fürs Spiel noch gut genug sind. Wobei es bei Spielen ohnehin nicht auf Realismus sonder auf Plausibilität ankommt. Es muss nur realisitisch aussehen aber nicht wirklich sein.

Und außerdem für den Fall der Chrashtests ist ein genaue Berechnung wesentlich wichtiger als die Performance. Letztere ist natürlich auch wichtig aber ich bezweifele, dass ein Ingenieur Hilfe von einem Spieleentwickler benötigt um eine physikalische Formel zu vereinfachen. ;)

Pennywise
2008-10-20, 08:14:07
Das mit dem Auto fahren ist ja wohl auch totaler Tinneff. Kannst ja mal am Wochenende zur Nordschleife fahren und die ganzen GTI-Treter befragen die ihre Karre in der Leitplanke geparkt haben. "Ey, hab isch doch 1000x auf der Playsi gefahren, da muss Öl auf der Strasse gewesen sein" ;D

Kinman
2008-10-20, 08:28:39
Das mit dem Auto fahren ist ja wohl auch totaler Tinneff. Kannst ja mal am Wochenende zur Nordschleife fahren und die ganzen GTI-Treter befragen die ihre Karre in der Leitplanke geparkt haben. "Ey, hab isch doch 1000x auf der Playsi gefahren, da muss Öl auf der Strasse gewesen sein" ;D

Die prinzipielle Streckenführung kann ein Anfänger durch ein Spiel sicherlich besser erlernen als von einem Strekenplan. Dennoch kann er genausowenig die Brems- und Beschleunigungspunkte genau (zumindest so genau wie anschließend in der Realität) festlegen.

mfg Kinman

Spasstiger
2008-10-20, 08:46:02
Was die grafische Qualität von Echtzeitrendering angeht, sind die Spiele meist schon der Industrie voraus.
Wenn ich sehe, wie die Gebäude-Renderings von der Baufirma aussehen, bei der meine Mutter arbeitet - die sind vorberechnet und haben trotzdem nur direkte, harte Schatten, die an Doom 3 erinnern. Und die Bäume sind meist nur pixelige Sprites. Dabei ist deren Software (Nemetschek) stets auf dem aktuellen Stand.

Silent3sniper
2008-10-20, 09:03:54
text Welt der Wunder bla bla, Dummheit, bla bla, Unterschichten TV

http://diy.despair.com/output/poster68859167.jpg

:up:

Nasenbaer
2008-10-20, 09:33:34
Was die grafische Qualität von Echtzeitrendering angeht, sind die Spiele meist schon der Industrie voraus.
Wenn ich sehe, wie die Gebäude-Renderings von der Baufirma aussehen, bei der meine Mutter arbeitet - die sind vorberechnet und haben trotzdem nur direkte, harte Schatten, die an Doom 3 erinnern. Und die Bäume sind meist nur pixelige Sprites. Dabei ist deren Software (Nemetschek) stets auf dem aktuellen Stand.
Was aber wohl kaum daan liegt, dass es keine Leute in der Industrie gibt, die das besser könnten - die Firmen legen wohl eher weniger Wert darauf. Wobei gerade bei Architektur-Anwendungen eine exakte Berechnungen der Lichtverhältnisse nötig ist. Man will ja sehen können wie sich das Licht ausbreitet und gerade damit wird bei manchen Bauten ja extrem gespielt. Aber ich denke mal, dass sich die S/W-Hersteller diese Features gut bezahlen lassen und sich das "normale" Architekturbüros nicht leisten werden, da der Durchschnittskunde auf sowas wohl nicht so großen Wert legt.
Sind aber alles nur Vermutungen. Ich meine nur, dass man für korrekte Lichtberechnungen nicht auf die Spieleindustrie gucken kann, da dort zuviel getrickst wird und Aussehen mehr zählt als Korrektheit. Für eine simple Präsentation der Wohnungen würde das aber wohl durchaus reichen.

@Şilent³şniper
Was willst du mir da eigentlich in den Mund legen? Drück dich mal bitte klarer aus. :smile:

Spasstiger
2008-10-20, 11:07:17
Ich meine nur, dass man für korrekte Lichtberechnungen nicht auf die Spieleindustrie gucken kann, da dort zuviel getrickst wird und Aussehen mehr zählt als Korrektheit. Für eine simple Präsentation der Wohnungen würde das aber wohl durchaus reichen.
Das denke ich auch. Die Renderings werden für Kundenpräsentationen (dort animiert) und für Prospekte verwendet. Und ich finde, dass man da einfach mehr rausholen kann. Fast jedes aktuelle Spiel zaubert heute eine ansprechendere Beleuchtung und das auch noch in Echtzeit.
Die verwenden wahrscheinlich einfach den default-Renderer, weil ihnen noch keiner was Besseres gezeigt hat und weil dort kaum einer von aktueller Echtzeit-Spielegrafik verwöhnt ist. ;)
Schlecht sehen die Renderings ja auch nicht aus, Aliasing und Matschtexturen gibts nicht. Aber die Beleuchtung wirkt einfach nicht zeitgemäß. Ich vermute, dass da ein Raytracer drüber läuft, der nur die direkte Beleuchtung berechnet.

Das Unternehmen hat afaik um die 150 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 40 Mio. Euro. Also Geld für einen besseren Renderer sollte man da auftreiben können. ;)

Nasenbaer
2008-10-20, 16:33:49
Das Unternehmen hat afaik um die 150 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 40 Mio. Euro. Also Geld für einen besseren Renderer sollte man da auftreiben können. ;)
Achso ich dachte du redest von einem selbstständen Achitekten, der seine eigene Firma mit 5 Leuten aufgemacht hat. 150 Mitabeitet ist natürlich eine ganz andere Größenordnung und das sollte das finanziell durchaus machba sein. :)