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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum hauen soviele Deutsche ab in's Ausland?


Frauenexperte
2008-10-21, 23:44:19
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,422371,00.html

Die halbe Welt versucht in's Paradies(Deutschland) zu gelangen um gut leben zu können und im gleichen Zug verlassen sauviele Deutsche eines der reichsten Länder der Welt? Wieso? Das will mir nicht in de Kopf!
Was bieten andere Länder, das Deutschland nicht bietet?

EPIC_FAIL
2008-10-21, 23:58:10
noch bessere Verdienstmöglichkeiten
hoffen auf ein besseres Leben?
besseres Wetter (Frauengrund ;) )
Steuerflucht
Verbundenheit mit der Kultur/Lebensweise anderer Länder
Arbeitssuche im Allgemeinen

KinGGoliAth
2008-10-22, 00:03:11
so wie immer: freiheit, abenteuer, mehr möglichkeiten, bessere aussichten auf ein gutes leben.

du musst immer die relation sehen. ein afrikaner setzt sich ins schlauchboot und riskiert wirklich sein leben um in italien oder spanien an land zu gehen. da wird er zwar mir hoher wahrscheinlichkeit eingeknastet und wieder zurück geschickt aber immerhin wird er nicht verhungern oder umgebracht. im vergleich dazu ist deutschland -oder generell europa / westliche welt- ein paradies.

aber als deutscher? man ist sicherlich einen gewissen standard gewohnt und wird hier weder verhungern noch einfach so ermordet werden aber deine aussichten sind trotzdem oft nicht rosig. besonders dann wenn du es nicht so dicke hast und in sachen schulbildung und ausbildung nicht so der knaller bist. selbst gute ausbildung und gute zeugnisse bedeuten in vielen berufen noch lange keinen sicheren job. man braucht oft auch gar nicht weit zu fahren. viele gehen nach österreich, dänemark oder noch weiter in den norden. als handwerker kannst du dich in deutschland nicht selten auf hartz4 oder zumindest alg freuen. gehst du ein paar meter hinter die grenze ist dir der job schon fast sicher und das oft bei deutlich besserer bezahlung als hier.
du musst natürlich auch was können sonst wirst du auch dort nichts finden. aber wenn du das kannst bist du da allemal besser dran als hier.

Botcruscher
2008-10-22, 00:16:31
Die halbe Welt versucht in's Paradies(Deutschland) zu gelangen um gut leben zu können und im gleichen Zug verlassen sauviele Deutsche eines der reichsten
Was bieten andere Länder, das Deutschland nicht bietet?

Weil der Reichtum extrem ungleich verteilt ist und es sogut wie keine Aufstiegsschancen gibt. Das Predikat Exportweltmeister sagt doch schon alles über den Zustand des Binnenmarktes aus. Die Reallohnentwicklung ist im Vergleich zu anderen Ländern einfach unterirdisch. Nebenbei wechseln di Menschen ja auch nur von reichen in reiche Länder oder zumindest in Länder mit massiven Wachstum.

Gerade als Student muss man sich die Frage der Auswanderung einfach stellen.

huligan
2008-10-22, 00:19:03
normal auch bei uns hauen einige ab..haben den staat satt..arbeit gibts wirklich keine auch wenn die geschönten statistiken was anderes sagen.

schau na irland schau na norwegen oder holland...diese länder haben zum teil mehr jobs als bewerber..sie nehmen in massen ausländer.

und der verdienst dabei? weit aus besser als in deutschland..wenn ich meine chance finde bin ich auch gleich weg. 25 jahre lebe ich nun in de ..und es reicht..was einstmal war ist längst nicht mehr..und besser wirds auch nicht eher nur jahr für jahr schlechter.

XenoX
2008-10-22, 00:20:35
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,422371,00.html

Die halbe Welt versucht in's Paradies(Deutschland) zu gelangen um gut leben zu können und im gleichen Zug verlassen sauviele Deutsche eines der reichsten Länder der Welt? Wieso? Das will mir nicht in de Kopf!
Was bieten andere Länder, das Deutschland nicht bietet?


1. Deutschland mag reich sein, aber nicht der Bürger ;)

2. Andere Länder bieten weniger Steuern.

3. Bessere Verdienstmöglichkeiten

4. Die "sauvielen Deutschen" hauen, ja nicht in die 3. Welt Länder ab, dessen Bürger nach Deutschland gelangen wollen, sondern ins sonnige Kalifornien oder in reiche Staaten wie Kanada, Island oder Norwegen :)

-------------------------------------------------------------------

Ich kann es den Leuten nicht verübeln, wenn man sich Conny Reimann so anschaut, lebt er doch wesentlich besser als im schnöden Hamburg :)

http://www.konny-island.com/

huligan
2008-10-22, 00:21:16
Weil der Reichtum extrem ungleich verteilt ist und es sogut wie keine Aufstiegsschancen gibt. Das Predikat Exportweltmeister sagt doch schon alles über den Zustand des Binnenmarktes aus. Die Reallohnentwicklung ist im Vergleich zu anderen Ländern einfach unterirdisch. Nebenbei wechseln di Menschen ja auch nur von reichen in reiche Länder oder zumindest in Länder mit massiven Wachstum.

Gerade als Student muss man sich die Frage der Auswanderung einfach stellen.


schön geschrieben so ist es. es gibt keine mittelschicht in deutschland.
aber vorallem nicht hier in berlin.

huligan
2008-10-22, 00:24:19
1. Deutschland mag reich sein, aber nicht der Bürger ;)

2. Andere Länder bieten weniger Steuern.

3. Bessere Verdienstmöglichkeiten

4. Die "sauvielen Deutschen" hauen, ja nicht in die 3. Welt Länder ab, dessen Bürger nach Deutschland gelangen wollen, sondern ins sonnige Kalifornien oder in reiche Staaten wie Kanada, Island oder Norwegen :)

-------------------------------------------------------------------

Ich kann es den Leuten nicht verübeln, wenn man sich Conny Reimann so anschaut, lebt er doch wesentlich besser als im schnöden Hamburg :)

http://www.konny-island.com/

ach da musst du nichtmal soweit wie nach kanada..irland ist ja momentan spitze was gehälter und jobs angeht..aber selbst in holland bekommste für die gleiche arbeit schon wesentlich mehr..ungelernte helfer auf dem bau 1300 netto und das über eine arbeitsvermittlung die auch noch nen batzen daran verdient...vergleich das mal mit deutschland ob du hier über zeitarbeit 1300 netto als ungelernter bauhelfer bekommst..eher so das du 7 euro netto bekommst. wenn du glück hast 7 euro ;)

doublehead
2008-10-22, 00:25:01
Im Vergleich mit anderen (europäischen) Ländern geht hier vieles den Bach runter. Z.B. das Gesundheitssystem, die Reallohnentwicklung, das Bildungssystem (scheiss Föderalismus, Bildung sollte nicht mehr Ländersache sein), etc ....
Erst gestern habe ich eine Doku mit Auswanderern gesehen. Da ist ein Linienbusfahrer in die Schweiz gezogen weil er dort netto DOPPELT soviel verdient wie in Deutschland. Und das gilt für viele Branchen. Ich kann auch alle angehenden Ärzte verstehen die nach dem Studium ins Ausland gehen. Da sind die Arbeitsbedingungen und der Verdienst WESENTLICH besser als hier.

Es klingt banal, aber ich überlege auch wegen einiger Dinge wie der scheiss Medienzensur und der synchronisierten Filme ins Ausland zu gehen. Das nervt mich persönlich total an Deutschland. Ich arbeite von zu Hause selbständig, das wäre also kein Problem. Derzeit ist mein Lebensmittelpunkt nahe Köln, hier habe ich mein soziales Umfeld. Wenn ich nach Holland ziehen würde, könnte ich trotzdem noch alle Feiern mit Freunden und Familie wahrnehmen, eine Stunde Autofahrt ist nicht die Welt. Ich fasse das gerade ernsthaft ins Auge.

XenoX
2008-10-22, 00:25:37
Heftig :D

Schaut euch mal die Preise bei Conny an und die Buchungszahlen an.

http://www.konny-island.com/Gesamtframe.htm

Da kostet son Ferienhaus pro Nacht und Person knapp 100 US-$ und die beiden Hütten sind bereits gut ausgebucht. :eek:

PS: Könnte mir gut vorstellen da Urlaub zu machen, aber bei den Preisen kann ich doppelt so lange in einem 5 Sterne Luxushotel in der Türkei Urlaub machen. (ist zwar nicht ganz so ausgefallen wie Texas, aber trotzdem :))

huligan
2008-10-22, 00:32:10
Im Vergleich mit anderen (europäischen) Ländern geht hier vieles den Bach runter. Z.B. das Gesundheitssystem, die Reallohnentwicklung, das Bildungssystem (scheiss Föderalismus, Bildung sollte nicht mehr Ländersache sein), etc ....
Erst gestern habe ich eine Doku mit Auswanderern gesehen. Da ist ein Linienbusfahrer in die Schweiz gezogen weil er dort netto DOPPELT soviel verdient wie in Deutschland. Und das gilt für viele Branchen. Ich kann auch alle angehenden Ärzte verstehen die nach dem Studium ins Ausland gehen. Da sind die Arbeitsbedingungen und der Verdienst WESENTLICH besser als hier.

Es klingt banal, aber ich überlege auch wegen einiger Dinge wie der scheiss Medienzensur und der synchronisierten Filme ins Ausland zu gehen. Das nervt mich persönlich total an Deutschland. Ich arbeite von zu Hause selbständig, das wäre also kein Problem. Derzeit ist mein Lebensmittelpunkt nahe Köln, hier habe ich mein soziales Umfeld. Wenn ich nach Holland ziehen würde, könnte ich trotzdem noch alle Feiern mit Freunden und Familie wahrnehmen, eine Stunde Autofahrt ist nicht die Welt. Ich fasse das gerade ernsthaft ins Auge.

mach das !! nen tolles land..und wesentlich unbürokratischer als hier..hier musste für jeden mist ach nicht welche qualifikationen haben..sprich papiere etc..ausbildungen für die simpelsteten berufe..ich kann idr nur aus meiner erfahrung sagen..in holland fängst in vielen firmen an ohne irgendwelche papiere etc..sie geben dir wie in usa meist die probezeit und bist du geeignet prima..wenn nicht dann bist du raus..aber nicht erstmal 100 qualifikationen um bei media markt zu arbeiten..und am ende haben diese jenne ausser die papiere eh absolut null ahnung im verkauf.

Abdul Alhazred
2008-10-22, 00:44:49
Zum Thema:

viele qualifizierte Fachkräfte bekommen gute Jobs im Ausland - vor allem in der Forschung (z.B. da die private Institute in USA Gelder haben, kann man da auch die Forschung gut bezahlen). Es muss aber nicht ein Land wie USA sein - viele sind z.B. auch in Lateinamerika zu finden. Obwohl das Geld weniger ist kann die Lebensqualität höher sein.

Migration ist eigentlich eine Konstante in der Entwicklung der Welt, solche "Exodi" gab es schon immer. In der aktuellen Zeit - und vor allem wegen der EU - fängt sich die Welt langsam wieder an zu bewegen, da nirgendwo so das "eine Wahre" existiert. Und man strebt nach seine Ziele. Die nun mal im eigenen Land oft nicht erreicht werden können.

Das gilt für Exilafrikaner wie auch für Politiker die im Ausland Karriere machen (Gasprom Gerd und Randale Joschka, z.B.).

Marscel
2008-10-22, 00:55:04
Da kostet son Ferienhaus pro Nacht und Person knapp 100 US-$ und die beiden Hütten sind bereits gut ausgebucht. :eek:

Laut eigenen Angaben bleibt denen aber selbst gar nicht so viel Gewinn (irgendwas von mehreren Hundert Dollar auf ein paar Jahre pro Haus).

XenoX
2008-10-22, 01:14:58
Laut eigenen Angaben bleibt denen aber selbst gar nicht so viel Gewinn (irgendwas von mehreren Hundert Dollar auf ein paar Jahre pro Haus).

Ist doch schon ganz gut, sagen wir mal 60.000 US-$ pro Hütte und komplett abbezahlt nach 5 Jahren.
Macht dann 12.500 US-$ pro Jahr bzw. 125 Buchungstage a` 100 $ pro Jahr.

Da bleibt schon ne ganze Menge Holz hängen ;)

Plutos
2008-10-22, 01:21:58
Du warst noch nie im Ausland, oder? Der #1 Grund vieler, auszuwandern, ist die auf gut Deutsch abartige Mentalität der Mitbürger...viele fühlen sich von den Deutschen einfach nur angewidert.

Oder, um es mit den freien Worten Ackermanns zu sagen: Deutschland ist das einzige Land, in dem die, die es zu etwas gebracht haben, verurteilt werden" (das könnte man jetzt genauso auf den "Skandal", dass deutsche Soldaten in Afghanistan Leute erschießen, ummünzen...soll denen tatsächlich hier der Prozeß wegen Mordes gemacht werden? Fuck, das ist deren verdammter Job...)



Andererseits sollte man bei der ganzen Diskussion ("in der Schweiz verdient man netto doppelt so viel) die Kaufkraft mit berücksichtigen...ein Deutscher mit deutschem Gehalt ist in der Schweiz ein armer Schlucker...

Abdul Alhazred
2008-10-22, 01:56:10
Du warst noch nie im Ausland, oder? Der #1 Grund vieler, auszuwandern, ist die auf gut Deutsch abartige Mentalität der Mitbürger...viele fühlen sich von den Deutschen einfach nur angewidert.

Oder, um es mit den freien Worten Ackermanns zu sagen: Deutschland ist das einzige Land, in dem die, die es zu etwas gebracht haben, verurteilt werden" (das könnte man jetzt genauso auf den "Skandal", dass deutsche Soldaten in Afghanistan Leute erschießen, ummünzen...soll denen tatsächlich hier der Prozeß wegen Mordes gemacht werden? Fuck, das ist deren verdammter Job...)


Das ist doch jetzt nicht dein ernst oder? :|

Ich wage arg zu bezweiflen, dass das der #1 Grund ist, wie Du sagst. Hast Du zumindest Quellen um das zu belegen?

MarcWessels
2008-10-22, 02:01:09
als handwerker kannst du dich in deutschland nicht selten auf hartz4 oder zumindest alg freuen. gehst du ein paar meter hinter die grenze ist dir der job schon fast sicher und das oft bei deutlich besserer bezahlung als hier.
du musst natürlich auch was können sonst wirst du auch dort nichts finden. aber wenn du das kannst bist du da allemal besser dran als hier.Man muss da aber auch differenzieren - in der Schweiz beispielsweise sind die Arbeitszeiten länger, der Urlaub kürzer, die Mieten höher, die private Absicherung schlägt ebenfalls ziemlich durch, so das am Ende von dem hochgelobten Netto irgendwie doch nicht so viel übrigbleibt.

Ein paar Meter reichen also nicht unbedingt. Dänemark, das Du ja auch genannt hast, ist da natürlich schon ein ganz anderes Kaliber!

Ich wollte nur hauptsächlich verhindern, dass hier am Ende wieder die üblichen Verdächtigungen kommen, die Heilsbringungen a la "mehr Netto im Gegensatz zu D" verkünden.

Das Predikat Exportweltmeister sagt doch schon alles über den Zustand des Binnenmarktes aus. Die Reallohnentwicklung ist im Vergleich zu anderen Ländern einfach unterirdisch.So sieht's aus.

Erst gestern habe ich eine Doku mit Auswanderern gesehen. Da ist ein Linienbusfahrer in die Schweiz gezogen weil er dort netto DOPPELT soviel verdient wie in Deutschland.Wo fängt Netto an?

Du warst noch nie im Ausland, oder? Der #1 Grund vieler, auszuwandern, ist die auf gut Deutsch abartige Mentalität der Mitbürger...viele fühlen sich von den Deutschen einfach nur angewidert.

Oder, um es mit den freien Worten Ackermanns zu sagen: Deutschland ist das einzige Land, in dem die, die es zu etwas gebracht haben, verurteilt werden"Nen, nee, nee, nee, nee! Ackermann und Konsorten versuchen das ganze böse Spiel in D nur einfach umzudrehen und als Neiddebatte zu verunglimpfen!!!! Die wirklichen Leistungsträger sitzen und stehen nämlich ganz woanders, wo sie nicht das verdienen, was sie eigentlich für ihre Leistung verdienen.

Diejenigen jedoch, die sich hier in D kackenddreist selbst als Leistungsträger bezeichnen, sind die, die das Land aussaugen und die hätten natürlich gern, dass der wirtschafts- und sozialpolitische Irrweg seinen Fortgang nimmt, damit sie sich schön weiter in Ruhe die Taschen vollstopfen können.

Zu Deinen Afghanistaneinlassungen sage ich jetzt mal nicht viel, außer, dass die Bundeswher dort verdammt nochmal nichts verloren hat! :mad:

huligan
2008-10-22, 02:04:11
Du warst noch nie im Ausland, oder? Der #1 Grund vieler, auszuwandern, ist die auf gut Deutsch abartige Mentalität der Mitbürger...viele fühlen sich von den Deutschen einfach nur angewidert.

Oder, um es mit den freien Worten Ackermanns zu sagen: Deutschland ist das einzige Land, in dem die, die es zu etwas gebracht haben, verurteilt werden" (das könnte man jetzt genauso auf den "Skandal", dass deutsche Soldaten in Afghanistan Leute erschießen, ummünzen...soll denen tatsächlich hier der Prozeß wegen Mordes gemacht werden? Fuck, das ist deren verdammter Job...)



Andererseits sollte man bei der ganzen Diskussion ("in der Schweiz verdient man netto doppelt so viel) die Kaufkraft mit berücksichtigen...ein Deutscher mit deutschem Gehalt ist in der Schweiz ein armer Schlucker...


?? na das höre ich auch das erste mal...klar sind viele angewidert aber eher wegen dem staat..sie haben die nase voll..aber was ackermann da von sich gibt ist wohl nicht wirklich der grund für ne ausreise...da die meisten die auswandern nicht annähernd ackermanns gehalt haben...

da beschwert sich einer nur weil er zig mille bekommt aber lieber zig zig mille haben würde. aber das spielt keine rolle..dieser herr ackermann hat wie seine ursprüngliche landsleute eh den ruf geizig und geldgeil zu sein.

huligan
2008-10-22, 02:07:32
Nein, das stimmt so nicht ganz - zumindest was die paar Meter hinter der Grenze betrifft. In der Schweiz beispielsweise sind die Arbeitszeiten länger, der Urlaub kürzer, die Mieten höher, die private Absicherung schlägt ebenfalls ziemlich durch, so das am Ende von dem hochgelobten Netto irgendwie doch nicht so viel übrigbleibt.

Ein paar Meter reichen also nicht unbedingt. Dänemark, das Du ja auch genannt hast, ist da natürlich schon ein ganz anderes Kaliber!

Ich wollte nur hauptsächlich verhindern, dass hier am Ende wieder die üblichen Verdächtigungen kommen, die Heilsbringungen a la "mehr Netto im Gegensatz zu D" verkünden.

mehr netto heisst ja nicht gleich mehr kohle..nur schweiz ist nen anderes kaliber ..da fahren nun wirklich nicht viele mehr um zu arbeiten leben etc..

mehr netto aber auch mehr netto am ende übrig bleibt zum leben..bekommst du wie gesagt in holland irland etc..

MarcWessels
2008-10-22, 02:16:26
Nichts weiter wollte ich ausdrücken. :)

Abdul Alhazred
2008-10-22, 02:27:41
irland

Bedingt. Nicht mehr wirklich in den Großstädten, obwohl die Sozialeinrichtungen in super Schuß sind - obwohl dafür von den Gehältern nichts abgezwickt wird. Die Immobilienblase trifft Irland auch ziemlich hart, wie auch die Notwendigkeit EU-kompetente Lohntariffe einzurichten. Irland hat allerdings den Vorteil, den auch DE nach dem Krieg hatte: sie bauten von fast 0 auf 100. Die Infrastruktur wird halten. "Bis zum jüngsten Gericht", wie die Iren meinen...

Ach was vermiss ich den Südosten Irlands... :(

Huangdi
2008-10-22, 04:14:52
Ich lebe seit zwei Jahren in Taiwan und kann nicht bestaetigen, dass die meisten Deutschen auswandern, weil sie ihres Landes ueberdruessig sind. Vielmehr steht meist Neugier auf ein neues Land, eine andere Kultur, einen ganz anderen Alltag im Vordergrund. Auch Dinge von Grund auf in einem neuen Land aufzubauen, ist eine haeufige Motivation.

Es sind nicht die Deutschlandhasser, die fuer eine lange Zeit im Ausland bleiben. Solche Leute fangen auch in ihrer neuen Heimat schnell an, in allem das Negative zu sehen und den ganzen Tag zu meckern. Dann sehnen sie sich ganz schnell wieder nach dem ploetzlich so toll erscheinenden Deutschland zurueck.

Will man wirklich im Ausland langfristig bleiben, dann ist mehr gefragt als der Wunsch nach mehr Geld und besserem Leben. Man muss sich auf etwas voellig Neues einlassen koennen, lernen, Dinge die anders laufen, zu akzeptieren und anzunehmen. Die Kenntnis der Landessprache hilft dabei enorm, wichtiger ist aber, dass man mit der Mentalitaet eines fremden Landes klar kommt.

Ganon
2008-10-22, 07:54:41
Du warst noch nie im Ausland, oder? Der #1 Grund vieler, auszuwandern, ist die auf gut Deutsch abartige Mentalität der Mitbürger...viele fühlen sich von den Deutschen einfach nur angewidert.

Wenn man von der eigenen Mentalität angewidert ist, dann sollte man sich anderweitig Gedanken machen ;) Oder ist der deutsche Auswanderer "deutscher als deutsch" bzw. ein "besserer Deutscher"? Wie ein Bekannter von mir... regt sich auf das alle Deutschen egoistisch sind und das es deswegen im Land so scheiße läuft, im zweiten Satz aber meint er, dass er "vom System" versucht "einen möglichst großen Teil" für sich abzubekommen... ;)

Auch werden "viele" der arbeitssuchenden Auswanderer im Ausland erfolgreicher, weil sie dort endlich mal ihren Arsch in Bewegung kriegen und was tun.

Man darf, wie hier schon gesagt, aber auch nicht vergessen, dass ein ziemlich großer Teil der Auswanderer recht früh auch wieder nach Deutschland zurück kommt. Entweder weil sie auch im Ausland gedacht haben "die Jobs kommen zu mir", oder weil sie gemerkt haben das "Urlaub in einem Land" machen was anderes ist als dort zu arbeiten.

mekakic
2008-10-22, 08:31:41
Ein Freund von mir arbeitet in Irland. Verdient Brutto 1000€ mehr, hat zusätzlich irgendwas >1000€ weniger Abgaben, muß 8h weniger die Woche arbeiten - dazu deutlich entspannteres Arbeiten, während in D der Job häufig streßig war. Die Wohnungen und auch einige andere Dinge sind da zwar deutlich teurer, aber finanz. lohnt es sich; vorallem aber es gefällt ihm und kann dank RyanAir jederzeit für 50€ zu Besuch kommen. Nachteil ist, daß er weniger Urlaub hat und das Gesundheitssystem eher noch schlechter ist - dafür aber auch nur 100€/Monat kostet.

Luke Undtrook
2008-10-22, 10:06:27
hier musste für jeden mist ach nicht welche qualifikationen haben..sprich papiere etc..ausbildungen für die simpelsteten berufe..
Mich wundert, daß man in D überhaupt ohne Ausbildung arbeitslos sein darf.

Zur Frage:
Nun, wahrscheinlich, weil es sie hier ankotzt. In D zählt nicht, was man kann, sondern wieviele tolle bunte Zertifikate man hat. Stochastik ist aber auch lebens-notwendig.

Argo Zero
2008-10-22, 10:16:39
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,422371,00.html

Die halbe Welt versucht in's Paradies(Deutschland) zu gelangen um gut leben zu können und im gleichen Zug verlassen sauviele Deutsche eines der reichsten Länder der Welt? Wieso? Das will mir nicht in de Kopf!
Was bieten andere Länder, das Deutschland nicht bietet?

Für jemandn der aus dem Iran kommt ist Deutschland ein Paradies. Für einen deutschen ist Deutschland ein Bürokratiedschungel. Man möchte mehr freiheiten (z.B. Insel und von der Palme leben).

Philipus II
2008-10-22, 16:09:56
Ich könnte mir vorstellen auszuwandern.
Hauptsächlich stört mich die hohe Abgabenlast und die Bürokratie.

MarcWessels
2008-10-22, 17:12:53
Dich stören die Sozialabgaben??

Migrator
2008-10-22, 17:22:56
mhm Skandinavien wäre interessant. Aber als Lehrer verdiene ich aber in D mehr (noch bin ich armer Student :(). Andere Faktoren allerdings kann ich in z.B. Norwegen nicht einschätzen, (Anzahl der Schüler, Stundenzahl etc.). Naja, für Wirtschaft, Politik und Geschichte kann man nicht so leicht Auslandslehrer werden wie wenn man Mathe und Physik o.ä. hat. Die deutschen Schulen im Ausland sind eigentlich eher allgemeinbildende Schulen

drexsack
2008-10-22, 17:29:22
Meines Erachtens ist da aber auch viel deutscher Pessimismus und ne verklärte Auswanderromantik im Spiel. Ein sehr guter Kumpel will auch nach dem Studium "dahin wo andere Urlaub machen, Strand Palmen und so" und dort viel Geld verdienen. Das ist aber einfach nur ein bequemer fauler Sack, der kaum Leistung bringt und der denkt, er könnt sich irgendwie bequem in der Karibik durchpimmeln. Das ganze natürlich mit einem höheren Lebensstandard als hier, mehr Geld sowieso und kürzere Arbeitszeit. Ist klar, das Land suche ich auch noch. Imo gucken einige einfach zu viele Dokus auf Vox und Kabel1 und träumen sich da was zu recht, anstatt zu raffen, das es hier eigentlich auch garnicht so schlecht ist. Und Leistung muss man eh überall bringen.

Damit meine ich selbstverständlich nicht alle Auswanderer, aber so einige Spezies sind mir da schon untergekommen.

Cadmus
2008-10-22, 17:35:37
@MWessels: Würden mich nicht stören, wenn ich dafür eine Gegenleistung erhalte. Stattdessen haben unsere Alten immer weniger Geld in der Tasche, KK-Beiträge steigen und steigen, Leistungskatalog wird immer dünner.

Meine Hauptgründe sind:
1. Die ständige Profilierung an materiellen Werten. Was besitze ich, was ziehe ich an, was fahre ich, wo wohne ich? Das suche ich mir immer noch selber aus und nicht meine lieben Mitmenschen.
2. Die ständige Unfreundlichkeit, egal wo. Dienstleistungen, Privatleben, Arbeit ... alle rennen mit der Fresse zwischen den Kniekehlen rum. Sitzt ein Furz quer, wird es am nächst Besten ausgelassen.
3. Menschen sind keine Kollegen oder Mitarbeiter sondern Kostenstellen und Befehlsempfänger ohne Mitspracherecht.

Sogar angeblich ärmere Länder wie die Nationen in Südeuropa schaffen es, diese Probleme in den Griff zu bekommen.

ollix
2008-10-22, 17:55:12
Ich lebe seit zwei Jahren in Taiwan und kann nicht bestaetigen Respekt. =) Welche Sprachen sprichst Du? Ich war dort vor etwa 3 Jahren 2x (zusammen etwa 3 Wochen) und empfand es als absolut wunderschönes Land, daß völlig zu Unrecht so vergleichsweise unbekannt ist. Aber ich habe in der ganzen Zeit nur einen Menschen getroffen, der mehr als ein Wort Englisch gesprochen hätte (und eben jener hatte Englisch studiert); hätte ich in einem Land mit dem Technologielevel zumindest nicht erwartet, vielleicht haben aber auch die, die Englisch konnten, nur die ganze Zeit gearbeitet und waren nicht auf den Straßen anzutreffen. :) Auf jeden Fall sehr schönes Land.

Es sind nicht die Deutschlandhasser, die fuer eine lange Zeit im Ausland bleiben. Solche Leute fangen auch in ihrer neuen Heimat schnell an, in allem das Negative zu sehen und den ganzen Tag zu meckern.Absolut ack.

ollix
2008-10-22, 18:06:04
Die Welt wird eben kleiner und damit sinken auch die Hürden. Ich denke das Deutschland da noch nichtmal sonderlich prominent mit Auswanderen besetzt ist, habe letztens einen Bericht über Polen gelesen, wonach das Land inzwischen vor Auswanderern entvölkert sein müßte ;).

Früher war es schon ungewöhnlich, wenn man in eine andere Stadt (oder in die Stadt oder bloß auf die andere Seite des Flusses) gegangen ist, das sind andere Länder einfach nur der nächste Schritt.

Wenn man dagegen von Berichten ließt, wie jemand v.Chr. von Karthago nach Rom umzieht, dann finde ich das schon deutlich krasser.
:)

Letis
2008-10-22, 18:22:35
Wandert ihr ruhig mal aus, dann werdet ihr vielleicht endlich mal Deutschland zu schätzen wissen.

Ist ja echt interessant was man hier so liest. Es gibt in Deutschland keine Mittelschicht. In wievielen Ländern gibt es denn eine größere? Bürokratie? Die gibt es auch überall, und wenn nicht, dann nur, weil die Dinge durch Korruption anders gelöst werden. Woanders ist es immer schöner...denkt man.

Ich kann Huangdi absolut zustimmen, es gibt bestimmt viele Leute, die etwas neues kennenlernen wollen, schließlich lebt man nur einmal.
Es gibt bestimmt auch Fälle, wo man im Ausland ein super Jobangebot bekommt.
Aber generell zu sagen, in Deutschland gibt es keine Perspektiven, ist ein bisschen weit gegriffen. Unser Lebensstandard ist schon enorm hoch.

MarcWessels
2008-10-22, 18:51:52
2. Die ständige Unfreundlichkeit, egal wo. Dienstleistungen, Privatleben, Arbeit ... alle rennen mit der Fresse zwischen den Kniekehlen rum. Sitzt ein Furz quer, wird es am nächst Besten ausgelassen.Da gibts aber auch Ausnahmen! Es ist klar, wenn Du in irgendeinen Laden kommst, wo die Leute nicht ihren erlernten und gewollten Beruf ausüben, sondern nur so nebenbei die Schmink-, Disco- oder Haushaltskasse auffüllen, sind die natürlich nicht unbedingt superfreundlich und haben Spaß an der Sache, weil sie eben für den Dienstleistungssektor nicht geeignet sind und sich mit ihrem Betrieb nicht identifizieren.

Und zudem: Würdest Du Dich als Angestellter von Lidl, Schlecker oder Norma freundlich verhalten können, wenn die Arbeitsatmo dort nunmal unter aller Sau ist und Du Dich unwohl fühlst?

Jego
2008-10-22, 20:55:06
Ich möchte auch zu Bedenken geben, dass es viele deutsche Professionals gibt, die aufgrund ihrer Arbeit für einige Monate (manchmal auch Jahre) im Ausland leben und weil sie ihre Familien mitnehmen, als Auswanderer zählen. Bei mir in der Firma ist es jedenfalls so, dass der Großteil wieder nach Deutschland zurück kehrt. Den meisten hat es im Ausland auch ganz gut gefallen, trotzdem sind sie froh, wenn sie wieder in Deutschland leben. Was z.B als selbstverständlich hingenommen wird: die Sicherheit in Deutschland ist sehr hoch, sowohl was die persönliche als auch die finanzielle Sicherheit angeht. Das wirkt für manche vill spiesig, aber man hat ja gesehen, dass dieser American Way of Life (leben auf Pump) nicht funktioniert.

Die aktuelle Finanzkatastrophe hat übrigens besonders die aufstrebenden, beliebten Auswandererländer wie u.a. Island schwer erwischt, weil hier besonders auf Wachstum spekuliert wurde. Das Land ist nun allerdings absolut pleite, steht vor dem Staatsbankrot...

Argh
2008-10-22, 21:18:35
Ich bleib hier. Wie jedes Land hat die BRD ihre Fehler und Macken und nervt rum. Aber hier kennt man sich immerhin aus und eigentlich kann ich mich nicht wirklich beklagen bisher.

greeny
2008-10-22, 21:29:43
Ich bleib hier.
ich auch... aber auch nur mangels möglichkeiten... als ungelernter arbeitsloser ist man auch in anderen ländern nicht willkommen :(

Argh
2008-10-22, 21:55:37
Man sollte zudem nicht unterschätzen wie schwer es sein kann eine fremde Sprache so gut wie ein Muttersprachler zu sprechen. Zudem fallen Freunde und Familie weg. Andere Sitten, andere Mentalität...

peppschmier
2008-10-22, 22:16:15
Man sollte zudem nicht unterschätzen wie schwer es sein kann eine fremde Sprache so gut wie ein Muttersprachler zu sprechen. Zudem fallen Freunde und Familie weg. Andere Sitten, andere Mentalität...

Also ich selber war 7 Monate in England, weil ich in D keinen Job bekommen habe. Allerdings war zu Beginn nicht klar wie schnell ich wieder zurück kann. England mag vielleicht von der Bürokratie her angenehmer sein und das Personal im Supermarkt etc ist auch immer super freundlich, aber ich bin sehr froh, dass ich dort nicht krank geworden bin.

Wenn man sich dann auch noch die Qualität der öffentlichen Verkehrsmittel und Wohnungen/Häuser sieht, muss man sagen, dass das ganze in D eine ganz andere Klasse hat.

Die ganzen "Deutschland ist Scheisse" Auswanderer sollen gerne irgendwo bleiben und hier gerad auf die staatliche Absicherung verzichten!

Abdul Alhazred
2008-10-22, 22:41:51
Man sollte zudem nicht unterschätzen wie schwer es sein kann eine fremde Sprache so gut wie ein Muttersprachler zu sprechen.

Das kannst laut sagen. Als ich nach DE kam dachte ich ich könnte einigermassen gut Deutsch.

Das hat sich seitdem etwas geändert... :usweet:

GBWolf
2008-10-22, 23:15:29
wer Auswandern will kann das ja gerne machen

Aber nicht wieder zurückkommen falls man mal auf ein soziales System angewiesen ist. Es wird zwar alles schlecht geredet hier, fakt ist aber dass man fast nirgendswo auf der Welt so gut aufgefangen wird wie hier auch wenn alle nur nörgeln und jammern!

Abdul Alhazred
2008-10-22, 23:51:02
wer Auswandern will kann das ja gerne machen

Aber nicht wieder zurückkommen falls man mal auf ein soziales System angewiesen ist. Es wird zwar alles schlecht geredet hier, fakt ist aber dass man fast nirgendswo auf der Welt so gut aufgefangen wird wie hier auch wenn alle nur nörgeln und jammern!

"Hier" ist wo? Denn DE ist nicht das einzige Land das über ein halbwegs funktionierendes Sozialsystem verfügt.

LOD
2008-10-23, 01:06:24
Wir haben 9 Millionen Ausländer in Deutschland ... und Millionen Deutsche wandern aus ..... Kann das sein das da irgendetwas nicht stimmt ;)

Nein...ich bin nicht rechts .... aber sollte das einem nicht zu denken geben...?

Abdul Alhazred
2008-10-23, 01:11:30
Wir haben 9 Millionen Ausländer in Deutschland ... und Millionen Deutsche wandern aus ..... Kann das sein das da irgendetwas nicht stimmt ;)

Nein...ich bin nicht rechts .... aber sollte das einem nicht zu denken geben...?

Nein. Der Punkt wurde schon besprochen. Es gibt wahrscheinlich einige Millionen dene es besser gehen würde, wären sie in Deutschland. Hat allerdings nichts damit zu tun, dass es den Deutschen so gut geht, sondern das es eben diese Millionen viel dreckiger geht. Es gibt immerhin Menschen auf der Welt die nicht einmal wissen was "fliesendes Wasser" oder "Elektrizität" sind.

Dieser Art von Exodus ist normal, kann man sogar geschichtlich nachvollziehen...

Mark
2008-10-23, 01:14:22
Um auf den Threadtitel zu antworten:

Weil man es kann :)

Abdul Alhazred
2008-10-23, 01:28:03
Weil man es kann :)

(y)

Und das man es kann muss man Deutschland anrechnen. Wie auch den Ländern, die diese Menschen "annehmen"...

Tigershark
2008-10-23, 02:25:23
Ein Freund von mir arbeitet in Irland. Verdient Brutto 1000€ mehr, hat zusätzlich irgendwas >1000€ weniger Abgaben, muß 8h weniger die Woche arbeiten - dazu deutlich entspannteres Arbeiten, während in D der Job häufig streßig war. Die Wohnungen und auch einige andere Dinge sind da zwar deutlich teurer, aber finanz. lohnt es sich; vorallem aber es gefällt ihm und kann dank RyanAir jederzeit für 50€ zu Besuch kommen. Nachteil ist, daß er weniger Urlaub hat und das Gesundheitssystem eher noch schlechter ist - dafür aber auch nur 100€/Monat kostet.


Deutschland ist ein Wohlstandsstaat und hat schon historisch immer versucht, möglichst ALLEN Leuten eine gewisse soziale Sicherheit zu bieten. Gerade in den letzten paar Jahrzehnten ist dann aber langsam klar geworden, dass die Kosten dafür uns langsam aber sicher auffressen. Jetzt fängt das große Geschiebe an, es werden Leistungen reduziert etc.

Trotzdem, gerade im Bezug auf das Gesundheitssystem - wir haben eines der besten der Welt (!), und das auch noch für wenig(er) Geld als in Ländern mit vergleichbarer Qualität. Die angelsächsischen Länder haben Wartelisten für Operationen, dass Dir die Ohren schlackern. Jährlich kommen bspw. mehrere tausend Patienten nach Deutschland, um hier ihre Hüft- oder KnieOP zu bekommen, weil sie in England 2 oder 3 Jahre (!) warten müssten. Deren System ist total marode.
Der Be(i)trag, den Du in den Raum gestellt hast, will ich auch mal aufgreifen - 100,- € in Irland - jetzt lass Dir noch sagen was Du dafür bekommst. Ich zahle hier in in D etwa 125,- € pro Monat für meine (private) KV und habe eine Versicherung, die absolut ALLES abdeckt.

So schlecht ist es hier gar nicht. Und wie immer gilt, wenn man etwas wirklich WILL, dann kann man es auch erreichen. Auch in D. Dass es leicht ist, sagt ja keiner, sicher mag es Staaten geben, wo es einfacher ist, aber da ist dann einfach auch das soziale Risiko größer. Ich bin jeden Monat in den USA und sehe wie es da ist -- und ganz ehrlich, ich bin verdammt froh, dass ich hier leben darf. Und all diejenigen, die weinen von wegen man müsse ja dieses und jenes und was-weiß-ich nicht alles vorweisen können, bevor man was arbeiten kann etc. - schonmal überlegt dass das auch seinen Sinn haben kann? Wenn man keinen Job bekommt als ungelernter, wie wäre es damit, sich mal auf den Hosenboden zu setzen und was ZU TUN, statt nur zu jammern und es auf unseren ach so schlimmen Saat zu schieben? Das hat fast schon Talkshowniveau in so manchen Posts... :-)

my 2 cents....

Schrotti
2008-10-23, 02:30:12
Krankenkasse und Rentenversicherung stören mich nicht.

Ich würde wegen der brutal hohen Einkommenssteuer abhauen (wenn ich könnte).

ROXY
2008-10-23, 06:48:48
ich bin aus österreich und gehe auch ins ausland (schon alles in die wege geleitet)

meine gründe

1.) geld bringt dir hierzulande nur bedingt etwas da es im normalen leben EXTREM teuer ist und in zukunft noch teurer wird.
2.) von herbst bis frühling nur dunkel, nass, kalt und schirch
3.) lieber eine holzhütte auf den fiji inseln als eine villa in wien!

ps.:
4.) rente - das ich nicht lache - bis ich in pension bin ist das system schon längst gekippt und durch die inflation habe ich warscheinlich eine kaufkraft mit meiner rente von einer asiatischen hilfsküchenkraft im NY hilton. -> nein danke. da verzichte ich lieber gleich ganz drauf.

pps.:
ich geh doch nicht arbeiten von herbst bis frühling in mitteleuropa.
in der früh -> dunkel
nach der arbeit -> dunkel
sa/so -> mistwetter
wenn du dir das mal durchrechnest dann sind rund 6-8 monate im jahr sinnlos und verschwendet.


die menschen schalten aufgrund der finanzkrise und der entwertung des geldes zum glück um und begreifen das sie nur für bedrucktes papier arbeiten gehen.
meiner ansicht nach gehen aber alle punkte drumherum vor.
angefangen vom wetter / klima bis hin zur arbeitszeit und dem "ich fühl mich wohl" thema.



ich habe geredet
NNN :)

Simon Moon
2008-10-23, 06:54:55
ich bin aus österreich und gehe auch ins ausland (schon alles in die wege geleitet)

meine gründe

1.) geld bringt dir hierzulande nur bedingt etwas da es EXTREM teuer ist und in zukunft noch teurer wird.

Dafür verdienst du in Mitteleuropa auch überdurchschnittlich viel. Du darfst nicht allein nach dem Wert des Geldes gehen, sondern musst die Kaufkraft beachten. Die ist hier nicht so schlecht, im Gegenteil, wir haben sogar noch Geld über uns teure Hardware zu kaufen. Wenn du hier 10% von deinem Lohn einsparen kannst, kannst dir dafür eine GTX280 kaufen, auf den Fiji Inseln vll. eine 9400GS. Fazit: auf globalisierte Produkte haben wir die höchste Kaufkraft.


2.) von herbst bis frühling nur dunkel nass kalt und schirch


Das ist es in Dänemark, Schweden, Luxemburg und vielen Ausreisezielen auch. Sogar noch extremer. Da wäre ein Winterdomizil auf der Südhalbkugel auch ausreichend.


3.) lieber eine holzhütte auf den fiji inseln als eine villa in wien!


bis zum nächsten Orkan...

ROXY
2008-10-23, 07:23:55
lol kaufkraft mitteleuropa?

waren freunde aus deutschland hier in wien , die waren nach 3 tage pleite.
geplant hatten sie ihr geld für eine woche aufenthalt.

sorry sie waren SCHOCKIERT über die preise (ganz zu schweigen von immobilien)
hmm bei uns bekommst du eine holzhütte mit bisschen grund für 70.000€

ich wünsche dir ein sinnvolles leben voller kredite und probleme die du als normal arbeitender mensch mit einem durchschnittsgehalt in mitteleuropa bald nicht mehr finanzieren kannst.

alleine die gemeindeabgaben hier - letztes jahr ein plus von 80% (80%!)
immopreise region 200.000-300.000-400.000€ minimum.
normales haus in einer besseren gegend (1.000.000€+)
haus in stadtnähe 400.000€
wohnungen wien (fast unbezahlbar) und in einer 1 zimmer wohnung lässt es sich schlecht familie gründen.

hier billigste wohnung 76m^2 mit halbewgs öffi anbindung wien aussenbezirk - 260.000€
lol wer finanziert denn das noch? da musst du schon SEHR gut verdienen um so einen kredit zu bekommen.
alleine oder zu zweit kaum mehr machbar.

in wien zahlst du allein für dein AUTO damit du in DEINEM bezirk parken darfst 300€ im jahr.
das gilt aber nur für deinen bezirk - wo anders musst du extra zahlen. -> 1,20€ die stunde innenstadt 1-9 bezirk <
toll oder?

warum glaubst du ist halb ost-österreich in ungarn?


in meinem bekanntenkreis sind
2 in kanada
3 in spanien
1 auf einem schiff arbeitend (hat dann länger urlaub und wohnt in lissabon)
2 auf den seychellen
und und und einer ist ist ist... ! fällt mir nicht ein - aufjedenfall auch im ausland.
diese südinsel vor australien - name weiss ich jetzt nicht :)

NNN :)

Simon Moon
2008-10-23, 07:38:13
lol kaufkraft mitteleuropa?

waren freunde aus deutschland hier in wien , die waren nach 3 tage pleite.
geplant hatten sie ihr geld für eine woche aufenthalt.


Und in Monaco schon nach einem Tag... das Beispiel hat nix mit Kaufkraft zu tun. Kaufkraft bezieht sich auf die Region in der man lebt.

Ich zahl hier im Ausgang mindestens 3,5€ für 5dl Bier, dafür verdient man hier auch schnell mal 3000€ netto. Es gleicht sich also wieder aus.

btw. ich wohn neben Zürich, von überrissenen Immopreisen brauchst du mir nichts zu sagen. Allerdings haben wir hier in der Schweiz gute öffentliche Verkehrsmittel, was die Lage etwas entschärft imo.

[dzp]Viper
2008-10-23, 07:51:31
Ich kann schon viele Leute verstehen die Auswandern.

- extrem hohe Steuern
- teurer Lebensunterhalt
- Bevölkerungsverteilung in bestimmten Städten
- extrem träge und dennoch penible Bürokratie
- unsichere "Rentenblase"
- ..

Klar wandern viele auch in Deutschland ein. Deutschland gilt ja als "Sozialparadis". Das Problem ist nur, dass man als Ausländer oftmals nur die Fassade eines Landes sieht. Richtig kennenlernen tut man es erst, wenn man längere Zeit drin lebt.

Darum kommen ja auch viele Auswanderer zurück nach Deutschland weil sei merken, dass es auch in den anderen Ländern Probleme und Tücken gibt, welche man aber erst später im Alltag mitbekommt und nicht während man Urlaub macht.

Manche Probleme sind natürlich auch "hausgemacht" (Auswandern ohne ein Wort der Landessprache zu kennen oder Englisch zu können oder zu wenig Geld auf der hohen Kante zu haben).

Gerade manche Ärzte kann ich aber verstehen wenn sie z.b. nach Finnland oder Schweden auswandern. Doppeltes Gehalt incl. bezahlter Überstunden und wesentlich mehr Urlaubstage.

Huangdi
2008-10-23, 08:08:53
Respekt. =) Welche Sprachen sprichst Du? Ich war dort vor etwa 3 Jahren 2x (zusammen etwa 3 Wochen) und empfand es als absolut wunderschönes Land, daß völlig zu Unrecht so vergleichsweise unbekannt ist. Aber ich habe in der ganzen Zeit nur einen Menschen getroffen, der mehr als ein Wort Englisch gesprochen hätte (und eben jener hatte Englisch studiert); hätte ich in einem Land mit dem Technologielevel zumindest nicht erwartet, vielleicht haben aber auch die, die Englisch konnten, nur die ganze Zeit gearbeitet und waren nicht auf den Straßen anzutreffen. :) Auf jeden Fall sehr schönes Land.



Taiwan ist in der Tat eine klasse Insel mit zahllosen wirklich wunderschoenen Ecken.

Das Thema Englisch ist in der Tat immer noch ein Problem. Das Problem ist, dass die viele Kinder zwar schon mit drei, vier Jahren anfangen Englisch zu lernen, aber spaetestens mit 14,15 dann so sehr mit dem Pauken fuer die Universitaetsaufnahmepruefungen beschaeftigt sind, dass das erlernte gesprochene Englisch wieder vergessen wird. Als Erwachsene haben dann viele Angst, sich mit ihrem Englisch zu blamieren.

Die Landessprache zu sprechen bedeutet mir persoenlich sehr viel und hilft mir bei nahezu allem in Taiwan weiter. Es habe allerdings auch auslaendische Freunde, die seit mehr als 10 Jahren ohne ein Wort Chinesisch auf der Insel leben. Das klappt bei einigen sehr gut, andere finden allerdings nie Zugang zu den Menschen hier. Fuer diese ist Taiwan dann wirklich nur ein langer Arbeitsaufenthalt, aber niemals ein Zuhause.

Die Entscheidung, im Ausland langfristig zu leben und zu arbeiten, sollte man nicht zu leichtfertig treffen. Wer nur halbherzig an die Sache rangeht, wird sein Glueck nicht finden. Wer sich allerdings auf neue, nicht immer positive Erfahrungen einlaesst, kann sein Leben entscheidend bereichern.

Luke Undtrook
2008-10-23, 09:38:52
(y)

Und das man es kann muss man Deutschland anrechnen. Wie auch den Ländern, die diese Menschen "annehmen"...
OT: Wieso, bist du Immigrant?

Imo hat der TS ja sich selbst schon einen der Gründe gegeben, eben, das D dank Nazikomplex für alle offen ist (angefangen '90 mit der DDR) und für die echten Deutschen die Luft immer dünner wird.

Migrator
2008-10-23, 11:10:21
Die echten Deutschen...die arische Rasse, unbefleckt von unreinem Blut :biggrin:...lies dein krankes Zeug erst einmal durch bevor du es derart postest...

Mark
2008-10-23, 13:02:59
Ich muss Huangdi Recht geben, denn auch ich denke, dass die meisten Auswanderer (die es auch schaffen), garnicht wegen hohen STeuern oder Kosten gehen, sondern weil sie etwas neues, etwas anderes erleben wollen. Natürlich spielen Sachen wie die Aussicht auf einen besseren Job, usw auch eine Rolle, aber der eigentliche Schritt auszuwandenr und dieses Wagnis einzugehen, hat imho andere Motive

Abdul Alhazred
2008-10-23, 13:38:41
OT: Wieso, bist du Immigrant?

Kommt drauf an wie Du das definierst. Ich bin in einem anderen Land geboren und aufgewachsen, ja. Allerdings zu deutsche Eltern, von daher hab ich auch seit meiner Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft.

aber der eigentliche Schritt auszuwandenr und dieses Wagnis einzugehen, hat imho andere Motive

Sehe ich auch so. "Woanders" gibts nämlich auch Steuern, Bureaukratie usw.

Haarmann
2008-10-23, 13:55:33
Weil nur in der BRD die Löhne wie ein Stein sinken und die Preise abheben...

Simon Moon

Das kann nur Zürich sein ;).
Bern ist im Bierpreis durchaus günstiger angesiedelt. Aber die BRD mieten gleichen sich ja langsam unserem Niveau hier an.

No.3
2008-10-23, 17:12:35
- andere Länder, Menschen, Kulturen kennen lernen
- Sprachen, andere Arbeitsweisen erlernen
- BRD scheisst einen nur noch an
- keine berufliche Perspektive

Gründe gibts viele, aber auch falsche Vorstellungen von dem Land in das man ziehen möchte.

ollix
2008-10-23, 20:21:47
3.) lieber eine holzhütte auf den fiji inseln als eine villa in wien!

Prinzipiell würde ich der Gleichung ja sogar zustimmen, aber kennst Du Fiji? Sonst könnte das in einem klassischen Auswanderer Missverständnis enden.

Meine Schwester hat dort bei einer NGO gearbeitet und ein Bekannter, den wir dort kennenlernten, hatte dort studiert. Die Hauptstadt Suva ist z.B. ein einziger Moloch, man sieht noch Reste der Kolonialbauten aber im Prinzip versinkt die Stadt im Dreck und ist umgeben von Sümpfen. Die arbeitende und kulturell dominante Bevölkerungsschicht sind Inder und tw. auch Chinesen, die Einheimischen sind mit Ausnahme einer kleinen politischen und vorallem korrupten Oberschicht idR. am unteren Ende der Gesellschaft und leben arbeitslos in Slums. Wasser ist absolute Mangelware und damit meine ich nicht aus Leitungen, da kommt sowieso nur Dreck raus; auch in Geschäften ist häufig kein Wasser zu bekommen, weil Lieferungen wieder irgendwo verschwunden sind, wenn jemand die Hand aufgehalten hat. Unser Bekannter hatte auch eine angenehme Erfahrung gemacht, als eines Nachts 6 oder 7 schwer bewaffnete Leute in seinem Zimmer waren nur um seinen Laptop und sein restliches Geld zu bekommen - im ist nichts weiter passiert, aber Wohlfühlatmospähre kam nicht unbedingt auf :) Meine Schwester hat sich noch eine sehr aggressive Tropeninfektion eingehandelt, bei der sie fast drauf gegangen wäre; bei der medizinischen Behandlung anschließend fast gleich nochmal.

Wenn man auf surreale Eindrücke steht, zum Beispiel auf der Terrasse neben einem Putschistengeneral zu frühstücken während auf den überschwemmten Straßen Hunde schwimmen um um Abfälle zu kämpfen, dann ist das super. Wenn man nur in einer Touristenzentrale oder abseits jeder Gesellschaft an einem einsamen Strand rumhängen will auch, aber man sollte schon wissen, auf was für ein Land man sich einläßt.

Masterp
2008-10-24, 07:42:37
Moin,

ich gehöre auch zu den klassischen Auswanderen und zwar von DE in die Schweiz. Um es kurz zu machen:

Positiv:

- Viele Arbeitsstellen
- nette Leute
- für Ausländer 5 Jahre pauschale Steuer

Negativ:

- Hohes Steuersystem
- Teures Gesundheitssystem
- Jährliches Steuersystem


Zu den Löhnen: Man bekommt hier zwar sehr viel Geld für einen Job, je nach Berufsgruppe aber dementsprechend wird man auch besteuert.
Bei einem BRuttolohn von zB. 2000,- Euro kann man die Krankenversicherung mit ca. 170,- Euro und die Steuern (pauschal) 300 - 500 Euro oro Monat neben den Fixkosten einrechnen denn die Steuern werden nicht wie bei uns monatlich automatisch abgeführt sondern wird Ende des Jahres komplett fällig. Arztkosten muss man auch vorweg auslegen und je nach Versicherungsmodell bekommt man einen Teil wieder oder muss noch draufzahlen.

Was ich damit sagen will ist, dass es hier im Grunde nichts mit hohen Gewinn ist. Man bekommt zwar schnell Arbeit und auch viel Geld jedoch muss man Sozialabgaben und Steuern jeden Monat neben den üblichen Fixkosten einrechnen und dann bleiben vom Geld kaum noch was übrig.
Wenn ich mich dran erinnere wieoft ich mich damals über die 10,- Euro Praxisgebühr aufgeregt habe *lol*.


Es gibt also immer ne Kehrseite der Medaille ...

Tigerchen
2008-10-24, 08:09:40
Wurde schon erwähnt daß die Zahl der Rückwanderer ähnlich hoch ist wie die der Auswanderer?
Deutschland wird ja gerne schlecht geredet. Aber wer dann längere Zeit im Ausland arbeitet merkt am Ende eben doch oft genug daß Deutschland in vielerlei Hinsicht was zu bieten hat.

Luke Undtrook
2008-10-24, 11:04:38
Die echten Deutschen...die arische Rasse, unbefleckt von unreinem Blut :biggrin:...lies dein krankes Zeug erst einmal durch bevor du es derart postest...
Dito

Masterp
2008-10-24, 12:56:08
Wurde schon erwähnt daß die Zahl der Rückwanderer ähnlich hoch ist wie die der Auswanderer?


Das liwegt zum Grossteil daran, das viele der Auswanderer einfach nur dumm sind. Wenn man den Sendungen über Auswanderer glauben kann, dann wundert es mich nicht das vielwe Deutsche wieder zurück kommen. Grossteil der Leute gehen ins Ausland ohne sich richtig informiert zu haben oder können die Sprache nicht.

No.3
2008-10-24, 15:23:00
Es gibt also immer ne Kehrseite der Medaille ...

sicher definitiv


aber bei so einigen vielen Sachen die Du hier schreibst frage ich mich ob ich in der gleichen Schweiz bin :confused:

Haarmann
2008-10-24, 15:32:58
Masterp

Also wenn Du wirklich nur 2000€ brutto in CH verdientest, dann weiss ich nicht, wieso Du überhaupt Steuern bezahlst... das ist imho unterhalb jeglichen Mindestlohns.

Das System der Krankenversicherung überfordert Dich auch... 170€? Bist Du des Wahnsinns? Ich blech genau... 0€. Gut, ich wüsste auch nicht wieso ich zu nem Arzt rennen sollt.
Krankenkassenprämienverbilligung gibts zB bei Deinen 2000€ brutto... muss man aber beantragen ;).

No.3
2008-10-24, 15:36:00
Ich blech genau... 0€.

bei Haarmann vielleicht, aber über 200 Franken pro zu schaffen, da muss man sich schon ziemlich dumm anstellen.

Marmicon
2008-10-24, 15:53:47
Darum:

http://www.abload.de/thumb/reallohnentwicklungn7o1.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=reallohnentwicklungn7o1.jpg)

Falls sich das in Deutschland nicht zum Positiven ändert, bin ich bald auch weg. :redface:

Masterp
2008-10-24, 20:14:33
Masterp

Also wenn Du wirklich nur 2000€ brutto in CH verdientest, dann weiss ich nicht, wieso Du überhaupt Steuern bezahlst... das ist imho unterhalb jeglichen Mindestlohns.


Mein Mindestlohn liegt bei 3700 fr , ausgezahlt 2800 fr. (ca. 1800 Euro).
Für Ausländer mit B Bewilligung ist es mit der Steuerabgabe in den ersten 5 Jahren pauschal, d.h. sehr niedrig! Danach gehts rund wie bei den Schweizern.



Das System der Krankenversicherung überfordert Dich auch... 170€? Bist Du des Wahnsinns? Ich blech genau... 0€. Gut, ich wüsste auch nicht wieso ich zu nem Arzt rennen sollt.
Krankenkassenprämienverbilligung gibts zB bei Deinen 2000€ brutto... muss man aber beantragen ;).


Das glaub ich dir nicht. Du bist verpflichtet eine Krankenkasse zu haben und da gibts nur zwei Möglichkeiten: Geringe Franchise = hoher Monatsbeitrag oder Hohe Franchise = niedriger Monatsbeitrag. So und auch wenn man einen sehr geringen Monatsbeitrag hat/wählt, zahlt man immernoch nen gewissen Beitrag. Gar nicht, gibts nicht. Hinzu kommt dann auch noch das man 10 % der Arztkosten selbst tragen muss.

Also allem im Ganzen muss man jeden Monat mindestend 700 - 1000 fr. an Steuern zur Seite legen und auch etwas Geld für die Krankenkasse.

Haarmann
2008-10-25, 12:57:40
Masterp

Und der Schweizer bezahlte viel weniger Steuern ;).
Und 3700 CHF sind ein guter Beweis dafür, dass die Teutonen einfach billige Lohnsklaven sind...

Gar nix gibts auch - musst halt nur mal nachlesen, wie das geht. Als Teutone gehts wohl nicht, da dieser Quellenbescheuert ist ;).

Masterp
2008-10-25, 13:03:28
Masterp

Und der Schweizer bezahlte viel weniger Steuern ;).
Und 3700 CHF sind ein guter Beweis dafür, dass die Teutonen einfach billige Lohnsklaven sind...

Gar nix gibts auch - musst halt nur mal nachlesen, wie das geht. Als Teutone gehts wohl nicht, da dieser Quellenbescheuert ist ;).

Ehrlich gesagt, kann ich mit deiner Aussage nichts anfangen. Hatte gehofft, das du dies untermauerst. Bezüglich deiner Aussage zu den 3700 fr: Das hat nix mit Lohnsklave zu tun sondern entspricht den Mindestlohn meiner Berufsgruppe als Berufsanfänger.

Haarmann
2008-10-25, 14:20:05
Masterp

Wozu? Du kennst keine Steuererklärung und weisst offensichtlich hinten und vorne nicht, dass man bei Deinem geringen Gehalt als Schweizer kaum Steuern bezahlt... für Dein kleines Gehalt ist die Quellensteuer daher sehr hoch, auch wenn das für die BRD anders ist.
Du hast keine Ahnung, dass Leute mit geringem steuerbaren Einkommen schlicht einen Zuschuss vom Staat (Kanton) für die Krankenkasse kriegen. Selbstständlich sind sowohl Steuererklärung, als auch die KK Verbilligungen in jedem Kanton anders...

Und Du wohnst bestimmt nicht in Bern...

Exempelrechnung für Dich...

Arbeitsweg ist absichtlich 50km... ÖV nicht tauglich. Ergibt pro Tag einen Abzug von 70CHF fürs Fahren und noch so ca 20 fürs Mittagessen. Also 90 CHF/Arbeitstag gehen weg. Gehen wir von 20 AT / Monat aus, so ist Dein steuerbares Einkommen von 3700 schon auf 1900 geschrumpft - wenigstens für die Steuerbehörde.

Masterp
2008-10-25, 15:42:14
Masterp

Wozu? Du kennst keine Steuererklärung und weisst offensichtlich hinten und vorne nicht, dass man bei Deinem geringen Gehalt als Schweizer kaum Steuern bezahlt... für Dein kleines Gehalt ist die Quellensteuer daher sehr hoch, auch wenn das für die BRD anders ist.
Du hast keine Ahnung, dass Leute mit geringem steuerbaren Einkommen schlicht einen Zuschuss vom Staat (Kanton) für die Krankenkasse kriegen. Selbstständlich sind sowohl Steuererklärung, als auch die KK Verbilligungen in jedem Kanton anders...

Und Du wohnst bestimmt nicht in Bern...

Exempelrechnung für Dich...

Arbeitsweg ist absichtlich 50km... ÖV nicht tauglich. Ergibt pro Tag einen Abzug von 70CHF fürs Fahren und noch so ca 20 fürs Mittagessen. Also 90 CHF/Arbeitstag gehen weg. Gehen wir von 20 AT / Monat aus, so ist Dein steuerbares Einkommen von 3700 schon auf 1900 geschrumpft - wenigstens für die Steuerbehörde.


Ähm...ich bin KEIN Grenzgänger und wohnhaft in Arbon, folglich die ersten 5 Jahre von den Steuern befreit. Pauschal zahl ich 400 fr Quellensteuer. Kanton ist Thurgau, was mitunter noch recht wenige Steuern verlangt.
Laut Steuerbehörde und Aussagen meiner Kollegen hier (Schweizer) kann man von 1 1/2 Monatsgehälter als Steuerbetrag am Ende des Jahres rechnen.

Ralf2209
2008-10-26, 08:12:35
Vor etwa 7 Monaten bin ich nach Thailand ausgewandert. Zum einen, da ich das Land und die Menschen liebe, die Sprache auch spreche und schon oft dort im Urlaub war. Außerdem hat mich mein Leben in Deutschland nur noch müde gemacht: Arbeiten, Essen, Schlafen, Arbeiten, Essen, Schlafen... Genug Geld aber wenig Freizeit. Und Geld ist für mich nicht wichtig. Klar, zum Leben sollte genug da sein aber ich brauche kein großes Auto, kein Haus und sonsige Luxusartikel um glücklich zu sein.

Im Moment lebe ich in einer kleinen Mietswohnung, die 40 Euro im Monat kostet. Essen kann ich für 50 Cent oder 1 Euro pro Mahlzeit. Ich muss also nicht mehr selber kochen. Das ganze Jahr ist es warm und bis auf die Regenzeit auch schön. Im Moment ist es hier in Bangkok 30 Grad warm. Ich kann also jeden Tag etwas unternehmen. Manchmal fahre ich für einen oder zwei Tage ans Meer.
Nächsten Monat werde ich in ein Haus mit fünf Zimmern und Garten am Stadtrand umziehen. Kostet etwa 150 Euro Miete.
Im Moment arbeite ich etwas Nebenbei im Export für eine Firma aus den USA. Geplant ist eine eigene Firmengründung in den nächsten Monaten.

Natürlich hat das Leben hier auch seine weniger schönen Seiten. Ich bin nicht krankenversichert. Viele würden das als riskant oder dumm bezeichnen. Allerdings würde ich schätzen, dass etwa 90%-95% der Bevölkerung hier nicht versichert sind. Wenn man etwas Geld hat, kann man sich ohne Probleme günstig und gut medizinisch versorgen lassen. Sollte ich allerdings z.B. Krebs oder ein Gehirntumor bekommen muss ich entweder nach Deutschland zurück oder ich sterbe hier... LOL Rentenversicherung gibt es auch keine. Habe zwar in Deutschland lange einbezahlt, aber wenn es mal so weit ist erwarte ich davon auch nichts oder nicht viel.
Der Unterschied zwischen reich und arm ist hier sehr krass. Es gibt viele Bettler mit den schlimmsten Krankheiten, die am Straßenrand hocken. Überall rennen herrenlose Hunde und Katzen rum. Teilweise mit offenen Wunden, drei Beinen usw. So viel Elend können viele Ausländer nicht ertragen und wollen wieder zurück in das saubere behütete Europa.
Dann wird das Land noch von der Korruption beherrscht. Manchmal zum Vorteil für Ausländer allerdings auch oft zum Nachteil. Ich bin schon einige male mit dem Motorrad in Bangkok herumgefahren und wurde ohne Grund von der Polizei zur Kasse gebeten. Da heißt es dann, entweder zu bezahlst jetzt sofort 10 Euro oder 20 Euro auf dem Revier. Aber mit der Zeit lernt man sich zu wehren.

Ob ich für immer hier bleiben werde kann ich jetzt noch nicht sagen. Auch hier braucht man natürlich ein gewisses regelmäßiges Einkommen. Wenn es nicht klappt, werde ich zurück nach Deutschland gehen und wieder in meinem alten Job arbeiten (ich bin freigestellt). Aber auf jeden Fall kann ich mir dann im Sterbebett nicht vorwerfen, es nie versucht zu haben.

Tigerchen
2008-10-26, 12:08:52
Freigestellt? Beamter?

No.3
2008-10-26, 13:09:55
Laut Steuerbehörde und Aussagen meiner Kollegen hier (Schweizer) kann man von 1 1/2 Monatsgehälter als Steuerbetrag am Ende des Jahres rechnen.

ja und? 1 1/2 von 12 ist 12.5% - was soll an diesem Steuersatz nun so exorbitant hoch sein? Wenn Du übers Jahr kein Geld zurücklegst um das am Jahresende bezahlen zu können, dann ist man selbst doof.
Gibt scheints auch Kantone wo man 1/4 jährlich nen Betrag abbezahlen kann.
Wie hoch isn Dein Quellensteuersatz in etwa, dürfte wohl um die obigen 12% herum liegen?

Schlammsau
2008-10-26, 13:22:19
hab eine Lust den ganzen Thread zu durchwühlen. Vielleicht wurde es schon angesprochen, aber wieviele kommen wieder zurück, weil sie sich ein besseres Leben im Ausland erhofft haben, es aber nicht dazu kam? Ich kenne ein paar, die im Ausland waren aber dann wieder zurückgekommen sind und auch wieder froh waren, wieder hier zu sein.

Haarmann
2008-10-26, 13:43:29
Masterp

Du bist eben nicht von der Steuer befreit... Du kannst nur die Vorzüge einer Steuererklärung nicht nutzen.

Progression etc gibts auch in der schweiz... es ist also eine Frage des Gehaltes, da liegst tief unten, und eine Frage der eigenen Fähigkeiten, die Lücken des Steuersystems richtig zu nutzen.

Ein Bekannter von mir verdient rund nen 1000er mehr denn Du und bezahlt weniger Steuern, denn Deine Quellensteuer.

Und weil Du Dich nicht arm rechnen kannst, kriegst auch keine Unterstützung für die Krankenversicheung.

Abdul Alhazred
2008-10-26, 13:54:36
ja und? 1 1/2 von 12 ist 12.5%

:|

Was ist denn das für ne Rechnung?


/edit: danke für die Erklärung! (per ICQ) ;)

Ralf2209
2008-10-26, 16:30:26
Freigestellt? Beamter?

Nein, geht im Prinzip bei fast jeder Firma. Einfach nachfragen... Besonders dann, wenn die Firmen sich Geld sparen wollen und nur von Geschäftsjahr zu Geschäftsjahr denken. :wink:

123456
2008-11-01, 18:42:40
Die steuerlichen Belastungen sind einfach zu hoch. 3.800 € brutto sind rund 2.100 € netto für einen Single ohne Kinder. Das ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Die Unternehmen zahlen eigentlich grandiöse Gehälter für Fachkräfte in Deutschland. Einstiegsgehälter für Absolventen im Bereich Automobil, Elektro, IT, Maschinenbau, Stahl und Telekommunikation liegen im Durchschnitt bei über 45.000 € brutto im Jahr für Universitätsabsolventen (Ingenieure, Naturwissenschaftler, Informatiker). Das sind rund 3.800 € monatlich. 800 € davon versteuern und man hätte 3.000 € netto in der Tasche – das wäre ok. Aber so ist es ja nicht. Der Staat kassiert fast die Hälfte des Grundgehaltes und es bleiben nur noch knapp über 2.000 € übrig. Da habe ich als Fachkraft in Deutschland wirklich GAR nichts mehr zu suchen, wenn ich nicht gerade 60 Stunden in irgendeinem Consultingunternehmen arbeite oder Politiker bin.

foobi
2008-11-01, 23:56:56
Die steuerlichen Belastungen sind einfach zu hoch. 3.800 € brutto sind rund 2.100 € netto für einen Single ohne Kinder. Das ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Die Steuern sind in Deutschland im Allgemeinen nicht sehr hoch. Es gibt Länder mit einer *deutlich* höheren Steuerquote.

Dass bei dir trotzdem soviel abgezogen wird liegt daran, dass bei deinem (Durchschnitts-)Gehalt praktisch schon der Spitzensteuersatz anliegt, es gleichzeitig aber noch nicht hoch genug ist um aus den Sozialversicherungen raus zu kommen. Du befindest dich sozusagen in der abzugsstärksten Einkommensklasse, auch bekannt unter dem Namen "Mittelschicht".
Als ledige, kinderlose Person bekommst du dann nochmal zusätzlich einen übergebraten, weil du nicht christlichen Werten fröhnst und heiratest und dich vermehrst. Am Ende landest du dann eben bei Abzügen von 45%.

Grundsätzlich wäre aber selbst diese Höhe tragbar wenn es denn nennenswerte Gegenleistungen geben würde. Dem ist nur leider nicht so. Kannst ja mal bei der Krankenkasse nachfragen, welche Leistungen sie für dich bereit hält, dafür dass du jedes Jahr über 7000 EUR an sie zahlst... Von der Rentenversicherung ganz zu schweigen.

Abdul Alhazred
2008-11-02, 00:32:05
Die Möglichkeiten für den "durchschnittlichen" Deutschen sind nichstdestotrotz vor allem wegen der "Zuverlässigkeit" und der "Firmentreue" im Ausland ziemlich gut. Und die Steuerquote ist nicht ausschlaggebend, wenn man für die Steuern qualitativen Einsatz der Behörden erwarten kann. Man vergleiche Deutschland mit USA und Schweden - da gibts schon einen enormen Sozioökonomischen Unterschied, auf 3 Ebenen.