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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ortszuschlag bei Kindergeld zu versteuern? Oder Fehler bei Lohnberechnung?


xL|Sonic
2008-11-05, 21:31:52
Hallo,

meine Mutter hat nach 5 Monaten nachdem das Kindergeld benantragt wurde endlich Kindergeld bekommen. Sie arbeitet im öffentlichen Dienst und bekommt einen Ortszuschlag von 90,57 Euro pro Monat. Jetzt hat sie für die letzten 12 Monate Kindergeld bekommen (5 davon gingen alleine für den Antrag drauf) und jetzt ist es so, dass von den mehr als 1000€ die sie für den Ortszuschlag bekommen hat im Prinzip mehr als 70€ pro Monat versteuert wurden. Also Lohnsteuer und alles wurde angehoben. Ist sowas rechtmäßig? Ich meine wäre das Geld monatsweise gezahlt worden, werden die steuerlichen Abschläge viel geringer ausgefallen. Oder ist da irgendwo ein Fehler unterlaufen bei der Lohnberechnung?

Hoffe mir kann jemand Auskunft dazu geben.

Ist schon sehr hart, dass auf Grund der langsamen Arbeitsweise beim Kindergeld ein großer Batzen des Ortszuschlags dann einfach der Steuer zum Opfer fällt, nachdem meine Mutter eh nur ein relativ geringes Einkommen hat.

Gruß

Sonic

cartman5214
2008-11-05, 23:24:13
Kidergeld? Ortszuschlag? Einkommensteuer auf Kindergeld? Irgendwie werden hier mehrere Baustellen bedient...
Kindergeld wird üblicherweise gar nicht besteuert. Die 90€ Ortszuschlag müssten versteuert werden, Die Einmalzahlung wird dementsprechend auch versteuert. Wenn da durch die höhere Monatsbruttosumme zuviel abgezogen sein worden sollte wird das beim Lohnsteuerjahresausgleich korrigiert. Also entweder auf die Korrektur warten bzw. über die Steuererklärung korrigieren.

Auf alle Fälle solltest du bei weiteren Fragen erst nochmal die verschidenen Vorgänge aufdröseln und klarer beschreiben. Das bisher geschriebene ist mit konfus noch wohlwollend umschrieben...

redpanther
2008-11-06, 00:11:19
Was hat denn das Kindergeld mit dem Ortszuschlag zu tun. Will mir nicht ganz einleuchten.
Ortszuschlag bekommt Sie vom Arbeitgeber und Kindergeld direkt von der Familienkasse, wird also garnicht, wie Carman schon sagte, versteuert.

Das man in einem Monat mehr Steuern Zahlt wenn man dann mal mehr Geld verdient, aus welchen Gründen auch immer, ist normal. Dafur ist der Lohnsteuer Jahresausgelich da, da bekommt man dann das Geld zurück.

Deine Mutter hat doch wohl hoffentlich nicht erst jetzt für dich Kindergeld beantragt?
Bei uns gings mit dem Kindergeld eigentlich recht züging.

GBWolf
2008-11-06, 07:00:28
Wo im ÖD arbeitet Sie denn? Den Ortszuschlag gibt es seit dem TVÖD jedenfalls nicht mehr.

flatbrain
2008-11-06, 07:43:39
Wo im ÖD arbeitet Sie denn? Den Ortszuschlag gibt es seit dem TVÖD jedenfalls nicht mehr.

Naja, gibt ja einige Länder, die aus der Tarifgemeinschaft ausgetreten sind und noch nach dem alten BAT (O) zahlen. Berlin gehört da zum Beispiel auch zu...

_Gast
2008-11-06, 08:47:35
Soweit man das deiner Beschreibung entnehmen kann, ist da alles richtig gelaufen. Das ist ein typischer Fall für den Lohnsteuerjahresausgleich. Stell dir vor, du arbeitest 2 Monate auf einer Bohrinsel und erhältst für jeden Monat 3.600 Euro brutto. Da bleiben dir als Lediger vielleicht rund 2.000 Euro übrig. Wenn du aber sonst kein Einkommen hast und einen Lohnsteuerjahresausgleich machst, dann musst du für 7.200 Euro Jahreseinkommen Lohnsteuer bezahlen. In dem Fall nämlich gar nichts und du bekommst die volle Lohnsteuer zurück. Deine Mutter wird die zuviel bezahlte Steuer zurückerhalten.

Ein Lohnsteuerjahresausgleich rentiert sich in der Regel immer. Der ist in ein paar Minuten gemacht (nur Name und Einkommen eintragen) und alleine durch die Freibeträge bekommt man in der Regel ein paar Euro heraus. Die Bürger verschenken jedes Jahr Milliarden an den Staat, weil sie den Jahresausgleich nicht machen.

xL|Sonic
2008-11-06, 10:50:12
Wegen dem Kindergeld...meine Mutter bekommt den Ortszuschlag ja nur, wenn sie auch das Kindergeld bekommt. Deswegen hatte ich das erwähnt. Sie arbeitet als Schulsekretärin in Berlin und da gibt es halt noch diesen Ortszuschlag.

Ist der Lohnsteuerjahresausgleich das gleiche wie die normale Steuererklärung oder was ganz anderes? Weil ist es nicht so, dass wenn man im Jahr über 10650 Euro oder so verdient, man keine Lohnsteuer mehr zurück bekommt bzw. nur noch recht wenig? Weil über diesen Betrag kommt sie nämlich drüber. Oder werfe ich da wieder was durcheinander?

_Gast
2008-11-06, 11:03:50
Ist der Lohnsteuerjahresausgleich das gleiche wie die normale Steuererklärung oder was ganz anderes?Ist im Prinzip das Gleiche.Oder werfe ich da wieder was durcheinander?Ja. Das sind zwei verschiedene Dinge. Bleibst du unter einem gewissen Freibetrag, musst du gar keine Lohnsteuer entrichten. Jemand, der ein regelmäßiges Einkommen hat, bekommt natürlich nur ein paar Euro zurück, denn die Steuer, die er bezahlt, ist ja dann schon auf das Jahr verteilt. Im Fall deiner Mutter sieht das aber anders aus. Sie hat einen Monat ein viel zu hohes Einkommen und muss deswegen auch deutlich mehr Steuern zahlen. Aber Steuern auf Einkommen sind Jahressteuern und werden über das ganze Jahr gerechnet.

Also angenommen, deine Mutter hat jeden Monat 2.000 Euro Bruttoeinkommen, von denen sie regelmäßig 500 Euro Steuern bezahlt, dann sind das im Jahr 24.000 Euro Einkommen und 6.000 Euro Steuern. Hat sie aber in einem Monat ein Einkommen von 4.000 Euro wegen einer Nachzahlung, dann muss sie ja für den Monat vielleicht 1.500 Euro Steuern bezahlen. So käme sie im Jahr auf 26.000 Euro Einkommen und 7.000 Euro Steuern. Tatsächlich muss man aber in dem Beispiel für 26.000 Euro Einkommen nur 6.500 Euro Steuern bezahlen. Sie würde also im Jahresausgleich 500 Euro zurückbekommen.