PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erstmals Exoplanet fotografiert!


Logan
2008-11-13, 22:44:07
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,590319,00.html

Also die bilder vom ersten team finde ich nicht so überragend, aber die vom zweitem team mit den drei planeten :eek: Was meint ihr was in 10-30 jahren möglich ist, wird man dann mehr sehen als nur so paar pünktchen ?

Fetza
2008-11-14, 04:50:30
Das kann schon gut sein, aber irgendwie haut mich das gezeigte bisher nicht so vom hocker. Das wird wohl imho erst dann wirklich interessant, wenn man auch etwas über die beschaffenheit dieser pixelpunkte bzw planeten erfahren wird.

josefYY
2008-11-14, 09:22:50
Sicherlich wird man in einigen Jahren deutlich bessere Aufnahmen bekommen.
Sind ja auch zahlreiche neue grössere und bessere Teleskope in Planung.
Und wenn es gelingt die Spektren der Planeten zu isolieren, dann kann man auch heute schon so einiges über die Planeten in Erfahrung bringen.
Allen voran natürlich über die Atmosphäre des Planeten.

Monger
2008-11-14, 19:20:25
Ich finde, wenn man sich mal vor Augen führt mit welchen Mitteln wir eigentlich ins Weltall schauen - mit einem LKW-großen, 20 Jahre alten Teleskop im Orbit, was mit einer Höllengeschwindigkeit seine Runden dreht...

Da sind in allen Bereichen noch große Steigerungen drin. Der Digitalsensor dürfte noch weit sensibler werden, und ein stationäres Quecksilber Teleskop auf dem Mond könnte sagenhafte Leistungswerte haben.

Ich bin guter Hoffnung, dass wir zu Lebzeiten noch halbwegs brauchbare Fotos von Exoplaneten sehen werden! :)

Immerhin galt vor 20 Jahren die Existenz von Exoplaneten noch als unwahrscheinlich.

schoppi
2008-11-14, 19:27:03
Warum gibt es überhaupt so wenige Sterne mit einem sonnenähnlichen Planetensystem? Sind die Randbedingungen zur Entstehung eines Planetensystems so unwahrscheinlich? Ist doch nur ein bissel Materie, die von einem Stern gefangen werden muss? Oder ist das Gleichgewicht von Gravitationskraft des Sterns und Rotationskraft(?) von Materie so unwahrscheinlich...wenn ja, warum ist diese Unwahrscheinlichkeit dann im Sonnensystem so häufig?

Fragen über Fragen.

Kinman
2008-11-14, 19:39:31
http://de.wikipedia.org/wiki/Planeten#Moderne_Theorie

Wenn Du das hier liest, dann beantworten sich Deine Fragen ;)

schoppi
2008-11-14, 19:41:02
http://de.wikipedia.org/wiki/Planeten#Moderne_Theorie

Wenn Du das hier liest, dann beantworten sich Deine Fragen ;)Danke.:smile:

Spasstiger
2008-11-14, 19:41:44
Vielleicht wird ja mal die Idee eine Flüssigmetall-Teleskops auf dem Mond realisiert. Durchmesser von bis zu 100 m wären auf dem Mond mit dieser Technologie relativ kostengünstig umsetzbar. Trotzdem würde man mit so einem Teleskop wohl nur sehr grobe Oberflächenstrukturen von Exoplaneten erkennen können.

Diese Bilder hat das Hubble-Space-Teleskop von Pluto gemacht:
http://imgsrc.hubblesite.org/hu/db/1996/09/images/a/formats/web_print.jpg

Dabei ist Pluto im Vergleich zu den Exoplaneten gleich nebenan. Aber zugegebenermaßen auch sehr klein.

Monger
2008-11-14, 19:58:42
Warum gibt es überhaupt so wenige Sterne mit einem sonnenähnlichen Planetensystem?
Ist das so? Woher wollen wir das wissen?

Tatsache ist: gelbe Sonnen sind die häufigste Sonnenart, und damit ist zu vermuten, dass die auch eine ähnliche Masseverteilung wie unser Sonnensystem haben.
Nur: Planeten nachzuweisen ist höllisch schwer, deshalb entdecken wir als allererstes die großen, exotischen Trümmer wie eben riesige Gasplaneten. Nur die haben genügend Masse, um Sonnen ausreichend ins Trudeln zu bringen. Außerdem reflektieren sie Sonnenstrahlung einigermaßen gut.

Planeten mit einem festen Kern wie eben die Erde reflektieren praktisch keinerlei Strahlung, und sind nicht gerade besonders massestark. Insbesondere in der Entfernung in der sie um die Sonne kreisen, beeinflussen sie deren Schwankungen praktisch gar nicht. Da hilft nur ein direkter Nachweis - und da überstrahlen die Sonnen ihre Umgebung meistens bei weitem. Unsere Kameras sind einfach noch nicht kontraststark genug, um solche Feinheiten rausarbeiten zu können.

Wenn du mal ein bißchen drauf achtest was Jahr für Jahr entdeckt wird, werden die Planeten jedesmal kleiner! ;)


Trotzdem würde man mit so einem Teleskop wohl nur sehr grobe Oberflächenstrukturen von Exoplaneten erkennen können.

Das wäre schon weit mehr als ich erwarten würde. Alleine die Farbe eines Exoplaneten zu sehen wäre eine tolle Erfahrung. Wenn er blau ist, haben wir vermutlich unsere zweite Erde! ;)

Avalox
2008-11-14, 20:29:17
Das wäre schon weit mehr als ich erwarten würde. Alleine die Farbe eines Exoplaneten zu sehen wäre eine tolle Erfahrung. Wenn er blau ist, haben wir vermutlich unsere zweite Erde! ;)


Na ja, Neptun ist auch sehr blau.
Wichtiger wird es ja sein ein bisschen Planetenlicht für Spektralanalysen zu bekommen. Dann ist sogar Leben erkennbar.

Metzler
2008-11-14, 22:43:24
Wie lange wird es bei der jetzigen Technikevolution ca. dauern, bis man in der Lage ist, erste Photos von Exoplaneten der Größe der Erde zu machen? Und iwe lange wird es dann noch dauern, bis die Auflösung so gut ist, dass man Leben (indirekt) nachweisen kann (z.B. in Form von Stadtlichtern)?

Speznaz
2008-11-15, 03:59:57
Wie lange wird es bei der jetzigen Technikevolution ca. dauern, bis man in der Lage ist, erste Photos von Exoplaneten der Größe der Erde zu machen? Und iwe lange wird es dann noch dauern, bis die Auflösung so gut ist, dass man Leben (indirekt) nachweisen kann (z.B. in Form von Stadtlichtern)?
(diese) technologie entwickelt sich immer schneller. wenn man vor 20 jahren dachte gestochen scharfe elektromgagnetikfotos von x sind das non-plus-ultra, da gibt es heute gestochen scharfe real (oder zumindest echtfarben) fotos von x. und den gleichen fortschritt wird man in zehn jahren wieder sehen. nur das es dann nicht mehr um "x" geht. (wnn doch bitte ich um benachrichtigung!)

Monger
2008-11-15, 11:09:14
Wie lange wird es bei der jetzigen Technikevolution ca. dauern, bis man in der Lage ist, erste Photos von Exoplaneten der Größe der Erde zu machen?

Ich tippe mal optimistisch: zehn Jahre.


Und iwe lange wird es dann noch dauern, bis die Auflösung so gut ist, dass man Leben (indirekt) nachweisen kann (z.B. in Form von Stadtlichtern)?
Vor ein paar Monaten hat die NASA mal Fotos veröffentlicht, die eine der Sonden die gerade am Jupiter vorbeiziehen von der Erde gemacht hat. Auf die Entfernung siehst du absolut keine Spur mehr von menschlichem Leben. Unser Einfluss auf das Aussehen unseres Planeten wird allgemein überschätzt.

Der beste indirekte Nachweis für Leben ist eine Spektralanalyse. Wenn die Atmosphäre einen relativ hohen Anteil an Sauerstoff besitzt, ist das ein relativ gutes Indiz für Leben: Sauerstoff reagiert mit fast allem, kommt also ungebunden normalerweise gar nicht vor. Um Oxidationen wieder aufzuspalten, braucht es entweder sehr viel Energie(was normalerweise dazu führt dass Sauerstoff sofort wieder mit was anderem reagiert) oder einen sehr guten Katalysator. So komplexe chemische Prozesse (vorallem in dem Umfang, dass damit die Atmosphäre eines ganzen Planeten verändert wird) kennt man bisher nur von der Erde.

Und das ist technologisch durchaus bereits im Bereich des Machbaren, bzw. es wird bereits gemacht.

Kinman
2008-11-15, 12:43:52
Vor ein paar Monaten hat die NASA mal Fotos veröffentlicht, die eine der Sonden die gerade am Jupiter vorbeiziehen von der Erde gemacht hat. Auf die Entfernung siehst du absolut keine Spur mehr von menschlichem Leben. Unser Einfluss auf das Aussehen unseres Planeten wird allgemein überschätzt.


Die Entfernung ist für kosmische Maßstäbe zwar äußerst gering, aber die Sonde ist
a.) wahrscheinlich über 10 Jahre alt (Cassini-Huygens oder?)
b.) Vermutlich nicht dafür ausgelegt

Trotzdem interessant...

mfg Kinman

Radeonfreak
2008-11-15, 13:44:12
Die Entfernung ist für kosmische Maßstäbe zwar äußerst gering, aber die Sonde ist
a.) wahrscheinlich über 10 Jahre alt (Cassini-Huygens oder?)
b.) Vermutlich nicht dafür ausgelegt

Trotzdem interessant...

mfg Kinman

Wahrscheinlich eher die Pluto Sonde "New Horizon" und die ist ziemlich neu.

L233
2008-11-15, 21:04:32
Immerhin galt vor 20 Jahren die Existenz von Exoplaneten noch als unwahrscheinlich.

Meinst Du ersthaft, dass selbst "vor 20 Jahren" angesichts von abermilliarden Sternen die Existenz von Exoplaneten als "unwahrscheinlich" galt? Das würde ich mal stark bezweifeln. In den 60er Jahren würde für die Drake-Gleichung angenommen, dass die Hälfte aller Sterne Planeten haben...

Monger
2008-11-15, 22:08:51
Meinst Du ersthaft, dass selbst "vor 20 Jahren" angesichts von abermilliarden Sternen die Existenz von Exoplaneten als "unwahrscheinlich" galt? Das würde ich mal stark bezweifeln. In den 60er Jahren würde für die Drake-Gleichung angenommen, dass die Hälfte aller Sterne Planeten haben...
Okay, so formuliert ist das natürlich Quatsch. Aber ich hab Theorien gesehen, nach denen Sonnensysteme mit so vielen Planeten äußerst unwahrscheinlich sind. Immerhin müssen in einem Sonnensystem mehrere Supernovae verglüht sein, um ausreichend schwere Elemente zu erzeugen, und dann muss sich das ganze auch noch in eine stabile Form bringen. Da vor wenigen Jahren noch das Universum als weit jünger galt, schien dafür gar nicht ausreichend Zeit zu sein - außer für ein paar Gasriesen.

Und noch 1999 hat der gute Herr Lesch behauptet (http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-extrasolare-planeten-1999-ID1209389907975.xml), dass es unmöglich ist einen direkten visuellen Nachweis von Planeten zu machen! ;)

Logan
2008-11-16, 01:05:38
Warum gibt es überhaupt so wenige Sterne mit einem sonnenähnlichen Planetensystem? Sind die Randbedingungen zur Entstehung eines Planetensystems so unwahrscheinlich? Ist doch nur ein bissel Materie, die von einem Stern gefangen werden muss? Oder ist das Gleichgewicht von Gravitationskraft des Sterns und Rotationskraft(?) von Materie so unwahrscheinlich...wenn ja, warum ist diese Unwahrscheinlichkeit dann im Sonnensystem so häufig?

Fragen über Fragen.

Kann dir den artikel über 47 Ursae Majoris nur empfehlen, ähnelt unserem sonnen system sehr, hat zwei gasriesen ähnlich jupiter und saturn, man nimmt auch an das eine habitale zone existiert könnte .

http://de.wikipedia.org/wiki/47_Ursae_Majoris

Spasstiger
2008-11-16, 01:35:53
In Celestia kann man sich die bekannten Planeten in anderen Sternensystemen schon anschauen. Allerdings haben die alle eine Jupiter-ähnliche Oberfläche, weil man ja sonst nicht viele Gasriesen genauer kennt. ;)

Argh
2008-11-16, 11:01:04
Tjaja, was immer so alles unmöglich ist. Und wie überrascht man immer wieder ist, wenn sich dann doch mal herausstellt, dass unser Sonnensystem, unsere Sonne, unsere Planeten, ja selbst wir Menschen gar nicht so unglaublich einzigartig sind.
Anzunehmen, dass um andere Sterne keine Planeten kreisen ist einfach nur maßlose Arroganz und Dummheit. Ebenso die Annahme, dass im ganzen Universum nur auf der Erde Leben entstanden ist, ist einfach ein unglaublicher Blödsinn.

Kinman
2008-11-16, 11:18:47
Nachdem ich gestern einige Alpha centauri Videos angesehen habe, denke ich schon, das wir nicht so Standard sind...

Sie Dir einfach mal diesen Beitrag an:
http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-tau-ceti-2006-ID1208178637412.xml

Weiters ist Geminga (http://de.wikipedia.org/wiki/Geminga) und die lokale Blase (http://de.wikipedia.org/wiki/Lokale_Blase) interessant

Bzgl. Raumsonde:
Wenn New Horizons ist, dann stimmt meine Aussage vorher natürlich nicht ganz, wobei ich mich weiterhin traue zu behaupten, dass die Sonde nicht dafür ausgelegt ist, Erkennungsmerkmale von Leben selbst über kleinere Distanzen zu erkennen.

mfg Kinman

Logan
2008-11-16, 11:44:34
Ob wir erdähnliche planeten (mit leben ?) finden steht ausser frage, es ist alles eine frage der zeit, nur kommt es darauf an ob wir es noch zu unseren lebzeiten erleben. Aber wenn ich die fortschritte der letzten jahre beobachte, bin ich guter dinge, das wir es noch erleben.


ps: es sein am 2012 geht die erde unter :ugly:

Monger
2008-11-16, 12:34:07
Nachdem ich gestern einige Alpha centauri Videos angesehen habe, denke ich schon, das wir nicht so Standard sind...

Was ist schon Standard? ;)
Das Universum ist voll von Anomalien.

Argh
2008-11-16, 13:03:58
So sehr ich auch Lesch-Fan bin, so habe ich bei ihm den Eindruck, dass er grundsätzlich der Meinung ist, dass es kein Leben und vor allem kein intelligentes Leben außer hier auf der Erde im Universum gibt.

Die Datengrundlage ist einfach noch viel zu gering. Wir wissen wenig über andere Sonnensysteme. Was uns erstaunlich oder besonders vorkommt, mag auch ziemlich häufig vorkommen. Wir haben ja auch noch nicht geklärt, wie das Sonnensystem entstanden ist.

ux-3
2008-11-16, 13:21:54
Kürzlich kam ein interessanter Beitrag über die Entwicklung von Sonnensystemen. Ausgangspunkt waren die heißen (sonnennahen) Jupiter, die wir in den letzten Jahren massenhaft gefunden haben.

Fazit:
1. Ein System mit drei Gasriesen ist instabil. Im Laufe der Zeit wird einer der drei rausfliegen. Die nötige Energie wird einem anderen entzogen, der landet in einem sonnennahen Orbit. Kleine Planeten gehen in diesem Szenario alle unter. Ergo: Hot Jupiter = kein Leben im System.

2. Ein System mit nur einem Riesen säubert sich nicht. Trümmerdichte bleibt hoch, ständige Einschläge sind die Konsequenz. Auch kein Leben.

Da war noch etwas über den Abbau der Gasdichte im System, das ist mir nicht mehr so gegenwärtig. Ich habs aber aufgenommen, könnte ich nachschauen.

Monger
2008-11-16, 13:26:36
Fazit:
1. Ein System mit drei Gasriesen ist instabil. Im Laufe der Zeit wird einer der drei rausfliegen.

Ähhh... unser Sonnensystem hat vier Gasriesen! Saturn, Jupiter, Uranus, Neptun. Wie kann ein System mit drei Gasriesen instabil sein, mit vier aber stabil?!?

sei laut
2008-11-16, 14:15:46
Ähhh... unser Sonnensystem hat vier Gasriesen! Saturn, Jupiter, Uranus, Neptun. Wie kann ein System mit drei Gasriesen instabil sein, mit vier aber stabil?!?
Wenn er davon ausgeht, dass die 3 Gasriesen alle in der Nähe ihres Sterns ihre Runden drehen, müssen sie sich extrem langsam bewegen. Langsame Körper lassen sich gut aus ihrer Bahn bringen, zumal sie keine Eigenrotation haben (die wird vom nahen Stern verhindert).
Doch seine Aussage ist zu kurz, um wirklich kapieren zu können, was er meint.

anddill
2008-11-16, 15:21:23
Das ist schon wieder alles widerlegt. Neuere Modelle besagen, daß unser Jupiter uns gar nicht schützt, sondern im Gegenteil ein Bombenwerfer in Richtung inneres System ist.

ux-3
2008-11-16, 16:09:09
Uranus und Neptun haben kleiner gleich 1/6 der Masse des Saturn. Ich glaube nicht, das sie als wirklich signifikant angesehen wurden. In diesem Beitrag waren Saturn und Jupiter die Riesen. Die Riesen bilden sich aussen, aber durch grav. Wechselwirkung wird Energie an einen der drei übertragen, ein anderer verliert diese Energie. Einem gelingt die Flucht, ein anderer geht in sonnennahen Orbit. Dort finden wir sie heute.

Was dafür spricht war, dass man mittlerweile ein (paar) System(e) gefunden hat, in denen eine stark elliptische Bahn eines Riesen vorliegt, der transiente Zustand sozusagen.

Spasstiger
2008-11-16, 16:50:43
So sehr ich auch Lesch-Fan bin, so habe ich bei ihm den Eindruck, dass er grundsätzlich der Meinung ist, dass es kein Leben und vor allem kein intelligentes Leben außer hier auf der Erde im Universum gibt.

Diesen Eindruck gewinne ich bei ihm ganz und gar nicht. Er ist ja ein Fan davon, das Sonnensystem als Standardfall im Universum zu betrachten.
Und er meint ja auch, dass all die Bedingungen, die Leben auf der Erde ermöglichten, so sein müssen, weil wir sind. Sprich, jede denkende Spezies wird das Vorhandensein von günstigen Bedingungen in ihrer Umgebung feststellen.

Lesch verneint auf keinen Fall die Möglichkeit außerirdischen Lebens. Er hält es nur für sehr unwahrscheinlich, dass wir Kontakt haben werden wegen der unglaublich großen Distanzen.

Argh
2008-11-16, 17:54:17
Hm, das ist mir dann wohl etwas entgangen. Ich habe ihn mal Live erlebt, als er über das Thema sprach. Da wirkte er auf mich eigentlich ziemlich überzeugt davon, dass die Erde einzigartig ist und es sonst allenfalls ganz primitives Leben gibt. Er hat dann von der habitablen Zone gesprochen usw.. Alles ganz richtig. Aber dass es z.B. auf dem Jupitermon Europa auch Leben geben könnte und dass das auch anderswo vorkommen könnte hat er wohl irgendwie vergessen gehabt. Der Mann ist smart und unterhaltsam und ich würde mich gern mal mit ihm unterhalten. Aber manchmal finde ich ihn doch etwas zu pessimistisch. Es ist richtig und vernünftig vorsichtig zu sein. Schnell gilt man als Phantast.
Aber vielleicht habe ich ihn da auch einfach etwas missverstanden. Dank der Einsparung von Alpha Centauri wird er es wohl auch nicht mehr aufklären können. Warum wird so eine Sendung nur eingestellt? Warum wird dieser Mann für diesen ziemlich mittelmäßigen Abenteuer Forschung Mist verheizt? Es ärgert mich tierisch und wenn es bei diesen bornierten Volldeppen in den SendeANSTALTEN nicht völlig vergebens wäre, müsste man eine Petetion starten.

Spasstiger
2008-11-16, 18:30:01
@Argh: Nicht-primitives Leben auf Europa? Der Mond hat doch nur eine Oberflächentemperatur von ~100 Kelvin und die Atmosphäre ist viel zu dünn für stoffwechselbetreibende Organismen. Wie soll da Leben existieren außer vielleicht Bakterien tief unter der Oberfläche?
Wenn Lesch von außerirdischem Leben redet, geht es in der Regel um intelligentes Leben.

Madman123456
2008-11-16, 18:31:40
Naja, Lesch nimmt gerne die Erde, den Menschen und das Sonnensystem als Beispiel her wenn er erklärt, wie Leben irgendwo entstehen kann. Die Erde ist unseres Wissens nach der einzige Planet von dem wir wissen, das es hier welches gibt.
Er sagt aber auch gerne den Standard Satz: Das Universum ist so gros, das es unwahrscheinlich ist das es nirgendwo sonst noch Leben geben sollte.

Ich denk mal er ist der Auffassung das wir dieses Leben wohl nicht zu Gesicht bekommen solange wir leben, also unsere Generation. Und die nächste wahrscheinlich auch nicht. Und die nächste auch nicht...

Es ist schon sehr unwahrscheinlich das uns irgendwer besuchen kommt, ist einfach alles so bekloppt weit weg. Tatsächlich wärs möglich das es eine Zivilisation wie die unsere gibt und wir uns niemals zu sehn bekommen bis die Sterne erkalten weil so viel Enterfung dazwischen ist...

Von daher kann ich ihm nicht verdenken das er der Meinung ist das wir keine Aliens zu sehn bekommen werden voerst =)

ux-3
2008-11-16, 19:21:47
Leben auf Europa: Im Umfeld von Smokern. Sonde, tauchen, wissen.

Leben sonst: "Fette" O2-Linie im Umfeld einer Sonne mit Planeten finden. Ein im Weltall stationiertes Interferometer sollte das gut hinbekommen. Vielleicht erlebe ich es noch.

rpm8200
2008-11-17, 11:58:46
Die Entfernungen sind ein Problem. Man müsste schon Faktor 100 schneller sein als das Licht, damit die uns am nähesten gelegenen interessanten Planeten für einen bemannten Raumflug erreichbar wären. Wenn man Einstein glauben schenkt gehts nicht schneller als c und selbst das schafft man eben nicht (ab 0,8c wirds wohl schwer noch schneller zu werden). Die Entfernungen stehen auch einer "optischen" Fernbeobachtung im Weg. Wieviel Staub, Dreck oder Materie jedweder Art mags wohl auf einer Strecke von 25 Lichtjahren geben? Das ist wie mit einem viel zu langen Antennenkabel, wenn es zu lang ist, kannst Du am Ende einen noch so guten Empfänger sitzen haben, ein klares Signal bekommst eben nimmer. Deshalb unterstelle ich: Man müßte vor Ort sein, was eben (bemannte Raumfahrt) irgendwie sehr utopisch scheint und auch für unbemannte Raumfahrt derzeit einfach nicht machbar ist.
Bessere Bilder: Ja, denke schon... aber "klare Bilder"? Solang keiner dort war um die Cybershot zu zücken denk ich mal... nö, das wird von hier aus (egal ob Mond oder Erdumlaufbahn) nicht wirklich was. Spektrographie, ja, denk auch, das wird kommen, wahrscheinlich "bald". Aber mehr werdet ihr, ich und unsere nachfolgenden Generationen erst einmal nicht sehen.
PS: Sicher gibts Leben im All :-) Kanns nur nicht beweisen :-)

ux-3
2008-11-18, 18:18:30
Nein, die Entfernungen sind zum Nachweis einer kräftigen O2 Linie nicht das große Problem! Und warum diese Linie ein klarer Nachweis für Leben darstellt, hat schon jemand weiter oben erläutert.

rpm8200
2008-11-21, 09:51:29
Post nicht gelesen?
Ich spreche von klaren Bildern. Die Spektrographie wird auch auf Entfernung funzen (auch das sagte ich in meinem Post schon).

Monger
2008-11-21, 12:52:47
Die Entfernungen sind ein Problem. Man müsste schon Faktor 100 schneller sein als das Licht, damit die uns am nähesten gelegenen interessanten Planeten für einen bemannten Raumflug erreichbar wären.

Nein, muss man nicht. Man braucht "nur" Lichtgeschwindigkeit, um jeden Winkel des Universums augenblicklich zu erreichen. Zeitdilatation sei dank! ;)


Wieviel Staub, Dreck oder Materie jedweder Art mags wohl auf einer Strecke von 25 Lichtjahren geben?

Erschreckend wenig. Das Universum ist sehr, sehr leer. Nicht umsonst haben wir mittlerweile sogar Bilder von Galaxien kurz nach dem Urknall. Wenn solches Licht nahezu ungehindert so viele Milliarden Jahre reisen kann, stehen die Chancen für benachbarte Sterne gar nicht mal so schlecht.

Gohan
2008-11-21, 23:13:45
Bzgl. Raumsonde:
Wenn New Horizons ist, dann stimmt meine Aussage vorher natürlich nicht ganz, wobei ich mich weiterhin traue zu behaupten, dass die Sonde nicht dafür ausgelegt ist, Erkennungsmerkmale von Leben selbst über kleinere Distanzen zu erkennen.

mfg Kinman

Wenn es um das 1 Pixel große Bild der Erde geht, das hat Venus Express geschossen. Man wollte damit testen, welche Informationen man aus so einem Bildpunkt über einen Planeten gewinnen kann.

Fritzchen
2008-11-22, 12:17:13
Nein, muss man nicht. Man braucht "nur" Lichtgeschwindigkeit, um jeden Winkel des Universums augenblicklich zu erreichen. Zeitdilatation sei dank! ;)
Das stimmt wenn überhaupt nur für den Beobachter der sich mit LG bewegt.
Licht braucht ja auch Zeit von a nach b. Wäre es nicht so, dann könnte man ja überhaupt keine LG Messen.

Monger
2008-11-22, 12:26:57
Das stimmt wenn überhaupt nur für den Beobachter der sich mit LG bewegt.
Das reicht ja auch. Aus Sicht des Raumfahrers kann er mit Lichtgeschwindigkeit jede beliebige Entfernung in einem einzigen Moment überbrücken. Dass er das Universum danach kaum wiedererkennen wird, ist aber eher ein philosophisches Problem denn ein technisches! ;)