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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : WoW - Was zieht euch aus der Immersion?


aths
2008-11-15, 14:51:13
Gestern habe ich ein paar Serpent Blooms gepflückt für den Quest und dabei wurde ich natürlich wieder von jedem Mob im Aggro-Radius angegriffen. Dabei sehe ich ein, wenn sich gefährlicher Schleim (hier in den Wailing Caverns Ectoplasma genannt) sofort auf mich stürzt oder Raptoren ohne nachzudenken angreifen.

Was ich nicht so einsehe ist, dass auch Mobs von denen man Intelligenz erwarten dürfte, glatt in ihr Verderben rennen. Der Aggro-Radius nimmt ab je höher man im Level ist, aber warum greifen mich zum Beispiel Menschen noch an die sofort sehen müssen dass das Selbstmord ist?

Spielt man als Human, hat man schon früh den Auftrag, andere Menschen zu töten (irgendwelche Diebe.) Ist das Rollenspiel, mal kurz ein Dutzend Leute zu töten die einem persönlich nichts getan haben?

Es heißt zwar Warcraft, aber Krieg gegen wen? Der überwiegende Teil der Umwelt ist feindlich – im echten Krieg wachsen die Gegner nicht so schnell nach wie in WoW. Kaum killt man Questboss XYZ, sieht man schon die nächste Gruppe anstehen die auf den Respawn wartet.

Tidus
2008-11-15, 15:25:02
Und was möchtest du uns nun genau mitteilen? Dass ein Questmob nur alle 24 Stunden spawnen sollte?

Fallen
2008-11-15, 15:26:02
Daß dich graue NPCs angreifen habe ich in WoW nie wirklich verstanden. In DAoC griffen einen die Mobs nicht mehr an, wenn sie zu niedrig waren.

Aber daß die Gegner "nachwachsen" liegt in der Natur des Genres. Wenn du wirklich Rollenspiel erwartest, wo deine Taten Einfluß auf die Umwelt haben, dann ist ein entsprechender Titel wie Gothic wohl eher passend.

Blizzard versucht dem entgegenzuwirken, indem die Phase Zones eingeführt wurden, sozusagen Miniinstanzen, wo die Story entwickelt wird und in denen deine Entscheidungen auch Einfluß auf die Umwelt haben. Für außenstehende Spieler sieht die Umgebung aus wie vorher.

aths
2008-11-16, 14:29:26
Und was möchtest du uns nun genau mitteilen?Liest man doch: Dass mich nicht nachvollziehbares Verhalten der Umwelt sowie eine statische Umwelt aus der Immersion zieht.

Bei tausenden Spielern ist es natürlich schwierig, die Welt veränderbar zu gestalten. Von den technischen Problemen abgesehen auch spielerisch. Man könnte aber zum Beispiel wenigstens zufällige Namen und leicht modifizierte Spawnpoints für Questbosse nutzen.

Daß dich graue NPCs angreifen habe ich in WoW nie wirklich verstanden. In DAoC griffen einen die Mobs nicht mehr an, wenn sie zu niedrig waren.

Aber daß die Gegner "nachwachsen" liegt in der Natur des Genres. Wenn du wirklich Rollenspiel erwartest, wo deine Taten Einfluß auf die Umwelt haben, dann ist ein entsprechender Titel wie Gothic wohl eher passend.

Blizzard versucht dem entgegenzuwirken, indem die Phase Zones eingeführt wurden, sozusagen Miniinstanzen, wo die Story entwickelt wird und in denen deine Entscheidungen auch Einfluß auf die Umwelt haben. Für außenstehende Spieler sieht die Umgebung aus wie vorher.Ich hab überlegt dass man viele Gebiete instanzieren könnte wobei der Status je nach den dortigen Quests festgelegt wird. Doch das führt zu der Inkonsistenz, dass man vielleicht Freunde nicht mitnehmen kann weil die eben den Quest noch nicht erledigt haben.

Eine Möglichkeit der veränderbaren Umwelt wäre, Häuser zum Verkauf oder zur Miete anzubieten die man sich einrichten kann. Quasi ein Schuss Second Life.

Die Spielwelt ist mir auch allgemein zu statisch. Man könnte Karawanen einführen, die man je nach Seite überfallen oder beschützen kann, man könnte als täglichen Quest auch Karawanen-Eskort anbieten. Ich hätte gerne auch viele Stützpunkten die eroberbar sind (inklusive Flight Point!) um so etwas Bewegung reinzubringen.

Bei den Berufen hätte ich gerne, dass alle Berufe kostengünstig die Herstellung von Sachen ermöglichen die jeder Spieler immer wieder gebrauchen kann. So dass es ständig Handel gibt.

Fallen
2008-11-16, 15:47:06
Ich glaube da wäre DAoC das richtige für dich gewesen Aths. Mal abgesehen davon, daß der Schwerpunk im PvP lag ....ToA jedoch war eine Erweiterung, die einfach phantastisch war.

Es gab Tag/Nachtspawns, umherziehende Karawanen, Fraktionen, die sich bekämpft haben etc ... leider waren die meisten Spieler so mit Scheuklappen behaftet, daß sie die Genialität dieses Addons nicht erkannt haben. Die Encounter waren abwechslungsreich, die Masterlevel habe ich in Erinnerung, als hätte ich sie gestern gemacht.

Sicher, auch hier gibts Respawns ...eine Sache, die eben notwendig ist in dem Genre. Aber die Welt fühlte sich höchstlebendig an.

Exxtreme
2008-11-17, 15:06:29
Was mich aus der Immersion zieht ist die wirklich extreme Miniaturisierung, die Blizzard betreibt. Wenn man bedenkt, daß Süderstade/Southshore in Wirklichkeit eine 10k-Einwohner-Hanse-Stadt ist und Blizz nur 5 Hütten hingepflanzt hat. Oder Naxxramas als Instanz ist innen vieeeeeeel grösser als aussen etc.

pXe
2008-11-17, 15:11:08
Ich hab überlegt dass man viele Gebiete instanzieren könnte wobei der Status je nach den dortigen Quests festgelegt wird. ...

Gibt es WotLK und nennt sich Phasing.

pXe

aths
2008-11-17, 20:08:03
Was mich aus der Immersion zieht ist die wirklich extreme Miniaturisierung, die Blizzard betreibt. Wenn man bedenkt, daß Süderstade/Southshore in Wirklichkeit eine 10k-Einwohner-Hanse-Stadt ist und Blizz nur 5 Hütten hingepflanzt hat. Oder Naxxramas als Instanz ist innen vieeeeeeel grösser als aussen etc.Ja. Mir sind die Städte auch viel zu klein. Man könnte hier einen Kompromiss finden und einige langweilige Straßenzüge einbauen wo man fast nichts kaufen kann, aber wo es Wohnhäuser gibt.

Um die ganzen langen Wege abzukürzen, müsste man mehr mit Flugpunkten arbeiten. Innerstädischer Flugverkehr, praktisch.

Eine echte 1:1-Skalierung ist natürlich nicht machbar, es bleibt ein Kompromiss. Stormwind ist schon ziemlich groß (es gibt Gebiete ohne Händler.) Doch während man in den Hauptstädten noch Ansätze davon erkennt, die Stadt ein wenig glaubwürdig zu gestalten, sind die kleineren Städte rein funktional ausgelegt.

Asaraki
2008-11-18, 16:53:49
Ist auch nicht ganz so einfach, würde man Southshore jetzt aufblähen, wäre dann Stormwind wieder viel zu klein im Vergleich. Sind wir ehrlich, eigentlich wären die meisten Hauptstädte (Darnassus + Stormwind zumindest) gigantisch. Und ich persönlich fände es einfach nur genial, wenn die Städte in der Tat viel riesiger wären. Dann hätte man nämlich einen Markplatz, der in etwa Stormwinds Trade Quarter entspricht und wo man auch fast alles findet, was man braucht - nur eben noch 20x mehr Land rundrum wo "fast nix" ist ausser eben Gildenhäusern, Spielerhäusern etc. Aber das tut meinem Spielerlebnis doch keinen Abbruch, für irgendwas hab ich ja noch mein Vorstellungsvermögen.

Trotzdem : WoW erlaubt es locker in die Welt einzutauchen, nur unterstützen sie es nicht gerade übermässig. Aber wer schonmal richtiges RP gemacht hat, weiss, dass die meisten Punkte von Aths vorallem Solospieler betreffen. Denn alleine kann man fast nie etwas tun, was auch Konsequenzen hätte, respektive eine Atmosphäre aufbaut. Ist man in einer Gruppe unterwegs geht's bei mir meistens ein paar Sekunden und ich bin wieder voll in der Spielwelt drin dank gutem RP von den anderen.

Kurz gefasst : WoW hat den Anspruch nicht. WoW ist knuddlig und lustig und keine realitätsgetreue Weltsimulation. Es ist ein Action-MMORPG wo's drum geht möglichst viele böse Männlein zu töten und kein Second-Life mit Action.

Ich finde es etwas übertrieben, in einem Spiel das derart niedlich ist von "aus der Immersion ziehen" zu reden. Das wäre wenn ich bei Fallout 3 plötzlich ein Mario-Minigame hätte... aber nicht weil bei WoW der Mob danach wieder dasteht und mich die kleinen Spinnen angreifen. Nicht in einem Game wo ich mit Goblin-Flugapparat "Seaforium 2000"-Bombem abwerfe, auf Mechanstriders rumreite und eigentlich nur die Hauptgeschichte von Warcraft überhaupt als "ernsthaft und 'realistisch'" bezeichnet werden kann.

Das mit dem Aggroradius find ich überhaupt nicht schlimm. Schliesslich betrittst DU _ihr Hoheitsgebiet_, nicht umgekehrt. Jeder Wachhund greift dich an, auch wenn du mit Titanpanzerung und Flammenwerfer in den Vorgarten trittst. Bei menschlichen Gegnern geb ich dir aber Recht, die könnten theoretisch in Furcht davonlaufen oder um Gnade bitten.

Mein Tipp an dich : Wenn dir das dein Spielspass mildert, ist WoW definitiv das falsche Game. Denn eine echte Welt wird WoW nie anstreben, da bin ich mir sicher. Das ist halt wie im lustigen Taschenbuch wo das Haus einmal so und einmal so aussieht... so wie's halt grad passt *g*

"Fazit"
WoW bietet eine lustige und komplexe Spieltwelt die einen einlädt sich auszutoben und das zu tun was man will. Es bietet aber keine "in sich konsistente, realistisch anmutende" hoch-dynamische Spielwelt, sondern einen fairen Kompromiss zwischen Spass und Freiheit.

aths
2008-11-19, 20:24:54
Mein Tipp an dich : Wenn dir das dein Spielspass mildert, ist WoW definitiv das falsche Game. Denn eine echte Welt wird WoW nie anstreben, da bin ich mir sicher. Das ist halt wie im lustigen Taschenbuch wo das Haus einmal so und einmal so aussieht... so wie's halt grad passt *g*Das ist zu einfach.

Ich spiele viel WoW und ich spiele gerne WoW. Blizzard hat meiner Ansicht nach sehr viel richtig gemacht mit WoW. Trotzdem habe ich einige harte Kritikpunkte. Die äußere ich auch, wenn andere Leute mir dann lieber ganz vom Spiel abraten damit es ja keine herbe Kritik mehr gibt.

Die Größe der Städte ist eine Sache. Was sogar noch nerviger ist, ist dass Blizzard für etliche Gebäude dieselben Modelle nutzt. Zwar wirkt Warcraft einerseits schief und krumm (handgemacht) aber dann sieht man immer wieder identische Gasthäuser und andere Gebäude. Das reißt mich noch mehr aus dem Spiel als die stellenweise sehr unscharfen Texturen.

Denn andere Texturen sind wiederum sehr detailreich. Harte Schärfe-Kontraste in einem Bild fallen unangenehm ins Auge.

Solche Sachen und spielerische Mängel gehören meiner Ansicht nach öffentlich diskutiert. Schon damit der Entwickler einen Grund hat, es das nächste mal besser zu machen.

Exxtreme
2008-11-20, 10:28:50
Ist auch nicht ganz so einfach, würde man Southshore jetzt aufblähen, wäre dann Stormwind wieder viel zu klein im Vergleich. Sind wir ehrlich, eigentlich wären die meisten Hauptstädte (Darnassus + Stormwind zumindest) gigantisch. Und ich persönlich fände es einfach nur genial, wenn die Städte in der Tat viel riesiger wären. Dann hätte man nämlich einen Markplatz, der in etwa Stormwinds Trade Quarter entspricht und wo man auch fast alles findet, was man braucht - nur eben noch 20x mehr Land rundrum wo "fast nix" ist ausser eben Gildenhäusern, Spielerhäusern etc. Aber das tut meinem Spielerlebnis doch keinen Abbruch, für irgendwas hab ich ja noch mein Vorstellungsvermögen.

Problem ist halt, Blizzard hat es mit der Miniaturisierung so übertrieben, daß ein ganz falscher Eindruck von Städten entsteht. Süderstade ist eine Hansestadt. Nur kommt da ein Hansestadt-Feeling überhaupt nicht auf da die 5 Hütten viel zu wenig sind. Wo sind die Schiffe? Wo sind die Arbeiter, die Waren durch die Gegend schleppen? Wo sind die geschäftstüchtigen Händler? Wo sind die Residenzen der reichen Schiffsflottenbesitzer? Das alles fehlt und macht Südestade zu einem rentnerbewohnten Kuhkaff in Hintertupfingen. Oder vergleich mal Lordaeron aus einem WC3-Video (http://de.youtube.com/watch?v=78NmcTyjupY) und mit dem was in WoW zu sehen ist.

Hier hat Blizzard eindeutig zuviel weggeschnipselt. Witzigerweise ist Malygos wohl viel grösser als so manche 10k-Einwohner-Stadt. Und das kann einfach nciht sein.

Asaraki
2008-11-21, 11:20:14
Problem ist halt, Blizzard hat es mit der Miniaturisierung so übertrieben, daß ein ganz falscher Eindruck von Städten entsteht. Süderstade ist eine Hansestadt. Nur kommt da ein Hansestadt-Feeling überhaupt nicht auf da die 5 Hütten viel zu wenig sind. Wo sind die Schiffe? Wo sind die Arbeiter, die Waren durch die Gegend schleppen? Wo sind die geschäftstüchtigen Händler? Wo sind die Residenzen der reichen Schiffsflottenbesitzer? Das alles fehlt und macht Südestade zu einem rentnerbewohnten Kuhkaff in Hintertupfingen. Oder vergleich mal Lordaeron aus einem WC3-Video (http://de.youtube.com/watch?v=78NmcTyjupY) und mit dem was in WoW zu sehen ist.

Hier hat Blizzard eindeutig zuviel weggeschnipselt. Witzigerweise ist Malygos wohl viel grösser als so manche 10k-Einwohner-Stadt. Und das kann einfach nciht sein.

Mh vielleicht hab ich mich ungünstig ausgedrückt. Natürlich hast du Recht! Ich kenne das Warcraft-Universum seit WC1 und habe die meisten Bücher gelesen, da ich mal sehr angefressen war.

Vielleicht liegt's auch daran, dass ich weniger enttäuscht bin. Denn schon in WC3 war ein Grunt so gross wie ne Human Farm :-) Und in meinem Kopf sieht die Welt dank Büchern auch anders aus... ich meine, als ich Korialstrasz das erste mal sah hab ich n Schock gekriegt, oder auch Krasus. Das ist natürlich nicht Blizzards Schuld (die Bücher sind ja 'eigenständig'), aber trotzdem.

Nur sehe ich ein MMORPG immer als Kompromiss. Würde man die Welt massstabgetreu aufbauen, wäre ich zwar der erste der Juhu schreit, aber all die armen Leute die jetzt in Stormwind dann zu Fuss ne halbe Stunde brauchen von Varian nach Goldshire... die tun mir dann doch auch leid *g*

Aths... Kritik äussern darf ich ja genauso auf deine Kritik hin ;-)
Ich sage nur, dass WoW wie du sagst handgemacht wirkt, und ich denke der Kompromiss ist nichtmal sooo schlecht getroffen. Natürlich kann ich jetzt mit den Büchern dasitzen und sagen "das stimmt alles ned", aber ehrlich gesagt, dann ist die ganze WoW-Welt ziemlich fernab vom Warcraft Universum. Hier nach Realismus zu schreien find ich nicht richtig, da das Game den Anspruch nicht hat / nie hatte. Comicgrafik =/= realistische Massstäbe.

Das mit den Texturen find ich zwar teilweise schade, würde mich jetzt aber nie aus der Immersion reissen, dafür hab ich zuviel Lost Vikings gespielt :D

Nochma : Ich hätt nix dagegen wenn's getreuer wär, aber ich glaube das ist ein Anspruch den nur wir Vieldenker haben die nach Perfektion streben.

PS: die geklonten Häuser müssen weg ^^