"Open Systems for Open Minds" - aber womit wird das Geld gemacht?

[AtTheDriveIn]

Ich weiß nicht genau ob das hier das richtige Forum ist, aber ist probiere es einfach mal.

Was ich mich schon lange frage ist: Wie verdienen Firmen, die auf Open Source setzen, eigentlich ihr Geld?

Beispielsweise SUN. Eine Firma, die den Open Source Gedanken ganz groß auf ihre Fahne schreibt und ihre Produkte wie Solaris, OpenOffice oder Netbeans jedermann frei zur Verfügung stellt, ja selbst das JDK soll irgendwann freie Software werden.

Die machen das doch nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit... was steckt dahinter? :)

[san.salvador]

Support?

[ESAD]

Support?

Support!

[AtTheDriveIn]

Support?

Ist das eine Frage oder die Antwort? :)

Nach meinem Verständnis müsste man mit proprietärer Software doch viel mehr Geld, alleine durch den Support machen können. Bei Open Source besteht doch die Gefahr, das ein weiteres Unternehmen auftaucht und Support bietet.

Die Einnahmen durch Lizenzen gar nicht mit eingerechnet, kann ich mir so den finanziellen Vorteil, seine Leistungen quasi zu verschenken, nicht erklären.

[Senior Sanchez]

Nee, Sun verdient einiges durch den Support. Weiterhin verkaufen sie ja auch Workstations und Netzwerkkram.

[sei laut]

Bei Open Source besteht doch die Gefahr, das ein weiteres Unternehmen auftaucht und Support bietet.
Nur weil es Open Source ist, heißt das noch lange nicht, dass damit jeder Geld scheffeln darf.
Es ist lediglich erlaubt, die Software zu verändern, wobei selbst dann der Rechteinhaber die neue Version erlauben muss, soweit ich weiß.

Sun ist z.Z. aber in finanziellen Schwierigkeiten, zuletzt äußerte sich das in der Streichung von 6000 Stellen. Sie hatten also definitiv mal rosigere Zeiten.
Die Frage, ob ihr Konzept wirklich aufgeht, stellt sich natürlich. Ich kann es nur hoffen, denn sie haben gute Ansätze.

[AtTheDriveIn]

Nur weil es Open Source ist, heißt das noch lange nicht, dass damit jeder Geld scheffeln darf.
Es ist lediglich erlaubt, die Software zu verändern, wobei selbst dann der Rechteinhaber die neue Version erlauben muss, soweit ich weiß.

Die GPL zum Beispiel sagt, das man GPL-Software verändern und anschließend sogar verkaufen darf. Natürlich nur, wenn das das Nachfolgeprodukt auch unter der GPL veröffentlicht wird. Von Absegnung durch die ursprünglichen Schöpfer steht da nix.

[(del)]

Sun verdient ganz gut an maßgeschneiderten Applikationen für Großkunden.

[sun-man]

Sagen wir wir versuchen damit Geld zu verdienen. De OpenSource Gedanke alleine reicht halt nicht. SUN hat sich, und das ist unumstritten, mit OpenOffice einen erstklassigen Konkurrenten für Star Office erschaffen.

Opensolaris bringt dir in einer normalen serverumgeung gar nichts. Du hast keinen Support. Heisst Du kannst natürlich fraglos OS nutzen, aber wehe es passiert etwas. Heisst wenn Du einen Supportvertrag hast eröffnest Du einen Case und bekommst in aller Regel hilfe. Mit Opensolaris sind u.U. Deine daten mal weg oder Du hast 6 stunden Downtime ohne zu wissen warum und was Du dagegen tun kannst. Mit OpenSolaris hat Solaris an sich einen netten und guten Beigeschmack gegeben. Es testen mehr Leute und es spielen mehr Leute damit rum. Was ohne Support passieren kann konnte man vor einer weile auf Planet3DNow sehen. Keinen support, Server jeden Tag abgeschmiert und offizielle Hilfe konnte nicht gegegen werden. Gab einiges an bösen Diskussionen ob die Idee von SUN nun gut ist oder nicht. Nunja....

SUN verdient einiges mit der Hardware (wenn man mal von den 1.4 Mrd Abschreibungen wegschaut ;) ) und selbstverständlich mit allem was da hinten dran hängt. Trotz OpenSource kannst Du nicht einfach hingehen und den Code verkaufen, Du kannst Support verkaufen und dergleichen. Machst Du das gut und bist besser als der Originalanbieter sagt da auch kaum einer was.

Bei den Preise....Freelancer (also Unabhängige ) arbeiten gerne für 800€/Tag bei Kunden. Heisst Support bringt einiges an Geld.

Sun verdient ganz gut an maßgeschneiderten Applikationen für Großkunden.
Applikationen? Haben wir ne andere Defintion davon oder nenn mir bitte mal ein Beispiel. Welche "maßgeschneiderte" App meinst Du? Unter Maßgeschneidert verstehe ich Oracle auf die Firma angepasst, SAP, eine Abrechnungssoftware auf Basis von XYZ usw usw.. Star Office und Co ist nichts angepasstes

[(del)]

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[sun-man]

Ich kann Dir leider im Moment nicht folgen. Würde mich aber interessieren was Du jetzt genau meinst denn in den Jahren seit 2002 ist mir eben keine Applikation über den weg gelaufen die wir so angepasst hätten. Ich arbeite für SUN.

Das was Du beschreibst ist IMHO jedoch keine App sondern PreSale oder dergleichen, also Tagesgeschäft (das was ich darunter verstehe). Sowas geht natürlich auch über eine Systemumstellung oder vernünftige Integration, Konsolidierung oder wie man es auch immer nennen mag. Aber, wie gesagt, eine dicke Applikation ist mir so nicht bekannt. Es gibt da ein bischen was im Netzwerkbereich, selbstverständlich im SAN Bereich...vieles aber als reiner Reseller z.B. von HDS. Die großen Firmen haben ja untereinander Abkommen. So kann z.B. HP Software XYZ verkaufen, leistet auch Support aber fragt für jeden Case beim richtigen Hersteller von XYZ an.

Letztendlich aber auch egal ;). Ich will nicht drauf bestehen das SUN keine Applikationen macht. Ich denke nur das Support, Presale, Kundeberatung (das heisst auch zu festen Kunden von XYZ gehen und dort die eigenen Lösungen vorstellen) sind halt keine Apps für mich ;). Aber, wie gesagt...ich will mich da nicht festlegen :D

[sun-man]

Hier ist so ein Ansatz was SUN so treibt oder besser treiben könnte (als analyse nach den schweren Verlusten).
http://www.crn.de/news/showArticle.jhtml?articleID=212100163

Von den 1.7 Mrd sollten 1.4 Mrd abschreibungen für Storagetek runtergerechnet werden. Immernoch zu viel und IMHO kein Grund 6000 Leute zu entlassen. Mich fragt aber keiner :D