Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was mit kater machen?
Hallo,
ich weiss nicht was ich machen soll.
Wir haben seit ~15 Jahren einen Kater, ein Freiläufer. War drinnen und draussen wie es ihm gerade passte. lange Zeit war auch alles OK, Als Kinder in der Elternwohnung wurde der Kater versorgt (war auch nen richtig liebes Tier, war halt meine katze :) )
Dann wurde der Kater von einem Auto schwer angefahren und hat seit dem nen kleinen Knacks (vor ca. 8 Jahren). Körperlich ist alles OK, aber er hat starke Stimmungsschwankungen. In der einen Minute ist das der liebste Kater, schnurrt und freut sich gestreichelt zu werden, und von jetzt auf gleich Kratz und beisst der dir die Hand kaputt.
Nicht toll, aber haben ich und meine Schwester sich dran gewöhnt.
Ok, heute sieht das so aus:
Das Haus ist in dem wir leben ist ein 3 Familienhaus.
Bis vor kurzem sah das so aus, EG meine Eltern, Mitte Frau, Kinder und ich, oben meine Schwester.
Der Kater lief frei durchs Haus, war hauptsächlich aber oben bei meiner Schwester. Zu uns ist der nur selten reingekommen, der versteht sich mit meiner Frau schlecht, und mit den beiden Kindern sowieso (sind ja auch erst viel später gekommen).
Dann ist meine Schwester ausgezogen, und ich habe den Kater bei mir aufgenommen. Oben wohnt jetzt ein Mieter (meinen Alten gehört das Haus).
Abgesehen davon, dass der uns regelmäßig ins Schlafzimmer geschissen hat (absichtlich) lief es mehr oder weniger gut.
Es kam aber immer wieder zu Problemen, weil der gelegentlich die Kiddies angefallen hat, beissen und kratzen ohne provoziert worden zu sein.
Das lief dann ca. 1 Jahr so.
Dann -er weiss genau dass er nicht ins Kinderzimmer darf- eines morgens, wir stehen auf, machen die Kinder fertig, setzt der sich kackendreisst auf eines der Betten im Kinderzimmer, guckt uns an und scheisst der kleinen auf die Bettdecke. man hat richtig den Trotz in seinen Augen gesehen.
Das war der Zeitpunkt wo ich den erstmal rausgeschmissen habe.
So jetzt sieht das so aus, wir haben dem ein lager im keller gebaut, mit Decke, Kratzbaum und Klo, usw.
Aber da willd er logischerweise nicht bleiben, also kommt der immer in den Flur, und scheisst (täglich bis zu 2 mal) vor die Tür, wo jetzt der Mieter drin wohnt. Das ist ja kein Zustand so.
Aber was sollen ich nun machen?
* In meine Wohnung lass ich den nicht mehr, war ja nicht der erste Vorfall, und es würde noch weitere geben.
* Meine Eltern meinen Einschläfern lassen, aber das bring ich nicht übers herz (ist nunmal seit 15 Jahren meine Katze). Zumal wer bin ich um über Leben und Tot zu entscheiden?
* Im Tierheim meinten die, dass der, weil so alt und Freiläufer, in einen kleinen Käfig zum sterben gesteckt werden würde... Also auch keine Alternative.
So bleiben wies jetzt ist kanns aber auch nicht.
Such dir jemanden der sich mit Katzen auskennt.
Bei einem Hund würde ich in der Hundeschule mal nachfragen was er dir mit seinem Protest-Verhalten sagen will. Der macht das ja absichtlich um dich auf etwas hinzuweisen was ihm nicht passt.
Vielleicht kann man ihm das ja locker wieder abgewöhnen ?
amida maru
2008-12-19, 14:49:44
lass ihn über nacht draußen und lass ihn erst dann rein wenn wer in der wohnung ist. und arbeite mit strafen. wenn er in die wohnung kackt schmeiß ihn raus und gib ihm ne zeit lang kein essen(aber nicht so das er verhungert) wenn er mal 1 tag nich kackt oder so dann gibst du ihm halt bissl mehr als sonst.
Sven77
2008-12-19, 15:04:02
lass ihn über nacht draußen und lass ihn erst dann rein wenn wer in der wohnung ist. und arbeite mit strafen. wenn er in die wohnung kackt schmeiß ihn raus und gib ihm ne zeit lang kein essen(aber nicht so das er verhungert) wenn er mal 1 tag nich kackt oder so dann gibst du ihm halt bissl mehr als sonst.
So funktionieren Katzen nicht.. im Endeffekt hat er tatsächlich nur die von ihm selbst angesprochenen Möglichkeiten. Es wird sich auch nicht bessern, schon gar nicht bei einem 15 Jahre alten Kater. Wie schafft er es aus dem Keller in den Flur? Ich würde ihm einfach generell jeden Zutritt zum Haus/Wohnung verwehren. Und bei 15 Jahren, so hart es auch klingen mag, wird sich das Problem irgendwann von selbst lösen..
Auf keinen Fall einschläfern. Das Tier ist weitestgehend gesund. Den kann man doch nicht einschläfern lassen, weil er gerade nicht mehr ins Lebenskonzept passt.
Die Stimmungsschwankungen sind was völlig normales. Katzen sind keine Kuscheltiere und es gibt die unterschiedlichsten Ausprägungen im Zusammenspiel mit dem Menschen und eine ist die, dass die Katze dem Menschen zeigt, wann sie die Grabbeleien über hat. Wer aufpasst kann die Zeichen rechtzeitig erkennen lernen und kommt unverletzt davon, wer nicht aufpasst und bei schon zuckendem Schwanz weiter grabbelt, bekommt eine gewischt. Thats life :D
Im TH die haben leider recht. Ein 15-jähriges Tier dort kann eigentlich nur noch ins Tierhospiz, wenn ich das mal so nennen darf. Wenn nicht 10 Zufälle zusammenfallen, ist der auch mal abgesehen von der Kackerei altersmäßig unvermittelbar. Fängt ja schon bei 2-jährigen Katzen an, die den meisten zu alt sind :rolleyes: und jahrelang im TH sitzen, mit jährlich sinkender Vermittlungschance.
Das kacken ist Protest, ich geh mal davon aus, er hat keinen Dünnpüp? Ihm stinkt einiges, das zeigt er auch durch die Angriffe.
Das Problem ist aber nun...die Angriffe und Kackerei könnt ihr eigentlich nur dadurch in Griff bekommen, dass ihr seine Ärgernisse entfernt. Also wahrscheinlich den neuen Mieter (weil er da vor die Tür kackt) und mind. deine Kinder ;). Ist natürlich Quark, aber ich fürchte so lange die da sind, wird das so weitergehen, bis er seinen Willen hat. Bestrafen etc. wird da garnix bringen und ist auch bis auf Wohnungsverweis nicht zu empfehlen. Haben die Kinder den Kater vielleicht ne Zeit lang geärgert? Manchmal gibt es auch Auslöser für die Agressivität gegenüber bestimmten Personen. Und neue Personen wie der Mieter sind auch oft Probleme, genau wie bei neuen Partnern, die Katzenbesitzer mitbringen.
Ne echte Lösung kann ich leider auch nicht anbieten
Bestrafen bringt gar nichts, das macht die Sache nur noch schlimmer.
Vermutl. fühlt sich der Kater vernachlässigt, und macht daher überall hin.
Und mit dem Schmusen und Streicheln ist das so eine Sache bei Katzen. Man darf es nicht übertreiben und muss Ihnen jederzeit die Gelegenheit für einen Rückzug ermöglichen. Also feste in den Arm nehmen is nich. Desweiteren mögen es viele Katzen nicht, am Bauch oder am hinteren Rücken gestreichelt zu werden.
Evtl. hängt das tatsächlich auch mit dem Unfall zusammen, vielleicht ist es dem Kater seitdem unangenehm/schmerzhaft, an einer bestimmten Stelle berührt zu werden.
Ich würde an Deiner Stelle versuchen, mich mehr um das Tier zu kümmern und dabei sehr vorsichtig mit dem Tier umzugehen.
Rooter@work
2008-12-19, 17:46:52
* Meine Eltern meinen Einschläfern lassen, aber das bring ich nicht übers herz (ist nunmal seit 15 Jahren meine Katze). Zumal wer bin ich um über Leben und Tot zu entscheiden?Einschläfern, so ein Käse, ich hoffe doch stark das sich in ganz D kein TA finden wird der aus diesen Gründen ein Tier einschläfert! :crazy2:
* Im Tierheim meinten die, dass der, weil so alt und Freiläufer, in einen kleinen Käfig zum sterben gesteckt werden würde... Also auch keine Alternative.Was ist das denn für ein Tierheim? :|
afk, Weihnachtsfeier :biggrin:
Rooter
atlantic
2008-12-19, 19:46:38
Katzen sind sehr sensible Tiere, die Veränderungen hassen. Ganz besonders ältere Tiere. Wenn man deren Gewohnheiten durchbrechen will (wie z.B. seinen Schlafplatz in den Keller verlegen), dann reagieren sie mit Protest. Nichts anderes ist die Schei***ei. Oder die Tatsache, das er nicht mehr wie früher in die obere Wohnung darf. Ich nehme an, der Mieter läßt ihn nicht zu sich herein, wie vormals deine Schwester. Genauso, wenn er, während ihr die Kinder anzieht, aufs Bett macht.
Er vermittelt euch damit auf seine Weise, das er mit der Situation nicht einverstanden ist, weil er nicht genügend Aufmerksamkeit bekommt. Es gibt Katzen, die in die halb gepackte Reisetasche machen, aus Protest, weil der Dosenöffner sie allein lassen wird. Mit Strafe macht man allerdings das Vertrauen des Tieres kaputt. Und mit dem "Aussperren" und seinen Schlafplatz in den Keller verlegen macht ihr es im Grunde nur schlimmer. Er wünscht sich Aufmerksamkeit, bekommt aber nur noch mehr Ausgrenzung zu spüren durch eure Aktionen.
Menschen werden im Alter auch oft "schrullig". Gestehs einem Tier auch einfach zu. Wenn es sich einrichten läßt, dann versuch, ihm auch einen festen Anteil an Aufmerksamkeit zu schenken. Und wenn es nur eine halbe Stunde abends auf dem Schoß ist. Du schreibst selber, er war mal "deine" Katze.....aber, er ist es aus seiner Perspektive immer noch, auch wenn sich vielleicht deine Lebenssituation z.B. durch die Kinder verändert hat. Vielleicht bindest du deine Kinder ein wenig mit ein. Und beachte einfach seine Grenzen. Dann sollte das auch ohne Schrammen und Kratzer zu machen sein.
Handle, wenn irgend möglich nach diesem Grundsatz:
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. ( Antoine de Saint-Exupery )
Nur wenige Tiere sind irreversibel gestört.
Zum Schluß: sollte es auf Dauer nicht möglich sein, miteinander erträglich auszukommen, denk drüber nach, deinen Kater vielleicht für den Rest seiner Zeit zu einer erfahrenen Person in einen Privathaushalt zu geben. Ein Tierheim wäre sicher das letzte, was ihm gut täte, und einfach nur ein "Sterben auf Raten". Er verlöre alles, was ihm im Leben wichtig war. Sein Heim, seinen Freilauf und seine Leute.
EureDudeheit
2008-12-20, 18:03:47
Kann deine Schwester nicht den Kater aufnehmen, mit ihr hat er sich doch verstanden.
Matze G.
2008-12-21, 15:55:13
Wenn er irgendwas macht, was er nicht machen soll, nimm ne Wasserpistole und mach ihn nass.
Das haben wir immer gemacht. Und das hilft ;-).
In jungenjahren IMMER, je äter desto schlechter ...
resistansen
2008-12-21, 17:49:30
das hilft in so weit, wenn die familiensituation mit katze volkommen okay ist. quasi im alltäglichen miteinander mit der katze (ich habe meinen ledersessel beispielsweise auch so vor katzenkratzangriffen geschützt) nur kam meine katze danach dann zum kuscheln an und war mir generell nie böse und/oder gar verstört, hat mittlerweile aber gelernt, der sessel ist tabu und tut es nicht mehr.
aber die ausgangssituation beim threadstarter geht ja von vornherein von einem gestörten verhältnis aus, deswegen schließe ich mich da voll und ganz atlantics ausführungen an und halte sie für das sinnigste.
Es macht den Eindruck, als hat sich die Katze bei deiner Schwester besser aufgehoben gefühlt.
Das mit dem Nass machen kann ich nicht empfehlen, meine Schwester hatte 3 Katzen und hat das manchmal versucht. Die sind dadurch ausgeflippt.
alpha-centauri
2008-12-21, 22:03:04
lass ihn über nacht draußen und lass ihn erst dann rein wenn wer in der wohnung ist. und arbeite mit strafen. wenn er in die wohnung kackt schmeiß ihn raus und gib ihm ne zeit lang kein essen(aber nicht so das er verhungert) wenn er mal 1 tag nich kackt oder so dann gibst du ihm halt bissl mehr als sonst.
Man merkt, dass du keine Katze hast oder dich damit nicht auskennst. Gratulation.
atlantic
2008-12-21, 22:23:18
manchmal bin ich einfach traurig, wie wenig Einfühlungsvermögen Menschen haben. Auch so mancher Behinderte kann seine Gefühle nicht artikulieren. Arbeitet man deshalb immer nur mit Strafen?
Manchmal ereeicht man mit Verständnis und ein ganz klein wenig "Aufeinander zugehen" sehr viel mehr, als mit Drohungen und Anwendung von Gewalt. Ganz besonders bei Lebewesen, die einen dementsprechenden Eigensinn haben wie Katzen.
Wer Katzen und deren Wesen nicht versteht, sollte besser die Finger von ihnen lassen. Oder sie in die Obhut von Menschen geben, die bereit sind, unter Umständen sehr viel Geduld aufzubringen.
Ich habe noch von keinem Fall gehört, bei dem es nicht für beide Seiten letztendlich gelohnt hätte.
Katzen sind sehr eigenwillige Tiere, das hängt damit zusammen dass Katzen zwar domiziert sind, aber gegenüber z.B. Hunden sich nicht dem Menschen untergeordnet haben, sondern immer ihr eigener Herr bleiben.
Bestrafen darf man die Katze auf keinen Fall, wie schon geschrieben wurde verschlimmert das die Sache noch viel mehr. Zum Thema Einschläfern und ins Tierheim stecken: dafür darfst Deinen Eltern mal einen ordentlichen Arschtritt von mir geben, an sowas darf man noch nicht mal im entferntesten denken.
Kaufe Dir mal ein Buch über Katzenpsychologie, da gibt es einiges: http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_w?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=katzen+psychologie
Alleine das sehr bekannte Buch "Catwatching - die Körpersprache der Katze" hat mir geholfen, viele Dinge über meinen Kater besser zu verstehen und besser zu machen.
Katzen können schwierige Tiere sein, aber so ist nunmal ihr Wesen und war es schon immer. Dafür können Katzen aber auch sehr faszinierend und rätselhaft sein, ich denke nicht umsonst haben die Ägypter früher die Katzen wie Götter verehrt.
Es gibt aber auch Möglichkeiten der Tier-Homöopathie bei Wesenstörungen, wende Dich am besten mal an einen erfahren Tierheilpraktiker oder einen Tierpsychologen, in grossen Städten findet man auch Gemeinschaftspraxen wo neben der klassichen Medizin auch THP oder Psychologen mit in der Praxis sind.
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