PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum andere Fertigungsgrößen bei Grafikchips?


Armaq
2009-01-05, 21:07:46
Warum werden bei Grafikchips andere Strukturgrößen angestrebt, als bei CPUs? CPU = 45 nm, Grafik 55nm bzw. 40nm als nächst kleinere Größe. Gibt es dafür eine Erklärung? http://www.computerbase.de/news/hardware/grafikkarten/nvidia/2009/januar/erste_details_nvidias_gt212-chip/

nymand
2009-01-05, 21:13:16
die sind viel größer und damit schwieriger zu fertigen. CPUs bestehen ja auch zu einem großteil aus cache. Die eigentlichen Logikeinheiten sind ein eher kleiner teil der CPU

ESAD
2009-01-05, 21:35:06
die grafikkarten nehemen doch zumeist halfnode prozesse weil sie weniger schwierig zu fertigen sind und günstiger als auf den nächsten full node zu warten?

Armaq
2009-01-05, 21:53:23
Bei 90nm gab es das auch nicht. 65nm waren auch mal aktuell?!

Spasstiger
2009-01-05, 22:11:39
AMD hat nicht genug Kapazitäten, um in den eigenen Fabs bzw. den Fabs mit Teilhaberschaft neben CPUs auch noch GPUs mit teils ganz anderen Fertigungsanforderungen zu produzieren, deshalb lassen sie die ATI-GPUs wie gehabt außer Haus fertigen.
Und Intel fertigt bislang keine GPUs.

AnarchX
2009-01-05, 22:16:15
Bei 90nm gab es das auch nicht. 65nm waren auch mal aktuell?!
Halfnodes bei GPUs gibt es doch schon seit Jahren:
110nm - z.B. NV42 und R430
80nm - z.B. RV570 und G73b

Im Endeffekt wird es sich für TSMC und ähnliche Auftragsfertiger wohl einfach lohnen, da sie sehr verschiedenen Designs fertigen, während CPU-Hersteller versuchen ihren Prozess für den sie die entsprechenden Geräte besitzen maximal zu optimieren.
Zumal die hohen Taktfrequenzen bei CPUs auch nicht ganz anspruchlos sind.

Gast
2009-01-05, 22:43:08
Schätzungsweise deshalb, weil CPUs für den Massenmarkt produziert werden und da eine gute und hohe Ausbeute wichtig ist.
Außerdem gehören die Fabriken, zumindest in der Vergangenheit sehr oft AMD/Intel selbst, Fehlschläge gehen also direkt in die Bilanz mit ein.

Bei Grafikkarten wird ja oft auf Auftragsfertiger zurückgegriffen und die finanzieren ihr geschäft auch mit anderen Dingen als nur GPUs, in anderen Worten wollen diese natürlich nicht der Konkurrenz (andere auftragsfertiger) hinterhinken und ein besserer prozess bedeutet in der regel auch bessere konditionen.
Ich stelle mir das ziemlich schwierig vor, wenn die fabriken von intel alle paar monate umgebaut werden müssten. Vielleicht geht das gar nicht so schnell. wieviele besitzen denn auftragsfertiger? die investitionen gehen ja jedes mal in die milliarden.

Gast
2009-01-05, 23:46:48
naja, viel interessanter finde ich, dass 45nm offenbar übersprungen wird, jedenfalls hört man immer nur von 55nm und 40nm.

die halfnodes sind ja wie schon gesagt wurde recht häufig, von 55 auf 45nm ist es aber wieder ein fullnode.

Gast
2009-01-06, 06:11:02
naja, viel interessanter finde ich, dass 45nm offenbar übersprungen wird, jedenfalls hört man immer nur von 55nm und 40nm.

die halfnodes sind ja wie schon gesagt wurde recht häufig, von 55 auf 45nm ist es aber wieder ein fullnode.

Du meinst von 55 auf 40nm bzw 65 auf 45, oder?

Von 55 auf 40nm wäre es nur ein Faktor von 1,8 - also weder Half noch Fullnode ...

Armaq
2009-01-06, 12:27:18
Ich frage mich ja nur warum die Sprünge so inkonsistent sind. Es kann ja keine reine Willkür sein.

davidzo
2009-01-12, 13:14:41
ein bulk-prozess wie der 55nm von tsmc ist halt etwas ganz anderes, als AMDs leistungsoptimiertes SOI oder intels high-k metal gate bzw. strained silicon.

Alle diese sondertechnologien, die bei cpus beträchtliche verbesserungen bringen, benötigen einigen Aufwand und zeit um eingestellt zu werden. Da der gpu-markt wesentlich kurzfristiger ist hat man da derzeit diese Möglichkeiten noch nicht genutzt. da der bulkprozess aber ziemlich einfach ist und wie gesagt das Volumen bei Auftragsfertigern wie TSMC und UMC ziemlich groß ist, lohnt es sich stattdessen eben die ganzen halfnodes mitzumachen.

Bei GPUs war bisher stromverbrauch noch nie richtig ein Argument, das sist erst in den letzten Serien im kommen. Bei CPUs dagegen ist Power/W das absolute Argument und das nicht erst seit gestern. AMD könnte einen Phenom II mit 3.6 Ghz anbieten um dem Core I7 paroli zu bieten. Jener würde nicht nur unverkaufsfähig aufgrund der Kühlung sein, sondern auch ungeheur viel Strom verbrauchen und das ungleichgewicht noch weiter verschieben. Kein OEM würde so ein ding verbauen. Stattdessen lässt man den Prozessor gegen die Core2 im mainstream antreten, dabei hat er eine Diegröße und Komplexität vergleichbar mit einem CoreI7.


Im Prozessormarkt ist die DIE-Größe eben nicht alles. Im Grafikmarkt schon.
Beispiel: Lange Zeit hat Intel mit jeweils fast doppelt so großen DIEs mit AMD konkurriert (Thunderbird vs Williamette, Thoroughbred vs. Northwood).
Die DIEgröße ist beim Prozessor zwar ebenfalls eine preisliche Komponente, aber weitaus unbedeutender, als sie z.B. bei Grafikkarten ist.

Philipus II
2009-01-12, 14:33:37
Ein Prozessor wird zudem relativ lange gefertigt.Kleine Verbesserungen werden zwar übernommen, aber insgesamt sind die Chips weit ähnlicher als ein G80 zum G92.Wenn dann eh ein neuer Chip kommt bietet nicht auch eine neue Fertigungstechnologie gut an.

Gast
2009-01-13, 10:57:40
Die DIEgröße ist beim Prozessor zwar ebenfalls eine preisliche Komponente, aber weitaus unbedeutender, als sie z.B. bei Grafikkarten ist.

das kann ich nicht glauben. bei einer CPU wird praktisch nur silizium+package verkauft.

bei einer grafikkarte kommt dazu noch ein (im highend) ziemlich komplexes pcb, teurer speicher, spannungsversorgung etc.

der relative materialkostenanteil des eigentlichen chips sollte bei grafikkarten deutlich niedriger als bei cpus sein.


dass intel auch mit größeren DIEs preislich konkurrieren kann hat ganz andere gründe, wie beispielsweise die riesigen stückzahlen die intel im vergleich zu amd liefern kann.

nicht vergessen, dass die fixkosten bei IT-produkten eine große rolle spielen, und diesen kann man mit großen stückzahlen natürlich pro produkt wunderbar drücken.